[0001] Die Erfindung betrifft eine Negativform zur Herstellung eines ein Gerinne aufweisenden
Schachtunterteils, mit einem Mantel, einem formschlüssig am Mantel anliegenden Bodenstück
und mit einem Kern, der von dem Mantel umgeben ist. Die Negativform weist einen Füllraum
zum Befüllen mit einer Betonmasse oder dergleichen Füllmasse auf. Der Füllraum ist
von dem Mantel, dem Kern und dem Bodenstück begrenzt. Der Füllraum überragt zudem
auf der dem Bodenstück gegenüberliegenden Seite der Negativform den Kern vollständig.
Das bedeutet, dass der Mantel auf der dem Bodenstück gegenüberliegenden Seite der
Negativform höher ausgebildet ist als der Kern und dadurch oberhalb des Kerns ebenfalls
ein Füllraum vorhanden ist. Der Kern weist zudem eine dem Füllraum zugewandte Begrenzungsoberfläche
auf.
[0002] Eine derartige Negativform ist aus der
DE 10 2007 017 471 A1 bekannt. Der Kern besteht dort aus einem innen hohlen Metallzylinder, auf den eine
Stahlplatte aufgesetzt ist, die wiederum Grundkörper aus Parafin trägt. Nachteilig
an dieser Negativform ist jedoch, dass der Metallzylinder des Kerns schrumpfbar ausgebildet
sein muss, damit der Kern nach dem Aushärten des Schachtunterteils in der Negativform
vom fertigen Schachtunterteil trennbar ist. Dabei entsteht im Bereich der Schrumpfstelle
eine Art Naht, an der das spätere Schachtunterteil uneben ist. Zudem sind die Metallzylinder
verhältnismäßig teuer, und für Schachtunterteile mit unterschiedlichem Innendruchmessern
müssen jeweils unterschiedliche Metallzylinder bevorratet werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Negativform sowie ein Verfahren
der Eingangs genannten Art bereitzustellen, bei denen die vorgenannten Nachteile vermieden
werden.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Negativform mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen 2 bis 9 sowie 11 bis 15 zu
entnehmen.
[0005] Erfindungsgemäß besteht zumindest die gesamte Begrenzungsoberfläche des Kerns sowie
der Bereich bis 10 mm unterhalb dieser Begrenzungsoberfläche aus einem Schmelzmaterial,
dessen Schmelzpunkt zwischen 20 °C und 100 °C liegt und das nach einem Schmelzvorgang
und anschließendem Erstarren die gleiche Dichte aufweist, wie vor dem Schmelzvorgang.
Zur Entnahme des Kerns aus dem erstarrten Schachtunterteil wird das Schmelzmaterial
in dem vorgenannten Bereich ganz oder teilweise geschmolzen. Der starre Anteil des
Kerns verkleinert sich dadurch relativ zum ursprünglichen Kern vor dem Schmelzvorgang
und kann leicht aus dem fertigen Schachtunterteil entnommen werden. Eine Schrumpfstelle
des Kerns ist hierzu nicht mehr erforderlich, weshalb auch keine Unebenheiten im fertigen
Schachtunterteil im Bereich dieser Schrumpfstelle entstehen. Auch müssen keine schrumpfbaren
Metallkerne bevorratet werden.
[0006] Mit Vorteil ist die gesamte Begrenzungsoberfläche geschlossen ausgebildet. Hierdurch
ist die innere Oberfläche des in der Negativform hergestellten Schachtunterteils sehr
eben und gleichmäßig.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest die gesamte Begrenzungsoberfläche
des Kerns sowie der Bereich bis 10 mm unterhalb dieser Begrenzungsoberfläche einstückig
ausgebildet und besteht aus dem nur einen Schmelzmaterial. Durch diese Ausgestaltung
wird erreicht, dass Ausformungen und Ausnehmungen des Kerns als Negativausformung
zur Herstellung des Gerinnes so wie weiterer Funktionselemente des späteren Schachtunterteils
sehr einfach mittels Roboterarm in den Kern eingefräst werden können. Die Begrenzungsoberfläche
des Kerns und auch der Bereich bis 10 mm unterhalb dieser Begrenzungsoberfläche ist
auch nach einem derartigen Fräsvorgang noch einstückig und ausschließlich aus dem
einen Schmelzmaterial bestehend aufgebaut. Zudem wird dadurch erreicht, dass das Schmelzmaterial
nach der Verwendung in dem Kern eingeschmolzen und erneut für die Herstellung eines
neuen Kerns verwendet werden kann. Eine Trennung verschiedener Schmelzmaterialien
ist hierzu nicht erforderlich.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der gesamte Kern einstückig
und nur aus dem einen Schmelzmaterial bestehend ausgebildet. Diese Ausgestaltung vereinfacht
die Handhabung und Herstellung des Kerns.
[0009] Mit Vorteil ist das Schmelzmaterial ein Hartparfin mit einem Schmelzpunkt zwischen
40 °C und 90 °C, bevorzugt zwischen 45°C und 80 °C, besonders bevorzugt zwischen 50
°C und 70 °C und insbesondere zwischen 55 °C und 65 °C. Nach dem Eingießen der Betonmasse
in den Füllraum der Negativform verfestigt sich die Betonmasse in den Randbereichen
zum Mantel, zum Bodenstück und zum Kern zunehmend, ohne dass bereits ausreichend Reaktionswärme
entstanden ist, um Teile des Kerns zu schmelzen. Erst beim anschließenden Aushärten
der Betonmasse in der Negativform entsteht gerade so viel Reaktionswärme, dass das
Hartparafin ohne Einbringen weiterer Wärme allein durch die Reaktionswärme schmilzt
und die verbleibenden, noch harten Teile des Kerns aus der Negativform entnommen werden
können und/oder herausfallen. Das geschmolzene Hartparafin des Kerns fließt ebenfalls
aus der Negativform heraus. Das Schmelzmaterial des Kerns wird anschließend eingeschmolzen
und zur Herstellung eines neuen Kerns erneut verwendet. Es hat sich gezeigt, dass
gerade Hartparafin mit dem vorgenannten Schmelzpunktbereich geeignet ist, allein durch
die entstehende Reaktionswärme ausreichend in den oberflächennahen Regionen des Kerns
geschmolzen zu werden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Bodenstück eine das
Bodenstück durchgreifende Ausnehmung auf, die im Querschnitt formschlüssig vom Kern
ausgefüllt ist. Im Falle einer kreisförmigen Ausnehmung hat das Bodenstück beispielsweise
die Form eines Ringes. Das Bodenstück liegt dabei als eine Art Untermuffe formschlüssig
am Mantel an. Einerseits wird dadurch erreicht, dass die Position des Kerns relativ
zum Bodenstück und zum Mantel fixiert wird. Gleichzeitig wird erreicht, dass keine
Betonmasse zwischen Kern und Bodenstück eindringen und dadurch die erwünschte Form
des herzustellenden Schachtunterteils nachteilig beeinflussen kann.
[0011] Das Bodenstück weist zudem bevorzugt an dessen zum Füllraum gelegener Innenseite
eine Kontur auf, die eine Negativausformung für die Kontur des in der Negativform
herzustellenden Schachtunterteils bildet.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein Funktionselement
aus einem Material mit einem Schmelzpunkt oberhalb von 100 °C, beispielsweise aus
Metall oder Gummi, mittels Halteelementen in einer definierten Position innerhalb
des Füllraums fixiert. Die Halteelemente bestehen dabei ebenfalls aus dem zuvor genannten
Schmelzmaterial, das auch Bestandteil des Kerns ist. Durch diese Ausgestaltung wird
das Funktionselement beim Einfüllen der Betonmasse in die Negativform in einer gewünschten
Position gehalten, in der das Funktionselement in das Schachtunterteil integriert
werden soll. Die Halteelemente müssen anschließend nicht aufwendig aus dem Schachtunterteil
entfernt werden, sondern können einfach heraus geschmolzen werden.
[0013] Mit Vorteil weist der Kern Ausnehmungen im Schmelzmaterial auf, die Negativausformungen
für Noppen im Bereich einer Berme des mit der Negativform herzustellenden Schachtunterteils
bilden. Die Berme weist in dem Schachtunterteil ein Gefälle zum in der Mitte des Schachtunterteils
befindlichen Gerinne auf. Durch in dem Schachtunterteil im Betrieb befindliche Feuchtigkeit
ist die Berme rutschig. Mit Hilfe der Noppen kann wirksam ein Ausrutschen von Personen
verhindert werden, die auf der Berme stehen. Ergänzend oder alternativ hierzu können
die Ausnehmungen auch eine Negativausformung für eine Prägung mit einer individuellen
Kennzeichnung des mit der Negativform herzustellenden Schachtunterteils bilden. Mit
Hilfe der individualisierten Kennzeichnung ist es möglich, Personen bei der Herstellung
und/oder bei der Wartung eines Schachtes enthaltend eine Vielzahl der erfindungsgemäßen
Schachtunterteile eine Hilfestellung, beispielsweise eine Positionsangabe, zu geben,
die nicht im Laufe der Zeit verloren gehen kann, wie beispielsweise ein aufgeklebtes
Etikett.
[0014] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung des ein Gerinne aufweisenden
Schachtunterteils wird eine Betonmasse, beispielsweise ein zementgebundener Beton
oder ein Polymerbeton, in eine Negativform mit einer der vorgenannten Ausgestaltungen
gegossen. Nach dem Erstarren der Betonmasse an deren dem Kern zugewandten Innenseite
wird der Kern teilweise geschmolzen und aus der Negativform entfernt.
[0015] Der Kern wird zuvor automatisiert aus einem Rohkern gefräst. Die Fräsarbeit wird
dabei bevorzugt mittels Roboterarm ausgeführt, der über ein Computerprogramm eine
definierte Kontur aus dem Rohkern herausfräst. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich,
sehr individuelle Kerne herzustellen und dennoch nur wenige Rohkerne bevorraten zu
müssen.
[0016] Die Betonmasse wird bevorzugt von zementgebundenen Beton gebildet, der nach dem Einfüllen
in den Füllraum innerhalb eines Zeitraumes von 3 Stunden bis 12 Stunden, bevorzugt
innerhalb eines Zeitraumes von 3,5 Stunden bis 10 Stunden, besonders bevorzugt innerhalb
eines Zeitraumes von 4 Stunden bis 8 Stunden und insbesondere innerhalb eines Zeitraumes
von 4,5 Stunden bis 6 Stunden eine Druckfestigkeit von mehr als 20 N/mm2 entwickelt.
Alternativ hierzu kann die Betonmasse auch mit Vorteil von einem Polymerbeton gebildet
werden, der nach dem Einfüllen in den Füllraum innerhalb eines Zeitraumes von 10 Minuten
bis 120 Minuten, bevorzugt innerhalb eines Zeitraumes von 15 Minuten bis 90 Minuten,
besonders bevorzugt innerhalb eines Zeitraumes von 20 Minuten bis 60 Minuten und insbesondere
innerhalb eines Zeitraumes von 25 Minuten bis 40 Minuten eine Druckfestigkeit von
mehr als 20 N/mm2 entwickelt. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass speziell
derartige zementgebundene Betone und/oder Polymerbetone während des Abbindens eine
Reaktionswärme in einem Zeitintervall erzeugen, die ausreicht, um die oberflächennahen
Bereich des Kerns schmelzen zu lassen, so dass der Kern entnommen werden kann und
gleichzeitig die Temperatur der Betonmasse im Randbereich zum Kern erst dann den Schmelzpunkt
des Schmelzmaterials übersteigt, wenn die Betonmasse bereits eine ausreichende Druckfestigkeit
aufweist, damit die Kontur des Innenraumes des herzustellenden Schachtunterteils auch
nach Entfernen des Kerns erhalten bleibt. Die Betonmasse beginnt nach dem Einfüllen
in den Füllraum abzubinden, so dass die Betonmasse anfängt zu erhärten. Die dabei
entstehende Reaktionstemperatur innerhalb der Betonmasse ist aufgrund der speziellen
vorgenannten Eigenschaft der Betonmasse anfangs noch so gering, dass im Randbereich
der Betonmasse zum Kern hin die Schmelztemperatur des Schmelzmaterials nicht überschritten
wird. Erst mit zunehmender Zeit und ständiger Steigerung der durch das Abbinden entstehenden
Reaktionswärme nimmt auch der Reaktionsprozess des weiteren Abbindens an Intensität
zu. Damit geht ein deutlicher Anstieg der entstehenden Reaktionswärme innerhalb der
Betonmasse einher. Im Randbereich zum Kern erreicht die Betonmasse aufgrund der speziellen
vorgenannten Eigenschaft der Betonmasse schließlich eine Temperatur, die oberhalb
des Schmelzpunktes des Kernmaterials liegt und dadurch das Material des Kerns in den
Bereichen nahe der Begrenzungsoberfläche des Kerns zum Schmelzen bringt. Bereits zu
Beginn des Schmelzens des Kerns ist die Betonmasse jedoch schon so weit erhärtet,
dass die durch den Kern vorgegebene Kontur des Innenbereichs des herzustellenden Schachtunterteils
auch bei Entfernen des Kerns erhalten bleibt.
[0017] Mit Vorteil erfolgt der Schmelzvorgang des Kerns aufgrund einer Temperaturerhöhung,
die ausschließlich auf einer beim Aushärten der Betonmasse entstehenden Reaktionswärme
beruht. Das Einbringen einer zusätzlichen Wärme in den Kern ist dadurch nicht mehr
erforderlich.
[0018] Mit Vorteil wird das Kernmaterial nach dem Entfernen aus der Negativform erneut zur
Herstellung eines Rohkerns verwendet. Dadurch muss lediglich eine geringe Menge Kernmaterial
bereitgestellt und die Kerne können kostengünstig hergestellt werden.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Details der Erfindung sind dem nachfolgend
beschriebenen schematischen Ausführungsbeispiel der Erfindung zu entnehmen; es zeigen:
- Fig. 1
- einen Rohkern aus Parafin,
- Fig. 2
- einen erfindungsgemäßen Kern herausgefräst aus dem Rohkern nach Fig. 1,
- Fig. 3
- den Kern aus Fig. 2 eingesetzt in eine erfindungsgemäße Negativform,
- Fig. 4
- die Negativform aus Fig. 3 gefüllt mit Betonmasse,
- Fig. 5
- den Gegenstand aus Fig. 4 mit angehärtetem Beton und entferntem Kern
- Fig. 6
- den Gegenstand aus Fig. 5 mit entfernetem Mantel,
- Fig. 7
- das fertige Schachtunterteil aus Fig. 6,
- Fig. 8
- den Gegenstand aus Fig. 7 in Gebrauchsposition,
- Fig. 9
- eine weitere erfindungsgemäße Negativform in einer schematisierten Aufsicht und
- Fig. 10
- den Gegenstand aus Fig. 9 in einer geschnittenen Ansicht von der Seite.
[0020] Nachfolgend werden gleichwirkende Elemente der Erfindung mit einheitlichen Bezugsziffern
versehen, sofern dies sinnvoll ist. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale der Erfindung
können auch allein oder auch in anderen Kombinationen Gegenstand der Erfindung sein,
als im Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0021] Fig. 1 bis Fig. 8 zeigen unterschiedliche Stadien im Verlaufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines ein Gerinne 2 aufweisenden Schachtunterteils 4 mit
Hilfe einer Negativform 6.
[0022] Fig. 1 zeigt einen Rohkern 8 aus Hartparafin. Aus diesem Rohkern 8 wird mittels in
den Zeichnungen nicht dargestelltem Roboterarm ein Kern 10 herausgefräst, der in Fig.
2 abgebildet ist. Die gestrichelte Linie zeigt die ursprüngliche Kontur des Rohkerns
8. Der Fräsvorgang und die sich daraus ergebende Kontur des Kerns 10 wird dem Roboterarm
mittels einer Steuerung vorgegeben, beispielsweise mittels eines Rechners, auf dem
ein CAD-Programm läuft.
[0023] Der Kern 10 wird anschließend zur Formgebung der inneren Kontur des Schachtunterteils
4 mit den weiteren Komponenten der Negativform 6 zusammengesetzt. Die Negativform
6 weist einen äußeren Mantel 12, ein formschlüssig am Mantel 12 anliegendes Bodenstück
14, den Kern 10 sowie einen Füllraum 16 zum Befüllen mit einer Betonmasse 18 o. dgl.
Füllmasse auf, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Der Füllraum wird dabei von außen durch
den Mantel 12, von unten durch das Bodenstück 14 und von innen durch den Kern 10 begrenzt.
Auf der dem Bodenstück 14 gegenüberliegenden Seite überragt der Füllraum 16 den Kern
10 vollständig. Von dieser Seite wird der Füllraum 16 mit Betonmasse 18 befüllt. Das
in der Negativform 6 herzustellende Schachtunterteil 4 steht somit während der Herstellung
relativ zur späteren Anwendungsposition des Schachtunterteils 4 auf dem Kopf.
[0024] Der Kern 10 weist eine dem Füllraum 16 zugewandte Begrenzungsoberfläche 20 auf. Die
gesamte Begrenzungsoberfläche 20 des Kerns 10 sowie der Bereich bis 10 mm unterhalb
dieser Begrenzungsoberfläche 20 besteht aus einem Schmelzmaterial, dessen Schmelzpunkt
zwischen 20°C und 100°C liegt und das nach einem Schmelzvorgang und anschließendem
Erstarren die gleiche Dichte aufweist, wie vor dem Schmelzvorgang. Im Ausführungsbeispiel
ist die gesamte Begrenzungsoberfläche 20 geschlossen ausgebildet. Zudem ist der gesamte
Kern 10 einstückig ausgebildet und besteht nur aus dem einen Schmelzmaterial.
[0025] Das Bodenstück 14 weist eine das Bodenstück 14 durchgreifende Ausnehmung 22 auf,
die im Querschnitt formschlüssig vom Kern 10 ausgefüllt ist. Der Kern 10 ist somit
ringartig von dem Bodenstück 14 umgeben, wobei das Material des Kerns 10 und das Bodenstück
14 formschlüssig aneinanderliegen. Die Position des Kerns 10 relativ zum Bodenstück
14 und zum Mantel 12 wird dadurch fixiert. Zudem kann keine Betonmasse 18 zwischen
Kern 10 und Bodenstück 14 eindringen.
[0026] Das Bodenstück 14 weist an dessen zum Füllraum 16 gelegener Innenseite eine Kontur
24 auf, die eine Negativausformung für die Kontur des in der Negativform 6 herzustellenden
Schachtunterteils 4 bildet.
[0027] Der Füllraum 16 wird nach Zusammensetzen der Negativform 6 mit der Betonmasse 18
befüllt, wie in Fig. 4 dargestellt. Die Betonmasse 18 beginnt abzubinden, so dass
die Betonmasse anfängt zu erhärten. Die dabei entstehende Reaktionstemperatur innerhalb
der Betonmasse 18 ist anfangs noch so gering, dass im Randbereich der Betonmasse 18
zum Kern 10 hin die Schmelztemperatur des Kernmaterials nicht überschritten wird.
Erst mit zunehmender Zeit und ständiger Steigerung der durch das Abbinden entstehenden
Reaktionswärme nimmt auch der Reaktionsprozess des weiteren Abbindens an Intensität
zu. Damit geht ein deutlicher Anstieg der entstehenden Reaktionswärme innerhalb der
Betonmasse 18 einher. Im Randbereich zum Kern 10 erreicht die Betonmasse 18 schließlich
eine Temperatur, die oberhalb des Schmelzpunktes des Kernmaterials liegt und dadurch
das Material des Kerns 10 in den Bereichen nahe der Begrenzungsoberfläche 20 des Kerns
10 zum Schmelzen bringt. Das Kernmaterial sowie die übriggebliebenen Teile des Kerns
10 fließen und/oder fallen durch die Ausnehmung 22 des Bodenstücks 14 aus der Negativform
6 heraus, bis das gesamte Kernmaterial aus dem Innenbereich des herzustellenden Schachtunterteils
4 entfernt ist, wie in Fig. 5 dargestellt. Bereits zu Beginn des Schmelzens des Kerns
10 aufgrund der zunehmenden Reaktionswärme und der damit einhergehenden Temperaturerhöhung
der Betonmasse 18 ist die Betonmasse 18 so weit erhärtet, dass die durch den Kern
10 vorgegebene Kontur des Innenbereichs des herzustellenden Schachtunterteils 4 auch
bei Entfernen des Kerns 10 erhalten bleibt. Der Kern 10 hat daher bereits zu diesem
Zeitpunkt keine technische Funktion mehr.
[0028] Nach dem weiteren Erhärten der Betonmasse 18 wird zunächst der Mantel 12 und später
das Bodenstück 14 entfernt, wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt. Fig. 7 zeigt dabei
das fertige Schachtunterteil 4 in der Positionierung, in der es hergestellt wurde.
Fig. 8 zeigt hingegen die Gebrauchsposition des fertigen Schachtunterteils 4, d.h.
dessen Einbauposition in einem Kanalsystem.
[0029] Fig. 9 und Fig. 10 zeigen eine weitere erfindungsgemäße Negativform 6. Im Bereich
einer Negativausformung für das herzustellende Gerinne 2 des späteren Schachtunterteils
4 sind Halteelemente 26 in den Kern 10 eingelassen, die ebenfalls aus Hartparafin
bestehen und in den Funktionsraum 16 hineinragen. Die Halteelemente 26 fixieren Funktionselemente
28 in einer gewünschten Position innerhalb des Füllraums 16. Fig. 10 zeigt deren Positionierung
relativ zum herzustellenden Gerinne 2 in einer Seitendarstellung. Der in Fig. 10 abgebildete
Kern 10 weist Ausnehmungen 30 auf, die Negativausformungen für Noppen im Bereich einer
Berme 32 des mit der Negativform 6 herzustellenden Schachtunterteils 4 bilden. Zudem
weist der Kern 10 weitere Ausnehmungen 34 und/oder Ausformungen auf, die weitere Negativausformungen
für eine Prägung mit einer individuellen Kennzeichnung des mit der Negativform 6 herzustellenden
Schachtunterteils 4 bilden.
1. Negativform (6) zur Herstellung eines ein Gerinne (2) aufweisenden Schachtunterteils
(4), mit einem Mantel (12), einem formschlüssig am Mantel anliegenden Bodenstück (14)
und mit einem Kern (10), der von dem Mantel (12) umgeben ist, wobei die Negativform
(6) einen Füllraum (16) zum Befüllen mit einer Betonmasse (18) oder dergleichen Füllmasse
aufweist, der von dem Mantel (12), dem Kern (10) und dem Bodenstück (14) begrenzt
ist und der auf der dem Bodenstück (14) gegenüberliegenden Seite den Kern (10) vollständig
überragt, und wobei der Kern (10) eine dem Füllraum (16) zugewandte Begrenzungsoberfläche
(20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die gesamte Begrenzungsoberfläche (20) des Kerns (10) sowie der Bereich
bis 10 mm unterhalb dieser Begrenzungsoberfläche (20) aus einem Schmelzmaterial besteht,
dessen Schmelzpunkt zwischen 20 °C und 100 °C liegt und das nach einem Schmelzvorgang
und anschließendem Erstarren die gleiche Dichte aufweist, wie vor dem Schmelzvorgang.
2. Negativform (6) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Begrenzungsoberfläche (20) geschlossen ausgebildet ist.
3. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die gesamte Begrenzungsoberfläche (20) des Kerns (10) sowie der Bereich
bis 10 mm unterhalb dieser Begrenzungsoberfläche (20) einstückig ausgebildet ist und
aus dem nur einen Schmelzmaterial besteht.
4. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte Kern (10) einstückig ausgebildet ist und aus nur dem einen Schmelzmaterial
besteht.
5. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzmaterial ein Hartparafin mit einem Schmelzpunkt zwischen 40 °C und 90
°C, bevorzugt zwischen 45°C und 80 °C, besonders bevorzugt zischen 50 °C und 70 °C
, insbesondere zwischen 55 °C und 65 °C, ist.
6. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine das Bodenstück (14) durchgreifende Ausnehmung (22), die im Querschnitt formschlüssig
vom Kern (10) ausgefüllt ist.
7. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Funktionselement (28) aus einem Material mit einem Schmelzpunkt oberhalb
von 100 °C besteht, beispielsweise aus Metall oder Gummi, das mittels Halteelementen
(26) in einer definierten Position innerhalb des Füllraums (16) fixiert ist, wobei
die Halteelemente (26) ebenfalls aus dem Schmelzmaterial bestehen.
8. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (10) Ausnehmungen (30) im Schmelzmaterial aufweist, die eine Negativausformung
für Noppen im Bereich einer Berme (32) des mit der Negativform (6) herzustellenden
Schachtunterteils (4) bilden.
9. Negativform (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (10) Ausnehmungen (34) im Schmelzmaterial aufweist, die eine Negativausformung
für eine Prägung mit einer individuellen Kennzeichnung des mit der Negativform (6)
herzustellenden Schachtunterteils bilden.
10. Verfahren zur Herstellung eines ein Gerinne (2) aufweisenden Schachtunterteils (4),
bei dem eine Betonmasse (18) in eine Negativform (6) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche gegossen wird, nach dem Erstarren der Betonmasse (18) an dessen dem Kern
(10) zugewandten Innenseite der Kern (10) teilweise geschmolzen und aus der Negativform
(6) entfernt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (10) automatisiert aus einem Rohkern (8) gefräst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonmasse (18) von einem zementgebundenen Beton gebildet wird, der nach dem
Einfüllen in den Füllraum (16) innerhalb eines Zeitraumes von 3 Stunden bis 12 Stunden,
bevorzugt innerhalb eines Zeitraumes von 3,5 Stunden bis 10 Stunden, besonders bevorzugt
innerhalb eines Zeitraumes von 4 Stunden bis 8 Stunden und insbesondere innerhalb
eines Zeitraumes von 4,5 Stunden bis 6 Stunden eine Druckfestigkeit von mehr als 20
N/mm2 entwickelt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonmasse (18) von einem Polymerbeton gebildet wird, der nach dem Einfüllen
in den Füllraum (16) innerhalb eines Zeitraumes von 10 Minuten bis 120 Minuten, bevorzugt
innerhalb eines Zeitraumes von 15 Minuten bis 90 Minuten, besonders bevorzugt innerhalb
eines Zeitraumes von 20 Minuten bis 60 Minuten und insbesondere innerhalb eines Zeitraumes
von 25 Minuten bis 40 Minuten eine Druckfestigkeit von mehr als 20 N/mm2 entwickelt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzvorgang des Kerns (10) aufgrund einer Temperaturerhöhung erfolgt, die
ausschließlich auf einer beim Abbinden der Betonmasse (18) entstehenden Reaktionswärme
beruht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Kernmaterial nach dem Entfernen aus der Negativform (6) erneut zur Herstellung
eines Rohkerns (8) verwendet wird.