I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Feststoff-Brennvorrichtung, die einen Wärmetauscher zur
Wärmeübertragung an einen Flüssigkeitskreislauf aufweist.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Derartige Brennstoffvorrichtungen werden beispielsweise benutzt, um die Zentralheizung
eines Wohnhauses mit Festbrennstoff, beispielsweise Holz, zu betreiben.
[0003] Die von der Brennvorrichtung erzeugte Wärme wird über den Wärmetauscher und den Flüssigkeitskreislauf
einem flüssigkeitsgefüllten Wärmespeicher zugeführt, von dem aus die Verbraucher -
beispielsweise Fußbodenheizung, Warmwasserverbrauchsstellen, etc. - ihre Wärmeenergie
holen.
[0004] Damit eine solche Brennvorrichtung über längere Zeit ohne Beaufsichtigung brennen
kann, ist oberhalb des Brennrostes, auf dem sich das Glutbett bildet, der Raum der
Vorbrennkammer nach oben stark vergrößert, und dient gleichzeitig als Brennstoffvorratsraum,
in den bis zu 1 m
3 Festbrennstoff auf einmal eingefüllt werden können, wenn es sich beispielsweise um
Scheitholz handelt.
[0005] Indem die Primärluftzufuhr nur knapp oberhalb des Brennrostes erfolgt, bildet sich
nur dort ein Glutbett aus, während die höher liegenden Bereiche im Brennstoffvorratsraum
durch den Abbrand zwar erwärmt werden, aber nicht vollständig in Brand geraten.
[0006] Der Abbrand, also die Rauchgasführung, erfolgt üblicherweise von dem Vorbrennraum
durch den Brennrost hindurch nach unten in den Nachbrennraum, wo die Nachverbrennung
der Rauchgase stattfindet, meist mit Hilfe der dort oder im Bereich des Brennrostes
zugeführten Sekundärluft.
[0007] Diese nach unten geführten Brenngase werden anschließend durch die Rippen eines Wärmetauschers
geleitet, der meist großflächig in den Seitenwänden des Gehäuses der Brennvorrichtung
untergeordnet ist. Dort strömen die Rauchgase von unten nach oben durch den Wärmetauscher
zum Kamin, und übertragen dabei einen Großteil ihrer Wärme auf den Flüssigkeitskreislauf,
der die Wärmetauscherelemente z. B. auf den Außenseiten umströmt. Häufig werden als
Wärmetauscherelemente Rohre verwendet, sodass durch das Innere der Rohre die Rauchgase
strömen und diese Rohre auf der Außenseite von der Flüssigkeit des Wärmetauscherkreislaufs
umströmt werden oder umgekehrt.
[0008] Dabei gibt es ein massives Problem der Ablagerung von Verbrennungsrückständen an
den Wärmetauscherelementen auf der rauchgasdurchströmten Seite:
Diese Ablagerungen enthalten unter anderem Teer und haften äußerst fest an der Oberfläche
der Wärmetauscherelemente, sodass diese nach kurzer Zeit von einer dicken Schicht
bedeckt sind, was zum einen den Wärmeübergang verschlechtert, vor allem aber den Durchtrittsquerschnitt
für das Rauchgas immer weiter verringert, bis die Rauchgase nicht mehr ausreichend
schnell abziehen können und damit die gesamte Brennvorrichtung nicht mehr funktioniert.
[0009] Da dies sehr schnell geht, wurden Vorrichtungen vorgeschlagen, um die Ablagerung
von Verbrennungsrückständen automatisch wieder zu beseitigen:
Beispielsweise wurden in den Wärmetauscherrohren helixfförmige Federn angeordnet,
die in den Rohren auf und ab bewegt werden können, und dadurch die Ablagerungen in
den Rohren wieder durch Abkratzen beseitigen sollen.
[0010] Auch wurden Vorrichtungen vorgeschlagen, die durch automatisches Klopfen oder Schlagen
an oder in den Wärmetauscherelementen die Ablagerungen lösen sollen, bzw. deren Festsetzen
verhindern sollen.
[0011] Dabei handelt es sich jedoch allesamt um mechanische Lösungen, die einen hohen konstruktiven
Aufwand bedeuten und mit der Zeit einem Verschleiß und einer Funktionsstörung unterliegen
können, also ein hohes Störungspotential darstellen.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0012] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Brennvorrichtung der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, bei der das Risiko der dauerhaften Ablagerung von Verbrennungsrückständen
an den Wärmetauscherelementen stark verringert ist trotz einfachem und kostengünstigem
Aufbau der Brennvorrichtung.
b) Lösung der Aufgabe
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Indem die Wärmetauscherelemente - im Folgenden ist ausschließlich von Wärmetauscherrippen
die Rede, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken - nur über einen geringen Anteil
ihrer Fläche in körperlichem Kontakt mit dem Flüssigkeit führenden Teil des Wärmetauschers
(im Folgenden kurz Flüssigkeitsteil genannt) stehen, wird die Menge an Teerablagerungen
drastisch reduziert.
[0015] Teerablagerungen erfolgen aufgrund einer durch schnellen Temperaturabfall bedingten
Kondensation der in den Rauchgasen gasförmig oder dampfförmig vorhandenen Verbrennungsrückstände,
da die auf der Rückseite von der Flüssigkeit des Wärmetauschers durchströmten Bereiche
der Wärmetauscherelemente eine sehr viel geringere Temperatur als die Rauchgase besitzen.
[0016] Wenn also beispielsweise die Wärmetauscherelemente Rohre sind, deren Inneres von
kühler Flüssigkeit durchströmt wird, ist die gesamte Außenfläche der Rohre, die von
den Rauchgasen beströmt wird, aufgrund des vollflächigen Kontaktes mit der kühlen
Flüssigkeit annähernd auf dem Temperaturniveau der Flüssigkeit.
[0017] Dadurch finden Kondensation und Ablagerungen auf der gesamten Oberfläche der Wärmetauscherrohre
oder -elemente, die den Rauchgasen zugewandt sind, statt.
[0018] Bei den erfindungsgemäßen Wärmetauscherrippen sind diese nur über einen geringen
Querschnittsbereich in körperlichen Kontakt mit dem Flüssigkeitsteil des Wärmetauschers
und nur in diesem geringen Teil beträgt die Temperatur der Wärmetauscherrippe annähernd
der der kühleren Flüssigkeit.
[0019] Der restliche, weitaus größere, Teil der aus gut wärmeleitfähigem Material, in der
Regel Metall, bestehenden Wärmetauscherrippen steht nicht in direktem körperlichen
Kontakt mit dem kühlen Flüssigkeitsteil, sondern ist auf beiden Seiten von den heißen
Rauchgasen beströmt und weist deshalb ein Temperaturniveau nahe der Temperatur der
Rauchgase auf.
[0020] Dadurch werden sich an diesem heißen Teil der Wärmetauscherrippen kein Kondensat
und keine Teerablagerungen niederschlagen oder zumindest sehr viel weniger als bei
den bekannten Lösungen.
[0021] Natürlich bedingt dies einen relativ starken Temperaturgradienten innerhalb des Querschnittes
der Wärmetauscherrippen im Betrieb der Brennvorrichtung. Durch Variation der Anzahl
und Wandstärken Wärmetauscherrippen und Wärmeleitfähigkeit des Materials der Wärmetauscherrippen
kann dennoch ein hoher Wirkungsgrad des Wärmetauschers sichergestellt werden.
[0022] Die Wärmetauscherrippen bestehen vorzugsweise aus gekantetem Blechmaterial, beispielsweise
in einer U- oder V-Form, und sind mit der Außenseite ihres verbindenden Zwischenschenkels
an der insbesondere ebenen Außenseite des von der Flüssigkeit durchströmten Teils
des Wärmetauschers flächig befestigt, insbesondere verschweißt, z.B. MAG-verschweisst,
verlötet oder verklebt.
[0023] Um das Temperaturniveau an den Wärmetauscherrippen möglichst konstant zu halten,
auch in Phasen eines reduzierten oder gestoppten Abbrandes von Brennmaterial, ist
auf der flüssigkeitsabgewandten Seiten der Wärmetauscherrippen und in möglichst geringem
Abstand hierzu eine Verkleidung aus Wärme speicherndem Material, beispielsweise Schamotte
oder Siliciumcarbid, angeordnet, die insbesondere gleichzeitig als Begrenzungsfläche
für die Rauchgasführung im Wärmetauscher dient.
[0024] Diese Verkleidung aus Wärme speicherndem Material ist vorzugsweise auf der Gegenseite,
also ihrer vom Wärmetauscher abgewandten Rückseite, dem Hauptbrennraum und/oder dem
Brennstoffvorratsraum und/oder dem Nachbrennraum zugewandt und erstreckt sich insbesondere
über alle drei Bereiche und damit die gesamte Höhe der Brennvorrichtung.
[0025] Zwischen der Verkleidung aus Wärme speicherndem Material und dem Inneren der Brennvorrichtung
kann eine weitere Abdeckung aus Stahlblech vorhanden sein.
[0026] Die Wärme speichernde Verkleidung bewirkt in Zeiten geringer Wärmezufuhr durch die
Rauchgase auf die Wärmetauscherrippen, dass die Wärmetauscherrippen durch die von
dem Wärme speichernden Material dann abgegebene Strahlungswärme dennoch im Wesentlichen
auf der hohen Temperatur gehalten werden.
[0027] Zu diesem Zweck ist die in Abstrahlrichtung von der Wärme speichernden Verkleidung
in Richtung Wärmetauscherrippen betrachtete Querschnittsfläche der Wärmetauscherrippen
und insbesondere deren nicht mit dem Flüssigkeitsteil in Kontakt stehenden Teile möglichst
groß zu wählen, weshalb bei U-förmig gekanteten Wärmetauscherrippen diese vorzugsweise
mit zum freien Ende V-förmig auseinander laufenden Schenkeln gestaltet sind.
[0028] Natürlich können die Wärmetauscherrippen auch aus einfachen Platten bestehen, die
mit einer Schmalseite an dem Flüssigkeitsteil befestigt sind, jedoch ist dann die
Kontaktfläche zum Flüssigkeitsteil sehr gering und der Wirkungsgrad des Wärmetauschers
wird verringert.
[0029] Die V-förmig auseinander laufenden Wärmetauscherrippen weisen ferner den Vorteil
auf, dass sie - sofern sich im Inneren der Wärmetauscherrippen dennoch Ablagerungen
bilden sollten - diese sehr leicht mechanisch gereinigt werden können indem ein Reinigungsdeckel
oberhalb des Wärmetauschers abgenommen und mithilfe einer Bürste die Wärmetauscherrippen
von oben nach unten abgebürstet werden, so dass Ablagerungen nach unten in den Nach-Brennraum
hineinfallen.
[0030] Somit ergibt sich eine sehr einfache Herstellungsweise des Wärmetauschers dadurch,
dass der flüssigkeitsdurchströmte Teil des Wärmetauschers ein rechteckiger, flacher
Kasten sein kann, der die Außenwand des Wärmetauschers bildet, und von dessen einer
Seite aus die U-förmigen oder V-förmigen, jeweils parallel von unten nach oben - entsprechend
der Strömungsrichtung der Rauchgase verlaufenden - Wärmetauscherrippen mit ihrem mittleren
Schenkel angelötet oder angeschweißt sind.
[0031] Eine Verbindung dieser metallischen Teile des Wärmetauschers zu der im geringen Abstand
gegenüber den freien Enden der Wärmetauscherrippen angeordneten Wärme speichernden
Verkleidung ist weder notwendig noch sinnvoll, denn diese beiden Teile weisen sehr
unterschiedliches Dehnungsverhalten auf und sollten mechanisch nicht miteinander verbunden
werden.
[0032] Der deshalb notwendigerweise vorhandene Abstand zwischen den freien Enden der Wärmetauscherrippen
einerseits und der Wärme speichernden Verkleidung andererseits soll aber möglichst
gering gehalten werden, um dazwischen ein Hindurchströmen von Rauchgasen, die keinen
Kontakt mit den Wärmetauscherrippen haben, möglichst gering zu halten und die Distanzverluste
an Strahlungswärme von der Wärme speichernden Verkleidung auf die Wärmetauscherrippen
ebenfalls möglichst gering zu halten.
c) Ausführungsbeispiele
[0033] Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erste Variante der Brennvorrichtung im Höhenschnitt,
- Fig. 2:
- eine zweite Variante im Höhenschnitt,
- Fig. 3:
- die Brennvorrichtung in Explosionsdarstellung und in der Aufsicht von oben,
- Fig. 4:
- den Wärmetauscher in vergrößerter Detaildarstellung im Querschnitt,
- Fig. 5:
- eine Wärmetauscherrippe in Einzeldarstellung, und
- Fig. 6:
- einen Temperaturverlauf.
[0034] Figur 1a zeigt im Höhenschnitt die Prinzipdarstellung einer gattungsgemäßen Brennvorrichtung
1 gemäß dem Stand der Technik.
[0035] Der Abbrand des Brennmaterials, beispielsweise von Holz 10 in Scheitform, erfolgt
auf einem Brennrost 2.
[0036] Der Abbrand erfolgt dabei nach unten durch den Rost 2, da der Primärlufteinlass 27
sich oberhalb des Brennrostes 2, z. B. wie dargestellt in der Seitenwand 11a, b befindet,
und durch den Brennrost 2 nach unten in den darunter angeordneten Nachbrennraum 4
geleitet werden und von dort in das untere offene Ende des Wärmetauschers 20, der
jeweils in einer Seitenwand 11a, b und/oder der Rückwand der Brennvorrichtung 1 angeordnet
ist und etwa auf Niveau des unteren Endes des Nachbrennraumes 4 liegt.
[0037] Die Rauchgase strömen dann in den Seitenwänden 11a, b durch die Wärmetauscher 20
nach oben, und werden am oberen Auslass des Wärmetauschers 20 im Gehäuse 11 der Brennvorrichtung
1 zu einer mittigen zentralen Rauchgasabführung 5 geleitet.
[0038] In Figur 1 sind die Roststäbe 2a, b - die einzeln in der Aufsicht der Figur 1b sichtbar
sind - als hohle Rohre ausgebildet und geben an die Rauchgase über Austrittsöffnungen
7a, b Sekundärgas 8, in der Regel Luft, an die Rauchgase ab, um die Nachverbrennung
im Nachbrennraum 4 zu verbessern.
[0039] Die aus Metall bestehenden Roststäbe 2a, b liegen dabei seitlich auf einer Seitenauskleidung
13 des Nachbrennraumes 4 auf, die in der Regel aus Wärme speicherndem und hitzebeständigem
Material wie Schamotte oder Siliziumcarbid besteht, während der Rest des Gehäuses
11 der Brennvorrichtung aus Stahlblech besteht.
[0040] Die Lösung der Figur 2 unterscheidet sich von derjenigen der Figur 1 dadurch, dass
die Zuführung von Sekundärgas 8 nicht durch die Roststäbe 2a, b hindurch erfolgt,
sondern stattdessen im Nachbrennraum 4 unterhalb des Brennrostes 2 spezielle Düsenrohre
6 vorhanden sind, die an ihren Seitenflächen Austrittsöffnungen 7a, b für Sekundärgas
8 besitzen und - über den in Figur 2b ersichtlichen Verteilerkasten 9 - mit Sekundärgas
beschickt werden.
[0041] Dies ist jedoch für die erfindungsgemäß im Vordergrund stehende Ausbildung des Wärmetauschers
20 weniger wichtig:
Der Wärmetauscher 20, der beispielsweise in den beiden Seitenwänden 11a, b des Gehäuses
11 der Brennvorrichtung 1 untergebracht ist, dient der Abfuhr der Wärme aus den Rauchgasen
mittels des flüssigen Wärmeträgermediums, welches den Wärmetauscher 20 auf einer Seite
durchströmt, in einen Wärmespeicherbehälter, der abseits der Brennvorrichtung 1 steht
und deshalb nicht mehr dargestellt ist.
[0042] Figur 3a zeigt eine konkrete gattungsgemäße Brennvorrichtung 1 in Explosionsdarstellung
und in Figur 3b in der Aufsicht.
[0043] Die Auskleidung von Haupt- und Nachbrennraum 3, 4 aus feuerfestem Material ist in
diesen Darstellungen weggelassen. Es sind nur die metallenen Teile des Gehäuses 11
gezeichnet.
[0044] Dabei ist ersichtlich, dass die Rippen 22 des Wärmetauschers 20 in den hohlen Seitenwänden
11a, b des Gehäuses der Brennvorrichtung 1 angeordnet sind.
[0045] In dem oberen mittleren Deckel 11 c der Brennvorrichtung ist im hinteren Bereich
die zentrale Rauchgasabführung 5 zu erkennen, zu der die Rauchgase nach Hochströmen
in den seitlichen Wärmetauschern 20 geleitet werden.
[0046] In der Rückwand 11 d des Gehäuses 11 kann bei Bedarf ebenfalls ein Wärmetauscher
angeordnet werden, was in der Regel jedoch nicht notwendig ist, da die Seitenwände
11a, b großflächig genug sind.
[0047] Die erfindungsgemäße Besonderheit des Wärmetauschers 20 ist am besten in dem horizontalen
Teilschnitt der Figur 4 durch den Wärmetauscher 20 sichtbar.
[0048] Auf der rechten Seite des Wärmetauschers 20 ist der von der Flüssigkeit durchströmte
Teil 24 des Wärmetauschers 20 zu erkennen, der beispielsweise ein aus Stahlblech geschweißter,
quaderförmiger, flacher, fast plattenförmiger Kasten ist, der sich entlang der gesamten
Seitenfläche der Brennvorrichtung von der Unterkante des Nachbrennraumes bis zur Oberkante
des Brennstoffvorratsraumes 23 erstrecken kann.
[0049] An der dem Brennraum 3 bzw. 4 zugewandten Außenfläche des Flüssigkeitsteils 24, der
in dieser Ansicht in der Regel lotrecht zur Zeichenebene von dem flüssigen Wärmeträgermedium
durchströmt wird, welches den Flüssigkeitskreislauf 21 bildet, sind vertikal und parallel
nebeneinander U-förmige bzw. V-förmige Wärmetauscherrippen 22 angeordnet, indem sie
mit dem verbindenden, mittleren Schenkel 22a der U- bzw. V-Form an dieser Außenfläche
des Flüssigkeitsteils 24 befestigt, insbesondere flächig befestigt, also verlötet,
verschweißt oder mit wärmeleitfähigem Kleber verklebt sind.
[0050] Die Wärmetauscherrippen 22 bestehen dabei in aller Regel aus Stahlblech, gegebenenfalls
auch aus Kupfer oder Aluminium, und sind in der Regel gekantete Blechteile, besitzen
also im einfachsten Fall einen über die gesamte Querschnittserstreckung gleich bleibende
Wandstärke.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform nimmt die Wandstärke vom freien Ende der Wärmetauscherrippe
22b, c zu dem mittleren Schenkel 22a hin zu, entsprechend dem in diese Richtung zunehmenden
Wärmefluss.
[0052] Gegenüberliegend dem Flüssigkeitsteil 24 ist - parallel dazu verlaufend und in geringem
Abstand 26 zu den freien Enden der Wärmetauscherrippen 22 - eine flächige Verkleidung
25 aus einem Wärme speichernden Material wie Schamotte oder Siliziumcarbid angeordnet,
so dass der Strömungsraum 28 für die Rauchgase im Wärmetauscher durch diese Verkleidung
25 einerseits und den Flüssigkeitsteil 24 andererseits begrenzt wird und an den nicht
dargestellten vorderen und hinteren Stirnflächen natürlich durch entsprechende Abschottungen,
meist aus Blech.
[0053] Am oberen und unteren Ende ist der Strömungsraum 28 für den Ein- und Austritt der
Rauchgase ohnehin offen.
[0054] Durch diese Konstruktion ergibt sich vom einen freien Ende einer Wärmetauscherrippe
22 bis zum anderen freien Ende, also der Länge L des abgewickelten Querschnitts einer
Wärmetauscherrippe, ein Temperaturverlauf, wie in Figur 6 dargestellt:
Im Bereich des mittleren Schenkels 22a, der im körperlichen Kontakt mit dem Flüssigkeitsteil
24 steht, wird die Temperatur TR in der Rippe nur geringfügig über der Temperatur TFI der Flüssigkeit im Flüssigkeitsteil 24 an dieser Stelle liegen, und dabei an den
Seiten dieses mittleren Schenkels 2a nur geringfügig höher als im mittleren Bereich.
[0055] Von dort ab steigt in den frei enden Schenkeln 22b, c jedoch die Temperatur wesentlich
stärker zu den freien Enden hin an, wo sie den höchsten Wert erreicht und knapp unter
der Temperatur T
RG der entlang strömenden Rauchgase liegen. Je weiter der entsprechende Bereich des
Querschnittes der Kühlrippe 22 von dem flüssigkeitskontaktierenden mittleren Schenkel
22a entfernt ist, umso geringer ist die dadurch bewirkte Temperaturabsenkung.
[0056] Die absolute Höhe der Temperaturkurve gemäß Figur 6 hängt natürlich davon ab, auf
welcher Höhe des Wärmetauschers 20 - also entsprechend der Fortschrittsrichtung der
Rauchgase durch den Wärmetauscher 20 hindurch - sie aufgezeichnet wird, denn auch
die Temperatur T
RG der Rauchgase nimmt in diesem Verlauf zunehmend ab.
[0057] Dieser Temperaturgradient ist jedoch die Ursache dafür, dass - wenn überhaupt - dann
nur im Bereich des mittleren Schenkels 22a auf der dem Rauchgas zugewandten Seite
Ablagerungen in Form von Teer oder anderen Verbrennungsrückständen an den Wärmetauscherrippen
22 auftreten.
[0058] Für eine Ablagerung ist ein Mindest-Temperaturunterschied zwischen der Temperatur
T
RG der Rauchgase und der Oberflächentemperatur des Wärmetauschers notwendig.
[0059] Im Bereich der frei endenden Schenkel 22b, c wird dieser Mindest-Temperaturunterschied
δ T
min jedoch in der Regel nicht überschritten, sondern höchstens im Bereich des mittleren
Schenkels 22a.
[0060] Die wenigen, sich an den Wärmetauscher- Rippen 22 bildenden Ablagerungen können darüber
hinaus leicht beseitigt werden: Absatz wie Figur 3b zeigt, befindet sich oberhalb
der Wärmetauscher 20 neben dem mittleren Deckel 11 c jeweils ein Reinigungsdeckel
30, der abgenommen werden kann, so dass anschließend mit einer passenden Bürste die
Wärmetauscher- Rippen 22 von oben her gereinigt werden können. Die sich lösenden Ablagerungen
fallen entlang der Rippen 22 nach unten und liegen dann im Nachbrennraum 4, wo sie
zusammen mit der übrigen dortigen Asche entsorgt werden können.
[0061] Figur 4 lässt ferner einen weiteren Vorteil des Wärmetauschers erkennen:
Das Temperaturniveau der Wärmetaucherrippen 22 wird dort nicht nur von der Temperatur
der momentan hindurchströmenden Rauchgase bestimmt - die sich aufgrund Reduzierung
des Abbrandes, Reduzierung der zugeführten Primär- oder Sekundärluft oder ähnlichem
- ändern können. Sie wird des Weiteren auch durch die Abgabe an Strahlungswärme von
der Wärme speichernden Verkleidung 25 bestimmt.
[0062] Diese Wärme speichernde Verkleidung 25 wird zum einen durch die entlangströmenden
Rauchgase aufgeheizt, zum anderen aber auch durch die von der gegenüberliegenden Seite,
also aus den Brennräumen 3. 4, auf die Wärme speichernde Verkleidung 25 einwirkende
Wärme direkt.
[0063] Damit erfolgt eine höhere Ausnutzung der in der Brennvorrichtung 1 erzeugten Wärme
durch den Wärmetauscher 20 gegenüber einer Ausnutzung lediglich der in den Rauchgasen
enthaltenen Wärme.
[0064] Zu diesem Zweck muss die Wärme speichernde Verkleidung 25 ein ausreichendes Volumen,
in der Regel also eine ausreichende Dicke, aufweisen, da sie sich ebenso wie der Flüssigkeitsteil
24 in der Regel über die gesamte Seitenfläche der Brennvorrichtung 1 erstreckt.
[0065] Um möglichst wenig Rauchgas ohne ausreichenden Kontakt mit den Wärmetauscherrippen
22 hochströmen zu lassen, wird der Abstand 26 zwischen den freien Enden der Wärmetauscherrippen
22 und der Verkleidung 25 möglichst gering gewählt, jedoch ist keine mechanische Verbindung
zwischen diesen beiden Teilen möglich und auch nicht notwendig.
[0066] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Bauform einer einzelnen Wärmetauscherrippe 22, wie
sie sehr einfach in einer Biegevorrichtung aus einem einfachen Blechstreifen erzeugt
werden kann, der mittig mittels einer Rundstabkontur durchgebogen wird.
[0067] Der mittlere Schenkel 22a der Wärmetauscherrippe ist dabei halbkreisförmig mit konvexer
Krümmung nach außen gebogen und dient dem Fixieren an dem Flüssigkeitsteil 24.
[0068] Von diesem mittleren Schenkel aus stehen die frei endenden Schenkel 22b, c nicht
parallel, sondern mit einem Zwischenwinkel von ca. 6° schräg nach außen, so dass eine
insgesamt etwa U-förmige Querschnittskontur gebildet wird, die eine Gesamtauskragung
vom Befestigungspunkt in der Mitte des verbindenden Schenkels 22a bis zum freien Ende
von ca. 30 mm besitzt. Die Wandstärke beträgt ca. 3 mm bei einem etwa 4-mal so großen
Krümmungsradius des mittleren Schenkels 22a.
[0069] In Verlaufsrichtung der Wärmetauscherrippe 22 sind in der Mitte des verbindenden
Schenkels 22a mehrere Durchgangsbohrungen 29 angeordnet, die z.B. zum Punktschweißen
an dem Flüssigkeitsteil 24 verwendet werden können, was jedoch nur als Vor-Fixierung
dient.
[0070] Anschließend wird die Rippe 22 entlang ihrer gesamten Länge durchgängig gegenüber
dem Flüssigkeitsteil 24 verschweißt, um einen guten Wärmeübergang zu erzielen.
[0071] Bei einem Verschweißen beginnend am einen Ende der Rippe 22 wird sich durch den einseitigen
Wärmeeintrag die Rippe 22 sehr stark verziehen, weshalb einerseits die beschriebene
Vorfixierung notwendig ist, und weshalb andererseits in den frei endenden Schenkel
22b, c vom freien Ende her bis fast zum mittleren Schenkel 22 a reichend mehrere Dehnungs-Schlitze
31 im Abstand zueinander eingebracht sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0072]
- 1
- Brennvorrichtung
- 2
- Brennrost
- 2a,b
- Rost-Stab
- 3
- Hauptbrennraum
- 4
- Nachbrennraum
- 5
- Rauchgasabführung
- 6
- Düsenrohr
- 7a,b
- Austrittsöffnung
- 8
- Sekundärgas
- 9
- Verteilerkasten
- 9a,b
- Durchbruch
- 10
- Holz
- 11
- Gehäuse
- 11 a, b
- Seitenwand
- 11 c
- Deckel
- 11d
- Rückwand
- 12,12'
- Nase
- 13
- Seiten-Auskleidung
- 14
- Untere Stirn-Auskleidung
- 15
- Obere Stirn-Auskleidung
- 16
- Tasche
- 17
- Innenfläche
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Zugangsöffnung
- 20
- Wärmetauscher
- 21
- Flüssigkeitskreislauf
- 22
- Wärmetauscherrippe
- 22a
- Zwischenschenkel
- 22b, c
- freie Schenkel
- 23
- Brennstoffvorratsraum
- 24
- Flüssigkeitsteil, Flüssigkeit führender Teil
- 25
- Verkleidung
- 26
- Abstand zur Verkleidung
- 27
- Primärlufteinlass
- 28
- Strömungsraum
- 29
- Durchgangsbohrung
- 30
- Reinigungsdeckel
- 31
- Dehnungs-Schlitz
1. Feststoff-Brennvorrichtung (1) mit Wärmetauscher (20) zur Wärmeübertragung an einen
Flüssigkeits-Kreislauf (21) mit
- einem Brennrost (2) zum Auflegen eines festen Brennstoffes, insbesondere Holz (10),
- einer Rauchgas-Abführung (5) vom Hauptbrennraum (3) oberhalb des Brennrostes (2)
durch den Brennrost (2) nach unten in eine Nachbrennkammer (4),
- einen Wärmetauscher, mit mehreren Wärmetauscherelementen der von den Rauchgasen
durchströmt wird und die Wärme an den Flüssigkeitskreislauf (21) überträgt, insbesondere
entlang der Seitenwände angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wärmetauscherelemente, insbesondere Wärmetauscherrippen (22), über weniger als
30 %, insbesondere weniger als 20 %, insbesondere weniger als 15 %, ihrer Fläche in
körperlichem Kontakt mit dem Flüssigkeit führenden Teil (24) des Wärmetauschers (20)
stehen.
2. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wärmetauscherelemente, insbesondere Wärmetauscherrippen (22), nur auf einer Seite
ihres Umfanges mit dem Flüssigkeit führenden Teil des Wärmetauschers (20) in Verbindung
stehen.
3. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wärmetauscherrippen (22) U-förmig gestaltet sind und mit ihrem Zwischenschenkel
(22a) an dem Flüssigkeit führenden Teil (24) des Wärmetauschers (20) befestigt, insbesondere
verschweißt, sind.
4. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der vom Flüssigkeit führenden Teil (24) des Wärmetauschers (20) abgewandten Seite
der Wärmetauscherelemente eine Verkleidung (25) aus Wärme speicherndem Material, insbesondere
Schamotte oder Siliciumcarbid, angeordnet ist.
5. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verkleidung (25) aus Wärme speicherndem Material zwischen Brennraum (3) bzw. Brennstoff-Vorratsraum
(23) und den Wärmetauscherelementen angeordnet ist.
6. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wärme speichernde Verkleidung (25) in einem Abstand (26) zu den Wärmetauscherelementen
angeordnet ist.
7. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Wärme speichernde Verkleidung (25) und/oder die Wärmetauscherelemente über
die gesamte Höhe des Hauptbrennraumes (3) und des Brennstoffvorratsraumes (23) erstrecken
und insbesondere auch über die Höhe des Nachbrennraumes (4), die insbesondere unter
dem Hauptbrennraum (3) angeordnet ist.
8. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die freien Schenkel (22b,c) der Wärmetauscherrippen (22) zum freien Ende hin einen
zunehmenden Abstand aufweisen und insbesondere V-förmig gestaltet sind.
9. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wandstärke vom freien Ende der Wärmetauscherrippe (22b, c) zu dem mittleren Schenkel
(22a) hin zunimmt, entsprechend dem in diese Richtung zunehmenden Wärmefluss.
10. Feststoff-Brennvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die frei endenden Schenkel (22b, c) der U-förmigen Wärmetauscherrippen (22) zum freien
Ende hin eine abnehmende Wandstärke aufweisen.