[0001] Die Erfindung betrifft einen Einwurfschacht für eine unterirdische Sammeleinrichtung
für Abfälle nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine unterirdische Sammeleinrichtung
mit einem Einwurfschacht nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
STAND DER TECHNIK
[0002] Ein solcher Einwurfschacht für eine unterirdische Sammeleinrichtung mit Untergrund-Containern
ist allgemein bekannt. Dieser weist ein zylindrisches Rohr mit einem Deckel auf, in
welches Müllsäcke in die unterirdische Sammeleinrichtung eingeworfen werden können.
[0003] Aus
DE-A-198 37 453 ist beispielsweise eine unterirdische Sammeleinrichtung mit einem Einwurfschacht
bekannt, der eine Schütte mit seitlichen Wangen aufweist, die so gestaltet ist, dass
nur eine bestimmte Menge eingeworfen werden kann. Mit dem Öffnen der Schütte wird
eine Rutsche hochgeklappt, die vermeiden soll, dass zu lange Gegenständ eingeworfen
werden, die den Einwurfschacht verstopfen könnten. Die Schütte ist mit einem Schlüssel
oder einer Chipkarte aufschliessbar. Der Schlüssel oder die Chipkarte können erst
nach dem Schliessen der Schütte wieder entnommen werden.
[0004] Eine genaue Gewichtsbestimmung eines eingeworfenen Müllsackes oder dergleichen ist
bei dem obigen Einwurfschacht nicht vorgesehen.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Einwurfschacht anzugeben,
bei welchem auf eine einfache Art eine Gewichtsbestimmung des eingeworfenen Mülls
ermöglicht wird.
GEGENSTAND DER ERFINDUNG
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Einwurfschacht für Abfälle mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0007] Der erfindungsgemässe Einwurfschacht hat den grossen Vorteil, dass jeder eingeworfener
Müllsack sofort gewogen wird und somit eine verursachergerechte Abrechnung des Mülles
erfolgen kann. Dazu kann ein elektronisches Identifikationsmittel, wie eine Chipkarte
oder ein alphanumerischer Code vorgesehen sein, um den Deckel des Einwurfschachts
zu öffnen.
BESCHREIBUNG EINES AUSFÜHRUNGSBEISPIELES DER ERFINDUNG
[0008] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und
aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand eines in den schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert wird. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Einwurfschacht mit geöffnetem Deckel in perspektivischer Dar- stellung,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht und eine überlagerte teiltransparente Ansicht des Einwurfschachts,
- Fig. 3
- eine Untenansicht und eine überlagerte teiltransparente Ansicht des Einwurfschachts,
und
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Betonschachts mit einem Einwurf- schacht nach Figuren
1 bis 3.
[0009] In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet,
wenn nicht anders angegeben.
[0010] In Figur 1 ist ein Einwurfschacht 1 für eine unterirdische Sammeleinrichtung in perspektivischer
Darstellung gezeigt, der einen äusseren Zylinder 2 und einen kreisrunden Deckel 3
aufweist. Der Zylinder 2 ist dabei auf einer Trägerplatte 4 angeordnet. Solche unterirdischen
Sammeleinrichtungen sind allgemein bekannt und werden beispielsweise von der Firma
Villiger Entsorgungsyssteme AG in CH-5647 Oberrüti unter der Bezeichnung «Sub-Vil»
vertrieben. Ferner ist ein Fusspedal 5 am Fuss des äusseren Zylinders 2 vorgesehen,
mittels welchem über einen Hebelmechanismus 6 der Deckel 3 geöffnet werden kann. Ein
innerer Zylinder 7 ist verschiebbar innerhalb des äusseren Zylinders 2 gelagert, so
dass dieser sich geringfügig nach unten verschieben kann. Am oberen Rand 8 des äusseren
Zylinders 2 sind eine digitale Anzeige 9 und ein Einfuhrschlitz 10 für eine Chipkarte
angeordnet. Hinter dem Einfuhrschlitz 9 ist ein Lesegerät vorgesehen, das mit einem
elektronischen Identifikationsmittel verbunden ist, welches mit einem - nicht-dargestellten
- Verschluss am Deckel 3 in Verbindung steht. Dieser Verschluss ist ferner mit dem
Fusspedal 5 verbunden.
[0011] In Figur 2 ist eine Vorderansicht und eine überlagerte teiltransparente Ansicht auf
den Einwurfschacht 1 gezeigt. Unterhalb der Trägerplatte 4 sind zwei Klappen 11 und
12 angeordnet, welche mittels eines Öffnungsmechanismus 13 je um eine seitliche Achse
14 bzw. 15 (siehe Fig. 3) geschwenkt werden können. In Figur 3 ist der Einwurfschacht
1 von unten dargestellt, wobei die Schwenkachsen 14 und 15 deutlich erkennbar sind.
Diese Schwenkachsen 14 und 15 sind einerseits über Querverstrebungen 16 an den jeweiligen
Klappen 11 bzw. 12 befestigt und andererseits über den Öffnungsmechanismus 13 schwenkbar
gelagert. Die Klappen 11 und 12 sind ferner mittels Scharnieren 20 und 21 am inneren
Zylinder 7 drehbar befestigt. Mit dem Öffnungsmechanismus 13 können nun die Klappen
11 und 12 nach unten geschwenkt werden.
[0012] Des Weiteren sind drei Drucksensoren 19, 20 und 21 an der Trägerplatte 4 befestigt,
auf welchen der innere Zylinder 7 mit den angelenkten Klappen 11 und 12 abgestützt
ist.
[0013] Die Funktionsweise des obigen Einwurfschachtes 1 ist nun folgendermassen:
Zunächst wird die Chipkarte in den Einfuhrschlitz 10 eingeführt, um die Identität
des Benutzers mittels des Lesegerätes festzustellen. Auf der Anzeige 9 kann der Benutzer
seine Identifkationsnummer ablesen. Sodann kann der Deckel 3 mit dem Fusspedal 5 geöffnet
werden und ein Müllsack in den Einwurfschacht 1 eingeworfen werden. Sobald der Müllsack
eingeworfen worden ist, kann die Chipkarte wieder aus dem Einfuhrschlitz 10 entnommen
werden. Der Müllsack kommt nun auf die beiden Klappen 11 und 12 zu liegen, so dass
der innere Zylinder 7 durch das zusätzliche Gewicht des Müllsacks nach unten gedrückt
wird. Mit den Drucksensoren 17, 18 und 19 wird das Gewicht des Müllsacks gewogen und
nach der Wägung werden die Klappen 11 und 12 mit dem Öffnungsmechanismus 13 nach unten
geschwenkt, so dass der Müllsack in den - hier nicht dargestellten - Untergrund-Container
gelangt. Über eine - hier nicht dargestellte - elektronische Datenverarbeitung wird
das Gewicht des eingeworfenen Müllsacks und die Identifikationsnummer des Benutzers
registriert, und somit kann die Müllentsorgung dem Benutzer beispielsweise über eine
monatliche Abrechnung belastet werden.
[0014] In Figur 4 ist schematisch ein Betonschacht 25 dargestellt, in welchem ein Untergrund-Container
26 mit einer Presse 27 untergebracht ist. Der Container 26 steht auf einer Bühne 28,
welche mittels einer Hebevorrichtung 29 angehoben werden kann. Die Hebevorrichtung
29 ist mit einer Abdeckung 30 versehen, welche den Container 26 fast vollständig abdeckt.
Im Bereich der Presse 27 ist eine Öffnung 31 in der Abdeckung 30 vorgesehen, die mit
einer schwenkbaren Trägerplatte 32, welche den Einwurfschacht 1 trägt, verschlossen
werden kann. In Figur 4 ist die Trägerplatte 32 in geöffneter Stellung dargestellt.
Ferner ist ein Kippmechanismus 33 am äusseren Rand der Öffnung 31 vorgesehen, welcher
aus zwei, parallel zueinander angeordneten Winkelstücken besteht und die unten an
einen Rollcontainer 35 eingreifen, so dass dieser mittels des Kippmechanismus 33 gekippt
und in den Untergrund-Container geleert werden kann. Der Kippmechanismus 33 wird mit
einem nicht-dargestellten Hydraulikzylinder betätigt. Mittels Drucksensoren unterhalb
des Hydraulikzylinders kann das Gewicht des Containers vor und nach dem Entleeren
bestimmt werden, so dass das Gewicht des abgeladenen Mülls automatisch bestimmt werden
kann (ähnlich wie beispielsweise in
EP-B-0 186 820 und
EP-B-0 255 624 beschrieben).
1. Einwurfschacht (1) für eine unterirdische Sammeleinrichtung mit einem Zylinder (2)
und einem Deckel (3), dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Endbereich eine Klappe (11, 12) vorgesehen ist, mittels welcher das Gewicht
des eingeworfenen Mülls bestimmbar ist.
2. Einwurfschacht (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (3) mit einem Fusspedal (5) und einem Hebelmechanismus (6) verbunden ist,
um den Deckel (3) mit einem Fuss zu öffnen.
3. Einwurfschacht (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappe (11, 12) zweiteilig ausgebildet ist.
4. Einwurfschacht (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein innerer Zylinder (7) vorgesehen ist, welcher innerhalb des Zylinders (2) verschiebbar
ist, und die Klappe (11, 12) mittels eines Öffnungsmechanismus (13) schwenkbar gelagert
ist.
5. Einwurfschacht (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der innere Zylinder (7) auf mindestens einem Drucksensor (17, 18, 19) abstützt.
6. Einwurfschacht (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektronisches Identifikationsmittel vorgesehen ist, mit welchem ein am Deckel
(3) vorgesehener Verschluss aufschliessbar ist.
7. Einwurfschacht (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss mit dem Fusspedal (5) verbunden ist.
8. Einwurfschacht nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Identifkationsmittel ein Lesegerät mit einem Einfuhrschlitz (10)
für eine Chipkarte ist.
9. Unterirdische Sammeleinrichtung mit einem Einwurfschacht (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 8 und einem Untergrund-Container (26), dadurch gekennzeichnet, dass der Einwurfschacht (1) auf einer Trägerplatte (32) kippbar befestigt ist, und ein
Kippmechanismus (33) für einen Rollcontainer (35) vorgesehen ist, um den Rollcontainer
(35) seitlich zu kippen und derart in den Untergrund-Container (26) zu entleeren.