[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Heizkessel der eingangs genannten Art ist nach der
EP 0 970 327 B1 (siehe insbesondere Figur 3 dieser Schrift) bekannt. Dieser besteht aus einer beidendig
ver- und von einem schraubenlinienförmig gewendelten Spaltwärmetauscher umschlossenen
Brennkammer, wobei an einem ihrer Enden ein Brenner für flüssige oder gasförmige Brennstoffe
und zwischen dem Brenner und dem Spaltwärmetauscher eine zylinderförmige Hülse angeordnet
ist. Unter Spaltwärmetauscher ist dabei ein Wärmetauscher zu verstehen, bei dem zwischen
den Rohrwendeln ein Spalt vorgesehen ist, durch den das vom Brenner kommende Heiß-
bzw. Abgas strömt, um seine Wärme an ein durch den Wärmetauscher strömendes Wärmeträgermedium
(in der Regel Heizkreiswasser) zu übertragen. Bei dieser Lösung weist die Hülse (dort
auch Flammraummantel genannt) auf ihrem zylindrischen Mantel Schlitze und Leitbleche
auf, welche die heißen Rauchgase aus dem inneren Bereich der Brennkammer entlassen
und in einer um die Achse rotierenden Strömung durch die Zwischenräume zwischen den
Rohren des Wärmetauschers leiten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Heizkessel der eingangs genannten
Art zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Heizkessel der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass die Hülse eine fluidundurchlässige Oberfläche
aufweist.
[0006] Mit anderen Worten weist die zylinderförmige Hülse erfindungsgemäß lediglich zwei
Öffnungen auf, nämlich jeweils eine an einer ihrer vorzugsweise kreisflächenförmigen
Stirnseiten. Nach der Erfindung wird somit und in Abkehr von der
EP 0 970 327 B1 ganz bewußt auf Schlitze oder dergleichen auf der Mantelfläche verzichtet, und zwar
mit dem Vorteil, dass heisses, vom Brenner (bevorzugt ist ein zylindrischer Oberflächenbrenner)
kommendes Rauchgas nicht direkt radial durch den Wärmetauscher hindurch strömen kann.
Vielmehr ist durch die erfindungsgemäß ausgebildete Hülse gewährleistet, dass das
Rauchgas zunächst und unabhängig vom verwendeten Brennertyp bis zum brennerabgewandten
Ende der Hülse strömen muss, bevor es überhaupt in den Zuströmbereich des Spaltwärmetauscher
gelangen kann. Entscheidend ist dabei, dass durch diese Maßgabe unzulässig hohe Abgaswerte
vermieden werden können, da erfindungsgemäß für eine ausreichend lange Ausbrandstrecke
gesorgt ist, die gewährleistet, dass keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe direkt
durch den Wärmetauscherspalt zum Abgaskanal (Schornstein) gelangen.
[0007] Andere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Der Vollständigkeit halber wird noch auf die
DE 91 01 375 U1 hingewiesen. Bei dieser Lösung ist aber ein topfförmiges Umlenkteil vorgesehen, das
darüber hinaus dem Brenner gegenüberliegend angeordnet ist. Weiterhin besteht ein
Unterschied zur erfindungsgemäßen Lösung darin, dass der Wärmetauscher nicht als Spaltwärmetauscher
ausgebildet ist.
[0009] Der erfindungsgemäße Heizkessel einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Es zeigt
- Figur 1
- im Teilschnitt perspektivisch den Heizkessel mit einem zylindrischen Flächenbrenner
und der erfin- dungsgemäßen Hülse;
- Figur 2
- im Teilschnitt perspektivisch den Heizkessel gemäß Figur 1 ohne Brenner und
- Figur 3
- perspektivisch die erfindungsgemäße Hülse.
[0011] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Heizkessel besteht aus einer beidendig ver-
und von einem schraubenlinienförmig gewendelten Spaltwärmetauscher 1 umschlossenen
Brennkammer 2, wobei an einem ihrer Enden ein Brenner 3 für flüssige oder gasförmige
Brennstoffe und zwischen dem Brenner 3 und dem Spaltwärmetauscher 1 eine zylinderförmige
Hülse 4 angeordnet ist.
[0012] Wesentlich ist nun, dass die Hülse 4 eine fluidundurchlässige Oberfläche aufweist,
d. h., ihre Oberfläche weist keine Öffnungen auf, durch die Abgas strömen könnte.
Wie eingangs erläutert, ist durch diese Maßgabe gewährleistet, dass der Brennstoff
zunächst vollständig ausbrennt bevor das dabei entstehende heiße Abgas zum Spaltwärmetauscher
1 gelangt.
[0013] Der Brenner 3 ist bei der dargestellten, bevorzugten Lösung als so genannter Oberflächenbrenner
mit einer zylindermantelförmigen Brennfläche ausgebildet und weist ausgehend vom einen
Ende der Brennkammer 2 in Richtung seiner Hauptachse eine etwas kleinere axiale Erstreckung
als die Hülse 4 auf. Alternativ kommt aber auch ein Brenner mit Flammrohr in Betracht;
in diesem Fall ist die Hülse 4 allerdings deutlich länger als das Flammrohr auszubilden,
um einen möglichst vollständigen Ausbrand zu gewährleisten.
[0014] Um die zylinderförmige Hülse 4 auf möglichst einfache Weise in der Brennkammer 2
positionieren zu können, ist diese aus zylindrischen Teilelementen 5 und aus mindestens
drei (dargestellt sind acht), über ihren Umfang verteilt angeordneten Distanzelementen
6 gebildet. Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, entspricht dabei der von den
Distanzelementen 6 definierte Außendurchmesser der Hülse 4 gerade dem Innendurchmesser
des Spaltwärmetauschers 1, so dass die Hülse 4 bei demontiertem Brenner leicht in
die Brennkammer 2 bzw. den Spaltwärmetauscher 1 einschiebbar ist, d. h. der Heizkessel
kann auch bei Verwendung der Hülse 4 gut gereinigt werden.
[0015] Aus fertigungstechnischen Gründen ist insbesondere mit Verweis auf Figur 3 besonders
bevorzugt vorgesehen, dass die die Teilelemente 5 und die Distanzelemente 6 umfassende
Hülse 4 einstückig, vorzugsweise aus Blech, ausgebildet ist, wobei die Distanzelemente
6 als radiale Ausprägungen der Hülse 4 ausgebildet sind. Das entsprechend einen rechteckigen
Zuschnitt aufweisende Blechstück wird nach entsprechender Hülsen-Formgebung an seinen
Enden zusammengeschweißt (siehe Schweißnaht 9). Die Hülse 4 weist ferner an ihren
Stirnseiten jeweils eine Öffnung 7, 8 auf und ist am gleichen Ende der Brennkammer
2 wie der Brenner 3 angeordnet.
[0016] Damit während des Heizkesselbetriebs auch im Bereich der Hülse 4 ausreichend viel
Abgas durch den Spaltwärmetauscher 1 strömen kann, ist zwischen dem Spaltwärmetauscher
1, einem Teilelement 5 und zwei Distanzelementen 6 der Hülse 4 jeweils ein Durchströmquerschnitt
für Abgase des Brenners 3 gebildet, wobei die Summe der Durchströmquerschnitte größer
als ein von der Hülse 4 abgedeckter Bereich des Spaltwärmetauschers 1 ist.
[0017] Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, ist vorgesehen, dass die Hülse 4 eine kleinere
axiale Erstreckung als der Spaltwärmetauscher 1 aufweist. Diese Maßgabe hat zur Folge,
dass vollständig ausgebranntes Heißgas direkt zum Spaltwärmetauscher 1 gelangen kann,
nämlich genau in dem Bereich, wo keine Hülse 4 vorgesehen ist.
[0018] Weiterhin besteht eine geometrische Vorgabe darin, dass eine Hauptachse des Brenners
3 bzw. seines Flammrohrs parallel, vorzugsweise deckungsgleich, zu einer Hauptachse
der Hülse 4 verlaufend und eine Hauptachse des Spaltwärmetauschers 1 parallel, vorzugsweise
deckungsgleich, zu einer Hauptachse der Hülse 4 verlaufend angeordnet ist.
[0019] Um im Bereich der Brennerfläche einen ausreichend großen Raum für den Ausbrand des
Brennstoffs zu gewährleisten, ist schließlich vorgesehen, dass ein radialer Abstand
zwischen dem Brenner 3 bzw. seinem Flammrohr und der Hülse 4 größer als ein radialer
Abstand zwischen der Hülse 4 und dem Spaltwärmetauscher 1 ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Spaltwärmetauscher
- 2
- Brennkammer
- 3
- Brenner
- 4
- Hülse
- 5
- Teilelement
- 6
- Distanzelement
- 7
- Öffnung
- 8
- Öffnung
- 9
- Schweißnaht
1. Heizkessel, umfassend eine beidendig ver- und von einem schraubenlinienförmig gewendelten
Spaltwärmetauscher (1) umschlossene Brennkammer (2), wobei an einem ihrer Enden ein
Brenner (3) für flüssige oder gasförmige Brennstoffe und zwischen dem Brenner (3)
und dem Spaltwärmetauscher (1) eine zylinderförmige Hülse (4) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (4) eine fluidundurchlässige Oberfläche aufweist.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zylinderförmige Hülse (4) aus zylindrischen Teilelementen (5) und aus mindestens
drei, über ihren Umfang verteilt angeordneten Distanzelementen (6) gebildet ist.
3. Heizkessel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Teilelemente (5) und die Distanzelemente (6) umfassende Hülse (4) einstückig,
vorzugsweise aus Blech, ausgebildet ist.
4. Heizkessel nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Distanzelemente (6) als radiale Ausprägungen der Hülse (4) ausgebildet sind.
5. Heizkessel nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Spaltwärmetauscher (1), einem Teilelement (5) und zwei Distanzelementen
(6) der Hülse (4) jeweils ein Durchströmquerschnitt für Abgase des Brenners (3) gebildet
ist, wobei vorzugsweise eine Summe der Durchströmquerschnitte größer als ein von der
Hülse (4) abgedeckter Bereich des Spaltwärmetauschers (1) ist.
6. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (4) an ihren Stirnseiten jeweils eine Öffnung (7, 8) aufweist.
7. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (4) am gleichen Ende der Brennkammer (2) wie der Brenner (3) angeordnet
ist.
8. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Brenner (3) ausgehend vom einen Ende der Brennkammer (2) in Richtung seiner Hauptachse
eine kleinere axiale Erstreckung als die Hülse (4) aufweist.
9. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (4) eine kleinere axiale Erstreckung als der Spaltwärmetauscher (1) aufweist.
10. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein radialer Abstand zwischen dem Brenner (3) und der Hülse (4) größer als ein radialer
Abstand zwischen der Hülse (4) und dem Spaltwärmetauscher (1) ausgebildet ist.