[0001] Die Erfindung befasst sich mit der Beschaffenheit von Wärmedämmplatten und deren
kraftschlüssigem Verbund durch Einschieben eines Dämmstoffes für das Herstellen von
hohlwandigen wärmegedämmten Bauteilen.
Stand der Technik
[0002] In der heutigen Zeit gewinnen zunehmend Bausysteme und geschoßhohe Fertigteile für
den massiven Haus- und Gewerbebau, bei denen der Wärmedämmstoff als Funktionsschalung
an der Wand verbleibt, an Bedeutung. Hierbei werden zu Errichtung von Gebäuden vor
Ort fertige kleinformatige Schalungssteine aus Wärmedämmstoffen gesteckt, geklebt,
oder mittels Einstecken von Kunststoffhülsen hergestellt. Wichtige Beispiele für Wärmedämmstoffe
sind EPS (expandiertes Polystyrol bzw. Styropor), Neopor (BASF), Lamdapor (Sunpor;
EPS mit Graphitanteilen), Vakuumisolations-Polyurethan-Hartschaum. Weitere Beispiele
sind Hanf, Holz, Mineralwolle und Blähton. Bei Fertigteilen, die als Funktionsschalung
dienen, werden kleinformatige Wärmedämmstoffplatten gesteckt, geklebt, oder mittels
Einstecken von Kunststoffhülsen zusammengefügt. Das fertige Produkt findet man dann
wieder als Aussenschale, Innenschale oder zwischen zwei Funktionsschalungen als Kernwärmedämmung.
[0003] Ein Nachteil dieser oben genannten Steckverbindungen bzw. dem Einstecken von Kunststoffhülsen
in Wärmedämmstoffen ist, dass ein fest vorgegebenes Raster beim Zusammenfügen der
Teile eingehalten werden muss. Dies trifft sowohl im horizontalen wie auch im vertikalen
Fall zu. Diese Wärmedämmstoffe werden in der Regel in Formwerkzeugen hergestellt,
so dass die Steckverbindung bzw. Aussparung für die Kunststoffhülse mit eingeschäumt
wird und fest vorgegeben ist. Somit muss sich der Planer von Gebäuden, Ausführende
oder auch ein Betonfertigteilwerk sowohl bei den Bausystemen wie auch bei den Fertigteilen
an ein Raster halten.
[0004] Bei wärmegedämmten hohlwandigen Bauteilen, die als Funktionsschalung dienen, kommt
beim Zusammenfügen der Wärmedämmung erschwerend hinzu, dass die Wärmedämmung noch
zusätzlich geklebt werden muss. Dies hängt vor allem damit zusammen, das komplett
fertig hergestellte Wandschalen, die mit einem Abstandshalter versehen sind, in die
vorbereitete Innenschale, beispielsweise aus Beton, Liapor, Zement oder sonstigen
Stoffen im Werk eingetaucht werden. Damit die Wärmedämmung als komplette großformatige
Wandschale für diesen Prozess zusammenhält, wird sie zusätzlich geklebt. Eine weitere
Funktion, die das Kleben erfüllen muss, ist es, dass beim Transport mittels Kran,
Gabelstapler oder LKW die Schale aus Wärmedämmung keine Spalten erhält, was sonst
zur Folge hätte, dass die Maßgenauigkeit nicht mehr gegeben wäre und auch die Dämmung
unerwünscht geschwächt wäre.
[0005] Erschwerend kommt bei der Herstellung von hohlwandigen gedämmten Bauteilen hinzu,
dass die Aussenschale durch viele kleinformatige Teile bisher hergestellt wird, was
einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet.
[0006] Die vielen kleinformatigen Elemente bringen es mit sich, dass dadurch mehr Abstandshalter
verwendet werden, als eigentlich notwendig sind, da in der Regel die Aussparungen
für die Abstandshalter in den kleinformatigen Wärmedämmplatten sich oben und unten
befinden. Dies hat zur Folge, dass beim Zusammenfügen der kleinformatigen Wärmedämmplatten
die Abstandshalter am Stoss nur einen geringen Abstand haben, und so zwangsläufig
mehr Abstandshalter eingebaut werden als notwendig. Dies bedeutet einen erhöhten Material-
und auch einen höheren Zeitaufwand beim Einschieben der Abstandshalter.
[0007] Ein weiterer Nachteil beim Herstellen von wärmegedämmten hohlwandigen Bauteilen in
dieser Form ist die Vielzahl an Abstandshaltern. Beim Einfügen der Schale aus Wärmedämmung
in die vorbereitete Innenschale - zum Beispiel aus Beton - ist die Wahrscheinlichkeit
hoch, auf ein Einbauteil, Baustahl oder einen Gitterträger zu treffen. Durch den fest
vorgegebenen Standort des Abstandshalters besteht auch nicht die Möglichkeit, diesen
noch zu verschieben.
[0008] Verschnitt bzw. Abfall erhält man dadurch, dass generell darauf geachtet werden muss,
dass der vertikale Abstand von Abstandshalter zu Abstandshalter nicht überschritten
wird. Dies ist folglich mit einem Mehraufwand sowohl beim Material wie auch beim Zusammenfügen
der kleinformatigen Wärmedämmplatten verbunden.
[0009] Ein weiterer Nachteil beim konventionellen Herstellen von wärmegedämmten hohlwandigen
Bauteilen ist, dass Ecken, bei denen zwei Fertigteile aufeinandertreffen für das Betonieren
der Funktionsschalung zusätzlich mittels Schalholz und Stützen abgeschalt werden müssen.
Alternativ müssen die Ecken bereits im Werk betoniert werden. Würden die Ecken nicht
im Werk betoniert bzw. vor Ort abgeschalt, würde an dieser Stelle Beton austreten.
[0010] Nachteilig ist dabei auch, dass beim stirnseitigen Aufeinandertreffen zweier hohlwandiger
wärmegedämmter Betonfertigteile dort die Wärmedämmung unterbrochen ist. Gleiches gilt
auch für Ecken.
[0011] Nachteilig ist dabei des Weiteren, dass die Deckenrandschalung und -aufkantung aus
Wärmedämmung nur in einem gewissen Raster aufgesteckt bzw. geklebt werden kann. An
der Stirnseite zweier aufeinandertreffender hohlwandiger wärmegedämmter Bauteile wird
dieses Raster unterbrochen, so dass die Deckenaufkantung nicht durchgesteckt werden
kann. Das Gleiche gilt auch entsprechend für die Ecken.
[0012] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, Wärmedämmplatten für die Herstellung
von wärmegedämmten hohlwandige Bauteile zu schaffen, die mittels Serienfertigung von
Elementen mit Wärmedämmung herstellbar sind. Der gewohnte Produktionsablauf, wie er
beispielsweise bei der Fertigung von Betondeckenplatten oder hohlwandigen Bauteilen
mit beidseitiger Betonplatte der Fall verwendet wird, soll dabei nicht beeinträchtigt
werden. Weitere Aufgaben sind ein Höchstmaß an Flexibilität bei den Abmessungen der
Wärmedämmplatten und Dämmstoffstärke, eine effektivere Montage der Elemente vor Ort
und ein Optimum an Wärmedämmung.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass Wärmedämmplatten miteinander
verbunden werden, indem ein weiterer Wärmdämmstoff aus dem gleichen Material eingeschoben
wird. Die dafür erforderlichen Aussparungen werden zuvor an gewünschter Stelle hergestellt.
Zusätzlich sind die Aussparungen für den Abstandshalter nicht mehr fest vorgegeben,
sondern durchgehend vertikal von oben nach unten oder horizontal von Seite zu Seite.
Die Form der Aussparungen
[0014] Die Verbindung der Wärmedämmplatten und des einzuschiebenden Dämmstoffes ist so gewählt,
dass die verbundenen Dämmstoffplatten Zug- und Knickbelastungen standhalten und die
Wärmedämmplatten kraftschlüssig miteinander verbinden.
[0015] Die Beschaffenheit des einzuschiebenden Wärmedämmstoffes muss so sein, dass ausreichend
Stabilität vorhanden ist, um entsprechenden Beanspruchungen Stand zu halten. Dies
wird erreicht, indem der verwendete Wärmedämmstoff mit einem höheren Raumgewicht hergestellt
wird. Je höher das Gewicht gewählt wird, desto stabiler und härter wird der Wärmedämmstoff.
[0016] Die durchgehenden Schlitze für die Abstandshalter in der Wärmedämmung sind so ausgebildet,
dass diese Zug- und Druckbelastungen beim Transport, bzw. beim Betonieren der hohlwandigen
Bauteile standhalten und nicht aus der Wärmedämmung ausreißen. Dies wird durch Einbringen
von T-förmigen Schlitzen erreicht.
Die Schlitze für die Abstandshalter sind in der Wärmedämmung und durchdringen diese
nicht nach aussen.
[0017] Resultierend aus oben genannten Maßnahmen lassen sich jetzt die Wärmedämmplatten
für hohlwandige Bauteile in verschiedenen Abmessungen herstellen. Diese werden aus
großformatigen Dämmstoffblöcken geschnitten, die in der Regel 5.00 m × 1.00 m × 1.25
gross sind. Die Abmessung der Wärmedämmplatte für die hohlwandigen Bauteile wird also
nur durch die Abmessung des Dämmstoffblockes begrenzt. Somit liegen das mögliche Höhenmaß
theoretisch bei 5.00 m, das Breitenmaß bei 1.25 m und das Dämmstoffstärkenmaß bei
1.00 m.
[0018] Die leichtere Schale für ein wärmegedämmtes hohlwandiges Bauteil wird also jetzt
hergestellt, indem anhand von Werk- und Herstellungsplänen die benötigten Abmessungen
der Wärmedämmplatten ermittelt werden. Fenster- und Türaussparungen werden entsprechend
gleich mitberücksichtigt. Nach Festlegung der Dämmstoffstärke, Raumhöhe wird entsprechend
die Breite und Länge der Wärmedämmplatten eingeteilt, damit das gewünschte Gesamtbreitenmaß
des herzustellenden Bauteiles erreicht wird. Entsprechend werden dann die Wärmedämmplatten
mit dem gewünschten Maß und erforderlichen Aussparungen und Schlitzen, maschinell
aus den Dämmstoffblöcken geschnitten.
[0019] Anschließend werden die Abstandshalter in die vorbereiteten Wärmedämmplatten der
durchgehenden T-förmigen Schlitze in benötigter Anzahl eingebracht. Der Standort der
Abstandshalter ist frei wählbar. Entsprechend werden die weiteren benötigten Wärmedämmplatten
für das herzustellende Bauteil mit den Abstandshalter präpariert. Die erste Wärmedämmplatte
mit den Abstandshaltern wird nun mit den Abstandshaltern voraus in den Frischbeton
der Innenschale getaucht. Die nächste Wärmedämmplatte wird entsprechend in den Frischbeton
getaucht und an die zuvor eingebrachte Wärmedämmplatte angeschlossen.
[0020] Beide Wärmedämmplatten werden nun durch das Einschieben des Wärmedämmstoffes aus
dem gleichen Material an den stirnseitig dafür vorgesehenen Aussparungen miteinander
fest verbunden. Dieser Vorgang wird solange durchgeführt, bis das gewünschte Maß des
herzustellenden hohlwandigen Bauteiles erreicht ist. Alternativ kann auch, das Zusammenfügen
der Wärmedämmelemente mit dem Abstandshalter separat erfolgen. Die fertig gestellte
Aussenschale aus Wärmedämmung kann dann als Ganzes in den Frischbeton eingetaucht
werden.
[0021] Erfindungemäß können Abstandshalter beliebig in den dafür vorgesehenen durchgehenden
Schlitzen horizontal und vertikal in den Wärmedämmplatten verschoben werden.
[0022] Erfindungsgemäß werden die hergestellten wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile bei
der Montage auf der Baustelle an der Aussenschale durch einen dritten Dämmstoff dauerhaft
miteinander verbunden. Hierbei wird das erste Bauteil gestellt und das zweite Bauteil
angeschlossen. Anschließend wird in die stirnseitigen Aussparungen in den Wärmedämmplatten
der dritte Dämmstoff eingeschoben.
[0023] Erfindungsgemäß werden Ecken ausgebildet, indem man die Ecke aus einem Dämmstoffblock
schneidet und stirnseitige Aussparungen zum Einschieben eines dritten Dämmstoffes
anbringt. Nach der Montage der beiden wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile, die sich
an der Ecke treffen, wird die Wärmedämmplatte als Ecke durch Einschieben eines dritten
Dämmstoffes an beiden Stirnseiten in den Grundriss mit eingebunden.
[0024] Erfindungsgemäß wir die Deckenaufkantung und Deckenabschalung hergestellt, indem
sowohl in den Wärmedämmplatten des hohlwandigen Bauteils wie auch der anzubringenden
Deckenaufkantung, die ebenfalls aus einem Wärmedämmblock geschnitten wird, jeweils
eine Aussparung zum Einschieben eines dritten Dämmstoffes eingearbeitet wird. Die
Position in den Wärmdämmplatten der Aussenschale des hohlwandigen Bauteils liegt auf
der Stirnseite, die Richtung Decke zeigt, entsprechend spiegelbildlich an der Stirnseite
der Deckenabschalung aus Wärmedämmung. Die jeweilige Aussparung zum Einschieben des
dritten Dämmstoffes wird auf stirnseitig so gewählt, dass die Deckenaufkantung bei
der Betonage der Decke nicht nach aussen wegkippen kann.
[0025] Erfindungsgemäß kann die Wärmedämmung der Wärmedämmplatte zusätzlich verbessert werden,
in dem die beschriebene Wärmedämmplatte mit einem anderen Dämmstoff kombiniert wird,
der noch eine bessere Wärmedämmung aufweist. Dies wird erreicht, indem die Wärmedämmplatte
mit durchgehenden Aussparungen wie zuvor beschrieben hergestellt wird, jedoch zusätzlich
noch eine taschenartige Aussparung zum Einschieben des besseren Wärmedämmstoffes geschaffen
wird. Die Aussparung für den zusätzlichen Wärmedämmstoff wird zwischen der Aussparung
der Abstandshalter in Richtung Hohlraum zwischen Innen- und Außenschale geschaffen.
[0026] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Verbindung von Wärmedämmplatten ist, daß diese
nun durch Einschieben eines dritten Dämmstoffes miteinander verbunden werden und dadurch
ein kraftschlüssiger Verbund zweier Wärmedämmplatten erreicht wird. Ein Kleben der
Elemente entfällt.
[0027] Des Weiteren ist vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Verbindung der Wärmedämmplatten,
daß der Verbund zweier Wärmedämmplatten an beliebiger Stelle durchgeführt werden kann
und kein Raster eingehalten werden muß.
[0028] Darüberhinaus ist bei der durchgehenden Aussparung für die Abstandshalter vorteilhaft,
daß diese erfindungsgemäß beliebig verschoben werden können. Dadurch können Sie an
eine Stelle geschoben werden, wo sie benötigt bzw. nicht benötigt werden.
[0029] Resultierend aus oben genannten Vorteilen lassen sich nun geschoßhohe Wärmedämmplatten
für die Herstellung von hohlwandigen wärmegedämmten Bauteilen verwenden.
[0030] Entsprechend werden die Arbeitsschritte für das Fertigen der Außenschale reduziert.
Dies beginnt bei der Reduzierung der Anzahl der Abstandshalter um etwa die Hälfte
und somit einer Ersparnis der Hälfte des Zeitaufwands, um diese in die Wärmedämmplatten
einzubringen. Des Weiteren resultiert eine Reduzierung der Wärmedämmplatten für die
Außenschale um ein vielfaches durch die geschoßhohen Wärmedämmplatten. Durch die Anwendung
der Erfindung entstehen keine Wartezeiten mehr durch das Kleben der Elemente. Fensteraussparungen
können bereits in der Produktion der Wärmedämmplatten mit berücksichtigt werden und
somit entfällt auch dieser Prozeß bei der Herstellung der gedämmten Außenschale, d.
h. Fenster müssen nicht mehr bei der Herstellung oder bei der Montage Elemente ausgeschnitten
bzw. hergestellt werden, sondern sind bereits integriert.
[0031] Eine weitere Erleichterung beim Herstellungsprozeß der hohlwandigen Bauteile ist,
daß wenn ein Abstandshalter beim eintauchen in die Innenschale auf ein Hindernis in
Form eines Baustahls, Gitterträger, Elektrodose bzw. Lehrrohr trifft, dieser in der
Wärmedämmplatte noch verschoben werden kann.
[0032] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es, daß die Abstandshalter
in den Wärmedämmplatten Richtung Fensteraussparung an den Rand des hohlwandigen Bauteils
geschoben werden können und dadurch für zusätzliche Stabilität beim Betonieren der
wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile sorgen. Beispiele für kritische Stellen sind
Ecken und Stöße von fertigen Bauteilen. Dadurch lassen sich auch Fensteraussparungen
an beliebiger Stelle herstellen.
Zusätzlich besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit mehrere Abstandshalter an solche
kritische Stellen zu schieben.
[0033] Vorteilhaft bei der Erfindung ist auch, daß bei der Herstellung der wärmegedämmten
Bauteile durch den Vorfertigungsgrad der Wärmedämmplatten kein Abfall bei der Herstellung
der Außenschale bzw. Montage vor Ort anfallen,d. h. Reststücke, Verschnitt von Wärmedämmstoffen
müssen nicht entsorgt werden sonder können bei der Herstellung der Wärmedämmplatten
direkt wieder dem Recycling zugeführt oder andere Bauteile daraus gefertigt werden.
Der Transport der Wärmedämmung beschränkt sich nur auf die tatsächlich benötigten
Wärmedämmplatten.
[0034] Vorteilhaft ist daß die Schlitze innerhalb der Wärmedämmung sind und diese nicht
durchdringen und somit nicht schwächen.
[0035] Durch die erfinderische Verbindung wird sowohl beim Zusammenfügen der wärmegedämmten
hohlwandigen Bauteile vor Ort, Aufschieben der Deckenaufkantung und Ausbildung von
Ecken eine durchgehende Wärmedämmschicht geschaffen. Kältebrücken können durch diese
Art des Zusammenfügens von zwei Wärmedämmstoffplatten nicht entstehen.
[0036] Ein weiterer Vorteil ist, daß die Ecken bei der Montage vor Ort nicht abgestützt
werden müssen, oder eventuell im Herstellungswerk des wärmegedämmten hohlwandigen
Bauteils zuvor ausbetoniert werden. Somit werden Montageaufwand und -zeiten erheblich
verringert. Dies wird durch die kraftschlüssige Verbindung durch Einschieben des dritten
Dämmstoffes bzw. Schieben der Abstandshalter innerhalb der Wärmedämmung erreicht.
[0037] Vorteilhaft ist diese Verbindung auch beim Aufbringen der Deckenrandschalung. Durch
den kraftschlüssigen Verbund des wärmegedämmten hohlwandigen Bauteils mit der Deckenaufkantung
muß die Deckenrandschalung nicht mehr abgeschalt, geklebt, gesteckt oder zusätzlich
mechanisch verbunden werden.
[0038] Vorteilhaft ist auch das erfindungsgemäße zusätzliche Einbringen einer zweiten Wärmedämmung
in vorgesehenen Taschen um den Wärmdämmwert der Wärmedämmplatten zu verbessern. Dadurch
kann die Stärke bzw, Breite des hohlwandigen wärmegedämmten Bauteils reduziert werden
ohne dabei die Wärmedämmeigenschaft des Bauteiles zu verschlechtern. Resultierend
daraus ist ein Zugewinn der Wohnfläche und somit ein wirtschaftlicher Vorteil.
[0039] Anhand der Zeichnungen wird nochmals verdeutlicht, welche enorme Flexibilität durch
die erfindungsgemäßen Ausführungsformen entsteht.
[0040] In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Wärmedämmplatte (1) mit der Ausbildung einer Aussparung (2) für das Einschieben
eines dritten Dämmstoffes und einen durchgehenden Schlitz (3) zum Einschieben von
Abstandshaltern.
- Fig. 2
- die Form des einzuschiebenden dritten Wärmedämmstoffes (4).
- Fig. 3
- eine fertig hergestellte Wärmedämmplatte (1) mit der Aussparung (2) und Schlitz (3),
wobei in (3) entsprechend die benötigte Stückzahl an Abstandshaltern (5) eingeschoben
wird.
- Fig. 4
- eine mit Abstandshalter (5) bestückte Wärmedämmplatte (1) mit den Aussparungen (2)
bzw. (3), im folgenden als Wärmedämmplatte (6) bezeichnet. (6) wird in den Frischbeton
(7) eingetaucht. Der Frischbeton (7) befindet sicht auf dem Fertigungstisch (8). Seitlich
auf dem Fertigtisch (8) ist entsprechend der dritte Wärmedämmstoff (4) zum Einschieben
zwischen zwei Wärmedämmplatten (6) vorbereitet. Zwei Wärmedämmplatten (6), die in
den Frischbeton (7) eingetaucht wurden und mit (4) kraftschlüssig verbunden werden.
- Fig. 5
- Zwei Wärmedämmplatten (6), die in den Frischbeton (7) eingetaucht wurden und mit (4)
kraftschlüssig verbunden werden.
- Fig. 6
- Die mit Abstandshalter (5) in den dafür vorgesehenen durchgehenden Schlitzen (3) vorbereitete
Wärmedämmplatte (6). In die Wärmedämmplatte (6) wurde maschinell eine Fensteraussparung
(10) bereits bei der Herstellung der Wärmedämmplatte (1) ausgeschnitten. (9) zeigt
die Möglichkeit, die Abstandshalter zu verschieben. Was zu Folge hat, daß auch im
Fensterbereich ausreichend Abstandshalter platziert werden können ohne dabei ein Raster
einhalten zu müssen. Der Frischbetondruck, der bei der Betonage der hohlwandigen Bauteile
entsteht kann somit auch im Bereich der Aussparung (10) ohne Probleme abgefangen werden.
Es müssen vor Ort bzw. bei der Herstellung der Bauteile keine zusätzlichen Maßnahmen
getroffen werden.
- Fig.7
- die mit Abstandshalter (5) in den dafür vorgesehenen durchgehenden Schlitzen (3) vorbereitete
Wärmedämmplatte (6). Trifft beim Eintauchen in den Frischbeton (7) mit (5) auf die
Einbauteile (11). (9) zeigt wie entsprechend die Abstandshalter (5) einfach in den
Schlitzen (3) verschoben werden können.
- Fig. 8
- zwei fertige hohlwandige wärmegedämmte Bauteile (12) bei der Montage auf der Baustelle.
Nach stellen beider Bauteile (12) wird die Ecke mit der Wärmedämmplatte (13) geschlossen.
(13) hat auf Beiden Stirnseiten die Aussparung (2). Ein kraftschlüssiger Verbund zwischen
den Bauteilen (12) und der Ecke (13) erfolgt durch Einschieben des dritten Dämmstoffes
als Leiste (4). Bei der Herstellung des Bauteiles (12) wird Abstandshalter (5) zur
Ecke geschoben (9). Durch diese Maßnahme (5) an den Rand des Bauteils (12) zu verschieben
und der erfinderische Verbund (12) und (13) mit (4) kraftschlüssig zu verbinden, kann
auf eine zusätzliche Abstützung oder Kleben der Ecke beim Betonieren des Hohlraums
(14) verzichtet werden. Ein weiterer Effekt der durch die kraftschlüssige Verbindung,
Einschieben von (4) erzielt wird ist, daß auch im Eckbereich die Wärmedämmung nicht
unterbrochen wird und keine Kältebrücke entstehen kann.
- Fig. 9
- die Situation eine Innenwand (15) in die Aussenwand mit einzubinden. (15) ist als
hohlwandiges ungedämmtes Bauteil dargestellt. Damit die Wärmedämmung nicht unterbrochen
ist wird beim Bauteil (12) die Wärmedämmplatte (6) entsprechend länger hergestellt
als die Innenschale (16). Die Bauteile (12) werden bei der Montage mit (4) kraftschlüssig
verbunden. Abstandshalter (5) wird bei der Herstellung des Bauteiles (12) an den Rand
geschoben (9). Dadurch wird erreicht dass keine zu großen Abstände zwischen den Abstandshalter
(5) beider Bauteile (12) vorhanden ist und beim Betonieren des Hohlraumes (14) an
der Stelle wo die Innenwand (15) auf die Bauteile (12) trifft die Wärmedämmplatte
(6) nicht durch den Betondruck ausbrechen kann, weil ausreichend Abstandshalter an
dieser Stelle vorhanden sind. Zusätzlich Maßnahmen wie Abstützen der Wärmedämmplatten
(6) entfallen dadurch und begünstigen die Montagezeiten. Zusätzlich wird verdeutlicht,
dass die durch Einschiebe der dritten Wärmedämmung (4) auch im Stossbereich bei dem
zwei hohlwandige wärmegedämmte Bauteile aufeinander treffen die Wärmedämmung nicht
unterbrochen wird.
- Fig. 10
- einen Schnitt von einem betonierten wärmegedämmten Betonfertigteil. Wobei die Deckenaufkantung
(17) durch einschieben des dritten Dämmstoffes (4) aufgebracht wurde. Die Aussparung
(3) wurde so angeordnet, dass beim Betonieren der Decke (19), (17) nicht nach Aussen
kippen kann. Die bisher notwendigen Arbeitsgänge kleben, stecken, abstützen der Deckenaufkantung
(17) entfallen. Wiederum kann durch die erfinderische Art der Verbindung keine Kältebrücke
entstehen. Ebenso zeigt der Schnitt die Fensteraussparung (10). Die Aussparung (10)
wurde am hohlwandigen Bauteil (12) bei der gedämmten Schale kleiner gewählt, als bei
der Innenschale (16) aus Beton, so dass der Fensterrahmen entsprechend ohne großen
Aufwand überdämmt werden kann.
Kenzeichnungen:
[0041]
- 1
- Wärmedämmplatte
- 2
- Aussparung für das Einschieben eines dritten Dämmstoffes
- 3
- Durchgehender Schlitz zum Einschieben von Abstandshaltern
- 4
- Form des einzuschiebenden dritten Wärmedämmstoffes
- 5
- Abstandshalter
- 6
- Wärmedämmplatte mit Abstandshalter bestückt
- 7
- Frischbeton
- 8
- Fertigungstisch
- 9
- Möglichkeit Abstandshalter in der Wärmedämmplatte zu verschieben
- 10
- Fensteraussparung
- 11
- Einbauteile
- 12
- Hohlwandiges wärmegedämmtes Bauteil
- 13
- Ecke aus einer Wärmedämmplatte
- 14
- Hohlraum für den Füllbeton
- 15
- Innenwand
- 16
- Innenschale aus Beton
- 17
- Deckenaufkantung
- 18
- Decke
1. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile, wobei die Wärmedämmplatten
(1) zur Verbindung miteinander vorbereitet sind, so dass ein weiterer Wärmdämmstoff
(4) eingeschoben werden kann, und die dafür erforderlichen Aussparungen (2) zuvor
an gewünschter Stelle vorliegen, wobei zusätzlich die Schlitze (3) für den Abstandshalter
(5) nicht lokal begrenzt vorgegeben sind, sondern durchgehend von oben nach unten
oder von Seite zu Seite vorliegen.
2. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach Anspruch 1, wobei
die Schlitze (3), innerhalb der Wärmedämmplatten (1) sind.
3. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach Anspruch 1 oder
2, wobei die Aussparungen (2) für die Verbindung der Wärmedämmplatten (1) und des
einzuschiebenden Dämmstoffes (4) so gewählt ist, dass die verbundenen Dämmstoffplatten
Zug- und Knickbelastungen Stand halten und die Wärmedämmplatten (1) kraftschlüssig
miteinander verbinden.
4. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 3, wobei kein Raster eingehalten werden muss und die Verbinaung
mit einem dritten Wärmedämmstoff (4) an einer beliebigen Stelle durchgeführt werden
kann.
5. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Anzahl an Abstandshaltern (5) ... bis
Stück beträgt.
6. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Abstandshalter (5) in den Schlitzen (3) an die gewünschte
Stelle geschoben werden können.
7. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Wärmedämmplatten (1) aus Wärmedämmstoffblöcken geschnitten
worden sind.
8. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 7, wobei der dritte Dämmstoff (4) aus einem anderen Material ist.
9. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 8, wobei durch Einschieben eines weiteren Wärmedämmstoffs (4)
zwischen dem fertigen hohlwandigem wärmegedämmten Bauteil (12) und der Deckenaufkantung
(17) ein kraftschlüssiger Verbund entsteht.
10. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 9, wobei durch Einschieben von (4) die Ecke (13) fest mit den
hohlwandigen wärmegedämmten Bauteile verbunden wird.
11. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen
der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Wärmedämmstoffplatte einen weiteren Dämmstoff, der
in die Wärmedämmplatte (1) eingeschoben worden ist, enthält.
12. Verfahren zum Verbinden von Wärmedämmstoffplatten umfassend Zusammenfügen von Wärmedämmstoffplatten
nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 11.
13. Wärmegedämmtes hohlwandiges Bauteil, hergestellt durch Zusammenfügen von Wärmedämmstoffplatten
nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 11.