(19)
(11) EP 2 314 459 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.2011  Patentblatt  2011/17

(21) Anmeldenummer: 09013131.9

(22) Anmeldetag:  17.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 15/00(2006.01)
D21H 23/00(2006.01)
D21H 21/42(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: Hueck Folien Ges.m.b.H.
4342 Baumgartenberg (AT)

(72) Erfinder:
  • Müller, Matthias
    92699 Bechtsrieht (DE)
  • Brandstetter, Gottfried
    4360 Grein (AT)
  • Keplinger, Jürgen
    4351 Saxen (AT)
  • Mayrhofer, Marco
    4522 Sierning (AT)
  • Bergsmann, Martin
    4020 Linz (AT)
  • Schmidegg, Klaus
    4020 Linz (AT)
  • Traßl, Stephan
    4351 Saxen (AT)

(74) Vertreter: Landgraf, Elvira et al
Schulfeld 26
4210 Gallneukirchen
4210 Gallneukirchen (AT)

   


(54) Wertdokument mit eingebettetem Sicherheitsmerkmal


(57) Die Erfindung betrifft ein Wertdokument mit wenigstens einer fensterartigen, mittels eines Films zumindest teilweise verschlossenen Durchbrechung, die in dem zur Herstellung des Wertdokuments dienenden fertigen Papierträger nachträglich erzeugt wird und ein eingebettetes Sicherheitselement aufweist, wobei das eingebettete Sicherheitselement im Bereich der Durchbrechung ein- oder beidseitig eine Dehäsivbeschichtung oder Dehäsivauflage aufweist und die scharf begrenzte Durchbrechung nach der Einbettung durch Schneiden Stanzen oder Schleifen ein- oder beidseitig erzeugt ist.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wertdokument mit einem Fenster und einem eingebetteten Sicherheitsmerkmal.

[0002] Aus EP - A 0 723 501 ist ein Wertdokument mit wenigstens einer fensterartigen, mittels eines lichtdurchlässigen Films verschlossenen Durchbrechung bekannt, wobei die Durchbrechung in dem zur Herstellung des Wertdokumentes dienenden fertigen Träger nachträglich erzeugt und mittels einer die Durchbrechung allseits überragenden und auf einer Oberfläche des Trägers vollflächig befestigten, wenigstens bereichsweise transparenten Abdeckfolie verschlossen ist.

[0003] Dabei ist die Abdeckfolie in einer die fensterartige Durchbrechung einschließenden Vertiefung der Träger-Oberfläche angeordnet.

[0004] Aus WO 2003/054297 A ist ein Sicherheitspapier für die Herstellung von Sicherheitsdokumenten bekannt, das mindestens eine durchgehende Öffnung aufweist. Die Öffnung wird während der Papierherstellung durch Verhindern der Anlagerung von Papiermasse erzeugt und weist im Randbereich keine scharfe Begrenzungskante auf.

[0005] Diese Öffnung kann anschließend durch einen applizierten Sicherheitsstreifen verschlossen werden.

[0006] Nachteil applizierter Sicherheitsfäden oder -streifen ist, dass sie weniger Fälschungssicherheit bieten und leichter nachzuahmen sind als eingebettete Sicherheitsfäden.

[0007] Papierträger für Wertdokumente werden üblicherweise auf einer Rundsiebpapiermaschine hergestellt und bereits im Produktionsprozess mit Sicherheitsmerkmalen, wie Wasserzeichen und/oder eingebetteten Sicherheitselementen wie Sicherheitsfäden und dergleichen versehen. Derartige Sicherheitsfäden werden auf der Einlaufseite des Siebs mit der Pulpe derart eingeführt, dass sie beidseits von einer Papierlage bedeckt sind.

[0008] Weist das Sieb Erhöhungen auf, auf denen der einzubettende Faden aufliegt, bilden sich siebseitig sogenannte Fenster.

[0009] Zur Herstellung eines durchgehenden Fensters in einem Wertdokument mit einem eingebetteten Sicherheitsstreifen kann gemäß EP 1 657 360 A der Streifen oder der Faden zusätzlich im Bereich des Fensters mit einer Dehäsivbeschichtung versehen werden. Die Dehäsivbeschichtung verhindert, dass sich auf dem beschichteten Bereich des Streifens oder Fadens Papierfasern anlagern.

[0010] Um breite Streifen in das Wertdokument einbetten zu können, muss der Streifen z.B. perforiert werden oder konturiert geschnitten sein.

[0011] So ist aus WO 03/085193 A ein Wertdokument mit einem zumindest bereichsweise im Wertdokument-Querschnitt vollständig eingebetteten Sicherheitsband bekannt, wobei das Sicherheitsband zumindest bereichsweise mit einer Vielzahl von Durchbrechungen versehen oder gitterartig strukturiert ist und die Durchbrechungen oder die gitterartige Struktur des Sicherheitsbands von Fasern des Wertdokuments durchdrungen sind bzw. ist, und wobei zumindest ein Sichtabschnitt auf dem Wertdokument ausgebildet ist, in dessen Bereich das Sicherheitsband auf einer Seite fensterartig freigestellt ist, wobei der zumindest eine Sichtabschnitt auf seinen beiden Seiten zumindest teilweise fensterartig freigestellt ist.

[0012] Derartige Wertdokumente bieten durch den eingebetteten Sicherheitsfaden oder -streifen erhöhte Fälschungssicherheit.

[0013] Charakteristisch für alle diese Verfahren ist der unregelmäßige Rand des Fensters, da die Papierfasern keinen scharf begrenzten Rand bilden, sondern in jedem Fall ein unterschiedliches Randmuster ergeben. Die Konturen des Fensters sind dabei nicht reproduzierbar herstellbar und können daher nicht als Identifikationsmerkmal dienen.

[0014] Aufgabe der Erfindung war es, ein Wertdokument bereitzustellen, das eine Durchbrechung (Fenster) aufweist, die scharf begrenzt und reproduzierbar herstellbar ist und ein zumindest teilweise eingebettetes Sicherheitselement aufweist, das die Durchbrechung zumindest teilweise verschließt.

[0015] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Wertdokument mit wenigstens einer fensterartigen, mittels eines Films zumindest teilweise verschlossenen Durchbrechung, die in dem zur Herstellung des Wertdokuments dienenden fertigen Papierträger nachträglich erzeugt wird und ein eingebettetes Sicherheitselement aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das eingebettete Sicherheitselement im Bereich der Durchbrechung ein- oder beidseitig eine Trennbeschichtung oder Trennauflage aufweist und die scharf begrenzte Durchbrechung nach der Einbettung durch Schneiden, Stanzen oder Schleifen ein- oder beidseitig erzeugt ist.

[0016] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments mit wenigstens einer fensterartigen, mittels eines Films zumindest teilweise verschlossenen Durchbrechung, die in dem zur Herstellung des Wertdokuments dienenden fertigen Papierträger nachträglich erzeugt wird und ein eingebettetes Sicherheitselement aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement partiell ein- oder beidseitig mit einer Trennbeschichtung oder Trennauflage versehen wird, die im Bereich der nachträglich zu erzeugenden Durchbrechung situiert ist, das Sicherheitselement während des Papierherstellungsprozesses in den Träger eingebracht wird, worauf die Durchbrechung im fertigen Träger, durch Schneiden, Anstanzen oder Schleifen der das Sicherheitselement im Bereich der Dehäsivbeschichtung oder Dehäsivauflage bedeckenden Papierlage scharfkantig ein- oder beidseitig erzeugt wird.

[0017] Bei einer einseitigen Durchbrechung wird das Sicherheitselement auf einer Oberfläche des Trägers sichtbar, bei einer beidseitig hergestellten Durchbrechung ist das eingebettete Sicherheitselement auf beiden Oberflächen - also auf der Vorder- und der Rückseite des Trägers - sichtbar.

[0018] Der durch den Erzeugungsvorgang der Durchbrechung anfallende Papierabfall kann durch Abblasen, Abbürsten, Abstreifen, Absaugen oder durch Führen des Wertdokuments über eine Kleberolle entfernt werden.

[0019] Der Anstanz-, Schneid- oder Schleifvorgang kann inline bei der Papierherstellung oder offline nach der Fertigstellung des Papiers erfolgen.

[0020] Der Schneidvorgang kann mechanisch mittels eines Schneidzylinders bzw. eines Schneidblechs, oder aber auch durch einen Laser erfolgen. Der Schnitt muss jedenfalls so erfolgen, dass nur die bedeckende Papierlage durchschnitten wird, ohne jedoch das Sicherheitselement zu beschädigen. Ein geeigneter Schleifvorgang ist beispielsweise aus EP 0 290 875 A bekannt.

[0021] Die Durchbrechungen können dabei unterschiedliche geometrische Formen aufweisen, beispielsweise rund, oval, 3- oder mehreckig, oder in Form von Schlitzen, Schlangen, Zeichen, Symbolen oder Mustern ausgeführt sein.

[0022] Als Trennbeschichtungen kommen beispielsweise Lackschichten mit niedriger Oberflächenenergie in Frage. Dabei benetzt die Papierpulpe diese Lackschicht, die getrockneten Papierfasern weisen aber keine Haftung zu dieser Lackschicht auf.

[0023] Als derartige Lackzusammensetzungen kommen beispielsweise Lacke auf Methacrylatbasis mit Additiven, wie Silikonölen, Polyethylen oder Fluorpolymeren und dergleichen in Frage. Ferner können auch sehr dünn aufgetragene Ölschichten, Polyamid-, Polyethylen- oder Fluorpolymere, Wachsschichten, ggf. UV-vernetzbare Silikone, oder langkettige Kohlenwasserstoffe verwendet werden.

[0024] In einer weiteren Ausführungsform kann eine Trennlackschicht aufgebracht werden, die zum eingebetteten Sicherheitselement eine schlechte Haftung aufweist, aber eine gute Haftung zu den getrockneten Papierfasern zeigt. Dadurch können die Papierfasern gemeinsam mit dem Lack abgezogen werden. Zur Erhöhung der Haftung zwischen dem Trennlack und den Papierfasern kann der Trennlack gegebenenfalls mit einer Klebebeschichtung, z.B. mit einer Heißsiegelbeschichtung, versehen sein.

[0025] Unter Trennauflagen werden beispielsweise auf dem Sicherheitselement lösbar fixierte Folienelemente verstanden.

[0026] Dabei ist das Sicherheitselement im Bereich der späteren Durchbrechung vorzugsweise mit einem Lack beschichtet, der zum Sicherheitselement eine geringere Haftfestigkeit als zum Folienelement aufweist. Dadurch kann das Folienelement mit den darauf befindlichen Papierfasern gemeinsam mit der Lackschicht abgezogen werden. Zur Erhöhung der Haftung zwischen dem Folienelement und den Papierfasern kann das Folienelement gegebenenfalls mit einer Klebebeschichtung, z.B. mit einer Heißsiegelbeschichtung, versehen sein.

[0027] Das einzubettende Sicherheitselement kann in Form eines Fadens, Streifens, Bandes vorliegen und kann zumindest teilweise lichtdurchlässig sein und ein oder mehrere Sicherheitselemente aufweisen.

[0028] Das Sicherheitselement kann dabei so dimensioniert sein, dass es die Durchbrechung(en) vollständig oder nur teilweise verschließt.

[0029] Als Trägersubstrat des Films kommen beispielsweise Trägerfolien, vorzugsweise flexible Kunststofffolien, beispielsweise aus Pl, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI, PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT, PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC, Fluorpolymere, wie Teflon und dergleichen in Frage. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine Dicke von 5 - 700 µm, bevorzugt 5 - 200 µm, besonders bevorzugt 5 - 50 µm auf.

[0030] Ferner können als Trägersubstrat auch Metallfolien, beispielsweise Al-, Cu-, Sn-, Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien mit einer Dicke von 5 - 200 µm, vorzugsweise 10 bis 80 µm, besonders bevorzugt 20 - 50 µm dienen. Die Folien können auch oberflächenbehandelt, beschichtet oder kaschiert beispielsweise mit Kunststoffen oder lackiert sein.

[0031] Ferner können als Trägersubstrate auch Papier oder Verbunde mit Papier, beispielsweise Verbunde mit Kunststoffen mit einem Flächengewicht von 20 - 500 g/m2, vorzugsweise 40 - 200 g/m2. verwendet werden.

[0032] Ferner können als Trägersubstrate Vliese, wie Endlosfaservliese, Stapelfaservliese und dergleichen, die gegebenenfalls vernadelt oder kalandriert sein können, verwendet werden. Vorzugsweise bestehen solche Vliese aus Kunststoffen, wie PP, PET, PA, PPS und dergleichen, es können aber auch Vliese aus natürlichen, gegebenenfalls behandelten Fasern, wie Viskosefaservliese eingesetzt werden. Die eingesetzten Vliese weisen ein Flächengewicht von etwa 20 g/m2 bis 500 g/m2 auf.

[0033] Die Trägersubstrate können beispielsweise eine Lackschicht aufweisen, die unstrukturiert oder strukturiert, beispielsweise geprägt sein kann. Dabei können optisch aktive Sicherheitsmerkmale wie Hologramme, Kinegramme, Beugungsstrukturen, Beugungsgitter, Oberflächenreliefs, Mikrolinsen und dergleichen in die Lackschicht eingebracht sein.

[0034] Unter metallisch erscheinenden oder reflektierenden Merkmalen werden Beschichtungen verstanden, die elektromagnetische Wellen, vorzugsweise im sichtbaren Bereich, reflektieren, beispielsweise Pigmente, Farben, Glas- oder Keramikbeschichtungen, Kunststoffpigmente oder Metalleffektfarben. Metalleffektfarben sind Farben oder Lacke z.B.: auf Basis von dotierten oder undotierten Halbleiterpigmenten, vorzugsweise in Form von Plättchen. Beispiele für derartige Pigmente sind Silizium-, Gallium- oder Tellur-Pigmente, die einen metallischen Glanz aufweisen. Diese Pigmente und die unter Verwendung dieser Pigmente hergestellte Farbe oder der damit hergestellte Lack weist einen metallischen Glanz auf und erscheinen daher visuell als metallisch glänzende oder reflektierende Beschichtung.

[0035] Unter Metalleffektfarben werden hier auch auf Basis von Glimmer, belegt mit TiO2 oder Fe hergestellte Farben oder Lacke verstanden.

[0036] Ferner können auch HRI-Beschichtungen, also Schichten mit hohem Brechungsindex, aufgebracht sein.

[0037] Als Farb- bzw. Lackschichten können jeweils verschiedenste Zusammensetzungen verwendet werden. Die Zusammensetzung der einzelnen Schichten kann insbesondere nach deren Aufgabe variieren, also ob die einzelnen Schichten ausschließlich Dekorationszwecken dienen oder eine funktionelle Schicht sein sollen oder ob die Schicht sowohl eine Dekorationsals auch eine funktionelle Schicht sein soll.

[0038] Diese Schichten können pigmentiert oder nicht pigmentiert sein. Als Pigmente können alle bekannten Pigmente, wie beispielsweise Titandioxid, Zinksulfid, Kaolin, ITO, ATO, FTO, Aluminium, Chrom- und Siliciumoxide als auch farbige Pigmente verwendet werden. Dabei sind lösungsmittelhaltige Lacksysteme als auch Systeme ohne Lösungsmittel verwendbar.

[0039] Ferner können auf dem Trägersubstrat partielle oder vollflächige metallische Schichten als Sicherheitsmerkmal vorhanden sein.

[0040] Diese Schichten bestehen aus einem Metall, einer Metallverbindung oder einer Legierung. Als Metallschicht sind Schichten aus Al, Cu, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn, Sn, Pt, Pd, Ti und dergleichen geeignet. Als Metallverbindungen sind beispielsweise Oxide oder Sulfide von Metallen, insbesondere TiO2, Cr-Oxide, ZnS, ITO, ATO, FTO, ZnO, Aluminiumoxide, Kupferoxide oder Siliciumoxide geeignet. Geeignete Legierungen sind beispielsweise Cu-Al Legierungen, Cu-Zn Legierungen und dergleichen.

[0041] Diese Schichten können in einem PVD- oder CVD-Verfahren aufgebracht, aufgesputtert oder aufgedampft werden.

[0042] Zur Einstellung der magnetischen Eigenschaften können paramagnetische, diamagnetische und auch ferromagnetische Stoffe, wie Eisen, Nickel und Cobalt oder deren Verbindungen oder Salze (beispielsweise Oxide oder Sulfide) verwendet werden.

[0043] Besonders geeignet sind Magnetpigmentfarben mit Pigmenten auf Basis von Fe-oxiden, Eisen, Nickel, Cobalt und deren Legierungen, Barium oder Cobaltferrite, hart- und weich magnetische Eisen- und Stahlsorten in wässrigen bzw. lösungsmittelhaltigen Dispersionen. Als Lösungsmittel kommen beispielsweise i-Propanol, Ethylacetat, Methylethylketon, Methoxypropanol und deren Mischungen in Frage.

[0044] Vorzugsweise sind die Pigmente in Acrylat- Polymerdispersionen mit einem Molekulargewicht von 150.000 bis 300.000, in Acrylat-Urethan-Dispersionen, Acrylat- Styrol oder PVC-haltigen Dispersionen oder in lösemittelhaltige derartige Dispersionen eingebracht.

[0045] Die optischen Eigenschaften der Schicht lassen sich durch sichtbare Farbstoffe bzw. Pigmente, lumineszierende Farbstoffe bzw. Pigmente, die im sichtbaren, im UV-Bereich oder im IR-Bereich fluoreszieren bzw. phosphoreszieren, Effektpigmente, wie Flüssigkristalle, Perlglanz, Bronzen und/oder Multilayer-Farbumschlagpigmente und wärmeempfindliche Farben bzw. Pigmente beeinflussen. Diese sind in allen möglichen Kombinationen einsetzbar. Zusätzlich können auch phosphoreszierende Pigmente allein oder in Kombination mit anderen Farbstoffen und/oder Pigmenten eingesetzt werden.

[0046] Eine elektrische leitfähige Beschichtung kann eine metallische oder nicht metallische oder eine polymere leitfähige Beschichtung sein, wobei als metallische elektrisch leitfähige Schichten im Wesentlichen die bereits genannten metallischen Schichten in Frage kommen.

[0047] Es können aber auch mit Ruß, Graphit oder Silber pigmentierte Dispersionen oder Lösungen in Ethylenacrylatcopolymer. Nitrocellulose, PVB, PA, Acrylat oder PVC oder deren Copolymeren verwendet verwendet werden.

[0048] Der Pigmentanteil kann bis zu 90 % betragen, vorzugsweise kann der Bindemittelanteil 20 - 70% betragen.

[0049] Die elektrisch leitfähigen Polymere können beispielsweise Polyacetylen, Poly-p-phenylen, Polypyrrole, Polythiophene, Poly-p-phenylenvinylen, niedermolekulare makrocyclische Halbleiter, Organopolysilane, Polyschwefelnitrid und/oder Polyaniline und/oder deren Derivate sein. Bevorzugt werden als elektrisch leitfähige Polymere Polyanilin oder Polythiophene verwendet.

[0050] Ferner können verschiedene Eigenschaften durch Zufügen verschiedener oben genannter Zusätze kombiniert werden. So ist es möglich, angefärbte und/oder leitfähige Magnetpigmente zu verwenden. Dabei sind alle genannten leitfähigen Zusätze verwendbar.

[0051] Speziell zum Anfärben von Magnetpigmenten lassen sich alle bekannten löslichen und nicht löslichen Farbstoffe bzw. Pigmente verwenden. So kann beispielsweise eine braune Magnetfarbe durch Zugabe von Metallen in ihrem Farbton metallisch, z.B. silbrig eingestellt werden.

[0052] In einer weiteren Ausführungsform kann das Sicherheitsmerkmale aufweisende Trägersubstrat des Sicherheitselements gegen ein weiteres Trägersubstrat kaschiert sein. Dieses weitere Trägersubstrat kann gegebenenfalls ebenfalls Sicherheitsmerkmale aufweisen.

[0053] Das Sicherheitselement kann ein- oder beidseitig mit einer vollflächigen oder partiellen Schutzlacksicht versehen sein.

[0054] Ferner kann das Sicherheitselement ein- oder beidseitig mit einer Klebebeschichtung, beispielsweise einer Heiß- oder Kaltsiegelklebebeschichtung oder einer Selbstklebebeschichtung versehen sein. Dadurch wird die Verankerung im Träger des Wertdokuments verbessert.

[0055] Die Klebebeschichtung kann partiell im Bereich der Durchbrechung ausgespart sein, oder auch im Bereich der Durchbrechung dünner aufgebracht sein. Ferner können auf dem Sicherheitselement zumindest im Bereich der Durchbrechung weitere Schichten oder Beschichtungen, wie schmutzabweisende Beschichtungen oder antibakterielle Beschichtungen aufgebracht werden.

[0056] In den Figuren 1 bis 4 sind erfindungsgemäße Ausführungen des Wertdokuments dargestellt.

[0057] Darin bedeutet
  1. 1 den Papierträger
  2. 2 das Sicherheitselement
  3. 3 die Durchbrechung
  4. 4 eine Trennlackschicht
  5. 5 ein Schneidwerkzeug
  6. 6 abgelöste Papierfasern
  7. 7 eine Andruckrolle
  8. 8 eine Andruckrolle
  9. 9 eine Klebefolie


[0058] Fig. 1 zeigt ein Wertdokument mit einem Papierträger 1, mit einem eingebetteten Sicherheitselement 2 und einer Durchbrechung 3, durch die das Sicherheitselement beidseitig freigestellt ist.

[0059] Fig. 2 zeigt das Wertdokument aus Fig. 1 im Querschnitt, wobei deutlich erkennbar ist, dass das Sicherheitselement 2 vollständig eingebettet ist. Im Bereich der späteren Durchbrechung ist das Sicherheitselement 2 mit einer Trennlackschicht 4 versehen.

[0060] in den Figuren 3 bis 5 ist eine mögliche Herstellung eines erfindungsgemäßen Wertdokumentes mit einem von einer Oberfläche erkennbaren Sicherheitsmerkmal dargestellt.

[0061] Dabei werden im Bereich des in den Papierträger 1 eingebetteten Sicherheitsmerkmals 2, das eine Trennlackschicht 4 aufweist, durch ein Schneidewerkzeug 5 die am Sicherheitselement 2 in diesem Bereich lose anhaftenden Papierfasern 6 exakt geschnitten und anschließend entfernt.

[0062] Fig. 6 zeigt ein Verfahren zur Entfernung der Papierfasern 6 aus der Durchbrechung 3. Hierbei wird das Wertdokument 1 zwischen zwei Andruckwalzen 7 und 8 geführt und auf der Seite, auf der die Papierfasern 6 zu entfernen sind, eine zusätzliche Klebefolie 9 zugeführt, sodass die Klebeseite der Folie dem Wertdokument 1 zugewandt ist. Die Papierfasern 6 haften wesentlich besser an der Klebefolie 9 als am Sicherheitselement 2 und werden entfernt, sodass über dem Sicherheitselement 2 eine Durchbrechung 3 entsteht.


Ansprüche

1. Wertdokument mit wenigstens einer fensterartigen, mittels eines Films zumindest teilweise verschlossenen Durchbrechung, die in dem zur Herstellung des Wertdokuments dienenden fertigen Papierträger nachträglich erzeugt wird und ein eingebettetes Sicherheitselement aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das eingebettete Sicherheitselement im Bereich der Durchbrechung ein- oder beidseitig eine Dehäsivbeschichtung oder Dehäsivauflage aufweist und die scharf begrenzte Durchbrechung nach der Einbettung durch Schneiden Stanzen oder Schleifen ein- oder beidseitig erzeugt ist.
 
2. Wertdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechung rund, oval, 3- oder mehreckig, oder in Form von Schlitzen, Schlangen, Zeichen, Symbolen oder Mustern ausgeführt ist.
 
3. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument mehrere Durchbrechungen aufweist.
 
4. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das eingebettete Sicherheitselement visuell oder maschinell erkennbare optisch aktive, optisch variable, optische, metallische, metallisch erscheinende oder reflektierende, elektrisch leitfähige oder magnetische Merkmale aufweist.
 
5. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehäsivbeschichtung eine Lackschicht mit niedriger Oberflächenenergie ist.
 
6. Wertdokumente nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht auf Methacrylatbasis mit Additiven, wie Silikonölen, Polyethylen oder Fluorpolymeren aufgebaut ist.
 
7. Wertdokumente nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehäsivbeschichtung eine Schicht aus Ölen, Polyamid-, Polyethylen- oder Fluorpolymeren, Wachs, UV-vernetzbaren Silikonen, oder langkettige Kohlenwasserstoffen ist.
 
8. Wertdokumente nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehäsivauflage ein lösbar fixiertes Folienelement ist.
 
9. Wertdokumente nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Folienelement mittels eines Trennlacks auf dem Sicherheitselement fixiert ist.
 
10. Wertdokumente nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement ein- oder beidseitig, vollflächig oder partiell mit einer Klebebeschichtung versehen ist.
 
11. Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments mit wenigstens einer fensterartigen, mittels eines Films zumindest teilweise verschlossenen Durchbrechung, die in dem zur Herstellung des Wertdokuments dienenden fertigen Papierträger nachträglich erzeugt wird und ein eingebettetes Sicherheitselement aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement partiell ein- oder beidseitig mit einer Dehäsivbeschichtung oder Dehäsivauflage versehen wird, die im Bereich der nachträglich zu erzeugenden Durchbrechung situiert ist, das Sicherheitselement während des Papierherstellungsprozesses in den Träger eingebracht wird, worauf die Durchbrechung im fertigen Träger, durch Schneiden, Anstanzen oder Schleifen der das Sicherheitselement im Bereich der Dehäsivbeschichtung oder Dehäsivauflage bedeckenden Papierlage scharfkantig ein- oder beidseitig erzeugt wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente