(19)
(11) EP 2 317 485 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.05.2011  Patentblatt  2011/18

(21) Anmeldenummer: 10075721.0

(22) Anmeldetag:  26.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07F 19/00(2006.01)
E05G 5/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 28.10.2009 EP 09075482

(71) Anmelder: Concept Bankware GmbH
48565 Steinfurt-Borghorst (DE)

(72) Erfinder:
  • Frenking, Horst
    48341 Altenberge (DE)

(74) Vertreter: Boeckh, Tobias 
HERTIN Anwaltssozietät Kurfürstendamm 54/55
10707 Berlin
10707 Berlin (DE)

   


(54) Sicherheitsbehausung mit Sichtschutztüren


(57) Die Erfindung beschreibt eine Sicherheitsbehausung, die in geschlossenem Zustand platzsparend in beispielsweise einer Bank aufgestellt werden kann. Nach Öffnen der gegenläufig verschiebbaren Sichtschutztüren und Expansion der Sicherheitsbehausung, kann ein Innenraum in der Sicherheitsbehausung betreten werden. Aus dem Innenraum heraus kann ein Verschlusselement zwischen die Sichtschutztüren angebracht werden, wodurch der Innenraum von Außen nicht einsehbar und nicht zugänglich ist. Weiterhin kann ein Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomat in die Behausung derart eingefasst werden, dass die Serviceseite des Automaten für einen Bankkunden zugänglich ist und die rückwärtige Seite ausschließlich aus dem Innenraum der Behausung erreicht werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsbehausung, umfassend zwei gegenläufig verschiebbare Sichtschutztüren, ein Verschlusselement, einen Grundkörper und einen begehbaren Innenraum, wobei der begehbare Innenraum erst nach Öffnung der Türen zugänglich ist und von Innen ein Verschlusselement zwischen die geöffneten Türen gebracht wird und somit der Innenraum vor unbefugtem Einblick und Betreten geschützt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Sicherheitsbehausung, in die ein Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomat derart eingefasst ist, dass eine rückwärtige Seite des Automaten nur durch den Innenraum der Behausung zugänglich ist.

[0002] Geldautomaten werden frei in Räumlichkeiten von Banken oder an Drittstandorten aufgestellt. Um eine Befüllung beziehungsweise Entleerung der Automaten zu ermöglichen, müssen bestimmte Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Es ist beispielsweise notwendig, Fachkräfte (Sicherheitsfachkräfte) zu beauftragen, die den Automaten befüllen und/oder entleeren. Weiterhin ist es ggf. notwendig, bestimmte Bereiche der Bank, die den Automaten beherbergen, zu räumen und den Geschäftsverkehr kurzzeitig zu unterbrechen. Aus diesem Grund werden Arbeiten an den Automaten vorwiegend außerhalb der Geschäftszeiten durchgeführt. Dies ist jedoch mit einer mangelnden Flexibilität verbunden, da nicht spontan auf eine Störung der Automaten reagiert werden kann, ohne dass hierdurch der tägliche Geschäftsbetrieb beeinträchtigt wird.

[0003] Um die Technik und den Automaten zu schützen oder um einen ästhetisch und optisch ansprechenden Eindruck zu ermöglichen, sind im Stand der Technik Geldautomaten beschrieben, die beispielsweise in eine Wand eingebaut werden. Im Fall der Reparatur, Servicearbeiten oder dem Entleeren oder Befüllen der Automaten, muss ein solcher Automat für Fachpersonal zugänglich sein. Die in einer Wand integrierten Geldautomaten können rückwärtig durch einen von dem normalen Geschäftsbetrieb getrennten Raum für Fachpersonal zugänglich sein. Durch diesen Raum kann der Automat rückwärtig befüllt oder entleert werden, ohne den Geschäftsbetrieb zu beeinträchtigen. Diese Lösung erlaubt es zwar, dass der Geschäftsbetrieb nicht durch beispielsweise Servicearbeiten an dem Automat beeinträchtigt wird, verlangt jedoch die Planung und den Aufwand eines separaten Raumes.

[0004] Eine weitere Problematik in Bankinstituten betrifft die Handhabung von sensiblen Gegenständen, beispielweise Wertgegenständen. In Banken stehen hierfür separate Räume zur Verfügung, in denen das Bankpersonal sensible Gegenstände bearbeiten kann. Jedoch ist auch hier die Planung und Integration von separaten Räumen notwendig, was mit einem großen Aufwand verbunden ist. Außerdem ist es nicht ohne erheblichen konstruktiven Aufwand möglich, ein bestehendes Bankinstitut an die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen anzupassen.

[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, die einen einfachen und sicheren Zugang zu Geldautomaten garantiert. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung, die eine sichere Handhabung von sensiblen Gegenständen innerhalb eines Bankinstitutes ermöglicht.

[0006] Die Aufgaben werden durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] Die Erfindung betrifft mithin eine Sicherheitsbehausung, umfassend zwei gegenläufig verschiebbare Sichtschutztüren, ein Verschlusselement, einen Grundkörper und einen begehbaren Innenraum, wobei
a.
eine erste und eine zweite Sichtschutztür über mindestens ein verbin- dendes Gelenk an dem Grundkörper angeordnet sind und
b.
erst nach Entriegeln der ersten Sichtschutztür, die zweite Sichtschutztür verschiebbar ist, und
c.
nach Öffnung der zweiten Sichtschutztür, der Innenraum freigelegt ist, wobei
d.
das Verschlusselement an den Sichtschutztüren befestigt ist, und
e.
das Verschlusselement die geöffneten Sichtschutztüren derart von Innen verbindet, dass ein geschlossener Innenraum entsteht.


[0008] Die Sicherheitsbehausung kann beispielsweise innerhalb eines Bankinstitutes aufgestellt werden. In geschlossenem Zustand ist die Sicherheitsbehausung bevorzugt zylindrisch ausgestaltet und sehr platzsparend, wodurch der tägliche Geschäftsbetrieb eines Bankinstitutes nicht beeinträchtigt wird. Das heißt in geschlossenem Zustand kann die Behausung bevorzugt die Form eines Standzylinders haben. Jedoch kann es auch bevorzugt sein, dass die Behausung beispielsweise eine quadratische oder sonstige geometrische Form aufweist. Dies kann besonders von Vorteil sein, wenn die Behausung in einen bereits bestehenden Raum eines Bankinstitutes eingefügt wird. In geschlossenem Zustand ist der begehbare Innenbereich nicht zugänglich und wird durch die gegenläufig verschiebbaren Sichtschutztüren verdeckt. Die Sichtschutztüren sind vorteilhafterweise mittels verbindender Gelenke, beispielsweise Scharniere, an dem Grundkörper beweglich gelagert. Jedoch sind die Türen an entgegengesetzten Seiten an dem Grundkörper angebracht. Vorteilhafterweise sind die Sichtschutztüren aus Metall gefertigt. In geschlossenem Zustand liegen die Sichtschutztüren aneinander, das heißt die erste Sichtschutztür bedeckt die zweite, wodurch eine kompakte und platzsparende Form entsteht.

[0009] Sobald die erste Sichtschutztür entriegelt ist, kann diese verschoben werden, wodurch die zweite Sichtschutztür zugänglich wird. Nur durch Entriegeln und Bewegen der ersten Tür, kann die zweite Tür bewegt werden. Die zweite Tür ist in entgegengesetzter Richtung zu der ersten Tür bewegbar, das heißt, die Türen sind gegenläufig bewegbar. Nach Öffnung der zweiten Sichtschutztür wird der in der Sicherheitsbehausung liegende begehbare Innenraum zugänglich. Außerdem weist die Sicherheitsbehausung nach Öffnen der zweiten Tür bevorzugt keine zylindrische Form mehr auf und das Volumen der Sicherheitsbehausung ist vergrößert. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass auch nach Öffnen der Behausung die gleiche geometrische Form wie in geschlossenem Zustand besteht.

[0010] Um einen geschlossenen Innenbereich zu erschaffen, kann ein Verschlusselement von innerhalb der Sicherheitsbehausung, das heißt aus dem Innenraum heraus zwischen die beiden geöffneten Sichtschutztüren gebracht werden. Hierbei wird das Verschlusselement an den sich gegenüberliegenden Seiten der Sichtschutztüren mittels Befestigungsvorrichtungen befestigt, wodurch die beiden geöffneten Sichtschutztüren über das Verschlusselement miteinander verbunden sind. Die Befestigungsvorrichtungen umfassen beispielsweise Steck- oder Schnappverbindungen, die eine schnelle und einfache Befestigung des Verschlusselementes ermöglichen. Der Innenraum ist nach Integration des Verschlusselementes zwischen die Sichtschutztüren nicht mehr von außerhalb der Sicherheitsbehausung einsehbar und auch nicht zugänglich. Außerdem sind die Türen in diesem Zustand bevorzugt nicht bewegbar. Das Verschlusselement kann bevorzugt nur von dem Innenraum aus von den Sichtschutztüren gelöst werden. Es kann jedoch vorteilhaft sein, eine Sicherheitsvorkehrung in die Behausung zu integrieren, die es ermöglicht im Notfall das Verschlussteil von Außen zu entriegeln. Auch kann es vorteilhaft sein, die Behausung nach oben offen zu gestalten, wodurch beispielsweise im Notfall ein Zugang von oben möglich ist. Das Verschlusselement besteht bevorzugt aus Metall oder Kunststoff und weist bevorzugt die Höhe der Sicherheitsbehausung auf. Bevorzugt ist das Verschlusselement als Platte ausgestaltet.

[0011] Vorteilhafterweise ist die Sicherheitsbehausung hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Innenraums durch Öffnen expandierbar. Die geschlossene Sicherheitsbehausung kann platzsparend in einem Bankinstitut aufgestellt sein. Nur bei Bedarf wird die Behausung geöffnet und erweitert, wobei ein Zugang zu dem begehbaren Innenraum entsteht, der mittels eines Verschlusselements von Innen geschlossen werden kann. Durch das Öffnen der Sicherheitsbehausüng vergrößert sich vorteilhafterweise das Volumen der Behausung. Der Innenbereich ist durch das Einbringen des Verschlusselementes von Außen nicht einsehbar und dient somit beispielsweise der Handhabung von sensiblen Materialien, umfassend Daten, Wertgegenstände oder Bargeld.

[0012] Es kann insbesondere bevorzugt sein, dass mindestens ein Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomat in den Grundkörper der Sicherheitsbehausung eingefasst ist, wobei die rückwärtige Seite des Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomaten durch den Innenraum zugängig ist. Das heißt, die Sicherheitsbehausung dient als Aufnahmekörper für den Automaten. Hierbei beschreibt im Sinne der Erfindung die rückwärtige Seite die zu der von einem Bankkunden genutzten Serviceseite entgegengesetzte Seite. Vorteilhafterweise kann somit der Automat durch den Innenraum der Sicherheitsbehausung rückwärtig bearbeitet werden. Auch die Entleerung oder Befüllung des Automaten kann über die rückwärtige Seite erfolgen. Somit muss für diese Servicearbeiten der tägliche Geschäftsbetrieb nicht unterbrochen werden, sondern der Automat kann ohne Einfluss auf diesen von einem Fachmann aus dem Innenraum heraus bearbeitet werden. Außerdem erhalten die Bankkunden auch keinen Einblick in die Sicherheitsbehausung und auf die rückwärtige Seite des Automaten. Wenn keine Arbeiten an dem Automat durchgeführt werden müssen, kann die Sicherheitsbehausung platzsparend geschlossen werden. Es ist vorteilhafterweise möglich, dass beispielsweise die Befüllung und/oder Entleerung von Geldautomaten von Bankangestellten durchgeführt werden kann, ohne hierfür den Geldautomatenraum vollständig zu schließen. Die Erfindung ermöglicht die sichere Bearbeitung von Geldautomaten, wobei die hohen Sicherheitsbedingungen der Bankgesellschaften eingehalten werden.

[0013] Es ist bevorzugt, dass die Sicherheitsbehausung um eine Achse drehbar gelagert ist. Die Sicherheitsbehausung, insbesondere der Grundkörper kann auf einem beweglichen System, beispielsweise einem Schienensystem gelagert sein. Hierdurch ist die Behausung bevorzugt um den konzentrischen Mittelpunkt der zylindrisch ausgeführten Sicherheitsbehausung drehbar. Auch kann die Lagerung der Behausung auf einem Drehkranz bevorzugt sein. Hierdurch wird eine fließende Drehbewegung der Behausung sichergestellt. Die Drehbewegung der Sicherheitsbehausung erfolgt bevorzugt in einem Bereich von 0 bis zu 360 Grad. Die Drehbewegung kann manuell oder automatisch ausgeführt sein. Durch die Bewegung der Behausung, ist die Behausung optimal ausrichtbar und kann flexibel eingesetzt werden.

[0014] Bevorzugt ist, dass die Türen konvex ausgestaltet sind. Besonders durch die konvexe Form der Türen, wird eine gegenläufige Bewegung der Türen und eine platzsparende zylindrische Form der Sicherheitsbehausung sichergestellt. Die Behausung kann einfach in bereits bestehende Räumlichkeiten von Bankinstituten integriert werden, ohne das hierfür konstruktive Veränderungen nötig sind.

[0015] Vorteilhafterweise sind die Türen manuell und/oder automatisch verfahrbar. Zur automatischen Öffnung der Türen, können diese mit einer maschinellen Vorrichtung, beispielsweise einer Antriebseinheit, die einen Motor umfasst, bewegt werden. Die Türen können nach einer Aktivierung mittels der Vorrichtung verschoben, beziehungsweise geöffnet werden. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass nur die erste oder zweite Tür automatisch bewegbar ist. Zur Aktivierung der Türen, kann beispielweise eine Hybrid- oder Magnetkarte in eine Identifizierungseinrichtung eingeführt werden, die wiederum in die Behausung integriert ist und so den Eintretenden identifizieren. Es kann auch bevorzugt sein, eine Authentifizierung mittels biometrischer Verfahren durchzuführen, bei denen ein Eintretender anhand von biologischen Charakteristika identifiziert wird. Es wird so sichergestellt, dass die Sicherheitsbehausung von Unbefugten nicht geöffnet werden kann.

[0016] Nach einer erfolgreichen Aktivierung öffnen sich die Türen und der Innenraum wird zugänglich. Vorteilhafterweise ist die erste Sichtschutztür über eine Entriegelungsvorrichtung mit dem Grundkörper der Sicherheitsbehausung verbunden. Hierbei kann als Entriegelungsvorrichtung beispielsweise ein Stangenschloss verwendet werden, welches durch die erste Sichtschutztür mit dem Grundkörper verbunden ist, wodurch eine stabile Verbindung zwischen der Tür und dem Grundkörper entsteht. Es sind jedoch auch elektromechanische Verschlüsse denkbar.

[0017] Somit kann die erste Sichtschutztür bevorzugt nicht ohne vorherige positive Autorisierung geöffnet werden und die Sicherheitsbehausung ist nur nach Entriegelung der ersten Tür zugänglich. Vorteilhafterweise ist auch ohne vorherige Entriegelung der ersten Sichtschutztür die zweite Sichtschutztür nicht bewegbar. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die zweite Sichtschutztür ebenfalls mit einer Entriegelungsvorrichtung zu verriegeln. Bei einer Entriegelungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um ein mechanisches oder elektrisches Schloss oder um elektrische oder elektromechanische Vorrichtungen handeln.

[0018] Es ist weiterhin bevorzugt, dass das Verschlusselement manuell oder automatisch verfahrbar ist. Das Verschlusselement kann nach Öffnen der beiden Sichtschutztüren zwischen diesen angebracht werden, um so einen geschlossenen Innenraum innerhalb der Sicherheitsbehausung zu schaffen. Das Verschlusselement kann manuell oder automatisch bewegt und so zwischen die geöffneten Türen gebracht werden.

[0019] Um eine Bewegung des Verschlusselementes zu vereinfachen kann dieses beispielsweise über ein Schienensystem mit dem Grundkörper verbunden sein. Bevorzugt ist ein Auszug, beispielsweise ein kugelgelagerter Kulissenauszug, der am Grundkörper und an dem Verschlusselement angebracht ist. Hierdurch ist das Verschlusselement verschiebbar gelagert. Durch den Auszug ist eine fließende und gleichmäßige Bewegung des Verschlusselementes möglich, die im Wesentlichen ohne großen Kraftaufwand ausführbar ist.

[0020] Die Türen und das Verschlusselement weisen bevorzugt Aufkantungen auf, um so die Befestigung des Verschlusselementes an den Türen zu stabilisieren. Die Aufkantungen an den nicht am Grundkörper befestigten Seiten der Türen, sowie an den mit den Türen zu verbindenden Seiten des Verschlusselementes ergibt bevorzugt eine formschlüssige und stabile Verbindung. Es kann weiterhin vorteilhaft sein, wenn Bestandteile der Sicherheitsbehausung Einhandspanner aufweisen. Hierdurch kann es beispielsweise möglich sein, dass das Verschlusselement, nach Öffnen der Sichschutztüren, an diesen einfach und schnell zu befestigen ist. Die Spanner sind vorzugsweise mit Ösen verbindbar. Es sind jedoch auch sonstige Befestigungsvorrichtungen, wie beispielsweise Steck- oder Schnappverbindungen verwendbar. Das Verschlusselement kann auch an anderen Bestandteilen der Sicherheitsbehausung befestigt werden. Durch die Befestigung des Verschlusselementes entsteht ein abgeschlossener Innenraum im Inneren der Sicherheitsbehausung, der von außerhalb der Sicherheitsbehausung nicht zugänglich und/oder einsehbar ist.

[0021] Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung einer Sicherheitsbehausung zur Einfassung eines Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomaten, wobei die Rückseite des Automaten durch den Innenraum zugänglich ist.

[0022] Die Geldautomaten sind bevorzugt Selbsttbedienungsautomaten, die eine selbstständige Bedienung durch beispielsweise einen Bankkunden erlauben. Die Automaten sind derart in die Behausung integriert, dass der Kunde den Automat bedienen kann, jedoch beispielweise ein Bankangestellter Zugang zu der Rückseite des Automaten durch den Innenraum der Behausung hat. Das heißt, der Automat kann bevorzugt nur über den Innenraum befüllt und/oder entleert werden. Es ist kein zusätzliches Sicherheitspersonal oder Sicherheitsvorkehrungen mehr für die Öffnung des Automaten nötig und der normale Geschäftsbetrieb kann fortgeführt werden. Speziell durch die zylindrische Form der Behausung und durch die gegenläufig verschiebbaren konvexen Sichtschutztüren, entsteht eine platzsparende Vorrichtung, die einfach in die bestehenden Räumlichkeiten eines Bankinstitutes integriert werden kann.

[0023] Die erfindungsgemäße Behausung kann mithin einen Geldautomaten ganz oder teilweise aufnehmen oder aber auch als Separee für beispielsweise Einsicht in Schließfächer oder ähnliches dienen.

[0024] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand von Figuren erläutert, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein. Es zeigen:
Fig. 1.1.
Frontansicht einer Behausung im geschlossenen Zustand
Fig. 1.2.
Draufsicht einer Behausung im geschlossenen Zustand (Schnitt- zeichnung)
Fig. 2.1.
Frontansicht einer Behausung mit geöffneter ersten Sichtschutztür
Fig. 2.2.
Draufsicht einer Behausung mit geöffneter ersten Sichtschutztür (Schnittzeichnung)
Fig. 3.1.
Frontansicht einer Behausung mit geöffneter erster und zweiter Sichtschutztür
Fig. 3.2.
Draufsicht einer Behausung mit geöffneter erster und zweiter Sichtschutztür (Schnittzeichnung)
Fig. 4.1.
Frontansicht einer Behausung mit dem einzuschiebenden Verschlusselement
Fig. 4.2.
Draufsicht einer Behausung mit dem einzuschiebenden Verschlusselement (Schnittzeichnung)
Fig. 5.1.
Frontansicht einer Behausung mit (fast) eingefügtem Verschlusselement
Fig. 5.2.
Draufsicht einer Behausung mit eingefügtem Verschlusselement (Schnittzeichnung)
Fig. 6.1.
Draufsicht einer Behausung in geschlossenem Zustand und mit Antriebseinheit
Fig. 6.2.
Draufsicht einer Behausung mit geöffneter erster Sichtschutztür und mit Antriebseinheit
Fig. 6.3.
Draufsicht einer Behausung mit geöffneter erster und zweiter Sichtschutztür und mit Antriebseinheit
Fig. 6.4.
Draufsicht einer Behausung mit eingefügtem Verschlusselement und mit Antriebseinheit
Fig. 7.1.
Seitenansicht einer Behausung in geöffneten Zustand und mit Antriebseinheit


[0025] Die Fig. 1.1. und 1.2. zeigen eine Frontansicht und eine Draufsicht einer Behausung im geschlossenen Zustand, wobei nur ein Teil der Behausung sichtbar ist. Die Behausung ist mit konvexen Türen dargestellt. Die Sichtschutztür 1 wird mit einer Entriegelungsvorrichtung beispielweise mit einem Stangenschloss 5 verriegelt. Hierbei wird die Verriegelungsstange nach unten und oben in den Grundkörper 10, genauer den unteren Bereich des Grundkörpers 10 (die Grundplatte 12) und den oberen Bereich des Grundkörpers 10 (die obere Anschlagleiste 12) geschoben. Hierdurch wird eine gesicherte und geschlossene Einheit gebildet.

[0026] Die Fig. 2.1. und 2.2. zeigen exemplarisch eine Frontansicht und eine Draufsicht mit geöffneter erster Sichtschutztür, wobei nur ein Teil der Behausung sichtbar ist. Zur Erstellung des Innenraumes und Nutzung dessen als Servicefläche, wird die Sichtschutztür 1 geöffnet, die im geschlossenen Zustand an dem Grundkörper 10 mit bevorzugt Scharnieren, beispielsweise Stangenscharnieren 6, angeschlagen ist. Durch die Bewegung der ersten Sichtschutztür 1 wird die zweite Sichtschutztür 2 freigegeben. Die Sichtschutztür 2 kann ebenfalls mit einem Scharnier, beispielsweise einem Stangenscharnier 6 am Grundköper 10 befestigt sein. Die Türen 1, 2 sind bevorzugt auf gegenüberliegenden Seiten der Behausung am Grundkörper befestigt. Durch die Befestigung ist ein gegenläufiges Öffnen der Türen möglich, das heißt, die erste Tür 1 ist beispielsweise nach rechts und die zweite Tür beispielsweise nach links zu öffnen. Im geschlossenen Zustand liegen die Türen 1, 2 übereinander, wodurch eine platzsparende Form der Behausung entsteht.

[0027] Die Fig. 3.1. und 3.2. stellen eine Frontansicht und Draufsicht einer Behausung mit geöffneten ersten und zweiten Sichtschutztür dar, wobei nur ein Teil der Behausung sichtbar ist. Nach Öffnung der beiden Sichtschutztüren ist ein begehbarer Innenraum 4 entstanden, in den beispielsweise ein Bankangestellter eintreten kann. Der Innenraum 4 ist bevorzugt groß genug, um mindestens eine Person und einen Arbeitsbereich, beispielsweise eine Ablage, aufzunehmen. Vorteilhafterweise kann die Behausung in unterschiedlichen Größen hergestellt werden, wodurch auch größere oder kleinere Behausungen denkbar sind.

[0028] Die Fig. 4.1. und 4.2. zeigen eine Frontansicht und Draufsicht einer Behausung mit dem aufzuschiebenden Verschlusselement, wobei nur ein Teil der Behausung sichtbar ist. Nach Betreten des begehbaren Innenraums 4, kann das Verschlusselement 3 aufgeschoben werden. Die Schiebebewegung wird bevorzugt mittels Auszügen 8, beispielsweise kugelgelagerte Kulissenauszüge, realisiert, die oberhalb am Grundkörper 10 befestigt sein können. Hierdurch ist eine gleichmäßige Schiebebewegung möglich. Es sind aber auch andere Vorrichtungen denkbar, die eine Bewegung des Verschlusselementes 3 ermöglichen, beispielsweise Schienensysteme. Vorteilhafterweise kann das Verschlusselement 3 ohne wesentlichen Kraftaufwand bewegt werden.

[0029] Die Fig. 5.1. und 5.2. stellen eine Frontansicht und eine Draufsicht einer Behausung mit eingefügtem Verschlusselement dar, wobei nur ein Teil der Behausung sichtbar ist. Durch die bevorzugten Aufkantungen an dem Verschlusselement 3 und den Sichtschutztüren 1, 2 ergibt sich eine senkrechte Konterfuge 10.1 und 10.2. Hierdurch wird eine optimale Verbindung des Verschlusselementes garantiert. Vorteilhafterweise kann das Verschlusselement 3 mittels Befestigungsvorrichtungen, wie beispielsweise Einhandspanner 7, an den Sichtschutztüren 1, 2 angebracht werden. Hierfür können die Einhandspanner, die bevorzugt innen auf den Sichtschutztüren 1, 2 montiert sind, in beispielsweise Ösenöffnungshaken 13 eingeführt werden, wodurch das Verschlusselement 3 arretiert wird und der Innenraum 4 verschlossen ist. Der Innenraum 4 ist weder einsehbar noch zugänglich und kann bevorzugt ausschließlich von dem Innenraum heraus, durch Entriegelung des Verschlusselementes geöffnet werden.

[0030] Die Fig. 6.1. bis 6.4. zeigen eine Öffnung einer Behausung mit Antriebseinheit. Die Behausung ist vorteilhafterweise in geschlossenem Zustand zylindrisch ausgeformt. Die erste Sichtschütztür 1 ist verriegelt und nicht bewegbar, wodurch ebenfalls die Sichtschutztür 2 nicht bewegbar ist. Die Tür 1 bedeckt vorzugsweise die Tür 2, das heißt die zweite Tür 2 ist erst nach Öffnung der ersten Tür erreichbar. Nachdem eine Person, die die Behausung öffnen möchte, sich autorisiert hat, kann ggf. die erste Tür 2 entriegelt und bewegt werden. Hierdurch wird die zweite Tür 2 erreichbar und kann ebenfalls bewegt werden. Es ist bevorzugt, dass die Türen konvex ausgestaltet sind und gegenläufig bewegbar sind, das heißt, die Türen sind bevorzugt an unterschiedlichen Seiten des Grundkörpers 10 befestigt und bewegen sich folglich nicht in die gleiche Richtung. Nach Öffnung der zweiten Tür 2 ist der begehbare Innenraum 4 erreichbar. Mindestens eine Person kann in den Innenraum 4 eintreten und aus dem Innenraum 4 heraus das Verschlusselement 3 bewegen und zwischen die geöffneten Sichtschutztüren 1, 2 bringen. Das Verschlusselement 3 wird bevorzugt mittels Befestigungsvorrichtungen an den Türen 1,2 arretiert, wodurch der Innenraum 4 von Außen nicht einsehbar und begehbar ist. Das Verschlusselement 3 kann beispielsweise ein Türelement oder eine Metallplatte sein. Außerdem ist bevorzugt, dass das Verschlusselement 3 verschiebbar, beispielsweise auf einer Schiene, gelagert ist und manuell oder automatisch bewegt werden kann. Es kann beispielsweise eine Antriebseinheit 9 in dem Innenraum angeordnet sein, die eine automatische Bewegung des Verschlusselementes 3 bewirkt. Hierdurch kann die Sicherheitsbehausung einfach und schnell durch das Verschlusselement 3 verschlossen und auch wieder geöffnet werden.

[0031] Fig. 7.1. stellt eine Seitenansicht einer Behausung in geöffneten Zustand und mit Antriebseinheit dar. Es kann bevorzugt sein, dass die Behausung drehbar gelagert ist. Hierfür kann beispielsweise der Grundkörper 10 der Behausung auf einem Schienensystem 15 gelagert sein, das eine Drehung der Behausung um bevorzugt die eigene Achse ermöglicht. Vorteilhafterweise dreht sich die Behausung um den konzentrischen Mittelpunkt der zylindrischen Behausung. Um die Drehung der Behausung einfach zu gestalten, kann beispielsweise eine Antriebseinheit 9 mit der Behausung (dem Grundkörper 10) und dem Schienensystem verbunden sein. Die Drehung kann so automatisch und maschinell erfolgen. Die Drehung kann von dem Innenraum oder von außerhalb der Behausung initiiert werden. Es kann auch bevorzugt sein, dass die Drehung über Funk ausgelöst wird. Durch die Drehung, kann die Behausung flexible eingesetzt werden und an unterschiedliche Einsatzgebiete schnell und einfach angepasst werden.

Bezugszeichenliste



[0032] 
1
erste Sichtschutztür
2
zweite Sichtschutztür
3
Verschlusselement
4
begehbarer Innenraum
5
Stangenschloß
6
rollgeformte Stangenscharniere
7
Einhandspanner
8
Auszüge
9
Antriebseinheit
10.1 1
Senkrechte Konterfuge
10.2
Senkrechte Konterfuge
10
Grundkörper
11
obere Anschlagleiste
12
Grundplatte
13
Ösenöffnungshaken
14
Aufkantungen
15
Schienensystem



Ansprüche

1. Sicherheitsbehausung, umfassend zwei gegenläufig verschiebbare Sichtschutztüren (1, 2), ein Verschlusselement (3), einen Grundkörper (10) und einen begehbaren Innenraum (4), wobei

a. eine erste und eine zweite Sichtschutztür (1, 2) über mindestens ein ver- bindendes Gelenk an dem Grundkörper (10) angeordnet sind und

b. erst nach Entriegeln der ersten Sichtschutztür (1), die zweite Sicht- schutztür (2) verschiebbar ist, und

c. nach Öffnung der zweiten Sichtschutztür (2), der Innenraum (4) freige- legt ist, wobei

d. das Verschlusselement (3) an den Sichtschutztüren (1, 2) befestigt ist, und

e. das Verschlusselement (3) die geöffneten Sichtschutztüren (1, 2) derart von Innen verbindet, dass ein geschlossener Innenraum (4) entsteht.


 
2. Sicherheitsbehausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsbehausung hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Innenraums (4) durch Öffnen expandierbar ist.
 
3. Sicherheitsbehausung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsbehausung um eine Achse drehbar gelagert ist.
 
4. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtschutztüren (1, 2) konvex ausgestaltet sind.
 
5. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtschutztüren (1, 2) manuell und/oder automatisch verfahrbar sind.
 
6. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sichtschutztür (1) über eine Entriegelungsvorrichtung mit dem Grundkörper (10) verbunden ist.
 
7. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (3) über Auszüge (8), die am Grundkörper (10) angebracht sind, verschiebbar ist.
 
8. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türen (1, 2) und das Verschlusselement (3) Aufkantungen (14) aufweisen.
 
9. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (3) mechanisch und/oder automatisch verfahrbar ist.
 
10. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Bestandteilen der Sicherheitsbehausung Einhandspanner (7) angebracht sind.
 
11. Sicherheitsbehausung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomat in den Grundkörper (10) eingefasst ist, wobei die rückwärtige Seite des Geldeinzahl- und/oder Geldauszahlautomaten durch den Innenraum (4) zugängig ist.
 




Zeichnung

















































Recherchenbericht