(19)
(11) EP 2 317 484 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.05.2011  Patentblatt  2011/18

(21) Anmeldenummer: 10075719.4

(22) Anmeldetag:  26.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07F 19/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 28.10.2009 EP 09075483

(71) Anmelder: Concept Bankware GmbH
48565 Steinfurt-Borghorst (DE)

(72) Erfinder:
  • Frenking, Horst
    48341 Altenberge (DE)

(74) Vertreter: Boeckh, Tobias 
HERTIN Anwaltssozietät Kurfürstendamm 54/55
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)

   


(54) Geldautomat mit Kunden-Sensibilisierungssystem


(57) Die Erfindung beschreibt einen Geldautomaten zum Abheben und/oder Einzahlen von Geldbeträgen, wobei ein audiovisuelles System, welches mit dem Geldautomaten verbunden ist, beim Herantreten an den Geldautomaten ausgelöst wird und einem Kunden Informationen zum Geldtransfervorgang und/oder Bedienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt. Das audiovisuelle System umfasst mehrere Bildschirme, die in den Geldautomaten integriert sind und eine Spionspiegelfläche aufweisen, wobei hinter der Spionspiegelfläche Kameras zur Überwachung der Kundenumgebung angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Geldautomaten, der ein audiovisuelles System enthält, das beim Herantreten an den Geldautomaten mittels elektronischer Sensoren ausgelöst wird und welches einem Kunden Informationen zum Geldtransfervorgang und/oder Bedienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Sensibilisierung von Kunden beim Abheben und/oder Einzahlen von Geldbeträgen an einem Geldautomaten und ein System, welches in einen SB-Automaten integriert ist.

[0002] Die Betrugsfälle, bei denen einem Kunden eines Bankinstitutes beim Geld abheben, die PIN (persönliche Identifikationsnummer) abgeschaut und die Geldkarte kopiert wird, nehmen drastisch zu. Um die Fälle zu minimieren, werden von den Geldinstituten Hinweisschilder, Aushänge und Aufkleber mit Warnhinweisen in den Kundenbereichen und an den Automaten angebracht, um so den Kunden vor Diebstahl der PIN oder Karte zu warnen. Dieser Vorgang wird als Sensibilisierung bezeichnet. Umfragen haben jedoch gezeigt, dass der Kunde nicht diese Hinweisschilder in den Bankinstituten liest oder durch Werbeplakate und andere Informationen abgelenkt wird.

[0003] Besonders die sogenannten "Skimming" Angriffe nehmen zu. Hierbei werden illegal Daten von Kreditkarten oder Bankkarten ausgespäht und die Daten der Karte von Magnetstreifen ausgelesen und auf gefälschte Karten kopiert. Die Daten der Geldkarte werden auf einen leeren Kartenrohling aufgebracht, mit dem Betrüger dann - zusammen mit der PIN - Bargeld an Geldautomaten abheben können. Da die Karte im Besitz des Eigentümers verbleibt, bemerkt der Inhaber des Kontos diesen Angriff in der Regel erst mit Abholung der Kontoauszüge oder wenn die Bank nach Überziehung des Dispositionskredits einschreitet.

[0004] Es existieren jedoch bereits verschiedene Varianten um den "Skimming" Angriffen entgegenzutreten. Im Stand der Technik sind beispielsweise Kartenlesegeräte für Geldautomaten beschrieben, die ein illegales Kopieren der Karte unterbinden sollen. Beispiele hierfür sind Anti- Skimming- Aufsätze an den Karteneingabefächern, Abtastung der elektro-magnetischen Umgebung und Verstärkung der EPP- Eingabefelder. Ein EPP-Eingabefeld umfasst ein "encrypting PIN pad" zur Erfassung und verschlüsselten Verarbeitung der Geheimzahl (der PIN) und weiteren Bedienfunktionen zur sicheren und verschlüsselten Kommunikation.

[0005] Weiterhin können die Geldautomaten in Behausungen eingebracht werden, die das Anbringen von beispielsweise Kameras, mit denen der PIN ausspioniert werde könnte, unterbinden. Jedoch werden die meisten Bemühungen in kürzester Zeit durch raffinierte Adaptationen immer wieder umgangen.

[0006] Es ist dementsprechend Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung bereitzustellen, die eine Sensibilisierung des Kunden bei dem Geldtransfervorgang bewirkt.

[0007] Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0008] Es wird ein Geldautomat, zum Abheben und/oder Einzahlen von Geldbeträgen bereitgestellt, wobei
a.
ein mit dem Geldautomat verbundenes audiovisuelles System, beim He- rantreten an den Geldautomaten mittels elektronischer Sensoren ausge- löst wird,
b.
der Geldautomat ein oder mehrere Bildschirme umfasst, die eine teilver- spiegelte Spionspiegelfläche aufweisen und hinter der Spionspiegelflä- che ein oder mehrere Kameras zur Überwachung der Kundenumgebung angeordnet sind, wobei
c.
einem Kunden Informationen zum Geldtransfervorgang und/oder Be- dienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt werden.


[0009] In den Geldautomaten ist vorteilhafterweise ein audiovisuelles System integriert. Ein solches System beschreibt im Sinne der Erfindung eine Verbindung von Sinneseindrücken, die an die auditive und an die visuelle Wahrnehmung gerichtet sind. Das System wird durch das Herantreten an den Geldautomaten mittels elektronischer Sensoren oder durch Betätigen des Geldautomaten ausgelöst. Es kann bevorzugt sein, dass das audiovisuelle System während der Nichtbenutzung beispielsweise Musik und/oder Bilder darstellt. Ein Kunde ist bevorzugt eine Person, die Geldbeträge einzahlen und/oder abheben möchte.

[0010] Weiterhin wird ein audiovisuelles System eines SB-Automaten bereitgestellt, wobei
a.
ein mit dem Automat verbundenes audiovisuelles System, beim Heran- treten an den Automaten ausgelöst wird,
b.
der Automat ein oder mehrere Bildschirme umfasst, die eine teilverspie- gelte Spionspiegelfläche aufweisen und hinter der Spionspiegelfläche ein oder mehrere Kameras zur Überwachung der Kundenumgebung angeordnet sind, wobei
c.
einem Kunden Informationen zum Bedienvorgang visuell und/oder audi- tiv übermittelt werden.


[0011] Das System kann zur Sensibilisierung von Kunden beim Bedienen eines SB-Automaten verwendet werden.

[0012] Das System ist vorzugsweise in einen SB-Automaten integriert, der beispielsweise in einem Bankinstitut aufgestellt ist. Ein SB-Automat (Selbstbedienungs-Automat) ist im Sinne der Erfindung insbesondere ein Automat umfassend ein Kontoauszugsdrucker, ein Geldautomat zum Einzahlen und/oder Auszahlen von Geldbeträgen oder ein Service Terminal. Vorteilhafterweise kann das System jedoch auch in Zusammenhang mit weiteren Automaten verwendet werden. Ein Kunde kann beispielsweise eine Person sein, die den Automat bedienen möchte, um Geldbeträge einzuzahlen und/oder abzuheben oder Informationen abzurufen. Der Automat kann auch außerhalb eines Bankinstitutes aufgestellt sein, aber mit dem Bankinstitut verbunden sein. So kann es vorteilhaft sein, wenn der Automat an einer Außenwand des Bankinstitutes angebracht ist und für einen Kunden von außerhalb des Bankinstitutes zugänglich ist. Der SB-Automat könnte ebenfalls an einem anderen Ort aufgestellt sein, wobei bevorzugt eine dauerhafte Verbindung, beispielsweise per Datenfernübertragung mit dem Bankinstitut hergestellt ist.

[0013] Die Identifizierung des Kunden am Automat (z. B. einem Geldautomat) erfolgt bevorzugt mittels Identifizierungsmittel, umfassend Kartenleser für Magnet- und Hybridapplikationen, Eingabe einer PIN über einen TFT-Touchbildschirm oder ein Bildschirm und Tastenfeld. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass ein Kunde das System dadurch aktiviert, dass er in den Sensorbereich eintritt. Das System wird daraufhin gestartet und dem Kunden werden audiovisuelle Informationen über die Bildschirme und/oder die Lautsprecher mitgeteilt.

[0014] Es kann bevorzugt sein, dass ein Kunde das System dadurch aktiviert, indem er eine Geldkarte in das System oder den Automaten einführt, einen TFT-Touchbildschirm berührt oder eine Taste drückt. Zu Beginn wird dem Kunden vorteilhafterweise eine kurze Einleitung zu dem audiovisuellen System mitgeteilt, wobei dies über auditive und/oder visuelle Mittel erfolgen kann. Der Kunde kann unverzüglich und unabhängig vom audiovisuellen System mit dem Geldtransfervorgang beginnen.

[0015] Hierfür kann sich der Kunde bevorzugt mittels einer Geld- oder Chipkarte, auf der digitale Informationen gespeichert sind, an dem Geldautomaten autorisieren. Die Karte kann in einen Kartenleser für Magnet- und Hybridapplikationen eingeführt werden, wobei die Informationen von dem Geldautomaten verifiziert werden. Die Identifizierung des Kunden kann vorteilhafterweise auch durch Eingabe einer PIN über einen TFT-Touchbildschirm oder einen Bildschirm und Tastenfeld oder über biometrische Mittel erfolgen. Nach erfolgreicher Autorisierung beziehungsweise Identifikation, kann der Kunde einen Geldtransfervorgang starten. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass der Kunde nur Informationen über sein Kundenkonto über den Geldautomaten abrufen oder eine Transaktion ausführen möchte. Vorteilhafterweise verweilt die Geldkarte während dem Bedienvorgang innerhalb des Automaten.

[0016] Während der Anwesendheit des Kunden im Sensorbereich des Automaten werden dem Kunden Informationen zur Sensibilisierung visuell und/oder auditiv übermittelt. Für die visuelle Übermittlung werden bevorzugt ein oder mehrere Bildschirme verwendet, die in den Geldautomaten integriert sind. Vorteilhafterweise sind die Bildschirme derart in dem Geldautomat angeordnet, dass ein Kunde vor dem Geldautomat stehend, eine gute Sicht auf diese erhält. Die visuellen Informationen können den Kunden beispielsweise visuell durch den Bedienvorgang führen, d.h. er erhält vorzugsweise Informationen darüber, an welchem Punkt des Bedienvorgangs (z. B. des Geldtransfervorgangs) er sich gerade befindet und welcher Punkt als nächstes folgt.

[0017] Es ist bevorzugt, dass das audiovisuelles System ein oder mehrere Bildschirme und Lautsprecher aufweist. Der Bildschirm und/oder die vor dem Bildschirm befindliche Schicht besteht vorzugsweise aus einer Spionspiegelfläche. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine einseitig verspiegelt oder teilverspiegelte Fläche, die bewirkt, dass auf die Spiegelfläche eintreffendes Licht auf der einen Seite reflektiert und auf der anderen Seite ungespiegelt hindurch geht. Solche Flächen weisen insbesondere einen sehr niedrigen Lichttransmissionsgrad und einen starken Lichtreflexionsgrad auf. Die Spiegelflächen können beispielsweise eine dünne Metalloxidschicht aufweisen, die Teile des einfallenden Lichtes transmittieren lässt und nur einen bestimmten Anteil des Lichtes reflektiert. Somit bekommt der Kunde vermittelt, dass der Geldautomat Spiegel umfasst, die dem Kunden erlauben, sein rückwärtiges Umfeld zu beobachten. Das heißt, der Kunde kann an dem Geldautomat einen Geldtransfer vornehmen und zeitgleich sein rückwärtiges Umfeld beobachten. Hierdurch kann der Kunde ggf. selbst erkennen, wenn er bei dem Geldtransfervorgang beobachtet wird und einschreiten und beispielsweise einen Sicherheitsabstand wiederherstellen.

[0018] Hinter den Spionspiegelflächen sind zum Einen Bildschirme angeordnet, die den Kunden visuell über den Geldtransfervorgang und/oder Bedienvorgang informieren und zum Anderen befinden sich hinter den Spionspiegelflächen ein oder mehrere Kameras. Die Kameras beobachten bevorzugt das Umfeld des Geldautomaten und dienen der Überwachung. Es kann beispielsweise bevorzugt sein, dass die Kameras per Echtzeitübertragung mit einem Überwachungsraum verbunden sind und dort Wachpersonal das Umfeld des Geldautomaten zeitgleich analysiert. Vorteilhafterweise kann jedoch nicht der Bedienbereich des Geldautomaten von den Kameras eingesehen werden, wodurch der Geldtransfervorgang unbeobachtet bleibt und die Privatsphäre des Kunden gewahrt ist. Die Kameras können auch vorteilhafterweise der Aufnahme dienen. Hierdurch kann beispielsweise nach einem illegalen Eingriff, die nähere Umgebung eines Geldautomaten analysiert werden. Vorteilhafterweise werden die Kameras erst durch Betätigung des Geldautomaten oder Herantreten an diesen aktiviert.

[0019] Das auditive System umfasst bevorzugt in der Lautstärke regelbare Lautsprecher, die in den Automaten und/oder die Behausung des Automaten integriert, bzw. eingebaut sind. Über die Lautsprecher können dem Kunden während der Anwesenheit im Sensorbereich des Automaten vorzugsweise Informationen über den Bedienvorgang mitgeteilt werden.

[0020] Der oder die zur Aktivierung des Systems eingesetzten Sensoren umfassen vorzugsweise optische, optoelektronische, Infrarot-, Laser- oder Radartechnik Sensoren oder dem Einsatzbereich entsprechend angepasste optoelektronische Sensoren, welche bevorzugt in der Behausung des Automaten integriert sind. Die Sensoren sind für den Kunden vorzugsweise nicht erkennbar. Die Sensoren können der Bauart und der Bauhausung der verschiedenen Funktionen eines Automaten angepasst werden. Sobald ein Kunde an den Automaten herantritt und in den Erfassungsbereich der Sensoren gelangt, wird ein Signal, bevorzugt ein elektrisches Signal an eine Steuerzentrale gesendet, wobei die Steuerzentrale das System aktiviert und audiovisuelle Informationen über die Bildschirme und/oder die Lautsprecher wiedergegeben werden. Die Steuerzentrale kann beispielsweise ein elektronisches Gerät, wie beispielsweise ein Computer oder ein Chip sein, das beispielsweise in den Automaten oder das Steuerungsprogramm des Automaten integriert ist. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass die Steuerzentrale als separate Einheit oder elektronisches Gerät in dem Gehäuse oder dem Automat vorliegt.

[0021] Das bevorzugte Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Automaten sind Bankinstitute, jedoch können die Automaten durch einfache konstruktive Veränderungen an unterschiedliche Einbausituationen angepasst werden. Die Behausung der Automaten besteht bevorzugt aus Metall, wobei die Behausung auch zur Aufnahme der audiovisuellen Mittel dienen kann. Vorteilhafterweise ist die Behausung stahlverstärkt, zum Schutz gegen Einbruch oder Vandalismus. Weiterhin kann die Behausung auch eine Standard-Videoüberwachung der Automaten aufnehmen. Diese ist bevorzugt hinter dem Spionspiegel angeordnet.

[0022] Vorteilhafterweise sind die audiovisuellen Mittel an den Geldtransfervorgang bzw. den Bedienvorgang zeitlich angepasst, wobei während des Geldtransfervorganges und/oder Bedienvorganges bevorzugt vordefinierte audiovisuelle Information an den Kunden wiedergegeben werden. Vorteilhafterweise wird die Aufmerksamkeit des Kunden auf den jeweiligen Punkt des Bedienvorgangs, z. B. des Geldtransfervorganges gelenkt, beispielsweise der Eingabe der PIN, der Ein- oder Ausgabe der Geldkarte oder der Geldausgabe. Hierdurch wird die Aufmerksamkeit des Kunden während der Benutzung von SB-Automaten bzw. Geldautomaten gesteigert. Der Kunde kann sein Umfeld beobachten und seine Konzentration wird durch das audiovisuelle System auf den Geldtransfervorgang gelenkt.

[0023] Auch können vorteilhafterweise Sicherheitshinweise von dem audiovisuellen System an den Kunden weitergegeben werden. Dies kann vorteilhafterweise kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Die Sicherheitshinweise umfassen Warnungen bzgl. Skimming-Attacken, Vorsicht bei der PIN-Eingabe, Vorsicht bei der Verwahrung der Kundenkarte, usw.

[0024] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Sensibilisierung von Kunden beim Abheben und/oder Einzahlen von Geldbeträgen an einem Geldautomaten, wobei ein mit dem Geldautomat verbundenes audiovisuelles System beim Herantreten an den Geldautomaten, vorteilhafterweise mittels elektronischer Sensoren gestartet wird, und der Geldautomat ein oder mehrere Bildschirme umfasst, die eine Spionspiegelfläche aufweisen und hinter der Spionspiegelfläche ein oder mehrere Kameras angeordnet sind, wobei einem Kunden Informationen zum Bedienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt werden. Das Verfahren ermöglicht die effektive Sensibilisierung des Kunden während einem Geldtransfervorgang. Vorteilhafterweise kann das Verfahren ebenfalls in sonstige im Geldverkehr bekannte SB-Automaten integriert werden, beispielsweise Überweisungsterminals.

[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren beispielhaft erläutert, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt:
Fig. 1
Detaillierte Darstellung der Komponenten des Geldautomaten
Fig. 2
Frontansicht eines Geldautomaten


[0026] Fig. 1 stellt eine detaillierte Darstellung der Komponenten des Geldautomaten dar. Der Spionspiegel 1 ist senkrecht zur Kundenseite hin montiert und sollte gut sichtbar über dem Automaten angebracht sein. Die dicht anliegende OHP Folie 11 die bevorzugt zwischen der Trägerplatte 2 und dem Spionspiegel 1 liegt, kann sowohl als farblicher Hintergrund als auch als Abschirmungsbereich für die Öffnungen 3, 4 zu einem visuellen Medium 13 und einem auditiven Medium 14 dienen. Ein visuelles Medium 13 kann beispielsweise ein Bildschirm sein. Es ist vorteilhafterweise mindestens ein Bildschirm in den Automaten integriert, wobei es auch bevorzugt sein kann, mehrere Bildschirmen einzubauen. Das auditive Medium 14 umfasst bevorzugt Lautsprecher. Auch können ggf. Sensoren 17 durch die Folie 11 abgedeckt und in weiteren Öffnungen beherbergt sein. Eine OHP- Folie ("overhead- projector"- Folie) umfasst beispielsweise eine PVC-Folie.

[0027] Die Öffnungen 3, 4 sind so angeordnet, dass eine Information gut lesbar für den Kunden übertragen werden kann. Die Öffnungen 3 sind bevorzugt genau auf die visuellen 13 und auditiven 14 Medien angepasst. Diese werden bevorzugt durch eine Grundplatte 5 abgedeckt in der sich jeweils Kabelführungsnuten 6 befinden. Die Kabelführungsnuten 6 laufen zentral zusammen und kommen auf der Aussparung fürs Steuergerät 8 zusammen. Die Komponenten werden bevorzugt in einer Einhausung oder Behausung 7 zusammengeführt. Das Steuergerät 10 kann im Bereich der Aussparung 8 auf beispielweise Haltekonsolen 15 montiert werden. Das gesamte Steuergerät 10 erhält bevorzugt ein separates Gehäuse 9 aus dem nur noch ein Kabelauslass 12 nötig ist.

[0028] Fig. 2 zeigt eine Frontansicht eines Geldautomaten während der Bedienung. Der Kunde tritt vor den Automat und kann den rückwärtigen Bereich durch den Spionspiegel 1 beobachten. Die Steuerungseinheit gibt über das auditive Medium 14 ein angenehmes Hintergrundgeräusch wieder. Dauerhaft blinken Sensibilisierungstexte oder Bilder auf, die beispielsweise Sicherheitshinweise darstellen können. Wenn der Kunde den Erfassungsbereich des elektronischen Sensors betritt, wird bevorzugt ein Kontakt ausgelöst. Dieser aktiviert vorteilhafterweise die visuelle und/oder auditive Steuerung. Das erste visuelle Medium 13 wird sichtbar und das auditive Medium 14 wird aktiviert. Zeitversetzt wird das zweite visuelle Medium sichtbar und das nächste Akustik-Medium wird abgespielt.

[0029] Vorteilhafterweise werden weitere optische und akustische Medien in zeitlicher Abstimmung auf den Bedienvorgang abgespielt, während der Kunde seine PIN eingibt und beispielsweise einen Geldbetrag wählt. Danach wird die Geldkarte bevorzugt ausgeworfen. Weitere optische und akustische Medien werden wiedergegeben. Der Automat vereinzelt den Geldbetrag und gibt den Geldbetrag an den Kunden aus. Vorteilhafterweise wird das letzte visuelle und auditive Medium in Abstimmung mit dem zeitlichen Bedienablauf wiedergeben und anschließend beendet.

Bezugszeichenliste



[0030] 
1
Spionspiegel
2
Trägerplatte
3
Öffnung für visuellen Medium
4
Öffnung für auditiven Medium
5
Grundplatte
6
Kabelführungen
7
Einhausung
8
Aussparung
9
Gehäuse
10
Steuergerät
11
OHP -Folie
12
Kabelauslass
13
Visuelles Medium
14
Auditives Medium
15
Haltekonsolen
16
Kamera
17
Sensor



Ansprüche

1. Geldautomat, zum Abheben und/oder Einzahlen von Geldbeträgen, dadurch gekennzeichnet, dass

a. ein mit dem Geldautomat verbundenes audiovisuelles System, beim He- rantreten an den Geldautomaten mittels elektronischer Sensoren ausge- löst wird,

b. der Geldautomat ein oder mehrere Bildschirme umfasst, die eine teilver- spiegelte Spionspiegelfläche aufweisen und hinter der Spionspiegelflä- che ein oder mehrere Kameras zur Überwachung der Kundenumgebung angeordnet sind, wobei

c. einem Kunden Informationen zum Geldtransfervorgang und/oder Be- dienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt werden.


 
2. Geldautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifizierung des Kunden über Identifizierungsmittel geschieht.
 
3. Geldautomat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das audiovisuelle System ein oder mehrere Bildschirme und Lautsprecher aufweist.
 
4. Geldautomat nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildschirme und Lautsprecher in den Geldautomaten und/oder die Behausung des Geldautomaten integriert sind.
 
5. Geldautomat nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren optische, optoelektronische, Infrarot-, Laser- oder Radartechnik Sensoren umfassen.
 
6. Verfahren zur Sensibilisierung von Kunden beim Abheben und/oder Einzahlen von Geldbeträgen an einem Geldautomaten nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei ein mit dem Geldautomat verbundenes audiovisuelles System beim Herantreten an den Geldautomaten gestartet wird, und der Geldautomat ein oder mehrere Bildschirme umfasst, die eine Spionspiegelfläche aufweisen und hinter der Spionspiegelfläche eine oder mehrere Kameras angeordnet sind, wobei einem Kunden Informationen zum Geldtransfervorgang und/oder Bedienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt werden.
 
7. System eines SB-Automaten, dadurch gekennzeichnet, dass

a. das mit dem Automat verbundene audiovisuelle System, beim Herantre- ten an den Automaten ausgelöst wird,

b. der Automat ein oder mehrere Bildschirme umfasst, die eine teilverspie- gelte Spionspiegelfläche aufweisen und hinter der Spionspiegelfläche ein oder mehrere Kameras angeordnet sind,

c. wobei einem Kunden Informationen zum Bedienvorgang visuell und/oder auditiv übermittelt werden.


 
8. Verwendung des Systems nach Anspruch 7 zur Sensibilisierung von Kunden beim Bedienen eines SB-Automaten.
 




Zeichnung










Recherchenbericht