(19)
(11) EP 2 314 780 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.04.2011  Patentblatt  2011/17

(21) Anmeldenummer: 10001865.4

(22) Anmeldetag:  24.02.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/76(2006.01)
E04B 2/86(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 20.10.2009 DE 202009014193 U

(71) Anmelder: Günthner, Nikolaus
78628 Rottweil (DE)

(72) Erfinder:
  • Günthner, Nikolaus
    78628 Rottweil (DE)

 
Bemerkungen:
Die Patentansprüche wurden nach dem Anmeldetag eingereicht (R. 68(4) EPÜ).
 


(54) Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile und Verfahren zur Verbindung von Wärmedämmstoffen.


(57) Zusammenfassung: Aufgabe ist es, Wärmedämmstoffplatten (1) für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile zu schaffen, die eine Serienfertigung ermöglichen, ein Höchstmaß an Flexibilität bieten und zusätzlich eine effektive Montage der Elemente vor Ort bzw. ein Optimum an Wärmedämmung bei der Errichtung von Gebäude gewährleisten.
Gelöst wir dies durch Wärmedämmstoffplatten (1) die zur Verbindung miteinander vorbereitet sind, so dass ein weiterer Wärmedämmstoff (4) eingeschoben werden kann, und die dafür erforderlichen Aussparungen (2) zuvor an gewünschter Stelle vorliegen, wobei zusätzlich die Schlitze (3) für den Abstandshalter (5) nicht lokal begrenzt vorgegeben sind, sondern durchgehend von oben nach unten oder von Seite zu Seite vorliegen. Wobei die Schlitze (3) innerhalb der Wärmedämmung sind.
Verwendung findet die Wärmedämmstoffplatten (1) beim Herstellen von wärmegedämmten hohlwandigen Betonfertigteilen. Hier wird die vorbereiteten Wärmedämmplatten (1) bestückt mit Abstandshalter (5) in den Frischbeton (7) auf dem Schaltisch (8) eingetaucht, eine weitere Wärmedämmstoffplatte (1) angeschlossen und mit dem Wärmedämmstoff (4) kraftschlüssig verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung befasst sich mit der Beschaffenheit von Wärmedämmplatten und deren kraftschlüssigem Verbund durch Einschieben eines Dämmstoffes für das Herstellen von hohlwandigen wärmegedämmten Bauteilen.

Stand der Technik



[0002] In der heutigen Zeit gewinnen zunehmend Bausysteme und geschoßhohe Fertigteile für den massiven Haus- und Gewerbebau, bei denen der Wärmedämmstoff als Funktionsschalung an der Wand verbleibt, an Bedeutung. Hierbei werden zu Errichtung von Gebäuden vor Ort fertige kleinformatige Schalungssteine aus Wärmedämmstoffen gesteckt, geklebt, oder mittels Einstecken von Kunststoffhülsen hergestellt. Wichtige Beispiele für Wärmedämmstoffe sind EPS (expandiertes Polystyrol bzw. Styropor), Neopor (BASF), Lamdapor (Sunpor; EPS mit Graphitanteilen), Vakuumisolations-Polyurethan-Hartschaum. Weitere Beispiele sind Hanf, Holz, Mineralwolle und Blähton. Bei Fertigteilen, die als Funktionsschalung dienen, werden kleinformatige Wärmedämmstoffplatten gesteckt, geklebt, oder mittels Einstecken von Kunststoffhülsen zusammengefügt. Das fertige Produkt findet man dann wieder als Aussenschale, Innenschale oder zwischen zwei Funktionsschalungen als Kernwärmedämmung.

[0003] Ein Nachteil dieser oben genannten Steckverbindungen bzw. dem Einstecken von Kunststoffhülsen in Wärmedämmstoffen ist, dass ein fest vorgegebenes Raster beim Zusammenfügen der Teile eingehalten werden muss. Dies trifft sowohl im horizontalen wie auch im vertikalen Fall zu. Diese Wärmedämmstoffe werden in der Regel in Formwerkzeugen hergestellt, so dass die Steckverbindung bzw. Aussparung für die Kunststoffhülse mit eingeschäumt wird und fest vorgegeben ist. Somit muss sich der Planer von Gebäuden, Ausführende oder auch ein Betonfertigteilwerk sowohl bei den Bausystemen wie auch bei den Fertigteilen an ein Raster halten.

[0004] Bei wärmegedämmten hohlwandigen Bauteilen, die als Funktionsschalung dienen, kommt beim Zusammenfügen der Wärmedämmung erschwerend hinzu, dass die Wärmedämmung noch zusätzlich geklebt werden muss. Dies hängt vor allem damit zusammen, das komplett fertig hergestellte Wandschalen, die mit einem Abstandshalter versehen sind, in die vorbereitete Innenschale, beispielsweise aus Beton, Liapor, Zement oder sonstigen Stoffen im Werk eingetaucht werden. Damit die Wärmedämmung als komplette großformatige Wandschale für diesen Prozess zusammenhält, wird sie zusätzlich geklebt. Eine weitere Funktion, die das Kleben erfüllen muss, ist es, dass beim Transport mittels Kran, Gabelstapler oder LKW die Schale aus Wärmedämmung keine Spalten erhält, was sonst zur Folge hätte, dass die Maßgenauigkeit nicht mehr gegeben wäre und auch die Dämmung unerwünscht geschwächt wäre.

[0005] Erschwerend kommt bei der Herstellung von hohlwandigen gedämmten Bauteilen hinzu, dass die Aussenschale durch viele kleinformatige Teile bisher hergestellt wird, was einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet.

[0006] Die vielen kleinformatigen Elemente bringen es mit sich, dass dadurch mehr Abstandshalter verwendet werden, als eigentlich notwendig sind, da in der Regel die Aussparungen für die Abstandshalter in den kleinformatigen Wärmedämmplatten sich oben und unten befinden. Dies hat zur Folge, dass beim Zusammenfügen der kleinformatigen Wärmedämmplatten die Abstandshalter am Stoss nur einen geringen Abstand haben, und so zwangsläufig mehr Abstandshalter eingebaut werden als notwendig. Dies bedeutet einen erhöhten Material- und auch einen höheren Zeitaufwand beim Einschieben der Abstandshalter.

[0007] Ein weiterer Nachteil beim Herstellen von wärmegedämmten hohlwandigen Bauteilen in dieser Form ist die Vielzahl an Abstandshaltern. Beim Einfügen der Schale aus Wärmedämmung in die vorbereitete Innenschale - zum Beispiel aus Beton - ist die Wahrscheinlichkeit hoch, auf ein Einbauteil, Baustahl oder einen Gitterträger zu treffen. Durch den fest vorgegebenen Standort des Abstandshalters besteht auch nicht die Möglichkeit, diesen noch zu verschieben.

[0008] Verschnitt bzw. Abfall erhält man dadurch, dass generell darauf geachtet werden muss, dass der vertikale Abstand von Abstandshalter zu Abstandshalter nicht überschritten wird. Dies ist folglich mit einem Mehraufwand sowohl beim Material wie auch beim Zusammenfügen der kleinformatigen Wärmedämmplatten verbunden.

[0009] Ein weiterer Nachteil beim konventionellen Herstellen von wärmegedämmten hohlwandigen Bauteilen ist, dass Ecken, bei denen zwei Fertigteile aufeinandertreffen für das Betonieren der Funktionsschalung zusätzlich mittels Schalholz und Stützen abgeschalt werden müssen. Alternativ müssen die Ecken bereits im Werk betoniert werden. Würden die Ecken nicht im Werk betoniert bzw. vor Ort abgeschalt, würde an dieser Stelle Beton austreten.

[0010] Nachteilig ist dabei auch, dass beim stirnseitigen Aufeinandertreffen zweier hohlwandiger wärmegedämmter Betonfertigteile dort die Wärmedämmung unterbrochen ist. Gleiches gilt auch für Ecken.

[0011] Nachteilig ist dabei des Weiteren, dass die Deckenrandschalung und -aufkantung aus Wärmedämmung nur in einem gewissen Raster aufgesteckt bzw. geklebt werden kann. An der Stirnseite zweier aufeinandertreffender hohlwandiger wärmegedämmter Bauteile wird dieses Raster unterbrochen, so dass die Deckenaufkantung nicht durchgesteckt werden kann. Das Gleiche gilt auch entsprechend für die Ecken.

[0012] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, Wärmedämmplatten für die Herstellung von wärmegedämmten hohlwandige Bauteile zu schaffen, die mittels Serienfertigung von Elementen mit Wärmedämmung herstellbar sind. Der gewohnte Produktionsablauf, wie er beispielsweise bei der Fertigung von Betondeckenplatten oder hohlwandigen Bauteilen mit beidseitiger Betonplatte der Fall verwendet wird, soll dabei nicht beeinträchtigt werden. Weitere Aufgaben sind ein Höchstmaß an Flexibilität bei den Abmessungen der Wärmedämmplatten und Dämmstoffstärke, eine effektivere Montage der Elemente vor Ort und ein Optimum an Wärmedämmung.

[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass Wärmedämmplatten miteinander verbunden werden, indem ein weiterer Wärmdämmstoff aus dem gleichen Material eingeschoben wird. Die dafür erforderlichen Aussparungen werden zuvor an gewünschter Stelle hergestellt. Zusätzlich sind die Aussparungen für den Abstandshalter nicht mehr fest vorgegeben, sondern durchgehend vertikal von oben nach unten oder horizontal von Seite zu Seite.

Die Form der Aussparungen



[0014] Die Verbindung der Wärmedämmplatten und des einzuschiebenden Dämmstoffes ist so gewählt, dass die verbundenen Dämmstoffplatten Zug- und Knickbelastungen standhalten und die Wärmedämmplatten kraftschlüssig miteinander verbinden.

[0015] Die Beschaffenheit des einzuschiebenden Wärmedämmstoffes muss so sein, dass ausreichend Stabilität vorhanden ist, um entsprechenden Beanspruchungen Stand zu halten. Dies wird erreicht, indem der verwendete Wärmedämmstoff mit einem höheren Raumgewicht hergestellt wird. Je höher das Gewicht gewählt wird, desto stabiler und härter wird der Wärmedämmstoff.

[0016] Die durchgehenden Schlitze für die Abstandshalter in der Wärmedämmung sind so ausgebildet, dass diese Zug- und Druckbelastungen beim Transport, bzw. beim Betonieren der hohlwandigen Bauteile standhalten und nicht aus der Wärmedämmung ausreißen. Dies wird durch Einbringen von T-förmigen Schlitzen erreicht.
Die Schlitze für die Abstandshalter sind in der Wärmedämmung und durchdringen diese nicht nach aussen.

[0017] Resultierend aus oben genannten Maßnahmen lassen sich jetzt die Wärmedämmplatten für hohlwandige Bauteile in verschiedenen Abmessungen herstellen. Diese werden aus großformatigen Dämmstoffblöcken geschnitten, die in der Regel 5.00 m × 1.00 m × 1.25 gross sind. Die Abmessung der Wärmedämmplatte für die hohlwandigen Bauteile wird also nur durch die Abmessung des Dämmstoffblockes begrenzt. Somit liegen das mögliche Höhenmaß theoretisch bei 5.00 m, das Breitenmaß bei 1.25 m und das Dämmstoffstärkenmaß bei 1.00 m.

[0018] Die leichtere Schale für ein wärmegedämmtes hohlwandiges Bauteil wird also jetzt hergestellt, indem anhand von Werk- und Herstellungsplänen die benötigten Abmessungen der Wärmedämmplatten ermittelt werden. Fenster- und Türaussparungen werden entsprechend gleich mitberücksichtigt. Nach Festlegung der Dämmstoffstärke, Raumhöhe wird entsprechend die Breite und Länge der Wärmedämmplatten eingeteilt, damit das gewünschte Gesamtbreitenmaß des herzustellenden Bauteiles erreicht wird. Entsprechend werden dann die Wärmedämmplatten mit dem gewünschten Maß und erforderlichen Aussparungen und Schlitzen, maschinell aus den Dämmstoffblöcken geschnitten.

[0019] Anschließend werden die Abstandshalter in die vorbereiteten Wärmedämmplatten der durchgehenden T-förmigen Schlitze in benötigter Anzahl eingebracht. Der Standort der Abstandshalter ist frei wählbar. Entsprechend werden die weiteren benötigten Wärmedämmplatten für das herzustellende Bauteil mit den Abstandshalter präpariert. Die erste Wärmedämmplatte mit den Abstandshaltern wird nun mit den Abstandshaltern voraus in den Frischbeton der Innenschale getaucht. Die nächste Wärmedämmplatte wird entsprechend in den Frischbeton getaucht und an die zuvor eingebrachte Wärmedämmplatte angeschlossen.

[0020] Beide Wärmedämmplatten werden nun durch das Einschieben des Wärmedämmstoffes aus dem gleichen Material an den stirnseitig dafür vorgesehenen Aussparungen miteinander fest verbunden. Dieser Vorgang wird solange durchgeführt, bis das gewünschte Maß des herzustellenden hohlwandigen Bauteiles erreicht ist. Alternativ kann auch, das Zusammenfügen der Wärmedämmelemente mit dem Abstandshalter separat erfolgen. Die fertig gestellte Aussenschale aus Wärmedämmung kann dann als Ganzes in den Frischbeton eingetaucht werden.

[0021] Erfindungemäß können Abstandshalter beliebig in den dafür vorgesehenen durchgehenden Schlitzen horizontal und vertikal in den Wärmedämmplatten verschoben werden.

[0022] Erfindungsgemäß werden die hergestellten wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile bei der Montage auf der Baustelle an der Aussenschale durch einen dritten Dämmstoff dauerhaft miteinander verbunden. Hierbei wird das erste Bauteil gestellt und das zweite Bauteil angeschlossen. Anschließend wird in die stirnseitigen Aussparungen in den Wärmedämmplatten der dritte Dämmstoff eingeschoben.

[0023] Erfindungsgemäß werden Ecken ausgebildet, indem man die Ecke aus einem Dämmstoffblock schneidet und stirnseitige Aussparungen zum Einschieben eines dritten Dämmstoffes anbringt. Nach der Montage der beiden wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile, die sich an der Ecke treffen, wird die Wärmedämmplatte als Ecke durch Einschieben eines dritten Dämmstoffes an beiden Stirnseiten in den Grundriss mit eingebunden.

[0024] Erfindungsgemäß wir die Deckenaufkantung und Deckenabschalung hergestellt, indem sowohl in den Wärmedämmplatten des hohlwandigen Bauteils wie auch der anzubringenden Deckenaufkantung, die ebenfalls aus einem Wärmedämmblock geschnitten wird, jeweils eine Aussparung zum Einschieben eines dritten Dämmstoffes eingearbeitet wird. Die Position in den Wärmdämmplatten der Aussenschale des hohlwandigen Bauteils liegt auf der Stirnseite, die Richtung Decke zeigt, entsprechend spiegelbildlich an der Stirnseite der Deckenabschalung aus Wärmedämmung. Die jeweilige Aussparung zum Einschieben des dritten Dämmstoffes wird auf stirnseitig so gewählt, dass die Deckenaufkantung bei der Betonage der Decke nicht nach aussen wegkippen kann.

[0025] Erfindungsgemäß kann die Wärmedämmung der Wärmedämmplatte zusätzlich verbessert werden, in dem die beschriebene Wärmedämmplatte mit einem anderen Dämmstoff kombiniert wird, der noch eine bessere Wärmedämmung aufweist. Dies wird erreicht, indem die Wärmedämmplatte mit durchgehenden Aussparungen wie zuvor beschrieben hergestellt wird, jedoch zusätzlich noch eine taschenartige Aussparung zum Einschieben des besseren Wärmedämmstoffes geschaffen wird. Die Aussparung für den zusätzlichen Wärmedämmstoff wird zwischen der Aussparung der Abstandshalter in Richtung Hohlraum zwischen Innen- und Außenschale geschaffen.

[0026] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Verbindung von Wärmedämmplatten ist, daß diese nun durch Einschieben eines dritten Dämmstoffes miteinander verbunden werden und dadurch ein kraftschlüssiger Verbund zweier Wärmedämmplatten erreicht wird. Ein Kleben der Elemente entfällt.

[0027] Des Weiteren ist vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Verbindung der Wärmedämmplatten, daß der Verbund zweier Wärmedämmplatten an beliebiger Stelle durchgeführt werden kann und kein Raster eingehalten werden muß.

[0028] Darüberhinaus ist bei der durchgehenden Aussparung für die Abstandshalter vorteilhaft, daß diese erfindungsgemäß beliebig verschoben werden können. Dadurch können Sie an eine Stelle geschoben werden, wo sie benötigt bzw. nicht benötigt werden.

[0029] Resultierend aus oben genannten Vorteilen lassen sich nun geschoßhohe Wärmedämmplatten für die Herstellung von hohlwandigen wärmegedämmten Bauteilen verwenden.

[0030] Entsprechend werden die Arbeitsschritte für das Fertigen der Außenschale reduziert. Dies beginnt bei der Reduzierung der Anzahl der Abstandshalter um etwa die Hälfte und somit einer Ersparnis der Hälfte des Zeitaufwands, um diese in die Wärmedämmplatten einzubringen. Des Weiteren resultiert eine Reduzierung der Wärmedämmplatten für die Außenschale um ein vielfaches durch die geschoßhohen Wärmedämmplatten. Durch die Anwendung der Erfindung entstehen keine Wartezeiten mehr durch das Kleben der Elemente. Fensteraussparungen können bereits in der Produktion der Wärmedämmplatten mit berücksichtigt werden und somit entfällt auch dieser Prozeß bei der Herstellung der gedämmten Außenschale, d. h. Fenster müssen nicht mehr bei der Herstellung oder bei der Montage Elemente ausgeschnitten bzw. hergestellt werden, sondern sind bereits integriert.

[0031] Eine weitere Erleichterung beim Herstellungsprozeß der hohlwandigen Bauteile ist, daß wenn ein Abstandshalter beim eintauchen in die Innenschale auf ein Hindernis in Form eines Baustahls, Gitterträger, Elektrodose bzw. Lehrrohr trifft, dieser in der Wärmedämmplatte noch verschoben werden kann.

[0032] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es, daß die Abstandshalter in den Wärmedämmplatten Richtung Fensteraussparung an den Rand des hohlwandigen Bauteils geschoben werden können und dadurch für zusätzliche Stabilität beim Betonieren der wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile sorgen. Beispiele für kritische Stellen sind Ecken und Stöße von fertigen Bauteilen. Dadurch lassen sich auch Fensteraussparungen an beliebiger Stelle herstellen.
Zusätzlich besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit mehrere Abstandshalter an solche kritische Stellen zu schieben.

[0033] Vorteilhaft bei der Erfindung ist auch, daß bei der Herstellung der wärmegedämmten Bauteile durch den Vorfertigungsgrad der Wärmedämmplatten kein Abfall bei der Herstellung der Außenschale bzw. Montage vor Ort anfallen,d. h. Reststücke, Verschnitt von Wärmedämmstoffen müssen nicht entsorgt werden sonder können bei der Herstellung der Wärmedämmplatten direkt wieder dem Recycling zugeführt oder andere Bauteile daraus gefertigt werden. Der Transport der Wärmedämmung beschränkt sich nur auf die tatsächlich benötigten Wärmedämmplatten.

[0034] Vorteilhaft ist daß die Schlitze innerhalb der Wärmedämmung sind und diese nicht durchdringen und somit nicht schwächen.

[0035] Durch die erfinderische Verbindung wird sowohl beim Zusammenfügen der wärmegedämmten hohlwandigen Bauteile vor Ort, Aufschieben der Deckenaufkantung und Ausbildung von Ecken eine durchgehende Wärmedämmschicht geschaffen. Kältebrücken können durch diese Art des Zusammenfügens von zwei Wärmedämmstoffplatten nicht entstehen.

[0036] Ein weiterer Vorteil ist, daß die Ecken bei der Montage vor Ort nicht abgestützt werden müssen, oder eventuell im Herstellungswerk des wärmegedämmten hohlwandigen Bauteils zuvor ausbetoniert werden. Somit werden Montageaufwand und -zeiten erheblich verringert. Dies wird durch die kraftschlüssige Verbindung durch Einschieben des dritten Dämmstoffes bzw. Schieben der Abstandshalter innerhalb der Wärmedämmung erreicht.

[0037] Vorteilhaft ist diese Verbindung auch beim Aufbringen der Deckenrandschalung. Durch den kraftschlüssigen Verbund des wärmegedämmten hohlwandigen Bauteils mit der Deckenaufkantung muß die Deckenrandschalung nicht mehr abgeschalt, geklebt, gesteckt oder zusätzlich mechanisch verbunden werden.

[0038] Vorteilhaft ist auch das erfindungsgemäße zusätzliche Einbringen einer zweiten Wärmedämmung in vorgesehenen Taschen um den Wärmdämmwert der Wärmedämmplatten zu verbessern. Dadurch kann die Stärke bzw, Breite des hohlwandigen wärmegedämmten Bauteils reduziert werden ohne dabei die Wärmedämmeigenschaft des Bauteiles zu verschlechtern. Resultierend daraus ist ein Zugewinn der Wohnfläche und somit ein wirtschaftlicher Vorteil.

[0039] Anhand der Zeichnungen wird nochmals verdeutlicht, welche enorme Flexibilität durch die erfindungsgemäßen Ausführungsformen entsteht.

[0040] In der Zeichnung zeigt
Fig. 1
eine Wärmedämmplatte (1) mit der Ausbildung einer Aussparung (2) für das Einschieben eines dritten Dämmstoffes und einen durchgehenden Schlitz (3) zum Einschieben von Abstandshaltern.
Fig. 2
die Form des einzuschiebenden dritten Wärmedämmstoffes (4).
Fig. 3
eine fertig hergestellte Wärmedämmplatte (1) mit der Aussparung (2) und Schlitz (3), wobei in (3) entsprechend die benötigte Stückzahl an Abstandshaltern (5) eingeschoben wird.
Fig. 4
eine mit Abstandshalter (5) bestückte Wärmedämmplatte (1) mit den Aussparungen (2) bzw. (3), im folgenden als Wärmedämmplatte (6) bezeichnet. (6) wird in den Frischbeton (7) eingetaucht. Der Frischbeton (7) befindet sicht auf dem Fertigungstisch (8). Seitlich auf dem Fertigtisch (8) ist entsprechend der dritte Wärmedämmstoff (4) zum Einschieben zwischen zwei Wärmedämmplatten (6) vorbereitet. Zwei Wärmedämmplatten (6), die in den Frischbeton (7) eingetaucht wurden und mit (4) kraftschlüssig verbunden werden.
Fig. 5
Zwei Wärmedämmplatten (6), die in den Frischbeton (7) eingetaucht wurden und mit (4) kraftschlüssig verbunden werden.
Fig. 6
Die mit Abstandshalter (5) in den dafür vorgesehenen durchgehenden Schlitzen (3) vorbereitete Wärmedämmplatte (6). In die Wärmedämmplatte (6) wurde maschinell eine Fensteraussparung (10) bereits bei der Herstellung der Wärmedämmplatte (1) ausgeschnitten. (9) zeigt die Möglichkeit, die Abstandshalter zu verschieben. Was zu Folge hat, daß auch im Fensterbereich ausreichend Abstandshalter platziert werden können ohne dabei ein Raster einhalten zu müssen. Der Frischbetondruck, der bei der Betonage der hohlwandigen Bauteile entsteht kann somit auch im Bereich der Aussparung (10) ohne Probleme abgefangen werden. Es müssen vor Ort bzw. bei der Herstellung der Bauteile keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden.
Fig.7
die mit Abstandshalter (5) in den dafür vorgesehenen durchgehenden Schlitzen (3) vorbereitete Wärmedämmplatte (6). Trifft beim Eintauchen in den Frischbeton (7) mit (5) auf die Einbauteile (11). (9) zeigt wie entsprechend die Abstandshalter (5) einfach in den Schlitzen (3) verschoben werden können.
Fig. 8
zwei fertige hohlwandige wärmegedämmte Bauteile (12) bei der Montage auf der Baustelle. Nach stellen beider Bauteile (12) wird die Ecke mit der Wärmedämmplatte (13) geschlossen. (13) hat auf Beiden Stirnseiten die Aussparung (2). Ein kraftschlüssiger Verbund zwischen den Bauteilen (12) und der Ecke (13) erfolgt durch Einschieben des dritten Dämmstoffes als Leiste (4). Bei der Herstellung des Bauteiles (12) wird Abstandshalter (5) zur Ecke geschoben (9). Durch diese Maßnahme (5) an den Rand des Bauteils (12) zu verschieben und der erfinderische Verbund (12) und (13) mit (4) kraftschlüssig zu verbinden, kann auf eine zusätzliche Abstützung oder Kleben der Ecke beim Betonieren des Hohlraums (14) verzichtet werden. Ein weiterer Effekt der durch die kraftschlüssige Verbindung, Einschieben von (4) erzielt wird ist, daß auch im Eckbereich die Wärmedämmung nicht unterbrochen wird und keine Kältebrücke entstehen kann.
Fig. 9
die Situation eine Innenwand (15) in die Aussenwand mit einzubinden. (15) ist als hohlwandiges ungedämmtes Bauteil dargestellt. Damit die Wärmedämmung nicht unterbrochen ist wird beim Bauteil (12) die Wärmedämmplatte (6) entsprechend länger hergestellt als die Innenschale (16). Die Bauteile (12) werden bei der Montage mit (4) kraftschlüssig verbunden. Abstandshalter (5) wird bei der Herstellung des Bauteiles (12) an den Rand geschoben (9). Dadurch wird erreicht dass keine zu großen Abstände zwischen den Abstandshalter (5) beider Bauteile (12) vorhanden ist und beim Betonieren des Hohlraumes (14) an der Stelle wo die Innenwand (15) auf die Bauteile (12) trifft die Wärmedämmplatte (6) nicht durch den Betondruck ausbrechen kann, weil ausreichend Abstandshalter an dieser Stelle vorhanden sind. Zusätzlich Maßnahmen wie Abstützen der Wärmedämmplatten (6) entfallen dadurch und begünstigen die Montagezeiten. Zusätzlich wird verdeutlicht, dass die durch Einschiebe der dritten Wärmedämmung (4) auch im Stossbereich bei dem zwei hohlwandige wärmegedämmte Bauteile aufeinander treffen die Wärmedämmung nicht unterbrochen wird.
Fig. 10
einen Schnitt von einem betonierten wärmegedämmten Betonfertigteil. Wobei die Deckenaufkantung (17) durch einschieben des dritten Dämmstoffes (4) aufgebracht wurde. Die Aussparung (3) wurde so angeordnet, dass beim Betonieren der Decke (19), (17) nicht nach Aussen kippen kann. Die bisher notwendigen Arbeitsgänge kleben, stecken, abstützen der Deckenaufkantung (17) entfallen. Wiederum kann durch die erfinderische Art der Verbindung keine Kältebrücke entstehen. Ebenso zeigt der Schnitt die Fensteraussparung (10). Die Aussparung (10) wurde am hohlwandigen Bauteil (12) bei der gedämmten Schale kleiner gewählt, als bei der Innenschale (16) aus Beton, so dass der Fensterrahmen entsprechend ohne großen Aufwand überdämmt werden kann.

Kenzeichnungen:



[0041] 
1
Wärmedämmplatte
2
Aussparung für das Einschieben eines dritten Dämmstoffes
3
Durchgehender Schlitz zum Einschieben von Abstandshaltern
4
Form des einzuschiebenden dritten Wärmedämmstoffes
5
Abstandshalter
6
Wärmedämmplatte mit Abstandshalter bestückt
7
Frischbeton
8
Fertigungstisch
9
Möglichkeit Abstandshalter in der Wärmedämmplatte zu verschieben
10
Fensteraussparung
11
Einbauteile
12
Hohlwandiges wärmegedämmtes Bauteil
13
Ecke aus einer Wärmedämmplatte
14
Hohlraum für den Füllbeton
15
Innenwand
16
Innenschale aus Beton
17
Deckenaufkantung
18
Decke



Ansprüche

1. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile, wobei die Wärmedämmplatten (1) zur Verbindung miteinander vorbereitet sind, so dass ein weiterer Wärmdämmstoff (4) eingeschoben werden kann, und die dafür erforderlichen Aussparungen (2) zuvor an gewünschter Stelle vorliegen, wobei zusätzlich die Schlitze (3) für den Abstandshalter (5) nicht lokal begrenzt vorgegeben sind, sondern durchgehend von oben nach unten oder von Seite zu Seite vorliegen.
 
2. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach Anspruch 1, wobei die Schlitze (3), innerhalb der Wärmedämmplatten (1) sind.
 
3. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Aussparungen (2) für die Verbindung der Wärmedämmplatten (1) und des einzuschiebenden Dämmstoffes (4) so gewählt ist, dass die verbundenen Dämmstoffplatten Zug- und Knickbelastungen Stand halten und die Wärmedämmplatten (1) kraftschlüssig miteinander verbinden.
 
4. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 3, wobei kein Raster eingehalten werden muss und die Verbinaung mit einem dritten Wärmedämmstoff (4) an einer beliebigen Stelle durchgeführt werden kann.
 
5. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Anzahl an Abstandshaltern (5) ... bis
Stück beträgt.
 
6. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Abstandshalter (5) in den Schlitzen (3) an die gewünschte Stelle geschoben werden können.
 
7. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Wärmedämmplatten (1) aus Wärmedämmstoffblöcken geschnitten worden sind.
 
8. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 7, wobei der dritte Dämmstoff (4) aus einem anderen Material ist.
 
9. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 8, wobei durch Einschieben eines weiteren Wärmedämmstoffs (4) zwischen dem fertigen hohlwandigem wärmegedämmten Bauteil (12) und der Deckenaufkantung (17) ein kraftschlüssiger Verbund entsteht.
 
10. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 9, wobei durch Einschieben von (4) die Ecke (13) fest mit den hohlwandigen wärmegedämmten Bauteile verbunden wird.
 
11. Wärmedämmstoffplatten für wärmegedämmte hohlwandige Bauteile nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Wärmedämmstoffplatte einen weiteren Dämmstoff, der in die Wärmedämmplatte (1) eingeschoben worden ist, enthält.
 
12. Verfahren zum Verbinden von Wärmedämmstoffplatten umfassend Zusammenfügen von Wärmedämmstoffplatten nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 11.
 
13. Wärmegedämmtes hohlwandiges Bauteil, hergestellt durch Zusammenfügen von Wärmedämmstoffplatten nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 11.
 




Zeichnung