(19)
(11) EP 2 317 020 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.05.2011  Patentblatt  2011/18

(21) Anmeldenummer: 10186966.7

(22) Anmeldetag:  08.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E03F 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 27.10.2009 DE 102009050873

(71) Anmelder: Obdego GmbH
8102 Oberengstringen (CH)

(72) Erfinder:
  • Teuscher, Christoph
    8954 Geroldswil (CH)
  • Senn, Simon
    4051 Basel (CH)

(74) Vertreter: Kasche, André 
Ritscher & Partner AG Resirain 1
8125 Zollikerberg
8125 Zollikerberg (CH)

   


(54) Duschbodenablaufrinnensystem


(57) Die Erfindung betrifft ein Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem im Boden versenkten, wenigstens eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss zu einem Ablauf, bei dem das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist. Zudem betrifft die Erfindung auch Verfahren zur Herstellung von Duschbodenablaufrinnensystemen mit rinneninnenseitigem Gefälle sowie die Verwendung von in Längsrichtung keilförmigen Einsätzen oder einer niedrig viskosen, fliessfähigen und härtbaren Kunststoffmasse zur Herstellung eines Duschrinnenprofils mit innenseitiger Gefälleausbildung.


Beschreibung


[0001] Die Enfindung betrifft ein Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem im Boden versenkten, wenigstens eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss zu einem Ablauf, bei dem das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist. Zudem betrifft die Erfindung auch Verfahren zur Herstellung von Duschbodenablaufrinnensystermen mit rinnenirinenseitigem Gefälle sowie die Verwendung von in Längsrichtung keilförmigen Einsätzen oder einer niedrig viskosen, fliessfähigen und hartbaren Kunststoffmasse zur Herstellung eines Duschrinnenprofils mit innenseitiger Gefälleausbildung,

[0002] Duschböden mit als Rinnensystem ausgestalteten Abläufen sind derzeit im Trend. Für den Wasserablauf werden üblicherweise im Boden versenkte Rinnen entlang der Duschwände geführt die das Duschwasser aufnehmen und einem Ablauf zuführen. Oft werden die Wand-, Stellwand-- und/oder Türanschlüsse mit den Rinnen als Systemkomponente gestaltet und als Strang- oder Pressptofile vorgefertigt (siehe z.B. EP 1 779 754 A1). insbesondere integrierte Duschbodenablaufrinnensysteme mit Aufnahmen und Abschlusskanten für Boden- und/oder Wandfliesen mit integrierten Rinnenabläufen, Reinigungsöffnungen und vorgefertigten Dichtungsfugen bzw. Abiaufprofilen an den Kontaklflächen zu den Duschwänden und Türen sind Stand der Technik.

[0003] Der Ablauf des Wassers in den Rinnen ist entweder umlaufend aussenseitig (z,B, EP 1 779 754 A1) oder unterseitig in einer zweiten Duschebene als untere Wanne mit Ablauf ausgeführt (z.B. das Unterflisesenduschrinnensystem Society ll von meinbad bestedusche.de mit aufklappbarem Duschinnenboden zur Wartung und Reinigung),

[0004] Bei den marktüblichen integrierten Duschbodenablaufrinnensystemen ist das Rinnensystem waagerecht als seitlicher Bestandteil der Duschbodenaufnahme ausgeführt Eine waagerechte Anbringung der Ablaufrinnen ist handwerksseitig aber auch maschinenseitig am einfachsten zu gewährleisten, Daher bleibt in der Rinne üblicherweise ein Rest Wasser, der je nach Ablagerung von Haaren, Schmutz und Seife nicht unerheblich zum Wachstum von Mikroorganismen und zu Hygieneproblemen führt. Zwar könnte man die Duschrinnen so ausgestalten, dass sie oben am Fliesenrand waagerecht anliegen und zum Ablauf hin immer tiefer werden, um so zum Abfluss hin ein Gefälle zu erzeugen die Fertigung von in Längsrichtung tiefer werdenden Rinnenprofilen ist jedoch aufwandig, insbesondere bei umlaufenden miteinander verbundenen Rinnenprofilen. Und auch der gefälleorientierte Einbau solch asymmetrischer in längsrichtung tiefer werdender Rinnenprofile direkt in den Boden oder in Unterbodenduschsysteme ist wegen des üblicherweise geringen verfügbaren Höhenunterschiedes von Ablauf und bodenunterseitiger Rinne nur aufwändig und kostenintensiv zu bewältigen.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Duschbodenablaufrinnensysteme mit Gefälle zum Ablauf hin bereitzustellen, die leicht und kosteneffizient zu fertigen und leicht in den Duschboden zu integrieren sind,

[0006] Diese Aufgaben werden mit einem Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem im Boden versenkten, wenigstens eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss zu einem Ablauf gelöst, bei dem das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist.

[0007] Das Rinnenprofil ist erfindungsgemäss derart angeordnet, dass Ober-/Einlauf- und Unterseite parallel zueinander verlaufen und waagerecht sind. Die Gefälleausbildung erfolgt lediglich innenseitig zum Ablauf hin, d.h. nur der Innenboden des Rinnenprofils weist ein Gefälle auf,

[0008] Der Begriff Dtischbodenablaufrinnensystem umfasst Ablaufrinnesysteme für Duschböden, die wenigstens eine Ablaufrinne mit innenseitiger Gefälleausrichtung zum Ablauf hin aufweisen. So kann der Begriff auch lediglich ein einziges Duschrinnenprofil als solches mit innenseitiger Gefälleausbildung und mit Anschlussmöglichkeit für weitere Duschrinnenprofile oder einen Ablauf umfassen. Vorzugsweise umfasst der Begriff aber mehrere miteinander im Winkel oder Bogen verbundene Duschrinnenprofile, die bei waagerechter Ausrichtung insgesamt alle zusammen ein Gefälle hin zum Ablauf aufzeigen. Bei üblichen Duschen mit vier Wänden kann das Rinnensystem in eine Richtung oder in zwei Richtungen zum Ablauf hin umlaufend sein, d.h. eine ein- oder zweiseitige Gefälleausbildung mit dem Ablauf als tiefstem Punkt aufweisen.

[0009] Die scheinbar einfachste Ausführungsform eines Duschbodenablaufrinnensystems entsteht durch das Einlassen wenigstens eines Duschrinnenprofils mit innenseitigem Gefälle zu einem damit verbundenen Ablauf in den Duschwannenboden. Ein solches einfaches Rinnensystem kann z.B. mit einer Bodenfräse, Einkleben und Verfugen des Rinnenprofils hergestellt werden, Ganz besonders bevorzugt ist das Rinnenprofil jedoch Bestandteil eines integrierten Duschbodenabiaufrinnensystems mit weiteren Komponenten wie z,B, Boden- und/oder Wandanschlussprofilen, Fliesenkanten, Bodenplatten zur ,Aufnahme von Bodenbelägen, Ablaufstutzen, Stellfüssen, Befestigungslaschen, etc.

[0010] Das Rinnenprofil ist im Boden versenkt, d.h. die obere Rinnenkante liegt auf einer Ebene oder unterhalb der fertigen Bodenfläche der Duschwanne. Zudem läuft das RinnenSystem wenigstens eine Duschwand (nur ein Rinnenprofil) entlang. Der Begriff entlang bedeutet hier parallel und in direkter räumlicher Nähe zu einer Duschwand, vorzugsweise ohne Zwischenboden dazu benachbart angeordnet.

[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Duschbodenablaufrinnensystems läuft das Rinnenprofil alle Wände (Duschwände/Stellwände/Türen) entlang, so dass das Wasser von allen Wänden in das Rinnenprofil ablaufen kann und sich an den Ecken von Wand und Boden keine Wasserteste absetzen. Bei Duschen, die ein- oder mehrseitig offen sind, läuft das Rinnenprofil vorzugsweise von einer vorhandenen Wand über die offene Fläche zur nächsten Wand, damit Duscfiviasser nicht aus der offenen Duschkabine herausläuft

[0012] Vorzugsweise ist der Einlauf, d.h. die Oberseite der Profilrinne mit innenseitigem Gefälle möglichst schmal, dass er zwar die Aufnahme der beim Duschen maximal verfügbaren Wassermenge ohne Rückstau gewährleistet, aber wenig ins Auge fällt und auch keine Verletzung der Zehen möglich werden lässt. Bei den Duschwänden umlaufenden Rinnensystemen der Erfindung hat sich ein Rinneneinlauf von 0,5 bis 2 cm, vorzugsweise etwa 1 cm Breite als für die übliche Wassermenge ausreichend und optisch vorteilhaft herausgestellt Bei Saunaduschen mit grösseren Mengen (meist Kaltwasserduschen) Wasser kann die Breite des Rinneneiniaufs auch grösser sein.

[0013] Es ist bevorzugt, dass das Rinnenprofil so entlang der wenigstens einen Duschwand angeordnet ist, dass Wasser von der Duschwand direkt ohne Bodenkontakt in das Rinnenprofil läuft. Dies kann durch von dem Duschbodenablaufrinnensystem getrennte Ablaufprofile oder durch darin integrierte Ablaufprofile ausgeführt werden, die das Wasser von der Duschwand direkt in die Rinne führen. Der Begriff Duschwand umfasst jegliche Festwand, Stellwand oder Tür, die den Duschraum umschliesst, bei offenen Dtischräumen auch die offenen Bereiche der Dusche. Z.B. würde ein umlaufendes Rinnensystem bei einer viereckigen Duschwanne mit einer offenen Seite entlang der drei Duschwände und über die offene Strecke von einer Wand zur nächsten reichen.

[0014] Die innenseitige Gefälleausbildung der erfindungsgemäss verwendeten Rinnenprofile kann durch eine Reihe von Massnahmen erfolgen.

[0015] Zum Beispiel kann der Rinneninnenboden ein Gefälle bei waagerechter Anordnung des Profils aufweisen, wie eine Längsdiagonale, durch ein latiges Rechteck. Dann jedoch müssen bei umlaufenden Profilen die Rinnenprofile so miteinander verbunden werden, dass ein Gefälle über alle Rinnenprofile zum Ablauf hin entsteht. Diese Verbindung ist über Ecken hinweg nicht unproblematisch, aber mit Geschick lösbar.

[0016] Es wurde nun überraschend herausgefunden, dass man die Gefälleausbildung in dem Rinnenprofil oder den miteinander verbundenen mehreren Rinnenprofilen durch einen mit dem Rinnenprofil innenseitig, köntaktschiüssig und wasserfest verbundenen Kunststoff mit einseitiger oder zweiseitiger Gefä!!eausbildung in längsausrichtung zum Abfluss hin herstellen kann.

[0017] Dieser Kunststoff liegt dann in dem waagerechten Rinnenprofil oder auch über ein umlaufendes mehrteiliges waagerechtes Rinnenprofil hinweg als sehr langer und sehr dünner Keil vor, auf dem das Wasser zum Abfluss geführt wird, Solche Keile können vorgefertigt werden und in das Rinnensystem eingelegt und damit verbunden werden oder aber als niedrig viskose, fliessfähige Flüssigkeit in das Rinnensystem eingegossen und gehärtet werden, wobei die dreidimensionale Ausrichtung des Rinnensystems beim Giessen und Härten das spätere Gefälle in dem (den) Rinnenprofil(en) zum Abfluss bei waagerechter Anordnung des (der) Rinnenprofils (e) gewährleistet,

[0018] Vorzugsweise wird dazu ein Kunststoff für den Keil oder den fliessfähigen Kunststoffe verwendet der schalidämmende Eigenschaften auf das Rinnenprofil des Duschbodenablaufrinnensystems vermittelt

[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemässe Duschbodenablaufrinnensystem darin integrierte Boden- und/oder Wandanschlussprofile, Stellfüsse, Befesugungsiaschen, etc. wie sie beispielhaft in den Figuren dargestellt werden.

[0020] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemässen Duschbodenablaufrinnensystem bei dem das innenseitige Gefälle in dem Rinnenprofii zum Ablauf hin hergestellt wird durch:
  1. (a) die innenseitige, kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung eines in Längsrichtung keilförmigen Einsatzes in ein Rinnenprofile oder mehrere miteinander verbundene Rinnenprofile, so dass das Rinnenprofil oder die Rinnenprofile insgesamt bei waagerechtem Einbau in ein Duschbodenablaufrinnensystem durch den keilförmigen Einsatz eine einseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist bzw. aufweisen;
  2. (b) das teilweise Befüllen und Härten eines oder mehrerer miteinander verbundener Rinnenprofile mit einseitig vom Ablauf weg ausgerichtetem Gefälle mit niedrigviskosem, fliessfähigen Kunststoff zur Bildung einer innenseitigen, kontaktschlüssigen und wasserfesten Verbindung von Kunststoff und Rinnenprofil so dass das ausgehärtete Kunststoff-Rinnenprofil(e) bei waagerechtem Einbau in ein Duschboderiablaufrinnensystem durch den Kunststoff eine einseitige Gefälleausbildung zum Abfluss hin aufweist.


[0021] Der nach dem Verfahren a) eingesetzte in Längsrichtung keilförmige Einsatz wir mit einem oder mehreren miteinander verbundenen Rinnenprofilen innenseitig, kontaktschlüssig und wasserfest verbunden. Z.B. kann dafür ein in längsrichtung keilförmig auslaufender Kunststoffeinsatz in das Rinnenprofil oder in mehrere miteinander verbundene Rinnenprofile durchgängig eingelegt und mittels Erhitzen oder Verkleben kontaktschlüssig und wasserfest mit dem Rinnenprofil verbunden werden. Die kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung von Keil und Rinneninnenseite vermeidet Wasserrückstände in Spalten und daraus resultierendes Wachstum von Mikoorganismen. Wenn die Verbindung zwischen Keil und Rinne durch Erhitzen erfolgt, ist darauf zu achten, dass der Keil dabei nicht so flüssig wird, dass er verläuft und das Gefälle geschädigt wird. Wenn der Keil ausreichend flexibel ist, dann kann er auch kontinuierlich Ecken und Bögen zwischen gewinkelten Rinnenprofilen Überbrücken,

[0022] Ganz besonders bevorzugt ist das Verfahren b), bei dem ein Rinnenprofil oder mehrere miteinander, z.B, winkelig oder als Bogen verbundene Rinneprofile im dreidimensionalen Raum so angeordnet werden, dass das teilweise Befüllen mit niedrigviskoserm fliessfähigen Kunststoff nach dem Härten und waagerechtem Ausrichten zu einem einseitig zum Ablauf hin ausgerichtetem Gefälle über alle Rinnenprofile hinweg durch die Kunstsiofffütiung führt.

[0023] Das Innengefalle in den Rinnen sollte ausreichend sein, um den durch Schwerkraft bewirkten Abtransport des grössten Teils des Duschwassers zu gewährleisten und möglichst geringe Wasserruckstande zurückzulassen. Üblicherweise liegt das innengefälle zwischen 1 und 5, vorzugsweise 1 und 3, mehr bevorzugt bei 1,5 bis 2,5 % Prozent. Am meisten bevorzugt ist ein Gefälle von etwa 2%, d.h. etwa 4 cm auf 2 Meter Rinnenprofil. In vorteilhaften Ausführungsformen ist das Innenprofil der Duschrinne zudem hydrophob, hydrophobiert und/oder bakteriozid, Auch ist das Innenprofil in der Breite vorzugsweise als Schräge, U- oder V-Profil ausgeführt um Wasserruckstände zu konzentrieren.

[0024] Als Kunststoffe für den Keil oder die niedrigviskose härtbare Flüssigkeit kommen wasserfeste (ggf. erst nach dem Harten wasserfeste) synthetische oder natürliche Kunststoffe in Frage, die eine kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung mit dem innenseitigen Rinnenpfofil eingehen können. Beispielhaft seien hier Polymerverbindungen, insbesondere Polyurethan-, Polyethylen-, Polypropylen-, Acryr- und Silikonverbindungen genannt, die wasserfeste kontaktschlüssige Verbindungen mit Metallen und anderen harten für Rinnenprofile geeigneten Kunststoffen eingehen können,

[0025] Niedrigviskose fliessfähige und hartbare Kunststoffe sind den Fachleuten bekannt. Z.B. werden solche zum Ausfüllen von Ummantelungen bei Elektrokabefverbindungen eingesetzt

[0026] Demnach betrifft die Erfindung in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein erfindungsgemässes Duschbodenabiautnnnensystem bei dem das Rinnensystem nach dem oben genannten Verfahren hergestellt ist.

[0027] In einem weiteren Aspekt betriff die Erfindung die Verwendung von in Längsrichtung keilförmigen Einsätzen oder einer niedrig viskosen, fliessfähigen und härlbaren Kunststoffmasse zur Herstellung eines Rinnenprofils mit innenseitiger Gefälleausbildung zur Verwendung in einem erfindungsgemässen Duschbodenabiaufnnnensystem.

[0028] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der- gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnungen - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene urdtoder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separaten Erfindung/en sein, Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen,

[0029] Es zeigen:
Fig. 1
eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemässen Duschbodenrinnensystems von schräg oben;
Fig. 2
eine Querschnittsansicht des Duschbodenrinnensystems von Fig. 1 mit integerierter Wand- und Fliesen-Anschlusszarge;
Fig. 3
eine Querschnittsansicht des Duschbodenrlnnensystems von Fig. 1 mit integrierter Glass- und Fliesen-Anschlusszarge;
Fig. 4
eine dreidimensionale perspektivische Aufsicht auf den Ablaufanschlussund die Reinigungsöfffnung des Duschbodenrinnensystems von Fig. 1.


[0030] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines erfindungssemässen Duschbodenablaufrinnensystem mit umlaufendem Rinnenprofil (10) und Reinigungsöffnung (14) mit Ablaufanschluss (13) in der linken Ecke. Linkseitig vorn und hinten ist das Rinnenprofil aussenseitig als Wandanschlussprofil (16) und rechtseitig vorn und hinten als Bodenanschlussprofil für Stellwände und Türen (17) ausgestaltet so dass die Reinigungsöffnung in der Wandecke liegt. In weiteren Ausführungsbeispielen kann das System nur eine, zwei oder drei Rinnenprofile (10) entlang der Seitenwänd(e) (Wand, Stellwand und/oder Tür) aufweisen, wobei das Rinnenprofil (10) vorzugsweise umlaufend zweiseitig angeordnet ist, aber auch einseitig angeordnet sein kann. Auch kann das System mehr als eine Reinigungsöffnung und/oder mehr als einen Ablaufanschluss enthalten. Wenn mehr als ein Ablaufanschluss vorhanden ist, können die Rinnenprofile (10) in verschiedene Ablaufansehlüsse münden. Vorzugsweise ist bei einem umlaufenden zweiseitigen Rinnenprofil der höchste Punkt am vom Ablauf am weitesten entfernten Punkt.

[0031] Fig. 2 zeigt als Querschnitt eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Duschbodenablaufrinnensystem zur Anordnung an einer Wand. Dabei ist unter dem Wandbelag (15) eine Wandanschlusszarge (11) so angebracht, dass Duschwasser von dem Wandbelag (15) frei abtropfend oder ggf. an der Wandanschlusszarge (11) entlang rinnend durch die Ablauffuge (2) in das Rinnenprofil (10) mit vorzugsweise schallmindernder Gefälleausbildung (9) fällt und dort entlang des Gefälles zum Ablauf geführt wird. In weiteren Ausführungsbeispielen ist die Gefälleausbildung schräg seitlich, U- oder V-förmig nach unten verjüngend ausgeführt, um die Fliessfähigkeit geringer Mengen Wasserrückstände entlang des Gefälles zu verbessern. In Figur 2 ist das Profilrinnensystem Bestandteil eines integrierten Duschbodensystems mit Auflage- und Abschlussprofil für den Bodenbelag (12), höhenverstellbaren Stellfuss (6) mit schalldämpfender Bodenauflage (8), daran befestigter Montagelasche (7) zur unverrückbaren Befestigung des Systems und Einstellöffnung (5) zur Verstellung des Stellfusses vor dem Aufbringen des Bodenbelages versehen.

[0032] Fig. 3 zeigt als Querschnitt eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Duschbodenablaufrinnensystem zur Anordnung in Verbindung mit einer frei stehenden Duschwand (1), vorzugsweise aus Glas oder durchsichtigem Kunststoff. Dabei ist die freistehende Duschwand (1) auf eine Bodenanschlussleiste (3) so aufgebracht und befestigt, dass Duschwasser von der Duschwand (1) frei abtropfend oder an der Bodenanschlussleiste (3) entlangrinnend durch die Ablauffuge (2) in das Rinnenprofil (10) mit vorzugsweise schallmindernder Gefallausbildung (9) fällt und dort entlang des Gefälles zum Ablauf geführt wird. Auch hier ist in weiteren Ausführungsbeispielen die Gefällausbildung schräg seitlich. U- oder V-förmig nach unten verjüngend ausgeführt, um die Fliessfähigkeit geringer Mengen Wasserrückstände entlang des Gefälles zu verbessern. Auch in Figur 3 ist das Profilrinnensystem Bestandteil eines integrierten Duschbodensystems mit Auflage- und Abschlussprofil (12) für den Bodenbelag (4), höhenverstellbarem Stellfuss (6) mit schalldämpfender Bodenauflage (8), daran befestigter Montagelasche (7) zur unverrückbaren Befestigung des Systems und Emstellöffnung (5) zur Verstellung des Stellfusses vor dem Aufbringen des Bodenbelages versehen.

[0033] Fig. 4 zeigt die mittige rechte Ecke des Duschbodenablaufrinnensystem von Fig. 1, mit Reinigungsöffnung (14) mit Ablaufanschluss (13), Montagelaschen (7), zwei Profilrinnen mit Wandanschluss (16) und den Auflage- und Begrenzungsprofilen für den Bodenbelag (12).

[0034] Fig. 5 zeigt in der Seitenansicht das Befüllen einer schräg gestellten Profilrinne (10) mit niedrig viskoser fliessfähiger und härtender Kunststoffmasse (9), wobei die befüllte gehärtete Profilrinne nach der Härtung und Ausrichtung in der Waagerechten (10), z.B, mittels einer Hilfsschrägen (18),in vorgegebenes Gefälle in Richtung des Ablaufs aufweist. In einer weiteren Ausführungsform ist das Rinnenprofile ein rechteckiges umlaufendes und ebenes Rinnenprofil mit einem Ablauf an einer der Ecken und das Rinnenprofil wird zum Befüllen so ausgerichtet, dass die Ecke mit dem Ablauf höher als die gegenuberliegende Ecken angeordnet ist und die links und rechts davon liegenden Ecken auf einer Höhe sind, so dass nach Aushärtung und Ausrichtung des Rinnenprofils in die Horizontale Wasser vom der dem Ablauf gegenüberliegenden Ecke zweiseitig, d,h, entweder links oder rechts zum Ablauf mit einem Gefälle von vorzugsweise etwa 1 bis 5 Prozent, vorzugsweise 1 bis 3 Prozent, mehr bevorzugt 1,5 bis 2,5 Prozent und am meisten bevorzugt etwa 2 Prozent abläuft

Beispiel 1



[0035] Vier Chromstahlrinnen mit jeweils zwei mal 100 cm und zwei mal 90 cm Länge mit einem eckigen U-Profil mit den Aussenmassen von 10 x 1 ,2 cm und einer Wanddicke von etwa 1,5 mm (üblicherweise je nach Grösse der Duschwanne 1 bis 3 mm Wanddicke) werden unter Anschluss eines dreieckigen Ablaufanschlusses an den kürzeren Rinnen rechtwinklig umlaufend und mit der Rinnen- und Ablauföffnung nach oben durch Schutzgasschweissen so verbunden, dass alle Rinnen in einer waagerechten Ebene liegen. Die Ecke mit dem Ablaufanschluss wird dann so angehoben und fixiert, dass der Rinnenboden der gegenüberliegenden Ecke etwa 4 bis 6 cm (etwa 2 bis 3 Prozent) niedriger liegt und die links- und rechtseitigen Ecken auf einer Höhe liegen. Dann wird das Rinnensystem an der dem Ablauranschluss gegenüberliegenden tieferen Seite mit einem niedrig viskosen, fliessfähigen und aushärtendem Kunststoff befüllt, bis die flüssige Kunststoffmasse an den Ablaufanschluss heranreicht, diesen aber nicht bedeckt. Solch ein geeigneter Kunststoff ist beispielsweise eine auf Polybutadien basierende Kunststoffmasse mit einem naphthenischen Mineralölprodukt, CAS-Nr.691025-90-5, mit entsprechendem Härter auf der Basis von Diphenylmethandhsocyanat der Firma WEVO-Chemie GmbH, Ostfildern, Deutschland.Es sind auch andere niedrig viskose, fliessfähige und aushärtende Kunststotfmassen geeignet, z.B. solche, die zur Verbindung und isolierung von Elektrokabelverbindungen vertrieben werden und üblicherweise in eine Umhüllung eingefüllt werden, in der sie aushärten und so die Elektrokabelverbindung mechanisch und wasserfest schützen. So entsteht nach dem Härten und der anschliessenden zontalen Ausrichtung des umlaufenden Rinnensystems vom der dem Ablauf gegenüberliegenden Ecke bis zur Ablaufmitte ein Gefälle von 4 bis 6 cm pro etwa 2 m, also etwa 2 bis 3 % Gefälle. An diesem umlaufenden Rinnensystem mit zweiseitiger Gefälleausbildung können nun zur Herstellung integrierter Duschbodenablaufrinnensysteme weitere Komponenten wie Stellfusse mit Schalldämmung, Montagelaschen. Boden- und Wandanschlussprofile, etc. befestigt werden. Die Montage des integrierten Systems erfolgt dann in der Waagerechten und entbindet den installateur jedweder Überlegungen zur Ausrichtung des Rinrensystems.

BEZUGSZEICHEN



[0036] 
1
Raumabtrennung
2
Ablauffuge
3
Bodenanschlussleiste
4
Auftrittfläche
5
Einstellöffnung
6
Stellfuss
7
Montagelasche
8
Aufstellflächemit Schalldämpfung
9
Gefälleausbildung
10
Rinne
11
Wandanschlusszarge
12
Auflageprofil für Bodenbelag
13
Ablaufanschluss
14
Reinigungsöffnung
15
Wandbelag
16
Profilrinne mit Wandanschluss
17
Profilrinne mit Bodenanschluss für Stellwand
18
Hilfsschräge



Ansprüche

1. Duschbodenablaufrinnensystem mit wenigstens einem im Boden versenkten, wenigstens eine Duschwand entlanglaufenden Rinnenprofil mit Anschluss zu einem Ablauf, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Rinnenprofil waagerecht angeordnet ist und eine innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist.
 
2. Duschbodenablaufrinnensystem nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil alle Duschwände entlangläuft.
 
3. Duschbodenablaufrinnensystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil eine ein- oder zweiseitige innenseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist.
 
4. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnenprofil so entlang der wenigstens einen Duschwand angeordnet ist, dass Wasser von der Duschwand direkt ohne Bodenkontakt in das Rinnenprofil läuft.
 
5. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefälleausbildung in dem Rinnenprofil durch einen mit dem Rinnenprofil innenseitig, kontakschlüssig und wasserfest verbundenen Kunststoff mit einseitiger Gefälleausbildung in Längsausnchtung zu einem Abfluss hin erfolgt.
 
6. Duschbodenablaufrinnensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff schalldämmende Eigenschaften auf das Rinnenprofil vermittelt.
 
7. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es integrierte Boden- und/oder Wandanschlussprofile umfasst
 
8. Verfahren zur Herstellung eines Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das innenseitsge Gefälle in dem Rinnenprofil zum Ablauf hin wie folgt hergestellt wird:

(a) die innenseitige, kontaktschlüssige und wasserfeste Verbindung eines in Längsrichtung keilförmigen Einsatzes in ein Rinnenprofil oder mehrere miteinander verbundene Rinnenprofile, so dass das Rinnenprofil oder die Rinnenprofile insgesamt bei waagerechtem Einbau in ein Duschbodenablaufrinnensysiem durch den keilförmigen Einsatz eine einseitige Gefälleausbildung zum Ablauf hin aufweist bzw. aufweisen;

(b) das teilweise Befüllen und Härten eines oder mehrerer miteinander verbundener Rinnenprofile mit einseitig vom Ablauf weg ausgerichtetem Gefälle mit niedrigviskosem, fliessfähigen Kunststoff zur Bildung einer innenseitigen, kontaktschlüssigen und wasserfesten Verbindung von Kunststoff und Rinnenprofil, so dass das ausgehärtete Kunststoff-Rinnenprofil(e) bei waagerechtem Einbau in ein Duschbodenablaufrinnensystem durch den Kunststoff eine einseitige Gefälleausbildung zum Abfluss hin aufweist.


 
9. Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rinnensystem nach dem Verfahren von Anspruch 8 hergestellt ist.
 
10. Verwendung von in Längsrichtung keilformigen Einsätzen oder einer niedrig viskosen, fliessfähigen und härtbaren Kunststoffmasse zur Herstellung eines Rinnenprofils mit innenseitiger Gefälleausbildung zur Verwendung in einem Duschbodenablaufrinnensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder 9.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente