[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzmaschine zum Falzen von bogenförmigen Elementen,
insbesondere von Bogen aus Papier, mit den oberbegrifflichen Merkmalen von Anspruch
1 .
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Taschenfalzmaschinen und Schwertfalzmaschinen bekannt.
Die Kombination von Taschenfalzmaschinen mit Schwertfalzmaschinen ist als Kombifalzmaschine
geläufig. Dabei werden in Taschenfalzwerken Parallelbrüche und in den nachfolgenden
Schwertfalzwerken Kreuzbrüche gefalzt. Der Bogen durchläuft dabei in Durchlaufrichtung
der Kombifalzmaschine mindestens folgende Stationen: Anleger, Übergabetisch, Taschenfalzwerk,
Schwertfalzwerk, Ausleger.
[0003] Der Aufbau einer Taschenfalzmaschine mit einer Vielzahl von Taschenfalzwerken geht
aus der
DE 10 2004 041 471 A1 hervor. Ein jeweiliges Taschenfalzwerk besteht dabei aus einer Falztasche und drei
Falzwalzen, welche in zwei Falzwalzenpaaren angeordnet sind. Aus der
DE 29 40 360 A1 ist ein Einzelschwertfalzwerk zum Falzen von bedruckten und vorgefalzten Bogen bekannt.
In Kombifalzmaschinen werden Taschenfalzwerke und Schwertfalzwerke kombiniert. Dabei
werden in einer ersten Falzstation in Taschenfalzwerken Parallelbrüche und in einer
nachfolgenden Falzstation in Schwertfalzwerken Kreuzbrüche gefalzt. Die
DE 10 2006 O55 301 A1 zeigt Kombifalzmaschinen mit einer Mehrzahl von Taschenfalzwerken und nachranging
angeordneten Schwertfalzwerken.
[0004] Bei Falzmaschinen ist es allgemein bekannt, Auslagevorrichtungen mit Presswalzen
zu nutzen. Die in verschiedenen Falzstationen gefalzten Signaturen werden zwischen
zwei parallel in der Auslagestation angebrachten Presswalzen hindurch transportiert.
Die Achsen der Presswalzen sind dabei parallel zum letzten Falzbruch angeordnet und
erstrecken sich über die ganze Breite der Auslagestation. Durch das Pressen der Signaturen
sollen die Falze abgepresst werden, um beim nachfolgenden Stapeln der Signaturen ein
Aufbauen der Signaturen im Bereich der Falze zu vermeiden.
[0005] Die
DE 35 17 775 A1 zeigt eine solche Vorrichtung zum Pressen gefalzter Bogen. Die Vorrichtung wird nach
dem jeweils letzten Falzwalzenpaar einer Falzmaschine angeschlossen, so dass die Signaturen
vor dem Stapeln abgepresst werden können. Durch die Vorrichtung soll verhindert werden,
dass in den Signaturen eingeschlossene Restluft durch die Presswalzen schlagartig
verdrängt werden muss. Dies wird dadurch erreicht, dass die zu pressenden Signaturen
mit ihren Bundstegen nach vorne schräg durch die Presswalzen hindurch geführt werden.
Damit steht für das Abpressen und Verdrängen der Restluft ein größerer Zeitraum zur
Verfügung. Um die Signaturen während des schrägen Transports sicher und definiert
zu führen, werden zusätzlich zu den bekannten Bändern des Transporttisches Oberbänder
eingesetzt und die Signaturen somit zwischen Oberbändern und Unterbändern geführt.
[0006] Nachteilig an diesen aus dem Stand der Technik bekannten Pressvorrichtungen ist,
dass eingeschlossene Luft nur ungenügend aus den Signaturen entweichen kann. Weiter
nachteilig ist, dass durch die rotative Pressung mittels der Presswalzen parallel
zur letzten Falzung die Presskraft der Presswalzen wegen der Linienführung von Presswalzen
und Falz nur kurzzeitig auf diesen letzten Falz einwirkt. Ein Aufbauen der Signaturen
kann damit nur begrenzt, nicht jedoch verhindert werden. Ebenfalls nachteilig ist
es, die Pressvorrichtungen nur auf die fertigen Falzprodukte, d.h. anschließend an
den letzten Falzvorgang, einzusetzen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Falzmaschine zu schaffen, welche
die Herstellung von qualitativ hochwertigen Signaturen ermöglicht und wobei beim Falzen
entstehende Luftpolster zwischen den Bogen einer jeweiligen Signatur weitestgehend
vermieden werden. Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Falzmaschine so zu gestalten,
dass diese keinen größeren Bauraumbedarf aufweist. Zur Erzielung hoher Verarbeitungsgeschwindigkeiten
der Falzmaschine soll der Geradeauslauf der bogenförmigen Elemente nicht durch Abpresseinrichtungen
beeinträchtigt werden.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Falzmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1.
[0010] Eine erfindungsgemäße Falzmaschine, welche dem Falzen von bogenförmigen Elementen,
insbesondere Bogen aus Papier, dient, weist eine erste und eine zweite Taschenfalzstation
auf. Zwischen der ersten und der zweiten Taschenfalzstation ist ein Transporttisch
angeordnet, und zwar derart, dass die Transportrichtung der bogenförmigen Elemente
auf dem Transporttisch rechtwinklig zur Transportrichtung in der ersten Taschenfalzstation
ist. In der ersten Taschenfalzstation wird in dem bogenförmigen Element eine Falzfolge
mit einem Falzbruch oder einer Mehrzahl von Falzbrüchen gebildet. Der Transporttisch
besitzt in vorteilhafter Weise eine Einrichtung zum Abpressen mindestens eines Falzbruchs
oder einer Mehrzahl von übereinanderliegenden Falzbrüchen der zuletzt gebildeten Falzfolge
eines jeweiligen bogenförmigen Elements. Die Einrichtung zum Abpressen weist dabei
mindestens ein Pressrollenpaar auf, welches quer verschieblich zur Transportrichtung
des Transporttisches ist. Die Achse einer jeweiligen Pressrolle ist quer zur Transportrichtung
und damit quer zum letzten Falzbruch ausgerichtet. Durch die erfindungsgemäße Falzmaschine
wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass eine Falzfolge mit einem Falzbruch oder
eine Mehrzahl von Falzbrüchen direkt im Anschluss an das Falzen abgepresst wird. Die
gefalzten, bogenförmigen Elemente werden der zweiten Taschenfalzstation somit bereits
in abgepresstem Zustand zugeführt, Falzbrüche in der zweiten Taschenfalzstation können
mit höherer Genauigkeit durchgeführt werden und Qualitätsminderungen aufgrund von
Quetschungen können vermieden werden. Durch die rechtwinklige Anordnung des Transporttisches
relativ zur ersten Taschenfalzstation und die Anordnung der Einrichtung zum Abpressen
im Bereich des Transporttisches - in anderen Worten: indem die Achsen der Pressrollen
quer zum letzten Falzbruch ausgerichtet sind - ist gewährleistet, dass die Pressrollen
möglichst lange auf eine Falzfolge eines bogenförmigen Elements einwirken können.
Durch die Verwendung von Pressrollen anstelle von sich über die Breite der Maschine
erstreckenden Presswalzen wird erreicht, dass die Presskraft nicht auf das ganze bogenförmige
Element wirkt, sondern vielmehr direkt auf den Bereich des Falzbruches einwirkt. Dies
wird dadurch gewährleistet, dass das mindestens eine Pressrollenpaar quer verschieblich
zur Transportrichtung des Transporttisches ist und das mindestens eine Pressrollenpaar
somit so verschoben werden kann, dass ein jeweiliger Wirkbereich im Bereich einer
Falzfolge liegt. Insgesamt wird durch den vorteilhaften Einsatz des verstellbaren
Pressrollenpaars die Gleichmäßigkeit und Genauigkeit der Falzbrüche und damit die
Qualität der Falzprodukte wesentlich gesteigert.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzmaschine wird in der
zweiten Taschenfalzstation eine Falzfolge mit einem Falzbruch oder einer Mehrzahl
von Falzbrüchen gebildet. Die Falzmaschine weist weiter eine dritte Taschenfalzstation
auf. Zwischen der zweiten und der dritten Taschenfalzstation ist ein zweiter Transporttisch
angeordnet. Die Transportrichtung der bogenförmigen Elemente auf dem zweiten Transporttisch
ist rechtwinklig zur Transportrichtung in der zweiten Taschenfalzstation. Der zweite
Transporttisch besitzt ebenfalls eine Einrichtung zum Abpressen mindestens eines Falzbruchs
oder einer Mehrzahl von übereinanderliegenden Falzbrüchen der zuletzt in der zweiten
Taschenfalzstation gebildeten Falzfolge eines bogenförmigen Elements. Die Einrichtung
zum Abpressen weist mindestens ein Pressrollenpaar auf, welches quer verschieblich
zur Transportrichtung des zweiten Transporttisches ist. Die in der zweiten Taschenfalzstation
erzeugten Falzprodukte werden somit der dritten Taschenfalzstation in abgepresstem
Zustand zugeführt und in der dritten Taschenfalzstation kann eine höhere Falzgenauigkeit
erzielt werden.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzmaschine, sei es nun
eine Falzmaschine mit zwei oder mit drei Taschenfalzstationen, wobei in einer letzten
Taschenfalzstation eine Falzfolge mit einem Falzbruch oder einer Mehrzahl von Falzbrüchen
gebildet wird, ist der letzten Falzstation ein letzter Transporttisch nachgeordnet.
Die Transportrichtung der bogenförmigen Elemente auf dem letzten Transporttisch ist
rechtwinklig zur Transportrichtung in der letzten Taschenfalzstation. Der letzte Transporttisch
weist dabei ebenfalls eine Einrichtung zum Abpressen mindestens eines Falzbruchs oder
einer Mehrzahl von übereinanderliegenden Falzbrüchen der zuletzt gebildeten Falzfolge
eines bogenförmigen Elements auf. Die Einrichtung zum Abpressen besitzt mindestens
ein Pressrollenpaar, wobei dieses quer verschieblich zur Transportrichtung des letzten
Transporttisches ist. In dieser vorteilhaften Ausfiihrungsform ist sichergestellt,
dass die letzte Falzfolge abgepresst wird und die bogenförmigen Elemente nachfolgend
problemlos gestapelt werden können, da ein Aufbauen der bogenförmigen Elemente im
Bereich der letzten Falzfolge durch das Abpressen vermieden wird.
[0013] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform besitzt ein
jeweiliger Transporttisch ein Ausrichtelineal zum Ausrichten der bogenförmigen Elemente,
und das mindestens eine Pressrollenpaar der Einrichtung zum Abpressen ist mit dem
Ausrichtelineal verbunden. Dadurch ist das Ausrichtelineal und das mindestens eine
Pressrollenpaar gemeinsam quer verschieblich zur Transportrichtung des Transporttisches.
Bei einer Einstellung des Ausrichtelineals des Transporttischs auf das Format der
bogenförmigen Elemente wird die Position des mindestens einen Pressrollenpaars gleich
mit eingestellt.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzmaschine ist der Abstand
zwischen den Pressrollen eines jeweiligen Pressrollenpaars einstellbar. Diese Einstellung
kann insbesondere auch automatisch erfolgen, beispielsweise durch den Einsatz von
Elektromotoren oder anderen Aktuatoren, welche direkt von der Maschinensteuerung der
Falzmaschine angesteuert werden. Der Abstand der Pressrollen wird dabei abhängig davon
eingestellt, wieviele Lagen ein zu pressendes bogenförmiges Element aufweist, als
auch abhängig von der Grammatur des bogenförmigen Elements und der gewünschten Presskraft.
Zum Einstellen der wirksamen Presskraft ist dabei in vorteilhafter Weise eine zusätzliche
Vorrichtung vorgesehen, wobei die Einstellung insbesondere auch automatisch erfolgen
kann.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzmaschine sind die
Pressrollen eines jeweiligen Pressrollenpaars gegenläufig angetrieben, insbesondere
durch einen steuerbaren Elektromotor. Indem die Drehgeschwindigkeit der Pressrollen
an die Transportgeschwindigkeit der bogenförmigen Elemente im Bereich eines jeweiligen
Transporttischs angepasst werden kann, ist sichergestellt, dass die Pressrollen keine
Markierungen auf den bogenförmigen Elementen erzeugen.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzmaschine ist eine
jeweilige Pressrolle so gelagert, dass sie einfach austauschbar ist. Dies ermöglicht
es, dass aus einem Satz verschiedener Pressrollen mit unterschiedlicher Breite und
unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit der Mantelfläche eine für die jeweilige
Situation optimale Pressrolle ausgewählt werden kann. In anderen Worten: die Materialeigenschaften
des bogenförmigen Elements als auch die Falzfolge mit wenigen oder vielen Falzbrüchen
können bei der Auswahl einer jeweiligen Pressrolle Berücksichtigung finden.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falzmaschine weist mindestens
einer der Transporttische Niederhalteelemente zum Niederhalten der transportierten
bogenförmigen Elemente auf. Bei den Niederhalteelementen kann es sich beispielsweise
um Niederhaltekugeln oder um Niederhaltebänder handeln. Die Niederhalteelemente sind
dabei - in Transportrichtung des Transporttisches gesehen - stromaufwärtig und/oder
stromabwärtig der mindestens einen Einrichtung zum Abpressen angebracht. Dadurch ist
gewährleistet, dass die abzupressenden bogenförmigen Elemente sicher zwischen den
Pressrollen eines jeweiligen Pressrollenpaars hindurchgeführt werden. Ein Materialstau
im Bereich der Einrichtung zum Abpressen kann damit verhindert und die bogenförmigen
Elemente können mit hoher Geschwindigkeit durch die Einrichtung zum Abpressen hindurch
transportiert werden.
[0018] In einer alternativen Ausführungsvariante besitzt die mindestens eine Einrichtung
zum Abpressen zwei Pressrollenpaare. Das zweite Pressrollenpaar ist dabei parallel
zum ersten Pressrollenpaar beabstandet angeordnet und ist unabhängig vom ersten Pressrollenpaar
quer verschieblich zur Transportrichtung des Transporttisches. Dadurch wird ermöglicht,
dass das erste Pressrollenpaar auf eine erste Falzfolge und das zweite Pressrollenpaar
auf eine zweite Falzfolge eines bogenförmigen Elements eingestellt werden kann. Als
Anwendungsbeispiel seien hier Wickelfalzungen als auch Zickzackfalzungen genannt.
Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der
Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0019] Hinsichtlich weiterer Vorteile und vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird
auf die Unteransprüche sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen.
[0020] Ausfiihrungsbeispiel:
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1a:
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Falzmaschine mit Ausrichtlineal und Einrichtung
zum Abpressen in einer ersten Position
- Fig.
- 1b eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Falzmaschine mit einem Ausrichtlineal
und einer Einrichtung zum Abpressen in einer zweiten Position
- Fig.1c
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Falzmaschine mit einer Einrichtung zum Abpressen,
welche zwei Pressrollenpaare aufweist
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Einrichtung zum Abpressen
- Fig. 3a
- einen Falzbogen
- Fig. 3b
- eine Darstellung des Abpressvorgangs des Falzbogens aus Fig. 3a
- Fig. 4a
- einen zickzackgefalzten Falzbogen
- Fig. 4b
- eine Darstellung des Abpressvorgangs des Falzbogens aus Fig. 4a
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Falzmaschine mit drei Taschenfalzwerken und einem
nachgeordneten letzten Transporttisch
[0021] Fig. 1a zeigt eine Draufsicht auf eine schematische Darstellung einer Falzmaschine
100. Diese besitzt einen Bogenanleger 1, mittels welchem Bogen 201 in einer Transportrichtung
T1 einer ersten Taschenfalzstation 2 zugeführt werden. In der ersten Taschenfalzstation
2 wird der Bogen 201 einmal mittig gefalzt, sodass als Falzprodukt eine Signatur 202
entsteht. Diese Signatur 202 wird über einen Transporttisch 3 in einer zweiten Transportrichtung
T2 (welche rechtwinklig zur ersten Transportrichtung T 1 ist), einer zweiten Taschenfalzstation
4 zugeführt, in welcher die Signatur 202 noch weiter gefalzt werden kann. Der Transporttisch
3 weist ein Ausrichtlineal 11 auf, und eine Einrichtung zum Abpressen 30 als auch
Niederhalteelemente 12, welche als Niederhaltekugeln ausgeführt sind. In der Abbildung
von Fig. 1a befinden sich die Niederhalteelemente 12 in Transportrichtung T2 gesehen
stromabwärtig der Einrichtung zum Abpressen 30. Besonders vorteilhaft ist es, solche
Niederhalteelemente 12 auch stromaufwärtig der Einrichtung zum Abpressen 30 anzuordnen.
Zur besseren Übersichtlichkeit wurde auf deren Darstellung in den Figuren 1a, 1b und
1c verzichtet. Eine Signatur 202 wird von der ersten Taschenfalzstation kommend gegen
das Ausrichtlineal 11 transportiert. Im Bereich des Transporttischs 3 wird die Signatur
202 entlang des Ausrichtlineals weiter transportiert. Durch die Einrichtung zum Abpressen
30, welche in Fig. 2 näher dargestellt ist, erfährt die Signatur 202 im Bereich ihres
in der ersten Taschenfalzstation 2 erzeugten Falzbruches eine Abpressung. Zur Anpassung
an das Format des Falzprodukts 202 ist das Ausrichtlineal 11 quer zur Transportrichtung
T2 verschieblich, wie dies auch durch den Doppelpfeil a angedeutet ist. Die Einrichtung
zum Abpressen 30 als auch die Niederhalteelemente 12 sind mit dem Ausrichtlineal 11
gekoppelt, sodass diese gemeinsam mit dem Lineal 11 in Richtung a verschoben werden
können.
[0022] In Fig. 1b ist dieselbe Falzmaschine 100 mit den gleichen Komponenten wie in Fig.
1a dargestellt. Der Bogen 201 wurde in der ersten Taschenfalzstation 2 jedoch dreimal
gefalzt, sodass eine Signatur von kleinerem Format entstanden ist. Um die Signatur
202 der zweiten Taschenfalzstation 4 mittig zuführen zu können, wurde die Einheit
Ausrichtlineal 11, Niederhalteelementen 12 und Einrichtung zum Abpressen 30 in Richtung
a (in Transportrichtung T2 gesehen nach links) verschoben.
[0023] Fig. 1c zeigt die Falzmaschine 100, wie sie auch bereits in Fig. 1b beschrieben wurde.
Die Einrichtung zum Abpressen 30 ist in Fig. 1c in einer anderen Ausfiihrungsform
realisiert: die Einrichtung zum Abpressen 30 besitzt zwei parallel zueinander angeordnete
Pressrollenpaare 31, welche jeweils dem Abpressen einer anderen Falzfolge des Falzprodukts
202 dienen. Das in Transportrichtung T2 gesehen rechte Pressrollenpaar 31 wird, wie
oben beschrieben, gemeinsam mit dem Ausrichtlineal 11 verschoben. Das in Transportrichtung
T2 gesehen linke Pressrollenpaar 31 kann zusätzlich unabhängig von der Verschiebebewegung
a des Ausrichtlineals 11 quer zur Transportrichtung T2 verschoben werden. Wie in Fig.
1c dargestellt, wurde das linke Pressrollenpaar 31 auf die in Transportrichtung T2
gesehen linke Kante des Falzprodukts 202 eingestellt.
[0024] In Fig. 2 ist eine Einrichtung zum Abpressen 30 näher dargestellt. Die Einrichtung
zum Abpressen 30 besitzt ein Pressrollenpaar 31 mit einer oberen Pressrolle 31.1 und
einer unteren Pressrolle 31.2. Die Pressrollen 31.l und 31.2 können dabei entweder
drehbar gelagert sein oder, beispielsweise motorisch, gegenläufig angetrieben sein.
Ein jeweiliges Falzprodukt 202 wird in Transportebene E des Transporttischs 3 in zweiter
Transportrichtung T2 zwischen den Pressrollen 31.1 und 31.2 hindurch bewegt. Dabei
erfährt das Falzprodukt 202 eine Abpressung. Um die wirksame Presskraft einstellen
zu können, besitzt die Einrichtung zum Abpressen 30 dazu eine Vorrichtung zum Einstellen
der Presskraft 32. Weiter besitzt die Einrichtung zum Abpressen 30 eine Vorrichtung
zum Einstellen des Abstands der oberen Pressrolle 31.1 von der unteren Pressrolle
31.2, welche jedoch in Fig. 2 nicht dargestellt ist.
[0025] Durch die Figuren 3a und 3b und die Figuren 4a und 4b wird die Wirkungsweise der
Einrichtung zum Abpressen 30 veranschaulicht. In Fig. 3a ist ein Bogen 201 dargestellt,
welcher einmal mittig entlang einer Falzlinie 203 gefalzt wird. Dabei entsteht ein
Falzprodukt 202, wie es in Fig. 3b dargestellt ist. Die beim Falzen entstandene Falzkante
204 liegt beim Weitertransport in Richtung T2 des Falzprodukts 202 am Ausrichtlineal
11 des Transporttischs 3 an. Das Pressrollenpaar 31 der Einrichtung zum Abpressen
ist dabei so angeordnet, dass die Pressrollen 31.1 und 31.2 auf die Falzkante 204
einwirken und ein Abpressen dieser Falzkante 204 bewirken. Wie durch die Schraffierung
205 angedeutet, ist der Bereich des Falzprodukts 202, welcher eine Pressung erfährt,
begrenzt auf die Falzkante 204 und den unmittelbar angrenzenden Bereich des Falzprodukts
202. Durch diese gezielte Pressung kann ein besonders genauer Falzbruch erreicht werden.
[0026] Fig. 4a zeigt ein Falzprodukt 202 mit einer Mehrzahl von Falzbrüchen. Die Falzbrüche
bzw. Falzkanten 204 liegen dabei übereinander. Derartige Falze werden üblicherweise
als Zickzackfalz bzw. Ziehharmonikafalz bezeichnet. Um ein solches Falzprodukt 202
im Bereich der Falzkanten 204 abpressen zu können, wird eine Falzmaschinenkonfiguration
verwendet, wie sie auch in Fig. 1c dargestellt ist. Wie sich aus der Detailskizze
von Fig. 4b ergibt, wird eine Einrichtung zum Abpressen 30 verwendet, welche zwei
parallel zueinander angeordnete Pressrollenpaare 31 besitzt. Das in Transportrichtung
T2 gesehen rechte Pressrollenpaar 31 wirkt, wie oben bereits beschrieben, auf die
rechte Falzkante 204 ein. Um den Transport Richtung T2 gesehen linke Falzkante 204
ebenfalls abpressen zu können, wurde das linke Pressrollenpaar 31 auf die linke Außenkante
des Falzprodukts 202 eingestellt. Das Falzprodukt 202 besitzt damit zwei Pressung
erfahrende Bereiche 205, welche jeweils die Falzkanten 204 und den unmittelbar daran
angrenzenden Bereich umfassen.
[0027] In Fig. 5 ist eine Falzmaschinenkonfiguration einer Falzmaschine 100 skizziert, welche
drei Taschenfalzstationen 2, 4, 5 besitzt. Zwischen der ersten Taschenfalzstation
2 und der zweiten Taschenfalzstation 4 ist ein erster Transporttisch 3 angeordnet.
Zwischen der zweiten Taschenfalzstation und der dritten Taschenfalzstation 5 ist ein
zweiter Transporttisch 3.1 angeordnet. Anschließend an die dritte Taschenfalzstation
5 und damit letzte Taschenfalzstation ist ein letzter Transporttisch 3.2 angeordnet.
Die Transportrichtung im Bereich eines jeweiligen Transporttisches 3, 3.1, 3.2 ist
dabei jeweils rechtwinklig zur Transportrichtung in der vorhergehenden Taschenfalzstation
2, 4, 5. Die Transporttische 3, 3.1 und 3.2 besitzen jeweils Einrichtungen zum Abpressen
30, wie sie bereits obenstehend beschrieben wurden.
[0028] Durch die Verwendung der Einrichtungen zum Abpressen 30 jeweils im Bereich der Transporttische
3 und 3.1 ist kein zusätzlicher Bauraum für das Abpressen bzw. eine Abpressvorrichtung
erforderlich. Der bereits vorhandene Bauraum wird damit besser genutzt. Gleichzeitig
erfolgt eine bessere Abpressung durch das Abpressen nach jeder Falzstation.
[0029] Alternativ zum in Fig. 5 dargestellten letzten Transporttisch 3.2 mit Einrichtung
zum Abpressen 30 kann auch eine eingangs erwähnte konventionelle Presseinrichtung
mit sich über die Breite der vorangehenden Falzstation 5 erstreckenden Presswalzen
eingesetzt werden. Diese Presseinrichtung wird von den Signaturen dann ohne Richtungsänderung
mit dem letzten Falzbruch parallel zu den Presswalzen durchlaufen.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Anleger
- 2
- Erste Taschenfalzstation
- 3
- Transporttisch
- 3.1
- Zweiter Transporttisch
- 3.2
- Letzter Transporttisch
- 4
- Zweite Taschenfalzstation
- 5
- Dritte Taschenfalzstation
- 11
- Ausrichtlineal
- 12
- Niederhalteelemente
- 30
- Einrichtung zum Abpressen
- 31
- Pressrollenpaar
- 31.1
- obere Pressrolle
- 31.2
- untere Pressrolle
- 32
- Vorrichtung zum Einstellen der Presskraft
- 100
- Falzmaschine
- 201
- Bogen / bogenförmiges Element
- 202
- Falzprodukt / Signatur / bogenförmiges Element
- 203
- Falzlinie
- 204
- Falzkante
- 205
- Pressung erfahrender Bereich des Falzproduktes a Veschiebebewegung
- T 1
- Erste Transportrichtung
- T2
- Zweite Transportrichtung
- E
- Transportebene im Transporttisch
1. Falzmaschine (100) zum Falzen von bogenförmigen Elementen (201, 202) mit einer ersten
(2) und einer zweiten Taschenfalzstation (4) und einem zwischen den zwei Taschenfalzstationen
(2, 4) angeordneten Transporttisch (3),
wobei die Transportrichtung (T2) der bogenförmigen Elemente (202) auf dem Transporttisch
(3) rechtwinklig zur Transportrichtung (T1) in der ersten Taschenfalzstation (2) ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der ersten Taschenfalzstation (2) eine Falzfolge mit einem Falzbruch (204) oder
einer Mehrzahl von Falzbrüchen (204) gebildet wird
und dass der Transporttisch (3) eine Einrichtung zum Abpressen (30) mindestens eines Falzbruchs
(204) oder einer Mehrzahl von übereinanderliegenden Falzbrüchen (204) der zuletzt
gebildeten Falzfolge eines bogenförmigen Elements (202) besitzt und die Einrichtung
zum Abpressen(30) mindestens ein Pressrollenpaar (31) aufweist, welches quer verschieblich
(a) zur Transportrichtung (T2) des Transporttisches (3) ist.
2. Falzmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der zweiten Taschenfalzstation (4) eine Falzfolge mit einem Falzbruch (204) oder
einer Mehrzahl von Falzbrüchen (204) gebildet wird,
dass die Falzmaschine (100) eine dritte Taschenfalzstation (5) und einen zweiten zwischen
der zweiten und der dritten Taschenfalzstation angeordneten Transporttisch (3.1) besitzt,
wobei die Transportrichtung der bogenförmigen Elemente auf dem zweiten Transporttisch
(3.1) rechtwinklig zur Transportrichtung in der zweiten Taschenfalzstation (4) ist,
und wobei der zweite Transporttisch (3.1) eine Einrichtung zum Abpressen (30) mindestens
eines Falzbruchs (204) oder einer Mehrzahl von übereinanderliegenden Falzbrüchen (204)
der zuletzt gebildeten Falzfolge eines bogenförmigen Elements besitzt
und die Einrichtung zum Abpressen (30) mindestens ein Pressrollenpaar (31) aufweist,
welches quer verschieblich (a) zur Transportrichtung des zweiten Transporttisches
ist.
3. Falzmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer letzten Taschenfalzstation (5) eine Falzfolge mit einem Falzbruch (204)
oder einer Mehrzahl von Falzbrüchen (204) gebildet wird und
dass der letzten Falzstation (5) ein letzter Transporttisch (3.2) nachgeordnet ist wobei
die Transportrichtung der bogenförmigen Elemente auf dem letzten Transporttisch (3.2)
rechtwinklig zur Transportrichtung in der letzten Taschenfalzstation (5) ist,
und wobei der letzte Transporttisch (3.2) eine Einrichtung zum Abpressen (30) mindestens
eines Falzbruchs (204) oder einer Mehrzahl von übereinanderliegenden Falzbrüchen (204)
der zuletzt gebildeten Falzfolge eines bogenförmigen Elements besitzt
und die Einrichtung zum Abpressen (30) mindestens ein Pressrollenpaar (31) aufweist,
welches quer verschieblich (a) zur Transportrichtung des letzten Transporttisches
(3.2) ist.
4. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliger Transporttisch (3, 3.1, 3.2) ein Ausrichtelineal (11) zum Ausrichten
der bogenförmigen Elemente (201, 202) aufweist, und das mindestens eine Pressrollenpaar
(31) der Einrichtung zum Abpressen (30) und das Ausrichtelineal (11) miteinander verbunden
und gemeinsam quer verschieblich (a) zur Transportrichtung des Transporttisches (3,
3.1, 3.2) sind.
5. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen den Pressrollen (31.1, 31.2) eines jeweiligen Pressrollenpaars
(31) einstellbar ist.
6. Falzmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellung automatisch erfolgt.
7. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Einrichtung zum Abpressen (30) je eine Vorrichtung zum Einstellen
der wirksamen Presskraft aufweist.
8. Falzmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellung automatisch erfolgt.
9. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressrollen (31.1, 31.2) eines jeweiligen Pressrollenpaars (31) gegenläufig angetrieben
sind, insbesondere durch einen steuerbaren Elektromotor.
10. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Pressrolle (31.1, 31.2) auf je einer Welle gelagert und einfach austauschbar
ist.
11. Falzmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächenbeschaffenheit der Mantelfläche einer jeweiligen Pressrolle (31.1,
31.2) und / oder die Breite einer jeweiligen Pressrolle (31.1, 31:2) bezüglich den
zu pressenden bogenförmigen Elementen optimiert ist.
12. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Transporttisch (3,3.1,3.2) Niederhalteelemente (12) zum Niederhalten
der transportierten bogenförmigen Elemente (201, 202) aufweist und die Niederhalteelemente
(12) - in Transportrichtung des Transporttisches (3,3.1,3.2) gesehen - stromaufwärtig
und / oder stromabwärtig der mindestens einen Einrichtung zum Abpressen (30) angebracht
sind.
13. Falzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Einrichtung zum Abpressen (30) zwei Pressrollenpaare (31) aufweist,
wobei das zweite Pressrollenpaar parallel zum ersten Pressrollenpaar angeordnet und
unabhängig vom ersten Pressrollenpaar quer verschieblich (a) zur Transportrichtung
des Transporttisches (3, 3.1, 3.2) ist.