[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fördersystem für eine Rotationsdruckmaschine.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Fördersysteme für Rotationsdruckmaschinen bekannt,
wobei mittels der Fördersysteme beispielsweise Druckplatten automatisch zu Druckeinheiten
hin- bzw. von den Druckeinheiten wegtransportiert werden können, so dass ein zeit-
und kraftaufwändiger Transport durch einen die Druckmaschine bedienenden Nutzer bzw.
Drucker vermieden wird. Diese Fördersysteme umfassen üblicherweise Schienen, an denen
entlang die Druckplatten bzw. Transportvorrichtungen mit darin gelagerten Druckplatten
befördert werden.
[0003] Neue Druckplatten (Neuplatten) werden in der Regel, von der Plattenherstellung bzw.
Druckvorstufe kommend, an das Fördersystem übergeben, und dann zu den Druckeinheiten
befördert, wo die Druckplatten entweder manuell durch den Drucker oder auch automatisch
durch einen so genannten Plattenroboter oder Plattenwechselvorrichtung auf die entsprechenden
Druckzylinder in den Druckeinheiten aufgelegt werden. Gleichermaßen können nicht mehr
gebrauchte Druckplatten (Altplatten) entweder manuell durch den Drucker oder automatisch
durch dieselbe Plattenwechselvorrichtung von den Druckzylindern abgenommen werden,
um dann für einen Abtransport an das Fördersystem übergeben zu werden.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist auch bekannt, dass im Druckraum, in dem sich die Rotationsdruckmaschine
einschließlich des Leitstands oder der Leitstände befindet, eine Schutzwand angeordnet
ist, welche einen Nutzerbereich von einem die Rotationsdruckmaschine umgebenden Maschinenbereich
abtrennt, wobei die Schutzwand eine Schutzfunktion aufweist, um für einen im Nutzerbereich
sich aufhaltenden Nutzer druckprozessbedingte schädliche Emissionen wie z.B. Lärm,
Dämpfe etc. fernzuhalten. Ebenso kann die Schutzwand aber auch eine Funktion aufweisen,
Klimaschwankungen, d.h. Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, von der Druckmaschine
abzuhalten. Dabei ist offensichtlich, dass eine Schutzfunktion der Schutzwand umso
effektiver ist, je besser die Schutzwand den Maschinenbereich vom Nutzerbereich (und
umgekehrt) abdichtet. Allerdings müssen die das Fördersystem bildenden Schienen bzw.
die entlang der Schienen beförderten Druckplatten bzw. Transportvorrichtungen durch
die Schutzwand hindurchgeführt werden , um zu den Druckeinheiten zu gelangen, wobei
sich das Problem ergibt, wie das Fördersystem beschaffen sein muss, damit noch eine
relativ effektive Schutzfunktion der Schutzwand gegeben ist.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Fördersystem
für eine Rotationsdruckmaschine bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung schlägt hierzu ein Fördersystem für eine Rotationsdruckmaschine vor,
wobei das Fördersystem eine Schutzwand umfasst, welche einen Nutzerbereich von einem
die Rotationsdruckmaschine umgebenden Maschinenbereich abtrennt, wobei die Schutzwand
eine Schutzfunktion aufweist, um für einen im Nutzerbereich befindlichen Nutzer druckprozessbedingte
schädliche Emissionen fernzuhalten, und wobei in der Schutzwand wenigstens eine Schleuse
angeordnet ist, so dass Objekte durch die wenigstens eine Schleuse hindurchführbar
sind, und zwar unter weitgehender Beibehaltung der Schutzfunktion der Schutzwand in
den Maschinenbereich hinein bzw. aus dem Maschinenbereich heraus. Eine solche Schleuse
hat den Vorteil, dass entlang des Fördersystems Objekte wie z.B. Druckplatten oder
Transportvorrichtungen dafür durch die Schutzwand hindurch geführt werden können,
ohne dass dabei die Schutzwand ihre Schutzfunktion verliert.
[0008] Die Schleuse weist dabei ein Schleusengehäuse mit wenigstens einer ersten und zweiten
verschließbaren Durchlassöffnung auf, welche jeweils in einer zur Schutzwand im Wesentlichen
senkrechten Förderrichtung durchlässig sind, und wobei das Schleusengehäuse in abdichtender
Weise mit der Schutzwand verbunden ist. Es ist aber auch möglich, dass die Schleuse
weitere Durchlassöffnungen in der Förderrichtung aufweist, um so die Schleusenwirkung
bzw. abdichtende Schutzfunktion zu erhöhen.
[0009] Ein Abstand zwischen zwei in Förderrichtung angrenzenden Durchlassöffnungen ist variabel
einstellbar, so dass durch einen größeren Abstand zwischen zwei in Förderrichtung
benachbarten Durchlassöffnungen der von der Rotationsdruckmaschine abgehende Schall
noch effektiver unterdrückt werden kann, da der Schall in dem eine Art Tunnel bildenden
Schleusengehäuse bei einer größeren Tunnellänge besser absorbiert wird.
[0010] Vortheilhafterweise ist beim Einbringen eines Objekts, wie z.B. einer Druckplatte,
vom Nutzerbereich in den Maschinenbereich oder umgekehrt immer wenigstens eine Durchlassöffnung
verschlossen, d.h. wenn beispielsweise eine neue Druckplatte vom Nutzerbereich in
den Maschinenbereich befördert werden soll, wird zunächst die erste Durchlassöffnung
geöffnet, während die zweite zum Maschinenbereich hin angrenzende Durchlassöffnung
noch verschlossen bleibt. Sowie die Druckplatte sich im Schleusengehäuse befindet,
wird die erste Durchlassöffnung wieder verschlossen, und dann erst wird die zweite
Durchlassöffnung geöffnet, und die Druckplatte weiter in den Maschinenbereich befördert.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Nutzerbereich und Maschinenbereich immer
durch wenigstens eine verschlossene Durchlassöffnung voneinander getrennt sind.
[0011] Die Durchlassöffnungen sind jeweils durch eine oder mehrere schwenkbare und/oder
schiebbare Verschlusselemente verschließbar bzw. öffenbar, wobei beispielsweise schwenkbare
Klappen, schiebbare Türen etc. gemeint sind. Die Klappen bzw. Türen können dabei einteilig
oder mehrteilig sein.
[0012] Dabei können die Verschlusselemente auch aus einem flexiblen Material bestehen, beispielsweise
Gummi, Silikon oder Ähnliches, so dass ein Verschlusselement auch in der Form einer
Bürste mit jeweils einer Vielzahl von flexiblen Bürstenelementen ausgebildet sein
kann, durch die ein Objekt hindurchführbar ist. Dabei kann das Verschlusselement auch
aus einer einzigen Bürste bestehen, die gegenüber dem Schleusengehäuse abdichtet,
oder zwei sich gegenüber stehenden Bürsten, die gegeneinander abdichten.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform des Fördersystems sind die Objekte entlang einer
vorgegebenen Strecke durch die wenigstens eine Schleuse hindurchführbar, d.h., dass
die Objekte, z.B. Druckplatten, entlang einer Schiene, einem Seil, oder einem Band,
wie z.B. einem Transportband, verlagerbar bzw. transportierbar sind. Bei der vorgegebenen
Strecke handelt es sich bevorzugt um einen Teil eines Streckensystems, welches eine
oder mehrere Ringstrecken, Zwei-Wege-Strecken oder auch Parkstrecken umfassen kann.
Um Objekte von einer Strecke auf eine andere Strecke zu befördern, sind unterschiedliche
Strecken vorzugsweise durch Übergabestationen miteinander verbunden, an denen Objekte
von einer Strecke auf die nächste befördert werden können.
[0014] Bei den Objekten kann es sich neben druckmaschinenrelevanten Verbrauchsmaterialien
auch um Transportvorrichtungen handeln, welche dazu geeignet sind, die druckmaschinenrelevanten
Verbrauchsmaterialien für einen Transport zu haltern bzw. aufzunehmen, wie es beispielsweise
bei einem Transportbehälter für Druckplatten der Fall ist.
[0015] Die Verlagerung bzw. der Transport der Objekte wird vorzugsweise von einer Steuerung
überwacht, die sicherstellt, dass die jeweiligen Objekte die richtige Strecke zum
richtigen Zeitpunkt passieren, und an den bestimmungsgemäßen Ort gelangen.
[0016] Damit die Objekte entlang der Strecken befördert werden können, sind entweder die
Transportvorrichtungen mit einem eigenen Antrieb versehen, mit dem sich die Transportvorrichtungen
zusammen mit den Objekten entlang der Strecken befördern können, oder die Transportvorrichtungen
oder auch die Objekte bzw. druckmaschinenrelevanten Verbrauchsmaterialien sind mit
einem externen Antrieb entlang der Strecken beförderbar.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform verlaufen die Strecken bzw. Abschnitte von Strecken
des Streckensystems relativ zueinander gesehen auf unterschiedlichen Höhenniveaus,
so dass beispielsweise Druckplatten von einem Nutzer, der auf dem Druckraumboden steht,
in einfacher Weise an eine Strecke übergeben werden können, und dann durch entsprechenden
Verlauf der Strecke auf ein höhergelegenes Niveau geführt werden kann, um beispielsweise
an ein entsprechendes Druckwerk in einem Druckturm geführt zu werden.
[0018] Die Steuerung ist vorzugsweise über eine Eingabevorrichtung von einem Nutzer bedienbar
bzw. beeinflussbar, so dass eine Übergabe bzw. Entnahme einer Transportvorrichtung
und/oder druckmaschinenrelevanter Verbrauchsmaterialien an das bzw. von dem Streckensystem
durch den Nutzer vorgebbar ist. Außerdem kann die Eingabevorrichtung eine Anzeigevorrichtung
umfassen, an der für den Nutzer eine Position und/oder eine Eigenschaft einer Transportvorrichtung
und/oder druckmaschinenrelevanter Verbrauchsmaterialien ablesbar sind. Beispielsweise
kann die Eingabevorrichtung und/oder Anzeigevorrichtung in einem Leitstand integriert
sein, wobei sowohl Eingabe- als auch Anzeigevorrichtung in Form eines Monitors ausgebildet
sein können, wie zum Beispiel ein Monitor mit berührungsempfindlicher Oberfläche.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
Figur 1 eine schematische Querschnittsansicht eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen
Fördersystems;
Figuren 2a und 2b eine Detailansicht einer Schleuse in verschiedenen Betriebszuständen;
und
Figur 3 eine schematische Gesamtansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Fördersystems.
[0020] In Figur 1 ist eine schematische Querschnittsansicht eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen
Fördersystems 1 dargestellt. Das Fördersystem 1 umfasst eine Zuführstrecke 10 bzw.
einen Abschnitt davon, an welchem entlang ein Objekt 30 an einer Transportvorrichtung
20 geführt wird. Dabei ist die Strecke 10 im dargestellten Beispiel eine Schiene,
mit der die Transportvorrichtung 20 in Eingriff steht. Das Objekt 30 ist im dargestellten
Beispiel ein Transportbehälter für eine oder mehrere Druckplatten. Es ist jedoch auch
vorstellbar, dass Druckplatten direkt mit der Transportvorrichtung 20 verbindbar sind.
[0021] Die Strecke 10 führt von einem Nutzerbereich 40 durch eine Schutzwand 50 hindurch
in einen Maschinenbereich 80. Im Maschinenbereich 80 befindet sich eine hier nicht
dargestellte Rotationsdruckmaschine, während der Nutzerbereich 40 für die Bedienung
der Rotationsdruckmaschine vorgesehen ist, beispielsweise über einen Leitstand 90,
dessen Komponenten weiter unten noch genauer erläutert werden sollen.
[0022] Die Schutzwand 50 weist eine Öffnung 51 auf, an welche eine Schleuse 60 mit einem
Schleusengehäuse 61 in Schall- und Geruch-abdichtender Weise angrenzt. Die Schleuse
60 bzw. das Schleusengehäuse 61 weist im dargestellten Beispiel eine erste Durchgangsöffnung
62 und eine zweite Durchgangsöffnung 63 auf, die jeweils so bemessen sind, dass die
Transportvorrichtung 20 einschließlich beispielsweise einem Transportbehälter 30 entlang
der Strecke 10 hindurch befördert werden kann. Eine genauere Beschreibung der Schleuse
60 wird mit Bezug auf die Figuren 2a und 2b gegeben.
[0023] Der Leitstand 90 umfasst eine Eingabevorrichtung 110 sowie eine Anzeigevorrichtung
130. Die Eingabevorrichtung 110 dient in Verbindung mit einer in den Leitstand 90
integrierten Steuerung 140 dazu, die Beförderung der Transportvorrichtung 20 zusammen
mit einem Öffnen bzw. Schließen der ersten Durchgangsöffnung 62 und der zweiten Durchgangsöffnung
63 vorzugeben bzw. zu überwachen. Auf der Anzeigevorrichtung 130 können zum einen
die über die Eingabevorrichtung 110 gemachten Eingaben angezeigt werden, zum anderen
kann die Anzeigevorrichtung 130 dazu dienen, ein virtuelles Abbild des Fördersystems
einschließlich der aktuell in dem Fördersystem befindlichen Transportvorrichtungen
20 darzustellen, wobei neben der aktuellen Positionen der jeweiligen Transportvorrichtungen
auch der Betriebszustand der Transportvorrichtungen darstellbar ist, d.h. ob die jeweilige
Transportvorrichtung beispielsweise Alt- oder Neudruckplatten trägt, um welche Druckplatten
es sich handelt, woher die Druckplatten kommen, und zu welchem Ziel die Druckplatten
befördert werden sollen.
[0024] In Figur 1 sind die Eingabevorrichtung 110 und die Anzeigevorrichtung 130 separat
voneinander in Form von Monitoren dargestellt; es ist jedoch auch denkbar, dass Eingabe-
und Anzeigevorrichtung zusammen in einem Monitor untergebracht sind.
[0025] Figuren 2a und 2b zeigen jeweils eine perspektivische Detailansicht der Schleuse
60 in Figur 1, wobei Figur 2a die Schleuse 60 mit verschlossener erster Durchgangsöffnung
62 zeigt, und Figur 2b dieselbe Schleuse 60 mit geöffneter Durchgangsöffnung 62.
[0026] Im dargestellten Beispiel in den Figuren 2a und 2b ist vor der ersten Durchgangsöffnung
62 ein Paar Schiebetüren 64, 64 in abdichtender Weise zum Schleusengehäuse 61 angeordnet,
die in oberen und unteren Führungsschienen 65, 65 gelagert und führbar sind. Die Schiebetüren
64, 64 werden von Stellelementen 66, 66 bewegt, welche von der Steuerung 140 angesteuert
werden. Im dargestellten Beispiel sind die Stellelemente 66, 66 Pneumatikzylinder,
jedoch sind auch andere Arten von Stellelementen denkbar.
[0027] Im oberen Bereich der Durchgangsöffnung 62 verläuft die Schiene 10 durch die Schleuse
60 hindurch, und zwar bis in den Maschinenbereich 80 hinein. Die Schiebetüren 64,
64 weisen im oberen Bereich ihrer zur Schiene 10 hin weisenden Schiebetürkanten 67,
67 Aussparungen 68, 68 auf, so dass bei geschlossenen Schiebetüren 67, 67 in Figur
2a eine Abdichtung zur Schiene 10 hin stattfindet.
[0028] An der zur Schutzwand 50 hin weisenden zweiten Durchgangsöffnung 63, die in der Darstellung
der Figuren 2a und 2b jeweils durch das Schleusengehäuse 61 verdeckt ist, ist ebenfalls
ein Paar Schiebetüren angeordnet, die in derselben Weise wie die Schiebetüren 64,
64 für die erste Durchgangsöffnung 62 betrieben werden. Dabei ist es für die Erfindung
entscheidend, dass bei einem Durchschleusen eines Objekts, z.B. einer Transportvorrichtung
mit einer oder mehreren Druckplatten, vom Nutzerbereich 40 in den Maschinenbereich
80 (und umgekehrt) immer wenigstens die eine Durchgangsöffnung verschlossen ist, wenn
die andere Durchgangsöffnung geöffnet ist, so dass von der Druckmaschine im Maschinenbereich
80 herrührende für den im Nutzerbereich 40 befindlichen Nutzer gesundheitsschädliche
Emissionen wie Lärm, Dämpfe etc. nicht in den Nutzerbereich 40 gelangen können. Die
Materialien von Schleusengehäuse 61, Schiebetüren 64, 64, Schutzwand 50 weisen aus
diesem Grund auch eine entsprechende Widerstandsfähigkeit gegen diese Emissionen auf.
[0029] Anstelle der Schiebetüren an den Durchgangsöffnungen 62, 63 sind selbstverständlich
auch alternative Verschlussvorrichtungen denkbar, wie z.B. Klappen, Bürsten etc. Auch
ist denkbar, dass zwischen der ersten und zweiten Durchgangsöffnung weitere Durchgangsöffnungen
innerhalb des Schleusengehäuses 61 angeordnet sind, um die Schleusenwirkung noch zu
erhöhen. Weiterhin ist denkbar, den Abstand zwischen erster und zweiter Durchgangsöffnung
zu variieren, beispielsweise das Schleusengehäuse zu verlängern, so dass vom Maschinenbereich
80 kommender Schall nach Art eines Schalldämpfers noch weiter in seiner Intensität
reduziert werden kann.
[0030] In Figur 3 ist eine schematische Gesamtansicht eines Fördersystems 1 in Draufsicht
dargestellt, wobei die in Figur 1 gezeigte Schutzwand 50 den Maschinenbereich 80,
in dem vier Drucktürme 150, 150, 150, 150 als Teile einer ansonsten nicht dargestellten
Rotationsdruckmaschine angeordnet sind, vom Nutzerbereich 40 trennt.
[0031] Im Nutzerbereich 40 ist der ebenfalls in Figur 1 gezeigte Leitstand 90 angeordnet,
der hier nur schematisch dargestellt ist. Das Fördersystem 1 setzt sich zusammen aus
einer Zuführstrecke 170, einer Ringstrecke 180, mehreren Zuführstrecken 10, 10, 10,
sowie einer Parkstrecke 190, die jeweils als Schienen ausgelegt sind, an denen entlang,
wie oben bereits beschrieben, Transportvorrichtungen mit Druckplatten befördert werden
können. In Figur 1 sind Transportvorrichtungen 20a, 20b, 20c in schematischer Ansicht
auf der Zuführstrecke 170, der Ringstrecke 180 bzw. der Parkstrecke 190 dargestellt.
Auf der Zuführstrecke 170 wird die Transportvorrichtung 20a, die beispielsweise mit
neuen Druckplatten beladen ist, in Richtung auf die Ringstrecke 180 befördert, gekennzeichnet
durch einen Pfeil P1. Dabei geschieht ein Beladen der Transportvorrichtung 20 an einem
nicht in Figur 3 dargestellten Ort entweder automatisch oder manuell. An einer Übergabestation
200, welche die Zuführstrecke 170 mit der Ringstrecke 180 verbindet, wird die Transportvorrichtung
20a mit den neuen Druckplatten automatisch von der Zuführstrecke 170 auf die Ringstrecke
180 übergeben. Dies kann beispielsweise mittels einer in die Übergabevorrichtung 200
integrierten Weiche geschehen.
[0032] Auf der Ringstrecke 180 ist eine Transportvorrichtung 20b dargestellt, die in Richtung
eines Pfeils P2 befördert wird, und zwar auf eine von Übergabevorrichtungen 201, 202
und 203, die jeweils die Ringstrecke 180 mit Zuführstrecken 10a, 10b, 10c verbinden.
Das heißt, wenn die Transportvorrichtung 20b zur Zuführstrecke 10a befördert werden
soll, wird die Transportvorrichtung 20b bei Erreichen der Übergabevorrichtung 201
von der Ringstrecke 180 auf die Zuführstrecke 10a befördert. Wenn die Transportvorrichtung
20b hingegen auf die Zuführstrecke 10b befördert werden soll, passiert die Transportvorrichtung
20b die Übergabevorrichtung 201, bis sie an die Übergabevorrichtung 202 gelangt, von
wo aus sie auf die Zuführstrecke 10b befördert wird. Entsprechend passiert, wenn die
Transportvorrichtung 20b auf die Zuführstrecke 10c befördert werden soll, die Transportvorrichtung
20b erst die Übergabevorrichtung 201 und dann die Übergabevorrichtung 202, bis sie
an die Übergabevorrichtung 203 gelangt, von wo aus sie auf die Zuführstrecke 10c befördert
wird. Wenn die Transportvorrichtung 20b hingegen auf keine der Zuführstrecken 10a,
10b, 10c befördert werden soll, sondern auf die Parkstrecke 190, wo Transportvorrichtungen
für einen späteren Einsatz geparkt werden können, wird die Transportvorrichtung 20b
bis zu einer Übergabevorrichtung 204 weiterbefördert, von wo sie dann von der Ringstrecke
180 auf die Parkstrecke 190 befördert wird. In Figur 3 ist beispielhaft eine Transportvorrichtung
20c auf der Parkstrecke 190 dargestellt. Wenn die Transportvorrichtung 20c zum Einsatz
kommen soll, wird sie in Richtung eines Pfeils P3 zu einer Übergabevorrichtung 205
befördert, von wo sie aus auf die Ringstrecke 180 befördert werden kann, um dann zunächst
zu einer der Übergabevorrichtungen 201, 202 oder 203 befördert zu werden, und dann
entsprechend weiter zu einer der Zuführstrecken 10a, 10b oder 10c. Es sei bemerkt,
dass die Erfindung nicht auf die in Figur 3 dargestellte Anzahl von Strecken 170,
180, 190 10a, 10b, 10c beschränkt ist. Vielmehr ist denkbar, dass beispielsweise mehrere
Parkstrecken vorhanden sind, um für möglichst große Flexibilität in der Auslastung
der Rotationsdruckmaschine mehrere Transportvorrichtungen zu parken.
[0033] Sowie eine Transportvorrichtung auf eine der Zuführstrecken 10a, 10b, 10c befördert
ist, wie es in Figur 3 exemplarisch für Zuführstrecke 10a dargestellt ist, entlang
der eine Transportvorrichtung 20d in Richtung eines Pfeils P4 befördert wird, gelangt
diese zu einer Schleuse 60a. Die nachfolgende Beschreibung wird exemplarisch für die
Schleuse 60a gegeben, gilt aber auch für Schleusen 60b, 60c, und 60c.
[0034] Wie oben bereits beschrieben, umfasst die Schleuse 60a ein Schleusengehäuse 61 a,
welches in abdichtender Weise an der Schutzwand 50 angebracht ist. Das Schleusengehäuse
61a umfasst eine erste Durchgangsöffnung 62a und eine zweite Durchgangsöffnung 63a,
wobei die zweite Durchgangsöffnung 63a an eine Öffnung 51 a in der Schutzwand angrenzt,
so dass die Zuführstrecke 10a durch die erste Durchgangsöffnung 62a, die zweite Durchgangsöffnung
63a und schließlich die Öffnung 51 a verläuft.
[0035] Wie mit Bezug zu den Figuren 2a und 2b beschrieben, umfasst die Schleuse 63a an den
Durchgangsöffnungen 62a bzw. 63a auch Verschlusselemente, die aus Gründen der Übersichtlichkeit
in Figur 3 aber weggelassen sind.
[0036] Entscheidend für die Wirkungsweise der Schleuse 60a ist, dass bei einem Befördern
einer Transportvorrichtung, in Figur 3 beispielsweise Transportvorrichtung 20d, durch
die Schleuse 60a hindurch zunächst die Verschlusselemente an der ersten Durchgangsöffnung
62a entsprechend bewegt werden, um die Durchgangsöffnung 62a freizugeben, während
die Verschlusselemente an der zweiten Durchgangsöffnung 63a diese verschlossen halten.
Sowie sich die Transportvorrichtung in der Schleuse 60a befindet, verschließen die
Verschlusselemente die erste Durchgangsöffnung 62a wieder, und die Verschlusselemente
an der zweiten Durchgangsöffnung 63a öffnen diese. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass zu keinem Zeitpunkt eine offene Verbindung zwischen Maschinenbereich 80 und Nutzerbereich
40 besteht, so dass Lärm und Gerüche nicht vom Maschinenbereich 80 in den Nutzerbereich
40 dringen können.
[0037] Nach Durchgang der Transportvorrichtung durch die Öffnung 51 a verschließen auch
die Verschlusselemente an Durchgangsöffnung 63a diese wieder, und die Transportvorrichtung
kann weiter zu einer automatischen Plattenwechselvorrichtung 160 befördert werden,
welche Druckplatten von der Transportvorrichtung entnimmt und an einem Plattenzylinder
in einer Druckeinheit eines Druckturms 150 anbringt.
[0038] In entsprechender Weise werden nicht mehr gebrauchte Druckplatten von der automatischen
Plattenwechselvorrichtung 160 von einem Plattenzylinder abgenommen, und an die Transportvorrichtung
übergeben, welche dann den umgekehrten Weg durch die Öffnung 51 a bzw. die Durchgangsöffnungen
63a und 62a der Schleuse 60a entlang der Zuführstrecke 10a befördert wird. Schließlich
wird die Transportvorrichtung beispielsweise über die Übergabestation 201 an die Ringstrecke
180 befördert, und dann entweder über Übergabestation 205 an die Parkstrecke 190 oder
über Übergabestation 200 an die Zuführstrecke 170 befördert.
[0039] Es sei noch bemerkt, dass die Art der Beförderung von Transportvorrichtungen entlang
der Strecken entweder über einen externen Antrieb oder einen internen, d.h. eigenen
Antrieb erfolgen kann. Wichtig ist jedoch, dass der Antrieb bzw. die Antriebe für
die Transportvorrichtungen mittels einer Steuerung, welche beispielsweise in dem Leitstand
90 integriert sein kann, überwacht wird bzw. werden, so dass die Beförderung einer
jeweiligen Transportvorrichtung zu einem vorgegebenen Zeitpunkt an einem vorgegebenen
Ort erfolgt. Wie oben bereits beschrieben, kann ein Nutzer die Steuerung mittels einer
Eingabevorrichtung 110 beeinflussen bzw. mit einer Anzeigevorrichtung 130 überprüfen
und nachverfolgen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Fördersystem
- 10
- Zuführstrecke
- 20,20a,20b,20c,20d
- Transportvorrichtungen
- 30
- Objekt, Transportbehälter
- 40
- Nutzerbereich
- 50
- Schutzwand
- 60,60a,60b,60c,60d
- Schleuse
- 61,61 a
- Schleusengehäuse
- 62,62a
- erste Durchgangsöffnung
- 63,63a
- zweite Durchgangsöffnung
- 64
- Verschlusselement
- 65
- Führungsschiene
- 66
- Stellelement
- 67
- Schiebetürkante
- 68
- Aussparung
- 80
- Maschinenbereich
- 90
- Leitstand
- 110
- Eingabevorrichtung
- 130
- Anzeigevorrichtung
- 150
- Druckturm
- 160
- Plattenwechselvorrichtung
- 170
- Zuführstrecke
- 180
- Ringstrecke
- 190
- Parkstrecke
- 200,201,202,203,204,205
- Übergabevorrichtung
- P1 bis P4
- Richtungspfeile
1. Fördersystem (1) für eine Rotationsdruckmaschine, umfassend eine Schutzwand (50),
welche einen Nutzerbereich (40) von einem die Rotationsdruckmaschine umgebenden Maschinenbereich
(80) abtrennt, wobei die Schutzwand (50) eine Schutzfunktion aufweist, um für einen
im Nutzerbereich (40) befindlichen Nutzer druckprozessbedingte schädliche Emissionen
fernzuhalten, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schutzwand (50) wenigstens eine Schleuse (60; 60a, 60b, 60c, 60c) angeordnet
ist, so dass Objekte (30) durch die wenigstens eine Schleuse (60; 60a, 60b, 60c, 60c)
hindurchführbar sind, und zwar unter weitgehender Beibehaltung der Schutzfunktion
der Schutzwand (50) in den Maschinenbereich (80) hinein bzw. aus dem Maschinenbereich
(80) heraus.
2. Fördersystem (1) nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Schleuse (60; 60a, 60b,
60c, 60c) ein Schleusengehäuse (61; 61 a) mit wenigstens einer ersten verschließbaren
Durchlassöffnung (62; 62a) und einer zweiten verschließbaren Durchlassöffnung (63;
63a) aufweist, welche jeweils in einer zur Schutzwand (50) im Wesentlichen senkrechten
Förderrichtung öffenbar sind, und wobei das Schleusengehäuse (61; 61 a) in abdichtender
Weise mit der Schutzwand (50) verbunden ist.
3. Fördersystem (1) nach Anspruch 2, wobei die wenigstens eine Schleuse (60; 60a, 60b,
60c, 60c) eine oder mehrere weitere verschließbare Durchlassöffnungen in der Förderrichtung
aufweist.
4. Fördersystem (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei ein Abstand zwischen zwei in Förderrichtung
angrenzenden Durchlassöffnungen variabel einstellbar ist.
5. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei beim Einbringen eines Objekts
(30) vom Nutzerbereich (40) in den Maschinenbereich (80) oder umgekehrt immer wenigstens
eine verschliessbare Durchlassöffnung (62, 63) verschlossen ist.
6. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die verschließbaren Durchlassöffnungen
(62, 63) jeweils durch eine oder mehrere schwenkbare und/oder schiebbare Verschlusselemente
(64, 64, 64, 64) verschließbar bzw. öffenbar sind.
7. Fördersystem (1) nach Anspruch 6, wobei die Verschlusselemente (64, 64, 64, 64) aus
einem flexiblen Material bestehen.
8. Fördersystem (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Objekte (30) entlang
einer vorgegebenen Strecke (10; 10a, 10b, 10c, 10d) durch die wenigstens eine Schleuse
(60; 60a, 60b, 60c, 60d) hindurchführbar sind.
9. Fördersystem (1) nach Anspruch 8, wobei die vorgegebene Strecke Teil eines Streckensystems
umfassend eine Vielzahl von Strecken (10a, 10b, 10c, 10d, 170, 180, 190) ist, welche
jeweils eine Schiene und/oder ein Seil und/oder ein Band umfassen, entlang der bzw.
dem die Objekte (30) verlagerbar sind.
10. Fördersystem (1) nach Anspruch 9, wobei die Verlagerung der Objekte (30) entlang der
Strecken des Streckensystems mittels einer Steuerung (140) erfolgt.
11. Fördersystem (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Objekte (30) druckmaschinenrelevanten
Verbrauchsmaterialien und/oder Transportvorrichtungen (20; 20a, 20b, 20c, 20d) umfassen,
und wobei die Transportvorrichtungen (20; 20a, 20b, 20c, 20d) zum Transportieren der
druckmaschinenrelevanten Verbrauchsmaterialien geeignet sind.
12. Fördersystem (1) nach Anspruch 11, wobei die Transportvorrichtungen (20; 20a, 20b,
20c, 20d) mit einem eigenen Antrieb versehen sind, mit dem die Transportvorrichtungen
(20; 20a, 20b, 20c, 20d) entlang der Strecken verlagerbar sind.
13. Fördersystem (1) nach Anspruch 11, wobei die Transportvorrichtungen (20; 20a, 20b,
20c, 20d) und/oder druckmaschinenrelevanten Verbrauchsmaterialien mit einem externen
Antrieb entlang der Strecken verlagerbar sind.
14. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei das Streckensystem Übergabestationen
(200, 201, 202, 203, 204, 205) umfasst, an denen Transportvorrichtungen (20; 20a,
20b, 20c, 20d) und/oder druckmaschinenrelevante Verbrauchsmaterialien an das Streckensystem
übergebbar und/oder vom Streckensystem entnehmbar sind.
15. Fördersystem (1) nach Anspruch 14, wobei eine Übergabe einer Transportvorrichtung
(20; 20a, 20b, 20c, 20d) und/oder von druckmaschinenrelevanten Verbrauchsmaterialien
an einer Übergabestation (200, 201, 202, 203, 204, 205) automatisch mittels der Steuerung
(140) erfolgt.
16. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 15, wobei das Streckensystem wenigstens
eine Ringstrecke (180) umfasst, welche mit wenigstens einer der durch eine Schleuse
führenden Strecke über wenigstens eine Übergabestation (201, 202, 203) verbunden ist.
17. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 16, wobei das Streckensystem wenigstens
eine Parkstrecke (190) umfasst, welche mit wenigstens einer der durch eine Schleuse
(60a, 60b, 60c, 60d) führenden Strecke und/oder mit der wenigstens einen Ringstrecke
(180) über jeweils wenigstens eine Übergabestation (201, 202, 203) verbunden ist.
18. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 17, wobei Strecken des Streckensystems
relativ zueinander gesehen auf unterschiedlichen Höhenniveaus verlaufen.
19. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 18, wobei die Steuerung (140) über
eine Eingabevorrichtung (110) von einem Nutzer bedienbar ist, wobei eine Übergabe
bzw. Entnahme einer Transportvorrichtung (20a, 20b, 20c, 20d) und/oder druckmaschinenrelevanter
Verbrauchsmaterialien an das bzw. von dem Streckensystem durch den Nutzer vorgebbar
ist.
20. Fördersystem (1) nach Anspruch 19, wobei die Eingabevorrichtung (110) eine Anzeigevorrichtung
(130) umfasst, an der für den Nutzer eine Position und/oder eine Eigenschaft einer
Transportvorrichtung (20a, 20b, 20c, 20d) und/oder druckmaschinenrelevanter Verbrauchsmaterialien
ablesbar sind.
21. Fördersystem (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 20, wobei die druckmaschinenrelevanten
Verbrauchsmaterialien Druckplatten sind.