[0001] Die Erfindung betrifft ein geschlepptes Pistenbearbeitungsgerät, insbesondere ein
Schneepistenbearbeitungsgerät, mit einer zumindest abschnittsweise aus elastisch nachgiebigem
Material bestehenden Finisheranordnung, die auf ihrer einer Pistenoberfläche zugewandten
Unterseite mit Profilierungen versehen ist, die bei einem Schleppbetrieb eine Profilzeichnung
in die Pistenoberfläche einbringen.
[0002] Derartige geschleppte Pistenbearbeitungsgeräte sind für heckseitige Schneefräsen
an Schneepistenraupen, aber auch für Strandreinigungsfahrzeuge vorgesehen, bei denen
eine Strandoberfläche eine entsprechende Piste darstellt. Bei Strandreinigern dient
die Finisheranordnung zur Glättung und Vergleichmäßigung des durch den Strandreiniger
gereinigten Sandstrandabschnittes.
[0003] Aus der
US 5 077 919 A ist eine Schneepistenraupe mit einer heckseitigen Finisheranordnung bekannt. Die
Finisheranordnung besteht aus elastisch nachgiebigem Material. Um eine pulverschneeartige,
bearbeitete Pistenoberfläche zu hinterlassen, weist die Finisheranordnung an ihrer
Unterseite zur Schlepprichtung schräg ausgerichtete Noppenreihen auf. Durch die Schrägstellung
der Noppenreihen wird die Erstellung einer gerippten Pistenoberfläche vermieden. Stattdessen
wird eine pulverschneeartige Oberfläche erzielt.
[0004] Für Schneepistenraupen ist ein Heckanbaugerät in Form einer Heckfräse allgemein bekannt.
An einem Fräsengehäuse der Heckfräse ist heckseitig eine Finisheranordnung vorgesehen,
die zur Glättung und Vergleichmäßigung der zuvor durch die Heckfräse bearbeiteten
Schneeoberfläche dient. Die Heckfräse einschließlich der Finisheranordnung wird von
der Schneepistenraupe geschleppt. Die Finisheranordnung liegt über die gesamte Breite
der Heckfräse auf der bearbeiteten Schneeoberfläche auf und glättet diese. An ihrer
Unterseite ist die Finisheranordnung mit Profilierungen versehen, die sich über die
gesamte Breite der Finisheranordnung erstrecken und in die Schneeoberfläche während
eines entsprechenden Schleppvorganges eine rillenförmige Zeichnung einprägen. Die
Finisheranordnung nimmt somit zwangsläufig auch eine Verdichtung der zuvor durch die
Heckfräse bearbeiteten Schneeoberfläche vor.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein geschlepptes Pistenbearbeitungsgerät der eingangs
genannten Art zu schaffen, das zum einen die bereits erfolgte Bearbeitung der Pistenoberfläche
gut erkennen lässt und zum anderen eine gute Nutzung der bearbeiteten Pistenoberfläche
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Durch den wenigstens
einen ersten Profilierungsabschnitt mit größerer Breite wird eine optisch charakteristische
Zeichnung für die durch die Finisheranordnung geglättete und verdichtete Pistenoberfläche
erzielt. Es ist für einen Betrachter gut erkennbar, dass diese mit der charakteristischen
Profilzeichnung versehene Pistenoberfläche bereits bearbeitet ist. Zudem dominiert
der breitere Profilierungsabschnitt in der Zeichnung der geglätteten Pistenoberfläche
die Gesamtoptik der Pistenoberfläche, so dass Unregelmäßigkeiten der übrigen Pistenoberfläche
in den Hintergrund treten. Für den Betrachter erscheint das Bild der bearbeiteten
Pistenoberfläche hierdurch perfekter. Dadurch, dass dieser erste Profilierungsabschnitt
mit größerer Breite eine geringere Tiefe aufweist, ist der in der Pistenoberfläche
erzeugte Abdruck - bei einem entsprechenden Schleppbetrieb - niedriger als die Abdrücke
der zweiten Profilierungsabschnitte. Insbesondere für Schneepistenoberflächen bilden
somit die breiten Abschnitte der Profilzeichnung, die durch entsprechende erste Profilierungsabschnitte
erzeugt wurden, keine Beeinträchtigung für auf dieser bearbeiteten Pistenoberfläche
fahrende Skifahrer oder Snowboarder.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung sind in Schlepprichtung der Finisheranordnung gesehen
mehrere Reihen von Profilierungsabschnitten vorgesehen, die in Schlepprichtung fluchtend
hintereinander beabstandet ausgerichtet sind. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
vorteilhaft bei einer zumindest abschnittsweise elastisch nachgiebigen Finisheranordnung.
Der Gleitwiderstand der Finisheranordnung ist durch die mehreren, zueinander beabstandeten
Reihen von Profilierungsabschnitten reduziert. Die hintereinander fluchtende Anordnung
der Reihen von Profilierungsabschnitten gewährleistet, dass die jeweils nach hinten
anschließende Reihe von Profilierungsabschnitten in die bereits durch die davorliegende
Reihe von Profilierungsabschnitten erzeugte Abdruckzeichnung eintaucht und so die
bereits angelegte Abdruckzeichnung weiter verdichtet und glättet. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung weist der wenigstens eine erste Profilierungsabschnitt eine Breite auf,
die im Wesentlichen doppelt so groß ist wie die Breite eines zweiten Profilierungsabschnittes.
Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft für die Erzielung der erfindungsgemäßen
Vorteile.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der wenigstens eine erste Profilierungsabschnitt
im Querschnitt einen ebenen Grundabschnitt auf, der von sich öffnenden Seitenschrägen
flankiert ist. Dadurch ergibt sich im Querschnitt ein trapezförmiger Abdruck durch
diesen wenigstens einen ersten Profilierungsabschnitt, der eine charakteristische
Abdruckzeichnung gewährleistet.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der ebene Grundabschnitt Breitenabmessungen
zwischen 20 und 30 mm auf. In entsprechender Weise ist auch die ebene, glatte Oberseite
des in der Pistenoberfläche erzeugten Profilabdruckes optisch stark abgehoben von
den Profilabdrücken der ersten Profilierungsabschnitte.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Tiefe jedes ersten Profilierungsabschnittes
um wenigstens 10% gegenüber einer Tiefe jedes zweiten Profilierungsabschnittes reduziert.
Die wenigstens 10%- ige Reduzierung gewährleistet, dass eine einfache Befahrung der
bearbeiteten und mit der Profilzeichnung versehenen Pistenoberfläche für Skifahrer
und Snowboarder erzielbar ist. In vorteilhafter Weise ist die Reduzierung der Tiefe
jedoch nicht größer als maximal 25% der Tiefe jedes zweiten Profilierungsabschnittes,
um eine Rinnenbildung zu vermeiden, die für Skifahrer oder Snowboarder beim Befahren
negative Auswirkungen haben könnte.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Finisheranordnung auf Höhe der
ersten Profilierungsabschnitte Höckerbereiche auf, die gegenüberliegend zu den ersten
Profilierungsabschnitten von einer Oberseite der Finisheranordnung nach oben abragen.
Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Finisheranordnung
massiv aus einem elastisch nachgiebigen Kunststoffmaterial hergestellt ist. Die Höckerbereiche
gegenüberliegend zu den breiten Profilierungsabschnitten gewährleisten eine Versteifung
des elastischen Kunststoffmaterials in diesen Bereichen und demzufolge eine sichere
Glätt- und Verdichtungsfunktion auch auf Höhe der breiten Profilierungsabschnitte.
[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt in einer Seitenansicht eine Finisheranordnung für eine Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Pistenbearbeitungsgerätes,
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch die Finisheran- ordnung nach Fig.
1 entlang der Schnittlinie II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- in verkleinerter Darstellung die Finisheranordnung nach Fig. 1 schematisch in einem
Schleppbetrieb auf einer Schneepistenoberfläche,
- Fig. 4
- in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch die Anordnung nach Fig. 3 entlang
der Schnittlinie IV - IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Frontansicht der Finisheranordnung nach Fig. 1 in Richtung des Pfeiles V in Fig.
1,
- Fig. 6
- die Finisheranordnung auf der Schneeoberfläche gemäß Fig. 3, jedoch in perspektivischer
Darstellung und
- Fig. 7
- die auf der Schneeoberfläche geschleppte Finisheranordnung nach Fig. 3 in einer Draufsicht
in Richtung des Pfeiles VII in Fig. 3.
[0013] Eine Finisheranordnung 1 nach Fig. 1 bis 7 dient zum Verdichten und Glätten von Schneeoberflächen
S, die zuvor durch eine Heckfräseinrichtung einer Pistenraupe bearbeitet worden ist.
In nicht näher dargestellter Weise ist die Finisheranordnung heckseitig an der Heckfräse
angeordnet und wird gemeinsam mit der Heckfräse durch die Pistenraupe geschleppt.
Die Heckfräse ist über einen Heckanbauträger an einem Fahrzeugheck der Pistenraupe
gehalten. Eine Pistenraupe mit einer derartigen Heckfräse und einer zugeordneten Finisheranordnung
dient zur Gestaltung und zur Pflege von Ski- und Snowboardpisten in Skigebieten. Die
Finisheranordnung erstreckt sich über die gesamte Breite einer entsprechenden Heckfräse
sowie seitlich über die Heckfräse hinaus. Die Finisheranordnung 1 besteht aus einem
stabilen, aber zumindest abschnittsweise elastisch nachgiebigen Kunststoffmaterial.
Im Bereich ihrer Oberseite weist die Finisheranordnung eine Aufnahmenut für die Aufnahme
entsprechender Querträger auf, die von oben her auf die Finisheranordnung 1 Druckkräfte
ausüben können, um die Finisheranordnung 1 gegen die Schneeoberfläche zu pressen.
Die Querträger sind einem Fräsenrahmen der Heckfräse zugeordnet und können hydraulisch
mit Druck beaufschlagt werden, um den gewünschten Pressdruck auf die Finisheranordnung
1 zu erzeugen.
[0014] Um ein charakteristisches Abdruckprofil in die bearbeitete Schneeoberfläche bei einem
entsprechenden Schleppvorgang pressen zu können, ist die Finisheranordnung 1 an ihrer
Unterseite mit insgesamt drei Reihen von Profilierungsabschnitten 3a, 3b, 3c versehen,
die im Abstand hintereinander angeordnet sind. Anhand der Fig. 5 ist erkennbar, dass
jede Reihe 3a bis 3c zwei seitlich zueinander beabstandete erste Profilierungsabschnitte
5 sowie eine Vielzahl von identisch zueinander gestalteten, zweiten Profilierungsabschnitten
4 aufweist, die zwischen den beiden ersten Profilierungsabschnitten 5 angeordnet sind.
Die Profilierungsabschnitte 4 und 5 jeder Reihe 3a bis 3c sind in Schlepprichtung
derart fluchtend zueinander ausgerichtet, dass die jeweils in Schlepprichtung dahinterliegende
Reihe 3b, 3c in die Abdruckprofile der davorliegenden Reihe 3a, 3b der Schneeoberfläche
S eintaucht.
[0015] Alle Profilierungsabschnitte 4 sind identisch zueinander gestaltet. Wie anhand der
Fig. 2 und 4 erkennbar ist, weisen die Profilierungsabschnitte 4 eine keilartige Form
mit dem Querschnitt jeweils eines gleichschenkligen Dreiecks auf. Die ersten Profilierungsabschnitte
5 hingegen weisen einen trapezförmigen Querschnitt auf. Hierzu sind sie - im Querschnitt
gesehen - mit einem ebenen Grundabschnitt 6 versehen, der bei horizontaler Schneeoberfläche
im Schleppbetrieb ebenfalls horizontal ausgerichtet ist. An diesen ebenen Grundabschnitt
6 schließen sich zu beiden Seiten nach außen schräge Wandabschnitte 7 an, die jeden
Grundabschnitt 6 auf gegenüberliegenden Seiten flankieren. Diese schrägen Wandabschnitte
7 gehen direkt in die im Querschnitt dreieckförmigen Profilierungsabschnitte 4 über,
die jeweils im Querschnitt um 45° zur Horizontalen geneigte Schenkelabschnitte 8 aufweisen.
Die schrägen Wandabschnitte 7 sind demgegenüber relativ zur Horizontalen in einem
geringeren Winkel ausgerichtet. Die ersten Profilierungsabschnitte 5 bilden Profilabdrücke
S
1 in der Schneeoberfläche S. Die zweiten Profilierungsabschnitte 4 bilden Profilabdrücke
S
2 in der geglätteten und verdichteten Schneeoberfläche S.
[0016] Die Breite eines ersten Profilierungsabschnittes 5 - quer zur Schlepprichtung gesehen
- ist doppelt so groß wie die Breite eines zweiten Profilierungsabschnittes 4. Eine
Tiefe eines jeden Profilierungsabschnittes 5 hingegen ist geringer als die Tiefe einer
Nut zwischen zwei benachbarten, im Querschnitt dreieckförmigen Profilierungsabschnitten
4. Dadurch weist auch jeder Profilabdruck S
1 der Schneeoberfläche S eine geringere Höhe auf als jeder durch die Profilierungsabschnitte
4 erzeugte Profilabdruck S
2 in der Schneeoberfläche S.
[0017] Wie anhand der Fig. 6 und 7 erkennbar ist, ist die Oberseite der Finisheranordnung
1 auf Höhe der beiden breiten Profilierungsabschnitte 5 mit in Schlepprichtung erstreckten,
stegartigen Höckern 9 versehen, die einstückig aus der Oberseite der Finisheranordnung
1 ausgeformt sind. Diese Höcker 9 dienen zur Versteifung der Finisheranordnung 1 im
endseitigen Bereich der Finisheranordnung 1, wie anhand der Fig. 6 und 7 erkennbar
ist.
1. Geschlepptes Pistenbearbeitungsgerät, insbesondere Schneepistenbearbeitungsgerät,
mit einer zumindest abschnittsweise aus elastisch nachgiebigem Material bestehenden
Finisheranordnung (1), die auf ihrer einer Pistenoberfläche (S) zugewandten Unterseite
mit Profilierungen (4, 5) versehen ist, die bei einem Schleppbetrieb eine Profilzeichnung
in die Pistenoberfläche einbringen, wobei die Profilierungen (4, 5) über eine Breite
der Finisheranordnung quer zur Schlepprichtung verteilt unterschiedlich gestaltete
Profilierungsabschnitte aufweisen, und wobei wenigstens ein erster Profilierungsabschnitt
(5) vorgesehen ist, der gegenüber den zweiten Profilierungsabschnitten (4) mit einer
größeren Breite und einer geringeren Tiefe versehen ist.
2. Pistenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schlepprichtung der Finisheranordnung (1) gesehen mehrere Reihen (3a bis 3c) von
Profilierungsabschnitten vorgesehen sind, die in Schlepprichtung fluchtend hintereinander
beabstandet ausgerichtet sind.
3. Pistenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine erste Profilierungsabschnitt (5) eine Breite aufweist, die im
Wesentlichen doppelt so groß ist wie die Breite eines zweiten Profilierungsabschnittes
(4).
4. Pistenbearbeitungsgerät nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine erste Profilierungsabschnitt (5) im Querschnitt einen ebenen
Grundabschnitt (6) umfasst, der von sich öffnenden Seitenschrägen (7) flankiert ist.
5. Pistenbearbeitungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der ebene Grundabschnitt (6) Breitenabmessungen zwischen 20 und 30 mm aufweist.
6. Pistenbearbeitungsgerät nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tiefe jedes ersten Profilierungsabschnittes (5) um wenigstens 10% gegenüber
einer Tiefe jedes zweiten Profilierungsabschnittes (4) reduziert ist.
7. Pistenbearbeitungsgerät nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Finisheranordnung (1) auf Höhe der ersten Profilierungsabschnitte (5) Höckerbereiche
(9) aufweist, die gegenüberliegend zu dem ersten Profilierungsabschnitt (5) von einer
Oberseite der Finisheranordnung (1) nach oben abragen.
8. Finisheranordnung für ein geschlepptes Pistenbearbeitungsgerät nach einem der Ansprüche
1 bis 7.