[0001] Die Erfindung betrifft ein Profilmodul zur Herstellung einer Dachkonstruktion nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Dachkonstruktion
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
[0002] Zur Überdachung beispielsweise von Terrassen ist es bekannt, Profil- bzw. Sprossenkonstruktionen
einzusetzen, welche Plattenelemente aufnehmen. Eine solche Dachkonstruktion erfolgt
regelmäßig unter Einsatz von Sparren, welche beabstandet zueinander angeordnet sind,
und auf denen beabstandet zueinander Dachlatten in Querrichtung befestigt sind. Als
Dachlatten kommen häufig sogenannte Profilsprossen zum Einsatz, auf denen vorzugsweise
aus thermoplastischem Kunststoff hergestellte Plattenelemente befestigt werden.
[0003] Nachteilig an den vorbekannten Konstruktionen ist, dass sich die aus thermoplastischem
Kunststoff bestehenden Plattenelemente unter Wärmeeinwirkungen verformen, wobei es
zu störenden Geräuschentwicklungen sowie zu Beschädigungen der Plattenelemente kommen
kann. Diese Geräuschentwicklungen sind insbesondere auf Relativbewegungen zwischen
den Dachlatten bzw. Profilen und Plattenelementen auf Grund der Materialausdehnungen
der Plattenelemente zurückzuführen.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
ein Profilmodul zur Herstellung einer Dachkonstruktion sowie eine Dachkonstruktion
zu schaffen, bei der einer durch thermische Verformung bedingten Geräuschentwicklung
entgegengewirkt ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Mit der Erfindung ist ein Profilmodul zur Herstellung einer Dachkonstruktion geschaffen,
bei dem einer durch thermische Verformung bedingten Geräuschentwicklung entgegengewirkt
ist. Die schwimmend auf dem Führungsprofil angeordneten Schlittenelemente dienen der
Befestigung der Plattenelemente. Durch die schwimmende Verbindung der Plattenelemente
mit dem Führungsprofil über die Schlittenelemente werden Geräuschentwicklungen auf
Grund von thermischen Verformungen der Plattenelemente vermieden.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung weist das Führungsprofil außen an zwei gegenüberliegenden
Seiten jeweils einen Hinterschnitt auf, in den das Schlittenelement eingreift. Hierdurch
ist eine Führung des Schlittenelements an dem Führungsprofil erzielt. In Ausgestaltung
der Erfindung weist das Führungsprofil an seiner dem Schlittenelement zugewandten
Oberseite wenigstens eine Öffnung auf. Diese Öffnung ist bevorzugt als Schlitz ausgeführt,
welcher sich in Längsrichtung über das gesamte Führungsprofil erstreckt. Bevorzugt
weist das Schlittenmodul dabei einen Absatz auf, der durch die Öffnung des Führungsprofils
hindurchragt. Hierdurch ist eine Führung des Schlittenmoduls auf dem Führungsprofil
bewirkt.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist in dem Absatz eine Bohrung zum Einbringen einer
Schraube eingebracht. Hierdurch ist eine Befestigung eines Plattenelements auf dem
Schlittenmodul ermöglicht.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schlittenelement als C-Profilteil
ausgebildet, wobei die freien Kanten des C-Profils jeweils in einem Hinterschnitt
des Schlittenelements eingreift. Solche Profilteile sind leicht herstellbar und lassen
sich gut als Schlittenelemente verwenden.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Schlittenelement zwei Durchführungen
auf, durch die jeweils eine Führungsprofil bewegbar geführt ist. Hierdurch ist eine
relative Fixierung zweier Führungsprofile zueinander ermöglicht.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung sind die Durchführungen übereinander, winklig zueinander
in dem Schlittenelement angeordnet. Dabei sind die Durchführungen bevorzugt orthogonal
zueinander angeordnet. Hierdurch ist eine Verbindung von Sparren und Latten über ein
Schlittenelement ermöglicht. Die als Führungsprofil ausgebildeten Sparren und Latten
sind in dem Schlittenelement vertikal zueinander fixiert. Gleichwohl sind in horizontaler
Richtung Freiheitsgrade vorhanden, welche Bewegungen auf Grund thermischer Ausdehnung
von an dem Schlittenelement befestigten Plattenelementen ermöglichen.
[0011] Die gestellte Aufgabe wird weiterhin durch eine Dachkonstruktion mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 11 gelöst. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Profilmodule
als Latten zur Aufnahme von Plattenelementen sind diese auf dem Sparren schwimmend
gelagert, so dass im Falle einer Verformung von Plattenelementen auf Grund thermischer
Einwirkung eine Geräuschentwicklung vermieden ist.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung sind auch die Sparren zumindest teilweise Profilmodule
nach der vorliegenden Erfindung. Hierdurch sind zusätzlich Geräuschentwicklungen vermieden,
welche durch unterschiedliche Ausdehnungen von Sparren und Latten auf Grund thermischer
Einwirkungen entstehen können.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Sparren zumindest teilweise
zwei in Längsrichtung übereinander angeordnete Führungsprofile, wobei ein zweites
Führungsprofil mit wenigstens einem auf einem ersten Führungsprofil schwimmend gelagerten
Schlittenelement verbunden ist. Hierdurch ist die maximale freitragende Länge des
Sparrens erhöht.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Dachkonstruktion umfassend beabstandet
zueinander angeordnete Sparren, auf denen quer zu diesen beabstandet zueinander Latten
zur Aufnahme von Plattenelementen befestigt sind, wobei Sparren und Latten zumindest
teilweise Profilmodule nach der Erfindung sind und wobei durch ein Schlittenelement
jeweils ein Sparren und eine Latte übereinander geführt sind.
[0015] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung eines Profilmoduls mit befestigtem Plattenelement im
Schnitt;
- Figur 2
- die schematische Darstellung eines Profilmoduls in einer weiteren Ausführungsform
im Schnitt;
- Figur 3
- die schematische Darstellung eines Profilmoduls in einer dritten Ausführungsform im
Schnitt und
- Figur 4
- die schematische Darstellung eines Profilmoduls mit zwei orthogonal zueinander, übereinander
durchgeführten Führungsprofilen.
[0016] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Profilmodul 1 besteht im Wesentlichen aus einem
Führungsprofil 2, auf dem mehrere Schlittenelemente 3 schwimmend angeordnet sind.
Unter einer "schwimmenden Lagerung" ist nachfolgend eine in horizontaler und vertikaler
Richtung bewegliche Lagerung zu verstehen.
[0017] Das Führungsprofil 2 ist im Ausführungsbeispiel im Wesentlichen als C-Profil ausgebildet.
An seiner Oberseite 21 ist in das Führungsprofil 2 eine in Längsrichtung durchgehende
spaltartige Öffnung 22 eingebracht. Die Öffnung 22 dient dem Durchtritt eines Absatzes
32 der Schlittenelemente 3. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 sind im Übergang
zu seiner der Oberseite 21 gegenüberliegend angeordneten Bodenseite 23 gegenüberliegend
Hinterschnitte 24 zum Eingriff von Schlittenelementen 3 vorgesehen. Die Bodenseite
23 des Führungsprofils 3 ist zu beiden Längsseiten des Führungsprofils 2 verlängert
nach außen überstehend ausgebildet, so dass zusammen mit einem aufgesetzten Schlittenelement
3 im Wesentlichen ein Rechteckquerschnitt gebildet ist. Die Schlittenelemente 3 sind
in der Bodenseite 23 des Führungsprofils 2 Bohrungen 25 zur Durchführung von Befestigungsschrauben
4 eingebracht.
[0018] Das Schlittenelement 3 ist im Ausführungsbeispiel im Wesentlichen in Art eines C-Profils
ausgebildet. Dabei ist parallel zu seiner dem Führungsprofil 2 abgewandten Bodenseite
31 eine Zwischenwand 32 angeformt. Mittig sind Bodenseite 31 und Zwischenwand 32 über
zwei parallel zueinander angeordnete Stege 33 verbunden, zwischen denen eine Bohrung
34 zur Einbringung einer Schraube 41 eingebracht ist. Die Schraube 41 dient der Befestigung
eines Plattenelements 5 auf dem Schlittenelement 3. Das Schlittenelement 3 ist derart
ausgebildet, dass der Abstand seiner Seitenwände 34 größer ist als der Außenabstand
der Seitenwände 26 des Führungsprofils 2. Im montierten Zustand greifen die freien
Stege 35 des C-profilartigen Schlittenelements 3 in die Hinterschnitte 24 des Führungsprofils
2 ein. Dabei ist das Schlittenelement 3 auf dem Führungsprofil 2 sowohl in Längs-
als auch in Querrichtung auf dem Führungsprofil verschiebbar, so dass eine schwimmende
Lagerung des Schlittenelements 3 auf dem Führungsprofil 2 erzielt ist.
[0019] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist das Führungsprofil 2 in Form eines C-Profils
ausgebildet, wobei mittig an dessen Bodenseite 23 parallel zueinander zwei Stege 27
angeformt sind. Zwischen den Stegen 27 sind in Bodenseite 23 Bohrungen 25 zur Durchführung
einer Befestigungsschraube 4 eingebracht. Auch das Schlittenelement 3 ist im Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2 weitgehend in Art eines C-Profils ausgebildet. Mittig seiner geschlossenen
Bodenseite 31 ist in Richtung des Führungsprofils 3 ein Absatz 36 eingeformt, der
durch die Öffnung 22 des Führungsprofils 2 hindurchtritt. In dem Absatz 36 ist eine
Bohrung 37 zur Durchführung einer Schraube 41 zur Befestigung eines Plattenelements
eingebracht. Beidseitig des Absatzes 36 sind in das Schlittenelement 3 in Längsrichtung
Einbuchtungen 38 vorgesehen. Die Einbuchtungen 38 bewirken eine Beabstandung des aufzunehmenden
Plattenelements, wie sie im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 durch die Zwischenwand
32 bewirkt ist.
[0020] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 weist das Führungsprofil 3 im Wesentlichen einen
Kreisquerschnitt auf, wobei an seiner dem Schlittenelement 3 zugewandten Seite eine
Öffnung 22 in Form eines durchgehenden Längsschlitzes eingebracht ist. An seiner der
Öffnung 22 gegenüberliegenden Seite sind an dem Führungsprofil 2 beabstandet zueinander
zwei Stege 27 angeformt. Zwischen den Stegen 27 sind Bohrungen 25 zur Durchführungen
von Befestigungsschrauben eingebracht. Das Schlittenelement 3 weist im Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 ebenfalls einen Kreisquerschnitt auf, in den eine schlitzartige Öffnung
39 eingebracht ist. der Innendurchmesser des Schlittenelements 3 ist dabei größer
als der Außendurchmesser des Führungsprofils 3, wobei der Abstand der schlitzartigen
Öffnung 39 größer ist, als das Außenmaß der beabstandet an dem Führungsprofil 2 angeformten
Stege 27. An seiner der Öffnung 39 gegenüberliegenden Oberseite ist an dem Schlittenelement
3 ein Absatz 36 angeformt, der in die Öffnung 22 des Führungsprofils 2 eingreift.
Der Absatz 36 ist mit einer Bohrung 37 zur Aufnahme einer Schraube 41 zur Befestigung
eines Plattenelements 5 versehen.
[0021] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist das Schlittenelement 3 im Wesentlichen quaderförmig
ausgebildet. In das Schlittenelement 3 sind orthogonal zueinander in vertikaler Richtung
beabstandet zwei Durchführungen 30 mit kreisrundem Querschnitt eingebracht. Die Durchführungen
30 dienen der Aufnahme von zwei Führungsprofilen 2, welche im Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 4 als Rohrprofile mit Kreisquerschnitt ausgebildet sind. Der Außendurchmesser
der Führungsprofile 2 ist dabei kleiner als der Innendurchmesser der Durchführungen
30 des Schlittenelements 3. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 übernimmt das zu
unterst angeordnete Führungsprofil 2 die Funktion des Sparrens einer Dachkonstruktion.
Die orthogonal zu diesem Führungsprofil 2 angeordnete Führungsprofil 2' übernimmt
die Funktion der Latte. Mit Hilfe des Schlittenelements gemäß Figur 4 ist eine schwimmende
Verbindung von Sparren und Latte in einer Dachkonstruktion ermöglicht. Das - nicht
dargestellte - Plattenelement wird hier auf den Schlittenelementen 3 befestigt. Durch
die schwimmende Verbindung der Profile 2, 2' mit Sparren- bzw. Lattenfunktion sind
Geräuschentwicklungen auf Grund von Verformungen der auf den Schwimmelementen 3 befestigten
Plattenelemente durch thermische Einwirkung vermieden.
1. Profilmodul (1) zur Herstellung einer Dachkonstruktion, umfassend ein Führungsprofil
(2), das von wenigstens einem Schlittenelement (3) zumindest teilweise umschlossen
ist, wobei das Schlittenelement (3) auf dem Führungsprofil (2) in wenigstens zwei
Richtungen bewegbar ist.
2. Profilmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (2) außen an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Hinterschnitt
(24) aufweist, in den das Schlittenelement (3) eingreift.
3. Profilmodul nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (2) an seiner dem Schlittenelement (3) zugewandten Oberseite (21)
wenigstens eine Öffnung (22) aufweist.
4. Profilmodul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (22) als Schlitz ausgeführt ist, welcher sich in Längsrichtung über das
gesamte Führungsprofil (2) erstreckt.
5. Profilmodul nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlittenmodul (3) einen Absatz (36) aufweist, der durch die Öffnung (22) des
Führungsprofils (2) hindurchragt.
6. Profilmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Absatz (36) eine Bohrung (37) zum Einbringen einer Schraube (4) eingebracht
ist.
7. Profilmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlittenelement (3) als C-Profilteil ausgebildet ist, wobei die freien Kanten
(35) des C-Profils jeweils in einen Hinterschnitt (24) des Führungsprofils (2) eingreift.
8. Profilmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlittenelement (3) zwei Durchführungen (30) aufweist, durch die jeweils ein
Führungsprofil (2, 2́´) bewegbar geführt ist.
9. Profilmodul nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführungen (30) übereinander, winklig zueinander in dem Schlittenelement
(3) angeordnet sind.
10. Profilmodul nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführungen (30) orthogonal zueinander angeordnet sind.
11. Dachkonstruktion, umfassend beabstandet zueinander angeordnete Sparren, auf denen
quer zu diesen beabstandet zueinander Latten zur Aufnahme von Plattenelementen befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Latten zumindest teilweise Profilmodule (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7
sind.
12. Dachkonstruktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sparren zumindest teilweise Profilmodule (1´) nach einem der Ansprüche 1 bis
7 sind.
13. Dachkonstruktion nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sparren zumindest teilweise zwei in Längsrichtung übereinander angeordnete Führungsprofile
(2) umfassen, wobei ein zweites Führungsprofil (2) mit wenigstens einem auf einem
ersten Führungsprofil (2) schwimmend gelagerten Schlittenelement (3) verbunden ist.
14. Dachkonstruktion umfassend beabstandet zueinander angeordnete Sparren, auf denen quer
zu diesen beabstandet zueinander Latten zur Aufnahme von Plattenelementen befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, dass Sparren und Latten zumindest teilweise durch Führungsprofile (2, 2') gebildet sind,
wobei durch ein Schlittenelement (3) jeweils ein Sparren (2) und eine Latte (2') übereinander
geführt sind.