(19)
(11) EP 2 319 996 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.05.2011  Patentblatt  2011/19

(21) Anmeldenummer: 10190768.1

(22) Anmeldetag:  10.11.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E03F 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 10.11.2009 DE 202009013697 U

(71) Anmelder: Funke Kunststoffe GmbH
59071 Hamm-Uentrop (DE)

(72) Erfinder:
  • Funke, Norbert
    48324 Sendenhorst (DE)
  • Funke, Hans Günter
    48324 Sendenhorst (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Ludwig 
Habbel & Habbel Patentanwälte Am Kanonengraben 11
48151 Münster
48151 Münster (DE)

   


(54) Schachteinsatz für einen Straßeneinlauf


(57) Schachteinsatz für einen Straßeneinlauf, mit einem aufrecht im Schacht des Straßeneinlaufes anbringbaren Tragrohr, welches ein oberes, offenes Stirnende als Rohwassereinlass sowie einen Reinwasserauslass aufweist, sowie mit einer Filtereinheit, welche einen durchströmbaren Filter aufweist und welcher wenigstens eine Zulauf- und eine Ablauföffnung aufweist, wobei der Reinwasserauslass an die Ablauföffnung der Filtereinheit gegen das Eindringen von Rohwasser abgedichtet angeschlossen ist, bei welchem die Filtereinheit unterhalb des Reinwasserauslasses angeordnet ist, und ein Leitelement vorgesehen ist, welches das Rohwasser an dem Reinwasserauslass vorbei zu der Filtereinheit leitend angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schachteinsatz für einen Straßeneinlaufschacht, der zur Filtration des in den Schacht einströmenden Wassers dient.

[0002] Straßeneinläufe dienen dem Zuführen von Oberflächenwasser in eine unterirdische Kanalisation und sind als solche bekannt.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in seiner Bauform an eine als "Hamburger Trumme" bekannten Straßeneinlauf angepassten Schachtfilter für das Filtern/Reinigen des durch den Schachteinlauf geleiteten Oberflächenwassers zu schaffen.

[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Schachteinsatz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

[0005] Eine solche "Hamburger Trumme" kennzeichnen folgende Besonderheiten: In ihrem unteren Bereich weist diese einen so genannten Nassschlammfang auf, in welchem sich Blätter und anderer in die Trumme eingespülter Grobschmutz sammeln können und aus welchem diese turnusmäßig entfernt werden. Der Schachtauslass, durch welchen das eingespülte Wasser von der Trumme aus in die angeschlossene Kanalisation ablaufen kann, liegt hierbei oberhalb dieses Nassschlammfanges, wodurch praxisübliche Filtereinsätze nicht oder nur unzureichend für eine ausreichende "Feinfilterung" dienen können. Eine solche Feinfilterung kann jedoch bei einer derartigen Trumme wünschenswert dann vorgesehen sein, wenn nicht nur Grobschmutz, wie Laub und Müll zurückgehalten werden sollen, sonder auch andere, das Wasser verunreinigende Feinschmutzanteile, wie Gummiabrieb von Fahrzeugreifen, Schwermetalle, Öl oder Kraftstoffe.

[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, einen Schachteinsatz derart auszugestalten, dass einerseits seine das Zurückhalten von Feinschmutzanteilen ermöglichende Filtereinheit unterhalb deren Reinwasserauslasses angeordnet ist und dass er andererseits weiterhin die Nutzung des Nassschlammfanges als "Grobschmutzaufnahme" ermöglicht.

[0007] Wie auch bei praxisüblichen Schachteinsätzen bekannt, weist auch ein vorschlagsgemäßer Schachteinsatz ein so genanntes Tragrohr auf, durch dessen oberes Stirnende das in den Schacht eindringende, als Rohwasser bezeichnete Schmutzwasser einfließen kann. Das Rohwasser wird vorschlagsgemäß über ein Leitelement an dem Reinwasserauslass des Schachteinsatzes vorbei zu der Filtereinheit geleitet. Diese Filtereinheit kann in vorteilhafter Ausgestaltung in ihrem ringförmigen Filterraum einen radial durchströmbaren, hohlzylinderförmigen Filtereinsatz mit einer inneren Hohlkammer aufweisen. Das Rohwasser fließt im Schacht schwerkraftbedingt nach unten und kann innerhalb dessen ansteigen, wobei es den Filtereinsatz radial von außen nach innen durchströmt und in dessen innenliegende Hohlkammer eindringt. Das gefilterte Reinwasser gelangt von dort aus zum Reinwasserauslass des Schachteinsatzes über welchen aus es zum Auslass des Schachtes geführt wird.

[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung kann das Tragrohr einen sich von seiner Wandung aus nach innen erstreckenden umlaufenden Bund ausbilden, auf welchem die Filtereinheit aufruhen kann. Die Filtereinheit wiederum kann hierfür an ihrem oberen Ende einen sich radial nach außen erstreckenden, ringförmigen Kragen ausbilden, so dass der Kragen den Bund 'überlappend' auf diesem aufliegen kann. Dieser Bund kann vorteilhaft derart ausgestaltet sein, dass er einerseits eine durch Wasser und die bei der Filterung aufgenommenen Schmutzanteile beschwerten Filtereinheit sicher tragen kann, andererseits aber auch eine von oben in den Schachteinsatz eingelassene Austausch-Filtereinheit selbst dann zuverlässig hält, wenn man diese aus vergleichsweise großer Höhe in den Schachteinsatz hineinfallen lässt.

[0009] In preisgünstiger Ausgestaltung kann vorgesehen sein, die Filtereinheit - wie zuvor beschrieben - einfach schwerkraftbedingt auf dem Bund des Tragrohres aufliegen zu lassen. Es kann jedoch ebenso vorgesehen sein, dass die Filtereinheit in eine Art 'Schnappverschluss' einrastet und von diesem gegen ein unbeabsichtigtes Hochdrücken oder Schrägstellen im Schachteinsatz gesichert ist. Weiterhin kann an der Auflagestelle der Filtereinheit entweder auf deren Seite oder aber seitens des Tragrohr-Bundes eine Dichtung - in preisgünstiger Ausgestaltung mit einem handelsüblichen Dichtring - vorgesehen sein, welche das Eindringen von Rohwasser über diese Auflagestelle effektiv verhindern kann.

[0010] Im Rahmen dieses Vorschlages ist auch dann von nur einem Tragrohr die Rede, wenn sich dieses aus mehreren einzelnen, miteinander verbundenen oder aneinandergesteckten Abschnitten zusammensetzt.

[0011] Mit einem vorschlagsgemäß ausgestalteten Schachteinsatz können wirkungsvoll Schächte in der zuvor beschriebenen Bauform der "Hamburger Trumme" bestückt oder nachgerüstet werden, ebenso aber auch andere Schachtformen, bei denen eine vorschlagsgemäße Schachteinsatz-Form vorteilig ist.

[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung ist das Leitelement im Tragrohr des Schachteinsatzes angeordnet und kann gegenüber dessen Innenraum zirkumferent abdichtend anliegen, so dass gewährleistet ist, dass das einlaufende Rohwasser nicht ungefiltert in die unterhalb des Leitelementes liegenden Tragrohrbereiche und/oder den Reinwasserauslass gelangt. Das Leitelement kann in seiner Funktionsposition beispielhaft derart gehalten sein, dass es auf Stützen aufruht, welche auf einem innenliegenden Bund des Tragrohres oder auf der Oberseite der unter dem Leitelement angeordneten Filtereinheit aufstehen.

[0013] Das Leitelement kann besonders vorteilhaft als so genannter Abweiskegel ausgestaltet sein, wobei dieser mit seiner mit seinem verjüngten Ende in Richtung des Rohwassereinlasses - also nach oben weisend - angeordnet ist. Das Rohwasser kann also vorteilhaft auf der schrägen Mantelfläche des Kegels oder Kegelstumpfes auftreffen und wird von dieser Fläche über den Radius des Kegels hinaus abgeleitet. Der Abweiskegel kann besonders vorteilhaft an seiner ihn nach unten begrenzenden Körperkante eine aufgesteckte oder angegossene umlaufende Dichtlippe aus Gummi o. ä. aufweisen, welche sich beim Einsetzen des Kegels in das Tragrohr flüssigkeitsdicht abschließend an dieses anlegt und die Kontaktstelle somit zuverlässig abdichtet.

[0014] Um das Leitelement bei einer Wartung oder Reinigung des Schachtes und/oder des Filters schnell und einfach angreifen zu können, kann es eine Handhabe - vorteilhaft in Form einer Augenschraube oder Ringmutter, eines Haken oder Griffes - aufweisen, mit welcher es, ohne den Einsatz von Werkzeugen zu erfordern, von Hand aus dem Schacht entnehmbar und später wieder einsetzbar ist. Es kann aber ebenso vorgesehen sein, das Leitelement an dieser Handhabe mittels eines Hakens oder Ähnlichem aus dem Schacht zu entfernen.

[0015] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann das Tragrohr an oder nahe seinem oberen Stirnende einen Kragen aufweisen, mit welchem es sich im Schacht abstützen kann. Ein solcher Kragen kann beispielsweise als ein umlaufender, sich nach oben erweiternder kegelartiger Abschnitt ausgestaltet sein, welcher nach dem Einhängen in den Schacht beispielsweise auf einem nach innen weisenden Schachtvorsprung aufsitzt. Hierdurch kann effektiv das gesamte, in den Schacht eindringende Rohwasser zuverlässig erfasst werden. Ein derartiger Rohr-Kragen ermöglicht einen zentrierten Sitz des Schachtfilters im Schacht bei gleichzeitig einfacher und kostengünstiger Herstellung. Es kann alternativ jedoch ebenso vorgesehen sein, den Schachtfilter - beispielsweise mit dem unteren Ende des Tragrohres oder der Filtereinheit - im unteren Teil des Schachtes aufstützen zu lassen oder ihn anderweitig im Schacht zu halten.

[0016] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung weist ein vorschlagsgemäßer Schachteinsatz ein zwischen dem Kragen und dem Reinwasserauslass längenverändernd verstellbares Tragrohr auf, mittels dessen der Schachteinsatz an unterschiedliche Höhenlagen von der Auflage des Kragens und dem Schachtauslass, auf dessen Höhe der Reinwasserauslass des Schachteinsatzes angeordnet ist, anpassen zu können. Hierfür kann das Tragrohr beispielsweise teleskopierbar verschieblich ausgestaltet sein oder zwei übereinander angeordnete Rohrabschnitte aufweisen, welche über ein Rohrgewinde miteinander verschraubbar sind. Beim Verdrehen des unteren Abschnittes verändert sich somit die Länge des mehrteiligen Tragrohres und der Reinwasserauslass kann so auf die Höhe des Schachtauslassen herausgeschraubt werden. In besonders preisgünstiger, reparaturfreundlicher und robuster Ausführung wird diese Verstellmöglichkeit über Tragstäbe in Form von Flachmaterial ermöglicht, welche an einem Ende fest mit dem oberen, den Kragen tragenden Rohrabschnitt befestigt sind und an der Wand des Tragrohres nach unten ragen. Diese Tragstäbe weisen - über die Länge eines jeden Flachstabes verteilt - Durchbrechungen auf, durch welche hindurch eine Verschraubung mit dem unteren Rohrabschnitt realisierbar ist. Diese Durchbrechungen können in Form von Langlöchern oder einzelnen Bohrungen vorgesehen sein und somit eine stufenlose oder stufenweise Verstellung ermöglichen. Dabei kann vorgesehen sein, einen sich ggf. durch die Verstellung der Tragrohrlänge ergebenden Offenbereich mittels eines zusätzlichen zylinderförmigen Rohrstückes zu verschließen.

[0017] Um das Rohwasser über den Leitkegel hinweg zur Filtereinheit führen zu können, kann das Tragrohr wenigstens eine, vorteilhaft auch mehrere, die Rohrwandung durchbrechende Passageöffnung aufweisen. Die Passageöffnungen können vorteilhaft groß ausgestaltet sein, so dass mit dem Wasser eingeschwemmter Grobschmutz, wie beispielsweise Blätter, ungehindert ablaufen und weiter geführt werden können.

[0018] Der Schachtfilter kann einen Reinwasserraum aufweisen, welcher vorteilhaft unterhalb der Passageöffnung und oberhalb der Filtereinheit angeordnet ist. In diesem Raum kann sich das nach dem Passieren des Filters als Reinwasser bezeichnete Wasser sammeln und von dort aus dem Reinwasserauslass zugeführt werden. Durch eine am Leitelement vorgesehene Dichtung kann effektiv das Eindringen von ungefiltertem Rohwasser in den Reinwasserraum verhindert werden, wodurch stets ein gewünschter Reinheitsgrad des aus dem Schachtauslass in eine Kanalisation geführten Wassers sichergestellt werden.

[0019] Der Raum der Filtereinheit, in welchem das Filtermaterial angeordnet ist, ist als Filterraum bezeichnet. Dieser Filterraum weist wenigstens eine Zulauföffnung für das Rohwasser und wenigstens eine Ablauföffnung für das gefilterte Reinwasser auf. Vorteilhaft kann hierbei vorgesehen sein, dass die Zulauföffnung - oder bei mehreren Zulauföffnungen wenigstens eine von diesen - unterhalb des Reinwasserraumes angeordnet ist. Das in den Filterraum eindringende Rohwasser kann somit bei ansteigendem Wasserpegel von hier aus effektiv zu dem darüber liegenden Reinwasserraum geleitet werden.

[0020] Besonders vorteilhaft kann der Schachteinsatz an seinem Reinwasserauslass flüssigkeitsführend mit dem Schachtauslass verbunden sein. Beispielsweise durch ein Verbindungsrohrstück, welches - flexibel oder in seiner Ausgestaltung an die Form des Schachtes permanent angepasst geformt - vom Reinwasserauslass in den Schachtauslass mündet. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Verbindungsrohrstück beispielsweise mit zirkumferent an dessen Außenwand angebrachten Dichtlippen an der inneren Wandung des Schachtauslasses oder eines weiterführenden Rohrabschnittes abgedichtet anliegt. Hierdurch kann das gefilterte Reinwasser zuverlässig einer dem Schacht angeschlossenen Kanalisation zugeführt und gleichzeitig effektiv verhindert werden, dass Rohwasser unter Umgehung der Filtereinheit direkt in den Schachtauslass gelangt.

[0021] Es kann jedoch in Ausnahmefällen ebenso bewusst Rohwasser in den Reinwasserraum eingeleitet werden. Beispielsweise im Fall eines raschen Ansteigens des Wasserpegels im Schacht. Dies kann beispielsweise dann auftreten, wenn die Filterleistung eines Filters wegen übermäßiger Verschmutzung deutlich nachlässt oder aber bei einer Flutung eines Schachtes im Falle von schweren Regenfällen. Um zu verhindern, dass der Schacht komplett überflutet und das Wasser zurück zur Straße gedrückt wird, kann ein vorschlagsgemäßer Schachtfilter besonders vorteilhaft eine Entlastungsöffnung aufweisen - in vorteilhafter Ausgestaltung als ein fensterartiger Durchbruch des Tragrohres in dem Bereich, in welchem es einen Reinwasserraum ausbildet. Die Entlastungsöffnung ist hierbei derart positioniert, dass bei Überschreiten eines vorbestimmten Pegelstandes das Rohwasser unter Umgehung der Filtereinheit in den Reinwasserauslass und somit in den Schachtauslass gelangen kann.

[0022] Um effektiv zu verhindern, dass unter 'normalen' Bedingungen von oben einströmendes und außenseitig des Tragrohres abfließendes Rohwasser bereits ungefiltert durch die Entlastungsöffnung eindringt, kann vorteilhaft ein diese nach oben hin abschirmendes Ableitblech vorgesehen sein - beispielhaft in Form eines sich über die Wandung des Tragrohres nach außen in den Schacht erstreckendes, Vordach-ähnliches Blechstück. Ein solches Ableitblech kann jedoch ebenso ausgebildet sein durch das Leitelement, wobei dieses Leitelement durch seine Anordnung die Entlastungsöffnung überdeckt.

[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die Entlastungsöffnung ausgebildet als das oben offene Ende eines hohlen Kegelstumpfes, welcher unterhalb des Leitelementes - beispielweise ausgebildet als ein Abweiskegel - angeordnet ist. Hierbei liegen der obere Abweiskegel und der untere Kegel jeweils mit ihrem sich verjüngenden Bereich nach oben weisend übereinander, wobei der obere Abweiskegel den unteren überdeckt - wenigstens derart, dass die Entlastungsöffnung am unteren Kegel gegen das von oben einströmende Rohwasser abschirmend überdeckt wird. Das als Abweiskegel ausgebildete Leitelement bildet hierbei das Ableitblech für die beschriebene Abschirmung der Entlastungsöffnung aus.

[0024] Zwischen dem Abweiskegel und dem darunter beabstandet angeordneten Kegel wird ein Spalt ausgebildet, durch welchen das rasch im Schacht aufsteigende Rohwasser eintreten und zur Entlastungsöffnung gelangen kann. Von dort aus gelangt es dann zum Reinwasserauslass. Der Rohwasserpegel kann bei einer besonders hohen Anordnung der Entlastungsöffnung derart stark ansteigen, dass durch den sich somit im Schacht erhöhenden Wasserdruck das Durchströmen des Filters durch das Rohwasser vorteilhaft unterstützt wird.

[0025] Die Filtereinheit kann in vorteilhafter Ausgestaltung eine Handhabe aufweisen, mit welcher sie, ohne eine Verwendung von Werkzeugen zu erfordern, dem Schachtfilter entnehmen zu können. Beispielsweise in Form einer an ihrer Oberseite angebrachten Augenschraube oder Ringmutter, eines Hakens oder Griffes. Diese Handhabe bietet die bereits bei den Anwendungsbeispielen der Handhabe des Leitelementes beschriebenen Vorteile. Die Filtereinheit kann so einfach und zeitsparend dem Schachteinsatz entnommen, gereinigt bzw. ausgetauscht und dann wieder an den Einsatzort zurück verbracht werden.

[0026] Ein mit einem vorschlagsgemäßen Schachteinsatz ausgestatteter Straßeneinlauf kann die Vorteile der Grobschmutzabsonderung im Nassschlammfang mit denen einer durch den Schachteinsatz realisierten Feinfilterung effektiv verbinden.

[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1
eine Seitenansicht eines in einem Schacht ange- ordneten Schachteinsatzes,
Fig. 2
den Schachteinsatz aus Fig. 1 in um 90° gedrehter Ansicht,
Fig. 3
eine vergrößerte Darstellung eines Dichtungs- Details aus Fig. 1, und
Fig. 4
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schacht- einsatzes in einer Ansicht ähnlich Fig. 2.


[0028] In den Fig. 1 und Fig. 2 ist mit 1 eine beispielhafte Ausführungsform eines in einem Schacht 5 angeordneten Schachteinsatzes 1 dargestellt, welcher ein Tragrohr 2 mit seinem als Rohwassereinlass 3 dienenden, oben offenen Stirnende sowie einen an diesem Ende angeordneten Kragen 4 aufweist, mit welchem sich das Tragrohr 2 im Schacht 5 abstützt. Das Tragrohr 2 weist zudem mehrere Passageöffnungen 6 auf, durch welche das Rohwasser in einen den Schachteinsatz 1 umgebenden Schachtinnenraum ablaufen kann. Innerhalb des Tragrohres 2 ist ein Leitelement in Form eines Abweiskegels 7 vorgesehen, welcher mit seinem verjüngten Ende in Richtung des Rohwassereinlasses weist. An diesem verjüngten Ende ist eine Handhabe in Form einer Ringmutter 8 vorgesehen, mit welcher sich der Abweiskegel 7 dem Schachteinsatz 1 entnehmen lässt. Der Abweiskegel 7 ruht auf Stützen 20 auf, wobei diese auf der Oberseite der oberhalb des Nassschlammfanges 21 angeordneten Filtereinheit 10 aufstehen. Das Tragrohr 2 bildet an seinem unteren Ende einen Bund 9 aus, auf welchem schwerkraftbedingt die Filtereinheit 10 mit ihrem Deckelkragen 11 aufliegt. An dieser Auflagestelle kann eine ringförmige Gummidichtung vorgesehen sein.

[0029] Im ringförmigen Filterraum der Filtereinheit 10, welcher vom Wasser radial von außen nach innen durchströmbar ist, ist ein Filtermaterial 12 eingebracht. Nach dem Passieren dieses Filterraumes gelangt das nun als Reinwasser bezeichnete Wasser in die von der Filtereinheit 10 ausgebildete innere Hohlkammer 13, steigt darin auf und gelangt dann durch die Ablauföffnung 22 der Filtereinheit 10 in den oberhalb an die Filtereinheit 10 anschließenden Reinwasserraum 14. Der Schachteinsatz 1 weist für den Ablauf des Wassers einen Reinwasserauslass 15 auf, durch welchen das gefilterte Wasser - in dieser beispielhaften Ausgestaltungsform - in den Schachtauslass 16 geleitet wird, von dem aus es in eine an den Schacht 5 angeschlossene Kanalisation gelangt.

[0030] Das Tragrohr verfügt hier in vorteilhafter Ausgestaltung über eine Entlastungsöffnung 17, durch welche bei einem zu hohen Anstieg des Rohwasserpegels im Schacht 5 das Rohwasser unter Umgehung der Filtereinheit 10 in den Reinwasserauslass 15 gelangen kann. Am Tragrohr 2 ist oberhalb der Entlastungsöffnung 17 ein in den Schacht 5 ragendes Ableitblech 18 vorgesehen, welches das von oben in den Schacht 5 einfließende Wasser ableitet, so dass es nicht direkt in den Reinwasserraum 14 gelangt. In der dargestellten Ausführungsform ist der Schachteinsatz 1 an seinem Reinwasserauslass 15 flüssigkeitsführend mit dem Schachtauslass 16 verbunden - und zwar über ein an die Form des Schachtes 5 permanent angepasstes und in den Schachtauslass 16 mündendes Verbindungsrohrstück 19. Dieses Verbindungsrohrstück 19 ist über Dichtlippen zirkumferent abgedichtet mit einem weiterführenden Rohrabschnitt verbunden.

[0031] Fig. 3 zeigt ein vergrößertes Detail des Schachteinsatzes 1 an der Stelle, an welcher der Abweiskegel 7 unterhalb der Passageöffnungen 6 der Wandung des Tragrohres 2 abgedichtet anliegt. Hierfür weist der Abweiskegel 7 in dieser beispielhaften Ausgestaltung an seiner ihn nach unten begrenzenden Körperkante eine angegossene Dichtlippe 23 auf. Der Abweiskegel 7 ruht - wie zuvor beschrieben - auf einer Stütze 20 auf.

[0032] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines vorschlagsgemäßen Schachteinsatzes 1. Dieser weist als Leitelement einen anteilig im Schnitt dargestellten Abweiskegel 7 auf, welcher über einem im Schnitt dargestellten darunter liegenden Kegel 24 angeordnet und mittels Verschraubungen 25 im Abstand zu diesem gehalten ist. Durch diese Beabstandung ergibt sich ein Spalt 26, durch welchen das Rohwasser im Falle seines ungewollt heftigen Anstieges im hier nicht dargestellten Schacht 5 einströmen kann. Es gelangt dabei durch den Spalt 26 aufsteigend zur Entlastungsöffnung 17, welche hier durch das obere offene Ende des Kegels 24 gebildet ist. Der Abweiskegel 7 stellt ein Ableitblech ähnlich dem Ableitblech 18 der Fig. 2 dar, allerdings mit anderer Formgebung und Positionierung im Schachteinsatz 1. Er überdeckt nämlich den Kegel 24 bei dieser Anordnung der Fig. 4 derart, dass das von oben in den Schacht 5 einlaufende Rohwasser nicht ungewollt in die Entlastungsöffnung 17 gelangt.

[0033] Die hier dargestellte beispielhafte Ausführungsform des Schachteinsatzes 1 weist eine Längenverstellung auf, mittels derer die Gesamtlänge des in einen oberen Rohrabschnitt 28 und einen unteren Rohrabschnitt 29 geteilten Tragrohres 2 auf unterschiedliche Abmessungen in einem Schacht 5 angepasst werden kann. Bei der hier dargestellten Ausführungsform handelt es sich hier um vier am Umfang des Tragrohres 2 angeordnete Flachstäbe 27, welche - hier mit einer beispielhaften Länge dargestellt - jeweils an ihrem oberen Ende fest mit dem oberen, den Kragen 4 tragenden Rohrabschnitt 28 befestigt sind und hier beispielhaft an der Außenwand des Tragrohres 2 nach unten ragen. Jeder Flachstab 27 weist - über seine Länge verteilt - Durchbrechungen in Form von Bohrungen 30 auf.

[0034] Der untere Rohrabschnitt 29 kann - bei dieser Ausführungsform vom oberen Rohrabschnitt 28 beabstandet - hier stufenweise von der hier dargestellten höchsten Position in seiner Höhenanordnung innerhalb des Schachtes 5 verstellt werden. Hierfür wird eine Schraube durch die entsprechende Bohrung geführt und in oder an dem unteren Rohrabschnitt 29 festgelegt - hier an dessen oberem Bund. Hierdurch kann effektiv die Höhenlage des Reinwasserauslasses 15 an unterschiedliche Höhenlagen der hier nicht dargestellten Schachtauslässe 16 angepasst werden.

[0035] Bei dieser beispielhaften Ausführungsform liegt nicht - wie in den Fig. 1 bis 3 gezeigt - der Abweiskegel 7 der Wandung des Tragrohres 2 abdichtend an, sondern der Kegel 24, welcher dafür an seinem unteren Ende eine aus Übersichtlichkeitsgründen hier nicht dargestellte Dichtlippe aufweist. Die Handhabe in Form einer Ringmutter 8 ist jedoch auch hier am Abweiskegel 7 angebracht. Der Abweiskegel 7 sowie der über eine Verschraubung 25 mit diesem verbundene Kegel 24 sind somit vorteilhaft einteilig handhabbar dem übrigen Schachteinsatz 1 werkzeuglos entnehmbar.


Ansprüche

1. Schachteinsatz für einen Straßeneinlauf,

mit einem aufrecht im Schacht des Straßeneinlaufes anbringbaren Tragrohr, welches ein oberes, offenes Stirnende als Rohwassereinlass sowie einen Reinwasserauslass aufweist,

sowie mit einer Filtereinheit, welche einen durchströmbaren Filter aufweist und welcher wenigstens eine Zulauf- und eine Ablauföffnung aufweist,

wobei der Reinwasserauslass an die Ablauföffnung der Filtereinheit gegen das Eindringen von Rohwasser abgedichtet angeschlossen ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Filtereinheit (10) unterhalb des Reinwasserauslasses (15) angeordnet ist,

und dass ein Leitelement vorgesehen ist, welches das Rohwasser an dem Reinwasserauslass (15) vorbei zu der Filtereinheit (10) leitend angeordnet ist.


 
2. Schachteinsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitelement im Tragrohr (2) angeordnet ist.
 
3. Schachteinsatz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitelement als Abweiskegel (7) ausgestaltet ist, welcher mit seinem verjüngten Ende in Richtung des Rohwassereinlasses (3) weisend angeordnet ist.
 
4. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leitelement eine seine werkzeuglose Montage und/oder Demontage ermöglichende Handhabe aufweist.
 
5. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragrohr (2) an seinem oberen Stirnende einen das Abstützen im Schacht ermöglichenden Kragen (4) aufweist.
 
6. Schachteinsatz nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragrohr (2) zwischen dem Kragen (4) und dem Reinwasserauslass (15) längenveränderlich ausgestaltet ist.
 
7. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tragrohr (2) wenigstens eine seine Wandung durchbrechende Passageöffnung (6) für das Rohwasser aufweist.
 
8. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen unterhalb der Passageöffnung (6) und oberhalb der Filtereinheit (10) angeordneten Reinwasserraum (14).
 
9. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Zulauföffnung eines das Filtermaterial (12) aufnehmenden Filterraumes unterhalb des Reinwasserraumes (14) angeordnet ist und die Filtereinheit (10) das Reinwasser aufwärts in den Reinwasserraum (14) leitend ausgestaltet ist.
 
10. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reinwasserauslass (15) flüssigkeitsführend mit einem Schachtauslass (16) verbunden ist.
 
11. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass die tiefste Stelle des gegen das Eindringen von Rohwasser abgedichteten Reinwasserauslasses (15) einen Pegelstand innerhalb des Schachteinsatzes (1) bestimmt, und dass im Abstand oberhalb dieses vorbestimmten Pegelstandes eine Entlastungsöffnung (17) in dem Schachteinsatz (1) vorgesehen ist,

derart, dass bei Überschreitung des vorbestimmten Pegelstandes und Erreichen der Entlastungsöffnung (17) Rohwasser unter Umgehung der Filtereinheit (10) in den Reinwasserauslass (15) gelangt.


 
12. Schachteinsatz nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Ableitblech (18) vorgesehen und derart angeordnet ist, dass es die Entlastungsöffnung (17) gegen ein Eindringen des von oben in den Schacht einströmendem Rohwassers sichert.
 
13. Schachteinsatz nach den Ansprüchen 7 und 12,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Entlastungsöffnung (17) auf Höhe der Passageöffnung (6) angeordnet ist,

und das Leitelement das Ableitblech bildet.


 
14. Schachteinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Filtereinheit (10) eine ihre werkzeuglose Entnahme aus dem Schachteinsatz (1) ermöglichende Handhabe aufweist.
 
15. Straßeneinlauf mit Schachteinsatz (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 




Zeichnung