[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transportieren und
Sortieren von Gegenständen, insbesondere von flachen Postsendungen, mittels eines
Behälters.
[0002] Um Postsendungen zu sortieren, werden Postsendungen aus Annahmestellen und Briefkästen
in Behälter verbracht und in diesen Behältern zu einer Sortieranlage transportiert.
Die sortierten Postsendungen werden wieder in Behälter verbracht und in diesen Behältern
z. B. zu einem Zustellpostamt verbracht. Ein Postzusteller verwendet einen Behälter,
um Postsendungen zuzustellen. Hierbei entnimmt der Zusteller nacheinander Postsendungen
aus dem Behälter. Die Behälter können für verschiedene Transportaufgaben wiederverwendet
werden.
[0003] In
US 5,857,830 werden eine Anordnung und ein Sortierverfahren für flache Postsendungen beschrieben.
Die Anordnung besitzt eine Sortieranlage, eine Regalwand, einen Roboter und eine Vielzahl
von Behältern ("cartridges"). Die Sortieranlage besitzt eine Zuführ-Einrichtung, eine
Ausschleus-Einrichtung und eine Vielzahl von Sortierendstellen, die in einer Matrix
angeordnet sind. Die Regalwand besitzt eine Vielzahl von Stellplätzen für Behälter.
Jeder Behälter besitzt einen rechteckigen Boden und zwei breite und zwei schmale Seitenwände.
Der Roboter vermag einen leeren Behälter aus einem Stellplatz der Regalwand in eine
Sortierendstelle zu verbringen, so dass die Ausschleus-Einrichtung einen Stapel flacher
Postsendungen in diesen Behälter zu erzeugen vermag. Weiterhin vermag der Roboter
einen vollen Behälter aus einer Sortierendstelle zu entnehmen und auf einem Stellplatz
der Regalwand zu stellen und von einem Stellplatz der Regalwand zur Zuführ-Einrichtung
zu transportieren. Bei diesem Transport der Zuführ-Einrichtung wird der Behälter um
eine senkrechte Drehachse gedreht und auf ein Förderband der Zuführ-Einrichtung gestellt.
[0004] In
DE 10326495 B3 wird ein Verfahren zum Verarbeiten von Postsendungen beschrieben. Die Postsendungen
100 werden an verschiedenen Einwurfstellen gesammelt und in Transportbehältern 120
zu Briefzentren transportiert. Eine Sortiereinrichtung 110 besitzt mehrere Entnahmeplätze
130. Eine Förderstrecke 140 transportiert gefüllte Behälter 120 taktweise zu den Entnahmeplätzen
130. Zuvor wurden in Aufladestellen 105 gefüllte Transportbehälter 120 auf die Förderstrecke
140 gestellt. In einer Ausgestaltung setzt ein Umsetzer 135 gefüllte Transportbehälter
120 von der Förderstrecke 140 auf eine weitere Förderstrecke 145. Ein Transportbehälter
120 rutscht von der Förderstrecke 140 schräg nach unten auf den Umsetzer 135.
[0005] In
US 6,026,967 wird eine Sortieranlage ("article handling system 10") mit einer Zuführ-Einrichtung
("autofeeder 50"), eine Ausschleuseinrichtung ("sorter 15") und eine Matrix von Ausgabeeinheiten
("array 19 of output compartments 20") beschrieben, vgl. Fig. 1. Die Ausgabeeinheiten
20 sind in mehreren Reihen und Spalten angeordnet. Jeder Ausgabeeinheit 20 vermag
einen speziellen Behälter ("cartridge 25") aufzunehmen. Die Sortieranlage 10 erzeugt
in jedem Behälter 25 jeweils einen Stapel flacher Postsendungen. Fig. 1 zeigt die
Sortieranlage 10 sowie eine Regalwand ("buffer shelf 40"). Die Regalwand 40 umfasst
eine Vielzahl von Stellplätzen ("array of compartments 45"). Auf jedem Stellplatz
45 lässt sich ein Behälter 25 stellen. Ein Handhabungsautomat ("handling robot 30")
vermag Behälter 25 zwischen den Ausgabeeinheiten 20 der Sortieranlage und Stellplätzen
45 der Regalwand hin- und her zu transportieren. Die Regalwand 40 besitzt in einer
Ausgestaltung ein Fahrwerk mit Rollen. Die Regalwand 40 lässt sich daher zwischen
einer Aufnahmeposition und einer Abgabeposition hin- und her bewegen. In der Aufnahmeposition
verbringt der Handhabungsautomat 30 gefüllte Behälter 25 aus einer Ausgabeeinheit
20 in einen entsprechenden Stellplatz 45 der Regalwand 40, vgl. Fig. 11A bis Fig.
11C. In der Abgabeposition lassen sich gefüllte Behälter 25 aus der Regalwand 40 auf
die Zuführ-Einrichtung 50 verbringen, vgl. Fig. 11D bis Fig. 11F.
[0006] In
EP 1049545 B1 wird eine Sortieranlage ("high output dispatch system 20") beschrieben. Jedes "dispatch
subsystem 22" besitzt einen "transport mechanism 50" mit mehreren Stellplätzen für
Behälter. Ein "vertical lift 56" vermag einen Stellplatz mit einem Behälter auf- und
ab zu bewegen, vgl. Fig. 7. Ein weiterer Mechanismus vermag einen Behälter durch eine
"Horizontalbewegung'" in einen Haltevorrichtung ("associated cart 52") zu verschieben.
Im Haltevorrichtung 52 lässt sich der Behälter auf- und ab bewegen.
[0008] In
WO 87/02808 A1 wird eine Anordnung mit einer Kassette 1 beschrieben. Diese Kassette 1 besitzt einen
Boden, zwei breite Seitenwände, zwei schmale Seitenwände und ein "cover assembly".
An einer schmalen Seitenwand ist ein Griff 14 befestigt. Das "cover assembly" umfasst
ein "outer cover member 11" und "inner cover member 12". Das "inner cover member 12"
vermag einen Stapel ("bundle 13") von flachen Gegenständen, z. B. von Banknoten, im
Innenraum der Kassette 1 niederzudrücken. Das rechteckige "outer cover member 11"
lässt sich zwischen einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position hin-
und her schwenken. In der geschlossenen Position erstreckt sich das "outer cover member
11" parallel zum Boden und verschließt den Innenraum. In der geöffneten Position ist
das "outer cover member 11" parallel zu einer schmalen Seitenwand angeordnet und verdeckt
diese schmale Seitenwand. Das "inner cover member 12" lässt sich ebenfalls zwischen
einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position hin- und her schwenken,
z. B. durch eine Drehung um eine Längsachse des "inner cover member 12". Das "inner
cover member 12" ist drehbar mit einer breiten Seitenwand verbunden. Die gegenüber
liegende breite Seitenwand, also diejenige Seitenwand, die nicht mit dem "inner cover
member 12" verbunden ist, besitzt am oberen Ende eine rechteckige Aussparung, so dass
diese gegenüber liegende breite Seitenwand weniger hoch ist als diejenige breite Seitenwand,
mit der das "inner cover member 12" verbunden ist. In der geöffneten Position fungiert
das "inner cover member 12" als Verlängerung einer breiten Seitenwand. Falls beide
"cover members 11, 12" in die geschlossenen Position verschwenkt worden sind, so verdeckt
das "outer cover member 11" das "inner cover member 12".
[0009] Um die Kassette 1 zu befüllen, werden das "outer cover member 11" und das "inner
cover member 12" beide in die geöffnete Position verbracht. Dadurch weist die Kassette
1 eine nach oben zeigende Öffnung auf, durch die sich Gegenstände in den Innenraum
einfüllen lassen, vgl. Fig. 2a, 2b, 2c. Beispielsweise werden Banknoten waagerecht
eingefüllt und gleiten nach unten, und eine Auflage ("plate 21") unter den waagerecht
liegenden Banknoten senkt sich nach unten, so dass ein Stapel von Banknoten auf der
Auflage 21 entsteht. Ein "compacting device 26" drückt den Stapel Banknoten zusammen.
Nachdem so viele Banknoten wie vorgegeben in den Innenraum der Kassette 1 eingefüllt
sind, werden zunächst das "inner cover member 12" und dann das "outer cover member
11" in die geschlossenen Position verschwenkt. Um Banknoten aus dem Innenraum der
Kassette 1 zu entnehmen, schiebt die Auflage 21 den Stapel nach oben. In einer Ausgestaltung
lassen sich Banknoten durch eine waagerechte Bewegung parallel zum Boden durch die
Aussparung oberhalb der gegenüberliegenden breiten Seitenwand vom Stapel wegschieben,
z. B. mittels eines Förderbands oder einer Rolle.
[0010] Behälter für flache Postsendungen und andere Gegenstände sind unter anderem beschrieben
in
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung bereitzustellen,
um mit Hilfe eines Behälters stapelbare Gegenstände zu transportieren, wobei die Gefahr
verringert wird, die Gegenstände beim Be- oder Entladen zu beschädigen.
[0013] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Anordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0014] Lösungsgemäß wird mindestens ein Behälter verwendet, vorzugsweise mehrere gleichartige
Behälter.
[0015] Jeder verwendete Behälter erstreckt sich entlang einer Behälter-Achse-Wand. Der Behälter
umfasst einen Boden und mehrere Parallel-Wände. Die Senkrecht-Wand steht senkrecht
auf der Behälter-Achse. Die Parallel-Wände sind parallel zur Behälter-Achse angeordnet.
Eine Parallel-Wand ist schwenkbar, insbesondere drehbar, mit einer anderen Parallel-Wand
des Behälters verbunden.
[0016] Durch das Verfahren werden mehrere stapelbare Gegenstände transportiert. Das Verfahren
umfasst folgende Schritte:
- Jeder verwendete Behälter wird in eine Befüllposition verbracht. In dieser Befüllposition
steht der Behälter auf einer Parallel-Wand. Die Behälter-Achse des Behälters verläuft
waagerecht. Die schwenkbar befestigte Parallel-Wand zeigt nach oben. Diese Parallel-Wand
ist geöffnet, so dass eine nach oben zeigende Öffnung im Behälter entsteht.
- Die stapelbaren Gegenstände werden von oben durch die Öffnung hindurch in den Innenraum
des Behälters verbracht. Die Gegenstände bilden dadurch einen im Behälter befindlichen
Stapel, nachdem sie in den Behälter verbracht worden sind.
- Der Behälter wird mitsamt im Behälter gestapelten Gegenständen zu einem Zielpunkt
transportiert.
- Der Behälter wird aus der Befüllposition in eine Umladeposition verbracht. Am Zielpunkt
befindet sich der Behälter in dieser Umladeposition. In dieser Umladeposition steht
der Behälter auf einer Parallel-Wand. Die Behälter-Achse des Behälters verläuft waagerecht.
Die schwenkbar befestigte Parallel-Wand des Behälters zeigt zu einer Seite. Dadurch
entsteht eine zu dieser Seite zeigende Öffnung im Behälter.
- Der Stapel mit den Gegenständen wird durch die zur Seite zeigende Öffnung hindurch
aus dem Innenraum des Behälters entnommen.
[0017] Der Schritt, den Behälter aus der Befüllposition in die Umladeposition zu verbringen,
umfasst den Schritt, den Behälter mitsamt den Gegenständen, die sich im Innenraum
des Behälters befinden, um die Behälter-Achse zu drehen. Möglich ist, dass die Behälter-Achse
waagerecht verläuft, während der Behälter aus der Befüllposition in die Umladeposition
verbracht wird. Möglich ist auch, dass der Behälter aus der Umfüllposition zunächst
in eine dritte Position verbracht wird, in der die Behälter-Achse senkrecht oder schräg
steht, der Behälter anschließend um senkrechte oder schräge Achse gedreht wird und
danach der gedrehte Behälter in die Umladeposition verbracht wird.
[0018] Die Drehung um die Behälter-Achse kann eine Drehung des Behälters um 90 Grad oder
eine Drehung um einen Winkel kleiner oder größer als 90 Grad sein. Die Öffnung kann
dann, wenn der Behälter sich in der Befüllposition befindet, senkrecht oder schräg
nach oben zeigen. Die Öffnung kann dann, wenn der Behälter sich in der Umladeposition
befindet, senkrecht oder schräg zur Seite zeigen.
[0019] Lösungsgemäß werden die Gegenstände von oben durch die Öffnung hindurch in den Behälter,
der sich in der Befüllposition befindet, verbracht. Diese Ausgestaltung erfordert
weniger Arbeit, als wenn der Behälter zum Befüllen gekippt werden müsste. Möglich,
aber nicht erforderlich ist es, einen Handhabungsautomaten oder ein Handhabungsgerät
zum Beladen des Behälters einzusetzen. Möglich ist, dass eine Anlage die Gegenstände
automatisch in den Behälter gleiten lässt. Die Schwerkraft und somit das Gewicht der
Gegenstände beschleunigen und erleichtern das Einfüllen der Gegenstände durch die
nach oben zeigende Öffnung.
[0020] Lösungsgemäß werden die Gegenstände durch eine seitliche Bewegung aus dem Behälter,
der sich in der Umladeposition befindet, entnommen. Diese seitliche Bewegung reduziert
die Gefahr, dass Gegenstände beim Entladen beschädigt werden oder verloren gehen.
Weiterhin reduziert die Erfindung die Gefahr, dass die Reihenfolge unter den Gegenständen
des Stapels im Behälter verändert wird. Oft wird gewünscht, dass die Reihenfolge während
des Transports beibehalten wird, was durch die Erfindung ermöglicht wird. Die seitliche
Bewegung erfordert weniger mechanische Arbeit, als wenn der Behälter zum Entladen
auf dem Kopf gestellt werden müsste oder die Gegenstände nach oben aus dem Behälter
entnommen werden müssten.
[0021] Möglich ist, dass der Behälter direkt aus der Befüllposition in die Umladeposition
verbracht wird, und zwar am Zielpunkt oder auch schon zuvor. Möglich ist auch, dass
der Behälter zunächst aus der Befüllposition in eine dritte Position und dann aus
dieser dritten Position in die Umladeposition verbracht wird.
[0022] Der Schritt, den Behälter mitsamt den Gegenständen um die Behälter-Längsachse zu
drehen, erfordert wenig mechanische Kraft, diese Wirkung tritt insbesondere deshalb
ein, weil nur wenig Hubarbeit zu leisten ist, denn die Gegenstände sind nur um einen
geringen Betrag anzuheben, wenn überhaupt.
[0023] In einer Ausgestaltung wird der Behälter mindestens einmal in eine Transportposition
verbracht, in der die schwenkbare Parallel-Wand verschlossen ist. In einer anderen
Ausgestaltung wird der Behälter mindestens einmal in der Befüllposition zum Zielpunkt
transportiert. Der Behälter verbleibt also in der Befüllposition, während er zum Zielpunkt
transportiert wird. Diese Ausgestaltung spart den Schritt ein, den gefüllten Behälter
zu kippen oder auf andere Weise verschwenken zu müssen, bevor der Behälter transportiert
wird. Am Zielpunkt wird der Behälter in die Umladeposition verbracht, wobei der Behälter
um die aktuell waagerechte Behälter-Achse gedreht wird. Dieses Drehen erfordert wenig
mechanischen Aufwand und wenig Kraft.
[0024] Vorzugsweise verschließt die verschwenkbare Parallel-Wand die Öffnung. Dadurch wird
ermöglicht, eine große Öffnung bereitzustellen, durch die sich rasch Gegenstände einfüllen
lassen und wieder aus dem Behälter entnehmen lassen.
[0025] In einer Ausgestaltung wird das Verfahren zum Sortieren von stapelbaren Gegenständen
verwendet. Ein Sortiermerkmal wird vorgegeben. Um die stapelbaren Gegenstände zu sortieren,
werden zwei Sortierläufe durchgeführt. In einem ersten Sortierlauf werden die Gegenstände
gemäß dem vorgegebenen Sortiermerkmal auf die Sortierendstellen der Sortieranlage
verteilt. Hierfür wird vorzugsweise ein erster Sortierplan verwendet, der jedem möglichen
Wert des Sortiermerkmals jeweils eine Sortierendstelle zuordnet. Auch im zweiten Sortierlauf
verteilt die Sortieranlage die stapelbaren Gegenstände gemäß dem vorgegebenen Sortiermerkmal
auf die Sortierendstellen. In diesem zweiten Sortierlauf wird vorzugsweise ein zweiter
Sortierplan verwendet, der jeden möglichen Wert des Sortiermerkmals jeweils eine Sortierendstelle
zuordnet.
[0026] Nach dem ersten Sortierlauf wird für jede Sortierendstelle der Sortieranlage jeweils
ein Transport-Vorgang durchgeführt. In diesem Transport-Vorgang werden alle stapelbaren
Gegenstände, welche die Sortieranlage im ersten Sortierlauf in diese Sortierendstelle
ausgeschleust hat, zur Zuführ-Einrichtung der Sortieranlage transportiert. Durch diesen
Transport zur Zuführ-Einrichtung wird ermöglicht, dass die Gegenstände aus dieser
Sortierendstelle im zweiten Sortierlauf erneut die Sortieranlage durchlaufen. Dieser
Transport-Vorgang umfasst die Schritte des lösungsgemäßen Verfahrens. In diesem Transport-Vorgang
wird ein lösungsgemäßer Behälter verwendet.
[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- einen Behälter mit senkrechter Längsachse;
- Fig. 2
- eine Sortieranlage mit mehreren lösungsgemäßen Be- hältern;
- Fig. 3
- in einer Seitenansicht den Behälter von Fig. 1 in der Befüllposition, wobei die Längsachse
in der Zei- chenebene liegt;
- Fig. 4
- den Behälter von Fig. 3 in einer anderen Seitenan- sicht, wobei die Längsachse senkrecht
auf der Zei- chenebene steht;
- Fig. 5
- in einer Seitenansicht den Behälter von Fig. 1 in der Umladeposition, wobei die Längsachse
in der Zei- chenebene liegt;
- Fig. 6
- den Behälter von Fig. 5 in einer anderen Seitenan- sicht, wobei die Längsachse senkrecht
auf der Zei- chenebene steht.
[0028] Im Ausführungsbeispiel wird ein lösungsgemäßer Behälter eingesetzt, um flache Postsendungen
(Großbriefe, Standardbriefe, Kataloge, Zeitschriften,...) zu transportieren zeitweise
zu speichern.
[0029] Fig. 1 zeigt einen lösungsgemäßen Behälter Beh, der auf seinem Boden steht, so dass
seine Längsachse LA senkrecht steht.
[0030] Der Behälter Beh besitzt sechs begrenzende Wände, die einen Innenraum In begrenzen.
Der Behälter Beh hat eine Längsausdehnung in Richtung einer Längsachse LA. Falls der
Behälter BE so orientiert wird, dass diese Längsachse LA senkrecht verläuft, so steht
der Behälter Beh hochkant auf einer Wand Bo, die im Folgenden als "Boden" bezeichnet
wird. Dieser Boden Bo ist rechteckig oder trapezförmig. Die Längsachse LA ist nicht
notwendigerweise die längste Achse des Behälters Beh.
[0031] Vier senkrecht stehende Seitenwände begrenzen den Innenraum In seitlich. Im Ausführungsbeispiel
haben zwei Seitenwände Sw-1, Sw-k die Form von Rechtecken, nämlich die Form eines
kleineren und die Form eines größeren Rechtecks. Die rechteckige Seitenwand Sw-1 in
Form des größeren Rechtecks wird als die "längste Seitenwand" bezeichnet, die gegenüberliegende
rechteckige Seitenwand Sw-k als die "kürzeste Seitenwand". Die übrigen beiden Seitenwände
Sw-b, Sw-s haben identische Abmessungen, jeweils vier Ecken und die Form eines Rechtecks,
aus dem ein rechtwinkliges Dreieck ausgeschnitten wurde. Diese beiden Seitenwände
werden als "abgeschrägte Seitenwände" Sw-b, Sw-s bezeichnet.
[0032] Die Längsachse LA fungiert als die Behälter-Achse im Sinne der Ansprüche. Der Boden
Bo fungiert als eine Senkrecht-Wand, denn der Boden Bo steht senkrecht auf der Längsachse
LA. Die vier Seitenwände Sw-l, Sw-k, Sw-b, Sw-s fungieren als die vier Parallel-Wände,
denn die Längsachse LA verläuft parallel zur jeder dieser vier Seitenwände Sw-1, Sw-k,
Sw-b, Sw-s.
[0033] Vorzugsweise stoßen die vier Seitenwände Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s nicht in jeweils
einem rechten Winkel aufeinander. Vielmehr ist der Boden Bo trapezförmig ausgestaltet.
Diejenige Kante des Bodens Bo, in der die längste Seitenwand Sw-1 an den Boden Bo
angrenzt, ist kürzer als die gegenüberliegende Kante. Falls der Behälter Beh so positioniert
wird, dass die längste Seitenwand Sw-1 nach unten und die kürzeste Seitenwand Sw-k
nach oben zeigt und die Längsachse waagerecht verläuft, so verbreitert sich der Behälter
Beh nach oben, das heißt verjüngt sich nach unten. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, mehrere lösungsgemäße Behälter mit vollständig geöffneten kürzesten Seitenwänden
Sw-k ineinander und übereinander zu stapeln, was Platz einspart.
[0034] Diejenige Wand des Behälters Beh, die oben ist, wenn der Behälter mit senkrechter
Längsachse LA auf seinem Boden Bo steht, wird als "Deckel" De bezeichnet. Der Deckel
De ist beweglich mit einer Seitenwand verbunden, vorzugsweise mit derjenigen längsten
Seitenwand Sw-1, die die Form des größeren Rechtecks hat. Der Deckel De lässt sich
durch Drehung oder durch ein sonstiges Verschwenken auf- und zuklappen. Im zugeklappten
Zustand liegt der Deckel De auf den beiden abgeschrägten Seitenwänden Sw-b, Sw-s und
der kürzesten Seitenwand Sw-k. Die Deckel-Drehachse D-DA, um die der Deckel De drehbar
gelagert ist, bildet zugleich die obere Abschlusskante der längsten Seitenwand Sw-1.
[0035] Möglich ist auch, dass der Deckel De etwas kleiner ist als die rechteckige Öffnung,
die von den oberen Kanten der vier Seitenwände Sw-l, Sw-k, Sw-b, Sw-s begrenzt wird.
Der geschlossene Deckel De füllt diese Öffnung fast aus und schließt vorzugsweise
bindend mit den vier oberen Kanten ab. Mindestens ein Befestigungselement des Deckels
hält den Deckel De in dieser Position. Das mindestens eine Befestigungselement greift
in ein korrespondierendes Aufnahmeelement einer Seitenwand ein. Beim Schließen des
Deckels De rastet das Befestigungselement in das Aufnahmeelement ein. Vorzugsweise
hat der Deckel De einen Griff, um ihn leichter öffnen und schließen zu können.
[0036] Im Ausführungsbeispiel ist die kürzeste Seitenwand Sw-k ebenfalls drehbar gelagert,
und zwar um eine Seitenwand-Drehachse S-DA. Die kürzeste Seitenwand Sw-k ist drehbar
mit der einen abgeschrägten Seitenwand Sw-b verbunden und ist nicht mit dem Boden
Bo, nicht mit dem Deckel De und nicht mit der anderen abgeschrägten Seitenwand Sw-s
verbunden. Diese abgeschrägte Seitenwand, an die die kürzeste Seitenwand Sw-k drehbar
befestigt ist, wird im Folgenden als die befestigende abgeschrägte Seitenwand" Sw-b
bezeichnet. Die andere abgeschrägte Seitenwand wird als die "stützende abgeschrägte
Seitenwand" Sw-s bezeichnet.
[0037] Möglich ist auch, dass die kürzeste Seitenwand sich relativ zur befestigenden abgeschrägten
Seitenwand Sw-b verschieben oder sonst wie verschwenken lässt.
[0038] Vorzugsweise lässt sich die kürzeste Seitenwand Sw-k um 270° um die Seitenwand-Drehachse
drehen. In der geschlossenen Position liegt die kürzeste Seitenwand Sw-k mit ihrem
freien Ende an der stützenden abgeschrägten Seitenwand Sw-b an oder auf dieser auf.
In vollständig geöffneter Position liegt die kürzeste Seitenwand Sw-k flächig an der
befestigenden abgeschrägten Seitenwand an, also an der Seitenwand Sw-b, mit der kürzeste
Seitenwand drehbar verbunden ist.
[0039] Anstelle dass die kürzeste Seitenwand Sw-k als ganzes schwenkbar mit der befestigenden
abgeschrägten Seitenwand Swb ist, kann auch die kürzeste Seitenwand Sw-k einen Türrahmen
umfassen. Der Türrahmen ist fest mit dem Boden Bo und den beiden abgeschrägten Seitenwänden
Sw-b, Sw-s verbunden. In den Türrahmen ist eine Tür eingelassen, die um die Seitenwand-Drehachse
S-DA drehbar gelagert ist. Die längste Seitenwand Sw-1 ist fest mit dem Boden Bo und
mit den beiden abgeschrägten Seitenwänden Sw-b, Sw-s verbunden. Der Boden Bo ist fest
mit den beiden abgeschrägten Seitenwänden Sw-b, Sw-s verbunden.
[0040] Im Ausführungsbeispiel sind in beide abgeschrägte Seitenwände Sw-b, Sw-s und in die
längste Seitenwand Sw-1 Aussparungen eingelassen, die weiter unten erläutert werden.
[0041] In Fig. 1 sind eine Aussparung Aus-b in der befestigenden abgeschrägten Seitenwand
Sw-b, eine Aussparung Aus-s in der stützenden abgeschrägten Seitenwand Sw-b und drei
Aussparungen Aus-1.1, Aus-1.2 und Aus-1.3 in der längsten Seitenwand Sw-1 zu sehen.
[0042] Vorzugsweise sind am Rand des Deckels De zwei flächige Führungselemente FE-1, FE,
2 angeordnet. Falls der Deckel De geschlossen ist, so liegen diese flächigen Führungselemente
FE-1, FE, 2 an den beiden abgeschrägten Seitenwänden an, und zwar vorzugsweise außen.
Die Führungselemente FE-1, FE, 2 befinden sich also außerhalb des Behälter-Innenraums.
[0043] Vorzugsweise weist der Behälter Beh eine Arretiervorrichtung auf. Dank dieser Arretiervorrichtung
lässt sich der geöffnete Deckel De in mindestens einer bestimmten Position arretieren.
Fig. 1 zeigt den arretierten Deckel De.
[0044] Möglich ist auch, dass die Arretiervorrichtung nicht diskret, sondern kontinuierlich
arbeitet, d. h. den Deckel De in jeder Position zwischen dem vollständigen Schließen
und dem vollständigen Öffnen zu arretieren vermag. Der Deckel De lässt sich nur gegen
einen gewissen mechanischen Widerstand bewegen. Falls sich der Deckel De kontinuierlich
oder in mehreren diskreten Positionen arretieren lässt, so kann man zwar in den Behälter
greifen, jedoch schützt der Deckel De die Gegenstände im Behälter Beh, z. B. vor Regen
oder Spritzwasser.
[0045] In einer Ausgestaltung sind alle sechs Wände oder wenigstens die vier Seitenwände
aus einem durchsichtigen Material, z. B. aus kratzfestem Kunststoff, gefertigt. Dadurch
lässt sich von außen erkennen, was sich im Inneren des Behälters befindet.
[0046] In einer anderen Ausgestaltung sind alle Wände aus undurchsichtigem Material, z.
B. aus hartem Kunststoff, hergestellt.
[0047] Vorzugsweise besitzen die Wände und auch die Aussparungen abgerundete Ecken.
[0048] Vorzugsweise ist an dem freien Ende der kürzesten, drehbar gelagerten Seitenwand
Sw-k mindestens ein Befestigungselement befestigt, z. B. ein Schnappverschluss ("Clip")
wie an einer Aktentasche. Dieses Befestigungselement rastet in mindestens ein korrespondierendes
Aufnahmeelement der stützenden abgeschrägten Seitenwand Sw-s ein. Durch diese Elemente
wird verhindert, dass sich die kürzeste Seitenwand Sw-k von allein, z. B. während
eines Transports, öffnet. Die Elemente sind aber so ausgestaltet, dass ein Bearbeiter
oder ein Handhabungsautomat die Seitenwand Sw-k öffnen kann.
[0049] Vorzugsweise besitzt auch die befestigende abgeschrägte Seitenwand Sw-b Aufnahmeelemente.
Diese Aufnahmeelemente befinden sich nahe der Kante zwischen der befestigenden abgeschrägten
Seitenwand Sw-b und der längstens Seitenwand Sw-1. Ist die kürzeste Seitenwand Sw-k
vollständig geöffnet, so rasten die Befestigungselemente am freien Ende der kürzesten
Seitenwand Sw-k in diese Aufnahmeelemente ein. Dadurch wird verhindert, dass die vollständig
geöffnete kürzeste Seitenwand Sw-k von alleine rotieren kann und z. B. einen Menschen
an der Hand verletzen kann.
[0050] Vorzugsweise sind in beide abgeschrägte Seitenwände Sw-b, Sws Aussparungen Aus-b,
Aus-s eingelassen. Oder an beiden Seitenwänden sind Griffe angebracht. Mit Hilfe dieser
Aussparungen Aus-b, Aus-s oder Griffe vermag ein Bearbeiter oder Handhabungsautomat
den Behälter zu transportieren, und zwar vorzugsweise so, dass die Längsachse LA während
des Transports senkrecht steht.
[0051] Im Ausführungsbeispiel wird eine Vielzahl von lösungsgemäßen Behältern dafür verwendet,
Postsendungen zu einer Sortieranlage zu transportieren und innerhalb dieser Sortieranlage
zu befördern.
[0052] Fig. 2 zeigt eine Sortieranlage, die Postsendungen mit Hilfe mehrerer lösungsgemäßer
Behälter sortiert. Zu sehen sind zwei lösungsgemäße Behälter Beh-1, Beh-2.
[0053] Die Sortieranlage Sa sortiert die Postsendungen gemäß einer vorgegebenen Gangfolge
("delivery sequence") unter vorgegebenen Zielpunkten ("delivery points"), z. B. unter
Zustelladressen. Nach der Gangfolge-Sortierung sind die Postsendungen gemäß dieser
Gangfolge sortiert. Die Briefzusteller können diese Postsendungen verteilen, ohne
sie noch einmal sortieren zu müssen.
[0054] Die Sortieranlage Sa hat eine Vielzahl von Sortierendstellen Se.1, Se.2,.... Jede
Sortierendstelle Se.1, Se.2,... ist so ausgestaltet, dass Postsendungen an dieser
Sortierendstelle in einem lösungsgemäßen Behälter verbracht werden können. Weil es
aber auf der Gangfolge deutlich mehr mögliche Zielpunkte für Postsendungen als Sortierendstellen
gibt, durchlaufen die Postsendungen in mindestens zwei Sortierläufen die Sortieranlage
("n-pass sequencing").
[0055] Die Postsendungen werden aus Briefkästen, Postfachanlagen und oder Annahmestellen
eingesammelt und zu einer Vorbehandlungseinrichtung transportiert. Dort werden nicht
maschinenfähige Postsendungen sowie sonstige Gegenstände aussortiert.
[0056] Die verbleibenden, also maschinenfähigen Postsendungen werden vor dem ersten Sortierlauf
in lösungsgemäße Behälter verbracht und in diesen Behältern zur Sortieranlage Sa transportiert.
Die Sortieranlage besitzt eine Zuführ-Einrichtung ZE ("feeder") mit einem Vereinzeler
("singulator"). Die Postsendungen werden aus den Behältern entnommen und als jeweils
mindestens ein Stapel pro Behälter auf die Zuführ-Einrichtung ZE verbracht. Die Zuführ-Einrichtung
ZE transportiert die Postsendungen zum Vereinzeler.
[0057] Der Vereinzeler ist dazu ausgestaltet, einen Stapel von aufrecht stehenden Postsendungen
zu vereinzeln. Der Vereinzeler vereinzelt die Postsendungen so, dass ein Strom von
aufrecht stehenden und zueinander beabstandeten Postsendungen den Vereinzeler verlässt.
[0058] Die Sortieranlage Sa liest im ersten Sortierlauf den jeweiligen Zielpunkt auf der
Postsendung, speichert eine Kennzeichnung dieses Zielpunkts ab und schleust die Postsendungen
in eine Sortierendstelle Se.1, Se.2,... aus. In welche Sortierendstelle die Sortieranlage
die Postsendung ausschleust, hängt vom jeweils gelesenen Zielpunkt und von einem vorgegebenen
Sortierplan ab, den die Sortieranlage automatisch auswertet.
[0059] Die Postsendungen werden in den lösungsgemäßen Behältern Beh-1, Beh-2 von der jeweiligen
Sortierendstelle Se.1, Se.2,... zurück zur Zuführ-Einrichtung ZE transportiert. Hierbei
stehen die Behälter auf einer Fördereinrichtung Fb der Sortieranlage Sa, z. B. einem
System von waagrechten Endlos-Förderbändern.
[0060] Sobald ein Behälter die Zuführ-Einrichtung ZE erreicht, werden die Postsendungen
aus dem Behälter entnommen und wieder in Form mindestens eines Stapels auf die Zuführ-Einrichtung
ZE verbracht. Erneut transportiert die Zuführ-Einrichtung ZE den Stapel zum Vereinzeler,
und der Vereinzeler vereinzelt die Postsendungen.
[0061] Die Postsendungen durchlaufen im zweiten Sortierlauf erneut die Sortieranlage Sa.
Die Sortieranlage Sa ermittelt für jede Postsendung den jeweils abgespeicherten Zielpunkt.
Die Sortieranlage teilt erneut die Postsendungen auf die Sortierendstellen Se.1, Se.2,...
auf und verwendet hierfür die abgespeicherten und ermittelten Zielpunkte. Nach dem
letzten Sortierlauf sind die Postsendungen gemäß der vorgegebenen Gangfolge und dem
vorgegebenen Sortierplan auf die Sortierendstellen Se.1, Se.2,... verteilt und auch
innerhalb einer Sortierendstelle gemäß der Gangfolge sortiert.
[0062] Die Postsendungen werden also bei zwei Sortierläufen bevorzugt dreimal in lösungsgemäße
Behälter verbracht, nämlich
- zum ersten Mal vor dem ersten Sortierlauf, um in diesen Behältern zur Vorbehandlungseinrichtung
und von dieser Einrichtung erstmals zur Sortieranlage transportiert zu werden,
- zum zweiten Mal nach dem ersten Sortierlauf und vor dem zweiten Sortierlauf, um die
Postsendungen von den Sortierendstellen Se.1, Se.2,... zurück zur Zuführ-Einrichtung
ZE zu transportieren, und
- zum dritten Mal, um die sortierten Postsendungen von den Sortierendstellen Se.1, Se.2,...
abzutransportieren.
[0063] Möglich ist auch, die lösungsgemäßen Behälter ausschließlich innerhalb der Sortieranlage
Sa zu verwenden, nämlich dazu, nach einem Sortierlauf Postsendungen von einer Sortierendstelle
Se.1, Se.2,... zur Zuführ-Einrichtung ZE zurückzutransportieren, damit die Postsendungen
in einem nachfolgenden Sortierlauf erneut die Sortieranlage durchlaufen. Die lösungsgemäßen
Behälter verbleiben also in dieser Ausgestaltung in der Sortieranlage Sa. Um die Postsendungen
zur Sortieranlage Sa zu transportieren und um sie von den Sortierendstellen Se.1,
Se.2,... abzutransportieren, werden in dieser Ausgestaltung andere Behälter verwendet.
[0064] Jeweils ein Stapel Postsendungen wird nach einem Sortierlauf von der Sortierendstelle
Se.1, Se.2,... zur Zuführ-Einrichtung ZE verbracht. Die Reihenfolge der Postsendungen
im Stapel bleibt hierbei erhalten, wird also nicht verändert. Dies wird oft gewünscht,
um Fehler beim Sortieren zu vermeiden.
[0065] Um einen lösungsgemäßen Behälter mit Postsendungen zu befüllen, wird der Behälter
in eine Befüllposition verbracht. Der Behälter befindet sich sowohl dann in der Befüllposition,
wenn die Postsendungen vor dem ersten Sortierlauf in den Behälter zu verbringen sind,
also auch dann, wenn die Sortieranlage Sa nach einem Sortierlauf in einer Sortierendstelle
Se.1, Se.2,...den Behälter befüllt.
[0066] Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht den Behälter in der Befüllposition, wobei die
Längsachse in der Zeichenebene liegt. Fig. 4 zeigt den Behälter von Fig. 3 in einer
anderen Seitenansicht, wobei die Längsachse senkrecht auf der Zeichenebene steht.
In Fig. 2 wird ein lösungsgemäßer Behälter Beh-1 in einer Befüllposition unter der
Sortierendstelle Se.1 gezeigt.
[0067] In dieser Befüllposition zeigt die längste Seitenwand Sw-1 nach unten und die kürzeste
Seitenwand Sw-k nach oben. Der Boden Bo steht senkrecht. Die Längsachse La des Behälters
verläuft waagerecht. Die längste Seitenwand Sw-1 mit der Deckel-Drehachse D-DA, um
die der Deckel De drehbar gelagert ist, liegt auf einer Auflagefläche. Die drehbar
gelagerte kürzeste Seitenwand Sw-k ist oder wird so gedreht, dass eine nach oben zeigende
Öffnung im Behälter entsteht. Falls die kürzeste Seitenwand Sw-k zuvor auf beiden
abgeschrägten Seitenwänden Sw-b, Sw-s ruhte, so wird die kürzeste Seitenwand Sw-k
und die Seitenwand-Drehachse Sw-DA gedreht. Vorzugsweise wird die kürzeste Seitenwand
Sw-k auch an ihrem freien Ende mit der befestigenden abgeschrägten Seitenwand Sw-b
verbunden, so dass die beiden Seitenwände Sw-k, Sw-b parallel zueinander verlaufen.
Vorzugsweise ist der Deckel De geschlossen, wenn sich der Behälter in der Befüllposition
befindet, damit keine Postsendung aus dem Behälter fallen kann.
[0068] Wie bereits dargelegt, wird in einer Ausgestaltung ein lösungsgemäßer Behälter dafür
verwendet, um Postsendungen vor dem ersten Sortierlauf zur Zuführ-Einrichtung ZE der
Sortieranlage zu verbringen. In dieser Anwendung fungiert die Zuführ-Einrichtung ZE
als Zielpunkt.
[0069] Um die Postsendung vor dem ersten Sortierlauf zur Sortieranlage zu verbringen, werden
jeweils mehrere Postsendungen in einen lösungsgemäßen Behälter verbracht und dort
gestapelt. Sobald ein lösungsgemäßer Behälter gefüllt ist, wird der gefüllte Behälter
aus der Befüllungsposition in eine Transportposition verbracht. Um den Behälter in
die Transportposition zu verbringen, werden der Deckel De und die kürzeste Seitenwand
Sw-k geschlossen. Der Deckel De wird hierfür um die Deckel-Drehachse D-DA gedreht,
die kürzeste Seitenwand Sw-k um die Seitenwand-Drehachse D-DA. Die Befestigungselemente
rasten in die korrespondierenden Aufnahmeelemente ein.
[0070] Möglich ist, den Behälter so um 90° zu drehen, dass die Längsachse LA senkrecht steht
und der Boden nach unten zeigt. Möglich ist auch, den Behälter zum Transportieren
in einer Position zu belassen, in der die Längsachse LA waagerecht verläuft.
[0071] Wie bereits dargelegt, umfasst die Zuführ-Einrichtung ZE einen Vereinzeler ("singulator").
Der Vereinzeler ist dazu ausgestaltet, einen Stapel von aufrecht stehenden Postsendungen
zu vereinzeln. Die zu vereinzelnden Postsendungen müssen zuvor an zwei Kanten ausgerichtet
sein. Der Vereinzeler vereinzelt die Postsendungen so, dass ein Strom von aufrecht
stehenden und zueinander beabstandeten Postsendungen den Vereinzeler verlässt.
[0072] Die Zuführ-Einrichtung ZE besitzt außerdem eine Ausrichtvorrichtung, die dem Vereinzeler
vorgeschaltet ist. In einer Ausgestaltung werden die Postsendungen bereits im Behälter
soweit als möglich ausgerichtet und erreichen bereits teilweise ausgerichtet die nachfolgende
Ausrichtvorrichtung.
[0073] Vorzugsweise wird der Behälter hierfür nacheinander in zwei Ausrichtpositionen verbracht.
In beiden Ausrichtpositionen sind der Deckel De und die kürzeste Seitenwand Sw-k geschlossen.
In der einen Ausrichtposition zeigt die eine abgeschrägte Seitenwand nach unten und
die andere abgeschrägte Seitenwand nach oben. Die Längsachse LA verläuft waagerecht.
Die Schwerkraft richtet die Postsendungen, die aufrecht im Behälter stehen, so aus,
dass die Postsendungen an den Kanten ausgerichtet werden, mit denen die Postsendungen
auf der unteren abgeschrägten Seitenwand stehen.
[0074] Nunmehr wird der Behälter mit geschlossenem Deckel De und geschlossener kürzesten
Seitenwand Sw-k in die andere Ausrichtposition verbracht. In dieser anderen Ausrichtposition
befindet sich der Boden Bo unten, und die Längsachse La steht senkrecht. Die Postsendungen
stehen weiterhin aufrecht im Behälter. Die Schwerkraft richtet die Postsendungen nunmehr
an dem Boden Bo aus. Die Postsendungen sind danach an zwei Kanten ausgerichtet.
[0075] Nunmehr wird der Behälter in eine Umladeposition verbracht. Fig. 5 zeigt den lösungsgemäßen
Behälter Beh-1 in der Umladeposition auf der Zuführ-Einrichtung ZE. Fig. 6 zeigt den
Behälter von Fig. 5 in einer anderen Seitenansicht, wobei die Längsachse senkrecht
auf der Zeichenebene steht. In Fig. 2 wird ein lösungsgemäßer Behälter Beh-2 auf der
Zuführ-Einrichtung ZE gezeigt.
[0076] Ein lösungsgemäßer Behälter wird immer dann in die Umladeposition verbracht, wenn
die Postsendungen aus dem Behälter auf die Zuführ-Einrichtung ZE umzuladen sind, um
danach in einem Sortierlauf die Sortieranlage zu durchlaufen. In dieser Umladeposition
verläuft die Längsachse LA des Behälters waagerecht. Die befestigende abgeschrägte
Seitenwand Sw-b zeigt nach oben, die stützende abgeschrägte Seitenwand Sw-b nach unten.
Der Behälter ruht also auf der stützenden abgeschrägten Seitenwand Sw-s.
[0077] Die kürzeste Seitenwand Sw-k und der Deckel De werden geöffnet. Vorzugsweise wird
die kürzeste Seitenwand Sw-k so weit wie möglich um die Seitenwand-Drehachse S-DA
gedreht und dadurch vollständig geöffnet, so dass die kürzeste Seitenwand Sw-k auf
der befestigenden abgeschrägten, nunmehr oberen Seitenwand Sw-b liegt. Der Deckel
De wird mindestens so weit geöffnet, dass der Deckel De und die längste Seitenwand
Sw-1 eine Ebene bilden, vorzugsweise noch weiter geöffnet. Die Postsendungen stehen
aufrecht auf der stützenden abgeschrägten, nunmehr unteren Seitenwand Sw-s.
[0078] Weil die kürzeste Seitenwand Sw-k vollständig geöffnet ist, können die aufrecht stehenden
Postsendungen umfallen und aus dem Behälter fallen. Dies ist nicht erwünscht. Daher
drückt ein Halteelement seitlich gegen den Stapel Postsendungen und drückt den Stapel
gegen die längste Seitenwand Sw-1. Weil die kürzeste Seitenwand Sw-k vollständig geöffnet
ist, kann das Halteelement durch die dadurch entstehende Öffnung in den Innenraum
des Behälters eingreifen. Das Halteelement besitzt eine Stützfläche und hat z. B.
die Form eines Stempels oder eines Pilzes mit waagerechtem Stiel.
[0079] Vorzugsweise sind in die längste Seitenwand Sw-l Aussparungen Aus-1.1, Aus-1.2, Aus-1.3
in Form von Schlitzen eingelassen, die parallel zur Längsachse verlaufen. Dank dieser
Schlitze vermag ein weiteres Halteelement in den Innenraum des Behälters einzugreifen.
Dieses weitere Halteelement hat z. B. ein gabelförmiges Element, wobei jede Forke
dieser Gabel durch jeweils einen Schlitz passt. Schlitze und Forken sind entsprechend
ausgestaltet. Dadurch wird ermöglicht, dass das Halteelement und das weitere Halteelement
den Stapel aufrecht stehender Postsendungen zwischen sich einklemmen und durch eine
synchronisierte Bewegung der beiden Halteelemente aus dem Behälter hinaus verschieben.
[0080] Möglich ist auch, dass die beiden Halteelemente den Stapel fassen und der Behälter
abgezogen wird. In beiden Fällen wird eine Relativbewegung zwischen dem gehaltenen
Stapel und dem Behälter ausgeführt.
[0081] In einer Ausgestaltung greift das weitere, gabelförmige Halteelement von außen durch
die längste Seitenwand Sw-1 in den Innenraum des Behälters ein. In einer anderen Ausgestaltung
wird das gabelförmige weitere Halteelement durch die Öffnung, die durch das Öffnen
des Deckels De entstanden ist, hindurch in den Behälter-Innenraum geführt. Durch diese
Bewegung wird der Stapel Postsendungen von der längsten Seitenwand Sw-1 abgedrückt.
[0082] Ein Mensch oder ein Handhabungsautomat entnimmt den Stapel Postsendungen mittels
der beiden Halteelemente oder manuell aus dem Behälter und verbringt den Stapel zur
Zuführ-Einrichtung ZE der Sortieranlage. Der Stapel Postsendungen wird zum Vereinzeler
gefördert und von diesem Vereinzeler vereinzelt.
[0083] Die Postsendungen durchlaufen nunmehr für den ersten Sortierlauf die Sortieranlage
Sa. Abhängig von dem jeweiligen Zielpunkt werden die Postsendungen auf die Sortierendstellen
Se.1, Se.2,... verteilt. Zu jeder Sortierendstelle, die im ersten Sortierlauf verwendet
wird, wird außerdem jeweils ein lösungsgemäßer Behälter transportiert. Sortieranlagen
mit Sortierendstellen und Behältern sind z. B. aus
US 6,501,041 B1 und
US 5,421,464 bekannt. Diese lösungsgemäßen Behälter wurden zuvor in die Befüllposition verbracht.
Die Postsendungen gelangen von oben durch die jeweilige Öffnung, die durch das Öffnen
der kürzesten Seitenwand Sw-k entsteht, in den Behälter.
[0084] Fig. 2 zeigt den lösungsgemäßen Behälter Beh-2 in der Befüllposition unter der Sortierendstelle
Se.1.
[0085] Vorzugsweise befindet sich ein Zwischenspeicher oder eine Haltevorrichtung für Postsendungen
oberhalb des Behälters. Der Behälter steht auf einer Auflagefläche. Der Zwischenspeicher
oder die Haltevorrichtung wird in eine Abwurfposition relativ zum Behälter verbracht.
Jede Postsendung im Zwischenspeicher oder an der Haltevorrichtung gleitet durch das
eigene Gewicht in den Behälter.
[0086] Indem nacheinander mehrere Zwischenspeicher oder Haltevorrichtungen in eine Abwurfposition
relativ zu demselben Behälter verbracht werden, werden Postsendungen aus mehreren
Zwischenspeichern in den Behälter verbracht. Weil die Postsendungen im Behälter einen
Stapel bilden, werden die Postsendungen von verschiedenen Zwischenspeichern oder Haltevorrichtungen
durch die Abwurf-Reihenfolge sortiert und befinden sich in einer Reihenfolge im Behälter,
die von der Abwurf-Reihenfolge abhängt.
[0087] In einer Ausgestaltung fungiert jeweils eine Speichertasche als Zwischenspeicher.
Diese Speichertasche vermag Briefe vieler Formatklassen aufzunehmen, insbesondere
auch Großbriefe. Die Postsendungen werden von oben oder seitlich in die Speichertasche
verbracht. Die Speichertasche besitzt eine verschließbare Öffnung im unteren Bereich,
z. B. eine Klappe. Sobald sich die Speichertasche in der Abwurfposition relativ zu
einem Behälter befindet, wird die Öffnung geöffnet, und alle Postsendungen gleiten
aus der Speichertasche in den Behälter.
[0088] Möglich ist es, stattdessen jede Postsendung mittels einer eigenen Haltevorrichtung
("escort") zu transportieren. Die Postsendung wird zeitweise mit der Haltevorrichtung
verbunden. Diese Haltevorrichtung kann als Klammer ausgestaltet sein und einen Datenspeicher
besitzen, in dem Sortierinformationen über die Postsendung abgespeichert sind. Während
des Sortierens liest die Sortieranlage diesen Datenspeicher aus. Um eine Postsendung
von der Haltevorrichtung in den Behälter zu verbringen, wird die Verbindung zwischen
der Haltevorrichtung und der Postsendung gelöst, z. B. indem die Klammer geöffnet
wird. Die Postsendung gleitet oder fällt in den Behälter.
[0089] Vorzugsweise gehört die Auflagefläche, auf der der Behälter in der Sortierendstelle
befüllt wird, zu einem Förderband. Oder der befüllte Behälter wird auf ein Förderband
geschoben. Das Förderband transportiert den befüllten Behälter zurück zur Zuführ-Einrichtung,
z. B. so wie in
US 6,501,041 B1 oder
US 5,421,464 beschrieben.
[0090] Vorzugsweise verbleibt der Behälter in der Befüllposition, während das Förderband
den befüllten Behälter zurück zur Zuführ-Einrichtung transportiert. Dies spart den
Schritt ein, den Behälter manuell für den Transport zurück zur Zuführ-Einrichtung
in eine andere Position zu bewegen. Vielmehr lassen sich das Befüllen und der Rücktransport
vollständig automatisch durchführen.
[0091] Die kürzeste Seitenwand Sw-k bleibt während des Transports zurück zur Zuführ-Einrichtung
ZE geöffnet. Sie ist durch die Befestigungs- und Aufnahmeelemente lösbar mit der befestigenden
abgeschrägten Seitenwand Sw-b verbunden oder in einer bestimmten Position arretiert.
Auch der Deckel De ist befestigt oder arretiert. Der Deckel De verbleibt in der Stellung,
in der er sich befand, während der Behälter befüllt wurde. Dadurch wird verhindert,
dass der Deckel De oder die kürzeste Seitenwand Sw-k sich beim Transport relativ zum
Behälter bewegt, was die Sortieranlage oder den Deckel De oder die Seitenwand Sw-k
beschädigen könnte.
[0092] Der Behälter wird in der Befüllposition mitsamt den Postsendungen zur Zuführ-Einrichtung
ZE zurücktransportiert. Sobald der gefüllte Behälter die Zuführ-Einrichtung ZE erreicht
hat, greift ein Halteelement so wie oben beschrieben durch diejenige Öffnung in das
Innere des Behälters, die durch das Öffnen der kürzesten Seitenwand Sw-k entstanden
ist. Weil diese Öffnung nach oben zeigt, greift das Halteelement von oben in den Behälter
ein.
[0093] Anschließend wird der befüllte Behälter in die Umladeposition verbracht. Hierfür
wird der Behälter um seine Längsachse LA gedreht. Nach der Drehung liegt der Behälter
auf der stützenden abgeschrägten Seitenwand Sw-s. Die kürzeste Seitenwand Sw-k bleibt
geöffnet. Erst nach dem Drehen wird der Deckel De geöffnet, damit ein weiteres Halteelement
durch die Öffnung, die durch das Öffnen des Deckels De entsteht, in den Innenraum
des Behälters eingreifen kann.
[0094] Vorzugsweise wird der Stapel Postsendungen im Behälter mit dem oben beschriebenen
Halteelement während des Drehens gegen die längste Seitenwand Sw-1 gedrückt. Das Halteelement
greift durch diejenige Öffnung hindurch, die durch das Öffnen der kürzesten Seitenwand
Sw-k entstanden ist. Beispielsweise hält das Halteelement den Stapel, während der
gefüllte Behälter gedreht wird.
[0095] Der Stapel Postsendungen wird auf die Zuführ-Einrichtung ZE verbracht, und zwar vorzugsweise
mit Hilfe der Haltevorrichtung. Der Stapel wird zum Vereinzeler transportiert. Der
Vereinzeler vereinzelt den Stapel. Die Postsendungen durchlaufen im zweiten Sortierlauf
die Sortieranlage Sa. Die Sortieranlage verteilt die Postsendungen auf die Sortierendstellen
Se.1, Se.2,....
[0096] Danach werden die Postsendungen so wie oben beschrieben wieder in Behälter verbracht.
Vorzugsweise werden die Behälter auch nach dem zweiten Sortierlauf in lösungsgemäße
Behälter verbracht, welche sich in der Befüllposition befinden.
[0097] Auch nach dem letzten Sortierlauf werden in einer Ausgestaltung die Postsendungen
in lösungsgemäße Behälter verbracht. In dieser Ausgestaltung werden diese Behälter
zu den Briefzustellern transportiert. Während des Transports befindet sich jeder Behälter
in einer Transportposition.
[0098] Ein Zusteller nimmt sich einen befüllten Behälter und transportiert den Behälter
entlang einer Zustellroute. Diese Zustellroute ist ein Teil der gesamten Gangfolge.
Hierbei erreicht der Zusteller mit dem Behälter nacheinander die Zielpunkte seiner
Zustellroute. Der Zusteller verteilt die Postsendungen korrekt auf die Zielpunkte.
Im Ausführungsbeispiel sind die Postsendungen bereits gemäß der Gangfolge sortiert.
Daher braucht der Zusteller nur jeweils die vorderste Postsendung oder die vorderen
Postsendungen aus dem Behälter zu entnehmen, in welchem die Postsendungen aufrecht
stehen. Möglich ist aber auch, dass der Zusteller eine Postsendung aus dem Inneren
des Stapels im Behälter entnimmt.
[0099] Um die Entnahme von Postsendungen zu erleichtern, wird der Behälter in eine Entnahmeposition
verbracht.
[0100] Manchmal wird gewünscht, die Postsendungen im Behälter manuell zu inspizieren und
einzelne Postsendungen aus dem Behälter zu entnehmen, z. B. beschädigte Postsendungen.
Oder aber mehrere Postsendungen, die sich aneinander verhakt haben, sollen manuell
voneinander getrennt werden. Auch für diese Zwecke wird der Behälter in eine Entnahmeposition
verbracht.
[0101] In dieser Entnahmeposition verläuft die Längsachse senkrecht oder schräg. Der Behälter
steht auf dem Boden Bo. Die Postsendungen stehen aufrecht auf dem Boden Bo. Der Behälter
wird so orientiert, dass die kürzeste, nunmehr senkrechte Seitenwand Sw-k zu einem
Bearbeiter oder einem Handhabungsautomaten hin zeigt. Durch eine leichte Schrägstellung
der Längsachse LA kann eine besonders ergonomische Position des Behälters erreicht
werden. Die Schrägstellung wird erreicht, indem der Behälter auf einen schrägen Untergrund
gestellt wird. Der Deckel De wird geöffnet, und die kürzeste Seitenwand Sw-k bleibt
geschlossen. Vorzugsweise wird der Deckel De mittels der Arretiervorrichtung arretiert.
Nunmehr kann ein Bearbeiter auf die Postsendungen im Inneren des Behälters zugreifen.
[0102] Einem Bearbeiter, Zusteller oder Handhabungsautomaten wird es dank der Ausgestaltung
mit unterschiedlich langen Seitenwänden erleichtert, auf bestimmte Postsendungen zuzugreifen.
Ein Zugriff wäre deutlich schwieriger, wenn der Behälter die Form eines Quaders hätte.
Bezugszeichenliste
[0103]
Bezugszeichen |
Bedeutung |
Aus |
Aussparung in der stützenden abgeschrägten Seitenwand Sw-s |
Aus-1.1, Aus-1.2, Aus-1.3 |
Aussparungen in der längsten Seitenwand Sw-1 |
Aus-b |
Aussparung in der befestigenden abgeschrägten Seitenwand Sw-b |
Beh |
lösungsgemäßer Behälter |
Beh-1 |
Behälter unter der Sortierendstelle Se.1 |
Beh-2 |
Behälter auf der Zuführ-Einrichtung ZE |
Bo |
Boden des Behälters Beh, fungiert als Senkrecht-Wand |
D-DA |
Deckel-Drehachse |
De |
Deckel des Behälters Beh, fungiert als Behälter-Achse |
Fb |
Fördereinrichtung der Sortieranlage Sa |
FE-1, FE-2 |
Führungselemente am Deckel De |
In |
Innenraum des Behälters Beh |
LA |
Längsachse des Behälters Beh |
Sa |
Sortieranlage |
Se.1,
Se.2,... |
Sortierendstellen der Sortieranlage Sa |
Sw-b |
befestigende abgeschrägte Seitenwand des Behälters Beh, fungiert als eine Parallel-Wand |
Sw-DA |
Seitenwand-Drehachse |
Sw-k |
kürzeste Seitenwand des Behälters Beh, fungiert als eine Parallel-Wand, ist schwenkbar
mit der befestigenden Seitenwand Sw-b verbunden |
Sw-1 |
längste Seitenwand des Behälters Beh, fungiert als eine Parallel-Wand |
Sw-s |
stützende abgeschrägte Seitenwand des Behälters Beh, fungiert als eine Parallel-Wand |
ZE |
Zuführ-Einrichtung der Sortieranlage Sa |
1. Verfahren zum Transportieren mehrerer stapelbarer Gegenstände
unter Verwendung mindestens eines Behälters (Beh, Beh-1, Beh-2), wobei
jeder verwendete Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2)
- einen Innenraum (In), der sich längs einer Behälter-Achse (LA) erstreckt, und
- eine Senkrecht-Wand (Bo) und mehrere Parallel-Wände (Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s)
umfasst, wobei
- die Senkrecht-Wand (Bo) und die Parallel-Wände (Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s) den Innenraum
(In) begrenzen,
- die Senkrecht-Wand (Bo) senkrecht auf der Behälter-Achse (LA) steht,
- jede Parallel-Wand (Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s) parallel zur Behälter-Achse (LA) angeordnet
ist und
- eine Parallel-Wand (Sw-k) schwenkbar mit einer anderen Parallel-Wand (Sw-b) verbunden
ist und
das Verfahren die Schritte umfasst, dass
jeder verwendete Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) in eine Befüllposition verbracht wird,
- in welcher der Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) auf einer Parallel-Wand (Sw-1) steht,
so dass die Behälter-Achse (LA) waagerecht verläuft, und
- die schwenkbar befestigte Parallel-Wand (Sw-k) nach oben zeigt und geöffnet ist,
so dass eine nach oben zeigende Öffnung entsteht,
die stapelbaren Gegenstände von oben durch die Öffnung hindurch in den Innenraum des
Behälters (Beh, Beh-1, Beh-2) verbracht werden,
so dass die Gegenstände nach dem Verbringen einen im Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2)
befindlichen Stapel bilden,
der Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) mitsamt den Gegenständen zu einem Zielpunkt (ZE)
transportiert wird und
der Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) aus der Befüllposition dergestalt in eine Umladeposition
verbracht wird,
dass der Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) sich am Zielpunkt (ZE) in der Umladeposition
befindet,
in dieser Umladeposition
- der Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) auf einer Parallel-Wand (Sw-s) steht, so dass die
Behälter-Achse (LA) waagerecht verläuft und
- die schwenkbar befestigte Parallel-Wand (Sw-k) zu einer Seite zeigt, so dass eine
zu dieser Seite zeigende Öffnung entsteht und
der Stapel mit den Gegenständen durch die zur Seite zeigende Öffnung hindurch aus
dem Innenraum des Behälters (Beh, Beh-1, Beh-2) entnommen wird,
wobei der Schritt, den Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) aus der Befüllposition in die
Umladeposition zu verbringen,
den Schritt umfasst,
den Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) mitsamt den Gegenständen im Behälter um die Behälter-Achse
(LA) zu drehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stapel beim Entnehmen aus dem in der Umladeposition befindlichen Behälter (Beh,
Beh-1, Beh-2) mittels einer Haltevorrichtung gehalten und bewegt wird,
wobei ein Element der Haltevorrichtung durch die zur Seite zeigende Öffnung hindurch
greift.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Stapel nach dem Verbringen des Behälters (Beh, Beh-1, Beh-2) in die Umladeposition
an einer Parallel-Wand (Sw-1) lehnt und
- ein weiteres Element der Haltevorrichtung durch mindestens eine Aussparung (Aus-1.1,
Aus-1.2, Aus-1.3) in dieser Parallel-Wand (Sw-1) hindurch greift.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die stapelbaren Gegenstände auf mehrere Zwischenspeicher aufgeteilt werden,
die Zwischenspeicher nacheinander in eine Übergabeposition bezüglich der Behälters
(Beh, Beh-1, Beh-2) verbracht werden und
dann, wenn sich ein Zwischenspeicher in der Übergabeposition befindet,
eine Öffnung im Zwischenspeicher geöffnet wird,
so dass die Gegenstände aus dem Zwischenspeicher in den Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2)
gleiten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mit den Gegenständen befüllte Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) mindestens einmal in
eine Position verbracht wird,
- in der die Behälter-Achse (LA) senkrecht verläuft oder schräg nach oben zeigt und
- die Gegenstände auf dem dann nach unten zeigenden Senkrecht-Wand (Bo) stehen,
die schwenkbar befestigte Parallel-Wand (Sw-k) so verschwenkt wird, dass ihr freies
Ende an einer weiteren Parallel-Wand (Sw-s) des Behälters (Beh, Beh-1, Beh-2) anliegt,
und eine temporäre Verbindung zwischen der schwenkbar befestigten Parallel-Wand (Sw-k)
und dieser anderen Parallel-Wand (Sw-s) hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
aus dem Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2), dessen Behälter-Achse (LA) senkrecht verläuft
oder schräg nach oben verläuft,
mindestens einmal mindestens ein Gegenstand durch eine Bewegung parallel zur Behälter-Achse
(LA) entnommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) in der Befüllposition verbleibt, während er zum Zielpunkt
(ZE) transportiert wird, und
beim Schritt, den Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) am Zielpunkt (ZE) in die Umladeposition
zu verbringen,
der Schritt durchgeführt wird, den Behälter um seine Behälter-Achse (LA) zu drehen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Halteelement den Stapel im Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) gegen eine Parallel-Wand
(Sw-1) drückt,
während der Behälter um seine Parallel-Wand (LA) gedreht wird.
9. Verfahren zum Sortieren von stapelbaren Gegenständen, wobei eine Sortieranlage (Sa)
verwendet wird, die
- eine Zuführ-Einrichtung (ZE) und
- mehrere Sortierendstellen (Se.1, Se.2,...) umfasst und
- das Verfahren die Schritte umfasst, dass
- in einem ersten Sortierlauf die Sortieranlage (Sa) die Gegenstände gemäß einem vorgegebenen
Sortiermerkmal auf die Sortierendstellen (Se.1, Se.2,...) verteilt,
- für jede Sortierendstelle (Se.1, Se.2,...) die in diese Sortierendstelle sortierten
Gegenstände mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Zuführ-Einrichtung
(ZE) transportiert werden und
- in einem zweiten Sortierlauf die Sortieranlage (Sa) die Gegenstände gemäß des Sortiermerkmals
auf die Sortierendstellen (Se.1, Se.2,...) verteilt.
10. Anordnung zum Sortieren von stapelbaren Gegenständen, wobei die Anordnung,
- eine Sortieranlage Sa und
- mindestens einen Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) umfasst,
die Sortieranlage
- eine Zuführ-Einrichtung (ZE) und
- mehrere Sortierendstellen (Se.1, Se.2,...) umfasst, jede Sortierendstelle (Se.1,
Se.2,...) jeweils eine Auflagefläche für jeweils mindestens einen Behälter (Beh, Beh-1,
Beh-2) umfasst,
die Zuführ-Einrichtung (ZE) eine Auflagefläche für mindestens einen Behälter (Beh,
Beh-1, Beh-2) umfasst,
der mindestens eine Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2)
- einen Innenraum (In), der sich längs einer Behälter-Achse (LA) erstreckt, und
- eine Senkrecht-Wand (Bo) und mehrere Parallel-Wände (Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s)
umfasst, wobei
- die Senkrecht-Wand (Bo) und die Parallel-Wände (Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s) den Innenraum
begrenzen,
- die Senkrecht-Wand (Bo) senkrecht auf der Behälter-Achse (LA) steht,
- jede Parallel-Wand (Sw-1, Sw-k, Sw-b, Sw-s) parallel zur Behälter-Achse (LA) angeordnet
ist und
- eine Parallel-Wand (Sw-k) schwenkbar mit einer anderen Parallel-Wand (Sw-b) verbunden
ist und
die Sortieranlage (Sa) so ausgestaltet ist, dass sich ein Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2)
in eine Befüllposition auf eine Auflagefläche einer Sortierendstelle (Se.1, Se.2,...)
verbringen lässt,
wobei der in der Befüllposition befindliche Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) auf einer
Parallel-Wand (Sw-1) steht, so dass die Behälter-Achse (LA) waagerecht verläuft, und
die schwenkbar befestigte Parallel-Wand (Sw-k) nach oben zeigt und geöffnet ist, so
dass eine nach oben zeigende Öffnung entsteht,
die Sortieranlage (Sa) dazu ausgestaltet ist, die in diese Sortierendstelle (Se.1,
Se.2,...) sortierten Gegenstände von oben durch die Öffnung hindurch in den Innenraum
(In) des Behälters (Beh, Beh-1, Beh-2) gleiten zu lassen,
die Sortieranlage (Sa) weiterhin dazu ausgestaltet ist, dass sich ein Behälter (Beh,
Beh-1, Beh-2) in einer Umladeposition auf der Auflagefläche der Zuführ-Einrichtung
(ZE) verbringen lässt,
wobei der sich in der Umladeposition befindliche Behälter (Beh, Beh-1, Beh-2) auf
einer Parallel-Wand (Sw-s) steht, so dass die Behälter-Achse (LA) waagerecht verläuft
und die schwenkbar befestigte Parallel-Wand (Sw-k) zu einer Seite zeigt, so dass eine
zu dieser Seite zeigende Öffnung entsteht,
durch die der Stapel Gegenstände sich aus dem Innenraum (In) des Behälters (Beh, Beh-1,
Beh-2) entnehmen lässt.