[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern der Lesbarkeit von auf Festplatten
gespeicherten Daten nach deren Gebrauch sowie eine Vorrichtung für das Zerkleinern
von Festplatten und dergleichen Datenträgern, insbesondere Schredder.
[0002] Zur Einhaltung sowie Realisierung des Datenschutzes sowie zur Vermeidung unberechtigter
Kenntnis von Daten von Ämtern, Behörden, Firmen und Personen, insbesondere von sicherheitsrelevanten
Daten, ist es notwendig, dass auch auf Datenträgern, insbesondere Festplatten von
Personalcomputern, Servern, digitalen Kopieren, Druckern, Telekommunikationsgeräten
u. dgl. Datenspeichern, gespeicherte Daten nach deren bestimmungsgemäßer Verwendung
dem unberechtigten Zugriff entzogen sind.
[0003] In der Praxis ist zum einen das Überschreiben der Daten mit einer speziellen Software
üblich. Software-Überschreibungstools werden auf einen Rechner (PC) oder Server geladen
und führen nach einem Startkommando den Überschreibungsprozess aus. Diese Tools schreiben
zufällige, komplexe Daten, die keinen Sinn ergeben, auf alle für einen Benutzer zugänglichen
Bereiche einer Festplatte. Die meisten Überschreibungstools wiederholen den Vorgang
mehrmals.
[0004] Eine andere Methode ist das Entmagnetisieren der Festplatte. Ursprünglich wurde dieser
Prozess für die Löschung von Disketten und Magnetbändern entwickelt. Bei der Entmagnetisierung
setzt man die Festplatte einem starken Magnetfeld aus. Das magnetische Medium repolarisiert,
sodass die gespeicherten Daten effektiv gelöscht werden. Es ist jedoch eine Methode
mit unerwünschten Nebenwirkungen. Die dabei als Nebenprodukt entstehende elektromagnetische
Strahlung kann sich auf in der Nähe befindliche elektronische Geräte auswirken. Daher
haben Geräte zum Entmagnetisieren, insbesondere die mit hoher Leistung, eine Abschirmung
oder werden in einer isolierten Umgebung benutzt, wodurch die hier notwendigen Geräte-
bzw. Arbeitskosten nicht unwesentlich steigen.
[0005] Eine weitere Methode ist die einfache mechanische Zerstörung des Datenträgers. Ein
Begriff, der großen Spielraum für mögliche Interpretationen lässt. Viele professionelle,
gewerbliche Anbieter von Zerkleinerungsdienstleistungen wenden eigens entwickelte
Technologien an, um Festplatten auf Partikel zu reduzieren. Einige Unternehmen, die
keine professionellen Zerkleinerungsdienstleistungen in Anspruch nehmen, greifen zu
Techniken von zweifelhaftem Wert wie etwa der Verwendung einer 20-Tonnen-Presse oder
eines Vorschlaghammers bis hin zur Demontage des Geräts, damit die Daten speichernden
Schichten der entnommenen Platten durch Schleifen oder Ätzen entfernt werden können.
[0006] Die bekannten Mehtoden und Vorrichtung sind also Methoden, die nicht absolut sicher
sind oder Methoden die sehr teuer sind.
[0007] Eine weitere Methode zum Löschen von Daten einer Festplatte ist die Anwendung der
Software "Secure Erase". Dieses Software-Tool unterscheidet sich vom normalen Überschreiben.
Dieses Tool verwendet einen Code, der in der Festplatte selbst enthalten ist, um eine
Löschung mit einem einzigen Durchlauf aufzurufen. Da nur ein einziger Durchlauf nötig
ist, wird weniger Zeit benötigt.
[0008] Fast alle SATA-, IDE- und ATA-Festplatten, die ab 2001 hergestellt wurden (und viele
Geräte, die ab 1999 hergestellt wurden) sind mit Secure Erase kompatibel. Bei den
meisten Festplatten dauert der Vorgang weniger als eine Stunde, bei extrem große Festplatten,
z. B. Festplatten mit 300 GB und mit mehr Speicherkapazität, dauert der Vorgang jedoch
wesentlich länger.
[0009] Dieses Software-Tool ist ein Bereinigungsprozess mit einem Durchlauf, der Daten in
allen für den Benutzer zugänglichen Bereichen des Speichermediums eliminiert. Es gibt
nach dem Bereinigen nicht nur kein Betriebssystem auf der Festplatte, sondern nur
leeren Platz in allen Bereichen der Festplatte.
[0010] Jedoch, die einzigen Ausnahmen sind die Gerätesteuerbereiche, die nicht für den Benutzer
zugänglich sind, jedoch von IT-Spezialisten gelesen werden können. Schlußendlich ist
auf derart gelöschten Festplatten doch noch etwas lesbar.
[0011] Daher besteht die Aufgabe der Erfindung in der Verbesserung von bekannten Verfahren
und /oder Vorrichtungen, mit denen die Lesbarkeit und Verwertbarkeit von auf Datenträgern,
insbesondere Festplatten gespeicherten Daten nach deren bestimmungsgemäßen Gebrauch
verhindert werden soll; zugleich soll der gerätetechnische und der Aufwand an Arbeitszeit
zur Erzielung einer Daten-Sicherheitsstufe C gering gegenüber Bekanntem sein.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Verhindern der Lesbarkeit
von auf Festplatten gespeicherten Daten mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Zur Durchführung des Verfahrens ist gemäß der Erfindung insbesondere eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruches 6 vorgeschlagen. Verfahrensmäßige Ausführungsvarianten
der Erfindung sind mit den Patentansprüchen 2 bis 5 sowie vorrichtungsgemäße Ausführungsvarianten
mit den Patentansprüchen 7 bis 12 offenbart.
[0013] Das neue, erfindungsgemäße Verfahren zum Verhindern der unberechtigten Lesbarkeit
von auf Festplatten gespeicherten Daten ist derart, dass die noch Daten aufweisende
Festplatte oder dergleichen Datenträger nach Gebrauch der gespeicherten Daten oder
nach einem Defekt der Festplatte oder Erreichen von deren maximalen Betriebstunden
- in einem ersten Verfahrensschritt mit einem speziellen Software-Programm gelöscht
wird,
oder
mit einem speziellen Software-Programm mit zufälligen komplexen Daten, die keinen
Sinn ergeben, vielfach überschrieben wird
oder
entmagnetisiert wird,
und
- in einem unmittelbar anschließenden zweiten Verfahrensschritt die Festplatte mechanisch
zerkleinert wird.
[0014] Vorteilhaft erfolgt die mechanische Zerkleinerung in einem Schredder, wobei diese
mechanische Zerkleinerung wenigstens zweistufig erfolgt, derart, dass während der
ersten Zerkleinerung grobe Partikel erzeugt werden, die dann bei der zweiten mechanischen
Zerkleinerung in wesentlich kleinere, feine bis feinste Partikel zerkleinert werden.
[0015] Soweit notwendig, können nach der zweiten Zerkleinerung weitere Zerkleinerungen erfolgen,
in denen die Partikelgröße immer feiner wird.
[0016] Der Erfinder hat den Umstand erkannt, dass die Zeitspanne zwischen dem Austritt der
im ersten Schneidwerk von den Datenträgern erzeugten groben Partikeln aus diesem ersten
Schneidwerk und deren Eintritt in den Schneidspalt des folgenden zweiten Schneidwerkes
für eine während des freien Fallens vom Masseschwerpunkt jedes Partikels bewirkte
Änderung der Lage der Partikel in eine horizontale Lage nicht ausreicht.
[0017] Die im ersten Schneidwerk erzeugten groben Partikel treten in der Regel in einer
im Wesentlichen vertikalen Ausrichtung aus der Austrittsöffnung des ersten Schneidwerkes
aus. Aufgrund dessen, dass Vorrichtungen dieser Bauart in der Regel kompakt, also
gedrungen, ausgeführt sein sollen, sind die Hersteller gehalten, den Abstand zwischen
dem ersten Schneidwerk und dem folgenden zweiten Schneidwerk, für die Feinzerkleinerung,
möglichst gering zu halten.
[0018] Dies ist kontraproduktiv bezüglich einer freien Ausrichtung der vom ersten Schneidwerk
erzeugten groben Partikel bezüglich einer schneidtechnisch günstigen Orientierung
der Lage für den Eintritt selbiger in das zweite Schneidwerk.
[0019] Die Zeit des freien Falls dieser groben Partikel ist also hier naturgemäß geringer
als die Zeit, die diese Partikel benötigen, um entsprechend ihrem Masseschwerpunkt
eine Querlage zur Fallrichtung einzunehmen.
[0020] Daher ist ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung die Verlängerung der Zeitspanne
zwischen Austritt der groben Partikel aus dem einen Schneidwerk und Eintritt in das
weitere, in der Regel zweite Schneidwerk. Im Speziellen ist vorgesehen, dass diese
Zeitspanne zwischen der einen Zerkleinerung zu Partikeln und der folgenden weiteren
Zerkleinerung dieser Partikel größer ist, als die Fallzeit die diese Partikel auf
Grund ihrer Schwerkraft vom Austritt aus den Mitteln der einen Zerkleinerung bis zum
Eintritt in die Mittel für die folgende weitere Zerkleinerung benötigen.
[0021] Verfahrensmäßig ist in der Zeitspanne zwischen der einen Zerkleinerung zu Partikeln
und der folgenden weiteren Zerkleinerung dieser Partikel vorgesehen, dass die aus
den Mitteln für die eine Zerkleinerung austretenden Partikel mit physikalisch wirkenden
Mitteln eine Orientierung ihrer Lage bezüglich ihres Eintritt in die Mittel für die
folgende weitere Zerkleinerung erhalten.
[0022] Um dies zu erreichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die aus dem ersten Schneidwerk
im Wesentlichen in vertikaler Richtung austretenden Partikel zunächst auf eine Gleitfläche
fallen, die unter einem, vorzugsweise veränderbaren Winkel zur Vertikalen steht, und
danach an einer Prallfläche anstoßen. Jede noch so geringe Neigung der groben Partikel
zur Vertikalen bewirkt in Verbindung mit der Gleitfläche und/oder der Prallfläche
somit, dass die herab fallenden groben Partikel sich quer zur Förderrichtung legen.
[0023] Somit also mit einer Querlage zur Förderrichtung (Fallrichtung) in die Eintrittsöffnung
und sodann in den Schneidspalt des zweiten Schneidwerkes, also quer zu dessen sich
drehenden Schneidscheiben, gelangen. Hiermit wird erreicht, dass die sozusagen durch
die Vorzerkleinerung der Festplatte entstandenen groben Partikel im zweiten Schneidwerk
um ein vielfaches gegenüber ihrem ersten Zustand zerkleinert werden, als wenn die
groben Partikel vertikal oder nur leicht schräg zur Vertikalen in das zweite Schneidwerk
gelangen würden.
[0024] Jede Gleitfläche und jede Prallfläche bilden nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung eine mehrschenklige U-förmige Dosierkammer, quasi einen Trog, die an einer
zwischen den Schneidwerken angeordneten horizontal und im Wesentlichen parallel zu
den Drehachsen der Schneidwalzen der beiden Schneidwerke gelagerten Dosierwelle angeordnet
sind. In vorteilhafter Ausführung sind wenigstens zwei oder mehrere, insbesondere
drei oder vier Dosierkammern an der drehbaren Dosierwelle angeordnet und bilden zusammen
einen Manipulator für die Übergabe der Partikel vom ersten Schneidwerk zum zweiten
Schneidwerk.
[0025] Mit dem Verfahren und/oder der Vorrichtung nach der Erfindung kann mit gerätetechnisch
geringem Aufwand und/oder wenig Arbeitszeit die Lesbarkeit von Daten auf einer Festplatte
oder dergleichen Datenträger nach dem bestimmungsgemäßen Gebrauch oder nach einem
Defekt der Festplatte unterbunden werden. Mit dem Verfahren als auch mit der Vorrichtung
wird eine Daten-Sicherheitsstufe von mindestens der Kategorie "C" erreicht.
[0026] Entsprechend den Vorgaben der potentiellen Anwender für die Vorrichtung, den Festplattenzerkleinerer,
betreffend der zu erreichenden und zu gewährleistenden Sicherheitsstufe kann in Weiterbildung
der Erfindung auch die Anordnung von zwei Manipulatoren zwischen dem ersten und dem
zweiten
[0027] Schneidwerk von Vorteil sein bzw. die Anordnung eines dritten Schneidwerkes, welches
dem zweiten Schneidwerk folgt, wobei zwischen dem zweiten und dem dritten Schneidwerk
wiederum eine Einheit mit Dosierkammern, also der besagte Manipulator vorgesehen ist.
[0028] Zur Erzielung von möglichst sehr kleinen Partikeln ist erfindungsgemäß die Verwendung
von so genannten Partikelschneidwerken vorteilhaft, wobei die Partikelgröße vom ersten
bis zum letzten Schneidwerk jeweils kleiner gewählt ist.
[0029] Bei diesen Schneidwerken ist in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung die
Schneidkante jedes Schneidzahnes konvex oder pyramidenstumpfförmig in Richtung der
jedem Zahn vorauseilenden Aussparung geformt. Hierdurch wird jeder erzeugte Partikel
beim Schneiden in sich zusätzlich gebogen. Die Partikel erfahren eine Verformung,
die ein wieder Zusammensetzen einer Festplatte aus den erzeugten Partikeln um ein
weiteres erschwert bzw. ein Lesen wieder zusammengesetzter Festplatten unmöglich macht.
[0030] Die Erfindung wird nachstehend anhand von schematisch in Zeichnungen dargestellten,
nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen näher und weiter im Detail erläutert.
Dabei zeigen
[0031]
- Figur 1
- eine neue, erfindungsgemäße Vorrichtung für das Schreddern von Festplatten oder dergleichen
Datenträger in schematischer Darstellung
- und Figur 2
- in schematischer Ansicht eine modulare Einheit nach der Erfindung, mit einer Vorrichtung
für das Schreddern von Festplatten und einer Einheit zum Löschen, Überschreiben oder
Entmagnetisieren von Festplatten.
[0032] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 für das Schreddern, die Zerkleinerung
von Festplatten 5 und dergleichen Datenträgern. In einem Gehäuse 2, hier mit einer
Strichlinie angedeutet, ist ein erstes Schneidwerk 3 und unter selbigem 3 mit Abstand
ein zweites Schneidwerk 4 angeordnet. Die Austrittsöffnung 3b des ersten Schneidwerkes
3 ist im Wesentlichen zur Eintrittsöffnung 4a des zweiten Schneidwerkes 4 fluchtend
ausgerichtet.
[0033] Zwischen dem ersten Schneidwerk 3 und dem zweiten Schneidwerk 4 ist ein Manipulator
6 angeordnet, der um eine horizontale Drehachse 10 drehbar gelagert ist. Die Drehachse
10 des Manipulators 6 ist im Wesentlichen parallel liegend zu den Drehachsen der Schneidwerke
3, 4 angeordnet.
[0034] Der Manipulator 6 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Dosierkammern 6a,
6b, 6c, 6d. Jede Dosierkammer 6a, 6b, 6c, 6d wird von einer Gleitfläche 7 und einer
an deren in Drehrichtung zeigenden Ende anschließenden Prallfläche 8 gebildet, wobei
die Gleitfläche 7 und die Prallfläche 8 unter einem Winkel "W" zueinander angeordnet
sind, wobei dieser Winkel W vorzugsweise 90° ist, jedoch nicht auf diesen Wert von
90° beschränkt ist.
[0035] Die Gleitfläche 7 und die Prallfläche 8 sind jeweils plattenförmig, zum Beispiel
durch ein Blech gebildet.
[0036] Die Drehachse 10 des Manipulators 6 ist vorzugsweise ein Vierkantrohr (Dosierwelle),
sodass die Befestigung der Gleitfläche 7 und der Prallfläche 8 fertigungstechnisch
besonders günstig ist.
[0037] Jedes plattenförmige Teil 11 hat eine Doppelfunktion. Die eine Seite eines jeden
plattenförmigen Teiles 11 ist die Prallfläche 8 der einen Dosierkammer und ihre andere
Flächenseite ist die Gleitfläche 7 der vorauseilenden Dosierkammer. Der freie Endabschnitt
11a jedes plattenförmigen Teiles 11 ist gegen die Drehrichtung gerichtet abgewinkelt.
Hierdurch erhält jede Dosierkammer einen U-förmigen Querschnitt, ist also in Art eines
Troges gestaltet. Bevorzugt ist der Winkel W zwischen der Gleitfläche 7 und der Prallfläche
8 stumpfwinklig, vorzugsweise zwischen 90° und 130°.
[0038] Die in die Eintrittsöffnung 3a eingeworfene Festplatte 5 wird im ersten Schneidwerk
3 zwischen deren Schneidscheiben (ohne Bezugszeichen) in grobe Partikel 5a zerkleinert.
Diese fallen aus der Austrittsöffnung 3b des ersten Schneidwerkes 3 in die jeweils
unter der Austrittsöffnung 3b befindlichen Dosierkammer 6a, 6b, 6c bzw. 6d des Manipulators
6. Sie 5a treffen in dieser zunächst auf deren Gleitfläche 7, entlang derer sie 5a
dann bis zur Prallfläche 8 gleiten. Nach Anstoß an diese Prallfläche 8 richten sich
die im Wesentlichen zunächst vertikal fallenden Partikel 5a aufgrund ihres Masseschwerpunktes
in eine horizontale Lage aus, wie dies in Fig. 1 im Bereich des Zusammenstoßes von
Gleitfläche 7 und Prallfläche 8 ersichtlich ist. Bei der weiteren Drehbewegung gemäß
dem gezeigten Drehpfeil der betreffenden Dosierkammer in Richtung der Eintrittsöffnung
4a des zweiten Schneidwerkes 4 erfolgt die weitere horizontale Ausrichtung der groben
Partikel 5a, sodass sie 5a dann, bei entsprechender Stellung der betreffenden Dosierkammer,
über die freie Endkante 11a der betreffenden Prallfläche 8 hinweg in die Eintrittsöffnung
4a des zweiten Schneidwerkes 4 gelangen und mit einer im Wesentlichen horizontalen
Ausrichtung in den Schneidspalt 4c des zweiten Schneidwerkes 4 eintreten und dort
zu wesentlichen kleineren, feinen und feinsten Partikel 5b zerkleinert werden, die
aus der Austrittsöffnung 4b ausfallen und in einem nicht gezeigten Behälter gesammelt
werden.
[0039] Diese Gestaltung ist auch vorteilhaft für wohl dosierte Entleerung der quer gelegten
Partikel in die Eintrittsöffnung 4a des nächsten Schneidwerkes, hier das zweite Schneidwerk
4. Durch die zeitlich allmähliche und durch die geordnete sowie nah bei der Eintrittsöffnung
4a erfolgende Übergabe der groben Partikel an das weitere Schneidwerk ist ein gegenseitiges
Stören der herabfallenden Partikel, d.h. insbesondere ein Stören von deren Querlage
zur Förderrichtung (Fallrichtung), nahezu unterbunden.
[0040] In der Figur 2 ist ein weiteres, mögliches Ausführungsbeispiel gezeigt. In schematischer
Ansicht ist eine modulare Einheit zum Verhindern der Lesbarkeit von auf Datenträgern,
insbesondere auf Festplatten gespeicherten Daten gezeigt, mit einer Vorrichtung 1
für ein Schreddern von Festplatten und einer Einrichtung 9 zum Löschen, Überschreiben
oder Entmagnetisieren von Festplatten. Mit dieser modularen Einheit kann das Verfahren
nach der Erfindung vorteilhaft durchgeführt werden.
[0041] Die noch Daten aufweisende Festplatte 5 oder dergleichen Datenträger wird in einem
ersten Verfahrensschritt mit einem speziellen Software-Programm gelöscht, oder mit
einem speziellen Software-Programm mit zufälligen komplexen Daten, die keinen Sinn
ergeben, vielfach überschrieben oder entmagnetisiert, und dann in einem unmittelbar
anschließenden zweiten Verfahrensschritt in der Vorrichtung 1 nach der Erfindung mechanisch
mehrfach zerkleinert.
[0042] Die Erfindung umfasst insbesondere auch Ausführungsvarianten, die durch Kombination
von in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung beschriebenen Merkmalen bzw. Elementen
gebildet werden können. So ist der Manipulator nach einer nicht in den Figuren gezeigten
Ausführung ein Trichter in dem die Gleitflächen und die Prallflächen Schikanen sind,
wobei jede Prallfläche zugleich Gleitfläche bezüglich der folgenden Prallfläche ist.
Zudem kann in Förderrichtung die Länge der jeweils folgenden Gleitfläche kürzer sein
als die Länge der vorherigen Prallfläche bzw. Gleitfläche.
Bezugsziffernverzeichnis
[0043]
- 1
- Vorrichtung zum Schreddern von Festplatten
- 2
- Gehäuse
- 3
- erstes Schneidwerk
- 3a
- Eintrittsöffnung (Trichter)
- 3b
- Austrittsöffnung
- 4
- zweites Schneidwerk
- 4a
- Eintrittsöffnung
- 4b
- Austrittsöffnung
- 4c
- Schneidspalt
- 5
- Festplatte (Datenträger)
- 5a
- grobe Partikel
- 5b
- feine, feinste Partikel
- 6
- Manipulator
- 6a, 6b, 6c, 6d
- Dosierkammern
- 7
- Gleitfläche
- 8
- Prallfläche
- 9
- Lösch-, Überschreib- oder Entmagnetisiereinrichtung
- 10
- Drehachse (von Pos. 6)
- 11
- plattenförmiges Teil
- 11a
- freier Endabschnitt (von Pos. 11)
- W
- Winkel zwischen Pos. 7 und 8
1. Verfahren zum Verhindern der Lesbarkeit von auf Festplatten gespeicherten Daten, bei
dem die auf der Festplatte (5) oder dergleichen Datenträger gespeicherten Daten
1.1 in einem ersten Verfahrensschritt mit
1.1.1 einem speziellen Software-Programm gelöscht werden, oder
1.1.2 einem speziellen Software-Programm mit zufälligen komplexen Daten, die keinen
Sinn ergeben, vielfach überschrieben werden
oder
1.1.3 entmagnetisiert werden,
und
1.2 in einem unmittelbar anschließenden zweiten Verfahrensschritt die Festplatte (5)
mechanisch zerkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mechanische Zerkleinerung in einem Schredder (1) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mechanische Zerkleinerung wenigstens zweistufig erfolgt, derart, dass während
einer ersten Zerkleinerung grobe Partikel erzeugt werden, die anschließend bei wenigstens
einer zweiten und eventuell weiteren mechanischen Zerkleinerungen in jeweils wesentlich
kleinere, feine Partikel zerkleinert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Zeitspanne zwischen der einen Zerkleinerung zu Partikeln und der folgenden
weiteren Zerkleinerung dieser Partikel die aus den Mitteln für die eine Zerkleinerung
austretenden Partikel mit physikalisch wirkenden Mitteln eine Orientierung ihrer Lage
bezüglich ihres Eintritt in die Mittel für die folgende weitere Zerkleinerung erhalten.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zeitspanne zwischen der einen Zerkleinerung zu Partikeln und der folgenden weiteren
Zerkleinerung dieser Partikel größer ist, als die Fallzeit die diese Partikel auf
Grund ihrer Schwerkraft vom Austritt aus den Mitteln der einen Zerkleinerung bis zum
Eintritt in die Mittel für die folgende weitere Zerkleinerung benötigen.
6. Vorrichtung für das Zerkleinern von Festplatten und dergleichen Datenträger, insbesondere
Schredder (1), umfassend wenigstens zwei Schneidwerke (3, 4), wobei die Eintrittsöffnung
(4a) des jeweils zweiten Schneidwerkes (4) bezüglich der Austrittsöffnung (3b) des
jeweils ersten Schneidwerkes (3) ausgerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das in dem jeweils ersten Schneidwerk (3) Schneidwalzen für eine Vorzerkleinerung
und in dem jeweils folgenden zweiten Schneidwerk (4) Schneidwalzen für eine feinere
Zerkleinerung angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem jeweils ersten Schneidwerk (3) und dem jeweils folgenden zweiten Schneidwerk
(4) ein Manipulator (6) zur Beeinflussung der Lage der vom jeweils ersten Schneidwerk
(3) erzeugten Partikel bezüglich der Übergabe an den Schneidspalt (4c) und den Schneidscheiben
des jeweils zweiten Schneidwerkes (4) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Manipulator (6) wenigstens zwei, im Wesentlichen u-förmige Dosierkammern (6a,
6b; 6c; 6d) aufweist, zur Aufnahme der vom jeweils ersten Schneidwerk (3) erzeugten
groben Partikel (5a) und zur Weitergabe dieser groben Partikel (5a) an die Eintrittsöffnung
(4a) des jeweils zweiten Schneidwerkes (4).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Manipulator (6) drehbeweglich ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Manipulator (6) zur Beeinflussung der Lage der zeitweilig aufgenommenen Partikel
(5a) wenigstens eine Gleitfläche (7) und eine Prallfläche (8) besitzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Gleitfläche (7) und jede zugehörige Prallfläche (8) integral mit jeweils einer
der Dosierkammern (6a, 6b; 6c; 6d) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11 gekennzeichnet durch vornehmliche Verwendung zur Durchführung des Verfahrens zum Verhindern der Lesbarkeit
von auf Festplatten oder dergleichen Datenträgern gespeicherten Daten nach einen der
Ansprüche 1 bis 5.