[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum öffnen eines eine Faserstoffbahn behandelnden
Nips, der durch ein wenigstens zwei Leitwalzen umlaufendes Band mit einer Gegenwalze
gebildet wird, indem sich das Band über einen Umschlingungswinkel größer als 5° an
die Umfangsfläche der Gegenwalze anschmiegt, wobei die Faserstoffbahn mittels eines
Sensors vor dem Nip auf Reißen oder Faltungen überwacht wird und im Falle des Auftretens
von Rissen oder Faltungen der Sensor über eine Steuerungsvorrichtung ein Signal an
eine Trennvorrichtung weitergibt.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Öffnen eines der Behandlung
einer Faserstoffbahn dienenden Nips, der durch ein über wenigstens zwei Leitwalzen
umlaufendes Band mit einer Gegenwalze gebildet ist, indem sich das Band über einen
Umschlingungswinkel größer als 5° an die Umfangsfläche der Gegenwalze anschmiegt.
[0003] Nips sind die Kontaktflachen zwischen zwei umlaufenden Behandlungsflächen, zwischen
denen eine Faserstoffbahn behandelt werden kann. Im Folgenden werden zur Erläuterung
der Erfindung Kalandernips herangezogen, zwischen denen eine Papier-oder Kartonbahn
satiniert wird. In der Regel ist eine der Kontaktflächen mit einer relativ weichen
Oberfläche ausgestattet, und die andere Behandlungsfläche wird durch eine harte, sehr
glatte und oft auch beheizbare Behandlungsfläche gebildet. Nips können in Bahnlaufrichtung
sehr unterschiedliche Längen haben. Das hängt beispielsweise von der Art des Kalanders
ab und unter welchem Druck die Behandlungsflächen aufeinandergepresst werden. Ist
eine der Behandlungsflächen mit einer weicheren Kunststoffschicht versehen, so muss
darauf geachtet werden, dass niemals eine zweite beheizte Behandlungsfläche mit ihr
in unmittelbaren Kontakt kommt, sondern immer eine Papierbahn dazwischen vorhanden
ist, die isolierend die abgegebene Wärme wegtransportiert. Im Falle eines Bahnrisses
muss also beispielsweise dafür gesorgt werden, dass sich die Behandlungsflächen schnell
voneinander trennen.
[0004] Aber auch bei einer eventuellen Faltenbildung der Bahn ist ein sogenannter Schnellrennvorgang
angesagt, weil ansonsten die elastische Oberfläche markiert werden könnte. Derartige
Markierungen in der Oberfläche würden sich immer wieder in die Papier- oder Kartonbahn
eindrücken und sie so unverkäuflich machen.
[0005] Im Folgenden soll auf den Stand der Technik eingegangen werden. Die erste bekannte
Verörfentlichung, die
EP 1176252 81, bezieht sich dabei auf einen Walzenkalander, der in der Regel relativ kurze Niplängen
aufweist. In dieser Schrift ist offenbart, eine untere Walze, die zumindest mit einer
weiteren Walze einen Nip bildet, über einen Hydraulikzylinder im Störfall schnell
senken zu Können. Erfindungsgemäß wird dort der Senkvorgang geschickt abgebremst,
um ein abruptes Aufsetzen der Walze und eine damit verbundene Erschütterung zu vermeiden.
[0006] Ein solcher Hydraulikzylinder wird dann aktiviert, wenn beispielsweise eine Lichtschranke
einen Riss in einer Faserstoffbahn feststellt.
[0007] Für einen Kalander mit einem längeren Nip, einem in der Fachwelt bekannten Schuhkalander,
ist ein weiterer Schnelltrennvorgang in der
WO 02/040771 A1 beschrieben.
[0008] Moderne Kalander mit sehr langen Nips sind die Bandkalander. Bei diesen wird die
Papier- oder Kartonbahn mittels eines umlaufenden Bandes über einen größeren Umschlingungswinkel
an eine beheizte Gegenwalze gedrückt. Dabei wird das Band unter Bandzugspannung gehalten,
so dass sich aus der Resultierenden der Krümmung auch ein Anlagedruck an die Bahn
ergibt. Ist das Band aus Kunststoff ist auch hier die Gefahr einer Überhitzung des
Bandes bei Bahnriss gegeben, Ist das Band dagegen aus Metall, also in der Regel aus
einem dünnen Stahlblech, so ist dessen Gefahr, bei Falten in der Bahn beschädigt zu
werden, sehr groß. Die Bahn wird in einem solchen Kalander mit rotierender Gegenwalze
und mit angelegtem und umlaufendem Band eingezogen, was die Gefahr der Bandbeschädigung
weiter erhöht.
[0009] Es ist die Aufgabe der Erfindung eine bandschonende Möglichkeit zum Schnelltrennen
eines Nips in einem Bandkalander zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird bei dem Verfahren gelöst, indem die Trennvorrichtung während des
Trennvorgangs wenigstens eine Leitwalze motorisch innerhalb von 0,9 Sekunden derart
versetzt, dass das Band nach dem Trennvorgang von der Gegenwalze beabstandet ist.
[0011] Unter dem Begriff "motorisch" ist hier die Mitwirkung aller möglichen Antriebe zu
verstehen, die auf elektrischem, hydraulischem oder pneumatischem Weg, mit Drehbewegung
oder Hub, eine Walze bewegen können. Ggf, sind auch mehrere solcher Antriebe notwendig.
Der Zeltraum 0,9 Sekunden ist bei den heutigen Bahngeschwindigkeiten von ca. 1000
bis 2000 m/min eine akzeptable Größe, wo einerseits der in der Fachwelt bekannte Sensor
zur Detektion von Rissen oder Falten in der Bahn noch in einem geeigneten Bereich
vor dem Kalander angeordnet sein kann, andererseits der Steuerung und der motorischen
Trennvorrichtung genug Zeit bleibt, den Kalandernip zu trennen, bevor die Fehlstelle
in der Bahn ihn erreicht. Das Band umschlingt die Gegenwalze wenigstens um 5° auf
dem Außenumfang, damit eine resultierende Kraft aus der Bandspannung einen ausreichend
großen Anpressdruck erzeugen kann.
[0012] Würden Band und Gegenwalze beispielsweise - so wie es nahe liegen würde - durch Abheben
der Gegenwalze getrennt, so würde das Band nicht mehr der notwendigen Bandzugspannung
unterliegen und flattern. Die sich daraus ergebenden Gefahren wären sehr groß. Risse
ein solches Band, das durchaus aus einem dünnen Blech bestehen kann, wären Personal
und Maschine stark gefährdet. Mit der Erfindung wurde ein Weg gefunden, der diese
Gefahren ausschließt. Man verfährt wenigstens eine der Bandleitwalzen und belässt
einen Bandzug auf dem Band. Dabei hat es sich als ungefährlich herausgestellt, wenn
während des Trennvorgangs kurzzeitig die Bandspannung auf Null absinkt, sie aber unmittelbar
nach dem Trennvorgang, bei noch drehenden Leitwalzen, wieder aufgebaut wird.
[0013] Es ist von Vorteil, wenn das Band während oder unmittelbar nach dem Trennvorgang
über ein Spannelement gespannt wird. Ein solches Spannelement einzusetzen, ist ein
einfacher Weg, die Bandspannung zu erhalten.
[0014] Bevorzugt hält das Spannelement die Bandzugspannung beim Trennvorgang zumindest nahezu
konstant. Der durch das Trennen von der Gegenwalze und durch die Verminderung der
Umschlingung um die Gegenwalze hervorgerufene Bandzugspannungsverlust wird in diesem
Fall durch das Spannelement kompensiert.
[0015] Durch den erfindungsgemäßen Öffnungsvorgang des Nips wird es möglich und günstig,
die Gegenwalze auf eine Oberflächentemperatur von mehr als 130°C, insbesondere auch
beim Ersatz von Bändern mit einem Kunststoffanteil, zu beheizen, Das erzeugt eine
höhere Bahnqualität nach der Satinage.
[0016] Bevorzugt bewegt die Trennvorrichtung eine Leitsätze auf einem kreisbogenfönnigen
Weg von der Gegenwalze weg. Das heißt, die Leitwalze kann in einem schwenkbaren Hebel
gelagert sein, so dass deutlich weniger Reibungsverluste beim Trennvorgang auftreten
als bei einer Linearführung des Leitwaizenlagers.
[0017] Bezüglich der Vorrichtung zum Öffnen eines der Behandlung einer Faserstoffbahn dienenden
Nips wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, dass wenigstens
eine Leitwalze über eine Trennvorrichtung versetzbar gelagert ist. Die sich daraus
ergebenden Vorteile sind der Beschreibung zu den Verfahretisansprüchen zu entnehmen,
[0018] Es ist von Vorteil, wenn das Spannelement eine Walze umfasst. Die Walze, die gegen
das Band wirkt, um die Zugspannung aufzubauen, rotiert mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit,
wie die Bandgeschwindigkeit ist. Dadurch wird eine Kontaktreibung und somit Verschleiß
vermieden.
[0019] Zur Vereinfachung der Vorrichtung kann sogar auf eine zusätzliche Spannwalze verzichtet
werden, wenn eine Leitwalze dafür vorgesehen ist. Diese muss dann zwar beweglich gelagert
und mit einem Kraftgeber beaufschlagbar sein, jedoch wird erheblich an Bauraum eingespart.
[0020] Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass die Gegenwalze fix gelagert ist. In der Regel
ist die Gegenwalze, die oft beheizbar ist, die größte und schwerste Walze in einem
Bandkalander. Sie zu bewegen, um den Nip zu trennen, ist zwar nahe liegend aber energetisch
besonders aufwändig. Wenn die Walzenachse der Gegenwalze fix bleibt, kann ihre Versorgung
mit einem Helzmedium auch fest verrohrt sein, so dass kaum Dichtungsprobleme wie bei
Schlauchverbindungen auftreten.
[0021] Es ist von Vorteil, wenn alle Leitwalzen auch unter Betriebsbedingungen einen Abstand
zur Gegenwalze aufweisen, der größer ist als die Summe aus Band- und Bahndicke. Auf
diese Weise wird von den Leitwalzen kein Kontaktdruck auf die Gegenwalze ausgeübt.
Wenn dann nur eine der Leitwalzen zum Trennen von der Gegenwalze wegbewegt wird, ist
das Band schnell nicht mehr in Kontakt mit der Gegenwalze.
[0022] Bevorzugt umfasst die Trennvorrichtung einen Stellmotor. Mit einem solchen Motor
lässt sich die Bewegung der Leitwalze gezielt steuern. Unter einem Motor sind elektrische,
hydraulische und pneumatische Stellorgane zu verstehen. Wählt man als Motor beispielsweise
einen einfachen Hydrauhkzylinder, so lassen sich abgebremste Bewegungssteuerungen
des Kolbens realisieren, wie sie in der
EP 1176252 B1 offenbart sind.
[0023] Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass die wenigstens eine Leitwalze in einem Hebel
gelagert um eine Drehachse schwenkbar ist. Die Vorteile wurden bereits in Bezug auf
die Verfahrensansprüche erläutert. Besonders bevorzugt ist jedoch, wenn die Drehachse
die Achse einer zweiten Leitwalze ist. Man spart sich also die Lagerung einer separaten
Drehachse und nutzt eine vorhandene Achse, nämlich die einer Bandleitwalze, als Drehachse.
Dadurch wird Raum und Material eingespart.
[0024] Es ist günstig, wenn eine Steuerung vorgesehen ist, die die Trennvorrichtung aufgrund
eines über einen Sensor erfassten Fehlers der laufenden Faserstoffbahn aktiviert.
Es ist demnach sicher gestellt, dass das Trennen des Nips automatisch erfolgt.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert, In diesen zeigen
Figur 1 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung eines Kalanders mit
einer Vorrichtung zum Öffnen des Nips im Betriebszustand,
Figur 2 eine alternative Ausführung der Vorrichtung zum Öffnen im Betriebszustand
und
Figur 3 die Vorrichtung aus Fig. 2 im geöffneten Zustand.
[0026] Der Bandkalander 1 in Figur 1 besteht im Wesentlichen aus einem um drei Leitwalzen
11, 12, 13 umlaufenden Band 4, das über einen Umschtingungswinkel > 5° Kontakt zu
einer Gegenwalze 5 hat. Das Band wird beispielsweise in nicht dargestellter Form über
eine der drei Leitwalzen 11 12, 13 angetrieben, bis es die Umangsgeschwingkeit Gegenwalze
5 bzw. der faserstoffbahn 2 erreicht hat. In der Praxis kann ein solches Band bis
zu 10 m breit sein. Die Faserstoffbahn 2 durchläuft den Nip 3 zwischen Band 4 und
Gegenwalze 5. Der Nip 3 ist also eine Kontaktzone zwischen Band 4 und Gegenwalze 5,
die in Bahnlaufrichtung je nach Faserbahnart zwischen 100 und 1000 mm betragen kann.
[0027] Die Gegenwalze 5 ist in nicht dargestellter Form auf über 130°C Oberflächentemperatur
beheizt und fix gelagert. Zur Beheizung eignen sich Wärmeträgerfluide, die durch das
Walzeninnere geleitet werden, oder aber externe Heizungen, die induktiv, kapazitiv
oder mittels Helßluftanblasung arbeiten. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein durch eine Zusatzwalze 18 geschaffene Zusatznip 19 an der Gegenwalze 5 geschaffen
worden, der nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Erfindung steht, dem Kalander
aber ein größeres Satinagepotenzial verleiht.
[0028] Alle Bandleitwalzen 11, 12, 13 sind an einem gemeinsamen Gestell 20 gelagert, das
wiederum in einem Gehäuse 17 untergebracht ist. Der Durchmesser dieser Leitwalzen
liegt in dem Bereich von 400 bis 1000 mm. Durch das "Eintauchen" der Gegenwalze 5
in das Band 4 zwischen Leitwalze 11 und Leitwalze 12 erfährt das Band 4 eine Bandzugspsnnung.
Dabei haben sowohl Leitwalze 11 als auch Leitwalze 12 einen Abstand zur Gegenwalze
5, der größer ist als die Summe aus Band- und Bahndicke. An das Gestell 20 greift
ein Stellmotor 9 an, der die Leitwalzen 11 und 13 um eine Drehachse 16, die gleichzeitig
der Achse der Leitwalze 12 entspricht drehen kann. Ein Teil des Gestells 20, der Hebel
15, ist also verantwortlich dafür, dass sich die Leitwalze 11 auf einem Kreisbogen
von der Gegenwalze 5 wegbewegen kann. Dadurch hebtauch das Band 4 von der Gegenwalze
5 ab.
[0029] Initiert wird diese Bewegung durch einen Sensor 6, wenn der einen Fehler in der Bahn
2 festgestellt hat. Solche Fehler sind beispielsweise Risse oder Falten. Das Signal
(gestrichelte Linie) wird an eine Steuerung 7 weitergeleitet, die wiederum den Stellmotor
9 zu einer Bewegung veranlasst. Über diese Bewegung wird die Leitwalze 11 so von der
Gegenwalze 5 weggeschwenkt, dass das Band 4 spätestens nach 0,9 Sekunden nach Erkennung
der Fehlstelle in der Bahn 2 keinen Kontakt mehr zur Gegenwalze 5 hat.
[0030] Einen besonderen Vorteil bietet ein Spannelement 10. Dieses dient dazu, den verloren
gegangenen Bogen des Bandes 4 um die Gegenwalze 5 so auzugleichen, dass das Band eine
Bandzugspannung behält. Das Spannelement besteht im Wesentlichen aus einem Druckgeber
21 und einer Walze 14, die gegen die Innenfläche des Bandes drückt. Im Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 ist die Walze 14 mit der Leitwalze 11 identisch. Figur 2 zeigt alternativ
eine separate Walze 14, die über einen Druckgeber 21 und ein Hebelsystem 22 gegen
das Band gepresst werden kann, um eine Bandzugspannung beim oder kurz nach dem Trennvorgang
aufzubauen. Der Druckgeber 21 ist in beiden Beispielen ein Hydraulikzylinder. Der
Hydraulikzylinder wird positionsgeregelt und/oder druckgeregeit angesteuert. Im Hydraulikzylinder
ist eine nicht dargestellte Endlagendämpfung vorgesehen. Geeignet für die Verspannung
sind neben Hydraulikzyhndern aber auch Spindeln. Linearantriebe, Pneumatikzylinder,
Spannung über Gewichtsbelastung oder dergleichen.
[0031] Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung ist in Figur 3 der Kalander 1 einmal
mit geöffnetem Nip 3 dargestellt. Deutlich erkennt man, dass das Band 4 die Gegenwalze
nicht mehr berührt, aber dennoch mittels des Spannelementes 10 gespannt ist.
[0032] Das Band 4 besteht bevorzugt aus Kunststoff, beispielsweise PU, PEEK, PFD, Teflon,
Gummi sowie Mischungen mit Fasern aus Glas, Aramid oder Metallgewebe. Das Band kann
auch aus Kunststoff mit einer dünnen Unterschicht aus Metall gefertigt sein. Weitere
Werkstoffe für das Band sind Metall oder Metall mit einer Unterschicht aus Kunststoff.
Im letzten Fall ist das Band zusätzlich beheizbar. Dazu kann beispielsweise in nicht
dargestellter Weise die Leitwalzen beheizt sein oder das Band induktiv erwärmt werden.
Bevorzugt hat das Band eine Oberflächenrauheit von <1,0 µm, besser kleiner 0,5 µm.
Das Band hat eine Dicke von 0,5 bis 10 mm, bevorzugt 0,8 bis 5 mm,
[0033] Von den dargestellten Ausführungsformen kann in vielfacher Hinsicht abgewichen werden,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Insbesondere muss das Band 4 keinen
Satinageeffekt bieten, sondern kann auch lediglich zur effektiven Aufwärmung der Bahn
2 an der beheizten Gegenwalze 5 dienen, bevor die Bahn den Zusatznip 19 zur elgentlichen
Glanz- und Glättssteigerung passiert. In einem Kalander 1, der über eine Vorheizstrecke
für die Bahn 2 unter dem Band 4 oder ggf. auch eine Nachheizstrecke hinter dem Nip
mit einem ähnlichen Bandaufbau verfügt, wird das Band 4 mit einem Druck von 0,1 bis
1 MPa gegen die Gegenwalze 5 gedrückt, um die Temperatur der Gegenwalze 5 tief in
das Papier bzw. den Karton penetrieren zu lassen und so das Glättergebnis zu verbessern.
Hierdurch wird unmittelbar vor bzw. nach einem Zusatznip 19 eine Bandbehandlungszone
geschaffen. Der Vorteil dieses Glättverfahrens bzw. dieser Anordnung liegt in der
Tatsache begründet, dass ein wasser- und darmpfundurchlässiges Band eingesetzt wird,
so dass die Feuchtigkeit nicht aus der Bahn 2 in der Bandbehandlungszone entweichen
kann. Die Feuchtigkeit wird zwar zur kalten Seite des Bandes hin getrieben, bleibt
aber dort gespeichert. Erst nach der Bandbehandlungszone kann die Feuchtigkeit aus
der Papierbahn in die Umgebung austreten.
[0034] Der dargestellter Kalander 1 kann zudem auf vielfältige Weise mit einem Mehrwalzenkander
oder einem anderen Kalander kombiniert werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Kalander
- 2
- Faserstoffbahn (kurz: Bahn)
- 3
- Nip
- 4
- Band
- 5
- Gegenwalze
- 6
- Sensor
- 7
- Steuerungsvorrichtung
- 8
- Trennvorrichtung
- 9
- Stellmotor
- 10
- Spannelement
- 11
- Leitwalze
- 12
- Leitwalze
- 13
- Leitwalze
- 14
- Walze
- 15
- Hebel
- 16
- Drehachse
- 17
- Gehäuse
- 18
- Zusatzwalze
- 19
- Zusatznip
- 20
- Gestell
- 21
- Druckgeber
- 22
- Hebelsystem
1. Verfahren zum Öffnen eines eine Faserstoffbahn (2) behandelnden Nips (3), der durch
ein wenigstens zwei Leitwalzen (11, 12, 13) umlaufendes Band (4) mit einer Gegenwalze
(5) gebildet wird, indem sich das Band (4) über einen Umschlingunsswinkel größer als
5° an die Umfangsfläche der Gegenwalze (5) anschmiegt, wobei die Faserstoffbahn (2)
mittels eines Sensors (6) vor dem Nip auf Reißen oder Faltungen überwacht wird und
im Falle des Auftretens von Rissen oder Faltungen der Sensor (6) über eine Steuerungsvorrichtung
(7) ein Signal an eine Trennvorrichtung (8) weitergibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (8) während des Trennvorgangs wenigstens eine Leitwalze (11)
motorisch innerhalb von 0,9 Sekunden unter Beibehaltung einer Bandzugspannung derart
versetzt, dass das Band (4) nach dem Trennvorgang von der Gegenwalze (5) beabstandet
ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (4) während oder unmittelbar nach dem Trennvorgang über ein Spannelement
(10) gespannt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (10) die Bandzugspannung beim Trennvorgang zumindest nahezu konstant
hält
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenwalze (5) auf eine Oberflächentemperatur von mehr als 130°C beheizt wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (8) eine Leitwalze (11) auf einem kreisbogenförmigen Weg von
der Gegenwalze (5) wegbewegt.
6. Vorrichtung zum Öffnen eines der Behandlung einer Faserstoffbahn (2) dienenden Nips
(3), der durch ein über wenigstens zwei Leitwalzen (11, 12, 13) umlaufendes Band (4)
mit einer Gegenwalze (5) gebildet ist, indem sich das Band (4) über einen Umschlingungswinkel
größer als 5° an die Umfangsfläche der Gegenwalze (5) anschmiegt, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Leitwalze (11, 13) über eine Trennvorrichtung versetzbar gelagert
ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spannelment (10) vorgesehen ist, das während eines Trennvorgang mit einer Kraft
zum Spannen des Bandes (4) beaufschlagbar ist.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (10) eine Walze (14) umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8. dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14) eine der Leitwalzen (11) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenwalze (5) fix gelagert ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass alle Leitwalzen (11, 12, 13) auch unter Betriebsbedingungen einen Abstand zur Gegenwalze
(5) aufweisen, der größer ist als die Summe aus Band- und Bahndicke.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (8) einen Stellmotor (9) umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der Anspruche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Leitwalze (11) in einem Hebel (15) gelagert um eine Drehachse
(16) schwenkbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (16) die Achse einer zweiten Leitwalze (12) ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (7) vorgesehen ist, die die Trennvorrichtung (8) aufgrund eines über
einen Sensor (6) erfassten Fehlers der laufenden Faserstoffbahn (2) aktiviert,
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Öffnen eines eine Faserstoffbahn (2) behandelnden Nips (3), der durch
ein über wenigstens zwei Leitwalzen (11, 12, 13) umlaufendes Band (4) mit einer Gegenwalze
(5) gebildet wird, indem sich das Band (4) über einen Umschlingungswinkel größer als
5° an die Umfangsfläche der Gegenwalze (5) anschmiegt, wobei die Faserstoffbahn (2)
mittels eines Sensors (6) vor dem Nip auf Reißen oder Faltungen überwacht wird und
im Falle des Auftretens von Rissen oder Faltungen der Sensor (6) über eine Steuerungsvorrichtung
(7) ein Signal an eine Trennvorrichtung (8) weitergibt, die eine Leitwalze (11) während
des Trennvorgangs motorisch versetzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (8) die Leitwalze (11) innerhalb von 0,9 Sekunden unter Beibehaltung
einer Bandzugspannung derart versetzt, dass das Band (4) nach dem Trennvorgang von
der Gegenwalze (5) beabstandet ist, wobei das Band (4) während oder unmittelbar nach
dem Trennvorgang über ein Spannelement (10) gespannt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (10) die Bandzugspannung beim Trennvorgang zumindest nahezu konstant
hält.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenwalze (5) auf eine Oberflächentemperatur von mehr als 130°C beheizt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (8) eine Leitwalze- (11) auf einem kreisbogenförmigen Weg von
der Gegenwalze (5) wegbewegt.
5. Vorrichtung zum Öffnen eines der Behandlung einer Faserstoffbahn (2) dienenden Nips
(3), der durch ein über wenigstens zwei Leitwalzen (11, 12, 13) umlaufendes Band (4)
mit einer Gegenwalze (5) gebildet ist, indem sich das Band (4) über einen Umschlingungswinkel
größer als 5° an die Umfangsfläche der Gegenwalze (5) anschmiegt, bei der wenigstens
eine Leitwalze (11, 13) über eine Trennvorrichtung (8) versetzbar gelagert ist, wobei
eine Steuerung (7) vorgesehen ist, die die Trennvorrichtung (8) aufgrund eines über
einen Sensor (6) erfassten Fehlers der laufenden Faserstoffbahn (2) aktiviert, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spannelement (10) vorgesehen ist, das während eines Trennvorgangs mit einer Kraft
zum Spannen des Bandes (4) beaufschlagbar ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (10) eine Walze (14) umfasst.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (14) eine der Leitwalzen (11) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenwalze (5) fix gelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass alle Leitwalzen (11, 12, 13) auch unter Betriebsbedingungen einen Abstand zur Gegenwalze
(5) aufweisen, der größer ist als die Summe aus Band- und Bahndicke.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (8) einen Stellmotor (9) umfasst.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Leitwalze (11) in einem Hebel (15) gelagert um eine Drehachse
(16) schwenkbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (16) die Achse einer zweiten Leitwalze (12) ist.