[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Fensterscheibe eines Fahrzeugs mit
einem den Schließvorgang der Fensterscheibe zumindest unterstützenden Federglied.
Das Fahrzeug kann insbesondere ein gepanzertes Fahrzeug sein, vorzugsweise ein Personenkraftwagen
oder Nutzfahrzeug wie beispielsweise ein Bus oder Lastkraftwagen.
[0002] Gepanzerte Personenkraftwagen weisen üblicherweise der jeweiligen Widerstandsklasse
entsprechende Fensterscheiben auf, zumeist Panzerglasscheiben, die trotz des im Vordergrund
stehenden Personenschutzes geöffnet und geschlossen werden können, Das Öffnen und
Schließen erfolgt motorisch. Um den Motor zu entlasten, wird die schwere Fensterscheibe
mittels eines Dämpfungsglieds sozusagen in der Schwebe gehalten, so dass der Motor
beim Schließen des Fensters zumindest nicht das gesamte Gewicht der Fensterscheibe
heben, sondern im Wesentlichen nur die Trägheit und Reibungskräfte überwinden muss,
um die Bewegung der Fensterscheibe in die gewünschte Richtung einzuleiten oder aufrechtzuerhalten.
Die Dämpfungsglieder sind üblicherweise Gasdruck- oder -zugfedern oder Schraubendruck-
oder -zugfedern.
[0003] Aus der
DE 20 2007 014 541 U1 ist ein Fensterscheibenantrieb bekannt, der einen Scherenmechanismus mit zwei Scherenarmen,
einen Elektromotor für die Betätigung des Scherenmechanismus und ein Dämpfungsglied
in Form einer Gaszugfeder aufweist, die einer Bewegung der Fensterscheibe in eine
Öffnungsrichtung federelastisch entgegenwirkt und die Bewegung in die Schließrichtung
federelastisch unterstützt. Derartige Federn neigen unter Temperaturschwankungen zum
Lecken und sind schmutzempfindlich. Beides beeinträchtigt die Lebensdauer des Dämpfungsglieds.
Eingesetzt in Verbindung mit rotatorisch zueinander beweglichen Hebegliedern, beispielsweise
Scherenarmen, begrenzen sie deren Schwenkwinkel beim Einfahren, der Bewegung der Fensterscheibe
in die Öffnungsrichtung. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen robusten und kompakten
Antrieb für eine Fensterscheibe eines Fahrzeugs, vorzugsweise eines Leichtpanzerfahrzeugs,
mit gegenüber auf Gasdruck- oder -zugfedern beruhenden Antrieben erhöhter Lebensdauer
zu schaffen.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Antrieb für eine Fensterscheibe eines Fahrzeugs,
der einen in eine Öffnungs- und Schließrichtung hin und her bewegbaren Halter für
die Fensterscheibe, einen Getriebemechanismus mit wenigstens zwei relativ zueinander
beweglichen Getriebegliedern, einen mit den Getriebegliedern zur Erzeugung ihrer Relativbewegung
gekoppelten Aktuator und ein Federglied umfasst, das den Aktuator bei einer Bewegung
des Halters in die Schließrichtung unterstützt. Der Halter kann beispielsweise hin
und her schwenkbar oder, bevorzugter, translatorisch hin und her bewegbar angeordnet
sein. Er kann beispielsweise horizontal verschiebbar sein. Bevorzugt ist die Fensterscheibe
jedoch zumindest im Wesentlichen vertikal bewegbar. Der Halter kann daher insbesondere
heb- und senkbar angeordnet sein, so dass die Fensterscheibe gegen die Schwerkraft
in Schließrichtung angehoben und von der Schwerkraft unterstützt in die Öffnungsrichtung
abgesenkt werden kann. Der Getriebemechanismus ist in solch bevorzugten Ausführungen
ein Hebe- und Senkmechanismus, die wenigstens zwei Getriebeglieder sind dann Hebeglieder.
Der die Relativbewegungen erzeugende Aktuator kann insbesondere ein Elektromotor,
bevorzugt ein Drehmotor, sein.
[0005] Die wenigstens zwei Getriebeglieder, die im Folgenden auch als erstes Getriebeglied
und zweites Getriebeglied bezeichnet werden, sind mit dem Halter gekoppelt und in
einem Gelenk des Getriebemechanismus relativ zueinander beweglich, so dass die Relativbewegung
der Getriebeglieder die Bewegung des Halters bewirkt. Die Getriebeglieder sind in
bevorzugten Ausführungen in dem Gelenk miteinander beweglich verbunden und können
insbesondere auch in jeweils einem Stück die beiden Gelenkelemente des Gelenks, im
Falle eines Drehgelenks einen Wellenzapfen und eine diesen umgebende Wellenbuchse
bilden. In ebenfalls bevorzugten Ausführungen als Drehgelenk kann dieses mittels einer
zusätzlichen Achse gebildet werden, die kein Drehmoment überträgt und mit jedem der
Getriebeglieder jeweils ein Gelenk mit gemeinsamer Gelenkachse bildet. Obgleich es
grundsätzlich genügt, wenn eines der wenigstens zwei Getriebeglieder erst über das
andere mit dem Halter gekoppelt ist, wird es bevorzugt, wenn beide Getriebeglieder
jeweils mit dem Halter gekoppelt sind, vorzugsweise jeweils gelenkig.
[0006] Das Federglied stützt sich mit einem ersten Federende an dem ersten Getriebeglied
und mit einem zweiten Federende an dem zweiten Getriebeglied ab, um der Bewegung des
Halters in die Öffnungsrichtung eine Federkraft entgegenzusetzen und den Aktuator
beim Schließen des Fahrzeugfensters zu unterstützen. Die Federenden sind in bevorzugten
Ausführungen tatsächlich geometrische Enden des Federglieds, grundsätzlich versteht
die Erfindung unter dem Begriff des Federendes aber nur eine Stelle des Federglieds,
an der sich dieses am jeweiligen Getriebeglied abstützt. Das Federglied kann sich
daher durchaus über diese Abstützstelle, das funktionale Federende, noch ein Stück
weit hinaus erstrecken. Zwischen dem ersten und dem zweiten Federende erzeugt das
Federglied jedoch die den Aktuator in die Schließrichtung unterstützende Federkraft.
Das Federglied ist mit dem Getriebemechanismus so gekoppelt, dass es bei Ausbildung
des Fensterscheibenantriebs als Fensterheber die auf den Fensterscheibenantrieb aufgrund
der Schwerkraft wirkenden Kräfte zumindest teilweise kompensiert. Es ist vorzugsweise
so ausgelegt und angeordnet, dass es die Gewichtskraft: neutralisiert und den Fensterscheibenantrieb
einschließlich der Fensterscheibe sozusagen in der Schwebe hält und auf diese Weise
den Aktuator von den von der Schwerkraft herrührenden Kräften entlastet.
[0007] In einer ersten Variante der Erfindung ist das Federglied eine Biegefeder. Es ist
so geformt und angeordnet, dass es durch die Relativbewegung der Getriebeglieder um
eine quer zur Richtung der Beweglichkeit des Halters weisende Federachse elastisch
beansprucht wird, wobei die Beanspruchung zumindest im Wesentlichen eine Biegebeanspruchung
ist, also durch die Relativbewegung der Getriebeglieder zumindest im Wesentlichen
beim Federglied eine elastische Biegeverformung erzeugt wird.
[0008] Das Federglied ist in bevorzugten ersten Ausführungen der ersten Variante eine Blattfeder,
vorzugsweise eine langgestreckte einlagige oder alternativ mehrlagige Blattfeder.
Sie kann als Blattfeder insbesondere stabförmig oder streifen- bzw. bandförmig sein.
Blattfedern sind besonders robust und auf die im Betrieb auftretenden Belastungen
einfach auslegbar. Die Blattfeder kann anstatt gerade alternativ auch über einen nennenswerten
Winkel, beispielsweise von 10° oder auch mehr, um die Federachse gebogen sein.
[0009] In bevorzugten zweiten Ausführungen ist das Federglied eine die Federachse umgebende,
vorzugsweise mehrfach um die Federachse gewundene Schenkelfeder oder bevorzugter eine
Spiralfeder. Solch ein Federglied kann platzsparend insbesondere nahe beim Gelenk,
im Falle eines Drehgelenks vorzugsweise unmittelbar auf einer Achse oder Welle oder
auch in einer Hohlachse oder -welle des Gelenks angeordnet sein. In den Ausführungen
als Blattfeder und auch als Schenkelfeder weist die Federachse quer zu einer gedachten,
die Federenden verbindenden geraden Linie.
[0010] Das Federglied kann mit dem ersten Federende an einer Abstützung des ersten Getriebeglieds
festgelegt sein, derart, dass sich das erste Federende bezogen auf die Federachse
in radialer und auch in tangentialer Richtung relativ zu dem ersten Getriebeglied
translatorisch nicht bewegen kann. Das erste Federende und die Abstützung können miteinander
insbesondere ein Drehgelenk mit einer zur Federachse zumindest im Wesentlichen parallelen
Gelenkachse bilden, so dass das Federglied in diesem Gelenk relativ zum ersten Getriebeglied
drehbar ist. Die Festlegung kann insbesondere mittels einer Öse/Zapfen-Verbindung
bewirkt werden. Das erste Federende kann den Zapfen oder vorzugsweise die umgebende
Öse bilden.
[0011] Das zweite Federende drückt in bevorzugten Ausführungen in einem Gleitkontakt oder
noch bevorzugter in einem Rollkontakt gegen eine Abstützung des zweiten Getriebeglieds,
so dass zwischen dem zweiten Federende und seiner Abstützung, der am zweiten Getriebeglied
geformten oder Kraft aufnehmend mit dem zweiten Getriebeglied verbundenen Abstützungsstruktur
eine Relativbewegung möglich ist.
[0012] Insbesondere in Ausführungen, in denen das Federglied eine Blattfeder ist, kann vorteilhafterweise
noch eine weitere, dritte Abstützung vorgesehen sein, gegen die ein die Federenden
verbindender Federabschnitt des Federglieds an einer beim Biegen auf Druck beanspruchten
Unterseite oder Innenseite drückt. Das Federglied wird in derartigen Ausführungen
zwischen den Federenden über diese weitere Abstützung gebogen und dabei gespannt.
Die weitere Abstützung ist vorzugsweise relativ zu einem der Getriebeglieder in Richtung
des bei der Biegeverformung ausgeübten Drucks unbeweglich. Grundsätzlich wäre es aber
auch denkbar, dass beide Getriebeglieder relativ zu der weiteren Abstützung beweglich
sind und die weitere Abstützung beispielsweise unmittelbar an einem Gestellglied des
Getriebemechanismus, bevorzugt einer Fahrzeugtür, oder an einem weiteren, beim Ein-
und Ausfahren bewegten Getriebeglied des Getriebemechanismus abgestützt wird.
[0013] In vorteilhaften Ausführungen ist die erste Abstützung oder die zweite Abstützung
als Rotationskörper, beispielsweise als Rolle gebildet, so dass das Federglied mit
der betreffenden Abstützung in einem Rollkontakt ist. Das Wort "oder" wird hier wie
auch stets sonst im üblichen logischen Sinne verstanden, umfasst also die Bedeutung
von "entweder...oder" und auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweiligen
Zusammenhang nicht unmissverständlich nur eine eingeschränkte Bedeutung ergeben kann.
Bezogen auf die Abstützungen bedeutet dies, dass in einer ersten Variante nur die
erste Abstützung, nicht jedoch die zweite Abstützung, in einer zweiten Variante nur
die zweite Abstützung, nicht jedoch die erste Abstützung und in einer dritten Variante
sowohl die erste Abstützung als auch die zweite Abstützung jeweils als Rotationskörper
gebildet ist oder sind. Es kann auch nur oder zusätzlich die optionale weitere Abstützung
für den zwischen den Federenden erstreckten Federabschnitt als Rotationskörper gebildet
sein. Alternativ kann jedoch auch die erste oder die zweite Abstützung oder die weitere
Abstützung falls die weitere Abstützung vorhanden ist, mit dem Federglied in einem
reinen Gleitkontakt sein. Insbesondere für einen Gleitkontakt ist es vorteilhaft,
wenn wenigstens einer der Gleitpartner, das Federglied und die jeweilige Abstützung,
zumindest an der im Kontakt befindlichen Oberfläche einen niedrigen Gleitreibungskoeffizienten
aufweist, das Federglied oder die Abstützung beispielsweise mit einem Gleitmaterial
beschichtet ist oder sind oder aber die Abstützung aus einem Gleitmaterial wie etwa
Teflon besteht.
[0014] In einer zweiten Variante der Erfindung handelt es sich bei dem Federglied um eine
Schraubenfeder, die bevorzugt als Druckfeder ausgebildet ist. Die Schraubenfeder ist
mit ihrem ersten Federende an dem ersten Getriebeglied und mit ihrem zweiten Federende
am zweiten Getriebeglied befestigt. Bei einem Öffnen des Fensters wird die Schraubenfeder
elastisch zusammengedrückt. Die so in der Feder gespeicherte Kompressionskraft wirkt
entgegen der Schwerkraft und kann das Schließen des Fensters unterstützen. Für den
Gegenstand der zweiten Variante der Erfindung gilt grundsätzlich auch das zur ersten
Variante beschriebene, soweit für den Fachmann nicht eindeutig erkennbar ist, dass
gewisse beschriebene Merkmale nur in Verbindung mit der ersten Variante oder mit der
zweiten Variante sinnvoll sind.
[0015] Um zu vermeiden, dass die Schraubenfeder bei Belastung seitlich ausweicht, zum Beispiel
abknickt oder auch nur übermäßig ausbaucht, wird die Schraubenfeder vorteilhafterweise
mittels einer Führung längs ihrer Federachse geführt oder zumindest zur Seite, quer
zur Federachse gestützt. Die Führung kann so gestaltet sein, dass sie bereits mit
dem noch nicht quer zur Federachse verformten Federglied in einem Führungskontakt
oder gegebenenfalls auch nur in einem lokal begrenzten Stützkontakt sich befindet,
bevorzugter ist das Federglied jedoch von der Führung frei, also nicht mit dieser
im Kontakt, solange es noch nicht ausbaucht. Die Führung kann insbesondere als zylindrische
Hülse gebildet und das Federglied dementsprechend in der Hülse geführt sein, wobei
die Hülse aus wenigstens zwei ineinander teleskopierbaren Teilen bestehen kann, damit
die Schraubenfeder sowohl bei geöffnetem als auch bei geschlossenem Fahrzeugfenster
stets zumindest zum größten Teil gestützt wird. Statt einer Hülse, die die Schraubenfeder
außen umgibt, kann die Führung der Schraubenfeder auch durch eine innerhalb der Schraubenfeder
angeordnete Führung, beispielsweise einen teleskopierbaren Stab bewirkt werden, die
oder der verhindert, dass die Schraubenfeder unter Belastung abknicken kann. In noch
einer Abwandlung genügt zur Verhinderung eines Ausknickens eine nur lokale seitliche
Abstützung.
[0016] Die Führung ist vorzugsweise so angeordnet, dass sie Bewegungen des Federglieds quer
zur Federachse, sollten derartige Bewegungen des Federglieds erforderlich sein, mitmacht.
Bevorzugt ist die Anordnung von Federglied und Führung so, dass Federglied und Führung
zumindest im Wesentlichen die gleichen Bewegungen ausführen, relativ zueinander also
zumindest quer zur Federachse die gleiche Position beibehalten, wenn sich das Federglied
im Ganzen gesehen quer zur Federachse bewegen sollte.
[0017] Die Führung kann im Bereich der beiden axialen Enden der Schraubenfeder am jeweiligen
Getriebeglied befestigt sein. In den erwähnten Ausführungen als Hülse oder Stab kann
ein axial äußeres Teil der teleskopierbaren Hülse bzw. ein axial äußeres Teil des
teleskopierbaren Stabs an oder nahe einem Ende der Schraubenfeder oder an einem der
Getriebeglieder im Bereich des Endes der Schraubenfeder befestigt sein. Das jeweilige
innerste Teile der Hülse bzw. des Stabs kann an oder nahe dem anderen Ende der Schraubenfeder
oder an dem anderen der Getriebeglieder im Bereich des anderen Endes der Schraubenfeder
befestigt sein.
[0018] Bevorzugt sind die Enden der Schraubenfeder so an dem jeweiligen Getriebeglied befestigt,
dass sie sich beim der Öffnung- oder Schließbewegung relativ zu den Getriebegliedern
im Befestigungspunkt drehen können. Ist die Führung, beispielsweise Hülse oder Stab,
an den Getriebegliedern befestigt, gilt dies bevorzugt auch für deren Befestigungspunkte.
Befestigt soll hier auch umfassen, dass die Federenden bzw. die Enden der Federführung,
beispielsweise Hülse oder Stab, mit ihrem Befestigungspunkt in einer am oder im Halteelement
gebildeten Nut oder Kurvenführung relativ zum Halteelement bewegt werden können. Das
Haltelement kann beispielsweise als Rotationskörper gebildet sein, mit einem zentralen
Befestigungselement für das Federende bzw. die Führung, wobei das Rotationselement
sich um das zentrale Befestigungselement drehend an den Wänden der Nut oder andersartigen
Führungskurve abrollt. Dabei kann nur das bewegbare Halteelement nur für ein federende
an oder in einem der Halteelement vorgesehen sein oder für beide Federenden an oder
in beiden Halteelementen.
[0019] In bevorzugten Ausführungen sind die Abstützungen an den Getriebegliedern so angeordnet,
dass die Federenden relativ zueinander einen durch die Relativbewegung der Getriebeglieder
bewirkten Relativhub ausführen, der zwischen einem Zustand geringster Biegeverformung
und einem Zustand größter Biegeverformung des Federglieds vorzugsweise höchstens 50
mm lang ist. Der Relativhub beträgt andererseits vorteilhafterweise wenigstens 10
mm. Das Federglied befindet sich im Zustand größter Biegeverformung, wenn die Fensterscheibe
vollständig eingefahren ist. Der Zustand geringster Biegeverformung entspricht dem
Schließzustand des Fensters. Ein Relativhub aus dem Bereich von 15 bis 40 mm ist besonders
vorteilhaft.
[0020] Ist der Getriebemechanismus wie bevorzugt ein Hebe- und Senkmechanismus, ist das
Federglied in seiner Geometrie und Federkraft vorzugsweise so bemessen, dass es im
Zustand geringster Biegeverformung, die grundsätzlich Null sein kann, bevorzugt aber
einer Vorspannkraft entspricht, die Fensterscheibe im geschlossenen Zustand hält,
den Getriebemechanismus vorzugsweise auch soweit blockiert, dass er nicht unter dem
Gewicht der Fensterscheibe und den bei Fahrt zu erwartenden Erschütterungen einfahren
kann. Im Zustand geringster Biegeverformung blockiert das Federglied den Getriebemechanismus
vorzugsweise mit wenigstens 1000 N. Das Federglied verfügt über diese Blockierkraft
zusätzlich zu der für die Gewichtskompensation erforderlichen Kompensationskraft.
Seine Federkraft insgesamt beträgt vorzugsweise wenigstens 2000 N, bevorzugter wenigstens
2500 N.
[0021] Der Getriebemechanismus ist wie bereits erwähnt vorzugsweise ein Hebe- und Senkmechanismus
mit dem ersten Getriebeglied als erstes Hebeglied und dem zweiten Getriebeglied als
zweites Hebeglied, die gelenkig miteinander verbunden sind und von denen wenigstens
eines den Halter stützt. Der Halter kann mit einem der Hebeglieder unbeweglich verbunden
oder mit dem betreffenden Hebeglied in einem Stück geformt sein. Bevorzugter ist der
Halter jedoch mit wenigstens einem der Hebeglieder, bevorzugt mit jedem der wenigstens
zwei, noch bevorzugter genau zwei Hebeglieder gelenkig verbunden, so dass Relativbewegungen
nicht nur zwischen den Hebegliedern untereinander, sondern auch zwischen jedem der
Hebeglieder und dem Halter möglich sind.
[0022] Der Getriebemechanismus kann in einfachen Ausführungen so ausgebildet sein, dass
die Fensterscheibe nur längs einer einzigen Achse translatorisch hin und her bewegbar
oder um nur eine einzige Achse schwenkbar ist. In weiterentwickelten Ausführungen
ist mit dem Mechanismus eine Bewegung der Fensterscheibe längs einer ersten Achse
und einer quer dazu weisenden zweiten Achse, also eine Überlagerung zweier translatorischer
Freiheitsgrade möglich. Die Bewegungsbahn der Fensterscheibe kann dann gekrümmt sein.
In noch einer Weiterentwicklung kann die Fensterscheibe auf einer gekrümmten Bahn
bewegt und zusätzlich gedreht bzw. geschwenkt werden. Eine Bewegbarkeit mit mehreren
Freiheitsgraden der Bewegung ist beispielsweise in modernen Personenkraftwagen verwirklicht,
um gewölbte Fensterscheiben ein- und ausfahren zu können. Die genannte Relativbeweglichkeit
zwischen dem Halter und den Getriebegliedern kommt derartigen Ausführungen entgegen.
Zusätzlich oder anstelle solch einer Relativbeweglichkeit können die Getriebeglieder
in Bezug auf mehrere Achsen oder der Art nach unterschiedliche Freiheitsgrade der
Bewegung auch beweglich an der Fahrzeugstruktur angeordnet sein.
[0023] Die Getriebeglieder sind vorzugsweise relativ zueinander rotatorisch beweglich. Das
Gelenk kann insbesondere als Drehgelenk gebildet sein. Besonders bevorzugt bilden
die Getriebeglieder jeweils einen Scherenarm eines Scherenmechanismus und sind im
Gelenk relativ zueinander scherenartig beweglich. In Kombination mit einer Abstützung
des Getriebemechanismus, insbesondere Scherenmechanismus, am Fahrzeug, vorzugsweise
einer Fahrzeugtür, und dem Halter können das erste Getriebeglied und das zweite Getriebeglied
bereits den gesamten Getriebemechanismus des Fensterscheibenantriebs bilden. Es kann
oder können aber auch zusätzliche Getriebeglieder vorgesehen sein, über die das erste
und zweite Getriebeglied einerseits mit einer fahrzeugfesten Abstützung oder andererseits
mit dem Halter getriebemäßig gekoppelt sind. Alternativ zu einem Scherenmechanismus
kann beispielsweise auch ein Spindeltrieb oder ein anders gearteter Teleskopantrieb
verwendet werden. Ein Scherenmechanismus oder ein andersartiger, auf Schwenkbeweglichkeit
beruhender Getriebemechanismus ist jedoch nicht zuletzt wegen der Ausbildung des Federglieds
als Biegefeder besonders vorteilhaft. Das Federglied setzt dem Ausmaß, in dem als
Schwenkarme verwirklichte Getriebeglieder relativ zueinander schwenken können, vorteilhafterweise
keine für die Anwendung relevante Grenze. So können die Getriebeglieder ohne weiteres
über einen Winkel von 60° oder 70° oder mehr relativ zueinander schwenken. Vorteilhafterweise
können sie zumindest im Wesentlichen bis in eine gegenseitige Überdeckung schwenken.
Der vom Antrieb im eingefahrenen Zustand benötigte Bauraum kann daher minimiert werden.
[0024] Der Aktuator kann an der Fahrzeugstruktur oder, bevorzugter, an einem der Getriebeglieder
abgestützt sein. Er ist vorzugsweise über ein Untersetzungsgetriebe mit dem Getriebemechanismus
gekoppelt. Falls er an einem der beiden Getriebeglieder abgestützt ist, kann er insbesondere
mit dem anderen dieser Getriebeglieder in einem Antriebseingriff gekoppelt sein. Ist
der Aktuator wie bevorzugt ein Drehmotor, wird eine bevorzugte Kopplung von zwei miteinander
in einem Zahneingriff befindlichen Kopplungsgliedern gebildet, von denen das eine
vom Drehmotor angetrieben wird und im Zahneingriff auf das andere Koppelglied abtreibt.
Das andere Koppelglied kann beispielsweise ein fest mit einem der Getriebeglieder
verbundenes Zahnsegment, vorzugsweise ein Bogensegment, sein.
[0025] Der Fensterscheibenantrieb muss nicht unumgänglich nur ein einziges Federglied, sondern
kann auch mehrere der Federglieder aufweisen, insbesondere mehrere Blattfedern oder
mehrere Spiralfedern oder Schraubenfeder, die vorzugsweise nebeneinander oder gegebenenfalls
auch voneinander durch eine oder mehrere andere Struktur(en) des Getriebemechanismus
separiert angeordnet sind. So können mehrere Federglieder vorzugsweise der gleichen
Art, beispielsweise mehrere Blattfedern oder mehrere Spiralfedern, jeweils um die
gleiche Federachse biegbar angeordnet sein. Die mehreren Federglieder können grundsätzlich
aber auch so angeordnet sein, dass die Federachsen nicht die gleichen sind. In derartigen
Ausführungen wird es allerdings bevorzugt, wenn die Federachsen parallel voneinander
beabstandet sind. Bei Anordnung mehrerer Schraubenfeder können diese beispielsweise
längs der gleichen Federachse hintereinander oder geschachtelt, eine die andere umgebend,
angeordnet sein.
[0026] Der Fensterscheibenantrieb kann insbesondere bei gepanzerten zivilen Fahrzeugen,
nämlich Nutzfahrzeugen oder vorzugsweise Personenkraftwagen zum Einsatz gelangen.
Die Erfindung betrifft den Fensterscheibenantrieb als solchen, also im noch nicht
montierten Zustand, und insbesondere auch einen im Fahrzeug eingebauten Fensterscheibenantrieb.
Die Fahrzeugstruktur kann ein festes Karosserieteil, beispielsweise ein Teilbereich
eines Fahrzeugseitenteils sein. Bevorzugter handelt es sich um ein relativ zu der
Fahrzeugkarosserie bewegliches Anbauteil, beispielsweise eine Heckklappe oder bevorzugter
eine Fahrzeugtür.
[0027] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und den Kombinationen mehrerer
Unteransprüche beschrieben.
[0028] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend offenbarten
Ausführungsformen vorteilhaft: weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Fensterscheibenantrieb mit einem Federglied nach dem Stand der Technik,
- Figur 2
- einen Fensterscheibenantrieb eines ersten Ausführungsbeispiels im Zustand bei geschlossenem
Fenster,
- Figur 3
- den Fensterscheibenantrieb des ersten Ausführungsbeispiels im Zustand bei offenem
Fenster,
- Figur 4
- einen Fensterscheibenantrieb eines zweiten Ausführungsbeispiels im Zustand bei geschlossenem
Fenster,
- Figur 5
- den Fensterscheibenantrieb des zweiten Ausführungsbeispiels im Zustand bei offenem
Fenster,
- Figur 6
- einen Fensterscheibenantrieb eines dritten Ausführungsbeispiels im Zustand bei geschlossenem
Fenster und
- Figur 7
- den Fensterscheibenantrieb des dritten Ausführungsbeispiels im Zustand bei offenem
Fenster
[0029] Figur 1 zeigt eine Fahrzeugtür eines gepanzerten Personenkraftwagens, im Ausführungsbeispiel
eine Fahrgasttür eines hinter dem Fahrer- und Beifahrerbereich im Kraftfahrzeug gelegenen
Fahrgastbereichs. Die Fahrzeugtür weist eine Außenhaut 1, ein Innenteil 2 und eine
Panzerung 3 auf, die gemeinsam eine Türstruktur 1-3 bilden. Die Außenhaut 1 und die
Panzerung 3 bilden um eine Fensteröffnung über drei Seiten umlaufend einen Rahmen
4. Zwischen der Panzerung 3 und dem Innenteil 2 ist ein Aufnahmeraum für einen Fensterscheibenantrieb
gebildet. Der Fensterscheibenantrieb lagert eine Fensterscheibe 5 relativ zu der Türstruktur
1-3 heb- und senkbar zwischen einer ausgefahrenen Position, in der die Fensterscheibe
5 die von dem Rahmen 4 und einer Türbrüstung umrahmte Öffnung verschließt, und einer
eingefahrenen Position, in der die Fensterscheibe 5 in den zwischen der Panzerung
3 und dem Innenteil 2 verbleibenden Aufnahmeraum eingefahren ist und die Öffnung freigibt.
Die Außenhaut 1 wird von einem Außenblech gebildet, das Innenteil 2 kann beispielsweise
ein Kunststoffteil oder vorzugsweise ebenfalls ein Blechteil sein. Die Panzerung 3
ist ein an die Außenhaut 1 angepasst dreidimensional geformtes Panzerblech, das die
Forderungen wenigstens der Beschussklasse B3, bevorzugter wenigstens der Beschussklasse
B4, erfüllt. Die Fensterscheibe 5 besteht aus einem Sicherheitsglas ebenfalls wenigstens
der Beschussklasse B3, bevorzugter wenigstens B4, und ist dementsprechend schwer.
[0030] Der Fensterscheibenantrieb weist einen Hebe- und Senkmechanismus mit einem ersten
Hebeglied 6 und einem zweiten Hebeglied 7 auf, die in einem Drehgelenk miteinander
verbunden sind. Die Hebeglieder 6 und 7 sind jeweils im Bereich ihrer unteren Enden
an der Fahrzeugstruktur 1-3 abgestützt und im Bereich ihrer oberen Enden jeweils gelenkig
mit einem Halter 8 verbunden, auf dem die Fensterscheibe 5 sitzt. Der Mechanismus
ist ein Scherenmechanismus mit von den beiden Hebegliedern 6 und 7 gebildeten Scherenarmen.
Das Hebeglied 7 ist in seinem unteren Endbereich mit der Türstruktur 1-3, vorzugsweise
der Panzerung 3, in einem Drehgelenk 9 verbunden. Das Drehgelenk 9 ist relativ zur
Türstruktur 1-3 vorzugsweise ortsfest. Das Hebeglied 6 ist in seinem unteren Endbereich
ebenfalls über ein Drehgelenk mit der Türstruktur 1-3 verbunden, wobei dieses Drehgelenk
längs einer zumindest im Wesentlichen horizontal und längs der Türstruktur 1-3 erstreckten
Führung 10 hin und her beweglich geführt ist. Die Führung 10 ist an der Türstruktur
1-3, vorzugsweise an der Panzerung 3 angeordnet. Die Führung 10 kann insbesondere
ortsfest und unbeweglich mit der Türstruktur 1-3 verbunden sein. Die Drehachsen der
Drehgelenke weisen jeweils quer zu der Führung 10. Das Drehgelenk des Hebeglieds 6
wird mittels eines Gelenkelements 11 gebildet, das längs der Führung 10 hin und her
beweglich geführt ist. Das Gelenkelement 11 ist ferner um die von der Führung 11 gebildete
Führungsachse drehbar, bildet also mit der Führung 11 ein Schub-Dreh-Gelenk, Das Drehgelenk,
über das sich das Hebeglied 7 an der Türstruktur 1-3 abstützt, ist ebenfalls um die
Führungsachse des Gelenkelements 11 drehbar.
[0031] Der Halter 8 stützt sich auf den Hebegliedern 6 und 7 jeweils über ein Drehgelenk
und ferner über ein Schubgelenk ab. Für die Abstützung sind an dem Halter 8, im Ausführungsbeispiel
an dessen Unterseite, Führungen 12 gebildet in Form von an dem Halter 8 befestigten
Führungsstangen. Die Führungen 12 erstrecken sich parallel zu der Führung 10. Die
Hebeglieder 6 und 7 sind in ihren oberen Endbereichen über jeweils ein Gelenkelemente
13, mit dem sie jeweils das Drehgelenk bilden, an den Führungen 12 geführt, d. h.
die Führungen 12 und die beiden Gelenkelemente 13 bilden miteinander jeweils das Schubgelenk
am oberen Ende der Hebeglieder 6 und 7. Die Gelenkelemente 13 sind ferner jeweils
um ihre Führung 12 drehbar, bilden mit dieser somit ebenfalls je ein Schub-Dreh-Gelenk
12, 13 entsprechend dem Schub-Dreh-Gelenk 10, 11. Die Hebeglieder 6 und 7 können optional
an ihren oberen oder unteren Enden quer zu den jeweiligen Führungen 10 oder 12 translatorisch
beweglich sein. Die Fensterscheibe 5 kann entsprechend der Beweglichkeit des Hebe-
und Senkmechanismus 6-13 mit mehreren Freiheitsgraden der Bewegung in den Aufnahmeraum
zwischen der Außenhaut 1 und dem Innenteil 2, genauer gesagt zwischen der Panzerung
3 und dem Innenteil 2, ein- und aus dem Aufnahmeraum ausgefahren werden, gegebenenfalls
auch längs einer gekrümmten Bahn und unter Ausführung einer Rotationsbewegung.
[0032] An dem Hebeglied 7 ist ein Aktuator in Form eines Elektromotors 14 befestigt, der
die Hebe- und Senkbewegungen des Mechanismus 6-13 bewirkt. Antriebsdrehbewegungen
des Elektromotors 14 werden über ein Winkelgetriebe auf ein erstes Antriebsrad 15
übertragen, das mit einem zweiten Antriebsrad 16 in einem Zahneingriff steht und mit
diesem ein Untersetzungsgetriebe bildet. Ergänzend oder anstelle dieses Untersetzungsgetriebes
15, 16 kann bereits der Abtrieb vom Rotor des Elektromotors 14 über das Winkelgetriebe
die Drehbewegung des Elektromotors ins Langsame untersetzen. Die Antriebsglieder 15
und 16 sind am Hebeglied 7 abgestützt. Das Antriebsrad 16 steht mit einem Abtriebsglied
17 in Eingriff, im Ausführungsbeispiel in einem Zahneingriff, um in dem zwischen den
Hebegliedern 6 und 7 gebildeten Drehgelenk eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung des Hebeglieds
6 um die von diesem Drehgelenk gebildete Drehachse relativ zu dem Hebeglied 7 zu bewirken.
Das Abtriebsglied 17 ist ortsfest und unbeweglich unmittelbar an dem Hebeglied 6 angeordnet,
beispielsweise befestigt oder mit dem Hebeglied 6 in einem Stück geformt. Das Abtriebsglied
17 ist ein bogenförmiges Zahnsegment, das sich um die Drehachse des Drehgelenks der
Hebeglieder 6 und 7 erstreckt.
[0033] Um den Elektromotor 14 bei der Hebebewegung bzw. dem Ausfahren der Fensterscheibe
5 zu unterstützen, verfügt der Fensterscheibenantrieb über ein konventionelles Dämpfungsglied
18, beispielhaft eine Gaszugfeder, die auf das Hebeglied 6 wirkt, so dass die Hebe-
und Senkbewegungen, die die Hebeglieder 6 und 7 relativ zueinander ausführen, gedämpft
sind. Das Dämpfungsglied 18 ist so ausgelegt, dass es während der Hebe- oder Senkbewegung
die Fensterscheibe 5 zumindest im Wesentlichen alleine trägt und der Elektromotor
14 nur ein für die Richtungsvergabe und Aufrechterhaltung der jeweiligen Bewegung
erforderliches Drehmoment aufbringen muss, also die Trägheitskraft und Reibungskräfte
überwindet. Das Dämpfungsglied 18 kompensiert zumindest einen überwiegenden Teil der
auf die Hebeglieder 6 und 7 wirkende Schwerkraft; im Idealfall kompensiert es diese
gerade.
[0034] Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Fensterscheibenantrieb eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, in dem die Gaszugfeder 18 durch ein Federglied 20 ersetzt ist. Der
Antrieb entspricht in Bezug auf den Hebe- und Senkmechanismus mit den Hebegliedern
6 und 7 und dem wieder als Elektromotor gebildeten Aktuator 14 dem Antrieb der Figur
1, jedenfalls soweit dies für die Erfindung von Relevanz ist. Es werden daher nur
die Unterschiede zum Antrieb der Figur 1 erläutert, im Übrigen sei jedoch auf die
Beschreibung und auch die Darstellung dort verwiesen. In den Figuren 2 und 3 befindet
sich der Hebe- und Senkmechanismus in jeweils einem seiner beiden Extremzustände,
in Figur 2 im ausgefahrenen und in Figur 3 im eingefahrenen Zustand. Aus dem ausgefahrenen
Zustand kann der Mechanismus in die mit Richtungspfeil bezeichnete Öffnungsrichtung
-Z bis in den eingefahrenen Zustand und aus diesem wieder in die Schließrichtung Z
bis in den ausgefahrenen Zustand bewegt werden.
[0035] Der wesentliche Unterschied zum Antrieb der Figur 1 ist wie gesagt der Wegfall des
konventionellen Dämpfungsglieds 18 und dessen Ersatz durch das Federglied 20. Das
Federglied 20 ist eine langgestreckte, stabförmige einlagige Blattfeder, die beim
Einfahren, der Bewegung in die Öffnungsrichtung -Z, zwischen einem ersten Federende
21 und einem zweiten Federende 22 elastisch auf Biegung beansprucht wird. Das Federglied
20 ist vorteilhafterweise so bemessen, dass seine rückstellende Federkraft die Gewichtskraft
der Fensterscheibe 5 (Figur 1) in jedem Bewegungszustand des Hebe- und Senkmechanismus
trägt und somit den Aktuator 14 und das wie beim Antrieb der Figur 1 gebildete Untersetzungsgetriebe
15 bis 17 vollständig entlastet. Das Federglied 20 ist bevorzugt ferner so bemessen,
dass es den Halter 8 mit der Fensterscheibe 5 im Schließzustand unter den üblichen
Betriebsbedingungen, insbesondere Straßenbedingungen, wie etwa eine holprige Strecke,
im Schließzustand und somit das Fenster geschlossen hält. Das Federglied 20 ist in
bevorzugten Ausführungen mit einer Vorspannung eingebaut, also auch im voll ausgefahrenen
Zustand des Hebe- und Senkmechanismus vorgespannt, so dass es einer ungewollten Einfahrbewegung
eine ausreichende Federkraft entgegensetzt. Die Federkraft beträgt vorteilhafterweise
wenigstens 2500 N, und kann insbesondere etwa 3000 N betragen. Die Vorspannkraft zum
Blockieren gegen Stöße beträgt vorzugsweise wenigstens 1000 N.
[0036] Das Federglied 20 stützt sich am ersten Federende 21 an einer Abstützung 23 des ersten
Hebeglieds 6 und am zweiten Federende 22 an einer Abstützung 24 des zweiten Hebeglieds
7 ab. Das Federglied 20 stützt sich ferner in einem die Federenden 21 und 22 verbindenden
Federabschnitt mit seiner bei Biegebeanspruchung auf Druck beanspruchten Unterseite
an einer weiteren Abstützung 25 des ersten Hebeglieds 6 ab. Bei der Einfahrbewegung
in die Öffnungsrichtung -Z wird das Federglied 20 zwischen den Federenden 21 und 22
somit über die weitere Abstützung 25 und dabei um eine Federachse A gebogen, die sich
parallel zu der Gelenkachse R des Verbindungsgelenks der Hebeglieder 6 und 7 erstreckt.
[0037] Das erste Federende 21 und die Abstützung 23 bilden miteinander ein Drehgelenk, in
dem das erste Federende 21 um eine von der Abstützung 23 bestimmte Gelenkachse, die
zu der Federachse A parallel ist, relativ zur Abstützung 23 und somit zum Hebeglied
6 drehbeweglich ist, aber relativ zum Hebeglied 6 keine translatorischen Bewegungen
in radialer und auch nicht in tangentialer Richtung zur Federachse A ausführen kann.
Das zweite Federende 22 drückt an der bei Biegebeanspruchung auf Zug beanspruchten
Außenseite des Federglieds 20 gegen die Abstützung 24 des Hebeglieds 7, die für das
Federende 22 einen Anschlagkontakt bildet, der im Kontakt eine Bewegung des Federendes
20 relativ zur Abstützung 24 in Längsrichtung des Federglieds 20 zulässt.
[0038] Die Abstützung 24 oder die weitere Abstützung 25 kann oder können jeweils vorteilhafterweise
als Rolle oder vergleichbarer Rotationskörper mit einer zur Federachse A parallelen
Drehachse gebildet sein. Vorteilhaft ist dies insbesondere für die Abstützung 24,
um im Kontakt die Reibung so weit als möglich herabzusetzen. Grundsätzlich kann es
sich jedoch sowohl beim Druckkontakt mit der weiteren Abstützung 25 und auch im Druckkontakt
mit der Abstützung 24 um einen reinen Gleitkontakt handeln. Dabei kann die Abstützung
24 oder 25 aus einem Gleitmaterial mit niedrigem Reibungskoeffizienten bestehen oder
mit dem Gleitmaterial beschichtet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Federglied
20 mit dem Gleitmaterial beschichtet sein. Vorzugsweise werden auch für das Drehgelenk
zwischen 21 und 23 reibungsmindernde Maßnahmen ergriffen. Im Ausführungsbeispiel,
in dem die Abstützung 23 im Drehgelenk den Zapfen und das Federende 21 eine diesen
umgebende Öse bilden, kann insbesondere der Zapfen aus einem Gleitmaterial mit niedrigem
Gleitreibungskoeffizienten bestehen oder an der Umfangsfläche mit einem Gleitmaterial
beschichtet sein.
[0039] Die Abstützung 23 für das erste Federende 21 ist näher beim Gelenk 11 als bei der
Gelenkachse R der Hebeglieder 6 und 7 angeordnet. Das Federglied 20 erstreckt sich
vom ersten Federende 21 in Richtung auf die Gelenkachse R derart, dass eine gedachte,
gerade Verlängerung des Federglieds 20 die Gelenkachse R in einem geringen Abstand
kreuzt. Die Abstützung 24 ist am zweiten Hebeglied 7 in entsprechender Nähe bei der
Gelenkachse R angeordnet. Die Abstützung 24 vollführt beim Einfahren in die Öffnungsrichtung
-Z um die Gelenkachse R eine Schwenkbewegung mit einem entsprechend kurzen Schwenkarm
und drückt dabei auf das zweite Federende 22, wodurch das Federglied 20 bei der Relativbewegung
der Hebeglieder 6 und 7 in die Öffnungsrichtung -Z um die Federachse A elastisch gebogen
wird.
[0040] In Figur 3 sind die Hebeglieder 6 und 7 vollständig eingefahren, das Fenster daher
geöffnet. Das Federglied 20 hat die maximale Biegeverformung erfahren. Die Länge des
Federglieds 20 und die Anordnung der Abstützungen 23 bis 25 ist so gewählt, dass das
zweite Federende 22 durch die Relativbewegung der Hebeglieder 6 und 7 aus dem Schließzustand
in den Öffnungszustand relativ zum ersten Federende 21 einen Relativhub von 20 bis
30 mm bei einer zwischen den Federenden 21 und 22 gemessenen Gesamtlänge des Federglieds
20 von wenigstens 150 mm und höchstens 500 mm ausführt.
[0041] Neben der Robustheit und Kompaktheit des Federglieds 20 ist noch hervorzuheben, dass
das Federglied 20 der Einfahrbewegung der Hebeglieder 6 und 7 anders als das konventionelle
Dämpfungsglied 18 der Figur 1 keine Beschränkung auferlegt, da das Problem einer über
einen Totpunkt erfolgenden Bewegung nicht auftritt. Die Hebeglieder 6 und 7 können
jedenfalls, soweit es das Federglied 20 betrifft, bis in ihre Überdeckung eingeschwenkt
werden, wenn ihre eigene Geometrie und die äußeren Anlenkungen 9, 11 und 13 an die
Fahrzeugtür es zulassen. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Schwenkwinkel der Hebeglieder
6 und 7 beim Ein- und Ausfahren etwa 70°. Der Antrieb baut somit in Ein- und Ausfahrrichtung
±Z sehr kompakt bzw. kann auf eine sehr geringe Höhe eingefahren werden.
[0042] Zur Kompaktheit trägt auch bei, dass das Federglied 20 zwischen äußeren Seitenteilen
der Hebeglieder 6 und 7 angeordnet werden kann. Die Hebeglieder 6 und 7 sind gefügte
Teile, jeweils mit Seitenteilen und diese axial, d. h. parallel zur Gelenkachse R
miteinander verbindenden Stegen. Derartige Stege können insbesondere die Abstützungen
23 bis 25 bilden, die somit zum einen die Seitenteile der Hebeglieder 6 und 7 axial
gegeneinander aussteifen und dabei zum anderen ihre jeweilige Abstützfunktion für
das Federglied 20 übernehmen,
[0043] Die Figuren 4 und 5 zeigen einen Fensterscheibenantrieb eines zweiten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, der hinsichtlich des Getriebemechanismus zum Heben und Senken der Fensterscheibe
5, also hinsichtlich des Hebe- und Senkmechanismus, demjenigen der Figuren 2 und 3
und somit der Figur 1 entspricht. Die Gelenke bzw. Gelenkelement 9, 11 und 13 sind
wie in Figur 2 jeweils nur angedeutet und entsprechen auch wie im ersten Ausführungsbeispiel
der jeweiligen Ausführung in der Figur 1. Das Gleiche gilt für den Aktuator 14 und
das Untersetzungsgetriebe 15 bis 17. Diesbezüglich wird wie zum ersten Ausführungsbeispiel
auf die Ausführungen zur Figur 1 verwiesen.
[0044] Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten durch das Federglied
30. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel (Figuren 2 und 3) fällt im zweiten
Ausführungsbeispiel die Gelenkachse R der Hebeglieder 6 und 7 mit der Federachse A
des Federglieds 30 zusammen, indem das Federglied 30 um die Gelenk- und Federachse
R bzw. A gebogen ist. Das Federglied 30 kann entweder über einen Winkel von weniger
als 360° um die Gelenk- und Federachse R bzw. A nur gebogen oder aber wenigstens einmal
oder mehrmals vollständig um die Achse R bzw. A gewunden sein. Im ersten Fall, bei
nicht vollständiger Umschlingung der Achse R bzw. A handelt es sich wieder um eine
Blattfeder. Im zweiten Fall kann das Federglied 30 eine Schenkelfeder oder in einer
weiteren Modifikation vorteilhafterweise auch eine Spiralfeder sein, ebenfalls mit
der Gelenkachse R als Federachse A.
[0045] Das erste Federende 31 ist in einem Abstand von der Gelenk- und Federachse R bzw.
A an einer von dieser Achse R bzw. A abgewandten Außenseite an einer Abstützung 33
des Hebeglieds 6 und an einem zweiten Federende 32 an einem ebenfalls in einem Abstand
zur Achse R bzw. A angeordneten Abstützung 34 des Hebeglieds 7 abgestützt. Die Abstützungen
33 und 34 sind in Bezug auf eine die Gelenk- und Federachse R bzw. A enthaltende Ebene
symmetrisch angeordnet und bewegen sich beim Einfahren des Hebe- und Senkmechanismus,
in die Öffnungsrichtung -Z in Richtung auf diese Symmetrieebene aufeinander zu, führen
also einen Relativhub aus, bei dem das Federglied 30 um die Federachse A bzw. R einer
elastischen Biegebelastung unterworfen wird und der Einfahrbewegung in die Öffnungsrichtung
-Z seine elastische Federkraft entgegensetzt. Die Bewegung in die Gegenrichtung, die
Schließrichtung Z, wird entsprechend unterstützt.
[0046] Falls das Federglied 30 als Blattfeder ausgeführt ist, bildet eine Achsen- oder Wellenstruktur
35 des Gelenks der Hebeglieder 6 und 7 eine weitere Abstützung vergleichbar der Abstützung
25 des ersten Ausführungsbeispiels. Falls das Federglied 30 als Schenkelfeder ausgebildet
ist, dient die Achsen- oder Wellenstruktur 35 primär als Führung für solch ein Federglied
30. In abgewandelten Ausführungen als Spiralfeder wäre solch ein Federglied mit einem
ersten, radial inneren Federende verdrehgesichert mit einer ein Gelenkelement des
Gelenks bildenden Wellenstruktur, Zapfen oder Buchse, des ersten Hebeglieds 6 verbunden.
Das zweite, radial äußere Federende wäre mit einer Abstützung des zweiten Hebeglieds
7 verbunden, die im Grunde unverändert von der Abstützung 34 gebildet werden könnte.
[0047] Die Figuren 6 und 7 zeigen einen Fensterscheibenantrieb eines dritten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, der hinsichtlich des Getriebemechanismus zum Heben und Senken der Fensterscheibe
5, also hinsichtlich des Hebe- und Senkmechanismus, demjenigen der Figuren 2 und 3
und somit der Figur 1 entspricht. Die Gelenke bzw. Gelenkelement 9, 11 und 13 sind
wie in Figur 2 jeweils nur angedeutet und entsprechen auch wie im ersten und zweiten
Ausführungsbeispiel der jeweiligen Ausführung in der Figur 1. Das Gleiche gilt für
den Aktuator 14 und das Untersetzungsgetriebe 15 bis 17. Diesbezüglich wird wie zum
ersten Ausführungsbeispiel auf die Ausführungen zur Figur 1 verwiesen.
[0048] In der Figur 6 ist eine Variante der Erfindung gezeigt, bei der das Federglied 40
eine Schraubenfeder ist. Das Federglied 40 ist mit seinem Federende 41 am Hebeglied
6 befestigt, mit seinem Federende 42 am Hebeglied 7. Die Federenden 41, 42 können
in ihrem jeweiligen Befestigungspunkt bzw. ihrer jeweiligen Befestigungsstelle an
den Hebegliedern 6, 7 drehbar befestigt sein, so dass bei einer Öffnungs- oder Schließbewegung
des Fensters die beiden Federenden 41, 42 und die Mittelachse des Federglieds 40 zu
jeder Zeit im Wesentlichen auf einer Gerade liegen.
[0049] Zusätzlich kann eine einzige oder je eine Führung, beispielsweise eine oder je eine
Nut, an einem der beiden oder beiden Hebegliedern 6, 7 vorhanden sein, in der oder
denen sich der Befestigungspunkt für das jeweilige Federende 41 oder 42 relativ zu
dem jeweiligen Hebeglied 6 oder 7 bewegen kann. Das heißt, wenigstens einer der Befestigungspunkte
ist in dieser Ausführungsform ein Element, das in die nicht gezeigte zugeordnete Nut
bevorzugt unverlierbar eingebracht werden kann und sich entlang der Nut oder anders
gebildeten Führung bewegen kann.
[0050] Um ein Abknicken des Federglieds 40 bei Belastung zu verhindern, kann das Federglied
40 von einer teleskopierbaren Hülse umgeben sein, oder ein teleskopierbarer Stab kann
im Inneren des Federelements das Federelement 40 führen. Dabei können das äußere und
innerste teleskopierbare Element der Hülse oder des Stabs mit dem jeweiligen Ende
des Federelements 40 verbunden sein, oder diese teleskopierbaren Elemente sind direkt
an den Hebegliedern 6, 7 im Bereich des jeweiligen Federendes 41, 42 befestigt. Dabei
gilt für die Befestigung der teleskopierbaren Elemente das zur den Befestigungspunkten
der Federenden Gesagte entsprechend.
[0051] In der Figur 6 ist der Fensterscheibenantrieb im Zustand bei geschlossenem Fenster
gezeigt. Das heißt, das Federglied 40 ist in einem vorgespannten Zustand und verhindert
in dieser Position, dass das Fenster alleine durch die Schwerkraft sich öffnen kann.
Aus dieser Position heraus kann das Fenster mittels des Aktuators 14 geöffnet werden,
wobei der Aktuator 14 das Fenster gegen die Federkraft des Federeglieds 40 öffnen
muss.
[0052] Figur 7 zeigt den Zustand des Fensterscheibenantriebs bei offenem Fenster. Das Federglied
40 ist elastisch komprimiert worden und dient als Speicher der Federenergie, die den
Aktuator 14 unterstützen kann, wenn das Fenster wieder geschlossen werden soll. Dabei
entspricht die gespeicherte Federenergie im Wesentlichen der Gewichtskraft des Fensters,
das heißt, der Aktuator braucht zum Schließen nur die Bewegung des Fensters zu veranlassen,
ohne das Gewicht des Fensters anheben zu müssen. Diese Aufgabe wird von dem Federglied
40 übernommen, das bei offenem Fenster in Richtung auf das geschlossene Fenster vorgespannt
ist.
[0053] Bei dem Federglied 49 fällt die Federachse A mit der Längsachse des Federglieds 40
zusammen. Die Federachse A erstreckt sich zumindest im Wesentlichen durch die Befestigungspunkte
bzw. Abstützstellen des Federglieds 40, an denen sich dieses an den Getriebegliedern
6 und 7 abstützt. Die Federachse A führt bei der Öffnungs- und Schließbewegung des
Getriebemechanismus zumindest im Wesentlichen eine Schwenkbewegung um die Abstützstelle
des ersten Federendes 41 aus. Die Federachse A weist stets eine zur Öffnungs- und
Schließrichtung Z parallele Richtungskomponente auf. Eine gegenüber der Öffnungs-
und Schließrichtung Z vorhandene Neigung wird allerdings beim Öffnen des Fensters
in Bewegungsrichtung -Z vergrößert, d. h. der mit der Richtung ± Z eingeschlossene
spitze Winkel vergrößert sich bei der Bewegung in die Richtung -Z. Die Federachse
A weist stets tangential zur Gelenkachse R und passiert diese in einem vergleichsweise
geringen radialen Abstand.
[0054] In den Figuren 6 und 7 ist eine Kombination von Federgliedern 20 und 40 gezeigt,
die beide zusammen die beschriebene Vorspannung zum Schließen und Festhalten des geschlossenen
Fensters aufweisen. Zweck der Verwendung von zwei unterschiedlichen Federgliedern
kann beispielsweise ein Sicherheitsaspekt sein, so dass beim Ausfall eines der Federglieder
immer noch eine Unterstützung des Fensters während des Schließens gewährleistet ist.
Alternativ können auch die Federglieder 20 und 30 oder die Federglieder 30 und 40
im gleichen Fensterscheibenantrieb in der offenbarten Weise angeordnet sein, um gemeinsam
die gewünschte Federkraft zu erzeugen. Andererseits wird in bevorzugten einfachen
Ausführungen pro Fensterscheibenantrieb bzw. pro Fensterscheibe oder Halter 8 (Figur
1) nur jeweils ein einziges Federglied, beispielsweise nur eines der Federglieder
20, 30 und 40 verwendet.
Bezugszeichen:
[0055]
- 1
- Außenhaut
- 2
- Innenteil
- 3
- Panzerung
- 4
- Fensterrahmen
- 5
- Fensterscheibe
- 6
- Hebeglied
- 7
- Hebeglied
- 8
- Halter
- 9
- Drehgelenk
- 10
- Gelenkelement, Führung
- 11
- Gelenkelement
- 12
- Gelenkelement, Führung
- 13
- Gelenkelement
- 14
- Elektromotor, Aktuator
- 15
- Antriebsglied
- 16
- Antriebsglied
- 17
- Abtriebsglied
- 18
- Dämpfungsglied
- 19
- -
- 20
- Federglied
- 21
- Federende
- 22
- Federende
- 23
- Abstützung
- 24
- Abstützung
- 25
- Abstützung
- 26-29
- -
- 30
- Federglied
- 31
- Federende
- 32
- Federende
- 33
- Abstützung
- 34
- Abstützung
- 35
- Abstützung
- 40
- Federglied
- 41
- Federende
- 42
- Federende
- A
- Federachse
- R
- Gelenkachse
- Z
- Schließrichtung
1. Antrieb für eine Fensterscheibe eines Fahrzeugs, umfassend:
a) einen in eine Öffnungs- und Schließrichtung (Z) hin und her bewegbaren Halter (8)
für die Fensterscheibe (5),
b) ein erstes Getriebeglied (6) und ein zweites Getriebeglied (7), die mit dem Halter
(8) gekoppelt und in einem Gelenk, vorzugsweise Drehgelenk, relativ zueinander beweglich
sind, so dass eine Relativbewegung der Getriebeglieder (6, 7) die Bewegung des Halters
(8) bewirkt,
c) einen mit den Getriebegliedern (6, 7) zur Erzeugung ihrer Relativbewegung gekoppelten
Aktuator (14),
d) und ein Federglied (20; 30; 40), das sich mit einem ersten Federende (21; 31; 41)
an dem ersten Getriebeglied (6) und einem zweiten Federende (22; 32; 42) an dem zweiten
Getriebeglied (7) abstützt, um der Bewegung des Halters (8) in die Öffnungsrichtung
(-Z) eine Federkraft entgegen zu setzen,
dadurch gekennzeichnet, dass
e) das Federglied (20; 30; 40) eine Biegefeder, vorzugsweise Blattfeder oder Schenkel-
oder Spiralfeder, ist, die durch die Relativbewegung der Getriebeglieder (6, 7) um
eine quer zur Richtung (Z) der Beweglichkeit des Halters (8) weisende Federachse (A)
elastisch zumindest im Wesentlichen auf Biegung beansprucht wird, oder eine Schraubenfeder
(40) ist, die durch die Relativbewegung der Betriebsglieder (6, 7) längs einer Federachse
(A) zusammengedrückt wird.
2. Antrieb nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeglieder (6, 7) um eine Gelenkachse (R) des Gelenks relativ zueinander
rotatorisch beweglich sind und die Federachse (A) in der Ausbildung als Biegefeder
(20; 30) mit der Gelenkachse (R) übereinstimmt oder zumindest im Wesentlichen parallel
zu der Gelenkachse (R), aber von dieser beabstandet ist, und in der Ausbildung als
Schraubenfeder (40) zumindest eine parallel zur Öffnungs- und Schließrichtung (Z)
weisende Richtungskomponente hat.
3. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem der folgenden
Merkmale:
(i) das Federglied (30) umgibt die Federachse (A) über einen Winkel von wenigstens
10°, vorzugsweise über einen Winkel von wenigstens 90°;
(ii) die Federachse (A) weist in eine Richtung quer zu einer Außenseite der Fensterscheibe
(5).
4. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Federende (21; 41) an einer Abstützung (23) des ersten Getriebeglieds (6)
in bezüglich der Federachse (A) radialer und auch tangentialer Richtung festgelegt
ist, vorzugsweise drehbar.
5. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federglied (20; 30) eine der Federachse (A) zugewandte Unter- oder Innenseite
und eine von dieser abgewandte Außenseite aufweist und am ersten Federende (31) an
der Außenseite in einem Gleit- oder Rollkontakt gegen eine Abstützung (33) des ersten
Getriebeglieds (6) drückt und sich dadurch an diesem abstützt oder am zweiten Federende
(22; 32) an der Außenseite in einem Gleit- oder Rollkontakt gegen eine Abstützung
(24; 34) des zweiten Getriebeglieds (7) drückt und sich dadurch an diesem abstützt.
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Federglied (20) in einem die Federenden (21, 22) verbindenden Federabschnitt
an einer beim Biegen auf Druck beanspruchten Unter- oder Innenseite zumindest bei
einer in Öffnungsrichtung (-Z) stattfindenden Bewegung des Halters (8), vorzugsweise
aber auch bereits in einem vorgespannten Zustand, an einer Abstützung (25) abstützt,
die vorzugsweise relativ zu einem der Getriebeglieder (6, 7) in Richtung des Drucks
unbeweglich ist.
7. Antrieb nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (24, 25; 33, 34, 35) ein um eine zur Federachse (A) parallele Achse
drehbarer Rotationskörper ist.
8. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeglieder (6, 7) jeweils ein linkes Seitenteil, ein vom linken Seitenteil
parallel zur Federachse (A) beabstandetes rechtes Seitenteil und die Seitenteile verbindende
Verbindungsstrukturen aufweisen und wenigstens eine der Verbindungsstrukturen eine
Abstützung (23, 24, 25; 33, 34, 35) für eines der Federenden (21, 22; 31, 32) bildet.
9. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem der folgenden
Merkmale:
(i) die Getriebeglieder (6, 7) sind in dem Gelenk um eine quer zur Schließrichtung
(Z) weisende Gelenkachse (R) relativ zueinander schwenkbar, vorzugsweise sind sie
als Scherenarme wirkend mittels des Gelenks miteinander verbunden;
(ii) die Getriebeglieder (6, 7) bilden ein Gestänge, vorzugsweise einen Scherenmechanismus.
10. Antrieb nach den beiden vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass sich das erste Federende (21; 41) an einer der Gelenkachse (R) fernen Abstützung
(23) des ersten Getriebeglieds (6) und das zweite Federende (22; 42) an einer der
Gelenkachse (R) nahen Abstützung (24) des zweiten Getriebeglieds (7) abstützen und
sich das Federglied (20; 40) von der ersten Abstützung (23) im Wesentlichen in Richtung
auf die Gelenkachse (R) erstreckt, so dass es diese in einem geringen Abstand kreuzt.
11. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichet, dass die Getriebeglieder
(6, 7) im Gelenk um eine Gelenkachse (R) relativ zueinander schwenkbar sind und in
Bezug auf die Gelenkachse (R) Hebelarme bilden und das Federglied (30) eine Achsen-
oder Wellenstruktur des Gelenks wenigstens teilweise umgibt, so dass die Gelenkachse
(R) und die Federachse (A) identisch sind.
12. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem der folgenden
Merkmale:
(i) das Federglied (20; 30; 40) ist mit Vorspannung angeordnet;
(ii) das Federglied (20; 30; 40) erzeugt bei im Betrieb maximaler Biegeverformung
eine Federkraft von wenigstens 2000 N, vorzugsweise wenigstens 2500 N.
13. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend wenigstens ein weiteres
Federglied (20; 30; 40) der in wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche beschriebenen
Art, wobei in bevorzugten Ausführungen die wenigstens zwei Federglieder (20; 30; 40)
als Biegefedern um die gleiche Federachse (A) oder um voneinander beabstandete Federachsen
(A) biegbar oder als Schraubenfedern (40) geschachtelt längs der gleichen Federachse
(A) komprimierbar oder als Biegefeder (20; 30) und Schraubenfeder (40) angeordnet
sind.
14. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeglieder (6, 7) Bestandteil eines Hebe- und Senkmechanismus für die Fensterscheibe
(5) sind und der Antrieb vorzugsweise in einem wenigstens der Widerstandsklasse B4
entsprechend gepanzerten Fahrzeug, vorzugsweise in einer Für des Fahrzeugs, eingebaut
oder für einen entsprechenden Einbau vorgesehen und zum Heben und Senken einer wenigstens
der Widerstandsklasse B4 entsprechenden Fensterscheibe (5) ausgebildet ist.
15. Antrieb wenigstens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Schraubenfeder (40) um eine Druckfeder handelt, die mit dem ersten
Federende (41) an dem ersten Getriebeglied (6) und dem zweiten Federende (42) an dem
zweiten Getriebeglied (7) befestigt ist, wobei das erste oder das zweite Federende
(41, 42) vorzugsweise drehbar an dem jeweiligen Getriebeglied (6; 7) befestigt ist
oder sind.
16. Antrieb nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Befestigungspunkt für die Federenden (41, 42) an einer an dem Getriebeglied
(6, 7) gebildeten Führung, vorzugsweise in einer Nut, relativ zu dem Getriebeglied
(6, 7) bewegbar ist.
17. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubenfeder (40) längs der Federachse (A) außen oder innen von einer Führung
geführt oder außen oder innen gestützt wird, um ein Knicken der Feder (40) beim Zusammendrücken
zu verhindern, wobei die Schraubenfeder (40) bevorzugt in einer Hülse, die aus wenigstens
zwei ineinander teleskopierbaren Teilen besteht, oder von einer innenliegenden Teleskopstange
geführt wird.
18. Antrieb nach dem vorgehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung an oder nahe einem Ende der Schraubenfeder (40) oder an einem der Getriebeglieder
(6, 7) im Bereich des Endes der Schraubenfeder und an oder nahe dem anderen Ende der
Schraubenfeder oder an dem anderen der Getriebeglieder (6, 7) im Bereich des anderen
Endes der Schraubenfeder befestigt ist.