[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drallerzeuger und ein Verfahren zur Eindüsung
von Brennstoff in eine Gasturbine.
[0002] Insbesondere für die schadstoffarme Verbrennung gasförmiger Brennstoffe mit Luft
ist es bekannt, der zugeführten Verbrennungsluft durch einen Drallerzeuger einen Drehimpuls
zu vermitteln und in diesem Drallerzeuger Brennstoff in den Luftstrom einzudüsen,
um eine optimale Vormischung von Brennstoff und Luft zu erzielen.
[0003] Die
WO 2004/057236 A2 zeigt hierzu Brennstoffauslässe in einem stromaufwärtigen Deckel des Drallerzeugers,
die
EP 1 890 083 A1 in einem stromabwärtigen Boden des Drallerzeugers.
[0004] Um den Brennstoff über der gesamten Kanalhöhe des Drallerzeugers eindüsen zu können,
schlagen die
EP 0 728 989 B1 und
EP 0 718 550 B1 freistehende Brennstofflanzen vor, die in den Kanälen zwischen Drallerzeugersegmenten
bzw. Leitschaufeln des Drallerzeugers angeordnet sind.
[0006] Während in diesen Drallerzeugern die Brennstoffauslässe in seitlichen Kanalwänden
der Drallerzeugersegmente ausgebildet sind, schlägt die
WO 2007/131818 A1 stirnseitige Brennstoffauslässe in axialen Absätzen der Drallerzeugersegmente vor.
[0007] Schließlich ist aus der
EP 1 892 469 A1 ein Drallerzeuger nach dem Obergriff des Anspruchs 1 mit einer Mehrzahl von tortenstückförmigen
Drallerzeugersegmenten bekannt, in denen jeweils brennstoffzuführende und hierzu parallele
luftzuführende Axialbohrungen ausgebildet sind. Die luftzuführende Bohrung kommuniziert
mit einer rechtwinklig in diese einmündende Bohrung in einer Seitenwand des durch
das Drallerzeugersegment definierten Kanals, um in diesen zusätzliche Verbrennungsluft
einzudüsen. In diese größere Bohrung ist ein hohles Röhrchen mit kleinerem Durchmesser
eingesteckt, welches die brennstoffzuführende Axialbohrung im rechten Winkel trifft,
so dass Brennstoff durch diesen Brennstoffeindüseinsatz im Inneren der ringförmigen
Zusatzluftzufuhr in den Kanal eingedüst wird.
[0008] Im vorgenannten Stand der Technik ist die Brennstoffeindüsung durch die Brennstoffauslässe
stets konstruktiv festgelegt. Die von der Brennstoffeindüsung abhängige Vermischung
von Brennstoff und Verbrennungsluft ist jedoch sehr sensitiv, insbesondere hinsichtlich
der Eigenschaften des Brenngases, beispielsweise seiner Zusammensetzung, seiner Dichte
und seines Heizwertes, sowie bezüglich des Luftdurchsatzes, der mit unterschiedlichen
Leistungsabgaben der Gasturbine variiert. Die vorgenannten Lösungen, deren Brennstoffeindüsungen
konstruktiv für bestimmte Randbedingungen optimiert und dann konstruktiv festgelegt
wurden, arbeiten daher bei veränderten Randbedingungen, beispielsweise einer Veränderung
von Brennstoff oder Luftdurchsatz, nur suboptimal.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Vermischung von Brennstoff mit
Verbrennungsluft in einem Drallerzeuger einer Gasturbine zu verbessern.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Drallerzeuger nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch dessen kennzeichnendes Merkmal weitergebildet. Anspruch 20 stellt ein Verfahren
zur Eindüsung von Brennstoff mittels eines solchen Drallerzeugers in eine Gasturbine,
Anspruch 19 die Gasturbine, die Ansprüche 15, 17 Elemente eines erfindungsgemäßen
Drallerzeugers unter Schutz. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
[0011] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Eindüsung von Brennstoff in einen Kanal eines
Drallerzeugers einer Gasturbine durch die variable Anordnung von Brennstoffeindüseinsätzen
in luftleitenden Drallerzeugersegmenten des Drallerzeugers vorzugeben. Durch Änderung
der Anordnung von Brennstoffeindüseinsätzen in den Drallerzeugersegmenten kann die
Brennstoffeindüsung somit an unterschiedliche Brennstoffeigenschaften oder Luftdurchsätze
angepasst werden.
[0012] Hierzu können nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung in einem Drallerzeugersegment
wahlweise verschiedenartige Brennstoffeindüseinsätze angeordnet werden, die unterschiedliche
Brennstoffauslässe aufweisen. Beispielsweise können zwei Brennstoffeindüseinsätze,
die alternativ in einem Drallerzeugersegment angeordnet werden können, sich durch
die Anzahl, Form, Größe, Lage und/oder Richtung einer oder mehrer Brennstoffauslässe
unterscheiden. Mehrere Brennstoffauslässe eines Brennstoffeindüseinsatzes können identisch
oder unterschiedlich ausgebildet, voneinander in Richtung der Kanalhöhe äquidistant
oder unterschiedlich beabstandet, und/oder auf der Mantelfläche des Brennstoffeindüseinsatzes
gegeneinader um einen Winkel versetzt oder untereinander angeordnet sein.
[0013] Um eine Eindüsrichtung des Brennstoffes, in der dieser aus dem Brennstoffeindüseinsatz
in den Kanal austritt, vorzugeben, die mit einer Längsachse des Drallerzeugers und/oder
einer Luftströmung im Kanal, d. h. im Axial- bzw. Querschnitt einen vorgegebenen Winkel
aufweist und in einer bevorzugten Ausführung im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse
und/oder der Luftströmung orientiert ist, jedoch auch eine entgegen einer Durchströmungsrichtung
des Kanals orientierte Komponente aufweisen kann, um durch Staupunktbildung und daraus
resultierender Luftverwirbelung eine bessere Vermischung des eingedüsten Brennstoffes
mit der verwirbelten Luft zu bewirken, sind in einer bevorzugten Ausführung die Brennstoffeindüseinsätze
mit einer vorgegebenen Orientierung in den Drallerzeugersegmenten aufnehmbar. Hierzu
können die Brennstoffeindüseinsätze insbesondere drehfest, vorzugsweise formschlüssig
in den Drallerzeugersegmenten aufgenommen sein.
[0014] Indem derselbe Brennstoffeindüseinsatz mit verschiedenen vorgebbaren Orientierungen
in einem Drallerzeugersegment aufnehmbar ist, kann nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ebenfalls die Brennstoffeindüsung in den Kanal durch die Anordnung des Brennstoffeindüseinsatzes
im Drallerzeugersegment vorgegeben werden.
[0015] Hierzu kann der Brennstoffeindüseinsatz beispielsweise rotationssymmetrisch ausgebildet
und in einem entsprechenden Hohlraum des Drallerzeugers angeordnet sein, wo er dauerhaft
oder lösbar, beispielsweise reib- oder stoffschlüssig, etwa durch Verschweißen, in
einer beliebigen Orientierung bzw. Winkellage um seine Symmetrieachse festgelegt werden
kann. Gleichermaßen kann der Brennstoffeindüseinsatz auch eine rotationssymmetrie-brechende
Geometrie aufweisen, so dass er nur in einer oder mehreren ausgewählten Winkellagen
in das Drallerzeugersegment eingesetzt werden kann.
[0016] Beide Aspekte können vorteilhaft miteinander kombiniert sein, indem alternativ einer
von mehreren verschiedenartigen Brennstoffeindüseinsätze wahlweise in einer von mehreren
möglichen Orientierungen in ein Drallerzeugersegment eingesetzt wird.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung ist in einer oder mehreren Eintrittskanten eines
Drallerzeugersegmentes ein Brennstoffeindüseinsatz angeordnet. Hierdurch wird es insbesondere
vorteilhaft möglich, Brennstoffauslässe in der Nähe eines Kanaleintrittes anzuordnen,
um durch die dort auftretende Verwirbelung der Luft und die Nutzung des gesamten Kanals
des Drallerzeugers als Mischstrecke die Mischung mit dem eingedüsten Brennstoff zu
verbessern. Ein Brennstoffeindüseinsatz kann dazu insbesondere formschlüssig in eine
nach außen, zum Kanal hin offene Aussparung in der Eintrittskante des Drallerzeugersegmentes
eingesetzt sein, so dass die Einlaufkontur des Kanals bzw. die Eintrittskante des
Drallerzeugersegmentes wenigstens teilweise durch den eingesetzten Brennstoffeindüseinsatz
gebildet wird. Durch Variation von dessen Orientierung bzw. Austausch durch einen
andersartigen Brennstoffeindüseinsatz gemäß des vorstehend erläuterten ersten bzw.
zweiten Aspektes kann so auch die Einlaufkontur des Kanals an geänderte Randbedingungen
angepasst werden. Zudem kann durch einen in einer Eintrittskante eines Drallerzeugersegmentes
angeordneten Brennstoffeindüseinsatz diese Eintrittskante in einem anderen Material,
nämlich demjenigen des Brennstoffeindüseinsatzes, ausgeführt werden als das übrige
Drallerzeugersegment, dessen Wände die Seitenflächen des Kanals definieren.
[0018] Vorzugsweise ist ein Brennstoffeindüseinsatz nur teilweise, d.h. nicht über seine
gesamte Mantelfläche, in dem Drallerzeugersegment aufgenommen, wobei freibleibende
Bereiche seiner Mantelfläche Brennstoffauslässe aufweisen und/oder wenigstens teilweise
eine Eintrittskante des Drallerzeugersegmentes bilden. Insofern wird unter einem in
einem Drallerzeugersegment aufgenommenen Brennstoffeindüseinsatz insbesondere auch
ein nur teilweise in dem Drallerzeugersegment aufgenommer Brennstoffeindüseinsatz
verstanden.
[0019] In einer bevorzugten Ausführung ist ein Brennstoffeindüseinsatz in einem Drallerzeugersegment
austauschbar aufgenommen, um so durch Umorientierung oder Austausch mit einem anderen
Brennstoffeindüseinsatz die Brennstoffeindüsung in einen Kanal vorzugeben. Der austauschbare
Brennstoffeindüseinsatz kann beispielsweise reibschlüssig, etwa durch Aufschrauben
eines Deckels auf das Drallerzeugersegment, oder auch stoffschlüssig, beispielsweise
durch Verschweißen des Brennstoffeindüseinsatzes mit dem Drallerzeugersegment festgelegt
werden, wobei die Austauschbarkeit in diesem Falle vorteilhafterweise durch Ausbildung
von Sollbruchstellen der stoffschlüssigen Verbindung gewährleistet wird.
[0020] Insbesondere durch eine solche stoffschlüssige Verbindung, zusätzlich oder alternativ
auch durch elastische Dichtmittel, beispielsweise C-Ringe, die aufgrund der Temperaturen,
denen ein Drallerzeuger im Betrieb der Gasturbine ausgesetzt ist, in einer bevorzugten
Ausführung aus Metall hergestellt sind, kann ein Brennstoffeindüseinsatz gegenüber
dem ihn aufnehmenden Drallerzeugersegment und/oder einem Deckel abgedichtet werden,
in dem eine Brennstoffzuleitung zu dem Brennstoffeindüseinsatz ausgebildet sein kann.
[0021] Nach einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung, der bevorzugt mit dem ersten
und/oder zweiten Aspekt kombiniert sein kann, weist ein Drallerzeuger zur Eindüsung
von Brennstoff in eine Gasturbine eine Mehrzahl von Drallerzeugersegmenten auf, zwischen
denen Kanäle zur Zufuhr von drallbehafteter Luft zu einer Brennkammer der Gasturbine
ausgebildet sind, wobei die Drallerzeugersegmente austauschbar in dem Drallerzeuger
angeordnet sind.
[0022] Wie vorstehend mit Bezug auf den ersten Aspekt erläutert, kann so durch wahlweisen
Einsatz verschiedenartiger Drallerzeugersegmente, die sich beispielsweise in Höhe,
Breite und/oder Form der durch sie definierten Kanäle des Drallerzeugers, Anzahl,
Form, Größe und/oder Anordnung von in ihnen vorgesehenen Brennstoffauslässen oder
in ihnen aufgenommenen Brennstoffeindüseinsätzen unterscheiden können, der Drallerzeuger
an unterschiedliche Eigenschaften des Brenngases oder einen mit unterschiedlichen
Leistungsabgaben der Gasturbine variierenden Luftdurchsatz angepasst werden.
[0023] Die vorliegende Erfindung findet mit besonderem Vorteil Anwendung bei stationären
Gasturbinen, radialen Drallerzeugern und/oder der Eindüsung von gasförmigem Brennstoff.
[0024] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und dem nachfolgend
erläuterten Ausführungsbeispiel. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert
- Fig.1:
- einen halbseitigen Querschnitt eines Drallerzeugers nach einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung gemäß der Schnittlinie I-I in Fig. 2;
- Fig. 2:
- einen halbseitigen Axialschnitt des Drallerzeugers nach Fig. 1 ge- mäß der dortigen
Schnittlinie II-II; und
- Fig. 3A, 3B:
- zwei verschiedene Brennstoffeindüseinsätze für den Drallerzeuger nach Fig. 1.
[0025] Fig. 1, 2 zeigen eine Hälfte eines radialen Drallerzeugers nach einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung im Quer- bzw. Axialschnitt.
[0026] Tortenstückförmige Drallerzeugersegmente 1.1, 1.2, 1.3 mit im Wesentlichen dreieckigem
Querschnitt bilden zwischen sich Kanäle K zur Zufuhr von Verbrennungsluft L zu einer
radial innenliegenden, axial dem Drallerzeuger stromabwärtig nachgelagerten (unten
in Fig. 2) Brennkammer einer stationären Gasturbine (nicht dargestellt). Durch die
Umlenkung wird die Verbrennungsluft, deren Strömungslinie in Fig. 1, 2 mit fett ausgezogenen
Pfeilen angedeutet ist, mit einem Drehimpuls beaufschlagt.
[0027] In den beiden radial außenliegenden Ecken der Drallerzeugersegmente 1.1, 1.2, 1.3
sind jeweils rotationssymmetrische, nach außen offene Bohrungen ausgebildet. In diese
ist ein zylinderförmiger Einsatzkörper 2.2 bzw. 2.2' (vgl. Fig. 3) eines Brennstoffeindüseinsatzes
2 bzw. 2'formschlüssig eingesetzt, so dass er mit etwa drei Viertel seiner Mantelfläche
in der komplementären Dreiviertelkreisbohrung aufgenommen ist. In einer nicht dargestellten
Abwandlung kann der Einsatzkörper auch tiefer innerhalb des Drallerzeugersegmentes
angeordnet sein, so dass ein größerer Teil seiner Mantelfläche in der komplementären
Bohrung aufgenommen ist, die sich dann über mehr als einen Dreiviertelkreis erstrecken
kann. In einer anderen nicht dargestellten Abwandlung kann der Einsatzkörper auch
weniger tief in dem Drallerzeugersegment angeordnet sein, so dass ein kleinerer Teil
seiner Mantelfläche in der komplementären Bohrung aufgenommen ist, die sich dann entsprechend
über weniger als einen Dreiviertelkreis erstreckt.
[0028] An den zylinderförmigen Einsatzkörper 2.2, 2.2' schließt sich ein im Wesentlichen
kreisscheibenförmiger Einsatzkopf 2.1 bzw. 2.1' an, wobei die Kreisscheibe auf einer
Flachseite 2.3 bzw. 2.3' abgeflacht ist (Fig. 3).
[0029] In einem Deckring 10 (vgl. Fig. 2), an dem die Drallerzeugersegmente 1.1, 1.2, 1.3
einstückig angeformt oder in einer nicht dargestellten Abwandlung stoff- oder reibschlüssig
festgelegt sind, sind komplementäre kreisförmige Aussparungen mit einer abgeflachten
Kreissehne ausgebildet, so dass die Brennstoffeindüseinsätze 2, 2' nur in einer durch
die Flachseite 2.3 bzw. 2.3' vorgegebenen Orientierung in die Drallerzeugersegmente
1.1, 1.2, 1.3 eingesetzt werden können. In diesen werden sie mittels einer wieder
lösbaren Schweißnaht angeheftet und sind durch metallische C-Ringe 60 zusätzlich gegen
den Deckring 10 abgedichtet.
[0030] Auf den Deckring 10 ist ein Deckel 20 des Drallerzeugers aufgeschraubt, in dem eine
ringförmige Brennstoffzuleitung 50 ausgebildet ist, die zu den Einsatzköpfen 2.1 bzw.
2.1' (vgl. Fig. 3) der Brennstoffeindüseinsätze hin offen ist. Hierzu durchgreifen
Schrauben 40 den Deckel 20, den Deckring 10 und die Drallerzeugersegmente 1.1, 1.2,
1.3, und sind in einen Drallerzeugerboden 30 eingeschraubt, der zusammen mit dem Deckring
10 und den Seitenwänden der Drallerzeugersegmente 1.1, 1.2, 1.3 die Luftzufuhrkanäle
K definiert, und in den die Einsatzkörper 2.2 bzw. 2.2' der Brennstoffeindüseinsätze
2 bzw. 2' stirnseitig eingesteckt sind (vgl. Fig. 2). Der Deckel 20 sichert die Brennstoffeindüseinsätze
auch form- und reibschlüssig.
[0031] Die Brennstoffeindüseinsätze weisen eine zum Einsatzkopf hin offene Axialbohrung
(vgl. Fig. 2) auf, mit denen Radialbohrungen 3 kommunizieren. Gasförmiger Brennstoff,
der den Brennstoffeindüseinsätzen 2 über die Brennstoffzuleitung 50 zugeführt wird,
strömt durch die Längs- bzw. Axialbohrung im Einsatzkopf und wird durch die als Brennstoffauslässe
fungierenden Radialbohrungen 3 in den Kanal K eingedüst.
[0032] Da der eingesetzte Brennstoffeindüseinsatz aufgrund der Abflachung des Einsatzkopfes
und der entsprechend komplementären Aussparung im Deckring 10 der Drallerzeugersegmente
mit vorgegebener Orientierung in dem jeweiligen Drallerzeugersegment drehfestgelegt
ist, bestimmt die Lage der Brennstoffauslässe 3 relativ zur Abflachung 2.3 bzw. 2.3'
des Einsatzkopfes 2.1 bzw. 2.1' eine Eindüsrichtung im Querschnitt, d. h. relativ
zur Luftströmung L, wenn der Brennstoffeindüseinsatz in das Drallerzeugersegment eingesteckt
ist. Bei den Brennstoffeindüseinsätzen 2 (Fig. 3A) sind die Brennstoffauslässe 3 relativ
zur Abflachung 2.3 des Einsatzkopfes 2.1 derart angeordnet, dass der Brennstoff B,
wie in Fig. 1 angedeutet, bei eingesetztem Brennstoffeindüseinsatz 2 im Wesentlichen
senkrecht zur Luftströmung L eingedüst wird.
[0033] Bei dem Brennstoffeindüseinsatz 2' (Fig. 3B) sind die Brennstoffauslässe 3' hingegen
relativ zur Abflachung 2.3' des Einsatzkopfes 2.1' derart versetzt, dass die Eindüsrichtung
des Brennstoffes in den Kanal eine Komponente aufweist, die entgegen der Durchströmungsrichtung,
d. h. radial nach außen orientiert ist, wenn der Brennstoffeindüseinsatz 2' anstelle
des Brennstoffeindüseinsatzes 2 mit der durch die Abflachung 2.3' vorgegebenen Orientierung
in einem Drallerzeugersegment drehfest eingesteckt und durch Schweißen angeheftet
ist. Diese Eindüsung entgegen der Luftströmung der Verbrennungsluft kann insbesondere
bei geringerem Luftdurchsatz durch vor den Brennstoffauslässen 3' gebildete Staupunkte
in der Strömung der Verbrennungsluft L die Vermischung mit dem eingedüsten Brennstoff
verbessern.
[0034] Wie der Vergleich der Fig. 3A und 3B zeigt, unterscheiden sich die Brennstoffauslässe
3, 3' nicht nur in ihrer Winkellage zur Abflachung 2.3 bzw. 2.3', sondern auch in
ihrer Höhe, in der sie im Kanal K angeordnet sind.
[0035] Durch Austausch bzw. wahlweisen Einsatz der Brennstoffeindüseinsätze 2 oder 2' kann
so die Brennstoffeindüsung vorgegeben und an veränderte Eigenschaften des Brenngases
oder einen variierenden Luftdurchsatz angepasst werden. Anstelle der gezeigten Brennstoffeindüseinsätze
2 und 2' können weitere nicht gezeigte Brennstoffeindüseinsätze eingesteckt werden,
die Brennstoffauslässe anderer Form, Anzahl und/oder Ausströmrichtung aufweisen und
so beispielsweise eine in Fig. 2 nicht waagrechte Eindüsrichtung realisieren, indem
die Brennstoffauslassachse mit der Längsachse des Brennstoffeindüseinsatzes einen
vom 90° verschiedenen Winkel bildet.
[0036] In einer nicht dargestellten Abwandlung sind die Aussparungen im Deckring 10 zur
Aufnahme der Einsatzköpfe der Brennstoffeindüseinsätze vollständig rotationssymmetrisch
ausgebildet und gestatten so eine Aufnahme der Brennstoffeindüseinsätze in den Drallerzeugersegmenten
mit beliebig vorgebbarer Orientierung relativ zu ihrer Längs- bzw. Symmetrieachse.
Indem die Brennstoffeindüseinsätze beim oder nach dem Einstecken in die Drallerzeugersegmente
so gedreht werden, dass ihre Brennstoffauslässe 3 bzw. 3' eine gewünschte Eindüsrichtung
vermitteln, und anschließend, beispielsweise durch Verschweißen mit dem Deckring 10
in dieser Winkellage drehfestgelegt werden, kann die Brennstoffeindüsung ebenfalls
in gewünschter Weise vorgegeben werden.
[0037] In einer weiteren nicht dargestellten Abwandlung sind die Einsatzköpfe 2.1 bzw. 2.1'
der Brennstoffeindüseinsätze 2 und/oder 2'sowie die sie aufnehmenden Aussparungen
im Deckring 10 derart ausgebildet, dass sie eine Aufnahme der Brennstoffeindüseinsätze
in den Drallerzeugersegmenten mit verschiedenen diskreten, gegeneinander um einen
Winkel um ihre Längsachse versetzen Orientierung gestatten. Beispielsweise können
hierzu die Einsatzköpfe sowie die sie aufnehmenden Aussparungen einen Querschnitt
in Form eines regelmäßigen Polyeders aufweisen, etwa eines regelmäßigen 36-Ecks, das
um jeweils 10° versetze drehfeste Aufnahmen ermöglicht.
[0038] In der gezeigten bevorzugten Ausführung sind die Brennstoffeindüseinsätze in den
radial außenliegenden Eintrittskanten der Drallerzeugersegmente angeordnet. Dies verbindet
in vorteilhafter Weise einen abgerundeten Kanaleinlauf durch die zylinderförmigen
Einsatzkörper 2.2 bzw. 2.2' der Brennstoffeindüseinsätze, einen Schutz der Einsätze
gegen mechanische Umwelteinflüsse, eine günstige thermische Beaufschlagung der Einsätze
und eine vorteilhafte Eindüsung des Brennstoffes am oder -je nach Winkellage - vor
dem Kanaleintritt, so dass der gesamte Kanal als Mischstrecke genutzt wird.
[0039] Die in den Eintrittskanten eines Drallerzeugersegmentes angeordneten Brennstoffeindüseinsätze
bilden somit vorteilhaft einen Teil der Oberfläche des Drallerzeugersegmentes und
ermöglichen so gleichermaßen eine kompakte Integration der Brennstoffeindüseinsätze
in die Drallerzeugersegmente und die Variation von deren Außenkontur. Beispielsweise
kann der Einsatzkörper eines nicht dargestellten weiteren Brennstoffeindüseinsatzes
ebenso wie der Einsatzkopf eine Abflachung aufweisen, in der die Brennstoffauslässe
ausgebildet sind. Durch Einsetzen dieser Brennstoffeindüseinsätze anstelle der in
Fig. 3A, 3B gezeigten Einsätze mit zylinderförmigen Einsatzkörpern 2.2 bzw. 2.2' können
so die Eintrittskanten der Drallerzeugersegmente mit einer Einlauffase dargestellt
werden, die durch die Abflachung des Einsatzkörpers ausgebildet ist und an die Stelle
des Einlaufradius tritt, der durch die Mantefläche des zylinderförmigen Einsatzkörpers
2.2 bzw. 2.2' gebildet wird.
[0040] Wird an Stelle des Deckringes 10 und der mit ihm urgeformten, beispielsweise gegossenen,
Drallerzeugersegmente 1.1, 1.2, 1.3 ein anderer Deckring mit dem Deckel 20 und dem
Drallerzeugerboden 30 verschraubt, dessen Drallerzeugersegmente sich in der Form der
Kanalseitenflächen, der Kanalhöhe, der Anordnung von Brennstoffeindüseinsätzen oder
dergleichen von den in Fig. 1, 2 gezeigten Drallerzeugersegmenten 1.1, 1.2, 1.3 unterscheiden,
kann die Kanalform, -höhe und/oder -anzahl des Drallerzeugers ebenso wie die Brennstoffeindüsung
variiert werden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1.1, 1.2, 1.3
- Drallerzeugersegment
- 2; 2'
- Brennstoffeindüseinsatz
- 2.1; 2.1'
- Einsatzkopf
- 2.2; 2.2'
- Einsatzkörper
- 2.3; 2.3'
- Abflachung
- 3; 3'
- Brennstoffauslass
- 10
- Deckring
- 20
- Deckel
- 30
- Drallerzeugerboden
- 40
- Schraube
- 50
- Brennstoffzuleitung
- 60
- C-Ring
1. Drallerzeuger, insbesondere radialer Drallerzeuger, zur Eindüsung von Brennstoff (B)
in eine Gasturbine,
mit einer Mehrzahl von Drallerzeugersegmenten (1.1, 1.2, 1.3), zwischen denen Kanäle
(K) zur Zufuhr von drallbehafteter Luft (L) zu einer Brennkammer der Gasturbine ausgebildet
sind,
und Brennstoffeindüseinsätzen (2; 2') zum Eindüsen von Brennstoff in die Kanäle, um
Luft und Brennstoff vorzumischen, wobei diese Einsätze (2; 2') in Drallerzeugersegmenten
aufgenommen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Brennstoffeindüsung in einen Kanal durch die Anordnung eines Brennstoffeindüseinsatzes
im Drallerzeugersegment vorgebbar ist.
2. Drallerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Eindüsrichtung des Brennstoffs in einen Kanal in einem vorgegebenen Winkel,
insbesondere im Wesentlichen senkrecht, zu einer Längsachse (A) des Drallerzeugers
und/oder einer Luftströmung (L) orientiert ist.
3. Drallerzeuger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsrichtung des Brennstoffs in den Kanal eine entgegen einer Durchströmungsrichtung
des Kanals orientierte Komponente aufweist.
4. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Drallerzeugersegment verschiedenartige Brennstoffeindüseinsätze (2; 2')
aufnehmbar sind, die unterschiedliche Brennstoffauslässe (3; 3') aufweisen.
5. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoffeindüseinsatz (2; 2') Brennstoffauslässe (3; 3') in einer vorgegebenen
Höhe und/oder mit einer vorgegebenen Düsenöffnung aufweist.
6. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoffeindüseinsatz (2; 2') in einem Drallerzeugersegment mit wenigstens
einer vorgegebenen Orientierung aufnehmbar ist.
7. Drallerzeuger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoffeindüseinsatz in einem Drallerzeugersegment mit verschiedenen Orientierungen
aufnehmbar ist.
8. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoffeindüseinsatz drehfest, insbesondere formschlüssig, in einem Drallerzeugersegment
aufgenommen ist.
9. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Deckel (20), in welchem eine Brennstoffzuleitung (50) zu Brennstoffeindüseinsätzen
(2) vorgesehen ist, wobei ein Brennstoffeindüseinsatz gegenüber diesem Deckel (20)
und/oder dem ihn aufnehmenden Drallerzeugersegment (1.1, 1.2, 1.3) abgedichtet ist.
10. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoffeindüseinsatz in einer Eintrittskante eines Drallerzeugersegmentes
angeordnet ist.
11. Drallerzeuger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoffeindüseinsatz wenigstens teilweise die Eintrittskante des Drallerzeugersegmentes
bildet.
12. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Brennstoffauslässe (3; 3') vor oder an einem Kanaleintritt angeordnet sind.
13. Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Brennstoffeindüseinsatz in einem Drallerzeugersegment austauschbar aufgenommen
ist.
14. Drallerzeuger, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drallerzeugersegmente (1.1, 1.2, 1.3) austauschbar in dem Drallerzeuger angeordnet
sind.
15. Brennstoffeindüseinsatz (2; 2') für einen Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem, insbesondere rotationssymmetrischen, Einsatzkörper (2.2; 2.2')
zur Aufnahme in einem zum Kanal hin offenen Hohlraum eines Drallerzeugersegmentes
(1.1, 1.2, 1.3), wobei der Einsatzkörper eine Längsbohrung sowie wenigstens einen
damit kommunizierenden Brennstoffauslass (3; 3') aufweist.
16. Brennstoffeindüseinsatz nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch einen Einsatzkopf (2.1; 2.1') zur formschlüssigen, insbesondere drehfesten Aufnahme
in dem Drallerzeuger.
17. Drallerzeugersegment (1.1, 1.2, 1.3) für einen Drallerzeuger nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 14, mit einem zum Kanal hin offenen Hohlraum zur Aufnahme eines Brennstoffeindüseinsatz
(2; 2'), wobei eine Eindüsung des Brennstoffs (B) von einem Brennstoffeindüseinsatz
in einen Kanal durch die Anordnung des Brennstoffeindüseinsatzes im Drallerzeugersegment
vorgebbar ist.
18. Drallerzeugersegment nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass es einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweist, wobei zwei Ecken Eintrittskanten
bilden.
19. Gasturbine, insbesondere stationäre Gasturbine, mit einem Drallerzeuger nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14.
20. Verfahren zur Eindüsung von Brennstoff (B) in eine Gasturbine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Eindüsung des Brennstoffs in einen Kanal (K) des Drallerzeugers der Gasturbine
durch die Anordnung eines Brennstoffeindüseinsatzes (2; 2') in einem Drallerzeugersegment
(1.1, 1.2, 1.3) vorgegeben wird.