[0001] Die Enfindung betrifft ein Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem im Boden
versenkten, wenigstens eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss
zu einem Ablauf, bei dem das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine innenseitige
Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist. Zudem betrifft die Erfindung auch Verfahren
zur Herstellung von Duschbodenablaufrinnensystermen mit rinnenirinenseitigem Gefälle
sowie die Verwendung von in Längsrichtung keilförmigen Einsätzen oder einer niedrig
viskosen, fliessfähigen und hartbaren Kunststoffmasse zur Herstellung eines Duschrinnenprofils
mit innenseitiger Gefälleausbildung,
[0002] Duschböden mit als Rinnensystem ausgestalteten Abläufen sind derzeit im Trend. Für
den Wasserablauf werden üblicherweise im Boden versenkte Rinnen entlang der Duschwände
geführt die das Duschwasser aufnehmen und einem Ablauf zuführen. Oft werden die Wand-,
Stellwand-- und/oder Türanschlüsse mit den Rinnen als Systemkomponente gestaltet und
als Strang- oder Pressptofile vorgefertigt (siehe z.B.
EP 1 779 754 A1). insbesondere integrierte Duschbodenablaufrinnensysteme mit Aufnahmen und Abschlusskanten
für Boden- und/oder Wandfliesen mit integrierten Rinnenabläufen, Reinigungsöffnungen
und vorgefertigten Dichtungsfugen bzw. Abiaufprofilen an den Kontaklflächen zu den
Duschwänden und Türen sind Stand der Technik.
[0003] Der Ablauf des Wassers in den Rinnen ist entweder umlaufend aussenseitig (z,B,
EP 1 779 754 A1) oder unterseitig in einer zweiten Duschebene als untere Wanne mit Ablauf ausgeführt
(z.B. das Unterflisesenduschrinnensystem Society ll von meinbad bestedusche.de mit
aufklappbarem Duschinnenboden zur Wartung und Reinigung),
[0004] Bei den marktüblichen integrierten Duschbodenablaufrinnensystemen ist das Rinnensystem
waagerecht als seitlicher Bestandteil der Duschbodenaufnahme ausgeführt Eine waagerechte
Anbringung der Ablaufrinnen ist handwerksseitig aber auch maschinenseitig am einfachsten
zu gewährleisten, Daher bleibt in der Rinne üblicherweise ein Rest Wasser, der je
nach Ablagerung von Haaren, Schmutz und Seife nicht unerheblich zum Wachstum von Mikroorganismen
und zu Hygieneproblemen führt. Zwar könnte man die Duschrinnen so ausgestalten, dass
sie oben am Fliesenrand waagerecht anliegen und zum Ablauf hin immer tiefer werden,
um so zum Abfluss hin ein Gefälle zu erzeugen die Fertigung von in Längsrichtung tiefer
werdenden Rinnenprofilen ist jedoch aufwandig, insbesondere bei umlaufenden miteinander
verbundenen Rinnenprofilen. Und auch der gefälleorientierte Einbau solch asymmetrischer
in längsrichtung tiefer werdender Rinnenprofile direkt in den Boden oder in Unterbodenduschsysteme
ist wegen des üblicherweise geringen verfügbaren Höhenunterschiedes von Ablauf und
bodenunterseitiger Rinne nur aufwändig und kostenintensiv zu bewältigen.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Duschbodenablaufrinnensysteme
mit Gefälle zum Ablauf hin bereitzustellen, die leicht und kosteneffizient zu fertigen
und leicht in den Duschboden zu integrieren sind,
[0006] Diese Aufgaben werden mit einem Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem
im Boden versenkten, wenigstens eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss
zu einem Ablauf gelöst, bei dem das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine
innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist.
[0007] Das Rinnenprofil ist erfindungsgemäss derart angeordnet, dass Ober-/Einlauf- und
Unterseite parallel zueinander verlaufen und waagerecht sind. Die Gefälleausbildung
erfolgt lediglich innenseitig zum Ablauf hin, d.h. nur der Innenboden des Rinnenprofils
weist ein Gefälle auf,
[0008] Der Begriff Dtischbodenablaufrinnensystem umfasst Ablaufrinnesysteme für Duschböden,
die wenigstens eine Ablaufrinne mit innenseitiger Gefälleausrichtung zum Ablauf hin
aufweisen. So kann der Begriff auch lediglich ein einziges Duschrinnenprofil als solches
mit innenseitiger Gefälleausbildung und mit Anschlussmöglichkeit für weitere Duschrinnenprofile
oder einen Ablauf umfassen. Vorzugsweise umfasst der Begriff aber mehrere miteinander
im Winkel oder Bogen verbundene Duschrinnenprofile, die bei waagerechter Ausrichtung
insgesamt alle zusammen ein Gefälle hin zum Ablauf aufzeigen. Bei üblichen Duschen
mit vier Wänden kann das Rinnensystem in eine Richtung oder in zwei Richtungen zum
Ablauf hin umlaufend sein, d.h. eine ein- oder zweiseitige Gefälleausbildung mit dem
Ablauf als tiefstem Punkt aufweisen.
[0009] Die scheinbar einfachste Ausführungsform eines Duschbodenablaufrinnensystems entsteht
durch das Einlassen wenigstens eines Duschrinnenprofils mit innenseitigem Gefälle
zu einem damit verbundenen Ablauf in den Duschwannenboden. Ein solches einfaches Rinnensystem
kann z.B. mit einer Bodenfräse, Einkleben und Verfugen des Rinnenprofils hergestellt
werden, Ganz besonders bevorzugt ist das Rinnenprofil jedoch Bestandteil eines integrierten
Duschbodenabiaufrinnensystems mit weiteren Komponenten wie z,B, Boden- und/oder Wandanschlussprofilen,
Fliesenkanten, Bodenplatten zur ,Aufnahme von Bodenbelägen, Ablaufstutzen, Stellfüssen,
Befestigungslaschen, etc.
[0010] Das Rinnenprofil ist im Boden versenkt, d.h. die obere Rinnenkante liegt auf einer
Ebene oder unterhalb der fertigen Bodenfläche der Duschwanne. Zudem läuft das RinnenSystem
wenigstens eine Duschwand (nur ein Rinnenprofil) entlang. Der Begriff entlang bedeutet
hier parallel und in direkter räumlicher Nähe zu einer Duschwand, vorzugsweise ohne
Zwischenboden dazu benachbart angeordnet.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Duschbodenablaufrinnensystems
läuft das Rinnenprofil alle Wände (Duschwände/Stellwände/Türen) entlang, so dass das
Wasser von allen Wänden in das Rinnenprofil ablaufen kann und sich an den Ecken von
Wand und Boden keine Wasserteste absetzen. Bei Duschen, die ein- oder mehrseitig offen
sind, läuft das Rinnenprofil vorzugsweise von einer vorhandenen Wand über die offene
Fläche zur nächsten Wand, damit Duscfiviasser nicht aus der offenen Duschkabine herausläuft
[0012] Vorzugsweise ist der Einlauf, d.h. die Oberseite der Profilrinne mit innenseitigem
Gefälle möglichst schmal, dass er zwar die Aufnahme der beim Duschen maximal verfügbaren
Wassermenge ohne Rückstau gewährleistet, aber wenig ins Auge fällt und auch keine
Verletzung der Zehen möglich werden lässt. Bei den Duschwänden umlaufenden Rinnensystemen
der Erfindung hat sich ein Rinneneinlauf von 0,5 bis 2 cm, vorzugsweise etwa 1 cm
Breite als für die übliche Wassermenge ausreichend und optisch vorteilhaft herausgestellt
Bei Saunaduschen mit grösseren Mengen (meist Kaltwasserduschen) Wasser kann die Breite
des Rinneneiniaufs auch grösser sein.
[0013] Es ist bevorzugt, dass das Rinnenprofil so entlang der wenigstens einen Duschwand
angeordnet ist, dass Wasser von der Duschwand direkt ohne Bodenkontakt in das Rinnenprofil
läuft. Dies kann durch von dem Duschbodenablaufrinnensystem getrennte Ablaufprofile
oder durch darin integrierte Ablaufprofile ausgeführt werden, die das Wasser von der
Duschwand direkt in die Rinne führen. Der Begriff Duschwand umfasst jegliche Festwand,
Stellwand oder Tür, die den Duschraum umschliesst, bei offenen Dtischräumen auch die
offenen Bereiche der Dusche. Z.B. würde ein umlaufendes Rinnensystem bei einer viereckigen
Duschwanne mit einer offenen Seite entlang der drei Duschwände und über die offene
Strecke von einer Wand zur nächsten reichen.
[0014] Die innenseitige Gefälleausbildung der erfindungsgemäss verwendeten Rinnenprofile
kann durch eine Reihe von Massnahmen erfolgen.
[0015] Zum Beispiel kann der Rinneninnenboden ein Gefälle bei waagerechter Anordnung des
Profils aufweisen, wie eine Längsdiagonale, durch ein latiges Rechteck. Dann jedoch
müssen bei umlaufenden Profilen die Rinnenprofile so miteinander verbunden werden,
dass ein Gefälle über alle Rinnenprofile zum Ablauf hin entsteht. Diese Verbindung
ist über Ecken hinweg nicht unproblematisch, aber mit Geschick lösbar.
[0016] Es wurde nun überraschend herausgefunden, dass man die Gefälleausbildung in dem Rinnenprofil
oder den miteinander verbundenen mehreren Rinnenprofilen durch einen mit dem Rinnenprofil
innenseitig, köntaktschiüssig und wasserfest verbundenen Kunststoff mit einseitiger
oder zweiseitiger Gefä!!eausbildung in längsausrichtung zum Abfluss hin herstellen
kann.
[0017] Dieser Kunststoff liegt dann in dem waagerechten Rinnenprofil oder auch über ein
umlaufendes mehrteiliges waagerechtes Rinnenprofil hinweg als sehr langer und sehr
dünner Keil vor, auf dem das Wasser zum Abfluss geführt wird, Solche Keile können
vorgefertigt werden und in das Rinnensystem eingelegt und damit verbunden werden oder
aber als niedrig viskose, fliessfähige Flüssigkeit in das Rinnensystem eingegossen
und gehärtet werden, wobei die dreidimensionale Ausrichtung des Rinnensystems beim
Giessen und Härten das spätere Gefälle in dem (den) Rinnenprofil(en) zum Abfluss bei
waagerechter Anordnung des (der) Rinnenprofils (e) gewährleistet,
[0018] Vorzugsweise wird dazu ein Kunststoff für den Keil oder den fliessfähigen Kunststoffe
verwendet der schalidämmende Eigenschaften auf das Rinnenprofil des Duschbodenablaufrinnensystems
vermittelt
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemässe Duschbodenablaufrinnensystem
darin integrierte Boden- und/oder Wandanschlussprofile, Stellfüsse, Befesugungsiaschen,
etc. wie sie beispielhaft in den Figuren dargestellt werden.
[0020] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemässen Duschbodenablaufrinnensystem bei dem das innenseitige Gefälle in
dem Rinnenprofii zum Ablauf hin hergestellt wird durch:
- (a) die innenseitige, kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung eines in Längsrichtung
keilförmigen Einsatzes in ein Rinnenprofile oder mehrere miteinander verbundene Rinnenprofile,
so dass das Rinnenprofil oder die Rinnenprofile insgesamt bei waagerechtem Einbau
in ein Duschbodenablaufrinnensystem durch den keilförmigen Einsatz eine einseitige
Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist bzw. aufweisen;
- (b) das teilweise Befüllen und Härten eines oder mehrerer miteinander verbundener
Rinnenprofile mit einseitig vom Ablauf weg ausgerichtetem Gefälle mit niedrigviskosem,
fliessfähigen Kunststoff zur Bildung einer innenseitigen, kontaktschlüssigen und wasserfesten
Verbindung von Kunststoff und Rinnenprofil so dass das ausgehärtete Kunststoff-Rinnenprofil(e)
bei waagerechtem Einbau in ein Duschboderiablaufrinnensystem durch den Kunststoff
eine einseitige Gefälleausbildung zum Abfluss hin aufweist.
[0021] Der nach dem Verfahren a) eingesetzte in Längsrichtung keilförmige Einsatz wir mit
einem oder mehreren miteinander verbundenen Rinnenprofilen innenseitig, kontaktschlüssig
und wasserfest verbunden. Z.B. kann dafür ein in längsrichtung keilförmig auslaufender
Kunststoffeinsatz in das Rinnenprofil oder in mehrere miteinander verbundene Rinnenprofile
durchgängig eingelegt und mittels Erhitzen oder Verkleben kontaktschlüssig und wasserfest
mit dem Rinnenprofil verbunden werden. Die kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung
von Keil und Rinneninnenseite vermeidet Wasserrückstände in Spalten und daraus resultierendes
Wachstum von Mikoorganismen. Wenn die Verbindung zwischen Keil und Rinne durch Erhitzen
erfolgt, ist darauf zu achten, dass der Keil dabei nicht so flüssig wird, dass er
verläuft und das Gefälle geschädigt wird. Wenn der Keil ausreichend flexibel ist,
dann kann er auch kontinuierlich Ecken und Bögen zwischen gewinkelten Rinnenprofilen
Überbrücken,
[0022] Ganz besonders bevorzugt ist das Verfahren b), bei dem ein Rinnenprofil oder mehrere
miteinander, z.B, winkelig oder als Bogen verbundene Rinneprofile im dreidimensionalen
Raum so angeordnet werden, dass das teilweise Befüllen mit niedrigviskoserm fliessfähigen
Kunststoff nach dem Härten und waagerechtem Ausrichten zu einem einseitig zum Ablauf
hin ausgerichtetem Gefälle über alle Rinnenprofile hinweg durch die Kunstsiofffütiung
führt.
[0023] Das Innengefalle in den Rinnen sollte ausreichend sein, um den durch Schwerkraft
bewirkten Abtransport des grössten Teils des Duschwassers zu gewährleisten und möglichst
geringe Wasserruckstande zurückzulassen. Üblicherweise liegt das innengefälle zwischen
1 und 5, vorzugsweise 1 und 3, mehr bevorzugt bei 1,5 bis 2,5 % Prozent. Am meisten
bevorzugt ist ein Gefälle von etwa 2%, d.h. etwa 4 cm auf 2 Meter Rinnenprofil. In
vorteilhaften Ausführungsformen ist das Innenprofil der Duschrinne zudem hydrophob,
hydrophobiert und/oder bakteriozid, Auch ist das Innenprofil in der Breite vorzugsweise
als Schräge, U- oder V-Profil ausgeführt um Wasserruckstände zu konzentrieren.
[0024] Als Kunststoffe für den Keil oder die niedrigviskose härtbare Flüssigkeit kommen
wasserfeste (ggf. erst nach dem Harten wasserfeste) synthetische oder natürliche Kunststoffe
in Frage, die eine kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung mit dem innenseitigen
Rinnenpfofil eingehen können. Beispielhaft seien hier Polymerverbindungen, insbesondere
Polyurethan-, Polyethylen-, Polypropylen-, Acryr- und Silikonverbindungen genannt,
die wasserfeste kontaktschlüssige Verbindungen mit Metallen und anderen harten für
Rinnenprofile geeigneten Kunststoffen eingehen können,
[0025] Niedrigviskose fliessfähige und hartbare Kunststoffe sind den Fachleuten bekannt.
Z.B. werden solche zum Ausfüllen von Ummantelungen bei Elektrokabefverbindungen eingesetzt
[0026] Demnach betrifft die Erfindung in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein
erfindungsgemässes Duschbodenabiautnnnensystem bei dem das Rinnensystem nach dem oben
genannten Verfahren hergestellt ist.
[0027] In einem weiteren Aspekt betriff die Erfindung die Verwendung von in Längsrichtung
keilförmigen Einsätzen oder einer niedrig viskosen, fliessfähigen und härlbaren Kunststoffmasse
zur Herstellung eines Rinnenprofils mit innenseitiger Gefälleausbildung zur Verwendung
in einem erfindungsgemässen Duschbodenabiaufnnnensystem.
[0028] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der- gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnungen - zumindest ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene urdtoder bildlich dargestellte Merkmale
bilden für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung,
gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich
auch Gegenstand einer oder mehrerer separaten Erfindung/en sein, Gleiche, ähnliche
und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen,
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemässen Duschbodenrinnensystems von
schräg oben;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht des Duschbodenrinnensystems von Fig. 1 mit integerierter
Wand- und Fliesen-Anschlusszarge;
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht des Duschbodenrlnnensystems von Fig. 1 mit integrierter Glass-
und Fliesen-Anschlusszarge;
- Fig. 4
- eine dreidimensionale perspektivische Aufsicht auf den Ablaufanschlussund die Reinigungsöfffnung
des Duschbodenrinnensystems von Fig. 1.
[0030] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungssemässen Duschbodenablaufrinnensystem
mit umlaufendem Rinnenprofil (10) und Reinigungsöffnung (14) mit Ablaufanschluss (13)
in der linken Ecke. Linkseitig vorn und hinten ist das Rinnenprofil aussenseitig als
Wandanschlussprofil (16) und rechtseitig vorn und hinten als Bodenanschlussprofil
für Stellwände und Türen (17) ausgestaltet so dass die Reinigungsöffnung in der Wandecke
liegt. In weiteren Ausführungsbeispielen kann das System nur eine, zwei oder drei
Rinnenprofile (10) entlang der Seitenwänd(e) (Wand, Stellwand und/oder Tür) aufweisen,
wobei das Rinnenprofil (10) vorzugsweise umlaufend zweiseitig angeordnet ist, aber
auch einseitig angeordnet sein kann. Auch kann das System mehr als eine Reinigungsöffnung
und/oder mehr als einen Ablaufanschluss enthalten. Wenn mehr als ein Ablaufanschluss
vorhanden ist, können die Rinnenprofile (10) in verschiedene Ablaufansehlüsse münden.
Vorzugsweise ist bei einem umlaufenden zweiseitigen Rinnenprofil der höchste Punkt
am vom Ablauf am weitesten entfernten Punkt.
[0031] Fig. 2 zeigt als Querschnitt eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen
Duschbodenablaufrinnensystem zur Anordnung an einer Wand. Dabei ist unter dem Wandbelag
(15) eine Wandanschlusszarge (11) so angebracht, dass Duschwasser von dem Wandbelag
(15) frei abtropfend oder ggf. an der Wandanschlusszarge (11) entlang rinnend durch
die Ablauffuge (2) in das Rinnenprofil (10) mit vorzugsweise schallmindernder Gefälleausbildung
(9) fällt und dort entlang des Gefälles zum Ablauf geführt wird. In weiteren Ausführungsbeispielen
ist die Gefälleausbildung schräg seitlich, U- oder V-förmig nach unten verjüngend
ausgeführt, um die Fliessfähigkeit geringer Mengen Wasserrückstände entlang des Gefälles
zu verbessern. In Figur 2 ist das Profilrinnensystem Bestandteil eines integrierten
Duschbodensystems mit Auflage- und Abschlussprofil für den Bodenbelag (12), höhenverstellbaren
Stellfuss (6) mit schalldämpfender Bodenauflage (8), daran befestigter Montagelasche
(7) zur unverrückbaren Befestigung des Systems und Einstellöffnung (5) zur Verstellung
des Stellfusses vor dem Aufbringen des Bodenbelages versehen.
[0032] Fig. 3 zeigt als Querschnitt eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen
Duschbodenablaufrinnensystem zur Anordnung in Verbindung mit einer frei stehenden
Duschwand (1), vorzugsweise aus Glas oder durchsichtigem Kunststoff. Dabei ist die
freistehende Duschwand (1) auf eine Bodenanschlussleiste (3) so aufgebracht und befestigt,
dass Duschwasser von der Duschwand (1) frei abtropfend oder an der Bodenanschlussleiste
(3) entlangrinnend durch die Ablauffuge (2) in das Rinnenprofil (10) mit vorzugsweise
schallmindernder Gefallausbildung (9) fällt und dort entlang des Gefälles zum Ablauf
geführt wird. Auch hier ist in weiteren Ausführungsbeispielen die Gefällausbildung
schräg seitlich. U- oder V-förmig nach unten verjüngend ausgeführt, um die Fliessfähigkeit
geringer Mengen Wasserrückstände entlang des Gefälles zu verbessern. Auch in Figur
3 ist das Profilrinnensystem Bestandteil eines integrierten Duschbodensystems mit
Auflage- und Abschlussprofil (12) für den Bodenbelag (4), höhenverstellbarem Stellfuss
(6) mit schalldämpfender Bodenauflage (8), daran befestigter Montagelasche (7) zur
unverrückbaren Befestigung des Systems und Emstellöffnung (5) zur Verstellung des
Stellfusses vor dem Aufbringen des Bodenbelages versehen.
[0033] Fig. 4 zeigt die mittige rechte Ecke des Duschbodenablaufrinnensystem von Fig. 1,
mit Reinigungsöffnung (14) mit Ablaufanschluss (13), Montagelaschen (7), zwei Profilrinnen
mit Wandanschluss (16) und den Auflage- und Begrenzungsprofilen für den Bodenbelag
(12).
[0034] Fig. 5 zeigt in der Seitenansicht das Befüllen einer schräg gestellten Profilrinne
(10) mit niedrig viskoser fliessfähiger und härtender Kunststoffmasse (9), wobei die
befüllte gehärtete Profilrinne nach der Härtung und Ausrichtung in der Waagerechten
(10), z.B, mittels einer Hilfsschrägen (18),in vorgegebenes Gefälle in Richtung des
Ablaufs aufweist. In einer weiteren Ausführungsform ist das Rinnenprofile ein rechteckiges
umlaufendes und ebenes Rinnenprofil mit einem Ablauf an einer der Ecken und das Rinnenprofil
wird zum Befüllen so ausgerichtet, dass die Ecke mit dem Ablauf höher als die gegenuberliegende
Ecken angeordnet ist und die links und rechts davon liegenden Ecken auf einer Höhe
sind, so dass nach Aushärtung und Ausrichtung des Rinnenprofils in die Horizontale
Wasser vom der dem Ablauf gegenüberliegenden Ecke zweiseitig, d,h, entweder links
oder rechts zum Ablauf mit einem Gefälle von vorzugsweise etwa 1 bis 5 Prozent, vorzugsweise
1 bis 3 Prozent, mehr bevorzugt 1,5 bis 2,5 Prozent und am meisten bevorzugt etwa
2 Prozent abläuft
Beispiel 1
[0035] Vier Chromstahlrinnen mit jeweils zwei mal 100 cm und zwei mal 90 cm Länge mit einem
eckigen U-Profil mit den Aussenmassen von 10 x 1 ,2 cm und einer Wanddicke von etwa
1,5 mm (üblicherweise je nach Grösse der Duschwanne 1 bis 3 mm Wanddicke) werden unter
Anschluss eines dreieckigen Ablaufanschlusses an den kürzeren Rinnen rechtwinklig
umlaufend und mit der Rinnen- und Ablauföffnung nach oben durch Schutzgasschweissen
so verbunden, dass alle Rinnen in einer waagerechten Ebene liegen. Die Ecke mit dem
Ablaufanschluss wird dann so angehoben und fixiert, dass der Rinnenboden der gegenüberliegenden
Ecke etwa 4 bis 6 cm (etwa 2 bis 3 Prozent) niedriger liegt und die links- und rechtseitigen
Ecken auf einer Höhe liegen. Dann wird das Rinnensystem an der dem Ablauranschluss
gegenüberliegenden tieferen Seite mit einem niedrig viskosen, fliessfähigen und aushärtendem
Kunststoff befüllt, bis die flüssige Kunststoffmasse an den Ablaufanschluss heranreicht,
diesen aber nicht bedeckt. Solch ein geeigneter Kunststoff ist beispielsweise eine
auf Polybutadien basierende Kunststoffmasse mit einem naphthenischen Mineralölprodukt,
CAS-Nr.691025-90-5, mit entsprechendem Härter auf der Basis von Diphenylmethandhsocyanat
der Firma WEVO-Chemie GmbH, Ostfildern, Deutschland.Es sind auch andere niedrig viskose,
fliessfähige und aushärtende Kunststotfmassen geeignet, z.B. solche, die zur Verbindung
und isolierung von Elektrokabelverbindungen vertrieben werden und üblicherweise in
eine Umhüllung eingefüllt werden, in der sie aushärten und so die Elektrokabelverbindung
mechanisch und wasserfest schützen. So entsteht nach dem Härten und der anschliessenden
zontalen Ausrichtung des umlaufenden Rinnensystems vom der dem Ablauf gegenüberliegenden
Ecke bis zur Ablaufmitte ein Gefälle von 4 bis 6 cm pro etwa 2 m, also etwa 2 bis
3 % Gefälle. An diesem umlaufenden Rinnensystem mit zweiseitiger Gefälleausbildung
können nun zur Herstellung integrierter Duschbodenablaufrinnensysteme weitere Komponenten
wie Stellfusse mit Schalldämmung, Montagelaschen. Boden- und Wandanschlussprofile,
etc. befestigt werden. Die Montage des integrierten Systems erfolgt dann in der Waagerechten
und entbindet den installateur jedweder Überlegungen zur Ausrichtung des Rinrensystems.
BEZUGSZEICHEN
[0036]
- 1
- Raumabtrennung
- 2
- Ablauffuge
- 3
- Bodenanschlussleiste
- 4
- Auftrittfläche
- 5
- Einstellöffnung
- 6
- Stellfuss
- 7
- Montagelasche
- 8
- Aufstellflächemit Schalldämpfung
- 9
- Gefälleausbildung
- 10
- Rinne
- 11
- Wandanschlusszarge
- 12
- Auflageprofil für Bodenbelag
- 13
- Ablaufanschluss
- 14
- Reinigungsöffnung
- 15
- Wandbelag
- 16
- Profilrinne mit Wandanschluss
- 17
- Profilrinne mit Bodenanschluss für Stellwand
- 18
- Hilfsschräge
1. Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem im Boden versenkten, wenigstens
eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss zu einem Ablauf, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine innenseitige Gefälleausbildung
zum Ablauf hin aufweist.
2. Duschbodenablaufrinnensystem nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil alle Duschwände entlangläuft.
3. Duschbodenablaufrinnensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil eine ein- oder zweiseitige innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf
hin aufweist.
4. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil so entlang der wenigstens einen Duschwand angeordnet ist, dass Wasser
von der Duschwand direkt ohne Bodenkontakt in das Rinnenprofil läuft.
5. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefälleausbildung in dem Rinnenprofil durch einen mit dem Rinnenprofil innenseitig,
kontakschlüssig und wasserfest verbundenen Kunststoff mit einseitiger Gefälleausbildung
in Längsausnchtung zu einem Abfluss hin erfolgt.
6. Duschbodenablaufrinnensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff schalldämmende Eigenschaften auf das Rinnenprofil vermittelt.
7. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es integrierte Boden- und/oder Wandanschlussprofile umfasst
8. Verfahren zur Herstellung eines Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche
1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das innenseitsge Gefälle in dem Rinnenprofil zum Ablauf hin wie folgt hergestellt
wird:
(a) die innenseitige, kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung eines in Längsrichtung
keilförmigen Einsatzes in ein Rinnenprofil oder mehrere miteinander verbundene Rinnenprofile,
so dass das Rinnenprofil oder die Rinnenprofile insgesamt bei waagerechtem Einbau
in ein Duschbodenablaufrinnensysiem durch den keilförmigen Einsatz eine einseitige
Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist bzw. aufweisen;
(b) das teilweise Befüllen und Härten eines oder mehrerer miteinander verbundener
Rinnenprofile mit einseitig vom Ablauf weg ausgerichtetem Gefälle mit niedrigviskosem,
fliessfähigen Kunststoff zur Bildung einer innenseitigen, kontaktschlüssigen und wasserfesten
Verbindung von Kunststoff und Rinnenprofil, so dass das ausgehärtete Kunststoff-Rinnenprofil(e)
bei waagerechtem Einbau in ein Duschbodenablaufrinnensystem durch den Kunststoff eine
einseitige Gefälleausbildung zum Abfluss hin aufweist.
9. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnensystem nach dem Verfahren von Anspruch 8 hergestellt ist.
10. Verwendung von in Längsrichtung keilformigen Einsätzen oder einer niedrig viskosen,
fliessfähigen und härtbaren Kunststoffmasse zur Herstellung eines Rinnenprofils mit
innenseitiger Gefälleausbildung zur Verwendung in einem Duschbodenablaufrinnensystem
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder 9.