[0001] Die Erfindung betrifft ein Biegewerkzeug, insbesondere mit gekröpftem Querschnitt
wie Biegestempel oder Biegegesenk, wie dieses im Anspruch 1 beschrieben wird.
[0002] Es sind verschiedenste in ihrem Querschnitt gekröpft ausgebildete Biegewerkzeuge
bekannt geworden, welche in ihrem Kopfbereich in einem Spannkopf einer Biegepresse
gehalten werden und dabei durch zusätzliche versteifende Schultern am Spannkopf abgestützt
sind. Aufgrund der beim Abkantvorgang auftretenden Aktions- und Reaktionskräfte wird
ein Teilabschnitt des Werkzeugarms in seinem dem weiteren Biegewerkzeug, wie dem Biegegesenk
oder dem Biegestempel, zugewendeten Endbereich bezüglich einer im Querschnitt sowie
in der unverformten Ausgangslage gesehen durch das Mittel des Kopfbereiches sowie
des Biegebereiches aufgespannten Werkzeugebene seitlich dazu verlagert. Dadurch treten
Ungenauigkeiten beim herzustellenden Werkstück auf und können, wenn überhaupt nur
durch zusätzliche und aufwändige Korrekturmaßnahmen an der Biegepresse ausgeglichen
werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Biegewerkzeug zu schaffen,
bei dem trotz seiner gekröpft ausgebildeten Querschnittsform des Werkzeugarmes auch
während dem Biegevorgang eine zentrale Ausrichtung seines Endbereiches bezüglich der
Werkzeugebene in der unverformten Stellung erhalten bleibt.
[0004] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Der
sich durch die Merkmale des Anspruches 1 ergebende Vorteil liegt darin, dass durch
den zusätzlichen zwischen dem ersten Schenkel und dem Kopfteil vorgesehenen elastisch
verformbar ausgebildeten Verbindungsbereich eine weitere Verformungsmöglichkeit des
gesamten Werkzeugarmes geschaffen wird. Durch die winkelige Anordnung der beiden Schenkel
zueinander in Verbindung mit dem elastischen Verbindungsbereich kann eine gegengleich
gerichtete relative Bewegung der beiden Schenkel zueinander erreicht werden, wodurch
eine seitliche Verlagerung aus der unverformten Werkzeugebene heraus vermieden werden
kann. So wird einerseits zwischen den Schenkeln eine gegenseitige Relativverlagerung
zueinander und andererseits eine weitere Relativverlagerung des mit dem Kopfteil verbundenen
Schenkels bezüglich des Kopfteils ermöglicht. Durch die gegenläufig ausgerichteten
Schwenkbewegungen der Schenkel zueinander sowie des ersten Schenkels im Verbindungsbereich
werden die seitlichen Verlagerungen bezüglich der zentralen Werkzeugebene ausgeglichen.
Damit verbleibt der Biegebereich, insbesondere die Biegekante oder die nutförmige
Aufnahme des Biegegesenks, stets in der unverformten Werkzeugebene. Durch das gegenseitig
relative Verlagern der winkelig zueinander ausgerichteten Schenkel erfolgt nur eine
Verlagerung des Biegebereiches des Biegewerkzeuges, jedoch stets in der Werkzeugebene.
Diese Verlagerung kann einfach durch einen größeren Zustellweg des Biegewerkzeuges
ausgeglichen werden, um einen einwandfreien Biegevorgang in Bezug auf den herzustellenden
Biegewinkel des Werkstückes durchführen zu können.
[0005] Vorteilhaft ist auch eine weitere Ausführungsform nach Anspruch 2, da dadurch der
Biegebereich zur Anbindung des ersten Schenkels außermittig bezüglich der unverformten
Werkzeugebene angeordnet wird, wodurch die elastische Verformung der beiden Schenkel
zueinander exakter festlegbar ist. Dadurch können annähernd gleichlange Schenkel geschaffen
werden, welche in ihrem Biegeverhalten zueinander die ausschließliche Verlagerung
des Endbereiches innerhalb der Werkzeugebene bezüglich der unverformten Ausgangslage
sicherstellt.
[0006] Vorteilhaft ist weiters eine Ausbildung nach Anspruch 3, da durch die Verkleinerung
der Winkels die beiden Schenkel so genannte Biegeschenkel ausbilden und dadurch ein
reines Einfedern des gekröpften Werkzeugarms innerhalb der Werkzeugebene bezüglich
der unverformten Ausgangslage erfolgt.
[0007] Durch die Ausbildung nach Anspruch 4 ist es möglich, die Kröpfung des Biegewerkzeugs
festzulegen, wodurch auch kompliziert zu formende Werkstücke gefertigt werden können.
[0008] Nach einer anderen Ausführungsvariante gemäß Anspruch 5 wird ein ausreichend langer
Verbindungsbereich zwischen dem Endbereich bzw. dem zweiten Schenkel hin zum Kopfbereich
des Biegewerkzeugs geschaffen, wodurch auch im Bereich des ersten Schenkels ein ausreichender
Federweg für eine entsprechende Gegenbewegung zum Ausgleich der Verlagerung geschaffen
wird.
[0009] Vorteilhaft ist auch eine Weiterbildung nach Anspruch 6, da so eine ausreichende
Materialtrennung zwischen dem Kopfteil des Biegewerkzeugs und dem damit verbundenen,
ersten Schenkel erfolgt, wodurch wiederum eine ausreichende Gegenbewegung zur Einfederung
und zum Ausgleich der Einschwenkbewegung des zweiten Schenkels ermöglicht wird.
[0010] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 7 ist von Vorteil, dass so eine starre Anbindung
des ersten Schenkels an den Kopfteil vermieden wird und dadurch für den ersten Schenkel
eine ausreichende Verstellbewegung geschaffen wird.
[0011] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 8 wird erreicht, dass eine exakt vorbestimmbare
Einfederung des ersten Schenkels geschaffen wird und außerdem zusätzlicher Aufnahmeraum
von zu fertigenden Werkstücken zur Verfügung steht.
[0012] Durch die Ausbildung nach Anspruch 9 kann ein ausreichend langer Biegearm für den
mit dem Kopfteil verbundenen, ersten Schenkel geschaffen werden, wodurch die exakte
Verlagerung des Endbereiches ausschließlich bezüglich der unverformten Werkzeugebene
erhalten bleibt.
[0013] Vorteilhaft ist auch eine Ausbildung nach Anspruch 10, da so die seitliche Auskragung
des Werkzeugarms begrenzt werden kann, wodurch der Platzbedarf des Biegewerkzeugs
in senkrechter Richtung bezüglich der Werkzeugebene reduziert werden kann.
[0014] Gemäß einer Ausbildung wie im Anspruch 11 beschrieben, wird eine Weiterleitung der
Druckkraft ausschließlich in der Richtung der Längserstreckung des dritten Schenkels
erzielt.
[0015] Dabei erweist sich eine Ausgestaltung nach Anspruch 12 vorteilhaft, weil dadurch
eine ausreichende Kröpfung zur Ausbildung des Werkzeugarms geschaffen werden kann
und trotzdem die Gesamtfestigkeit des Biegewerkzeuges in hohem Maße erhalten bleibt.
[0016] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0017] Es zeigen jeweils in stark schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- einen gekröpft ausgebildeten Biegestempel mit einem damit zusammenwirkenden Biegegesenk,
wie diese aus dem Stand der Technik bekannt sind, in Seitenansicht;
- Fig. 2
- ein Schemabild eines erfindungsgemäß ausgebildeten Biegewerkzeuges, in Sei- tenansicht;
- Fig. 3
- eine mögliche Querschnittsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Biege- werkzeuges,
in Seitenansicht;
- Fig. 4
- eine andere mögliche Querschnittsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Biegewerkzeuges,
in Seitenansicht;
- Fig. 5
- eine weitere mögliche Querschnittsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Biegewerkzeuges
als Biegegesenk, in Seitenansicht.
[0018] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0019] In der Fig. 1 ist ein Teilbereich einer Biegepresse 1, insbesondere einer Blechbiegepresse
wie eine Abkantpresse für das Biegen von aus Blech zu fertigenden Werkstücken 2 gezeigt,
wie diese bislang eingesetzt und verwendet worden sind und somit zum bekannten Stand
der Technik zählen. Das Umformen, ausgehend von zumeist ebenflächigem Blech hin zum
fertigen Werkstück 2, kann dabei entweder durch einen Freiformbiegevorgang und/oder
auch durch ein Gesenkbiegen erfolgen. Bevorzugt wird jedoch das Freiformbiegen eingesetzt.
Die Biegepresse 1 kann einen verstellbaren Pressbalken sowie einen feststehenden Tischbalken
umfassen, welche jedoch der Übersichtlichkeit halber hier nur angedeutet und nicht
näher bezeichnet worden sind. Zum Abkanten des Blechs werden unterschiedlichste Biegewerkzeuge
3 eingesetzt, wobei dieses entweder durch einen Biegestempel 4 und/oder ein Biegegesenk
5 gebildet sein kann. Der Biegestempel 4 kann auch in der hier gezeigten Ausführungsform
als sogenanntes Oberwerkzeug bezeichnet werden, da zumeist eine vertikale Übereinanderanordnung
von Biegestempel 4 und Biegegesenk 5 erfolgt. Das Biegegesenk 5 kann auch als Matrize
bzw. Unterwerkzeug bezeichnet werden.
[0020] Der hier das Biegewerkzeug 3 bildende Biegestempel 4 weist im Querschnitt bzw. in
Seitenansicht gesehen, eine so genannte gekröpfte Ausbildung auf, um damit bevorzugt
auch kompliziert zu formende Werkstücke 2 fertigen zu können.
[0021] Von der Biegepresse 1 ist hier vereinfacht ein Spannkopf 6 zur Halterung des Biegestempels
4 vereinfacht dargestellt. Dieser weist eine Aufnahmenut 7 auf, welche zur Aufnahme
und Halterung sowie gegebenenfalls zur Abstützung des Biegestempels 4 dient. Bei der
Halterung des Biegestempels 4 im Spannkopf 6 unterscheidet man noch eine so genannte
kopftragende Halterung und eine schultertragende Halterung. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist eine schultertragende Ausbildung dargestellt, bei der einerseits ein Kopfteil
8 des Biegestempels 4 von der Aufnahmenut 7 aufgenommen ist und sich eine Stützschulter
9 des Biegestempels 4 direkt am Spannkopf 6 abstützt. Dadurch kann eine optimale Kraftübertragung,
ausgehend vom Spannkopf 6 hin in den Biegestempel 4 erfolgen. Durch diese Abstützung
und die massive Ausbildung des Biegestempels 4 wird hier eine sehr starre Werkzeuggeometrie
erzielt.
[0022] Der Biegestempel 4 umfasst seinerseits den Kopfteil 8, welcher auch einen so genannten
Spannbereich 10 ausbildet. Mit dem Kopfteil 8 ist ein in seinem Längsverlauf gekröpft
ausgebildeter Werkzeugarm 11 verbunden, insbesondere einstückig damit ausgebildet.
[0023] Auf der vom Kopfteil 8 abgewendeten Seite des Biegestempels 4 bildet der Werkzeugarm
11 einen Endbereich 12 aus, welcher mit seiner dort ausgebildeten Biegekante 13 mit
dem zu verformenden Blech in Kontakt kommt und im Zusammenwirken mit dem Biegegesenk
5 die Umformung hin zum Werkstück 2 durchgeführt wird.
[0024] Durch die hier gewählte Darstellung des Biegestempels 4 kann hier von einem so genannten
Querschnitt gesprochen werden, wobei sich der gesamte Biegestempel 4 entlang der Biegekante
13 in Ansichtsrichtung in seiner Tiefe erstreckt. Diese Tiefe bzw. Breite des Biegestempels
4 kann unterschiedlichst gewählt werden, wobei dies in Abhängigkeit von dem herzustellenden
Werkstück 2 in bekannter Weise erfolgt.
[0025] Die Biegekante 13 kann auch als so genannte Arbeitskante bezeichnet werden, welche
am Werkzeugarm 11 einen Anlagebereich und somit den Biegebereich definiert. So ist
im Querschnitt gesehen zwischen einem Mittel des Kopfteils 8 und dem Endbereich 12,
insbesondere der Biegekante 13, eine Werkzeugebene 14 aufgespannt. Das Mittel des
Kopfteils 8, welches somit eine halbe Breite bzw. Dicke desselben darstellt, entspricht
auch der halben Abmessung der Aufnahmenut 7 des Spannkopfes 6. Diese Werkzeugebene
14 setzt sich auch hin zum Biegegesenk 5 fort und stellt somit eine Arbeitsebene dar.
[0026] Der Werkzeugarm 11 seinerseits kann aufgrund seiner gekröpften Ausbildung bezüglich
der Werkzeugebene 14 mehrere Schenkel - im vorliegenden Beispiel drei Schenkel 15
bis 17 - umfassen. Es wäre aber auch möglich, den Werkzeugarm aus mehr als den drei
gezeigten Schenkeln 15 bis 17 zu bilden. Dabei ist hier der erste Schenkel 15 dem
Spannkopf 6 bzw. Kopfteil 8 unmittelbar benachbart angeordnet. Der zweite Schenkel
16 des Werkzeugarms 11 erstreckt sich, ausgehend vom Endbereich 12 hin in Richtung
auf den ersten Schenkel 15. Die beiden Schenkel 15 und 16 sind zueinander winkelförmig
aufeinander zulaufend ausgerichtet und schließen einen Winkel 18 zwischen sich ein.
Ein gemeinsamer Basispunkt 19 der beiden Schenkel 15, 16, der hier durch einander
zugewendete Innenflächen der Schenkel 15, 16 definiert ist, ist dabei zur Werkzeugebene
14 seitlich dazu versetzt. Um die Auskragung der beiden Schenkel 15, 16 zu verringern,
wird hier der dritte Schenkel 17 vorgesehen, welcher in etwa parallel verlaufend zur
Werkzeugebene 14 ausgerichtet ist.
[0027] Das mit dem Biegestempel 4 zusammenwirkende Biegegesenk 5 ist hier vertikal gesehen
unterhalb des Biegestempels 4 angeordnet. Zur Abstützung bzw. Auflage des vor dem
Abkantvorgang zumeist ebenflächigen Bleches weist dieses eine Auflageebene 20 auf,
in welcher eine nutförmige Aufnahme 21 vertieft angeordnet ist.
[0028] Das Biegegesenk 5 weist hier ebenfalls einen Kopfteil 22 auf, der als stegförmiger
Fortsatz ausgebildet ist. Der Kopfteil 22 ist seinerseits in einer vereinfacht dargestellten
Aufnahmenut 23 des nicht näher bezeichneten Tischbalkens eingesetzt. Bei diesem gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Biegegesenk 5 schultertragend am Tischbalken abgestützt.
[0029] Weiters ist hier noch vereinfacht in strichpunktierten Linien dargestellt, dass während
der Durchführung des Abkant- bzw. Biegevorganges eine Reaktionskraft F ausgehend vom
Werkstück 2 hin auf den Endbereich 12 mit seiner Biegekante 13 und somit auf den Werkzeugarm
11 einwirkt und diesen verformt. Die Verformung des zweiten Schenkels 16 erfolgt dadurch,
dass der Endbereich 12 und damit auch die Biegekante 13 seitlich bezüglich der Werkzeugebene
14 ausgelenkt wird, wobei dies übertrieben dargestellt und mit einer Distanz 24 kotiert
wurde. Ein zwischen den beiden unmittelbar hintereinander angeordneten Schenkeln 16,
17 ausgebildeter Verformungsbereich 34 ist mit einer strich-punktierten Line angedeutet.
Dieser Verformungsbereich 34 kann sich auch noch bis hin zum weiteren Schenkel 15,
insbesondere über die Längserstreckung des in etwa parallel zur Werkzeugebene 14 ausgerichteten
Schenkels 17 sowie gegebenenfalls noch über diesen hinaus, erstrecken. Aufgrund der
winkelig zueinander ausgerichteten Schenkel 15 und 16 des Werkzeugarms 11 verlagert
sich die Biegekante 13 relativ bezüglich der nutförmigen Aufnahme 21 des Biegegesenks
5, wodurch es zu Ungenauigkeiten im Fertigungsvorgang kommt. Dieser seitliche Versatz
mit der eingetragenen Distanz 24 beträgt nur wenige zehntel Millimeter bis hin zu
einem mm oder aber auch mehr, wobei dies von der Größe des Biegewerkzeuges 3, wie
dem Biegestempel 4 bzw. dem Biegegesenk 5, abhängig ist.
[0030] Allgemein sei bemerkt, dass eine Verformung seitlich bezüglich der Werkzeugebene
14 als so genannte "X-Richtung" und eine Verformung in der Werkzeugebene 14 als so
genannte "Y-Richtung" bezeichnet wird. Dies ist vereinfacht in der Fig. 1 durch entsprechende
Pfeile mit Kodierungen eingetragen. Die X-Richtung erstreckt sich dabei bevorzugt
in senkrechter Richtung auf die Werkzeugebene 14.
[0031] In der Fig. 2 ist in einem Schemabild das erfindungsgemäße Prinzip zur Ausbildung
des Biegewerkzeugs 3, insbesondere des Biegestempels 4 gezeigt, wobei wiederum für
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in der vorangegangen
Fig. 1 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte
Beschreibung in der vorangegangen Fig. 1 hingewiesen bzw. Bezug genommen.
[0032] Der hier gezeigte Biegestempel 4 umfasst wiederum den Kopfteil 8 mit dem daran angeordneten
bzw. verbundenen Werkzeugarm 11, welcher bei diesem Ausführungsbeispiel seinerseits
die beiden Schenkel 15 und 16 umfasst. In der unbelasteten und in vollen Linien gezeichneten
Stellung, sind der erste und der zweite Schenkel 15, 16 winkelig aufeinander zulaufend
ausgerichtet und schließen den Winkel 18 zwischen sich ein. Der gemeinsame Basispunkt
19 der beiden Schenkel 15, 16 ist dabei seitlich zur Werkzeugebene 14 versetzt.
[0033] Um die zuvor beschriebene Einfederung des zweiten Schenkels 16 bezüglich der Werkzeugebene
14 auszugleichen, ist hier der erste Schenkel 15 über einen elastisch verformbaren
Verbindungsbereich 25 mit dem Kopfteil 8 verbunden. Dies bedeutet, dass auch der erste
Schenkel 15 eine elastische Verformung zulässt, welche aufgrund der gegenläufigen
Ausrichtung der beiden Schenkel 15, 16 zu einer reinen Verlagerung des Endbereiches
12, insbesondere dessen Biegekante 13, in der Werkzeugebene 14 ermöglicht. Die beiden
Schenkel 15, 16 können die notwendige Verformung durch elastisch verformbare Bereiche
ermöglichen und/oder selbst in Form von Biegeschenkel ausgebildet sein. Dies bedeutet,
dass nur ein Teilabschnitt der Schenkel 15, 16 die elastische Verformung zulässt und/oder
der Schenkel 15, 16 über seine gesamte Längserstreckung elastisch verformt werden
kann. Unabhängig davon könnte aber auch am Ende der Schenkel 15 und/oder 16 eine eigene
und nicht näher dargestellte Gelenkanordnung vorgesehen sein, die eine relative Verlagerung
der beiden Schenkel 15, 16 zueinander sowie relativ bezüglich des Kopfteils 8 ermöglicht.
Dabei könnte dann zumindest einer der Schenkel 15, 16 selbst nahezu biegesteif ausgebildet
werden. Mittels einer elastischen Rückstellvorrichtung können dann die Schenkel 15
und/oder 16 nach Wegfall der Reaktionskraft F in die Ausgangslage zurückverstellt
werden.
[0034] Die auf den zweiten Schenkel 16 einwirkende Reaktionskraft F verformt diesen auf
die hier rechts der Werkzeugebene 14 liegende Seite. Aufgrund der Anordnung des elastischen
Verbindungsbereiches 25 wird der zuvor in der Fig. 1 beschriebenen seitlichen Verlagerung
des Endbereiches 12 durch den ebenfalls elastisch verformbar ausgebildeten Schenkel
15, insbesondere in dessen elastischen Verbindungsbereich 25 mit dem Kopfteil 8, entgegengewirkt.
Dabei erfolgt lediglich eine Verkürzung eines Abstandes der Biegekante 13 vom Kopfteil
8, wobei stets die Biegekante 13 nur in der Werkzeugebene 14 verlagert wird.
[0035] Diese verlagerte Stellung ist hier in strichpunktierten Linien vereinfacht dargestellt.
Aufgrund der Einwirkung der Reaktionskraft F ausgehend vom zu fertigenden Werkstück
2 werden der erste und der zweite Schenkel 15, 16 des Werkzeugarms 11 relativ zueinander
elastisch verformt. Dabei sei erwähnt, dass die hier dargestellte Verlagerung bzw.
Umformung der Schenkel 15, 16 ausgehend von der in Volllinien gezeichneten Stellung
hin zu der in strichpunktierten Linien gezeichneten Stellung stark übertrieben sowie
schematisch dargestellt worden ist, um dies besser graphisch veranschaulichen zu können.
[0036] In der Fig. 3 ist eine mögliche und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform
des Biegewerkzeugs 3, insbesondere des Biegestempels 4 gezeigt, wobei wiederum für
gleich Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangen
Fig. 1 und 2 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die
detaillierte Beschreibung in den vorangegangen Fig. 1 und 2 hingewiesen bzw. Bezug
genommen.
[0037] Der hier dargestellte Biegestempel 4 umfasst wiederum den Kopfteil 8, den daran angeordneten
bzw. damit verbunden Werkzeugarm 11 mit seinen Schenkeln 15 bis 17. Der erste und
der zweite Schenkel 15, 16 sind wiederum winkelig auf einander zulaufend ausgerichtet
und schließen den Winkel 18 zwischen ihren Schenkeln 15, 16 ein. Der gemeinsame Basispunkt
19 ist zur Werkzeugebene 14 seitlich versetzt angeordnet, wodurch sich die gekröpfte
Ausbildung des Biegestempels 4, insbesondere dessen Werkzeugarm 11 ergibt. Zur Verminderung
der Auskragung der beiden Schenkel 15, 16 auf die von der Werkzeugebene 14 abgewendete
Seite wird hier durch einen in etwa parallel zur Werkzeugebene 14 angeordneten, dritten
Schenkel 17 verringert, welcher den ersten Schenkel 15 mit dem zweiten Schenkel 16
verbindet. Dabei ist im Querschnitt gesehen der dritte Schenkel 17 bezüglich der vertikalen
Werkzeugebene 14 seitlich zu dieser versetzt angeordnet. Auch wäre es hier wiederum
möglich, den Werkzeugarm 11 aus mehr als den drei gezeigten Schenkeln 15 bis 17 zu
bilden.
[0038] Um die zuvor in der Fig. 2 beschriebene, relative gegenläufige Verlagerung der beiden
Schenkel 15, 16 zueinander zu ermöglichen, ist auch hier wiederum der Verbindungsbereich
25 vereinfacht zwischen dem ersten Schenkel 15 und dem Kopfteil 8 dargestellt. Durch
die aufgebrachte bzw. einwirkende Reaktionskraft F wird der in der unverformten Stellung
eingeschlossene Winkel 18 zwischen den beiden Schenkeln 15, 16 hin auf einen Winkel
26 verkleinert. Dies ist vereinfacht in der Fig. 2 dargestellt und eingetragen. Weiters
sind noch vereinfacht in den Übergangsbereichen zwischen den einzelnen Schenkeln 15,
17 sowie 17 und 16 mit einer strich-punktierten Linie weitere mögliche Verformungsbereich
34 zwischen den benachbarten Schenkeln dargestellt. Durch den elastisch verformbar
ausgebildeten Verbindungsbereich 25, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit den zusätzlichen
Verformungsbereichen 34, wird zwar eine relative Verformungsbewegung der einzelnen
Schenkel 15 bis 17 zueinander ermöglicht, jedoch eine seitliche Auslenkung der Biegekante
13 bezüglich der Werkzeugebene 14 verhindert.
[0039] Um die auskragende Querschnittsform des Werkzeugarms 11 zu erzielen, ist der zweite
Schenkel 16 des Werkzeugarms 11 bezüglich der Werkzeugebene 14 seitlich zu dieser
versetzt, insbesondere winkelig dazu ausgerichtet. Der erste Schenkel 15 des Werkzeugarms
11 schneidet hier die Werkzeugebene 14 und ist somit beidseits der Werkzeugebene 14
verlaufend angeordnet.
[0040] In der Fig. 4 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform
des Biegewerkzeugs 3, insbesondere des Biegestempels 4 gezeigt, wobei wiederum für
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangen
Fig. 1 bis 3 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die
detaillierte Beschreibung in den vorangegangen Fig. 1 bis 3 hingewiesen bzw. Bezug
genommen.
[0041] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich wiederum um einen im Querschnitt
gesehen gekröpft ausgebildeten Biegestempel 4, der ausgehend von seinem Kopfteil 8
wiederum den Werkzeugarm 11 mit seinen beiden Schenkeln 15 und 16 umfasst. Der Endbereich
12 weist wiederum die Biegekante 13 zur Abkantung der Bleche auf. Die beiden Schenkel
15 und 16 sind wiederum winkelig aufeinander zulaufend ausgerichtet, wobei der zweite
Schenkel 16 auch hier wiederum bezüglich der Werkzeugebene 14 seitlich zu dieser versetzt
angeordnet ist. Die Biegekante 13 sowie der Kopfteil 8 definieren bzw. spannen die
Werkzeugebene 14 auf. Der erste Schenkel 15 schneidet seinerseits die Werkzeugebene
14 und ist somit beiderseits derselben verlaufend angeordnet. Bei diesem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel ist auch der elastisch verformbare Verbindungsbereich 25 bezüglich
der Werkzeugebene 14 seitlich dazu versetzt angeordnet. Aufgrund des Überragens eines
Teilabschnitts des ersten Schenkels 15, ausgehend vom zweiten Schenkel 16 hin auf
die gegenüberliegende Seite der Werkzeugebene 14 ist auch der elastisch verformbare
Verbindungsbereich 25 bezüglich dem zweiten Schenkel 16 auf der gegenüberliegenden
Seite der Werkzeugebene 14 angeordnet.
[0042] Im Querschnitt gesehen überragt hier eine den ersten Schenkel 15 auf seiner vom eingeschlossenen
Winkel 18 abgewendeten Seite angeordnete Schenkelfläche 27 die Werkzeugebene 14 auf
die dem zweiten Schenkel 16 gegenüberliegende Seite. Dadurch wird der Übergang vom
ersten Schenkel 15 hin zum Kopfteil 8 in seinem Querschnitt soweit reduziert, dass
sich der zuvor beschriebene, elastische Übergangsbereich bzw. Verbindungsbereich 25
ausbildet. Um diesen noch deutlicher und effektiver in seiner Wirkung gestalten zu
können, ist es günstig, wenn im Querschnitt gesehen zwischen dem ersten Schenkel 15
und dem Kopfteil 8 zumindest eine Ausnehmung 28 angeordnet ist. So kann die Ausnehmung
28 in Seitenansicht gesehen schlitzförmig ausgebildet sein, wobei dies von einer parallelen
Anordnung der den Schlitz begrenzenden Schlitzwände bis hin zu einer auf den Verbindungsbereich
25 hin aufeinander zulaufenden, also einer V-förmigen, Ausrichtung der Schlitzwände
reichen kann. Dann weist die Ausnehmung einen V-förmig ausgebildeten Querschnitt auf.
Um die Nachgiebigkeit des Werkzeugarms 11, insbesondere der beiden Schenkel 15 und
16 relativ zueinander zu verbessern, kann es weiters vorteilhaft sein, wenn im Querschnitt
gesehen, die Ausnehmung 28 beidseits der Werkzeugebene 14 angeordnet ist. Dies bedeutet,
dass sich diese ausgehend von jener Seite der Werkzeugebene 14, auf welcher der zweite
Schenkel 16 angeordnet ist, hin auf die davon gegenüberliegende Seite erstreckt.
[0043] Durch die winkelig aufeinander zulaufend ausgerichteten Schenkel 15 und 16 sowie
den zusätzlich angeordneten, elastischen Verbindungsbereich 25 zwischen dem ersten
Schenkel 15 des Werkzeugarms 11 und dem Kopfteil 8 können die beiden Schenkel 15,
16 wiederum die gegenseitige, relative Verlagerung zueinander durchführen, wodurch
die Biegekante 13 im Endbereich 12 lediglich in der zuvor beschriebenen Y-Richtung
innerhalb der Werkzeugebene 14 verlagert wird. Der Verformungsbereich 34 zischen den
beiden Schenkeln 15, 16 ist wiederum mit einer strich-punktierten Linie vereinfacht
angedeutet.
[0044] In der Fig. 5 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform
des Biegewerkzeuges 3, insbesondere des Biegegesenks 5 gezeigt, wobei wiederum für
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangen
Fig. 1 bis 4 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die
detaillierte Beschreibung in den vorangegangen Fig. 1 bis 4 hingewiesen bzw. Bezug
genommen.
[0045] Auch dieses als Biegegesenk 5 ausgebildete Biegewerkzeug 3 kann analog zu den zuvor
beschriebenen Ausführungsformen der Biegestempel 4 ausgebildet sein, wenn auch dieses
in der Seitenansicht einen gekröpften Querschnitt aufweist. Das Biegegesenk 5 weist
auch hier den Kopfteil 22 auf, welcher in der Aufnahmenut 23 des nicht näher bezeichneten,
feststehenden Tischbalkens der Biegepresse 1 eingesetzt ist. An der vom Kopfteil 22
distanzierten Seite des Biegegesenks 5 weist dieses einen Endbereich 29 auf, in welchem
die nutförmige Aufnahme 21 für das zu verformende Blech hin zum Werkstück 2 angeordnet
ist. Im Querschnitt bzw. in Seitenansicht gesehen, weist die nutförmige Aufnahme 21
eine V-förmig aufeinander zulaufend hin zum Kopfteil verjüngende Form auf. Zwischen
dem Kopfteil 22 und dem Endbereich 29 ist wiederum ein gekröpft ausgebildeter Werkzeugarm
30 vorgesehen, welcher zumindest den ersten sowie zweiten Schenkel 31, 32 umfasst.
Zwischen dem ersten Schenkel 31 und dem Kopfteil 22 ist wiederum ein elastisch verformbarer
Verbindungsbereich 33 angeordnet bzw. vorgesehen, welcher analog zu dem zuvor beschriebenen,
elastisch verformbaren Verbindungsbereich 25 ausgebildet ist.
[0046] Bei einer durch den Biegestempel 4 über das zu verformende Blech eingebrachten Reaktionskraft
kann wiederum aufgrund der winkelig aufeinander zulaufend ausgebildeten Schenkel 31,
32 eine Auslenkung des Endbereiches 29 aus der in der unverformten Form aufgespannten
Werkzeugebene 14 vermieden bzw. ausgeglichen werden.
[0047] Auch ist es hier wiederum möglich, dass im Querschnitt gesehen die den ersten Schenkel
31 auf seiner vom eingeschlossenen Winkel 18 abgewendeten Seite begrenzende Schenkelfläche
27 die Werkzeugebene 14 auf die dem zweiten Schenkel 32 gegenüber liegende Seite überragt.
Zusätzlich dazu kann es auch vorteilhaft sein, wenn im Querschnitt gesehen, zwischen
dem ersten Schenkel 31 und dem Kopfteil 22 wiederum die Ausnehmung 28 vorgesehen bzw.
ausgebildet ist. Diese Ausnehmung 28 dient wiederum zur Festlegung des Verbindungsbereichs
33 um eine gegenläufig gerichtete Verformung der beiden Schenkel 31, 32 relativ zueinander
zu ermöglichen, um das Auslenken des Endbereiches 29 seitlich bezüglich der Werkzeugebene
14 zu verhindern. Gleichfalls ist hier im Übergangsbereich zwischen den beiden Schenkeln
31, 32 ein weiterer Verformungsbereich 35 in strich-punktierten Linien vereinfacht
angedeutet. Dieser ermöglicht eine elastische Relativverstellung zwischen den beiden
Schenkeln 31, 32 bei Einbringung einer entsprechenden Reaktionskraft F.
[0048] Da auch hier wiederum eine gekröpfte Ausbildung des Werkzeugarms 30 analog zu dem
zuvor beschriebenen Werkzeugarm 11 mit seinen Schenkeln 15, 16 erfolgt, können auch
die zuvor beschriebenen, zusätzlichen Ausführungsformen analog bei diesem hier beschriebenen
Biegegesenk 5 übertragen und angewendet werden.
[0049] Abschließend sei erwähnt, dass die in den Fig. 3 und 4 beschriebenen Biegestempel
4 jeweils für sich alleine mit dem in Fig. 1 beschriebenen Biegegesenk 5 eingesetzt
bzw. verwendet werden können.
[0050] Wird anstatt der gekröpft ausgebildeten Biegestempel 4 ein zentrisch bzw. geradlinig
ausgebildeter Biegestempel 4 verwendet, kann die gekröpfte Ausführungsform des Biegewerkzeuges
3, insbesondere des Biegegesenkes 5 gemäß der Fig. 5 damit kombiniert verwendet werden.
[0051] Unabhängig davon wäre es aber auch möglich, einen der in den Fig. 3 bzw. 4 dargestellten
und beschriebenen Biegestempel 4 mit dem in der Fig. 5 dargestellten Biegegesenk 5
zu kombinieren.
[0052] Bei all den Biegewerkzeugen 3 weist der gekröpft ausgebildete Werkzeugarm 11 im Querschnitt
gesehen in etwa einen S-förmigen Längsverlauf auf. Dabei wäre aber auch ein dazu spiegelbildlicher
Längsverlauf möglich.
[0053] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Biegewerkzeuges,
insbesondere des Biegestempels und/oder des Biegegesenkes, wobei an dieser Stelle
bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten
derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen
Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund
der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf
diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche denkbaren
Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsvariante möglich sind, vom Schutzumfang mit umfasst.
[0054] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Biegewerkzeuges, insbesondere des Biegestempels und/oder des Biegegesenkes
diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder
verkleinert dargestellt wurden.
[0055] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrunde liegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0056] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 2; 3; 4; 5 gezeigten Ausführungen den
Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen,
erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren
zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
[0057]
- 1
- Biegepresse
- 2
- Werkstück
- 3
- Biegewerkzeug
- 4
- Biegestempel
- 5
- Biegegesenk
- 6
- Spannkopf
- 7
- Aufnahmenut
- 8
- Kopfteil
- 9
- Stützschulter
- 10
- Spannbereich
- 11
- Werkzeugarm
- 12
- Endbereich
- 13
- Biegekante
- 14
- Werkzeugebene
- 15
- Schenkel
- 16
- Schenkel
- 17
- Schenkel
- 18
- Winkel
- 19
- Basispunkt
- 20
- Auflageebene
- 21
- Aufnahme
- 22
- Kopfteil
- 23
- Aufnahmenut
- 24
- Distanz
- 25
- Verbindungsbereich
- 26
- Winkel
- 27
- Schenkelfläche
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Endbereich
- 30
- Werkzeugarm
- 31
- Schenkel
- 32
- Schenkel
- 33
- Verbindungsbereich
- 34
- Verformungsbereich
- 35
- Verformungsbereich
1. Biegewerkzeug (3), insbesondere mit gekröpftem Querschnitt wie Biegestempel (4) oder
Biegegesenk (5), für eine Blechbiegepresse, insbesondere Abkantpresse für das Freiformbiegen
von aus Blech zu fertigenden Werkstücken (2), mit einem Kopfteil (8; 22) und einem
davon distanzierten Endbereich (12; 29), der einen Biegebereich definiert, und mit
einem sich zwischen dem Kopfteil (8; 22) und dem Endbereich (12; 29) erstreckenden
Werkzeugarm (11; 30) umfassend zumindest einen ersten sowie einen zweiten Schenkel
(15, 16; 31, 32) wobei im Querschnitt gesehen zwischen einem Mittel des Kopfteils
(8; 22) und dem Endbereich (12; 29) eine Werkzeugebene (14) aufgespannt ist und die
beiden Schenkel (15, 16; 31, 32) winkelig aufeinander zulaufend ausgerichtet sind
und dabei einen Winkel (18) zwischen sich einschließen und ein gemeinsamer Basispunkt
(19) der beiden Schenkel (15, 16; 31, 32) zur Werkzeugebene (14) seitlich versetzt
ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (15; 31) über einen elastisch verformbaren Verbindungsbereich
(25; 33) mit dem Kopfteil (8; 22) verbunden ist, wobei unter Einwirkung einer in der
Werkzeugebene (14) wirkenden Reaktionskraft (F) vom zu fertigenden Werkstück (2) einerseits
die beiden Schenkel (15, 16; 31, 32) des Werkzeugarms (11; 30) relativ zueinander
elastisch verformbar sind und andererseits der mit dem Kopfteil (8) verbundene Schenkel
(15) relativ bezüglich des Kopfteils (8; 22) elastisch verformbar ist.
2. Biegewerkzeug (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen der elastisch verformbare Verbindungsbereich (25; 33) bezüglich
der Werkzeugebene (14) seitlich dazu versetzt angeordnet ist.
3. Biegewerkzeug (3) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich während der einwirkenden Reaktionskraft (F) der zwischen dem ersten und dem
zweiten Schenkel (15, 16; 31, 32) eingeschlossene Winkel (18) verkleinert.
4. Biegewerkzeug (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen der zweite Schenkel (16; 32) des Werkzeugarms (11; 30) bezüglich
Werkzeugebene (14) seitlich zu dieser versetzt angeordnet ist.
5. Biegewerkzeug (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen der erste Schenkel (15) des Werkzeugarms (11) die Werkzeugebene
(14) schneidend und somit beidseits derselben verlaufend angeordnet ist.
6. Biegewerkzeug (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen eine den ersten Schenkel (15; 31) auf seiner vom eingeschlossenen
Winkel (18) abgewendeten Seite begrenzende Schenkelfläche (27) die Werkzeugebene (14)
auf die dem zweiten Schenkel (16; 32) gegenüberliegende Seite überragt.
7. Biegewerkzeug (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen zwischen dem ersten Schenkel (15; 31) und dem Kopfteil (8;
22) eine Ausnehmung (28) angeordnet ist.
8. Biegewerkzeug (3) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (28) schlitzförmig, insbesondere einen V-förmig ausgebildeten Querschnitt
aufweist.
9. Biegewerkzeug (3) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen die Ausnehmung (28) beidseits der Werkzeugebene (14) angeordnet
ist.
10. Biegewerkzeug (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugarm (11; 30) zwischen seinem ersten und zweiten Schenkel (15, 16; 31,
32) zumindest einen dritten Schenkel (17) umfasst und dieser bzw. diese den ersten
Schenkel (15; 31) mit dem zweiten Schenkel (16; 32) verbindet/verbinden.
11. Biegewerkzeug (3) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen der dritte Schenkel (17) in etwa parallel bezüglich Werkzeugebene
(14) verlaufend ausgerichtet ist.
12. Biegewerkzeug (3) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen der dritte Schenkel (17) bezüglich Werkzeugebene (14) seitlich
zu dieser versetzt angeordnet ist.