[0001] Die Erfindung betrifft eine explosionsgeschützte Kälteanlage mit brennbarem Kältemittel.
Der Kältemittelkreislauf der Kälteanlage ist innerhalb einer Umhausung angeordnet,
die zudem eine Absaugeinrichtung und einen Gassensor aufweist. Mittels einer Regeleinrichtung
wird sichergestellt, dass bei Erreichen einer vorgegebenen Konzentration von Kältemittelgas
in der Atmosphäre der Umhausung alle innerhalb der Umhausung angeordneten Komponenten
der explosionsgeschützten Kälteanlage von der Stromversorgung getrennt werden sowie
der Betrieb eines explosionsgeschützten Lüfters ausgelöst wird. Die Kälteanlage dient
zum Kühlen, Klimatisieren sowie Heizen und umfasst eine Wärmepumpenschaltung.
[0002] Beim Einsatz von brennbaren Kältemitteln, zum Beispiel Kohlenwasserstoffen, wie Propan,
Butan oder Ähnlichen, in Kälteanlagen kann von den Anlagen eine Explosionsgefahr ausgehen.
Infolge von Undichtheiten kann das brennbare Kältemittel aus dem vermeintlich dichten
Kältemittelkreislauf austreten und in Verbindung mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft
eine explosive Atmosphäre entstehen.
[0003] Damit eine explosive Atmosphäre entsteht, muss der brennbare Stoff in einem entsprechenden
Mischungsverhältnis mit Sauerstoff vorliegen. Außerdem ist für das Auslösen einer
Explosion das Vorhandensein einer entsprechenden Zündquelle notwendig. Neben offenen
Flammen, heißen Oberflächen beziehungsweise sichtbaren elektrisch oder mechanisch
erzeugten Funken können ebenso Entladungen von statischer Elektrizität, wie bereits
sehr geringe Zündenergien durch Kleidung, elektrische Ausgleichsströme, Ultraschall,
elektromagnetische Strahlungen, Stoßwellen und adiabatische Kompressionen, Auslöser
von Explosionen sein.
[0004] Die ATEX-Europa-Richtlinie verlangt vom Betreiber von Anlagen, Explosionen zu vermeiden
und ausreichend Schutz zu gewährleisten. ATEX steht für "ATmosphere EXplosive" und
gilt für alle Maschinenkomponenten und Steuerungen, die in explosiven Atmosphären
eingesetzt werden. Im Hinblick auf den Explosionsschutz in einer potentiell explosiven
Atmosphäre haben die ATEX-Richtlinien 94/9/EG und 1999/92/EG Vorrang gegenüber Maschinenrichtlinien
und sind stets anzuwenden. Die ATEX-Richtlinien fordern die Dokumentation über die
Häufigkeit des Auftretens einer explosiven Atmosphäre sowie deren räumliche Abgrenzung.
Die genannten Bereiche sind gemäß der Spezifikation in Zonen einzuteilen. Weiterhin
ist sicherzustellen, dass lediglich der richtigen Kategorie in diesem Zonentyp entsprechende
Komponenten eingesetzt werden. Sobald ein Bereich als gefährlich eingestuft wurde,
bestimmt dieser die notwendigen Einschränkungen bei potentiellen Zündquellen, die
in diesem Bereich vorhanden sein könnten.
[0005] Es lassen sich verschiedene Schutzprinzipien einteilen. Den größten Schutz bieten
Anlagen mit primärem Explosionsschutz, bei denen die Möglichkeit der Bildung einer
explosiven Atmosphäre schon im Vorfeld ausgeschlossen wird. Zum primären Explosionsschutz
zählen die Verwendung von nichtbrennbaren Ersatzstoffen oder die Verhinderung von
explosionsfähigen Mischungen durch Belüftung oder Veränderung der Konzentration.
[0006] Wenn der primäre Explosionsschutz nicht möglich ist, ist die Zündung der möglichen
explosiven Atmosphäre als sekundärer Explosionsschutz zu vermeiden. Der sekundäre
Explosionsschutz umfasst den Einsatz von entsprechenden Geräten, Bauteilen und Materialien
beziehungsweise Anweisungen für den Aufenthalt in gefährdeten Bereichen.
[0007] Die dritte Maßnahme besteht darin, Auswirkungen einer Explosion auf ein unbedenkliches
Maß zu beschränken. Dafür sind entsprechende Kapselungen der Anlage oder deren Aufstellungsort
zu berücksichtigen.
[0008] Alle Geräte, die in explosiver Atmosphäre aufgestellt sind, müssen die ATEX-Bedingungen
erfüllen, soweit sie innerhalb der Europäischen Union betrieben werden. Gemäß der
ATEX-Richtlinien sind grundsätzlich alle elektrischen und mechanischen Geräte zu berücksichtigen.
Als Geräte kommen gemäß der Richtlinie 94/9/EG Maschinen, Betriebsmittel, stationäre
oder ortsbewegliche Vorrichtungen, Steuerungs- und Ausrüstungsteile sowie Warn- und
Vorbeugungssysteme, die einzeln oder kombiniert zur Erzeugung, Übertragung, Speicherung,
Messung, Regelung und Umwandlung von Energien und/oder zur Verarbeitung von Werkstoffen
bestimmt sind sowie eigene potentielle Zündquellen aufweisen und dadurch eine Explosion
verursachen können, in Betracht. Damit fallen nahezu alle Komponenten einer Kälteanlage,
wie Verdichter, Verdampfer und Kondensator, aber auch Ventile, Manometer, Fühler und
Ähnliches, in den Bereich der ATEX-Richtlinien. Demzufolge sind durch die Anlagenbauer
entsprechend gekennzeichnete und mit der erforderlichen Dokumentation, zum Beispiel
Herstellerbeziehungsweise Konformitätserklärung, versehene Komponenten zu verwenden.
[0009] Die Erklärungen der Komponentenhersteller beziehen sich dabei lediglich auf die einzelnen
Komponenten. Dabei wird davon ausgegangen, dass bei der Installation und während des
Betriebes die entsprechenden Installationsnormen sowie Montage- und Betriebsanweisungen,
zum Beispiel die Betriebsanleitung, eingehalten werden. Die Wechselwirkungen zwischen
verschiedenen Komponenten der Kälteanlage mit der Umgebung, speziell in Hinsicht auf
potentielle Zündquellen, sind durch den Anlagenbauer zu beurteilen. Bei positiver
Beurteilung hat der Anlagenbauer eine entsprechende Erklärung für die Gerätegruppe
beziehungsweise die Anlage zu erstellen. Durch den Betreiber sind die Anlagen bei
der beaufsichtigenden Stelle zu melden und eine eventuell notwendige Abnahme zu beantragen.
[0010] Zu den Betreiberpflichten gehört auch die Erstellung eines sogenannten Explosionsschutzdokumentes.
Dies wird in der ATEX 137 geregelt. Dazu zählt unter anderem eine Beurteilung der
Explosionsrisiken. Abhängig von der Häufigkeit und Dauer des Auftretens einer explosiven
Atmosphäre sind explosionsgefährdete Bereiche in Zonen zu unterteilen und dementsprechend
zu kennzeichnen.
[0011] Eine explosionsfähige Atmosphäre ist
- ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden (Zone 0),
- bei Normalbetrieb gelegentlich vorhanden (Zone 1) und
- bei Normalbetrieb nicht oder aber nur kurzzeitig vorhanden (Zone 2).
Des Weiteren sind die für den Explosionsschutz wichtigen Eigenschaften des Stoffes
oder der Stoffe zu deklarieren. Daraus ergeben sich die Voraussetzungen für die einzusetzenden
Komponenten (Gruppe, Kategorie, Unterexplosionsgruppe, Temperaturklasse).
[0012] Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln, zum Beispiel Kohlenwasserstoffen, wie Propan,
Butan oder Ähnlichen, fallen damit in den Geltungsbereich der ATEX-Richtlinien zur
bestimmungsgemäßen Verwendung von Geräten und Schutzsystemen explosionsgefährdeter
Bereiche. Aufgrund der oben aufgeführten Zonendefinition ist bei Einsatz von Kohlenwasserstoffen
als Kältemittel auch eine Zoneneinteilung notwendig. Dabei ist zumeist mindestens
von Zone 2 in der näheren Umgebung der Anlage auszugehen, da eine Leckage nicht komplett
ausgeschlossen werden kann. Deshalb sind entsprechend der ATEX-Richtlinien bestimmte
Geräte für die deklarierte Zone einzusetzen.
[0013] Infolge der Einordnung der Kälteanlage in die ATEX-Richtlinien ergeben sich beim
Einsatz von zum Beispiel Kohlenwasserstoffen als Kältemittel erhebliche Nachteile
hinsichtlich der Sicherung der Anlage und deren Umgebung. Die Errichtung der Kälteanlage
ist mit einem sehr großen Mehraufwand an Materialkosten gegenüber einer herkömmlichen,
mit einem unbrennbaren Kältemittel befüllten, vergleichbaren Anlage verbunden, da
lediglich gekennzeichnete und mit einer erforderlichen Dokumentation versehene Komponenten
zu verwenden sind. Außerdem bedarf der Aufbau der Anlage der Einhaltung einer Reihe
von Bestimmungen, sodass auch der Zeitaufwand beim Errichten und Betreiben der Anlage
wesentlich höher ist als bei vergleichbaren Anlagen mit unbrennbaren Kältemitteln.
So sind beispielsweise Wechselwirkungen zwischen den Komponenten der Kälteanlage und
der Umgebung durch den Anlagenbauer zu beurteilen sowie eine entsprechende Erklärung
für die Gerätegruppe beziehungsweise die Anlage zu erstellen. Die Anlagen sind zu
melden und eine eventuell notwendige Abnahme ist zu beantragen. Weitere Nachteile
stellen die zu den Betreiberpflichten gehörende Erstellung des Explosionsschutzdokumentes
und die Deklaration der für den Explosionsschutz wichtigen Eigenschaften des Stoffes
oder der Stoffe dar.
[0014] Als Kälteanlage ist eine sogenannte Verbundkälteanlage mit einer Vielzahl von Verdampfern
vorgesehen. Diese Anlagen kommen beispielsweise in Supermärkten zur Anwendung, in
denen die Verdampfer in sogenannten Verbrauchern, wie Kühlräumen, Kühl- und Tiefkühlmöbeln,
integriert sind. Dabei werden Kälteleistungen auf verschiedenen Temperaturniveaus
bereitgestellt. Die unterschiedlichen Temperaturniveaus bedingen unterschiedliche
Drücke während der Verdampfung des Kältemittels. Verbundkälteanlagen bestehen als
geschlossene Systeme im Wesentlichen aus den Komponenten Verdampfer, Verdichter, Kondensator
und Expansionsorgan. Der Kondensator ist bei Anlagen in Supermärkten außerhalb des
Marktes, von Außenluft umgeben, angeordnet.
[0015] Innerhalb eines derartigen Kältemittelkreislaufes ist zudem die Anordnung eines Kältemittelsammlers
bekannt, der die Unterschiede an Kältemittelmenge während des Betriebes innerhalb
der Kälteanlage ausgleicht. Insbesondere bei Verbundkälteanlagen, bei denen eine Vielzahl
von Verdampfern parallel betreibbar sind, ist der Einsatz von Kältemittelsammlern
notwendig. Im Kältemittelkreislauf einer Verbundkälteanlage muss hinreichend Kältemittelmenge
zur Verfügung gestellt werden, sodass auch bei maximalem Kältebedarf alle Verdampfer
ausreichend gespeist werden können. Andererseits muss bei geringem Kältebedarf, bei
dem einzelne Verdampfer nur teilweise befüllt oder gar nicht mit Kältemittel beaufschlagt
sind, überschüssiges Kältemittel gelagert werden. Die Sammler haben nachteilig ein
großes Volumen, das mit Kältemittel beaufschlagt ist und bei mit brennbaren Kältemitteln
befüllten Kälteanlagen das Explosionspotential bei eventuell auftretenden Leckagen
drastisch erhöht.
[0016] Im Stand der Technik sind Kälteanlagen mit einem System zur Wärmerückgewinnung bekannt.
Dabei wird nicht die vollständige, bei Hochdruck anfallende Wärme im Kondensator an
die Umgebungsluft übertragen. Vielmehr ist in Strömungsrichtung des Kältemittels vor
dem ursprünglichen Kondensator ein zusätzlicher Wärmeübertrager angeordnet. Innerhalb
des zusätzlichen Wärmeübertragers wird das Kältemittel, das als Heißgas aus dem Verdichter
austritt, abgekühlt beziehungsweise enthitzt. Die dabei abgegebene Wärme wird an das
System der Wärmerückgewinnung übertragen und in diesem beispielsweise zum Erwärmen
eines Mediums innerhalb eines Heizungssystems genutzt.
[0017] Abhängig von der Jahreszeit und/oder Tageszeit werden unterschiedliche Kälteleistungen
der Verbraucher benötigt und innerhalb der Verdampfer an das Kältemittel übertragen.
Die verfügbare Leistung des Systems der Wärmerückgewinnung ist folglich von der in
den Verdampfern aufgenommenen Gesamtwärme abhängig und unterliegt damit ebenso den
veränderlichen Kälteleistungen der Verbraucher.
[0018] Infolge der veränderlichen Kälteleistungen der Verbraucher können bestimmte Betriebsbedingungen
auftreten, bei denen die gesamte, bei Hochdruck abzugebende Wärmemenge nicht ausreicht,
um den Bedarf an Wärme des Systems der Wärmerückgewinnung zu decken. Für diesen Fall
ist es notwendig, neben der Kälteanlage, die auch zur Wärmeerzeugung dient, eine zusätzliche
Wärmeerzeugungseinheit, zum Beispiel einen zu befeuernden Kessel, zu installieren.
Diese zusätzliche Installation bewirkt nachteilig zusätzliche Kosten bei der Investition
und im Betrieb.
[0019] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine explosionsgeschützte Kälteanlage
mit brennbarem Kältemittel zur Verfügung zu stellen. Die Kälteanlage soll bei der
Installation und beim Betreiben weniger kostenintensiv als die im Stand der Technik
bekannten Anlagen sein. Der Mehraufwand gegenüber einer vergleichbaren Kälteanlage
mit unbrennbarem Kältemittel ist zu minimieren. Außerdem soll die Sicherheit der Anlage,
insbesondere bezüglich des Explosionsschutzes, bei minimalem Wartungsaufwand gewährleistet
sein. Der Bedarf an Kältemittel innerhalb der Anlage ist auf ein Minimum zu reduzieren.
Eine Explosion bei eventuell auftretender Leckage oder Undichtheiten der Anlage soll
ausgeschlossen sein.
[0020] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine explosionsgeschützte Kälteanlage gelöst.
Die Anlage umfasst eine Umhausung, in der eine Absaugeinrichtung, ein Gassensor sowie
ein Kältemittelkreislauf einer Kälteanlage angeordnet sind. Die Kälteanlage ist mit
den kältemittelführenden, nicht explosionsgeschützten Komponenten und deren Verbindungselementen
als zusammenhängende Einheit von der gasdichten Umhausung umschlossen, wobei nur der
als Kondensator ausgeführte luftbeaufschlagte Wärmeübertrager außerhalb der Umhausung
angeordnet ist. Die kältemittelführenden Komponenten sind dabei nicht mit einem gesonderten
Explosionsschutz ausgebildet.
[0021] Die Absaugeinrichtung weist einen explosionsgeschützt ausgebildeten Lüfter auf, der
im Weiteren auch als ATEX-Lüfter bezeichnet wird.
[0022] Nach der Konzeption der Erfindung ist außerdem eine Regeleinrichtung derart vorgesehen,
dass bei Erreichen einer vorgegebenen Konzentration von Kältemittelgas in der Atmosphäre
der Umhausung alle innerhalb der Umhausung angeordneten Komponenten der explosionsgeschützten
Kälteanlage abgeschaltet und von der Stromversorgung getrennt werden. Damit geht von
diesen Komponenten keine direkte Explosionsgefahr infolge Funkenbildung aus. Zudem
wird der Betrieb des explosionsgeschützten Lüfters ausgelöst. Durch die Zwangsbelüftung
wird die mit Kältemittelgas angereicherte Atmosphäre innerhalb der Umhausung nach
außen, in die Umgebung der Umhausung verbracht. In der Umgebung wird das Kältemittel-Luft-Gemisch
in kürzester Zeit mit der Umgebungsluft vermischt und dabei sehr stark verdünnt, sodass
von dem Gemisch keine Explosionsgefahr mehr ausgeht.
[0023] Die Konzentration des Kältemittelgases in der Atmosphäre der Umhausung wird mittels
eines oder mehrerer innerhalb der Umhausung angeordneter Gassensoren überwacht. Bevorzugte
Standorte der Gassensoren sind Bereiche möglicher Leckagestellen der Kälteanlage.
Vorteilhaft ist die Anordnung der Gassensoren im unteren Bereich der Umhausung, da
das Kältemittel mit größerer Dichte als Luft innerhalb der Umhausung absinkt und sich
insbesondere am Boden oder in Bodennähe anreichert. Der dort angeordnete Gassensor
würde auf die vorgegebene erhöhte Konzentration an Kältemittel reagieren und die Sicherheitsvorgänge
zum Explosionsschutz auslösen.
[0024] Durch das Nachströmen von frischer Luft aus der Umgebung und das Absaugen der mit
Kältemittelgas angereicherten Luft aus der Umhausung wird die Konzentration an Kältemittelgas
in der Atmosphäre innerhalb der Umhausung in sehr kurzer Zeit wieder auf ein Minimum
gesenkt, sodass eine Anreicherung von Kältemittel bis hin zu einer explosiven Atmosphäre
vermieden wird. Die frische Luft strömt durch eine Lüftungsklappe, die im unteren
Bereich der Wandung der Umhausung angeordnet ist. Durch das Ansaugen der Luft aus
der Umhausung bei eingeschaltetem Lüfter öffnet sich die Lüftungsklappe selbsttätig.
Die Lüftungsklappe ist bei ausgeschaltetem Lüfter geschlossen, sodass kein Austausch
von Luft mit der Umgebung beziehungsweise ein Nachströmen von frischer Luft möglich
ist.
[0025] Unter gasdichter Umhausung im Sinne der Erfindung ist eine Abkapselung der explosionsgeschützten
Kälteanlage von der Umgebung zu verstehen. Durch die Abtrennung wird eine definierte
Atmosphäre geschaffen, deren Zusammensetzung beziehungsweise die Konzentrationen ihrer
hauptsächlichen Bestandteile gut zu bestimmen und damit zu überwachen sind. Somit
besteht vorteilhaft die Möglichkeit, mittels Gassensoren bei Erreichen einer vorgegebenen
Konzentration von Kältemittelgas in der Atmosphäre die innerhalb der Umhausung angeordneten
Komponenten der explosionsgeschützten Kälteanlage von der Stromversorgung zu trennen
und den Betrieb des explosionsgeschützten Lüfters auszulösen.
[0026] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind sämtliche Verbindungsstellen
der kältemittelführenden Leitungen des außerhalb der Umhausung angeordneten Kondensators
innerhalb der Umhausung untergebracht. Die kältemittelführenden Leitungen sind an
ihren Verbindungsstellen, die für das Auftreten von Leckage gefährdetet sind, verlötet
oder verschweißt, sodass die Möglichkeit des Auftretens von Leckage minimiert ist.
Die außerhalb der Umhausung geführten, mit brennbarem Kältemittel beaufschlagten Leitungen
sind bevorzugt aus nahtlosen Rohren gefertigt, die zudem keine weiteren Verbindungsstellen
aufweisen. Eine Leckage außerhalb der Umhausung ist damit nahezu ausgeschlossen. Die
nahtlosen Rohre sind durch Öffnungen in der Wandung der Umhausung durch die Wandung
hindurchgeführt und abgedichtet.
[0027] Der explosionsgeschützte Lüfter ist vorteilhaft innerhalb eines Luftkanals angeordnet,
wobei der Luftkanal mit einem offenen Ende in den unteren Bereich der Umhausung reicht.
Als Luftkanal ist ein Kanal in Form eines Lüftungskanals einer Klimaanlage zu verstehen,
der je nach abgesaugtem Gas oder Gasgemisch Luft oder ein Kältemittel-Luft-Gemisch
aus der Umhausung in die umliegende Umgebung führt.
[0028] Der Luftkanal ist vorteilhaft derart ausgebildet, dass das aus dem unteren Bereich
der Umhausung abzusaugende Kältemittel-Luft-Gemisch innerhalb des Luftkanals über
den oberen Bereich der Umhausung nach außen geführt wird. Das bei einer Havarie oder
Leckage aus der Kälteanlage austretende Kältemittel reichert sich aufgrund der größeren
Dichte als Luft am Boden der Umhausung an und ist folglich dort abzusaugen.
[0029] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Luftkanal im oberen
Bereich der Umhausung ein zusätzliches T-Stück auf. Das T-Stück stellt eine weitere
Öffnung des Luftkanals zur Atmosphäre innerhalb der Umhausung dar. Mit Hilfe des innerhalb
des Luftkanals in Strömungsrichtung der Luft nach dem T-Stück angeordneten ATEX-Lüfters
wird die Luft durch die durch das T-Stück bereitgestellte Öffnung aus der gasdichten
Umhausung abgesaugt und in die Umgebung abgegeben, was wiederum zum Ausgleich der
Luft innerhalb der gasdichten Umhausung und der Umgebung der Umhausung führt. Diese
Öffnung dient dem Luftausgleich bei Normalbetrieb der Kälteanlage, bei dem sich die
von den Komponenten des Kältemittelkreislaufes erwärmte Luft im oberen Bereich der
Umhausung ansammelt. Die Luft muss folglich nicht mit Kältemittel angereichert sein.
[0030] Die obere Öffnung des Luftkanals am T-Stück weist vorteilhaft eine gesteuerte Lüftungsklappe
auf, die bei ausgeschaltetem Lüfter und im Havariefall geschlossen ist.
[0031] Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist innerhalb des oberen Bereiches
einer äußeren Wandung der Umhausung ein zusätzlicher, nicht explosionsgeschützt ausgebildeter
Lüfter angeordnet. Der Lüfter saugt die in der Umhausung durch wärmeabgebende Komponenten
der Kälteanlage, wie zum Beispiel Verdichter, erwärmte Luft ab und sorgt damit für
den Ausgleich der Luft innerhalb der gasdichten Umhausung und der Umgebung. Die Luft
muss dabei nicht, wie im Leckage- oder Havariefall, mit Kältemittel angereichert sein.
[0032] Die Wärmeübertrager der Kälteanlage sind über Wärmeträgerkreisläufe mit den Verbrauchern,
das heißt zum Beispiel Wärmeübertragern zum Kühlen oder Heizen im Supermarkt, verbunden.
Die Wärmeträger werden mittels Pumpen zwischen den Komponenten im Kreislauf umgewälzt.
Die Pumpen sind dabei vorteilhaft innerhalb der Umhausung angeordnet. Lediglich die
Anschlüsse der Wärmeträgerkreisläufe ragen aus der gasdichten Umhausung heraus, was
die Montage vereinfacht.
[0033] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Umhausung, mit Abmessungen von etwa
3 m Länge, 2 m Höhe und 2 m Breite, vorteilhaft voneinander abgedichtete Bereiche
beziehungsweise Kammern auf. In einer Kammer sind sämtliche Komponenten der Kälteanlage
sowie die Pumpen der Wärmeträgerkreisläufe angeordnet. Diese Kammer ist durch Öffnungen
beziehungsweise Türen in einer vertikal ausgerichteten Wandung der Umhausung begehbar.
Innerhalb einer weiteren Kammer ist bevorzugt ein ebenfalls in einer vertikal ausgerichteten
Wandung der Umhausung von außen durch eine Schaltschranktür begehbarer Schaltschrank
angeordnet. Die voneinander abgetrennten Bereiche der Umhausung sind lediglich von
außen begehbar und weisen keine Verbindung innerhalb der Umhausung auf.
[0034] Innerhalb der Kammer, in der der Schaltschrank angeordnet ist, befinden sich Einrichtungen
zur Regelung der explosionsgeschützten Kälteanlage. Im Gegensatz zu den Komponenten
der Kälteanlage und der Wärmeträgerkreisläufe sind die Einrichtungen im Schaltschrank
jederzeit mit der Spannungsversorgung verbunden. Im Gegensatz dazu werden im Havariefall
die Komponenten der Kälteanlage und der Wärmeträgerkreisläufe aus Sicherheitsgründen
von der Spannungsversorgung getrennt.
[0035] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Umhausung im unteren Bereich
beziehungsweise am Boden durch eine flüssigkeitsdichte Wanne begrenzt. Die flüssigkeitsdichte
Wanne verhindert zum einen als Teil der gasdichten Umhausung den unkontrollierten
Austausch der Atmosphäre innerhalb der Umhausung mit der Umgebung und hat zum anderen
den Vorteil, dass auch keine Flüssigkeit aus der Umhausung austreten kann, die zum
Beispiel durch den Austritt von Öl verursacht sein könnte. Die Flüssigkeit kann dann
bei Bedarf sicher und einfach entfernt werden.
[0036] Die Kälteanlage, umfassend die kältemittelbeaufschlagten Komponenten und Leitungen
sowie deren Verbindungselemente, ist als zusammenhängende kompakte Einheit ausgebildet
und nicht zerstörungsfrei demontierbar, da die Verbindungselemente als für das Auftreten
von Leckage gefährdete Stellen verschweißt oder verlötet ausgeführt sind.
[0037] Mit dem innerhalb der Umhausung angeordneten geschlossenen Kältemittelkreislauf der
Kälteanlage wird vorteilhaft zum einen der Bedarf an Kälteleistungen bei unterschiedlichen
Temperaturniveaus und zum anderen der Bedarf an Wärmeleistung eines Systems der Wärmerückgewinnung
bereitgestellt.
[0038] Der Kältemittelkreislauf der Kälteanlage weist in Strömungsrichtung des Kältemittels
mindestens eine Verdichtereinheit, einen Wärmeübertrager, der der Wärmerückgewinnung
dient, einen luftbeaufschlagten Kondensator, einen Sammler, ein Expansionsorgan und
einen Verdampfer auf. Im Kreislauf der Kälteanlage ist zusätzlich ein Verdampfer einer
integrierten Wärmepumpenschaltung mit vorgeschaltetem Expansionsorgan integriert,
der konzeptionsgemäß luftbeaufschlagt ausgebildet ist. Der Verdampfer der Wärmepumpenschaltung
ist erfindungsgemäß mit dem Kondensator der Kälteanlage wärmeleitend gekoppelt. Dieser
doppelt wirkende Wärmeübertrager wird im Weiteren auch als integrierter Kondensator-Verdampfer
bezeichnet.
[0039] Der Betrieb der Anlage ist unter anderem von der Umgebungstemperatur und damit von
den aufzubringenden Leistungen für Heizung und Kühlung abhängig. Der Verdampfer der
Wärmepumpenschaltung ist bei den äußeren Bedingungen zu betreiben, bei denen die gesamte
bei Hochdruck abzugebende Wärmemenge nicht ausreicht, um den Bedarf an Wärme des Systems
der Wärmerückgewinnung zu decken. Die bei Hochdruck abzugebende Wärmemenge ergibt
sich dabei aus der Gesamtheit der im herkömmlichen Kältemittelkreislauf aufgenommenen
Kälteleistungen zuzüglich der über die Verdichtungsvorgänge eingebrachten Wärmemengen.
[0040] Die bei herkömmlichen Anlagen bei den genannten Betriebsbedingungen extra benötigten
Wärmeerzeugungseinheiten, wie zu befeuernde Kessel, werden durch lediglich einen in
der Kälteanlage zusätzlich integrierten Wärmeübertrager ersetzt. Da dieser Wärmeübertrager
als Verdampfer der Wärmepumpenschaltung zudem parallel zu einem zur herkömmlichen
Kälteanlage gehörenden Verdampfer geschaltet ist und damit kein zusätzlicher Bedarf
an weiteren Komponenten, beispielsweise einem Verdichter, besteht, ist der Aufwand
an Kosten für die Erweiterung der Kälteanlage sehr gering.
[0041] Der integrierte Kondensator-Verdampfer ist bevorzugt als Rohrbündelwärmeübertrager
mit Lamellen ausgebildet. Die Lamellen umfassen dabei vorteilhaft sowohl die Rohre
des Verdampfers der Wärmepumpenschaltung als auch die Rohre des Kondensators der Kälteanlage.
Durch die zusätzlich angeordneten Rohre, zum einen die Rohre des Verdampfers für den
Kondensator und zum anderen die Rohre des Kondensators für den Verdampfer und die
damit in Verbindung stehenden Lamellen, die die unterschiedlichen Rohre zudem thermisch
kontaktieren, wird die Fläche zur Wärmeübertragung vergrößert. Die Lamellen sind mit
den Rohren des Verdampfers und des Kondensators wärmeleitend gekoppelt. Die Außenluft
beziehungsweise Umgebungsluft strömt dabei durch die Zwischenräume zwischen den Lamellen
auf der Außenseite der Rohre. Das Kältemittel strömt jeweils innerhalb der Rohre im
Falle des Verdampfers der Wärmepumpenschaltung unter Verdampfungsdruck und im Falle
des Kondensators unter Kondensationsdruck der Kälteanlage. Durch die vergrößerte Fläche
ergeben sich vorteilhaft geringere Temperaturdifferenzen beim Vorgang der Wärmeübertragung.
Der Vorgang der Verdampfung findet bei höherer Verdampfungstemperatur und höherem
Verdampfungsdruck als beim Einsatz eines einzelnen Wärmeübertragers mit geringerer
Fläche statt. Das Druckverhältnis und damit die zugeführte Leistung am Verdichter
sind geringer. Die Leistungszahl der Anlage wird vorteilhaft größer. Die Anlage arbeitet
effizienter.
[0042] Durch die Integration von Verdampfer und Kondensator innerhalb einer Komponente der
Anlage ergeben sich neben den geringeren Temperaturdifferenzen und damit höherer energetischer
Effizienz der gesamten Anlage weitere Vorteile. Da anstelle zweier Wärmeübertrager
lediglich ein integrierter Kondensator-Verdampfer zum Einsatz kommt, werden sämtliche
zu jedem einzelnen Wärmeübertrager gehörenden peripheren Einrichtungen, wie Ventilatoren
und Installationselemente, eingespart. Dieses Einsparen steht in Verbindung mit wesentlich
geringeren Kosten als beim Einsatz zweier getrennter Wärmeübertrager.
[0043] Sowohl der Verdampfer der Wärmepumpenschaltung als auch der Kondensator der Kälteanlage
sind luftbeaufschlagte Wärmeübertrager, die beide jeweils in Kontakt mit der Außenluft
stehen, wobei der Verdampfer Wärme aus der Umgebungsluft aufnimmt und der Kondensator
Wärme an die Umgebungsluft abgibt. Beim Einsatz der Kälteanlage, beispielsweise in
einem Supermarkt, wären beide Wärmeübertrager unabhängig voneinander auf der Außenseite
des Gebäudes, zum Beispiel auf dem Dach oder an einer Seite der Außenwand des Gebäudes,
zu platzieren. Durch die vorteilhafte Zusammenführung der Wärmeübertrager in einem
einzelnen integrierten Kondensator-Verdampfer kann zusätzlich Platz eingespart werden.
[0044] Bei Betrieb der Wärmepumpenschaltung und Betriebsbedingungen mit Temperaturen der
Außenluft um 0 °C und damit Verdampfungstemperaturen unterhalb von 0 °C kommt es zur
Vereisung der Wärmeübertragerfläche und einer zunehmenden Verschlechterung des Wärmeüberganges.
Die Flächen müssen in regelmäßigen Abständen abgetaut werden. Je größer die Fläche
und je höher die Verdampfungstemperatur sind, um so langsamer vollzieht sich der Vorgang
der Vereisung. Da beide Kriterien durch die Kälteanlage mit dem doppelt wirkenden
Wärmeübertrager beziehungsweise integrierten Kondensator-Verdampfer erfüllt sind,
wird die Vereisung der Wärmeübertragerfläche vorteilhaft verzögert.
[0045] Zudem liegt das Temperaturniveau des Wärmeübertragers im Betrieb als Kondensator
der Kälteanlage bei Werten oberhalb der Umgebungstemperatur, sodass die vereisten
Flächen ohne zusätzliche Einrichtungen, wie sie beispielsweise zum Heißgasabtauen
oder zum elektrischen Abtauen notwendig sind, abgetaut werden können. Dazu ist der
integrierte Wärmeübertrager vorteilhaft in den Modus als Kondensator umzuschalten.
Die bei der Kondensation abgeführte Wärme dient dabei zum Schmelzen des Eises und
Verdunsten des Wassers. Durch den Verzicht auf zusätzliche Einrichtungen zum Abtauen
der Wärmeübertragerfläche können weitere Kosten beim Material und beim Installationsaufwand
eingespart werden. Auch der Betrieb der Anlage verursacht weniger Kosten.
[0046] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der luftbeaufschlagte integrierte
Kondensator-Verdampfer mit dem nachgeschalteten Sammler zweigeteilt ausgebildet und
kann über die Steuerung von Ventilen auf unterschiedliche Art und Weise betrieben
werden. Entweder ist nur ein Teil des Kondensator-Verdampfers als Kondensator mit
dem dazugehörigen Sammler in Betrieb, wobei der andere Teil des Kondensators des Kondensator-Verdampfers
mit dem dazugehörigen Sammler nicht mit Kältemittel beaufschlagt ist. Der nicht mit
Kältemittel beaufschlagte Bereich der Kälteanlage wird dabei durch geschlossene Ventile
vom übrigen Kältemittelkreislauf abgetrennt.
[0047] Durch die Abtrennung nicht mit Kältemittel beaufschlagter Teile des Kondensators
und des Sammlers vom übrigen Kältemittelkreislauf, in denen sich Kältemittel ansammeln
kann, lässt sich das innere Volumen des Kältemittelkreislaufes reduzieren, was vorteilhaft
die Kältemittelmenge beziehungsweise Füllmenge der Anlage minimiert und damit die
von ihr ausgehende Gefahr durch Explosionen bei Leckage oder Havarie deutlich verringert.
Das sich in den nicht in Betrieb befindlichen Teilen der Kälteanlage angesammelte
Kältemittel muss ansonsten nachteilig durch eine größere Füllmenge ausgeglichen werden.
[0048] Je nach Betriebsmodus können jedoch auch beide Teile des Kondensators des Kondensator-Verdampfers
und die dazugehörigen Sammler gleichzeitig betrieben beziehungsweise mit Kältemittel
beaufschlagt werden.
[0049] Die Kälteanlage ist bevorzugt mit Wärmeträgerkreisläufen gekoppelt, die zur Klimatisierung,
Kühlung und Heizung dienen. Die Verdampfer der Kälteanlage, als Wärmeübertrager zur
Klimatisierung und zur Normalkühlung, sowie der Wärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung
beziehungsweise Heizung sind als Kältemittel-Wärmeträger-Wärmeübertrager ausgebildet.
Als Wärmeträger kann eine an die jeweiligen Bedingungen angepasste Sole eingesetzt
werden. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Vorläufe und
die Rückläufe der Wärmeträgerkreisläufe zur Klimatisierung und zur Heizung über Bypässe
und die Vorläufe zusätzlich über ein Drei-Wege-Ventil miteinander verbunden. Damit
können die Komponenten der Wärmeträgerkreisläufe zur Klimatisierung und zur Heizung
je nach Betriebsmodus beziehungsweise Bedarf vorteilhafterweise sowohl mit im Wärmeübertrager
der Wärmerückgewinnung erwärmten als auch mit im Verdampfer der Klimatisierung abgekühlten
Wärmeträger beaufschlagt werden. Die Beaufschlagung wird über weitere Ventile geregelt.
[0050] Je nach Bedarf an Kälteleistungen innerhalb der Gruppe der Verdampfer auf den jeweiligen
Temperaturniveaus wird die Regelung der Verdichterleistungen dadurch vereinfacht,
dass eine erste Gruppe der Verdampfer über Saugleitungen mit einer ersten Verdichtereinheit
und eine zweite Gruppe der Verdampfer über Saugleitungen mit einer zweiten Verdichtereinheit
verbunden sind. Als Verdichtereinheiten sind jeweils ein oder mehrere Verdichter zu
verstehen, die parallel miteinander verschaltet sind. Die Parallelschaltung ermöglicht
vorteilhaft das Zu- und Abschalten von Verdichtern, um die Masseströme des Kältemittels
und damit die Kälteleistungen dem Bedarf der Verbraucher anzupassen. Schadhafte Verdichter
können während des Betriebes der Anlage gewechselt werden.
[0051] Die erste Verdichtereinheit saugt somit über Saugleitungen das Kältemittel aus der
ersten Gruppe der Verdampfer und die zweite Verdichtereinheit aus der zweiten Gruppe
der Verdampfer ab. Das Kältemittel wird anschließend in eine gemeinsame Druckleitung
verdichtet.
[0052] Die Verdampfer der ersten Gruppe und die Verdampfer der zweiten Gruppe weisen vorteilhaft
unterschiedliche Temperaturniveaus beziehungsweise Druckniveaus auf. Dabei stellt
die erste Gruppe der Verdampfer die Kälteleistung für die Komponenten der Normalkühlung
und die zweite Gruppe der Verdampfer die Kälteleistung für die Komponenten des Raumluftklimas
bereit, wobei der Verdampfer der integrierten Wärmepumpenschaltung bevorzugt parallel
zur Gruppe der Verdichter geschaltet ist, die die Kälteleistung für die Komponenten
des Raumluftklimas bereitstellt.
[0053] Die Verdampfer des Teils der Kälteanlage, die der Normalkühlung dienen, erzeugen
die Kälteleistung auf einem Temperaturniveau zwischen -5 °C und -15 °C. Die Verdampfer,
die die Kälteleistung des Raumluftklimas bereitstellen, arbeiten auf einem Temperaturniveau
zwischen 0 °C und 10 °C.
[0054] Je nach Wärmebedarf des Systems der Wärmerückgewinnung und den Betriebsbedingungen
der Verdampfer für die Normalkühlung und des Raumklimas ist der Verdampfer der integrierten
Wärmepumpenschaltung zuschaltbar.
[0055] Der integrierte Kondensator-Verdampfer ist vorteilhafterweise nach Bedarf umschaltbar
ausgebildet. Somit ist der Verdampfer der integrierten Wärmepumpenschaltung durch
Umschalten in den Betrieb als Kondensator der Kälteanlage ohne Mehraufwand an Komponenten
und damit ohne Mehrkosten abtaubar.
[0056] Folgende Vorteile lassen sich für die explosionsgeschützte Kälteanlage zusammenfassen:
- Anlage derart ausgebildet, dass Einteilung der explosionsgefährdeten Bereiche in Zonen
nicht erforderlich ist,
- herkömmliche, nicht explosionsgeschützte Komponenten für den Kältemittelkreislauf
der Kälteanlage einsetzbar, damit wesentlich kostengünstigere Komponenten verwendbar,
- Kälteanlage ist vormontierbar und mit Kältemittel befüllbar,
- erleichterte Qualitätskontrolle, Durchführung aufwändiger Dichtigkeitsund/oder Drucktests
bereits bei der Installation des Kreislaufes, Nachbearbeitung nach der Montage am
Bestimmungsort entfällt,
- Durchführung der Elektroinstallation der Komponenten des Kältemittelkreislaufes beziehungsweise
der Pumpen der Wärmeträgerkreisläufe bereits bei der Vormontage und damit bei Lieferung
oder Montage am Bestimmungsort entbehrlich.
[0057] Die Vorteile des Kältemittelkreislaufes der Kälteanlage mit integriertem Kondensator-Verdampfer
gegenüber den im Stand der Technik bekannten Anlagen sind:
- weniger kostenintensiv und energetisch effektiverer Betrieb, da
- a) der Vorgang der Wärmeübertragung bei der Verdampfung des Kältemittels im Verdampfer
der Wärmepumpenschaltung bei geringeren Temperaturdifferenzen und bei höherer Verdampfungstemperatur
und höherem Verdampfungsdruck abläuft, was wiederum ein geringeres Druckverhältnis
und damit eine geringere zuzuführende Leistung am Verdichter bewirkt,
- b) die Vereisung der Wärmeübertragerfläche im Verdampferbetrieb des integrierten Kondensator-Verdampfers
verzögert wird und die vereisten Flächen ohne zusätzliche Einrichtungen und Energie
abgetaut werden können,
- platzsparend und mit weniger Installationsaufwand verbunden, da auf eine große Anzahl
zusätzlicher Komponenten verzichtet wird,
- Reduzierung und Minimierung der Kältemittelfüllmenge durch zweigeteilten Kondensator-Verdampfer
und nachgeschaltetem Sammler sowie deren an die auftretenden Bedingungen angepassten
Betriebsmodus,
- Beaufschlagung der Komponenten der Wärmeträgerkreisläufe zur Klimatisierung und zur
Heizung mit erwärmtem oder mit abgekühltem Wärmeträger, sodass beispielsweise mit
Wärmeträgerkreisläufen zur Klimatisierung sowohl geheizt als auch gekühlt werden kann.
[0058] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1: explosionsgeschützte Kälteanlage mit Umhausung der Komponenten des Kältemittelkreislaufes,
Gassensoren, Luftkanal sowie Lüftern, Schaltschrank und luftbeaufschlagtem Kondensator-Verdampfer
in der Draufsicht,
Fig. 2: alternative Ausgestaltung der explosionsgeschützten Kälteanlage aus Fig. 1,
Fig. 3: explosionsgeschützte Kälteanlage mit Umhausung, Gassensoren, Luftkanal sowie
Lüftern und Schaltschrank in perspektivischer Ansicht,
Fig. 4: alternative Ausgestaltung der explosionsgeschützten Kälteanlage aus Fig. 3,
Fig. 5: Umhausung der explosionsgeschützten Kälteanlage mit Fließbild des Kältemittelkreislaufes
mit integrierter Wärmepumpenschaltung,
Fig. 6: Umhausung der explosionsgeschützten Kälteanlage mit Fließbild des Kältemittelkreislaufes
mit integriertem Kondensator-Verdampfer und
Fig. 7: Umhausung der explosionsgeschützten Kälteanlage mit Fließbild des Kältemittelkreislaufes
mit zweigeteiltem integriertem Kondensator-Verdampfer.
[0059] In Fig. 1 ist die explosionsgeschützte Kälteanlage mit der Umhausung 23 der Komponenten
des Kältemittelkreislaufes der Kälteanlage 1, Gassensoren 31, dem Luftkanal 32 sowie
Lüftern 26, 28, dem Schaltschrank 24 und dem luftbeaufschlagten Kondensator-Verdampfer
16 in der Draufsicht dargestellt. Der Kältemittelkreislauf der Kälteanlage 1 ist mit
einem brennbaren Kältemittel, wie dem Kohlenwasserstoff Propan, befüllt. Die Verdampfer
2, 3 der Kälteanlage 1 werden in Verbindung mit Wärmeträgerkreisläufen zur Kühlung
im Supermarkt eingesetzt und sind innerhalb der Umhausung 23 angeordnet. Die zu den
Wärmeträgerkreisläufen gehörenden Pumpen 21 zum Fördern der Wärmeträger zwischen den
Verdampfern 2, 3 und den Wärmeübertragern innerhalb der Verbraucher im Supermarkt
sind ebenfalls in der Umhausung 23 angeordnet. Lediglich die Anschlüsse der Wärmeträgerkreisläufe
22, die keine direkte Verbindung zum Kältemittelkreislauf aufweisen, ragen aus der
Umhausung 23, sodass die Montage der Zuleitungen zu den einzelnen Verbrauchern vereinfachend
außerhalb der Umhausung 23 erfolgt. Ebenso verhält es sich mit dem Wärmeübertrager
7 zur Wärmerückgewinnung, der beispielsweise ebenfalls mit Sole oder Wasser beaufschlagt
ist.
[0060] Der Kältemittelkreislauf der Kälteanlage 1 ist dadurch vorteilhaft vormontierbar
und mit Kältemittel befüllbar. Der Kältemittelkreislauf ist geschlossen. Die Qualitätskontrolle
der Kälteanlage wird erleichtert. Aufwändige Dichtigkeitsund/oder Drucktests werden
bereits bei der Installation des Kreislaufes selbst durchgeführt. Eine Nachbearbeitung
nach der Montage der Anlage am Bestimmungsort ist nicht notwendig.
[0061] Außerdem ist die die Komponenten des Kältemittelkreislaufes beziehungsweise die die
Pumpen 21 der Wärmeträgerkreisläufe betreffende Elektroinstallation bei Lieferung
oder bei Montage am Bestimmungsort entbehrlich und wird bereits bei der Vormontage
durchgeführt.
[0062] Die explosionsgeschützte Kälteanlage ist derart ausgebildet, dass eine Einteilung
der explosionsgefährdeten Bereiche in Zonen nicht erforderlich ist. Damit sind Komponenten
für den Kältemittelkreislauf der Kälteanlage 1 einsetzbar, die nicht dem Geltungsbereich
der ATEX-Richtlinien unterliegen und damit wesentlich kostengünstiger sind als Komponenten,
die die ATEX-Richtlinien erfüllen.
[0063] Der gesamte Kältemittelkreislauf der Kälteanlage 1 ist als zusammenhängende kompakte
Einheit innerhalb der gasdicht verschlossenen Umhausung 23 angeordnet. Die Umhausung
23 ist mit einer Größe (Länge x Breite x Höhe) von etwa (3 x 2 x 2) m außerhalb des
Gebäudes, zum Beispiel auf dem Dach des Supermarktes, angeordnet. Die genauen Abmessungen
der Umhausung 23 betragen (3000 x 2300 x 2060) mm. Die Wandungen der Umhausung 23
sind mit 20 mm starker Isolierung und innen abschließend mit Lochblech versehen (nicht
dargestellt). Die Umhausung 23 und der Kondensator-Verdampfer 16 sind auf einem gemeinsamen
Grundrahmen montiert. Der Grundrahmen weist eine Länge von 5725 mm und eine Breite
von 2300 mm auf. Am Grundrahmen sind außerdem Transportlaschen vorgesehen, die den
Transport der gesamten Anlage vereinfachen und auch das Heben der Anlage, auf beispielsweise
ein Dach, sicher ermöglichen.
[0064] Mit der Aufstellung im Freien ist eine der wesentlichen durch die ATEX-Richtlinien
vorgegebenen Maßnahmen bezüglich des Aufstellungsortes erfüllt.
[0065] Sämtliche Rohrleitungen (in Fig. 1 ebenfalls nicht dargestellt) sind als Verbindungen
zwischen den verschiedenen Kreislaufkomponenten, wie Wärmeübertrager 2, 3, 7, Ventile,
Druckwächter, Regeleinheiten, Verdichter 5, 6 und Sammler 9, verschweißt oder verlötet.
Eine Leckage an den Verbindungsstellen kann damit nahezu ausgeschlossen werden. Zudem
befinden sich alle Komponenten, das heißt auch deren Verbindungsleitungen, innerhalb
der Umhausung 23.
[0066] Der in Fig. 1 außerhalb der Umhausung 23 angeordnete luftbeaufschlagte integrierte
Kondensator-Verdampfer 16 ist derart mit der Umhausung 23 verbunden, dass sämtliche
Anschlüsse und Nahtstellen von Rohren und Verbindungsleitungen von der Umhausung 23
umgeben sind. Die die Anschlüsse und Nahtstellen aufweisende Seite des Kondensator-Verdampfers
16 bildet einen Teil der Wandung der Umhausung 23. Die Rohre und Verbindungsleitungen
ragen dabei durch eine Wandung des Kondensator-Verdampfers 16, die gasdicht mit der
Wandung der Umhausung 23 verbunden ist.
[0067] Innerhalb der gasdichten Umhausung 23 der explosionsgeschützten Kälteanlage 1 sind
zudem Gassensoren 31 vorgesehen. Bei einem nicht gänzlich auszuschließenden Havariefall
mit Austritt des brennbaren Kältemittels aus dem Kältemittelkreislauf steigt die Konzentration
des Kältemittels in der Luft an. Beim Überschreiten eines vorgegebenen Schwellenwertes
der Konzentration löst ein Gassensor 31 das Abschalten sämtlicher Komponenten des
Kältemittelkreislaufes und der Wärmeträgerkreisläufe aus. Die Komponenten werden gänzlich
von der Stromversorgung getrennt, sodass von diesen Komponenten keine direkte Explosionsgefahr
infolge Funkenbildung ausgeht.
[0068] Gleichzeitig löst der Gassensor 31 den Betrieb eines ATEX-geschützten Lüfters 28
aus. Der innerhalb der Absaugeinrichtung 27 beziehungsweise dem Luftkanal 32 angeordnete
ATEX-Lüfter 28 saugt die am Boden der Umhausung 23 angesammelte, mit Kältemittel angereicherte
Luft, das heißt das Kältemittel-Luftgemisch, ab und fördert es entsprechend der Strömungsrichtung
29 der Luft aus der Umhausung 23 in die Umgebung, wo sich das Kältemittel-Luft-Gemisch
innerhalb kürzester Zeit mit Umgebungsluft zu einem nicht explosionsfähigen Gemisch
verdünnt, sodass von dem Gemisch keine Explosionsgefahr mehr ausgeht. Dadurch wird
zusätzlich der größtmögliche Schutz, als primärer Explosionsschutz der ATEX-Richtlinien,
bei dem explosionsfähige Mischungen durch Belüftung oder Veränderung der Konzentration
verhindert werden sollen, gewährleistet. Sämtliche Kreislaufkomponenten der Kälteanlage
1 und der Wärmeträgerkreisläufe unterliegen damit vorteilhaft nicht den ATEX-Richtlinien.
[0069] Des Weiteren ist ein zusätzlicher Lüfter 26 innerhalb des oberen Bereiches der Wandung
der Umhausung 23 angeordnet, der ebenfalls nicht den ATEX-Richtlinien entsprechen
muss. Dieser Lüfter 26 sorgt für den notwendigen Luftausgleich zwischen der Atmosphäre
innerhalb der Umhausung 23 und der Umgebung. Die Luft wird in Strömungsrichtung 29
aus der Umhausung 23 in die Umgebung gefördert. Der Luftausgleich ist vorrangig für
das Abführen der Wärme, die von den Kreislaufkomponenten, insbesondere den Verdichtern
5, 6, abgebeben wird, vorgesehen. Im Havariefall wird auch die Stromversorgung des
zusätzlichen Lüfters 26 unterbrochen, bevor der ATEX-Lüfter 28 zugeschaltet wird.
[0070] Der Lüfter 26 kann als Abgrenzung der Atmosphäre innerhalb der Umhausung 23 zur Umgebung
mit einer Lüftungsklappe versehen sein, die durch das Ausblasen der Luft aus der Umhausung
23 bei eingeschaltetem Lüfter 26 selbsttätig geöffnet wird und bei ausgeschaltetem
Lüfter 26 geschlossen ist, sodass kein Austausch von Luft mit der Umgebung möglich
ist.
[0071] Innerhalb der Umhausung 23 ist ein Schaltschrank 24 integriert, über den sämtliche
Kreislaufkomponenten der Kälteanlage 1 mit Strom versorgt werden, der zur Regelung
der Gesamtanlage dient und räumlich sowie gasdicht vollständig vom Kältemittelkreislauf
der Kälteanlage 1 getrennt ist. Der Schaltschrank 24 ist durch eine Schaltschranktür
25 von außen begehbar ausgeführt.
[0072] Die vollständige Trennung vom Kältemittelkreislauf der Kälteanlage 1 ist notwendig,
da auch im Havariefall der Schaltschrank 24 "in Betrieb" verbleibt. Über die Schaltungen
werden auch der ATEX-Lüfter 28 und Komponenten im Bereich außerhalb der Umhausung
23, zum Beispiel Komponenten der Wärmeträgerkreisläufe, geregelt.
[0073] Fig. 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung der explosionsgeschützten Kälteanlage
mit gasdichter Umhausung 23 der Komponenten, Gassensoren 31, Luftkanal 32 mit Lüfter
28, begehbarem Schaltschrank 24 und luftbeaufschlagtem Kondensator-Verdampfer 16 in
der Draufsicht. Die alternative Ausgestaltung der explosionsgeschützten Kälteanlage
bezieht sich auf die Ausbildung des Luftkanals 32 in Verbindung mit der Anzahl und
Anordnung der Lüfter 28.
[0074] Der Luftkanal 32 weist im oberen Bereich der Umhausung 23 ein zusätzliches T-Stück
33 und damit eine Öffnung auf, sodass der Luftkanal 32 nicht nur im unteren Bereich
der Umhausung 32 mit einer Öffnung ausgebildet ist. Durch die zusätzliche Öffnung
des Luftkanals 32 im oberen Bereich der Umhausung 23 wird die Luft für den Ausgleich
zwischen der Luft innerhalb der gasdichten Umhausung 23 und der Umgebung mit Hilfe
des ATEX-Lüfters 28 abgesaugt und in Strömungsrichtung 29 nach außen gefördert.
[0075] Durch die alternative Ausgestaltung der explosionsgeschützten Kälteanlage ist der
ursprünglich in der Wandung der Umhausung 23 integrierte Lüfter 26 (vergleiche Fig.
1) entbehrlich. Die Funktion des Lüfters 26 wird vollständig vom ATEX-Lüfter 28 übernommen.
[0076] Die obere Öffnung des Luftkanals 32 am T-Stück 33 ist mit einer gesteuerten Lüftungsklappe
(nicht dargestellt) versehen, die bei ausgeschaltetem Lüfter 28 und im Havariefall
geschlossen ist. Die gesteuerte Lüftungsklappe am T-Stück 33 ist nur dann geöffnet,
wenn lediglich die durch den Betrieb der Kreislaufkomponenten erwärmte Luft aus der
gasdichten Umhausung 23 mit Hilfe des Lüfters 28 abgesaugt wird. Im Havariefall, das
heißt beim Auslösen der Gassensoren 31 sowie bei Trennung sämtlicher Komponenten des
Kältemittelkreislaufes und der Wärmeträgerkreisläufe von der Stromversorgung beziehungsweise
dem Inbetriebsetzen des ATEX-Lüfters 28, wird die obere Öffnung des Luftkanals 32
am T-Stück 33 durch die gesteuerte Lüftungsklappe verschlossen, sodass das Kältemittel-Luftgemisch
vom Boden der Umhausung 23 abgesaugt wird.
[0077] In den Figuren 3 und 4 ist die explosionsgeschützte Kälteanlage in perspektivischer
Ansicht dargestellt. Der Luftkanal 32 wird senkrecht vom Boden der Umhausung 23 in
den Deckenbereich geführt. Im Deckenbereich der Umhausung 23 schließt sich an den
senkrecht angeordneten Abschnitt des Luftkanals 32 ein als 90° ausgebildeter Bogen
an. Der Bogen bildet damit die Verbindung zwischen dem senkrecht angeordneten Abschnitt
des Luftkanals 32 und einem waagerecht angeordneten Abschnitt, der je nach Ausgestaltung
die Luft oder das Kältemittel-Luft-Gemisch in Strömungsrichtung 29 aus der Umhausung
23 fördert. Im Luftkanal 32 ist der ATEX-Lüfter 28 integriert, der die Luft durch
den Luftkanal 32 saugt.
[0078] Da das brennbare Kältemittel, wie der Kohlenwasserstoff Propan, eine größere Dichte
als Luft aufweist, sammelt sich bei einer Leckage des Kältemittelkreislaufes das austretende
Kältemittel am Boden der Umhausung 23. Der Boden ist dabei als flüssigkeitsdichte
Wanne 30 ausgeführt, die im Havariefall beispielsweise aus dem Kältemittelkreislauf
austretendes Öl auffängt, das damit innerhalb der Umhausung 23 verbleibt und die Umwelt
nicht verschmutzt. Das eventuell ausgetretene Öl kann aus der Wanne 30 sicher und
vergleichsweise einfach entfernt werden.
[0079] In Fig. 3 ist in unmittelbarer Nähe zum Austritt des Luftkanals 32 aus der Umhausung
23, das heißt im oberen Bereich der Wandung, der zusätzliche Lüfter 26 dargestellt,
der für den notwendigen Luftausgleich zwischen der Umhausung 23 und der Umgebung sorgt.
[0080] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung der explosionsgeschützten Kälteanlage
mit T-Stück 33 im oberen Bereich des Luftkanals 32. Die Absaugöffnung, die durch das
im Luftkanal 32 eingebrachte T-Stück 33 realisiert wird, ermöglicht das Absaugen der
Luft aus dem oberen Bereich der Umhausung 23 und führt damit zur Einsparung des zusätzlichen
Lüfters 26, der zudem eine weitere Öffnung innerhalb der Umhausung 23 erfordert.
[0081] In Fig. 5 ist die Umhausung 23 der explosionsgeschützten Kälteanlage mit dem Fließbild
des Kältemittelkreislaufes der Kälteanlage 1 mit integrierter Wärmepumpenschaltung
dargestellt. Bei der Anwendung der Kälteanlage 1, beispielsweise als Supermarktkälteanlage
mit verschiedenen Verbrauchern auf unterschiedlichen Temperaturniveaus, weist diese
einen oder mehrere Verdichter 5, 6 auf, wobei der Verdichter 5 des Normalkühlkreislaufes
und der Verdichter 6 des Kreislaufes zur Klimatisierung sowie der Kreislauf der Wärmepumpe
aufgrund unterschiedlicher Eintrittsdrücke separat angeschlossen sind. Der Wärmepumpenverdichter
arbeitet reversibel und kann bei entsprechender Auslegung den gesamten Klimabedarf
des Gebäudes decken. Die Verdichter 5 des Normalkühlkreislaufes sind parallel geschaltet
und bilden eine Verdichtereinheit.
[0082] Eine nicht dargestellte Weiterbildung der Anlage besteht darin, dass ein Tiefkühlkreislauf
an den Verbund angeschlossen ist.
[0083] Die Verdichter 5, 6 komprimieren das Kältemittel aufgrund einer einheitlichen Kondensationstemperatur
beziehungsweise eines einheitlichen Kondensationsdruckes in eine gemeinsame Druckleitung
17, die die Verdichtereinheit beziehungsweise die Verdichter 5, 6 mit dem Wärmeübertrager
der Wärmerückgewinnung 7 verbindet. Das überhitzte, als Heißgas vorliegende Kältemittel
wird im Wärmeübertrager 7 der Wärmerückgewinnung abgekühlt beziehungsweise enthitzt
und bei großer abzuführender Wärmeleistung der Wärmerückgewinnung mindestens teilweise
kondensiert. Je nach übertragener Wärme wird das Kältemittel somit teilweise oder
vollständig enthitzt und/oder zum Teil oder vollständig verflüssigt. Die an das System
der Wärmerückgewinnung übertragene Wärme kann beispielsweise zum Erwärmen eines Mediums
innerhalb eines Heizungssystems genutzt werden.
[0084] Im Kondensator 8, der als luftbeaufschlagter Wärmeübertrager ausgebildet ist, wird
das Kältemittel vollständig kondensiert und anschließend im Sammler 9 gespeichert.
Tritt das Kältemittel aus dem Wärmeübertrager 7 der Wärmerückgewinnung bereits vollständig
verflüssigt aus, wird die Flüssigkeit über einen Bypass (nicht dargestellt) um den
Kondensator 8 direkt in den Sammler 9 geleitet.
[0085] Die Enthitzung endet beim Erreichen der Taulinie, an der der Vorgang der Kondensation
beginnt. Bei vollständiger Kondensation beziehungsweise Verflüssigung liegt das Kältemittel
am Austritt des jeweiligen Wärmeübertragers vollständig als Flüssigkeit vor. Findet
die Kondensation nur teilweise statt, tritt das Kältemittel als Flüssigkeits-Dampf-Gemisch
aus.
[0086] Das flüssige Kältemittel wird über die Flüssigkeitsleitung 18, die den Sammler 9
mit den Verbrauchern verbindet, auf die unterschiedlichen Verdampfer 2, 3, 4 verteilt
und vor dem Eintritt in die Verdampfer 2, 3, 4 mit Hilfe von Expansionsventilen 11,
13, 15 auf das gewünschte Druckniveau entspannt. Der Vorgang der Verdampfung zur Bereitstellung
der Kälteleistung der Normalkühlung findet dabei auf einem anderen Druckniveau statt
als der Vorgang der Verdampfung zur Bereitstellung der Kälteleistung zur Klimatisierung
und der Wärmeaufnahme im Wärmepumpenkreislauf. Die in Fig. 5 als einzelne Komponenten
dargestellten Verdampfer 2, 3, 4 können ebenso als Verbunde aus mehreren Verdampfern
angeordnet sein. Die Kälteleistung der Normalkühlung wird auf einem Temperaturniveau
zwischen -5 °C und -15 °C und die Kälteleistung zur Klimatisierung auf einem Temperaturniveau
zwischen 0 °C und 10 °C bereitgestellt. Im speziellen Anwendungsfall werden die Verdampfer
2 der Normalkühlung bei einer Verdampfungstemperatur von -8 °C und die Verdampfer
3, 4 zur Klimatisierung und der integrierten Wärmepumpenschaltung bei einer Verdampfungstemperatur
von +8 °C betrieben. Die einzelnen Verdampfer 2, 3, 4 sind über Magnetventile 10,
12, 14 zu- und abschaltbar ausgebildet.
[0087] Das verdampfte, gasförmige Kältemittel gelangt über Saugleitungen 19, 20 zu den Verdichtern
5, 6 zurück. Der Kreislauf ist geschlossen.
[0088] Der Kältemittelkreislauf kann zusätzlich mit inneren Wärmeübertragern als thermische
Verbindungen zwischen der Flüssigkeitsleitung 18 und der Saugleitung 19, 20 ausgestaltet
sein (nicht dargestellt). Die inneren Wärmeübertrager sind dabei jeweils in Strömungsrichtung
auf der Hochdruckseite beziehungsweise innerhalb der Flüssigkeitsleitung 18 zwischen
dem Magnetventil 10, 12, 14 und dem Expansionsventil 11, 13, 15 und innerhalb der
Saugleitung 19, 20 zwischen dem Verdampfer 2, 3, 4 und dem Verdichter 5, 6 angeordnet.
Die Wärme wird dabei vom flüssigen Kältemittel nach dem Austritt aus dem Sammler 9
an das gasförmige Kältemittel vor dem Eintritt in den Verdichter 5, 6 übertragen.
Das Kältemittel wird einerseits hochdruckseitig unterkühlt und andererseits vor dem
Eintritt in den Verdichter 5, 6 überhitzt.
[0089] Die Kälteleistungen der Verdampfer 2, 3, 4 variieren je nach Tages- und Jahreszeit.
Je nach Bedarf an Wärmeleistung innerhalb des Systems der Wärmerückgewinnung wird
diese durch die in den Verdampfern 2, 3, 4 aufgenommenen Leistungen zuzüglich der
dem Kältemittel während der Verdichtervorgänge zugeführten Wärme abgedeckt. Weichen
die geforderte Wärmeleistung und die Summe der zugeführten Leistungen derart voneinander
ab, dass die Wärmeleistung innerhalb des Systems der Wärmerückgewinnung nicht abgedeckt
werden kann, wird der Verdampfer 4 des Kreislaufes der Wärmepumpe zugeschaltet. Die
dabei aufgenommene Wärme und während des Verdichtungsvorganges zugeführte Wärme stehen
als zusätzliche Leistungen dem System der Wärmerückgewinnung zur Verfügung. Der Verdampfer
4 des Kreislaufes der Wärmepumpe ist ebenso wie der Kondensator 8 luftbeaufschlagt.
[0090] Fig. 6 zeigt die Umhausung 23 der explosionsgeschützten Kälteanlage mit dem Fließbild
des Kältemittelkreislaufes der Kälteanlage 1 mit integrierter Wärmepumpenschaltung
und integriertem Kondensator-Verdampfer 16 als Wärmeübertrager, der den Kondensator
8 der Kälteanlage 1 und den Verdampfer 4 der integrierten Wärmepumpenschaltung gegenüber
der in Fig. 5 dargestellten Schaltung als integrales Bauteil verbindet.
[0091] Der integrierte Kondensator-Verdampfer 16 kann beispielsweise als Rohrbündelwärmeübertrager
mit Lamellen ausgebildet sein, wobei die Lamellen vorteilhaft sowohl mit den Rohren
des Verdampfers 4 der Wärmepumpenschaltung als auch mit den Rohren des Kondensators
8 der Kälteanlage wärmeleitend verbunden sind. Dadurch wird die Fläche zur Wärmeübertragung
bei der Kondensation und bei der Verdampfung vergrößert. Die Umgebungsluft strömt
durch die Zwischenräume der Lamellen und auf der Außenseite der Rohre. Das Kältemittel
strömt jeweils innerhalb der Rohre im Falle des Verdampfers 4 der Wärmepumpenschaltung
unter Verdampfungsdruck und im Falle des Kondensators 8 unter Kondensationsdruck der
Kälteanlage 1.
[0092] Durch die Verschachtelung der Kreisläufe des integrierten Kondensator-Verdampfers
16 ineinander, auch als Verflüssiger mit integrierter Verdampferschlange bezeichnet,
ergeben sich wesentliche Vorteile beim Betrieb der Kälteanlage 1.
[0093] Durch die Doppelnutzung des integrierten Kondensator-Verdampfers 16 ist der Betrieb
auch bei Temperaturen um 0 °C möglich, ohne dass ein zusätzliches System zur Abtauung
des Verdampfers 4 der Wärmepumpe benötigt wird. Durch Abschalten des Verdampfers 4
und Zuschalten des Kondensators 8, bei gegebenenfalls reduzierter Wärmeleistung des
Systems der Wärmerückgewinnung, wird das Abtauen durch die Wärmeabgabe des Kältemittels
während der Kondensation realisiert.
[0094] Durch die Integration des Verdampfers 4 der Wärmepumpenschaltung und des Kondensators
8 der Kälteanlage ergibt sich eine große Fläche zur Wärmeübertragung, was wiederum
den Vorgang der Wärmeübertragung zu geringeren Temperaturdifferenzen vorteilhaft verändert.
Dadurch kann die Verdampfung des Kältemittels im Kreislauf der Wärmepumpe bei höherer
Temperatur und die Kondensation des Kältemittels bei geringerer Temperatur erfolgen,
was zu einer Verringerung der zuzuführenden Verdichterleistung führt.
[0095] Des Weiteren wird der Platzbedarf durch die Integration zweier Wärmeübertrager in
einem Bauelement verringert.
[0096] In Fig. 7 ist die Umhausung 23 der explosionsgeschützten Kälteanlage mit dem Fließbild
des Kältemittelkreislaufes der Kälteanlage 1 mit integrierter Wärmepumpenschaltung
und zweigeteiltem, luftbeaufschlagtem integriertem Kondensator-Verdampfer 16a, 16b
mit zugehörigen Magnetventilen 14a, 14b und Expansionsventilen 15a, 15b dargestellt.
Jedem Teil des zweigeteilten Kondensator-Verdampfers 16a, 16b ist ein Sammler 9a,
9b nachgeschaltet. Der erste Teil des Kondensator-Verdampfers 16a ist mit dem dazugehörigen
Sammler 9a zum zweiten Teil des Kondensator-Verdampfers 16b mit dem dazugehörigen
Sammler 9b parallel geschaltet.
[0097] Beide Abschnitte des Kondensator-Verdampfers 16a, 16b sind als Kondensatoren mit
dem jeweils zugehörigen Sammler 9a, 9b je nach den Außenbedingungen oder den Betriebsverhältnissen
separat, oder aber beide Teile parallel, betreibbar.
[0098] Im Winterbetrieb, bei dem im Verdampfer des Kondensator-Verdampfers 16a, 16b der
Wärmepumpenschaltung Wärme aufgenommen wird, ist lediglich ein Teil des Kondensator-Verdampfers
16a und der nachgeschaltete Sammler 9a kältemittelbeaufschlagt. Der zweite Teil des
Kondensator-Verdampfers 16b mit Sammler 9b wird leer gesaugt, das heißt der Kondensator
des Kondensator-Verdampfers 16b und der Sammler 9b sind nicht mit Kältemittel beaufschlagt.
Die Leitungen sind dabei durch Ventile (nicht dargestellt) so verschlossen, dass die
genannten Komponenten vom übrigen Kältemittelkreislauf abgetrennt sind. Ansonsten
könnte sich das Kältemittel innerhalb der sich nicht in Betrieb befindlichen Komponenten
sammeln und somit dem Kältemittelkreislauf entzogen werden. Die fehlende Kältemittelmenge
müsste durch eine größere Gesamtmenge kompensiert werden. Durch das Abtrennen nicht
genutzter Komponenten kann vorteilhaft die Kältemittelmenge beziehungsweise Füllmenge
der Anlage minimiert werden. Eine geringere Kältemittelmenge, insbesondere bei Anlagen
mit brennbaren Kältemitteln, reduziert die von ihr ausgehende Gefahr durch Explosionen
bei Leckage oder Havarie deutlich.
[0099] Im Sommerbetrieb sind beide Teile des Kondensator-Verdampfers 16a, 16b und die dazugehörigen
Sammler 9a, 9b kältemittelbeaufschlagt.
[0100] Der zweigeteilt ausgebildete Kondensator-Verdampfer 16a, 16b wird über die Steuerung
von Ventilen betrieben.
[0101] Wie Fig. 7 weiterhin zeigt, sind der Wärmeträgerkreislauf zur Klimatisierung, in
dem der Verdampfer 3 der Klimatisierung integriert ist, und der Wärmeträgerkreislauf
der Wärmerückgewinnung, in dem der Wärmeübertrager der Wärmerückgewinnung integriert
ist, über Bypässe 35, 36 und ein Drei-Wege-Ventil 34 mit ihren Vorläufen und Rückläufen
miteinander verbunden. Mit dieser Kopplung ist es möglich, den Wärmeträgerkreislauf
zur Klimatisierung sowohl mit erwärmtem als auch mit abgekühltem Wärmeträger je nach
den Außen- oder gewünschten Betriebsbedingungen zu beaufschlagen.
[0102] Durch das Umwälzen von dem im Wärmeübertrager 7 erwärmten Wärmeträger, der in Fließrichtung
im Heizmodus 38 über den Bypass 36 und das Drei-Wege-Ventil 34 in den Vorlauf des
Wärmeträgerkreislaufes zur Klimatisierung strömt, wird in den Komponenten des Wärmeträgerkreislaufes
zur Klimatisierung, zum Beispiel im Fußboden integrierte Heizkörper und/oder Deckenwärmeübertrager
(nicht dargestellt), die Wärme wieder abgegeben. Die Wärmeübertrager werden zum Heizen
verwendet. Der die Wärme abgegebene Wärmeträger strömt über den Bypass 35 zum Wärmeübertrager
7 zurück. Andererseits können die Komponenten des Wärmeträgerkreislaufes zur Klimatisierung
mit dem im Verdampfer 3 abgekühlten Wärmeträger beaufschlagt werden, was durch die
Fließrichtung im Kühlmodus 37 angegeben ist, sodass in den Komponenten Wärme aufgenommen
wird. Die Wärmeübertrager, beispielsweise in den Verkaufsräumen, dienen dann der Kühlung.
[0103] Die vorliegende Erfindung kann überall da eingesetzt werden, wo Kälteanlagen zur
Kühlung benötigt werden und gleichzeitig ein Wärmebedarf vorhanden ist. Dabei kann
jedes herkömmliche, insbesondere aber brennbare, Kältemittel eingesetzt werden.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0104]
- 1
- Kälteanlage
- 2
- Verdampfer (Normalkühlung)
- 3
- Verdampfer (Klimakühlung)
- 4
- Verdampfer (Wärmepumpe)
- 5
- Verdichter/Verdichtereinheit (Normalkühlung)
- 6
- Verdichter/Verdichtereinheit (Klimakühlung/Wärmepumpe)
- 7
- Wärmeübertrager (Wärmerückgewinnung)
- 8
- Kondensator
- 9, 9a, 9b
- Sammler
- 10, 12, 14, 14a, 14b
- Magnetventile
- 11, 13, 15, 15a, 15b
- Expansionsorgan/Expansionsventil
- 16, 16a, 16b
- integrierter Kondensator-Verdampfer
- 17
- Druckleitung
- 18
- Flüssigkeitsleitung
- 19, 20
- Saugleitung
- 21
- Pumpe
- 22
- Anschluss Wärmeträgerkreislauf
- 23
- Umhausung
- 24
- Schaltschrank
- 25
- Schaltschranktür
- 26
- Lüfter/Ventilator
- 27
- Absaugeinrichtung
- 28
- Lüfter, ATEX-Lüfter
- 29
- Strömungsrichtung Luft
- 30
- Wanne
- 31
- Gassensor
- 32
- Luftkanal
- 33
- T-Stück
- 34
- Drei-Wege-Ventil
- 35,36
- Bypass
- 37
- Fließrichtung im Kühlmodus
- 38
- Fließrichtung im Heizmodus
1. Explosionsgeschützte Kälteanlage, umfassend eine Umhausung (23), in welcher eine Absaugeinrichtung
(27), ein Gassensor (31) sowie ein geschlossener Kältemittelkreislauf einer Kälteanlage
(1) angeordnet sind, wobei
- der mit brennbarem Kältemittel befüllte Kältemittelkreislauf der Kälteanlage (1)
mit den kältemittelführenden, nicht explosionsgeschützt ausgebildeten Komponenten
und deren Verbindungselementen von der gasdichten Umhausung (23) umschlossen ist,
wobei nur der als Kondensator (8) ausgeführte luftbeaufschlagte Wärmeübertrager außerhalb
der Umhausung (23) angeordnet ist,
- die Absaugeinrichtung (27) einen explosionsgeschützt ausgebildeten Lüfter (28) aufweist,
und dass eine Regeleinrichtung derart vorgesehen ist, dass bei Erreichen einer vorgegebenen
Konzentration von Kältemittelgas in der Atmosphäre der Umhausung (23)
- alle innerhalb der Umhausung (23) angeordneten Komponenten der explosionsgeschützten
Kälteanlage von der Stromversorgung getrennt werden sowie
- der Betrieb des explosionsgeschützten Lüfters (28) ausgelöst wird, sodass die mit
Kältemittelgas angereicherte Atmosphäre innerhalb der Umhausung (23) nach außen in
die Umgebung der Umhausung (23) verbracht wird.
2. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Verbindungsstellen der kältemittelführenden Leitungen des Kondensators (8) innerhalb
der Umhausung (23) angeordnet sind.
3. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Bereich einer äußeren Wandung der Umhausung (23) ein zusätzlicher, nicht
explosionsgeschützt ausgebildeter Lüfter (26) angeordnet ist, sodass nicht mit Kältemittel
angereicherte Luft aus dem oberen Bereich der Umhausung (23) absaugbar ist.
4. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Kälteanlage (1) gekoppelte Wärmeträgerkreisläufe mit Pumpen (21) vorgesehen
sind, wobei die Pumpen (21) innerhalb der Umhausung (23) angeordnet sind und Anschlüsse
der Wärmeträgerkreisläufe (22) aus der gasdichten Umhausung (23) herausragen.
5. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der explosionsgeschützte Lüfter (28) innerhalb eines Luftkanals (32) angeordnet ist.
6. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (32) derart ausgebildet ist, dass durch ein offenes Ende des Luftkanals
(32) im unteren Bereich der Umhausung (23) ein Kältemittel-Luft-Gemisch absaugbar
ist und im Luftkanal (32) durch den oberen Bereich der Umhausung (23) nach außen in
die Umgebung der Umhausung (23) verbracht wird.
7. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (32) im oberen Bereich der Umhausung (23) ein zur Atmosphäre der Umhausung
(23) geöffnetes T-Stück (33) aufweist und der explosionsgeschützte Lüfter (28) innerhalb
eines Luftkanals (32) in Strömungsrichtung der Luft nach dem T-Stück (33) angeordnet
ist, sodass Luft aus dem oberen Bereich der Umhausung (23) durch den Luftkanal (32)
hindurch absaugbar ist, wobei die Luft nicht mit Kältemittel angereichert sein muss.
8. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Öffnung des Luftkanals (32) am T-Stück (33) eine gesteuerte Lüftungsklappe
aufweist, die bei ausgeschaltetem Lüfter (28) und im Havariefall geschlossen ist.
9. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schaltschrank (24) gasdicht gegenüber der Umhausung (23) in diese integriert
und durch eine Schaltschranktür (25) von außen begehbar ausgebildet ist.
10. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhausung (23) am Boden durch eine flüssigkeitsdichte Wanne (30) begrenzt ausgebildet
ist.
11. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kälteanlage (1) einen geschlossenen Kältemittelkreislauf aufweist, in Strömungsrichtung
des Kältemittels umfassend:
- eine Verdichtereinheit (5, 6),
- einen Wärmeübertrager (7), der der Wärmerückgewinnung dient,
- einen luftbeaufschlagten Kondensator (8) eines integrierten Kondensator-Verdampfers
(16),
- einen Sammler (9),
- ein Expansionsorgan (11, 13) und einen Verdampfer (2, 3) sowie
- einen zusätzlichen luftbeaufschlagten Verdampfer (4) mit vorgeschaltetem Expansionsorgan
(15) im Kreislauf einer in der Kälteanlage (1) integrierten Wärmepumpenschaltung,
wobei der Verdampfer (4) der Wärmepumpenschaltung mit dem Kondensator (8) zur Ausbildung
des integrierten Kondensator-Verdampfers (16) wärmeleitend gekoppelt ist.
12. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der integrierte Kondensator-Verdampfer (16) des Kältemittelkreislaufes der Kälteanlage
(1) als Rohrbündelwärmeübertrager mit Lamellen ausgebildet ist, wobei die Lamellen
sowohl die Rohre des Verdampfers (4) der Wärmepumpenschaltung als auch die Rohre des
Kondensators (8) der Kälteanlage umfassen, sodass der Verdampfer (4) durch Umschalten
in den Betrieb als Kondensator (8) der Kälteanlage (1) abtaubar ausgebildet ist.
13. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der luftbeaufschlagte integrierte Kondensator-Verdampfer (16) mit nachgeschaltetem
Sammler (9) zweigeteilt ausgebildet ist und eine Steuerung von Ventilen derart vorgesehen
ist, sodass jeweils nur ein Teil des integrierten Kondensator-Verdampfers (16a, 16b)
als Kondensator mit einem dazugehörigen Sammler (9a, 9b) mit Kältemittel beaufschlagt
ist, wobei der andere Teil des Kondensators des Kondensator-Verdampfers (16a, 16b)
mit dem dazugehörigen Sammler (9a, 9b) nicht mit Kältemittel beaufschlagt ist und
durch geschlossene Ventile vom übrigen Kältemittelkreislauf abgetrennt ist, oder beide
Teile des Kondensators des integrierten Kondensator-Verdampfers (16a, 16b) mit den
dazugehörigen Sammlern (9a, 9b) gleichzeitig mit Kältemittel beaufschlagt sind.
14. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Kälteanlage (1) gekoppelten Wärmeträgerkreisläufe zur Klimatisierung,
Kühlung und Heizung vorgesehen sind, wobei die Vorläufe und die Rückläufe der Wärmeträgerkreisläufe
zur Klimatisierung und zur Heizung über Bypässe (35, 36) und die Vorläufe zusätzlich
über ein Drei-Wege-Ventil (34) miteinander verbunden ausgebildet sind, sodass die
Komponenten der Wärmeträgerkreisläufe zur Klimatisierung und zur Heizung mit erwärmtem
oder mit abgekühltem Wärmeträger beaufschlagbar sind.
15. Explosionsgeschützte Kälteanlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (4) der integrierten Wärmepumpenschaltung in Parallelschaltung zu
einem Verdampfer (2, 3) der Kälteanlage (1) angeordnet ist, wobei der Verdampfer (4)
nach Wärmebedarf des Systems der Wärmerückgewinnung zuschaltbar ausgebildet ist.