[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Stapeln aus Druckprodukten,
die mit einer ersten Fördervorrichtung in einem Schuppenstrom fortlaufend einer sich
im Wesentlichen horizontal erstreckenden Stapelauflage im Wesentlichen senkrecht zugeführt
werden und zumindest annähernd senkrecht aneinandergereiht einen Stapel bilden, der
auf der Stapelauflage mit einer zweiten Fördervorrichtung mit einer Vorschubgeschwindigkeit
in einer Vorschubrichtung transportiert und dabei an einem vorlaufenden Stapelende
an einer mitlaufenden Stützvorrichtung abgestützt wird. Die Erfindung betrifft zudem
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen von Stapeln aus Druckprodukten sind im
Stand der Technik beispielsweise durch die
EP0623542 B1,
EP0872443 A und
EP1405809 A bekannt geworden. Solche Stapel, auch Stangen genannt, werden mit Endbrettern und
einer Umreifung zusammengehalten. Sie haben sich zur Abnahme von Druckbogen aus Druckmaschinen
und zur Vorbereitung der Weiterverarbeitung seit langem bewährt.
[0003] Vor allem bei besonders dicken Druckbogen, beispielsweise bei solchen mit 100 und
mehr Seiten, trägt der Rücken, auf dem diese Druckprodukte während der Stapelbildung
transportiert werden, vergleichsweise stark auf. Insbesondere bei gefalteten Druckprodukten
mit ihren den jeweiligen Rücken bildenden Falzkanten kann dies die Stapelbildung wesentlich
erschweren. Zudem können solche Druckprodukte bei der Stapelbildung aufgrund der vergleichsweise
hohen Reibung beschädigt werden.
[0004] Durch die
EP1950159 A1 wird eine Anordnung vorgeschlagen, die sich für solche Druckprodukte besonders eignen
soll. Es handelt sich hier insbesondere um in einem Falz geheftete Druckprodukte.
Diese Druckprodukte sind beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften oder Broschüren.
Um die Stapelbildung zu vereinfachen, wird hier vorgeschlagen, den Stapel in mehrere
Stapelsektionen aufzuteilen und diese gegeneinander zu versetzen. Um eine stapelartige
Anordnung zu erreichen, ist ein Versetzungsmittel erforderlich, das in die Stapelauflage
eingreift und beispielsweise als abgestuftes Förderband ausgebildet ist. Ein Stapel
mit gegeneinander versetzten Stapelsektionen ist aber wesentlich voluminöser und in
der Herstellung deutlich aufwendiger als ein üblicher Stapel.
[0005] Auch mit dem Verfahren gemäss der
EP1350750 A soll die Stapelbildung von Druckprodukten erleichtert werden. Um dies zu erreichen,
sind oberhalb des Auftreffbereichs der Druckprodukte auf die Stapelauflage angeordnete
Führungsbleche mit jeweils einem in Stapelrichtung vorstehenden Bereich vorgesehen,
mittels dem die Druckprodukte bei der Zuführung zur Stapelauflage in Stapelrichtung
gebogen werden. Dadurch soll sowohl die Eigenstabilität der Druckprodukte beim Einlauf
erhöht als auch mehr Platz für das neu zugeführte Druckprodukt geschaffen werden.
Nachteilig ist jedoch, dass dadurch die Reibung zwischen den Druckprodukten und damit
das Risiko von deren Beschädigung und/oder des Verschmierens der Druckfarbe vergrössert
wird. In Stapelrichtung beabstandet vom Auftreffbereich der Druckprodukte ist zudem
ein auf zwei gegenüberliegende Kantenbereiche eines Druckproduktes in Stapelrichtung
beschleunigend wirkendes Verdichtungsmittel zur Verdichtung des stromabwärtigen Teils
des Stapels angeordnet. Zudem ist in einer Ausführungsform auch oberhalb des stromaufwärtigen,
unverdichteten Teils des Stapels beidseitig eine dem Fördern der Druckprodukte dienende
Bürstenwalze angeordnet.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der genannten Art sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welche sich durch eine besonders
einfache und sichere sowie schonende Stapelbildung auszeichnen und dennoch eine hohe
Leistung ermöglichen.
[0007] Die Aufgabe ist gemäss Anspruch 1 dadurch gelöst, dass jeweils wenigstens ein auf
die Stapelauflage mit einer unteren Kante auftreffendes Druckprodukt im Bereich seiner
unteren Kante durch eine dritte Fördervorrichtung beaufschlagt und mit einer Geschwindigkeit
in Vorschubrichtung des Stapels bewegt wird, die zumindest der Vorschubgeschwindigkeit
des Stapels entspricht. Mit der dritten Fördervorrichtung wird somit der Bereich der
unteren Kante des Druckproduktes beaufschlagt und gegen den Stapel geschoben. Dadurch
wird im Bereich der unteren Kante, d.h. an der Unterseite der den Stapel bildenden
Druckprodukte zusätzlicher Raum für das jeweils nachfolgende Druckprodukt geschaffen.
Auf diese Weise kann die Reibung des nachfolgenden an dem bereits gestapelten Druckprodukt
insbesondere in deren Rückenbereich wesentlich vermindert werden. In der Folge wird
die Stapelbildung vereinfacht und Störungen sowie Beschädigungen an Druckprodukten
können weitgehend vermieden werden.
[0008] Es hat sich gezeigt, dass beim Herstellen von Stapeln aus Druckprodukten mit dem
erfindungsgemässen Verfahren insbesondere die sogenannte Schlaufenbildung, bei der
die äusseren Seiten eines gefalteten Druckbogens durch den nachfolgenden Druckbogen
weggeschoben werden, wirksam verhindert werden kann. Solche in sich verschobenen Druckprodukte
bzw. Druckbogen könnten ansonsten nicht mehr weiterverarbeitet werden und müssten
ausgeschleust werden. Versuche haben gezeigt, dass die Schlaufenbildung auch bei vergleichsweise
dicken Druckprodukten, beispielsweise mit 100 und mehr Seiten, wirksam verhindert
werden kann.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Beaufschlagung des
jeweiligen Druckprodukts im Bereich seiner unteren Kante form- und/oder kraftschlüssig
erfolgt. Damit kann eine ausreichende Kraftübertragung zur Verschiebung des Bereichs
der unteren Kante des jeweiligen Druckprodukts in Richtung des Stapels realisiert
werden.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jedes auf die Stapelauflage
auftreffende Druckprodukt mit der dritten Fördervorrichtung im Bereich seiner unteren
Kante beaufschlagt wird. Die Druckprodukte des bereits gebildeten Stapels können dann
wie üblich auf der Stapelauflage transportiert werden. Dieser Transport erfolgt beispielsweise
in an sich bekannter Weise mit Bändern.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die dritte Fördervorrichtung
den Bereich der unteren Kante des Druckproduktes an einer sich vom bildenden Stapel
abgewendeten Rückseite des Druckproduktes beaufschlagt. Dieser Bereich der unteren
Kante kann daher mit der vorgesehenen Geschwindigkeit gegen den Stapel, d.h. in Vorschubrichtung
bewegt werden. Dies ist dann besonders einfach und sicher, wenn die dritte Fördervorrichtung
den Bereich der unteren Kante des Druckproduktes gemäss einer Weiterbildung der Erfindung
mit einem Mitnehmerelement beaufschlagt und gegen den sich bildenden Stapel schiebt.
Ein solches Mitnehmerelement kann beispielsweise durch einen Zahn oder einen Finger
oder auch durch mehrere Finger gebildet werden. Hierzu eignet sich insbesondere ein
endloses Förderorgan, mit mehreren Mitnehmerelementen.
[0012] Das genannte endlose Förderorgan besonders einfach und sicher sowie kostengünstig
mit einem Zahnriemen realisiert werden. Ein solcher angetriebener und vorzugsweise
verstellbarer Zahnriemen besitzt auf seiner Aussenseite mehrere Zähne, von denen jeweils
einer im Bereich der unteren Kante des Druckproduktes angreift und diese gegen den
Stapel schiebt. Der Zahnriemen kann beispielsweise zur Anpassung an unterschiedliche
Druckprodukte ausgewechselt werden. Alternativ kann das endlose Förderorgan auch mit
einem Flachriemen realisiert werden.
[0013] Vorzugsweise sind wenigstens zwei endlose Organe im Abstand zueinander angeordnet.
Möglich wäre auch eine Ausführung mit einem besonders breiten endlosen Förderorgan
oder mit mehr als zwei endlosen Förderorganen. Diese sind beispielsweise mit einem
Motor angetrieben und so gesteuert, dass der Bereich der unteren Kante mit einer geeigneten
Geschwindigkeit bewegt wird. Geeignete Antriebe und Steuerungen sind dem Fachmann
an sich bekannt.
[0014] Eine besonders geeignete Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ergibt sich aus
den entsprechenden Vorrichtungsansprüchen. Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich
aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Teilansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Ansicht gemäss Fig. 1 jedoch ohne Stapel und Schuppenstrom,
- Fig. 3
- eine seitliche Teilansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung und
- Fig. 4
- eine Teilansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Illustration der Beaufschlagung
der Druckprodukte und
- Fig. 5
- eine Teilansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Darstellung entsprechend
Fig. 4, gemäss eines weiteren Ausführungsbeispiels.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 besitzt gemäss Fig. 1 eine erste Fördervorrichtung
8, die mehrere um Umlenkrollen 10 geführte Förderbänder 9 aufweist, mit welcher Druckprodukte
2 in einem Schuppenstrom 6 in einer im Wesentlichen vertikalen Transportrichtung 11
einer Stapelauflage 13 zugeführt werden. Auf der Stapelauflage 13 werden die Druckprodukte
2 zu einem Stapel 7 aneinandergelegt und mit einer zweiten Fördervorrichtung 14 in
einer im Wesentlichen horizontalen Vorschubrichtung 12 vorangeschoben. Der Stapel
7 wird an einem vorlaufenden Stapelende 28 an einer an sich bekannten Stützvorrichtung
29 abgestützt.
[0016] Die Druckprodukte 2 sind beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren oder
auch einfach oder mehrfach gefaltete oder auch geheftete Druckbogen. Sie besitzen
jeweils eine in Transportrichtung 11 vorlaufende unteren Kante 3, eine in Vorschubrichtung
12 zeigende Vorderseite 4 sowie eine entgegengesetzt dazu ausgerichtete Rückseite
5, wie dies in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt ist. Sind die Druckprodukte 2 mit einem
Falz versehen, so bildet dieser die vorlaufende untere Kante 3. An ihren übrigen Seiten
können die gefalzten Druckprodukte 2 jeweils offen sein. Aufgrund des Falzes sind
die Druckprodukte 2 im Bereich ihrer unteren Kante 3 etwas dicker als oberhalb der
Kante 3 ausgebildet. Dies ist auch dann der Fall, wenn der Falz abgepresst ist. Die
Druckprodukte 2 können vergleichsweise viele Seiten, beispielsweise 100 und mehr Seiten
aufweisen.
[0017] Zur Bildung des Stapels 7 werden die Druckprodukte 2 zuerst vertikal und dann horizontal
transportiert. Es findet somit eine Umlenkung von der Transportrichtung 11 in die
Vorschubrichtung 12 um etwa 90° statt. Im Stapel 7 wird ein bestimmter Stapeldruck
aufrechterhalten. Dieser sorgt dafür, dass der Stapel 7 stabil ist und in einem späteren
Verfahrensschritt in an sich bekannter Weise umreift werden kann. Dazu wird auf den
oben genannten Stand der Technik verwiesen.
[0018] Für den Vorschub des Stapels 7 sind in einem Maschinengestell 22 der Vorrichtung
1 zwei Vorschubbänder 15 horizontal beabstandet voneinander und im Wesentlichen parallel
zueinander angeordnet, welche gemeinsam mit einem hier lediglich in Form eines Antriebszahnrades
30 dargestellten Antrieb die zweite Fördervorrichtung 14 bilden. Der gebildete Stapel
7 liegt auf dieser Fördervorrichtung 14 auf und wird in Vorschubrichtung 12 mit einer
bestimmten Vorschubgeschwindigkeit gegen die Stützvorrichtung 29 gefördert. Die Vorschubgeschwindigkeit
kann mittels der zweiten Fördervorrichtung 14 gesteuert werden. Natürlich können auch
mehr als zwei Vorschubbänder 15 verwendet werden, es ist aber auch ein einziges Vorschubband
15 denkbar.
[0019] Im Maschinengestell 22 ist zudem eine dritte Fördervorrichtung 16 gelagert, die zwei
im Abstand zueinander angeordnete, hier beispielsweise als Zahnriemen ausgebildete,
endlos umlaufende Förderorgane 17 aufweist. Diese sind wie in Fig. 2 ersichtlich zwischen
den beiden Vorschubbändern 15 angeordnet und weisen jeweils einen Obertrum 24 sowie
einen Untertrum 31 auf (Fig. 3). Die Druckprodukte 2 werden jeweils beim Auftreffen
ihrer unteren Kante 3 auf die Stapelauflage 13 durch die in einem Auftreffbereich
32 der Druckprodukte 2 angeordneten, endlos umlaufenden Förderorgane 17 der dritten
Fördervorrichtung 16 beaufschlagt. Die Förderorgane 17 sind gemäss Fig. 3 bis 5 jeweils
um ein um eine Achse 25 drehbares, als Umlenkrolle ausgebildetes Umlenkelement 18
gelegt, das stromab des Auftreffbereichs 32 der Druckprodukte 2 auf die Stapelauflage
13 angeordnet ist. Die Förderorgane 17 sind von einem hier nicht gezeigten Motor angetrieben
und werden mittels einer Spannvorrichtung 23 gespannt. Der Antrieb ist mit einer ebenfalls
nicht gezeigten Steuervorrichtung verbunden, so dass die Geschwindigkeit der Förderorgane
17 variiert werden kann. Das Umlenkelement 18 kann zudem horizontal und vertikal verschiebbar
sein. Natürlich kann die dritte Fördervorrichtung 16 auch mit einem einzigen Förderorgan
17, welches in diesem Fall besonders breit ausgebildet ist, oder mit mehr als zwei
im Abstand zueinander angeordneten Förderorganen 17 ausgestattet sein. Wie in den
Fig. 3 bis 5 dargestellt, ist die dritte Fördervorrichtung 16 in einem Bereich stromauf
bis stromab des Auftreffbereichs 32 der Druckprodukte 2 auf die Stapelauflage 13 angeordnet
und in diesem Auftreffbereich 32 zusätzlich zu den Vorschubbändern 15 der zweiten
Fördervorrichtung 14 förderwirksam. Für die Funktion der dritten Fördervorrichtung
ist demnach deren Anordnung zumindest im Auftreffbereich 32 der Druckprodukte 2 auf
die Stapelauflage 13 erforderlich.
[0020] Die Förderorgane 17 weisen gemäss Fig. 4 jeweils eine Mehrzahl von als Zähne oder
Finger ausgebildeten Mitnehmerelementen 20 auf, zwischen denen sich jeweils eine Lücke
21 befindet. In Fig. 4 ist eine Bewegungsrichtung 19 des Obertrums 24 gezeigt. Die
Lücken 21 zwischen den Mitnehmerelementen 20 sind so bemessen, dass sie jeweils eine
untere Kante 3 der Druckprodukte 2 aufnehmen können. Die Geschwindigkeit der Förderorgane
17 in Bewegungsrichtung 19 ist so eingestellt, dass sich die Mitnehmerelemente 20
des Obertrums 24 horizontal mit einer Geschwindigkeit bewegen, die zumindest der Vorschubgeschwindigkeit
des Stapels 7 entspricht und vorzugsweise grösser als diese ist. Dies hat zur Folge,
dass das jeweils auf die Stapelauflage 13 auftreffende Druckprodukt 2 im Bereich seiner
unteren Kante 3 an seiner Rückseite 5 durch ein Mitnehmerelement 20 beaufschlagt und
mit seiner unteren Kante 3 gegen den Stapel 7 bewegt bzw. gestossen wird. Dies wird
nachfolgend näher erläutert.
[0021] In der Fig. 4 ist ein Druckprodukt 2 gezeigt, das mit seiner unteren Kante 3 auf
die Förderorgane 17 der dritten Fördervorrichtung 16 und gleichzeitig auf die zweite
Fördervorrichtung 14 sowie auf die Stapelauflage 13 auftrifft. Weiterhin dargestellt
sind mehrere dem Druckprodukt 2 vorlaufende, den Stapel 7 bildende Druckprodukte 2'
sowie ein dem Druckprodukt 2 nachfolgendes, sich in Transportrichtung 11 auf die dritte
Fördervorrichtung 16 bzw. deren Förderorgane 17 zu bewegendes Druckprodukt 2". Da
die Förderorgane 17 stetig angetrieben sind, und die Geschwindigkeit der Mitnehmerelemente
20 zumindest der Vorschubgeschwindigkeit der zweiten Fördervorrichtung 14 entspricht,
wird das Druckprodukt 2 im Bereich der unteren Kante 3 an seiner Rückseite 5 durch
ein Mitnehmerelement 20 beaufschlagt und nach rechts, d.h. gegen den durch die vorlaufenden
Druckprodukte 2' angedeuteten Stapel 7 geschoben. Das Mitnehmerelement 20 hat den
Bereich der unteren Kante 3 des Druckproduktes 2 bereits an dessen Rückseite 5 beaufschlagt
und in Pfeilrichtung 26 gegen den Stapel 7 umgebogen. Dadurch wurde zwischen den beiden
unteren Kanten 3, 3" der aufeinander folgenden Druckprodukte 2, 2" ein Zwischenraum
27 geschaffen. Infolge des derart gebildeten Zwischenraums 27 wird die Reibung zwischen
den Druckprodukten 2, 2" vermindert, so dass diese schonender und sicherer gestapelt
werden können. Nach dem erfolgten Umbiegen der Kante 3 in Richtung des Stapels 7 wird
das Mitnehmerelement 20 nach unten bewegt und verlässt somit den Zwischenraum 27 sowie
die horizontale Ebene der Stapelauflage 13.
[0022] Der oben erläuterte Vorgang findet für jedes der Druckprodukte 2, 2', 2" statt. Grundsätzlich
ist aber auch eine Ausführung denkbar, bei welcher lediglich ein Teil der Druckprodukte
2, 2', 2" beispielsweise jedes zweite oder jedes dritte Druckprodukt mit der dritten
Fördervorrichtung 16 beaufschlagt wird.
[0023] Die dritte Fördervorrichtung 16 kann verstellbar sein, so dass sie beispielsweise
in eine Rückzugsposition verfahrbar ist, in welcher die Druckprodukte 2 nicht erfasst
werden. Die Förderorgane 17 können zur Anpassung an unterschiedliche Druckprodukte
2 ausgewechselt werden. Bei besonders dicken Druckprodukten 2 werden Förderorgane
17 verwendet, die entsprechend breite Lücken 21 aufweisen. Für vergleichsweise schmale
Druckprodukte 2 ist eine feinere Zahnung ist vorgesehen. Die Mitnehmerelemente 20
können beispielsweise aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt und vorzugsweise
so ausgebildet sein, dass die Druckprodukte 2 beim Vorschieben an der unteren Kante
3 nicht beschädigt werden.
[0024] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die dritte Fördervorrichtung 16 zumindest
ein als Flachriemen ausgebildetes Förderorgan 17 auf (Fig. 5). Der Flachriemen besitzt
eine raue Oberfläche 33 und besteht entweder aus einem die Druckprodukte 2 im Bereich
ihrer unteren Kante 3 durch Reibung beaufschlagenden Material, beispielsweise Gummi,
oder weist zumindest eine entsprechende, beispielsweise mit Gummi beschichtete Oberfläche
auf. Dieses die Druckprodukte 2 ausschliesslich durch Reibung transportierende Förderorgan
17 ist im Auftreffbereich 32 der Druckprodukte 2 auf die Stapelauflage 13 zusätzlich
zu den Vorschubbändern 15 der zweiten Fördervorrichtung 14 förderwirksam.
1. Verfahren zum Herstellen von Stapeln aus Druckprodukten (2), die mit einer ersten
Fördervorrichtung (8) in einem Schuppenstrom (6) fortlaufend einer sich im Wesentlichen
horizontal erstreckenden Stapelauflage (13) im Wesentlichen senkrecht zugeführt werden
und zumindest annähernd senkrecht aneinandergereiht einen Stapel (7) bilden, der auf
der Stapelauflage (13) mit einer zweiten Fördervorrichtung (14) mit einer Vorschubgeschwindigkeit
in einer Vorschubrichtung (12) transportiert und dabei an einem vorlaufenden Stapelende
(28) an einer mitlaufenden Stützvorrichtung (29) abgestützt wird, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils wenigstens ein auf die Stapelauflage (13) mit einer unteren Kante (3) auftreffendes
Druckprodukt (2) im Bereich seiner unteren Kante (3) durch eine dritte Fördervorrichtung
(16) beaufschlagt und mit einer Geschwindigkeit in Vorschubrichtung (12) des Stapels
(7) bewegt wird, die zumindest der Vorschubgeschwindigkeit des Stapels (7) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung des Druckproduktes (2) form- und/oder kraftschlüssig erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes auf die Stapelauflage (13) auftreffende Druckprodukt (2) im Bereich seiner
unteren Kante (3) durch die dritte Fördervorrichtung (16) beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der unteren Kante (3) des Druckproduktes (2) an einer vom Stapel abgewandten
Rückseite (5) des Druckproduktes (2) beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Fördervorrichtung (16) den Bereich der unteren Kante (3) des Druckproduktes
(2) mit einem Mitnehmerelement (20) beaufschlagt und gegen den sich bildenden Stapel
(7) schiebt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Fördervorrichtung (16) den Bereich der unteren Kante (3) des Druckproduktes
(2) reibschlüssig beaufschlagt und gegen den sich bildenden Stapel (7) schiebt.
7. Vorrichtung zum Herstellen von Stapeln aus Druckprodukten (2), mit einer sich horizontal
erstreckenden Stapelauflage (13), mit einer ersten Fördervorrichtung (8), mit welcher
die Druckprodukte (2) der Stapelauflage (13) in einem Schuppenstrom (6) fortlaufend
und im Wesentlichen senkrecht zuführbar sind, wobei die Stapelauflage (13) einen Auftreffbereich
(32) aufweist, in dem die Druckprodukte (2) mit einer unteren Kante (3) auf die Stapelauflage
(13) auftreffen, bevor sie auf der Stapelauflage (13) senkrecht aneinandergereiht
einen Stapel (7) bilden, und mit einer zweiten Fördervorrichtung (14), mit welcher
der Stapel (7) in einer Vorschubrichtung (12) gegen eine den Stapel (7) an einem vorlaufenden
Stapelende (28) abstützende Stützvorrichtung (29) verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Auftreffbereich (32) eine dritte Fördervorrichtung (16) angeordnet ist,
mit welcher ein auf die Stapelauflage (13) auftreffendes Druckprodukt (2) im Bereich
seiner unteren Kante (3) beaufschlagbar und in Vorschubrichtung des Stapels (7) bewegbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Fördervorrichtung (16) wenigstens ein endlos umlaufendes Förderorgan (17)
aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine endlos umlaufende Förderorgan (17) wenigstens ein Mitnehmerelement
(20) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Mitnehmerelement (20) an einer Rückseite (5) des Druckproduktes
(2) angreifbar ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Mitnehmerelement (20) ein Zahn oder ein Finger ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine endlos umlaufende Förderorgan (17) mit der unteren Kante (3)
des Druckproduktes (2) in Eingriff bringbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine endlos umlaufende Förderorgan (17) als ein angetriebener Zahnriemen
oder als ein angetriebener Flachriemen ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine endlos umlaufende Förderorgan (17) ein stromab des Auftreffbereichs
(32) angeordnetes Umlenkelement (18) aufweist, um welches das Förderorgan (17) gelegt
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Fördervorrichtung (16) wenigstens zwei im Abstand zueinander angeordnete,
endlos umlaufende Förderorgane (17) aufweist.