[0001] Die Erfindung befasst sich mit einem Verfahren zur Herstellung eines Metall-Druckgussteiles.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Metall-Druckgussmaschine, insbesondere
zur Durchführung des eingangs erwähnten Verfahrens, mit einer Gieß- oder Vorratskammer
zur drucklosen Bevorratung der zu verarbeitenden Metallschmelze, mit zumindest einer
Gießform, deren Formhohlraum zum Eindrücken und Erstarren der Metallschmelze bestimmt
ist und die wenigstens zwei, den Formhohlraum umgrenzende Gießform-Teile hat, von
denen ein Gießform-Teil wenigstens eine im Formhohlraum mündende Zulauföffnung aufweist,
und mit wenigstens einer, die Gieß- oder Vorratskammer mit der Gießform verbindenden
Metallschmelze-Pumpe oder -Pumpeinrichtung, welche die Metallschmelze aus der Gieß-
oder Vorratskammer ansaugt und in den Formhohlraum der Gießform drückt.
[0003] Man kennt bereits Metall-Druckgussmaschinen mit einer Gieß- oder Vorratskammer, aus
der die zu verarbeitende Metallschmelze, vornehmlich Aluminium, meist mittels eines
Steigrohres von unten her in den Formhohlraum der aufgesetzten Gießform gedrückt wird.
Dazu wird die Gieß- oder Vorratskammer derart mit Druckluft beaufschlagt, dass die
Metallschmelze aus der Gieß- oder Vorratskammer durch das Steigrohr hindurch in den
Formhohlraum der Gießform gepresst wird. Durch die Druckluftbeaufschlagung in der
Gieß- oder Vorratskammer sind jedoch bei jedem Gießvorgang große Volumina zu bewegen,
bis die Metallschmelze in den Formhohlraum der Gießform gelangen kann. Darüber hinaus
führt die Beaufschlagung der Metallschmelze mit Druckluft zu Einschlüssen und zu einer
Oxydbildung in der Metallschmelze und dem fertiggestellten Gussteil, die zu unerwünschten
Materialfehlern führen können.
[0004] Aus der
WO02/38313 A1 ist bereits eine im Niederdruckverfahren arbeitende Gießeinrichtung vorbekannt, bei
der die zu verarbeitende Schmelze von einer Gieß- oder Vorratskammer in die vertikal
über der Gieß- oder Vorratskammer befindliche Gießform mittels einer elektromechanischen
Fördereinrichtung gefördert wird, welche die Schmelze mittels eines auf- und ab bewegbaren
Pumpkolbens in Förderrichtung verdrängt. Dabei wird die in der Gießform befindlichen
Metallschmelze während ihrer Erstarrung zum Ausgleich schwindungsbedingter Volumenreduktionen
von der Metallsäule druckbeaufschlagt, die zwischen der Fördereinrichtung und der
Gieß- oder Vorratskammer verbleibt. Da nach Beendigung der Erstarrung des in der Gießform
befindlichen Metalls die im Steigrohr zwischen Fördereinrichtung und Gießform verbliebene
Metallsäule mindestens um die Hubbewegung des Pumpkolbens abgesenkt werden muss, erfolgt
zwangsläufig auch eine Waschbewegung im Steigrohr, die eine unerwünschte Oxydbildung
und eine Verunreinigung der für die nachfolgenden Gießvorgänge bestimmten Metallschmelze
zur Folge hat.
[0005] Man hat auch bereits eine Gießeinrichtung geschaffen, bei der die zu verarbeitende
Metallschmelze unter Druck mittels einer Pumpe aus einem Schmelzevorrat über ein Pumpenrohr
in den Formhohlraum einer Gießform gefüllt wird (vgl.
EP 1 894 648 A1). Anschließend wird, vor dem völligen Erstarren der Metallschmelze, unter Ausgleich
von Schwindungen im Formhohlraum in einer Nachdruckphase ein Nachdruck mittels eines
Nachdruckkolbens auf die Metallschmelze aufgebracht, welcher Nachdruckkolben mit Abstand
vor der Gießform in den zwischen Gießform und Pumpe befindlichen Pumpenrohr zwischengeschaltet
ist. Bei dieser vorbekannten Gießeinrichtung ist jedoch nachteilig, dass sich der
Erstarrungsvorgang durch die heiße und auf die in der Gießform befindliche Metallschmelze
einwirkende Metallsäule nicht unerheblich verzögert, was sich auf die Dauer des Produktionszyklus
und auf die Qualität der hergestellten Gussstücke ungünstig auswirken kann.
[0006] Aus der
DE 10 2006 027 171 B4 ist eine ebenfalls im Niederdruckverfahren arbeitende Gießeinrichtung vorbekannt,
bei der die während des Erstarrungsvorgangs schwindungsbedingte Volumenreduktion des
zu verarbeitenden Metalls durch einen Druckverstärker ausgeglichen wird, der in das
zwischen dem Metallschmelzevorrat und der Gießform vorgesehene Steigrohr zwischengeschaltet
ist. In einer ersten, zur Befüllung der Gießform bestimmten Phase des Gusszyklus liegt
in einer Zwischenkammer des Druckverstärkers ungefähr der Druck an, der auch auf den
unter Druck befindlichen Metallvorrat einwirkt. Während dieser ersten Phase des Gusszyklus
presst eine Feder oder ein Magnet in der Zwischenkammer ein Druckverstärkerkolben
des Druckverstärkers derart gegen einen Anschlag, dass die benötigte Menge der Metallschmelze
aus dem Steigrohr über Bohrungen im Druckverstärkerkolben in die Giesform gefördert
wird. In einer zweiten Phase des Gusszyklus, in der die Gießform gefüllt ist und das
in der Gießform befindliche Metall zu erstarren beginnt, wird die Zwischenkammer im
Druckverstärker derart entspannt, dass sich die Bohrungen im Druckverstärkerkolben
verschließen und der Druckverstärker eine Druckerhöhung des Steigdrucks bewirkt, die
ungefähr dem Verdrängungsvolumen in den zu öffnenden und verschließbaren Hohlräumen
des Druckverstärkerkolbens entspricht. Auch bei dieser vorbekannten Gießeinrichtung
erfolgt die Förderbewegung der Metallschmelze über Druckveränderungen im Steigrohr
während der verschiedenen Phasen des Gusszyklus, sodass sich druckschwankungsbedingte
Rückflüsse der Metallschmelze und die zu einer Verschmutzung der für nachfolgende
Gussvorgänge bestimmten Metallschmelze führende Oxydbildung im Steigrohr kaum vermeiden
lassen.
[0007] Es besteht daher insbesondere die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art
sowie eine Metall-Druckgussmaschine insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu schaffen, in der sich in rascher Folge Gussstücke in einer hohen Qualität
und möglichst ohne störende Materialfehler herstellen lassen.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Verfahren der eingangs
erwähnten Art insbesondere darin, dass das für ein Metall-Druckgussteil benötigte
flüssige Metall aus einem drucklos bevorrateten Metallschmelze-Vorrat mittels einer
Metallschmelze-Pumpe aus dem Metallschmelze-Vorrat angesaugt und über wenigstens eine,
im Formhohlraum einer Gießform mündende Zulauföffnung in die Gießform gepumpt wird,
und dass die wenigstens eine Zulauföffnung dicht verschlossen wird, bevor die im Formhohlraum
der Gießform eingeschlossene Metallschmelze während des Erstarrungsvorgangs druckbeaufschlagt
wird.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die für ein Metall-Gussteil benötigte Teilmenge
des flüssigen Metalls nicht mittels Druckluftbeaufschlagung in die Gießform bewegt,
- vielmehr wird diese Teilmenge mittels einer Metallschmelze-Pumpe dorthin gefördert.
Da durch Fördern des flüssigen Metalls eine Druckluftbeaufschlagung nicht mehr notwendig
ist, kann auch der Metallschmelze-Vorrat drucklos bevorratet werden. Da somit eine
Druckluftbeaufschlagung des Metallschmelze-Vorrats nicht mehr vorgesehen ist, und
da jeweils auch nur die zur Herstellung eines Gussteiles benötigte Teilmenge der Metall-schmelze
gefördert wird, wird einer unerwünschten Oxidbildung in der Metallschmelze entgegengewirkt
und die dadurch bedingten Materialfehler vermieden.
[0010] Da die für ein Druckgussteil benötigte Teilmenge der Metallschmelze mittels einer
Metallschmelze-Pumpe zur Gießform gefördert wird und da dazu eine Druckbeaufschlagung
des Metallschmelze-Vorrats nicht mehr vorgesehen ist, kann auch die Metallschmelze
unter einer Schutzgasatmosphäre bevorratet werden. Mit Hilfe einer solchen Schutzgasatmosphäre
kann eine Oxydbildung nachhaltig verhindert werden.
[0011] Dabei kann die für den jeweils anstehenden Spritzgussvorgang benötigte Menge flüssigen
Metalls aus dem Metallschmelzevorrat angesaugt und über wenigstens eine, im Formhohlraum
einer Gießform mündende Zulauföffnung in die Gießform gepumpt werden. Die wenigstens
eine, im Formhohlraum der Gießform mündende Zulauföffnung ist mittels einem Sperrschieber
dicht zu verschließen, bevor die im Formhohlraum der Gießform eingeschlossene Metallschmelze
während des Erstarrungsvorgangs druckbeaufschlagt wird. Durch die Druckbeaufschlagung
der im Formhohlraum der Gießform eingeschlossenen Metallschmelze-Menge lassen sich
die während der Erstarrung des Metalls erfolgenden Schwindungen ausgleichen. Da die
Metallschmelze mit Hilfe der Metallschmelze-Pumpe oder -Pumpeinrichtung drucklos zur
Gießform gefördert werden kann, da druckschwankungsbedingte Rückflüsse der in Richtung
zur Gießform geförderten Metallschmelze und entsprechende Oxydbildungen vermieden
werden und da die wenigstens eine, im Formhohlraum mündende Zulauföffnung verschlossen
und damit auch die den Erstarrungsvorgang eventuell verzögernde Verbindung zwischen
dem in der Gießform während des Gussvorganges eingeschlossenen Metalls einerseits
und der für nachfolgende Gussvorgänge bestimmten Metallschmelze andererseits unterbrochen
wird, lassen sich in dem erfindungsgemäßen Verfahren in rascher Folge Gussstücke in
einer hohen Qualität und weitestgehend ohne störende Materialfehler herstellen.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die für die Gießform bestimmte Teilmenge des flüssigen
Metalls aus einem mit Abstand unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordneten Bereich
des Metallschmelze-Vorrats abgepumpt wird. Somit werden Oxyde oder andere Verunreinigungen,
die sich an der Oberfläche des Metallschmelze-Vorrats gebildet oder abgesetzt haben
können, nicht ohne weiteres mit in die Gießform gepumpt werden; vielmehr ist.sichergestellt,
dass nur eine zumindest weitgehend oxydfreie und auch von anderen Verunreinigungen
geklärte Teilmenge der Metallschmelze zur Herstellung eines Gussteiles verwendet wird.
[0013] Die erfindungsgemäße Lösung der oben gestellten Aufgabe besteht bei der Metall-Druckgussmaschine
der eingangserwähnten Art insbesondere darin, dass die Zulauföffnung mittels eines
Sperrschiebers verschließbar ist, der zumindest zwei relativ zueinander verschiebliche
Sperrschieber-Teile hat, von denen ein erstes Sperrschieber-Teil in Schließstellung
dicht am Umfangsrandbereich der Zulauföffnung anliegt, während ein zweites Sperrschieber-Teil
zur Druckbeaufschlagung der Schmelze während des Erstarrungsvorgangs relativ zum ersten
Sperrschieber-Teil gegen eine Rückstellkraft verschieblich geführt ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Metall-Druckgussmaschine weist eine Gieß- oder Vorratskammer
auf, die zur drucklosen Bevorratung der Metallschmelze ausgestaltet ist. Um die Metallschmelze
aus der Gieß- oder Vorratskammer in den Formhohlraum der Gießform bringen zu können,
ist eine Druckluftbeaufschlagung der in der Gieß- oder Vorratskammer befindlichen
Metallschmelze nicht mehr erforderlich; die erfindungsgemäße Metall-Druckgussmaschine
weist vielmehr wenigstens eine Metallschmelze-Pumpe oder -Pumpeinrichtung auf, welche
die Metallschmelze aus der Gieß- oder Vorratskammer ansaugt und in den Formhohlraum
der Gießform drückt. Da bei der erfindungsgemäßen Metall-Druckgussmaschine nur die
für den nächsten Gussvorgang benötigte Metallmenge gefördert und somit nur ein vergleichsweise
geringes Volumen bewegt werden muss, sind rasch folgende Arbeitstakte und kurze Taktzeiten
möglich. Da die Metallschmelze nicht mit Druckluft beaufschlagt wird und da der Förderweg
zwischen der Gieß- oder Vorratskammer und der Gießform ständig ohne Sauerstoff-Einfluss
gehalten werden kann, wird bei der erfindungsgemäßen Metall-Druckgussmaschine einer
Oxydbildung und den entsprechenden Materialfehlern entgegengewirkt und eine hohe fehlerfreie
Qualität des fertiggestellten Gussteiles insoweit sichergestellt. Da die Gießoder
Vorratskammer drucklos betrieben wird, kann die Nachfüllung mit neuem Metall jederzeit
und ohne Unterbrechen des Produktionsprozesses chargenweise oder mittels Zuführsystem
fortlaufend nachgefüllt werden. Die einmal erreichte Konstanz der Produktionsparameter
muss nicht mehr wie bisher mit jeder neuen Charge neu aufgebaut werden, sondern kann
von der Metallversorgung unabhängig beliebig fortgesetzt werden. Qualität und Effizienz
werden erheblich verbessert.
[0015] Da die Gieß- oder Vorratskammer drucklos ausgestaltet ist, kann in der Gieß- oder
Vorratskammer eine stauerstoffarme oder sauerstofffreie Schutzgas-Atmosphäre vorgesehen
sein, welche die Metallschmelze vorzugsweise luftdicht überdeckt. So kann vorzugsweise
mit einem Schutzgas (z. B. Stickstoff) in der Gieß- oder Vorratskammer eine Schutzgas-Atmosphäre
aufgebaut werden, die den Luftzutritt zur Oberfläche der in der Gieß- oder Vorratskammer
befindlichen Metallschmelze erschwert oder unmöglich macht. Somit wird einer luftbedingten
Oxydbildung zusätzlich entgegengewirkt.
[0016] Da die Gießform der erfindungsgemäßen Metall-Druckgussmaschine wenigstens zwei, den
Formhohlraum umgrenzende Gießform-Teile hat und da von den Gießform-Teilen ein GießformTeil
wenigstens eine im Formhohlraum mündende Zulauföffnung hat, die mittels eines Sperrschiebers
verschließbar ist, kann ein üblicherweise am Gussteil verbleibender Anguss (z. B.
bei Leichtmetallrädern) vermieden werden. Da der Sperrschieber zumindest zwei relativ
zueinander verschiebliche Sperrschieber-Teile hat, von denen ein erstes Sperrschieber-Teil
in Schließstellung dicht am Umfangsrandbereich der Zulauföffnung anliegt, während
ein zweites Sperrschieber-Teil zur Druckbeaufschlagung der Schmelze während des Erstarrungsvorgangs
relativ zum ersten Sperrschieber-Teil gegen eine Rückstellkraft verschieblich geführt
ist, lässt sich der Sperrschieber besonders dicht und fest an dem die Zulauföffnung
umgrenzenden Umfangsrandbereich anlegen. Gleichzeitig kann der auf die Metallschmelze
ausgeübte Druck während des gesamten Erstarrungsvorgangs konstant aufrecht erhalten
werden, sodass die erfindungsgemäße Druckgussmaschine die Herstellung von Gussstücken
in einer hohen Qualität auch in rascher Folge erlaubt.
[0017] Um die in der Gieß- oder Vorratskammer befindliche Metallschmelze stets in flüssigem
Zustand zu halten, ist es zweckmäßig, wenn die Gieß- oder Vorratskammer beheizbar
ist.
[0018] Die hohe Qualität der in der erfindungsgemäßen Metall-Druckgussmaschine herstellbaren
Gussteile wird noch zusätzlich begünstigt, wenn der wenigstens einen Metallschmelze-Pumpe
zuströmseitig eine Filtereinrichtung zum Filtern der Metallschmelze vorgeschaltet
ist.
[0019] Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass die Filtereinrichtung
ein Keramikschutzrohr gegen Groboxide und dergleichen Verunreinigungen und/oder ein
Keramik-Filterrohr hat. Das Keramikschutzrohr der Filtereinrichtung kann Groboxide
und andere Verunreinigungen aus der Metallschmelze fernhalten. Weist die Filtereinrichtung
zusätzlich oder statt dessen ein Keramik-Filterrohr auf, können auch Feinoxide oder
andere kleinere Verunreinigungen aus der Metallschmelze ausgefiltert werden. Weist
das Keramik-Schutzrohr bodenseitige Eintrittsöffnungen auf, können die eventuell an
der Oberfläche der Metallschmelze schwimmenden Ablagerungen nicht ohne Weiteres in
die zur Gießform geförderten Teilmengen vordringen. Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform
vor, dass das Keramikschutzrohr bodenseitige Öffnungen hat, während das Keramik-Filterrohr
bodenseitig geschlossen ausgestaltet und/oder am Boden der Gieß- oder Vorratskammer
aufsitzt, damit ausschließlich gefiltertes Metall in das Steigrohr gelangen kann.
[0020] Um die Filterwirkung der Filtereinrichtung zu optimieren und um die Filtereinrichtung
möglichst kompakt zu gestalten, kann es zweckmäßig sein, wenn das äußere Keramikschutzrohr
das innere Keramik-Filterrohr umgreift.
[0021] Eine besonders effektive und dennoch kompakte Ausführungsform der Filtereinrichtung
sieht vor, dass das Keramikschutzrohr und/oder das Keramik-Filterrohr ein Rohrstück
eines mit der Metall-Schmelze-Pumpe verbundenen Steigrohres umgreifen, dessen wenigstens
eine zuströmseitige Einlassöffnung nach unten gerichtet ist oder im unteren Teilbereich
des Rohrstückes angeordnet ist.
[0022] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die wenigstens eine Einlassöffnung des Rohrstückes
mittels eines Schwerkraftventils verschließbar ist, wobei der Ventilkörper des Schwerkraftventils
vorzugsweise aus Wolfram hergestellt und insbesondere als Wolframkugel ausgestaltet
sein kann.
[0023] Um die heiße Metallschmelze von der Gieß- oder Vorratskammer zur Gießform fördern
zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Förderpumpe als pneumatische oder pneumatisch
antreibbare Pumpe ausgestaltet ist. Dabei wird unter einer pneumatischen oder pneumatisch
antreibbaren Pumpe auch eine solche Pumpe verstanden, die statt mit Luft mit Schutzgas
verwendet wird. Insbesondere eine, mit Schutzgas betriebene Pumpe hilft, eine unerwünschte
Oxydbildung in der Metallschmelze zu vermeiden.
[0024] Dabei wird eine Ausführungsform bevorzugt, bei der ein erstes, vorzugsweise festes
Gießform-Teil wenigstens eine im Formhohlraum mündende Zulauföffnung hat und bei der
der wenigstens einen Zulauföffnung zugeordnete Sperrschieber in einem zweiten, insbesondere
beweglichen Gießform-Teil vorgesehen ist.
[0025] Mit Hilfe des Sperrschiebers kann die in einem der Gießform-Teile vorgesehene Zulauföffnung
verschlossen und der Formhohlraum der Gießform vollständig von der Zufuhr abgeriegelt
werden. Durch den Sperrschieber kann ein Druck auf die in der Gießform befindliche
Metallschmelze ausgeübt und während der Erstarrungsphase permanent aufrecht erhalten
werden. Erfolgt die Erstarrung unter Druck, wird der Erstarrungsvorgang wesentlich
beschleunigt, die Taktzeiten verkürzt, eine Lunkerbildung verhindert, das molekulare
Gefüge verfeinert und die mechanischen Kennwerte abhängig vom aufgebrachten Druck
während der Erstarrung sowie der Erstarrungszeit wesentlich verbessert. Des weiteren
können bisher nicht vergießbare Legierungen benutzt werden.
[0026] Mit Hilfe des Sperrschiebers kann die im Formhohlraum mündende Zulauföffnung verschlossen
werden, bevor die in den Formhohlraum eingebrachte Metallschmelze zum Gussteil erstarren
kann. Dabei ist es zweckmäßig, wenn im zweiten GießformTeil wenigstens ein Sperrschieber
vorgesehen ist, welcher mittels eines Sperrschieber-Antriebes zwischen einer Offenstellung
und einer Schließstellung bewegbar ist, in welcher der Sperrschieber in der Schließstellung
an dem die Zulauföffnung umgrenzenden Umfangsrandbereich dicht anliegt.
[0027] Um den konstruktiven Aufwand möglichst gering zu halten, ist es zweckmäßig, wenn
die Rückstellkraft als Rückstellfeder ausgestaltet ist.
[0028] Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung sieht vor, dass im Förderweg zwischen der
Gieß- oder Vorratskammer und der Gießform ein Mehrwegeventil vorgeschaltet ist, das
in einer ersten Ventilstellung die Gieß- oder Vorratskammer mit der Metallschmelze-Pumpe
und in einer zweiten Ventilstellung die Metallschmelze-Pumpe und den Formhohlraum
der Gießform miteinander verbindet. Mit Hilfe dieses Mehrwegeventiles lässt sich die
drucklos ausgestaltete Gieß- oder Vorratskammer besonders gut von der mit der Metallschmelze
druckbeaufschlagten Gießform separieren.
[0029] Eine vorteilhafte und einfache Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht dabei vor,
dass das Mehrwegeventil als Stopfenventil ausgestaltet ist.
[0030] Dabei kann das Mehrwegeventeil einen Stellschieber aufweisen, der in einer ersten
Ventilstellung den einer Auslassöffnung der Gieß- oder Vorratskammer umgrenzenden
Randbereich mit seinem freien Schieberende dicht beaufschlagt und die Metallschmelze-Pumpe
sowie den Formhohlraum über eine am Schieberumfang vorgesehene Nut miteinander verbindet,
und der in einer zweiten Ventilstellung die Verbindung zwischen der Gieß- oder Vorratskammer
sowie der Metallschmelze-Pumpe freigibt und mit seinem Schieber-Umfang die Verbindung
zwischen der Metallschmelze-Pumpe und der Gieß- oder Vorratskammer dicht verschließt.
[0031] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie der Figurenbeschreibung.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung anhand der Zeichnungen
noch näher dargestellt.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Metall-Druckgussmaschine zum Gießen von Metall-Gussteilen in einem Längsschnitt,
wobei die Metall-Gießmaschine eine Gieß- oder Vorratskammer zum Bevorraten der zu
verarbeitenden Metallschmelze hat, die mit einer zum Formhohlraum einer Gießform führenden
Einlassöffnung verbunden ist,
- Fig. 2
- die in einem Längsschnitt gezeigte Gießform der in Fig. 1 dargestellten Metall-Gießmaschine,
und
- Fig. 3
- einen längs geschnittenen Sperrschieber, der zum Verschließen der zum Formhohlraum
führenden Einlassöffnung der in Fig. 2 gezeigten Gießform vorgesehen ist.
[0033] In Fig. 1 ist eine Metall-Gießmaschine 1 dargestellt, die zur Herstellung von metallischen
Gussteilen im Druckgussverfahren bestimmt ist. Die Metall-Gießmaschine 1 hat eine
Gießoder Vorratskammer 2, die zum Bevorraten der zu verarbeitenden Metallschmelze
vorgesehen ist. Oberhalb der Gieß- oder Vorratskammer 2 ist eine mehrteilige Gießform
3 vorgesehen, die als Dauerform oder als Kokille ausgebildet ist. Die Formteile 4,
5 der Gießform 3 umschließen einen Formhohlraum 6, der zum Eindrücken und Erstarren
der Metallschmelze bestimmt ist und im wesentlichen die Außenkontur des herzustellenden
Gussteiles vorgibt.
[0034] Für die hier dargestellte Metall-Gießmaschine 1 ist kennzeichnend, dass die Gieß-
oder Vorratskammer 2 zur drucklosen Bevorratung der Metallschmelze ausgestaltet ist.
Dabei ist die Gieß- oder Vorratskammer 2 mit der Gießform 3 über wenigstens eine Metallschmelze-Pumpeinrichtung
7 verbunden, welche die Metallschmelze aus der Gieß- oder Vorratskammer 2 ansaugt
und in den Formhohlraum 6 der Gießform 3 drückt. Durch die drucklose Bevorratung der
Metallschmelze in der Gieß- oder Vorratskammer 2 und durch den Transport der Metallschmelze
mittels einer Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 kann in der Gieß- oder Vorratskammer
2 eine sauerstoffarme oder sauerstofffreie Schutzgas-Atmosphäre aufgebaut werden,
die die Metallschmelze luftdicht überdeckt.
[0035] Um die Metallschmelze aus der Gieß- oder Vorratskammer 2 in den Formhohlraum 6 der
Gießform 3 bringen zu können, ist eine Druckluftbeaufschlagung der in der Gieß- oder
Vorratskammer 2 befindlichen Metallschmelze nicht mehr erforderlich; die Metallschmelze-Pumpeinrichtung
7 der hier dargestellten Metall-Druckgussmaschine 1 saugt die Metallschmelze vielmehr
aus der Gieß- oder Vorratskammer 2 an und drückt die benötigte Teilmenge der Metallschmelze
in den vom Formhohlraum 6 der Gießform 3. Da bei der hier dargestellten Metall-Druckgussmaschine
1 nur die für den nächsten Gussvorgang benötigte Metallmenge befördert und somit nur
ein vergleichsweise geringes Volumen bewegt werden muss, sind rasch folgende Arbeitstakte
und kurze Taktzeiten möglich. Da die Metallschmelze nicht mit Druckluft beaufschlagt
wird und da der Förderweg zwischen der Gieß- oder Vorratskammer 2 und der Gießform
3 ständig ohne Lufteinschlüsse gehalten werden kann, wird bei der Metall-Druckgussmaschine
1 einer Lunkerbildung und den entsprechenden Materialfehlern entgegengewirkt und eine
hohe, fehlerfreie Qualität des fertiggestellten Gussteiles begünstigt.
[0036] Die zyklisch-kontinuierliche Arbeitsweise der hier dargestellten Metall-Gießmaschine
1 wird noch dadurch begünstigt, dass eine von außen ungehindert zugängliche und seitlich
über die Metall-Druckgießmaschine 1 vorstehende Kammeröffnung 8 vorgesehen ist. Da
die Gieß- oder Vorratskammer 2 drucklos betrieben wird und da die Kammeröffnung 8
von außen ungehindert zugänglich ist, kann die Nachfüllung mit neuem Metall jederzeit
und ohne Unterbrechen des Produktionsprozesses chargenweise oder mittels Zuführsystem
fortlaufend nachgefüllt werden. Die einmal erreichte Konstanz der Produktionsparameter
muss nicht mehr wie bisher mit jeder neuen Charge neu aufgebaut werden, sondern kann
von der Metallversorgung unabhängig beliebig fortgesetzt werden. Qualität und Effizienz
werden erheblich verbessert. Über die, mit Hilfe eines Deckels 9 verschließbare Kammeröffnung
8 kann bei Bedarf weitere Metallschmelze nachgefüllt werden.
[0037] Wie aus Fig. 1 deutlich wird, ist der Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 zuströmseitig
eine Filtereinrichtung zum Filtern der Metallschmelze vorgeschaltet. Die in der Gieß-
oder Vorratskammer 2 angeordnete Filtereinrichtung hat ein Keramikschutzrohr 10 gegen
Groboxide und andere grobe Verunreinigungen, die sich eventuell in der Metallschmelze
befinden. Das Keramikschutzrohr 10 umgreift ein Keramik-Filterrohr 11, welches zum
Ausfiltern von Feinoxiden und anderen feineren Verunreinigungen vorgesehen ist. Aus
Fig. 1 wird deutlich, dass die Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 die Metallschmelze
über ein Steigrohr 12 ansaugt, dessen zuströmseitige Einlassöffnung 13 mit Abstand
unterhalb des Metallschmelze-Spiegels angeordnet ist. Da die zuströmseitige Einlassöffnung
13 mit Abstand unterhalb des Metallschmelze-Spiegels angeordnet ist, wird ein Ansaugen
der sich an der Oberfläche der Metallschmelze absetzenden Verunreinigungen vermieden.
Zusätzlich ist ein, die zuströmseitige und nach unten gerichtete Einlassöffnung 13
tragender Teilbereich eines Rohrstückes des mit der Metallschmelze-Pumpeinrichtung
verbundenen Steigrohres 12 vom äußeren Keramikschutzrohr 10 und dem demgegenüber inneren
Keramik-Filterrohr 11 umgriffen.
[0038] Ein Eintreten von Luft in das Steigrohr 12 und/oder ein Rückfließen der in das Steigrohr
12 bereits angesaugten Metallschmelze wird durch ein Schwerkraftventil 14 verhindert,
das zum Verschließen der Einlassöffnung vorgesehen ist. Dieses Schwerkraftventil weist
einen Ventilkörper 15 auf, der hier als Wolfram-Kugel ausgestaltet ist.
[0039] Um den zuströmseitigen und mit der drucklosen Gieß- oder Vorratskammer 2 verbundenen
Bereich mit dem abströmseitigen und mit der Gießform 3 verbundenen Bereich der Metallschmelze-Pumpeinrichtung
7 zu trennen, ist im Förderweg zwischen der Gieß- oder Vorratskammer 2 und der Gießform
3 ein Mehrwegeventil 30 zwischengeschaltet, das in einer ersten Ventilstellung die
Gieß- oder Vorratskammer 2 mit der Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 und in einer zweiten
Ventilstellung die Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 und den Formhohlraum 6 der Gießform
3 miteinander verbindet. Dieses Mehrwegeventil 15 ist hier als Stopfenventil ausgestaltet,
das einen Stellschieber 16 hat, der in der ersten Ventilstellung den eine Auslassöffnung
17 der Gieß- oder Vorratskammer 2 umgrenzenden Randbereich mit seinem freien Schieberende
dicht beaufschlagt und die Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 sowie den Formhohlraum
6 über eine am Schieberumfang vorgesehenen Nut 20 miteinander verbindet, und der in
einer zweiten Ventilstellung die Verbindung zwischen der Gieß- oder Vorratskammer
2 sowie der Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 freigibt und mit seinem Schieber-Umfang
die Verbindung zwischen der Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7 und der Gieß- oder Vorratskammer
2 dicht verschließt.
[0040] Die Metallschmelze-Pumpeinrichtung 7, in die hier das Mehrwege-Ventil 15 integriert
ist, weist eine Pumpkammer 21 auf, in die die Metallschmelze mittels eines Vakuums
angesaugt werden kann, um die in der Pumpkammer 21 befindliche Teilmenge der Metallschmelze
anschließend über einen Überdruck in der Pumpkammer 21 aus der Pumpkammer 21 heraus
in den vom Formhohlraum 6 der Gießform 3 pressen zu können.
[0041] Die Gießform 3 ist hier zweiteilig ausgestaltet und weist ein feststehendes Gießformteil
22 und ein bewegliches Gießformteil 23 auf. Das feststehende und das bewegliche Gießformteil
22, 23 umgrenzen den Formhohlraum 6 der Gießform 3. In Fig. 2 ist erkennbar, dass
das feststehende Gießformteil 22 eine im Formhohlraum 6 mündende Zulauföffnung 24
hat, der ein Sperrschieber 25 im beweglichen Gießform-Teil 23 zugeordnet ist.
[0042] Der in Fig. 3 näher dargestellte Sperrschieber 25 ist mittels eines Sperrschieber-Antriebes
zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung bewegbar, in welcher Schließstellung
der Sperrschieber 25 an dem die Zulauföffnung 24 umgrenzenden Umfangsrandbereich dicht
anliegt. In Fig. 3 ist erkennbar, dass der Sperrschieber 25 zwei relativ zueinander
verschiebliche Sperrschieber-Teile 26, 27 hat, von denen ein erstes, in Schließstellung
am Umfangsrandbereich der Zulauföffnung 24 dicht anliegendes Sperrschieber-Teil 26
gegen eine Rückstellkraft im zweiten Sperrschieber-Teil 27 verschieblich geführt ist.
Durch die gegen eine Rückstellkraft ineinander verschieblich geführten Sperrschieber-Teile
26, 27 kann der Sperrschieber 25 dicht an den die Zulauföffnung 24 umgrenzenden Umfangsrandbereich
gepresst werden. Während das Sperrschieber-Teil 26 die Angussöffnung direkt nach erfolgter
Formfüllung verschließt, wird ab Beginn der einsetzenden Erstarrung mit Hilfe des
Sperrschieber-Teiles 27 Druck auf die Schmelze übertragen. Durch den während des Erstarrungsvorganges
auf die Schmelze ausgeübten Druck wird der Erstarrungsvorgang wesentlich beschleunigt,
die Taktzeit verkürzt, Lunkerbildung verhindert, das molekulare Gefüge verfeinert
und die mechanischen Kennwerte abhängig vom aufgebrachten Druck während der Erstarrung
sowie der Erstarrungszeit, wesentlich verbessert. Des weiteren können bisher nicht
vergießbare Legierungen benutzt werden.
[0043] Da die Schmelze während des Erstarrungsvorgangs mit einem Druck beaufschlagt wird,
können entsprechend hohe Materialkennwerte erreicht werden.
[0044] Aus Fig. 3 wird deutlich, dass die Rückstellkraft hier als Rückstellfeder 28 ausgestaltet
ist. Im Förderweg von der Gieß- und Vorratskammer 2 über die Metallschmelze-Pumpeinrichtung
7 und den Verbindungskanal 32 bis zur Gießform 3 sind vorzugsweise stabförmige Heizelemente
31 verteilt angeordnet, die die Metallschmelze bis zur Gießform 3 in flüssigem Zustand
halten sollen.
1. Verfahren zur Herstellung eines Metall-Druckgussteiles, bei dem das für ein Metall-Druckgussteil
benötigte flüssige Metall aus einem drucklos bevorrateten Metallschmelze-Vorrat mittels
einer Metallschmelze-Pumpe oder -Pumpeinrichtung aus dem Metallschmelze-Vorrat angesaugt
und über wenigstens eine, im Formhohlraum einer Gießform mündende Zulauföffnung in
die Gießform gepumpt wird, wobei die wenigstens eine Zulauföffnung dicht verschlossen
wird, bevor die im Formhohlraum der Gießform eingeschlossene Metallschmelze während
des Erstarrungsvorgangs druckbeaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschmelze unter einer Schutzgasatmosphäre bevorratet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Gießform bestimmte Teilmenge des flüssigen Metalls aus einem mit Abstand
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordneten Bereich der Metallschmelze abgepumpt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschmelze-Pumpe oder -Pumpeinrichtung als pneumatisch antreibbare Pumpe
oder Pumpeinrichtung ausgestaltet ist, die vorzugsweise mittels eines Schutzgases
betrieben wird.
5. Metall-Druckgussmaschine (1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, mit einer Gieß- oder Vorratskammer (2) zur drucklosen Bevorratung
der zu verarbeitenden Metallschmelze, mit zumindest einer Gießform (3), deren Formenhohlraum
(6) zum Eindrücken und Erstarren der Metallschmelze bestimmt ist und wenigstens zwei,
den Formhohlraum umgrenzende Gießform-Teile (22,23) hat, von denen ein Gießform-Teil
(22) wenigstens eine im Formhohlraum (6) mündende Zulauföffnung (24) hat, und mit
wenigstens einer, die Gieß- oder Vorratskammer (2) mit der Gießform (3) verbindenden
Metallschmelze-Pumpe oder -Pumpeinrichtung (7), welche (7) die Metallschmelze aus
der Gieß- oder Vorratskammer (2) ansaugt und in den Formhohlraum (6) der Gießform
(3) drückt, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulauföffnung (24) mittels eines Sperrschiebers (25) verschließbar ist, der (25)
zumindest zwei relativ zueinander verschiebliche Sperrschieber-Teile (26,27) hat,
von denen ein erstes Sperrschieber-Teil (26) in Schließstellung dicht am Umfangsrandbereich
der Zulauföffnung (24) anliegt, während ein zweites Sperrschieber-Teil (27) zur Druckbeaufschlagung
der Schmelze während des Erstarrungsvorgangs relativ zum ersten Sperrschieber-Teil
(26) gegen eine Rückstellkraft verschieblich geführt ist.
6. Metall-Druckgussmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gieß- oder Vorratskammer (2) eine sauerstoffarme oder sauerstofffreie Schutzgas-Atmosphäre
vorgesehen ist, welche die Metallschmelze vorzugsweise luftdicht überdeckt.
7. Metall-Druckgussmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gieß- oder Vorratskammer (2) beheizbar ist.
8. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen Metallschmelze-Pumpe (1) zuströmenseitig eine Filtereinrichtung
zum Filtern der Metallschmelze vorgeschaltet ist.
9. Metall-Druckgussmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinrichtung ein Keramikschutzrohr (10) gegen Groboxyde und dergleichen
Verunreinigungen und/oder ein Keramik-Filterrohr (11) hat, welches zum Ausfiltern
von Feinoxyden und dergleichen Verunreinigungen vorzugsweise bodenseitige Eintrittsöffnungen
aufweist.
10. Metall-Druckgussmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Keramikschutzrohr (10) das innere Keramik-Filterrohr (11) umgreift.
11. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Metallschmelze-Pumpe (7) die Metallschmelze über ein Steigrohr
(12) ansaugt, dessen wenigstens eine zuströmseitige Einlassöffnung (13) mit Abstand
unterhalb des Metallschmelze-Spiegels angeordnet ist.
12. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Keramikschutzrohr (10) und/oder das Keramik-Filterrohr (11) ein Rohrstück eines
mit der Metallschmelze-Pumpe (7) verbundenen Steigkanals umgreifen.
13. Metall-Druckgussmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Einlassöffnung (13) des Rohrstücks mittels eines Schwerkraftventils
(14) verschließbar ist.
14. Metall-Druckgussmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (15) des Schwerkraftventils (14) aus Wolfram hergestellt und insbesondere
als Wolframkugel ausgestaltet ist.
15. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschmelze-Pumpe (7) als pneumatisch antreibbare Pumpe ausgestaltet ist.
16. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes, vorzugsweise festes Gießform-Teil (22) wenigstens eine im Formhohlraum
(6) mündende Zulauföffnung (24) hat und dass der der wenigstens einen Zulauföffnung
(24) zugeordnete Sperrschieber (25) in einem zweiten, insbesondere beweglichen Gießform-Teil
(23) vorgesehen ist.
17. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten GießformTeil (23) wenigstens ein Sperrschieber (25) vorgesehen ist, welcher
Sperrschieber (25) mittels eines Sperrschieber-Antriebes zwischen einer Offenstellung
und einer Schließstellung bewegbar ist, in welcher Schließstellung der Sperrschieber
(25) an dem die Zulauföffnung (24) umgrenzenden Umfangsrandbereich dicht anliegt.
18. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellkraft als Rückstellfeder (28) ausgestaltet ist.
19. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sperrschieber-Teil (26) in seiner, in Schließstellung am Umfangsrandbereich
der Zulauföffnung (24) anliegenden Außenwandung einen sich vorzugsweise konisch oder
kegelförmig verjüngenden und in Schließstellung in die Zulauföffnung (24) eingreifenden
Wandungs-Teilbereich hat.
20. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass im Förderweg zwischen der Gieß- oder Vorratskammer (2) und der Gießform (3) ein Mehrwegeventil
(30) vorgeschaltet ist, das in einer ersten Ventilstellung die Gieß- oder Vorratskammer
(2) mit der Metallschmelze-Pumpe (7) und in einer zweiten Ventilstellung die Metallschmelze-Pumpe
(7) und den Formhohlraum (6) der Gießform (3) miteinander verbindet.
21. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrwegeventil (30) als Stopfenventil ausgestaltet ist.
22. Metall-Druckgussmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrwegeventil (30) einen Stellschieber (16) hat, der in einer ersten Ventilstellung
den eine Auslassöffnung (17) der Gießoder Vorratskammer (2) umgrenzenden Randbereich
mit seinem freien Schieberende dicht beaufschlagt und die Metallschmelze-Pumpe (7)
sowie den Formhohlraum (6) über eine am Schieberumfang vorgesehene Nut (20) miteinander
verbindet, und der in einer zweiten Ventilstellung die Verbindung zwischen der Gieß-
oder Vorratskammer (2) sowie der Metallschmelze-Pumpe (7) freigibt und mit seinem
Schieber-Umfang die Verbindung zwischen der Metallschmelze-Pumpe (7) und der Gieß-
oder Vorratskammer (2) dicht verschließt.