[0001] Die Erfindung betrifft einen Schachteinsatz für einen Straßeneinlaufschacht, der
zur Filtration des in den Schacht einströmenden Wassers dient.
[0002] Straßeneinläufe dienen dem Zuführen von Oberflächenwasser in eine unterirdische Kanalisation
und sind als solche bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in seiner Bauform an eine als "Hamburger
Trumme" bekannten Straßeneinlauf angepassten Schachtfilter für das Filtern/Reinigen
des durch den Schachteinlauf geleiteten Oberflächenwassers zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Schachteinsatz mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
[0005] Eine solche "Hamburger Trumme" kennzeichnen folgende Besonderheiten: In ihrem unteren
Bereich weist diese einen so genannten Nassschlammfang auf, in welchem sich Blätter
und anderer in die Trumme eingespülter Grobschmutz sammeln können und aus welchem
diese turnusmäßig entfernt werden. Der Schachtauslass, durch welchen das eingespülte
Wasser von der Trumme aus in die angeschlossene Kanalisation ablaufen kann, liegt
hierbei oberhalb dieses Nassschlammfanges, wodurch praxisübliche Filtereinsätze nicht
oder nur unzureichend für eine ausreichende "Feinfilterung" dienen können. Eine solche
Feinfilterung kann jedoch bei einer derartigen Trumme wünschenswert dann vorgesehen
sein, wenn nicht nur Grobschmutz, wie Laub und Müll zurückgehalten werden sollen,
sonder auch andere, das Wasser verunreinigende Feinschmutzanteile, wie Gummiabrieb
von Fahrzeugreifen, Schwermetalle, Öl oder Kraftstoffe.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, einen Schachteinsatz derart auszugestalten,
dass einerseits seine das Zurückhalten von Feinschmutzanteilen ermöglichende Filtereinheit
unterhalb deren Reinwasserauslasses angeordnet ist und dass er andererseits weiterhin
die Nutzung des Nassschlammfanges als "Grobschmutzaufnahme" ermöglicht.
[0007] Wie auch bei praxisüblichen Schachteinsätzen bekannt, weist auch ein vorschlagsgemäßer
Schachteinsatz ein so genanntes Tragrohr auf, durch dessen oberes Stirnende das in
den Schacht eindringende, als Rohwasser bezeichnete Schmutzwasser einfließen kann.
Das Rohwasser wird vorschlagsgemäß über ein Leitelement an dem Reinwasserauslass des
Schachteinsatzes vorbei zu der Filtereinheit geleitet. Diese Filtereinheit kann in
vorteilhafter Ausgestaltung in ihrem ringförmigen Filterraum einen radial durchströmbaren,
hohlzylinderförmigen Filtereinsatz mit einer inneren Hohlkammer aufweisen. Das Rohwasser
fließt im Schacht schwerkraftbedingt nach unten und kann innerhalb dessen ansteigen,
wobei es den Filtereinsatz radial von außen nach innen durchströmt und in dessen innenliegende
Hohlkammer eindringt. Das gefilterte Reinwasser gelangt von dort aus zum Reinwasserauslass
des Schachteinsatzes über welchen aus es zum Auslass des Schachtes geführt wird.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung kann das Tragrohr einen sich von seiner Wandung aus
nach innen erstreckenden umlaufenden Bund ausbilden, auf welchem die Filtereinheit
aufruhen kann. Die Filtereinheit wiederum kann hierfür an ihrem oberen Ende einen
sich radial nach außen erstreckenden, ringförmigen Kragen ausbilden, so dass der Kragen
den Bund 'überlappend' auf diesem aufliegen kann. Dieser Bund kann vorteilhaft derart
ausgestaltet sein, dass er einerseits eine durch Wasser und die bei der Filterung
aufgenommenen Schmutzanteile beschwerten Filtereinheit sicher tragen kann, andererseits
aber auch eine von oben in den Schachteinsatz eingelassene Austausch-Filtereinheit
selbst dann zuverlässig hält, wenn man diese aus vergleichsweise großer Höhe in den
Schachteinsatz hineinfallen lässt.
[0009] In preisgünstiger Ausgestaltung kann vorgesehen sein, die Filtereinheit - wie zuvor
beschrieben - einfach schwerkraftbedingt auf dem Bund des Tragrohres aufliegen zu
lassen. Es kann jedoch ebenso vorgesehen sein, dass die Filtereinheit in eine Art
'Schnappverschluss' einrastet und von diesem gegen ein unbeabsichtigtes Hochdrücken
oder Schrägstellen im Schachteinsatz gesichert ist. Weiterhin kann an der Auflagestelle
der Filtereinheit entweder auf deren Seite oder aber seitens des Tragrohr-Bundes eine
Dichtung - in preisgünstiger Ausgestaltung mit einem handelsüblichen Dichtring - vorgesehen
sein, welche das Eindringen von Rohwasser über diese Auflagestelle effektiv verhindern
kann.
[0010] Im Rahmen dieses Vorschlages ist auch dann von nur einem Tragrohr die Rede, wenn
sich dieses aus mehreren einzelnen, miteinander verbundenen oder aneinandergesteckten
Abschnitten zusammensetzt.
[0011] Mit einem vorschlagsgemäß ausgestalteten Schachteinsatz können wirkungsvoll Schächte
in der zuvor beschriebenen Bauform der "Hamburger Trumme" bestückt oder nachgerüstet
werden, ebenso aber auch andere Schachtformen, bei denen eine vorschlagsgemäße Schachteinsatz-Form
vorteilig ist.
[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung ist das Leitelement im Tragrohr des Schachteinsatzes
angeordnet und kann gegenüber dessen Innenraum zirkumferent abdichtend anliegen, so
dass gewährleistet ist, dass das einlaufende Rohwasser nicht ungefiltert in die unterhalb
des Leitelementes liegenden Tragrohrbereiche und/oder den Reinwasserauslass gelangt.
Das Leitelement kann in seiner Funktionsposition beispielhaft derart gehalten sein,
dass es auf Stützen aufruht, welche auf einem innenliegenden Bund des Tragrohres oder
auf der Oberseite der unter dem Leitelement angeordneten Filtereinheit aufstehen.
[0013] Das Leitelement kann besonders vorteilhaft als so genannter Abweiskegel ausgestaltet
sein, wobei dieser mit seiner mit seinem verjüngten Ende in Richtung des Rohwassereinlasses
- also nach oben weisend - angeordnet ist. Das Rohwasser kann also vorteilhaft auf
der schrägen Mantelfläche des Kegels oder Kegelstumpfes auftreffen und wird von dieser
Fläche über den Radius des Kegels hinaus abgeleitet. Der Abweiskegel kann besonders
vorteilhaft an seiner ihn nach unten begrenzenden Körperkante eine aufgesteckte oder
angegossene umlaufende Dichtlippe aus Gummi o. ä. aufweisen, welche sich beim Einsetzen
des Kegels in das Tragrohr flüssigkeitsdicht abschließend an dieses anlegt und die
Kontaktstelle somit zuverlässig abdichtet.
[0014] Um das Leitelement bei einer Wartung oder Reinigung des Schachtes und/oder des Filters
schnell und einfach angreifen zu können, kann es eine Handhabe - vorteilhaft in Form
einer Augenschraube oder Ringmutter, eines Haken oder Griffes - aufweisen, mit welcher
es, ohne den Einsatz von Werkzeugen zu erfordern, von Hand aus dem Schacht entnehmbar
und später wieder einsetzbar ist. Es kann aber ebenso vorgesehen sein, das Leitelement
an dieser Handhabe mittels eines Hakens oder Ähnlichem aus dem Schacht zu entfernen.
[0015] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann das Tragrohr an oder nahe seinem oberen
Stirnende einen Kragen aufweisen, mit welchem es sich im Schacht abstützen kann. Ein
solcher Kragen kann beispielsweise als ein umlaufender, sich nach oben erweiternder
kegelartiger Abschnitt ausgestaltet sein, welcher nach dem Einhängen in den Schacht
beispielsweise auf einem nach innen weisenden Schachtvorsprung aufsitzt. Hierdurch
kann effektiv das gesamte, in den Schacht eindringende Rohwasser zuverlässig erfasst
werden. Ein derartiger Rohr-Kragen ermöglicht einen zentrierten Sitz des Schachtfilters
im Schacht bei gleichzeitig einfacher und kostengünstiger Herstellung. Es kann alternativ
jedoch ebenso vorgesehen sein, den Schachtfilter - beispielsweise mit dem unteren
Ende des Tragrohres oder der Filtereinheit - im unteren Teil des Schachtes aufstützen
zu lassen oder ihn anderweitig im Schacht zu halten.
[0016] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung weist ein vorschlagsgemäßer Schachteinsatz
ein zwischen dem Kragen und dem Reinwasserauslass längenverändernd verstellbares Tragrohr
auf, mittels dessen der Schachteinsatz an unterschiedliche Höhenlagen von der Auflage
des Kragens und dem Schachtauslass, auf dessen Höhe der Reinwasserauslass des Schachteinsatzes
angeordnet ist, anpassen zu können. Hierfür kann das Tragrohr beispielsweise teleskopierbar
verschieblich ausgestaltet sein oder zwei übereinander angeordnete Rohrabschnitte
aufweisen, welche über ein Rohrgewinde miteinander verschraubbar sind. Beim Verdrehen
des unteren Abschnittes verändert sich somit die Länge des mehrteiligen Tragrohres
und der Reinwasserauslass kann so auf die Höhe des Schachtauslassen herausgeschraubt
werden. In besonders preisgünstiger, reparaturfreundlicher und robuster Ausführung
wird diese Verstellmöglichkeit über Tragstäbe in Form von Flachmaterial ermöglicht,
welche an einem Ende fest mit dem oberen, den Kragen tragenden Rohrabschnitt befestigt
sind und an der Wand des Tragrohres nach unten ragen. Diese Tragstäbe weisen - über
die Länge eines jeden Flachstabes verteilt - Durchbrechungen auf, durch welche hindurch
eine Verschraubung mit dem unteren Rohrabschnitt realisierbar ist. Diese Durchbrechungen
können in Form von Langlöchern oder einzelnen Bohrungen vorgesehen sein und somit
eine stufenlose oder stufenweise Verstellung ermöglichen. Dabei kann vorgesehen sein,
einen sich ggf. durch die Verstellung der Tragrohrlänge ergebenden Offenbereich mittels
eines zusätzlichen zylinderförmigen Rohrstückes zu verschließen.
[0017] Um das Rohwasser über den Leitkegel hinweg zur Filtereinheit führen zu können, kann
das Tragrohr wenigstens eine, vorteilhaft auch mehrere, die Rohrwandung durchbrechende
Passageöffnung aufweisen. Die Passageöffnungen können vorteilhaft groß ausgestaltet
sein, so dass mit dem Wasser eingeschwemmter Grobschmutz, wie beispielsweise Blätter,
ungehindert ablaufen und weiter geführt werden können.
[0018] Der Schachtfilter kann einen Reinwasserraum aufweisen, welcher vorteilhaft unterhalb
der Passageöffnung und oberhalb der Filtereinheit angeordnet ist. In diesem Raum kann
sich das nach dem Passieren des Filters als Reinwasser bezeichnete Wasser sammeln
und von dort aus dem Reinwasserauslass zugeführt werden. Durch eine am Leitelement
vorgesehene Dichtung kann effektiv das Eindringen von ungefiltertem Rohwasser in den
Reinwasserraum verhindert werden, wodurch stets ein gewünschter Reinheitsgrad des
aus dem Schachtauslass in eine Kanalisation geführten Wassers sichergestellt werden.
[0019] Der Raum der Filtereinheit, in welchem das Filtermaterial angeordnet ist, ist als
Filterraum bezeichnet. Dieser Filterraum weist wenigstens eine Zulauföffnung für das
Rohwasser und wenigstens eine Ablauföffnung für das gefilterte Reinwasser auf. Vorteilhaft
kann hierbei vorgesehen sein, dass die Zulauföffnung - oder bei mehreren Zulauföffnungen
wenigstens eine von diesen - unterhalb des Reinwasserraumes angeordnet ist. Das in
den Filterraum eindringende Rohwasser kann somit bei ansteigendem Wasserpegel von
hier aus effektiv zu dem darüber liegenden Reinwasserraum geleitet werden.
[0020] Besonders vorteilhaft kann der Schachteinsatz an seinem Reinwasserauslass flüssigkeitsführend
mit dem Schachtauslass verbunden sein. Beispielsweise durch ein Verbindungsrohrstück,
welches - flexibel oder in seiner Ausgestaltung an die Form des Schachtes permanent
angepasst geformt - vom Reinwasserauslass in den Schachtauslass mündet. Hierbei kann
vorgesehen sein, dass das Verbindungsrohrstück beispielsweise mit zirkumferent an
dessen Außenwand angebrachten Dichtlippen an der inneren Wandung des Schachtauslasses
oder eines weiterführenden Rohrabschnittes abgedichtet anliegt. Hierdurch kann das
gefilterte Reinwasser zuverlässig einer dem Schacht angeschlossenen Kanalisation zugeführt
und gleichzeitig effektiv verhindert werden, dass Rohwasser unter Umgehung der Filtereinheit
direkt in den Schachtauslass gelangt.
[0021] Es kann jedoch in Ausnahmefällen ebenso bewusst Rohwasser in den Reinwasserraum eingeleitet
werden. Beispielsweise im Fall eines raschen Ansteigens des Wasserpegels im Schacht.
Dies kann beispielsweise dann auftreten, wenn die Filterleistung eines Filters wegen
übermäßiger Verschmutzung deutlich nachlässt oder aber bei einer Flutung eines Schachtes
im Falle von schweren Regenfällen. Um zu verhindern, dass der Schacht komplett überflutet
und das Wasser zurück zur Straße gedrückt wird, kann ein vorschlagsgemäßer Schachtfilter
besonders vorteilhaft eine Entlastungsöffnung aufweisen - in vorteilhafter Ausgestaltung
als ein fensterartiger Durchbruch des Tragrohres in dem Bereich, in welchem es einen
Reinwasserraum ausbildet. Die Entlastungsöffnung ist hierbei derart positioniert,
dass bei Überschreiten eines vorbestimmten Pegelstandes das Rohwasser unter Umgehung
der Filtereinheit in den Reinwasserauslass und somit in den Schachtauslass gelangen
kann.
[0022] Um effektiv zu verhindern, dass unter 'normalen' Bedingungen von oben einströmendes
und außenseitig des Tragrohres abfließendes Rohwasser bereits ungefiltert durch die
Entlastungsöffnung eindringt, kann vorteilhaft ein diese nach oben hin abschirmendes
Ableitblech vorgesehen sein - beispielhaft in Form eines sich über die Wandung des
Tragrohres nach außen in den Schacht erstreckendes, Vordach-ähnliches Blechstück.
Ein solches Ableitblech kann jedoch ebenso ausgebildet sein durch das Leitelement,
wobei dieses Leitelement durch seine Anordnung die Entlastungsöffnung überdeckt.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die Entlastungsöffnung ausgebildet
als das oben offene Ende eines hohlen Kegelstumpfes, welcher unterhalb des Leitelementes
- beispielweise ausgebildet als ein Abweiskegel - angeordnet ist. Hierbei liegen der
obere Abweiskegel und der untere Kegel jeweils mit ihrem sich verjüngenden Bereich
nach oben weisend übereinander, wobei der obere Abweiskegel den unteren überdeckt
- wenigstens derart, dass die Entlastungsöffnung am unteren Kegel gegen das von oben
einströmende Rohwasser abschirmend überdeckt wird. Das als Abweiskegel ausgebildete
Leitelement bildet hierbei das Ableitblech für die beschriebene Abschirmung der Entlastungsöffnung
aus.
[0024] Zwischen dem Abweiskegel und dem darunter beabstandet angeordneten Kegel wird ein
Spalt ausgebildet, durch welchen das rasch im Schacht aufsteigende Rohwasser eintreten
und zur Entlastungsöffnung gelangen kann. Von dort aus gelangt es dann zum Reinwasserauslass.
Der Rohwasserpegel kann bei einer besonders hohen Anordnung der Entlastungsöffnung
derart stark ansteigen, dass durch den sich somit im Schacht erhöhenden Wasserdruck
das Durchströmen des Filters durch das Rohwasser vorteilhaft unterstützt wird.
[0025] Die Filtereinheit kann in vorteilhafter Ausgestaltung eine Handhabe aufweisen, mit
welcher sie, ohne eine Verwendung von Werkzeugen zu erfordern, dem Schachtfilter entnehmen
zu können. Beispielsweise in Form einer an ihrer Oberseite angebrachten Augenschraube
oder Ringmutter, eines Hakens oder Griffes. Diese Handhabe bietet die bereits bei
den Anwendungsbeispielen der Handhabe des Leitelementes beschriebenen Vorteile. Die
Filtereinheit kann so einfach und zeitsparend dem Schachteinsatz entnommen, gereinigt
bzw. ausgetauscht und dann wieder an den Einsatzort zurück verbracht werden.
[0026] Ein mit einem vorschlagsgemäßen Schachteinsatz ausgestatteter Straßeneinlauf kann
die Vorteile der Grobschmutzabsonderung im Nassschlammfang mit denen einer durch den
Schachteinsatz realisierten Feinfilterung effektiv verbinden.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines in einem Schacht ange- ordneten Schachteinsatzes,
- Fig. 2
- den Schachteinsatz aus Fig. 1 in um 90° gedrehter Ansicht,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung eines Dichtungs- Details aus Fig. 1, und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schacht- einsatzes in einer Ansicht ähnlich
Fig. 2.
[0028] In den Fig. 1 und Fig. 2 ist mit 1 eine beispielhafte Ausführungsform eines in einem
Schacht 5 angeordneten Schachteinsatzes 1 dargestellt, welcher ein Tragrohr 2 mit
seinem als Rohwassereinlass 3 dienenden, oben offenen Stirnende sowie einen an diesem
Ende angeordneten Kragen 4 aufweist, mit welchem sich das Tragrohr 2 im Schacht 5
abstützt. Das Tragrohr 2 weist zudem mehrere Passageöffnungen 6 auf, durch welche
das Rohwasser in einen den Schachteinsatz 1 umgebenden Schachtinnenraum ablaufen kann.
Innerhalb des Tragrohres 2 ist ein Leitelement in Form eines Abweiskegels 7 vorgesehen,
welcher mit seinem verjüngten Ende in Richtung des Rohwassereinlasses weist. An diesem
verjüngten Ende ist eine Handhabe in Form einer Ringmutter 8 vorgesehen, mit welcher
sich der Abweiskegel 7 dem Schachteinsatz 1 entnehmen lässt. Der Abweiskegel 7 ruht
auf Stützen 20 auf, wobei diese auf der Oberseite der oberhalb des Nassschlammfanges
21 angeordneten Filtereinheit 10 aufstehen. Das Tragrohr 2 bildet an seinem unteren
Ende einen Bund 9 aus, auf welchem schwerkraftbedingt die Filtereinheit 10 mit ihrem
Deckelkragen 11 aufliegt. An dieser Auflagestelle kann eine ringförmige Gummidichtung
vorgesehen sein.
[0029] Im ringförmigen Filterraum der Filtereinheit 10, welcher vom Wasser radial von außen
nach innen durchströmbar ist, ist ein Filtermaterial 12 eingebracht. Nach dem Passieren
dieses Filterraumes gelangt das nun als Reinwasser bezeichnete Wasser in die von der
Filtereinheit 10 ausgebildete innere Hohlkammer 13, steigt darin auf und gelangt dann
durch die Ablauföffnung 22 der Filtereinheit 10 in den oberhalb an die Filtereinheit
10 anschließenden Reinwasserraum 14. Der Schachteinsatz 1 weist für den Ablauf des
Wassers einen Reinwasserauslass 15 auf, durch welchen das gefilterte Wasser - in dieser
beispielhaften Ausgestaltungsform - in den Schachtauslass 16 geleitet wird, von dem
aus es in eine an den Schacht 5 angeschlossene Kanalisation gelangt.
[0030] Das Tragrohr verfügt hier in vorteilhafter Ausgestaltung über eine Entlastungsöffnung
17, durch welche bei einem zu hohen Anstieg des Rohwasserpegels im Schacht 5 das Rohwasser
unter Umgehung der Filtereinheit 10 in den Reinwasserauslass 15 gelangen kann. Am
Tragrohr 2 ist oberhalb der Entlastungsöffnung 17 ein in den Schacht 5 ragendes Ableitblech
18 vorgesehen, welches das von oben in den Schacht 5 einfließende Wasser ableitet,
so dass es nicht direkt in den Reinwasserraum 14 gelangt. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Schachteinsatz 1 an seinem Reinwasserauslass 15 flüssigkeitsführend mit dem
Schachtauslass 16 verbunden - und zwar über ein an die Form des Schachtes 5 permanent
angepasstes und in den Schachtauslass 16 mündendes Verbindungsrohrstück 19. Dieses
Verbindungsrohrstück 19 ist über Dichtlippen zirkumferent abgedichtet mit einem weiterführenden
Rohrabschnitt verbunden.
[0031] Fig. 3 zeigt ein vergrößertes Detail des Schachteinsatzes 1 an der Stelle, an welcher
der Abweiskegel 7 unterhalb der Passageöffnungen 6 der Wandung des Tragrohres 2 abgedichtet
anliegt. Hierfür weist der Abweiskegel 7 in dieser beispielhaften Ausgestaltung an
seiner ihn nach unten begrenzenden Körperkante eine angegossene Dichtlippe 23 auf.
Der Abweiskegel 7 ruht - wie zuvor beschrieben - auf einer Stütze 20 auf.
[0032] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines vorschlagsgemäßen Schachteinsatzes
1. Dieser weist als Leitelement einen anteilig im Schnitt dargestellten Abweiskegel
7 auf, welcher über einem im Schnitt dargestellten darunter liegenden Kegel 24 angeordnet
und mittels Verschraubungen 25 im Abstand zu diesem gehalten ist. Durch diese Beabstandung
ergibt sich ein Spalt 26, durch welchen das Rohwasser im Falle seines ungewollt heftigen
Anstieges im hier nicht dargestellten Schacht 5 einströmen kann. Es gelangt dabei
durch den Spalt 26 aufsteigend zur Entlastungsöffnung 17, welche hier durch das obere
offene Ende des Kegels 24 gebildet ist. Der Abweiskegel 7 stellt ein Ableitblech ähnlich
dem Ableitblech 18 der Fig. 2 dar, allerdings mit anderer Formgebung und Positionierung
im Schachteinsatz 1. Er überdeckt nämlich den Kegel 24 bei dieser Anordnung der Fig.
4 derart, dass das von oben in den Schacht 5 einlaufende Rohwasser nicht ungewollt
in die Entlastungsöffnung 17 gelangt.
[0033] Die hier dargestellte beispielhafte Ausführungsform des Schachteinsatzes 1 weist
eine Längenverstellung auf, mittels derer die Gesamtlänge des in einen oberen Rohrabschnitt
28 und einen unteren Rohrabschnitt 29 geteilten Tragrohres 2 auf unterschiedliche
Abmessungen in einem Schacht 5 angepasst werden kann. Bei der hier dargestellten Ausführungsform
handelt es sich hier um vier am Umfang des Tragrohres 2 angeordnete Flachstäbe 27,
welche - hier mit einer beispielhaften Länge dargestellt - jeweils an ihrem oberen
Ende fest mit dem oberen, den Kragen 4 tragenden Rohrabschnitt 28 befestigt sind und
hier beispielhaft an der Außenwand des Tragrohres 2 nach unten ragen. Jeder Flachstab
27 weist - über seine Länge verteilt - Durchbrechungen in Form von Bohrungen 30 auf.
[0034] Der untere Rohrabschnitt 29 kann - bei dieser Ausführungsform vom oberen Rohrabschnitt
28 beabstandet - hier stufenweise von der hier dargestellten höchsten Position in
seiner Höhenanordnung innerhalb des Schachtes 5 verstellt werden. Hierfür wird eine
Schraube durch die entsprechende Bohrung geführt und in oder an dem unteren Rohrabschnitt
29 festgelegt - hier an dessen oberem Bund. Hierdurch kann effektiv die Höhenlage
des Reinwasserauslasses 15 an unterschiedliche Höhenlagen der hier nicht dargestellten
Schachtauslässe 16 angepasst werden.
[0035] Bei dieser beispielhaften Ausführungsform liegt nicht - wie in den Fig. 1 bis 3 gezeigt
- der Abweiskegel 7 der Wandung des Tragrohres 2 abdichtend an, sondern der Kegel
24, welcher dafür an seinem unteren Ende eine aus Übersichtlichkeitsgründen hier nicht
dargestellte Dichtlippe aufweist. Die Handhabe in Form einer Ringmutter 8 ist jedoch
auch hier am Abweiskegel 7 angebracht. Der Abweiskegel 7 sowie der über eine Verschraubung
25 mit diesem verbundene Kegel 24 sind somit vorteilhaft einteilig handhabbar dem
übrigen Schachteinsatz 1 werkzeuglos entnehmbar.
1. Schachteinsatz für einen Straßeneinlauf,
mit einem aufrecht im Schacht des Straßeneinlaufes anbringbaren Tragrohr, welches
ein oberes, offenes Stirnende als Rohwassereinlass sowie einen Reinwasserauslass aufweist,
sowie mit einer Filtereinheit, welche einen durchströmbaren Filter aufweist und welcher
wenigstens eine Zulauf- und eine Ablauföffnung aufweist,
wobei der Reinwasserauslass an die Ablauföffnung der Filtereinheit gegen das Eindringen
von Rohwasser abgedichtet angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filtereinheit (10) unterhalb des Reinwasserauslasses (15) angeordnet ist,
und dass ein Leitelement vorgesehen ist, welches das Rohwasser an dem Reinwasserauslass (15)
vorbei zu der Filtereinheit (10) leitend angeordnet ist.
2. Schachteinsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitelement im Tragrohr (2) angeordnet ist.
3. Schachteinsatz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitelement als Abweiskegel (7) ausgestaltet ist, welcher mit seinem verjüngten
Ende in Richtung des Rohwassereinlasses (3) weisend angeordnet ist.
4. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitelement eine seine werkzeuglose Montage und/oder Demontage ermöglichende
Handhabe aufweist.
5. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragrohr (2) an seinem oberen Stirnende einen das Abstützen im Schacht ermöglichenden
Kragen (4) aufweist.
6. Schachteinsatz nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragrohr (2) zwischen dem Kragen (4) und dem Reinwasserauslass (15) längenveränderlich
ausgestaltet ist.
7. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragrohr (2) wenigstens eine seine Wandung durchbrechende Passageöffnung (6)
für das Rohwasser aufweist.
8. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen unterhalb der Passageöffnung (6) und oberhalb der Filtereinheit (10) angeordneten
Reinwasserraum (14).
9. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Zulauföffnung eines das Filtermaterial (12) aufnehmenden Filterraumes
unterhalb des Reinwasserraumes (14) angeordnet ist und die Filtereinheit (10) das
Reinwasser aufwärts in den Reinwasserraum (14) leitend ausgestaltet ist.
10. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinwasserauslass (15) flüssigkeitsführend mit einem Schachtauslass (16) verbunden
ist.
11. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die tiefste Stelle des gegen das Eindringen von Rohwasser abgedichteten Reinwasserauslasses
(15) einen Pegelstand innerhalb des Schachteinsatzes (1) bestimmt, und dass im Abstand
oberhalb dieses vorbestimmten Pegelstandes eine Entlastungsöffnung (17) in dem Schachteinsatz
(1) vorgesehen ist,
derart, dass bei Überschreitung des vorbestimmten Pegelstandes und Erreichen der Entlastungsöffnung
(17) Rohwasser unter Umgehung der Filtereinheit (10) in den Reinwasserauslass (15)
gelangt.
12. Schachteinsatz nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Ableitblech (18) vorgesehen und derart angeordnet ist, dass es die Entlastungsöffnung
(17) gegen ein Eindringen des von oben in den Schacht einströmendem Rohwassers sichert.
13. Schachteinsatz nach den Ansprüchen 7 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlastungsöffnung (17) auf Höhe der Passageöffnung (6) angeordnet ist,
und das Leitelement das Ableitblech bildet.
14. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filtereinheit (10) eine ihre werkzeuglose Entnahme aus dem Schachteinsatz (1)
ermöglichende Handhabe aufweist.
15. Straßeneinlauf mit Schachteinsatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.