(19) |
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(11) |
EP 2 320 013 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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11.05.2011 Patentblatt 2011/19 |
(22) |
Anmeldetag: 10.11.2009 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA RS |
(71) |
Anmelder: ROTO FRANK AG |
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70771 Leinfelden-Echterdingen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Mattausch, Jürgen
71144 Steinenbronn (DE)
- Minich, Peter
70327 Stuttgart (DE)
- Hanel, Dirk
71144 Steinenbronn (DE)
- Klaiber, Jochen
71332 Waiblingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Schiz, Jochen |
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Kohler Schmid Möbus
Patentanwälte
Ruppmannstrasse 27 70565 Stuttgart 70565 Stuttgart (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Beschlag mit einem Umkehrgetriebe |
(57) Bei einem Beschlag (10, 40) für ein Fenster, eine Tür oder dgl, mit einem drehöffen-
und kippbaren Flüge, mit einer Treibstange (11, 41), die in Längsrichtung der Treibstange
(11, 41) antreibbar ist und mit einem Riegelelement (19, 51), welches in Abhängigkeit
der Stellung der Treibstange (11, 41) unterschiedliche Stellungen einnimmt, sind die
Treibstange (11, 41) und das Riegelelement (51) oder ein mit dem Riegelelement (19)
verbundenes Beschlagteil (17) über ein Koppelelement (16, 43) derart miteinander bewegungsgekoppelt-7,
dass eine Bewegung der Treibstange (11, 41) in eine Richtung eine Bewegung des Riegelelements
(19, 51) in entgegengesetzte Richtung bewirkt.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen
mit einem drehöffen- und kippbaren Flügel, mit einer Treibstange, die in Längsrichtung
der Treibstange antreibbar ist und mit einem Riegelelement, welches in Abhängigkeit
der Stellung der Treibstange unterschiedliche Stellungen einnimmt.
[0002] Es sind Fenster, Türen oder dergleichen bekannt, die einen drehöffen- und kippbaren
Flügel aufweisen. Bei Beschlägen dieser Fenster oder Türen ist vorgesehen, dass ein
Riegelelement durch eine Treibstange bewegt wird. Die Treibstange wird in der Regel
durch eine Handhabe, beispielsweise einen Griff, angetrieben, wobei der Griff und
damit die Treibstange und ein damit gekoppeltes Riegelelement in der Regel drei definierte
Stellungen einnehmen können, nämlich eine Stellung, die einer Verriegelung des Flügels
entspricht (Verriegelungsstellung), einer zweiten Stellung, in der sich der Flügel
drehöffnen lässt (Drehöffnungsstellung) und einer dritten Stellung, in der sich der
Flügel kippöffnen lässt (Kippstellung). Bei einer Bewegung der Handhabe von der Verriegelungsstellung
über die Drehöffnungsstellung bis in die Kippstellung wird die Treibstange in Richtung
ihrer Längsrichtung angetrieben. Dies bedeutet, dass auch ein Riegelelement, welches
mit der Treibstange in Verbindung steht bzw. an dieser angeordnet ist, eine Bewegung
in der gleichen Richtung wie die Treibstange ausführt. Soll das Riegelelement für
eine Verriegelungsstellung und eine Kippstellung mit demselben Schließstück zusammenwirken,
muss ein sehr großes Schließstück gewählt werden, so dass das Riegelelement nach seiner
Bewegung von der Verriegelungsstellung in die Kippstellung mit dem Schließstück zusammenwirken
kann. Alternativ ist es bekannt, zwei Schließstücke vorzusehen, wobei ein Schließstück
mit dem Riegelelement in einer Verriegelungsstellung zusammenwirkt und ein anderes
Schließstück mit dem Riegelelement in einer Kippstellung zusammenwirkt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Beschlag für ein Fenster, eine Tür
oder dergleichen bereitzustellen, mit dem kleinere oder weniger Schließstücke verwendet
werden können und dennoch ein Verriegeln, Drehöffnen und Kippöffnen eines Flügels
ermöglicht wird.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Beschlag der eingangs genannten
Art, wobei die Treibstange und das Riegelelement oder ein mit dem Riegelelement verbundenes
Beschlagteil über ein Koppelelement derart miteinander bewegungsgekoppelt sind, dass
eine Bewegung der Treibstange in eine Richtung eine Bewegung des Riegelelements in
entgegengesetzte Richtung bewirkt. Durch den erfindungsgemäßen Beschlag wird somit
zumindest teilweise ein Umkehrgetriebe realisiert. Mit dem erfindungsgemäßen Beschlag
ist es möglich, dass das Riegelelement mit einem zugeordneten Schließstück in ähnlicher
Stellung des Riegelelements sowohl zum Verriegeln des Flügels als auch zum Kippöffnen
des Flügels zusammenwirkt. Insbesondere ist es dadurch möglich, nur mit einem einem
Riegelelement zugeordneten Schließstück auszukommen. Auch ist es möglich, die Größe
des Schließstücks zu reduzieren. Die Bewegung des Riegelelements kann auf kleinerer
Gesamtstrecke erfolgen.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Treibstange und das Riegelelement oder ein mit dem Riegelelement verbundenes Beschlagteil
jeweils in einem Abschnitt als Zahnstange, insbesondere Leiterzahnstange, ausgebildet
sind und das Koppelelement als damit zusammenwirkendes Zahnrad ausgebildet ist. Insbesondere
kann das Koppelelement zwischen der Treibstange und dem Riegelelement bzw. dem mit
dem Riegelelement verbundenen Beschlagteil angeordnet sein. Dadurch kann auf einfache
Art und Weise bewirkt werden, dass die Bewegung der Treibstange in eine Richtung in
eine entgegengesetzte Richtung des Riegelelements umgewandelt wird.
[0006] Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Zahnrad drehbar an einem
Beschlagteil, insbesondere in einem Gehäuse, angeordnet ist. Das Zahnrad kann eine
Drehachse aufweisen, welche in zwei gegenüberliegenden Ausnehmungen eines Gehäuses
drehbar gelagert ist. Insbesondere kann das Zahnrad in dem Gehäuse ortsfest angeordnet
sein, also wenn es drehbar angeordnet ist, keine Bewegung in Richtung der Treibstangenbewegung
ausführen.
[0007] Besonders bevorzugt ist es, wenn an der Treibstange ein Entkopplungsabschnitt vorgesehen
ist, der bei einer Bewegung der Treibstange am Koppelelement vorbei bewegbar ist,
ohne dass das Koppelelement mit der Treibstange in Wirkverbindung steht. Durch das
Vorsehen eines Entkopplungsabschnitts kann die Kopplung zwischen der Treibstange und
dem Riegelelement bzw. einem Beschlagteil, welches mit dem Riegelelement verbunden
ist, außer Kraft gesetzt werden. In diesem Fall bewirkt eine Bewegung der Treibstange
keine Bewegung des Riegelelements in entgegengesetzter Richtung.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Relativbewegung zwischen der Treibstange
und dem Riegelelement verhindernde Sperrmittel vorgesehen sind, so dass eine Bewegung
der Treibstange in eine Richtung eine Bewegung des Riegelelements in dieselbe Richtung
bewirkt. Dabei können die Sperrmittel, insbesondere in Abhängigkeit der Relativposition
von Treibstange und Riegelelement, aktivierbar sein. Vorteilhafterweise ist der Beschlag
so ausgebildet, dass bei aktiviertem Sperrmittel die eine gegenläufige Bewegung von
Treibstange und Riegelelement bewirkende Kopplung mittels des Koppelelements außer
Kraft gesetzt ist. Sind dagegen die Sperrmittel nicht aktiviert, so erfolgt die Kopplung
von Treibstange und Riegelelement bzw. Beschlagteil, welches mit dem Riegelelement
verbunden ist, über das Koppelelement, so dass eine gegenläufige Bewegung realisiert
wird. Bei aktivierten Sperrmitteln erfolgt eine glelchgerichtete Bewegung von Treibstange
und Riegelelement, wenn die Treibstange angetrieben wird.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform können die Sperrmittel ein quer zur Bewegungsrichtung
der Treibstange bewegbares Sperrelement umfassen. Durch ein solches Sperrelement kann
auf besonders einfache Art und Weise eine gegenseitige Festlegung von Treibstange
und Riegelelement bzw. mit diesem verbundenen Beschlagteil erfolgen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Sperrelement
in einer ersten Stellung sowohl die Treibstange als auch ein mit dem Riegelelement
verbundenes Beschlagteil oder das Riegelelement durchragt und dadurch deren Relativposition
festlegt. Es versteht sich, dass die Treibstange und das Riegelelement oder das Beschlagteil
entsprechende Ausnehmungen, insbesondere Durchbrüche aufweisen, so dass das Sperrelement
Treibstange und Beschlagteil oder Riegelelement durchragen kann.
[0011] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Sperrelement mit einer Steuerkurve zusammenwirkt,
die die Bewegung des Sperrelements quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange bestimmt.
Dadurch kann in Abhängigkeit von der Position der Treibstange und damit des Sperrelements
das Sperrelements mit der Treibstange in Eingriff oder außer Eingriff gebracht werden.
[0012] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Sperrmittel das Koppelelement sowie eine
Drehsperre des Koppelelements umfassen. Wenn das Koppelelement über die Drehsperre
drehfest angeordnet wird und dennoch sowohl mit der Treibstange als auch mit dem Riegelelement
oder dem Beschlagteil, welches mit dem Riegelelement verbunden ist, in Eingriff steht,
so wird eine gegenläufige Bewegung von Treibstange und Riegelelement verhindert. Somit
kann auf einfache Art und Weise bewirkt werden, dass das Riegelelement in dieselbe
Richtung bewegt wird wie die Treibstange.
[0013] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Koppelelement in drehgesperrtem Zustand
relativ zu einem Beschlagteil, an dem es im nicht drehgesperrten Zustand drehbar angeordnet
ist, entlang einer Führung in Treibstangenbewegungsrichtung bewegbar ist. Dabei kann
die Führung zwei parallele Seitenwände aufweisen, entlang der die Drehsperre gleiten
kann.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drehsperre mit einer Führung, insbesondere
eines Gehäuses, zusammenwirkt. Im Bereich eines Endes der Führung kann eine Aussparung
für die Drehsperre vorgesehen sein, so dass das Koppelelement drehbar ist.
[0015] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Fenster, eine Tür oder dergleichen
mit einem bezüglich einer festen Einfassung dreh- und kippbaren Flügel und mit einem
erfindungsgemäßen Beschlag, wobei die Treibstange in einer Richtung von einer Verriegelungsstellung,
in der das Riegelelement mit einem Schließstück zusammenwirkt, in eine eine Drehöffnung
des Flügels erlaubende Stellung und in eine eine Kippstellung des Flügels erlaubende
Position bewegbar ist, und wobei das Riegelelement während eines Teils der Bewegung
der Treibstange eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung durchführt.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein.
[0017] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden nachfolgend mit Bezug zu den Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Beschlags;
- Fig. 2a bis 2e
- Längsschnittdarstellungen des Beschlags gemäß der Figur 1 für unterschiedliche Relativpositionen
von Treibstange und Beschlagteil, welches ein Riegelelement trägt;
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Beschlags;
- Fig. 4a bis 4d
- perspektivische Darstellungen des Beschlags gemäß der Figur 3 für unterschiedliche
Relativpositionen von Riegelelement und Treibstange.
[0018] Die Figur 1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Beschlags 10. Der Beschlag 10
umfasst eine Treibstange 11, die in einem abgekröpften Bereich 12 einen als Zahnstange
13, insbesondere Leiterzahnstange, ausgebildeten Abschnitt und einen Entkopplungsabschnitt
14 aufweist. Der Entkopplungsabschnitt 14 weist im Wesentlichen ein Langloch 15 auf.
Die Zahnstange 13 wirkt mit einem als Zahnrad ausgebildeten Koppelelement 16 zusammen,
welches zwischen der Treibstange 11 und einem Beschlagteil 17 angeordnet ist, welches
ebenfalls eine Zahnstange 18, insbesondere eine Leiterzahnstange, aufweist. An dem
Beschlagteil 17 ist ein als Zapfen ausgebildetes Riegelelement 19 befestigbar. Dabei
durchragt das Riegelelement 19 eine Stulpschiene 20 sowie ein Gleitelement 21 und
ist mit seinem freien Ende 22 an einer Stelle 23 mit dem Beschlagteil 17 verbunden,
insbesondere vernietet.
[0019] Die Treibstange 11, das Beschlagteil 17, die Stulpschiene 20 und das Koppelelement
16 sind zumindest teilweise in einem als Gehäuse ausgebildeten Beschlagteil 25 angeordnet.
Das Beschlagteil 25 weist Ausnehmungen 26 auf, in denen das Koppelelement 16 mit axialen
Vorsprüngen 27, die als Drehachse dienen, gelagert ist.
[0020] Das Beschlagteil 25 weist eine Steuerkurve 28, die als Kulisse ausgebildet ist, auf.
In der Steuerkurve 28 ist ein Sperrmittel 29 mit einem Bolzen 30 geführt Das Sperrmittel
29 durchragt die Ausnehmung 31 der Treibstange 11 und in einer bestimmten Relativposition
von Treibstange 11 und Beschlagteil 17 auch die Ausnehmung 32 des Beschlagteils 17.
Wenn das Sperrmittel 29 beide Ausnehmungen 31, 32 der Treibstange 11 und des Beschlagteils
17 durchragt, so sind diese miteinander gekoppelt. Eine Relativbewegung, in Längsrichtung
der Treibstange 11 gesehen, ist somit nicht möglich.
[0021] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Beschlags 10 wird anhand der Figuren 2a
bis 2e erläutert. Die in der Figur 2a dargestellte Situation entspricht einer Stellung
der Beschlagteil bei verriegeltem Fenster- oder Türflügel. Dies bedeutet, dass sich
das Riegelelement 19 in einer Verriegelungsposition befindet. Das Sperrelement 29
durchragt sowohl die Treibstange 11 als auch das Beschlagteil 17. Das Sperrmittel
29 befindet sich in einer äußeren rechten Position der Steuerkurve 28. Das Koppelelement
16 ist lediglich mit der Zahnstange 18 in Eingriff. Bezüglich der Treibstange 11 ist
es im Entkoppelabschnitt 14 angeordnet und wirkt somit nicht mit der Treibstange 11
zusammen. Wird nun die Treibstange 11 nach links in Pfeilrichtung 35 verschoben, wie
dies in der Figur 2b angedeutet ist, wird das Beschlagteil 17 aufgrund der Kopplung
mit dem Sperrelement 29 und somit das Riegelelement 19 in Bewegungsrichtung der Treibstange
mitgenommen.
[0022] Bei weiterer Bewegung der Treibstange 11 in Pfeilrichtung 35 gelangt der Vorsprung
30 (Fig. 1) des Sperrelements 29 in den Bereich 36 (Fig. 1) der Steuerkurve 28. Dies
bedeutet, dass das Sperrmittel 29 nach unten gezogen wird und somit eine Entsperrung
von Treibstange 11 und Beschlagteil 17 erfolgt. Diese können auch relativ zueinander
bewegt werden.
[0023] Gleichzeitig gelangt das Koppelelement 16 in Eingriff mit der Zahnstange 13. Wird
nun die Treibstange 11 noch weiter in Pfeilrichtung 35 verschoben, wie dies in der
Figur 2d dargestellt ist, verursacht dies eine Drehung des Koppelelements 16 entgegen
dem Uhrzeigersinn. Da das ortsfest im Beschlagteil 25 angeordnete Koppelelement 16,
wie sich der Figur 2d entnehmen lässt, nun mit beiden Zahnstangen 13, 18 gekoppelt
ist, bewirkt eine Bewegung der Treibstange 11 in Pfeilrichtung 35 eine gegenläufige
Bewegung des Beschlagteils 17, so dass sich auch das Riegelelement 19 entgegen der
Pfeilrichtung 35 bewegt. Dies ist in der Figur 2e deutlich zu erkennen.
[0024] Die in der Figur 2a gezeigte Situation entspricht einer Verriegelungsstellung des
Riegelelementes 19. Die in der Figur 2c gezeigte Situation entspricht einer Stellung
des Riegelelements 19, die ein Drehöffnen des Flügels erlaubt. Die Figur 2e stellt
eine Situation dar, in der das Riegelelement 19 eine Stellung einnimmt, die ein Kippöffnen
eines Tür- oder Fensterflügels erlaubt. Es ist zu erkennen, dass das Riegelelement
19 immer einen sehr geringen Hub ausführt und während eines Teils der Bewegung der
Treibstange 11 in Pfeilrichtung 35 in dieselbe Richtung bewegt wird und während eines
Teils der Bewegung der Treibstange 11 in der Pfeilrichtung 35 entgegengesetzter Richtung
bewegt wird.
[0025] Die Figur 3 zeigt eine Explosionsdarstellung einer alternativen Ausgestaltung eines
erfindungsgemäßen Beschlags 40. Eine Treibstange 41 weist eine Zahnstange 42, die
als Leiterzahnstange ausgebildet ist, auf. Diese wirkt mit einem Koppelelement 43
zusammen, dessen Zähne ein Langloch 44 einer Stulpschiene 45 durchragen, um mit der
Zahnstange 42 in Eingriff zu kommen. Das Koppelelement 43 ist in einem zweiteiligen
Gehäuse mit den Gehäuseteilen 46, 47 angeordnet. Dabei sind die axialen Vorsprünge
48 des Koppelelement 43, die als Drehachse dienen, in den Führungen 49, 50 der Gehäuseteile
46, 47 angeordnet.
[0026] Das Koppelelement 43 wirkt weiterhin mit einem Riegelelement 51 zusammen, welches
eine Zahnstange 52, die als Leiterzahnstange ausgebildet ist, aufweist. Das Riegelelement
51 ist ebenfalls im Gehäuse 46, 47, insbesondere in der Ausnehmung 53 geführt. Das
Koppelelement 43 weist eine Drehsperre 60 auf, die in der gezeigten Orientierung in
der Führung 49 geführt werden kann und somit eine Verlagerung des Koppelelements 43
in Längsrichtung der Treibstange 41 erlaubt.
[0027] Eine Drehbewegung des Koppelelement 43 ist nur möglich, wenn sich die Drehsperre
60 im Bereich der Aussparung 61 am Ende der Führung 49 befindet. Die Führung 49 weist
gegenüberliegende Flächen 62, 63 auf, die mit den Flächen 64 der Drehsperre 60 zusammenwirken.
Insbesondere können die Flächen 64 entlang der Flächen 62, 63 gleiten.
[0028] Die Funktionsweise des Beschlags 40 der Figur 3 wird nachfolgend anhand der Figuren
4a bis 4d erläutert. In der in der Figur 4a gezeigten Stellung ist das Koppelelement
43 sowohl mit der Zahnstange 42 als auch der Zahnstange 52 in Eingriff. Außerdem befindet
sich die Drehsperre 60 im Bereich der Aussparung 61. Dies bedeutet, dass das Koppelelement
43 frei drehbar ist. Wenn demnach die Treibstange 41 in Pfeilrichtung 65 bewegt wird,
dreht sich das Koppelelement 43 und bewirkt dadurch eine Bewegung des Riegelelements
51 entgegen der Pfeilrichtung 65, wie sich dies anhand der Figuren 4b, 4c ergibt.
Wird nun ausgehend von der Situation der Figur 4c die Treibstange 41 weiter in Pfeilrichtung
65 bewegt, so gelangt die Drehsperre 60 in eine Stellung, die es dem Koppelelement
43 erlaubt, entlang der Führung 49, 50 zu gleiten. In dieser Stellung ist das Koppelelement
43 drehgesperrt, kann sich also nicht weiter drehen, was dazu führt, dass das Koppelelement
43, welches mit beiden Zahnstangen 42, 52 in Eingriff steht, das Riegelelement 51
in Pfeilrichtung 65 mitnimmt und dadurch wieder in die erste Position der Figur 4a
oder eine ähnliche Position zurückzieht.
1. Beschlag (10, 40) für ein Fenster, eine Tür oder dgl. mit einem drehöffen- und kippbaren
Flügel, mit einer Treibstange (11, 41), die in Längsrichtung der Treibstange (11,
41) antreibbar ist und mit einem Riegelelement (19, 51), welches in Abhängigkeit der
Stellung der Treibstange (11, 41) unterschiedliche Stellungen einnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstange (11, 41) und das Riegelelement (51) oder ein mit dem Riegelelement
(19) verbundenes Beschlagteil (17) über ein Koppelelement (16, 43) derart miteinander
bewegungsgekoppelt sind, dass eine Bewegung der Treibstange (11, 41) in eine Richtung
eine Bewegung des Riegelelements (19, 51) in entgegengesetzte Richtung bewirkt.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstange (11, 41) und das Riegelelement (51) oder ein mit dem Riegelelement
(19) verbundenes Beschlagteil (17) jeweils in einem Abschnitt als Zahnstange (13,
18, 43, 52), insbesondere Leiterzahnstange, ausgebildet sind und das Koppelelement
(16, 43) als damit zusammen wirkendes Zahnrad ausgebildet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnrad drehbar an einem Beschlagteil (17, 46, 47), insbesondere in einem Gehäuse,
angeordnet ist.
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Treibstange (11) ein Entkopplungsabschnitt (14) vorgesehen ist, der bei einer
Bewegung der Treibstange (11) am Koppelelement (16) vorbei bewegbar ist, ohne dass
das Koppelelement (16) mit der Treibstange (11) in Wirkverbindung steht.
5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Relativbewegung zwischen der Treibstange (11, 41) und dem Riegelelement (19,
51) verhindernde Sperrmittel vorgesehen sind, so dass eine Bewegung der Treibstange
(11, 41) in eine Richtung eine Bewegung des Riegelelementes (19, 51) in dieselbe Richtung
bewirkt.
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel, insbesondere in Abhängigkeit der Relativposition von Treibstange
(11, 41) und Riegelelement, (19, 51) aktivierbar sind.
7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel ein quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange (11) bewegbares Sperrelement
(29) umfassen.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement in einer ersten Stellung sowohl die Treibstange (11) als auch ein
mit dem Riegelelement (19) verbundenes Beschlagteil (17) oder das Riegelelement (51)
durchragt und dadurch deren Relativposition festlegt.
9. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (29) mit einer Steuerkurve (28) zusammenwirkt, die die Bewegung
des Sperrelements (29) quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange (11) bestimmt.
10. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel das Koppelelement (43) sowie eine Drehsperre (60) des Koppelelements
(43) umfassen.
11. Beschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (43) in drehgesperrtem Zustand relativ zu einem Beschlagteil (46,
47), an dem es im nicht drehgesperrten Zustand drehbar angeordnet ist, entlang einer
Führung (49, 50) in Treibstangenbewegungsrichtung bewegbar ist.
12. Beschlag nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehsperre (60) mit einer Führung (49, 50), insbesondere eines Gehäuses (46,
47), zusammenwirkt.
13. Beschlag nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines Endes der Führung (49, 50) eine Aussparung (61) für die Drehsperre
(60) vorgesehen ist, so dass das Koppelelement (43) drehbar ist.
14. Fenster, Tür oder dgl. mit einem bezüglich einer festen Einfassung dreh- und kippbaren
Flügel und mit einem Beschlag (10, 40) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Treibstange (11, 41) in einer Richtung von einer Verriegelungsstellung, in der
das Riegelelement (19, 51) mit einem Schließstück zusammenwirkt, in eine eine Drehöffnung
des Flügels erlaubende Position und in eine eine Kippstellung des Flügels erlaubende
Position bewegbar ist, und wobei das Riegelelement (19, 51) während eines Teils der
Bewegung der Treibstange (11, 41) eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung durchführt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Beschlag (10, 40) für ein Fenster, eine Tür oder dgl. mit einem drehöffen- und kippbaren
Flügel, mit einer Treibstange (11, 41), die in Längsrichtung der Treibstange (11,
41) antreibbar ist und mit einem Riegelelement (19, 51), welches in Abhängigkeit der
Stellung der Treibstange (11, 41) unterschiedliche Stellungen einnimmt, wobei die
Treibstange (11, 41) und das Riegelelement (51) oder ein mit dem Riegelelement (19)
verbundenes Beschlagteil (17) über ein Koppelelement (16, 43) derart miteinander bewegungsgekoppelt
sind, dass eine Bewegung der Treibstange (11, 41) in eine Richtung eine Bewegung des
Riegelelements (19, 51) in entgegengesetzte Richtung bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Relativbewegung zwischen der Treibstange (11, 41) und dem Riegelelement (19,
51) verhindernde Sperrmittel vorgesehen sind, so dass eine Bewegung der Treibstange
(11, 41) in eine Richtung eine Bewegung des Riegelelements (19, 51) in dieselbe Richtung
bewirkt.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstange (11, 41) und das Riegelelement (51) oder ein mit dem Riegelelement
(19) verbundenes Beschlagteil (17) jeweils in einem Abschnitt als Zahnstange (13,
18, 43, 52), insbesondere Leiterzahnstange, ausgebildet sind und das Koppelelement
(16, 43) als damit zusammen wirkendes Zahnrad ausgebildet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnrad drehbar an einem Beschlagteil (17, 46, 47), insbesondere in einem Gehäuse,
angeordnet ist.
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Treibstange (11) ein Entkopplungsabschnitt (14) vorgesehen ist, der bei einer
Bewegung der Treibstange (11) am Koppelelement (16) vorbei bewegbar ist, ohne dass
das Koppelelement (16) mit der Treibstange (11) in Wirkverbindung steht.
5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel, insbesondere in Abhängigkeit der Relativposition von Treibstange
(11, 41) und Riegelelement, (19, 51) aktivierbar sind.
6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel ein quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange (11) bewegbares Sperrelement
(29) umfassen.
7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement in einer ersten Stellung sowohl die Treibstange (11) als auch ein
mit dem Riegelelement (19) verbundenes Beschlagteil (17) oder das Riegelelement (51)
durchragt und dadurch deren Relativposition festlegt.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (29) mit einer Steuerkurve (28) zusammenwirkt, die die Bewegung
des Sperrelements (29) quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange (11) bestimmt.
9. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel das Koppelelement (43) sowie eine Drehsperre (60) des Koppelelements
(43) umfassen.
10. Beschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (43) in drehgesperrtem Zustand relativ zu einem Beschlagteil (46,
47), an dem es im nicht drehgesperrten Zustand drehbar angeordnet ist, entlang einer
Führung (49, 50) in Treibstangenbewegungsrichtung bewegbar ist.
11. Beschlag nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehsperre (60) mit einer Führung (49, 50), insbesondere eines Gehäuses (46,
47), zusammenwirkt.
12. Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines Endes der Führung (49, 50) eine Aussparung (61) für die Drehsperre
(60) vorgesehen ist, so dass das Koppelelement (43) drehbar ist.
13. Fenster, Tür oder dgl. mit einem bezüglich einer festen Einfassung dreh- und kippbaren
Flügel und mit einem Beschlag (10, 40) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Treibstange (11, 41) in einer Richtung von einer Verriegelungsstellung, in der
das Riegelelement (19, 51) mit einem Schließstück zusammenwirkt, in eine eine Drehöffnung
des Flügels erlaubende Position und in eine eine Kippstellung des Flügels erlaubende
Position bewegbar ist, und wobei das Riegelelement (19, 51) während eines Teils der
Bewegung der Treibstange (11, 41) eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung durchführt.