[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abstandhalterrohr zur Herstellung von Abstandhalterrahmen
einer Isolierverglasung, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung
und eine Isolierverglasung mit einem aus derartigen Abstandhalterrohren zusammengesetzten
Abstandhalterrahmen.
[0002] Eine herkömmliche Isolierverglasung weist zumindest zwei zueinander parallele und
voneinander beabstandet angeordnete Glasscheiben auf, zwischen denen ein Scheibenzwischenraum
definierter Breite vorgesehen ist. Um diesen vordefinierten Scheibenzwischenraum dauerhaft
zu gewährleisten, ist zwischen den beiden Glasscheiben ein umlaufender Abstandhalterrahmen
vorgesehen, der die beiden Glasscheiben im Bereich ihrer Scheibenaußenkanten miteinander
verbindet und auf Abstand hält. Der Abstandhalterrahmen besteht dabei aus einem dünnwandigen
Abstandhalterrohr mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt, das zur Bildung des
Abstandhalterrahmens entsprechend gebogen wurde, oder aus mehreren einzelnen Abstandhalterrohren,
die mittels Eckverbindern aneinander gesetzt sind.
[0003] Bei derartigen Abstandhalterrohren handelt es beispielsweise um Hohlprofile aus Aluminium,
die durch Rollbiegen bzw. Rollformen aus einem Aluminiumstreifen und anschließendem
Verschweißen der aneinander stoßenden Längskanten des Aluminiumstreifens hergestellt
werden. Diese Abstandhalterrohre weisen eine Wandstärke von 0,2-0,6 mm auf.
[0004] Des Weiteren sind Abstandhalterrohre aus Edelstahl bekannt. Die Edelstahl-Abstandhalterrohre
werden ebenfalls durch Rollbiegen bzw. Rollformen aus einem Edelstahlstreifen und
anschließendem Verschweißen der aneinander stoßenden Längskanten des Streifens hergestellt
und weisen eine Wandstärke von 0,15 bis 0,2 mm auf.
[0005] Nachteil der Aluminium- und Edelstahl- Abstandhalterrohre ist zum einen, dass die
Materialkosten von Aluminium und Edelstahl, insbesondere in den letzten Jahren, enorm
gestiegen sind. Zudem ist das Handling und die Weiterverarbeitung der Abstandhalterrohre
zu Abstandhalterrahmen oft schwierig. Denn die Abstandhalterrohre weisen vor dem Biegen
zum Abstandhalterrahmen in der Regel eine Länge von 5000 mm bis 7000 mm auf. Infolgedessen
neigen Abstandhalterrohre aufgrund ihrer Länge dazu sich über die gesamte Rohrlänge
gesehen um zur Rohrbreitenrichtung und/oder zur Rohrhöhenrichtung parallele Biegeachsen
durchzubiegen. Diese Längsinstabilität und Labilität ist insbesondere beim Biegen
der Abstandhalterrohre, üblicherweise um 90°, zum Abstandhalterrahmen nachteilig,
insbesondere bei größeren Rahmen.
[0006] Des Weiteren existieren Abstandhalterrohre aus Kunststoff, die durch Extrusion hergestellt
werden. Abstandhalterrohre aus polymeren Werkstoffen mit niedrigen Wärmeleitfähigkeiten
haben im Vergleich zu Abstandhalterrohren aus Edelstahl einen geringeren Wärmedurchgangskoeffizienten
und sind kostengünstiger herstellbar. Allerdings ist die Weiterverarbeitung, insbesondere
das Biegen zu den Abstandhalterrahmen, schwierig. Des Weiteren ist Kunststoff nicht
UV-beständig, neigt zur Alterung und ist nicht vollständig diffusionsdicht. Aus diesem
Grund ist es bekannt, die Rückseiten der Abstandhalterrohre mit einer metallischen
Folie abzudecken. Die Folie wirkt als Diffusionssperre. Die übrigen genannten Nachteile
der Abstandhalterrohre aus Kunststoff werden damit aber nicht behoben.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung eines Abstandhalterrohrs
zur Herstellung von Abstandhalterrahmen einer Mehrscheiben-Isolierverglasung, das
einfach und kostengünstig herstellbar ist, sowie eine gute Verarbeitung bzw. gutes
Handling realisiert.
[0008] Zudem soll eine Mehrscheiben-Isolierverglasung mit einem derartigen Abstandhalterrohr
geschaffen werden.
[0009] Weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung und eines
Herstellungsverfahrens zur einfachen und kostengünstigen Herstellung des Abstandhalterrohres.
[0010] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1, 15, 16 und 18 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den sich jeweils anschließenden Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine perspektivische Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Abstandhalterrohres
nach einer ersten Ausführungsform, ange- ordnet zwischen zwei Glasscheiben einer erfindungsgemäßen
Mehrscheiben-Isolierverglasung
- Figur 2:
- Ein erfindungsgemäßes Abstandhalterrohr gemäß Fig. 1 in einem Längsschnitt
- Figur 3:
- Ein erfindungsgemäßes Abstandhalterrohr gemäß einer weiteren Ausführungsform im Längsschnitt
- Figur 4:
- Ein erfindungsgemäßes Abstandhalterrohr gemäß einer weiteren Ausführungsform im Längsschnitt
- Figur 5:
- Ein erfindungsgemäßes Abstandhalterrohr gemäß einer weiteren Ausführungsform im Längsschnitt
- Figur 6:
- Eine perspektivische Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Abstandhalterrohres
nach der ersten Ausführungsform mit abge- rundeten Übergangswandungen
- Figur 7:
- Einen breitseitige Ansicht eines geprägten Metalllängsstreifens
- Figur 8:
- Einen breitseitige Ansicht eines weiteren geprägten Metalllängs- streifens
- Figur 9:
- Eine prägeflächenseitige Ansicht einer Prägerolle (halbgeschnit- ten) und einer Gegendruckrolle
- Figur 10:
- Eine perspektivische Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Abstandhalterrohres
nach einer weiteren Ausführungsform mit ab- gerundeten Übergangswandungen
[0012] Das erfindungsgemäße dünnwandige, bevorzugt aus Metall bestehende, Abstandhalterrohr
1 (Fig.1-6, 10) weist eine Rohrwand 2 mit einer Wandungsaußenfläche 3 und einer Wandungsinnenfläche
4 auf. Insbesondere besteht das Abstandhalterrohr 1 aus Stahl oder Aluminium. Die
Rohrwand 2 umschließt bzw. umgibt einen Rohrinnenraum 5. Des Weiteren weist das Abstandhalterrohr
1 einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, ist also kastenförmig ausgebildet.
Die Rohrwand 2 weist zudem eine, vorzugsweise ebene bzw. plattenförmige, Sicht- bzw.
Deckenwandung 6, eine dieser gegenüberliegende und zweckmäßigerweise zu dieser parallele,
bevorzugt ebenfalls ebene bzw. plattenförmige, Boden- bzw. Rückenwandung 7 und zwei,
vorzugsweise gerade bzw. plattenförmige, Seiten- bzw. Scheibenanlagewandungen 8 auf.
Die Seitenwandungen 8 erstrecken sich vorzugsweise senkrecht zur Sichtwandung 6 und
zur Bodenwandung 7. Zweckmäßigerweise ist zudem zwischen jeweils einer Seitenwandung
8 und der Bodenwandung 7 eine Übergangswandung 9 vorgesehen. Die Seitenwandungen 8
und die Sichtwandung 6 gehen vorzugsweise direkt ineinander über. Des Weiteren sind
die aneinander angrenzenden Wandungen 6;7;8;9 jeweils abgewinkelt zueinander angeordnet
und gehen jeweils über eine Knickkante bzw. Eckkante bzw. Biegekante 10 ineinander
über. Die beiden Übergangswandungen 9 sind dabei vorzugsweise als Art Fase ausgebildet,
das heißt der Eckbereich zwischen jeweils einer Seitenwandung 8 und der Bodenwandung
7 wird durch die Übergangswandungen 9 abgeflacht. Die Übergangswandungen 9 sind zweckmäßigerweise
eben bzw. plattenförmig ausgebildet (Fig. 1). Alternativ dazu sind Übergangswandungen
9 gerundet ausgebildet (Fig. 6,10). Insbesondere sind die Übergangswandungen 9 derart
gerundet ausgebildet, dass die Wandungsaußenfläche 3 im Bereich der Übergangswandungen
9 konkav gekrümmt ist und die Wandungsinnenfläche 4 konvex gekrümmt ist.
[0013] Das Abstandhalterrohr 1 weist eine mittige Längsachse 11 und eine Längserstreckung
in Richtung einer zur Längsachse 11 parallelen Rohrlängsrichtung 12 auf. Zudem ist
die Erstreckung des Abstandhalterrohres 1 in eine zur Längsachse 11 senkrechte Rohrbreitenrichtung
13 bevorzugt größer als in eine dazu und zur Längsachse 8 senkrechte Rohrhöhenrichtung
14. Das Abstandhalterrohr 1 ist also breiter als höher. Dabei erstrecken sich die
Sichtwandung 6 und die Bodenwandung 7 parallel zur Rohrlängsrichtung 12 und zur Rohrbreitenrichtung
13 und die Seitenwandungen 8 erstrecken sich parallel zur Rohrlängsrichtung 12 und
zur Rohrhöhenrichtung 14.
[0014] Das erfindungsgemäße Abstandhalterrohr 1 ist zweckmäßigerweise durch Rollverformung
aus einem Metalllängsstreifen 15 (Fig. 7,8) hergestellt, worauf weiter unten näher
eingegangen wird. Infolgedessen weist das Abstandhalterrohr 1 eine sich parallel zur
Rohrlängsachse 11 erstreckende Längsschweißnaht 16 auf. Mittels der Längsschweißnaht
16 sind die Bereiche zweier nach dem Rollbiegen bzw. Rollformen aneinander grenzender
Längskanten 17 des Metalllängsstreifens 15 miteinander verschweißt. Die Längsschweißnaht
16 ist zudem zweckmäßigerweise im Bereich der Bodenwandung 7 angeordnet und bevorzugt
mittig in Bezug zur Erstreckung der Bodenwandung 7 in Rohrbreitenrichtung 13 angeordnet.
Das Abstandhalterrohr 1 ist somit vorzugsweise symmetrisch zu einer Rohrmittelebene
18 ausgebildet, die die Längsachse 11 enthält und parallel zur Rohrhöhenrichtung 14
ist.
[0015] Alternativ dazu ist das Abstandhalterrohr 1 anstelle mittels der Längsschweißnaht
16 auf andere Weise längsseitig verbunden.
[0016] Das Abstandhalterrohr 1 dient in an sich bekannter Weise zur Herstellung von Abstandhalterrahmen
für eine erfindungsgemäße Mehrscheiben-Isolierverglasung. Eine erfindungsgemäße Isolierverglasung
weist zumindest zwei zueinander parallele und voneinander beabstandet angeordnete
Glasscheiben 19 auf, zwischen denen ein Scheibenzwischenraum 20 definierter Breite
vorhanden ist. Zwischen den beiden Glasscheiben 19 ist ein umlaufender Abstandhalterrahmen
vorgesehen, der die beiden Glasscheiben 19 im Bereich ihrer umlaufenden Scheibenaußenkanten
bzw. Scheibenränder 21 miteinander verbindet und auf Abstand hält. Der umlaufende
Abstandhalterrahmen weist dabei z.B. ein erfindungsgemäßes Abstandhalterrohr 1 auf,
das zur Bildung des Abstandhalterrahmens um zur Rohrbreitenrichtung 13 parallele Biegeachsen
entsprechend umgebogen wurde. Alternativ dazu weist ein Abstandhalterrahmen mehrere
einzelne Abstandhalterrohre 1 auf, die mittels Eckverbindern aneinander gesetzt sind
und gegebenenfalls teilweise um zur Rohrbreitenrichtung 13 parallele Biegeachsen umgebogen
wurden.
[0017] Im eingebauten Zustand in der Mehrscheiben-Isolierverglasung ist ein Abstandhalterahmen
so angeordnet, dass die beiden Seitenwandungen 8 des Abstandhalterrohres 1 bzw. der
Abstandhalterrohre 1 benachbart und parallel zu den Glasscheiben 19 angeordnet sind.
Zudem sind die beiden Seitenwandungen 8 mit den Glasscheiben 19 feuchtigkeits- und
luftdicht mittels eines geeigneten Klebemittels verbunden. Dadurch werden die beiden
Glasscheiben an ihren Rändern 21 auf Abstand gehalten. Zudem begrenzt der Abstandhalterrahmen
den zwischen zwei Glasscheiben 19 gebildeten Scheibenzwischenraum 20 nach außen hin.
Des Weiteren ist die Sichtwandung 6 immer dem Scheibenzwischenraum 20 zugewandt angeordnet
und die Bodenwandung 7 weist vom Scheibenzwischenraum 20 nach außen weg. Die Sichtwandung
6 ist folglich im eingebauten Zustand sichtbar. Infolgedessen ist die Längsschweißnaht
16, um im eingebauten Zustand des Abstandhalterrohres 1 nicht sichtbar zu sein, zweckmäßigerweise
nicht im Bereich der Sichtwandung 6 angeordnet.
[0018] In die Sichtwandung 6 sind außerdem vorzugsweise mehrere an sich bekannte Durchgangaussparungen
bzw. Perforationsöffnungen 22, bevorzugt in Form von durch die Sichtwandung 6 durchgehenden
Schlitzen eingebracht, insbesondere eingestanzt, wobei die Perforationsöffnungen 22
eine strömungstechnische Verbindung zwischen dem Rohrinnenraum 5 und dem Scheibenzwischenraum
schaffen. Die Sichtwandung 6 dient also als Gasaustauschwandung. Die Perforationsöffnungen
22 können zumindest teilweise auch als Langlöcher ausgeführt sein, die sich parallel
zur Rohrbreitenrichtung 13 erstrecken (nicht dargestellt).
[0019] Gemäß der Erfindung weist zumindest eine der beiden Seitenwandungen 8 eine Prägung
auf. Die Prägung kann z.B. mehrere einzelne Prägelemente 23;28;34 aufweisen, die jeweils
über die gesamte Seitenwandung 8 flächig, insbesondere gleichmäßig, verteilt angeordnet
sind (Fig.2-4). Oder es kann sich um ein flächendeckendes, geschlossenes Prägmuster
handeln (Fig. 5).
[0020] Vorzugsweise sind die Prägungen dabei von der Wandungsinnenfläche 4 her in die beiden
Seitenwandungen 8 eingebracht. Dadurch sind die Prägungen von der Wandungsinnenfläche
4 gesehen in der jeweiligen Seitenwandung 8 als Vertiefungen ausgebildet (Fig. 6,10).
Bevorzugt erstrecken sich die Prägungen nicht durch die gesamte Seitenwandung 8 durch,
sondern nur um z.B. 10% bis 50%, bevorzugt 20% bis 30% der Wandstärke in diese hinein,
so dass die Wandungsaußenfläche 3 im Bereich der Seitenwandungen 8 vorzugsweise glatt
bzw. ebenflächig ist (Fig. 1,6,10). Wenn sich die Prägungen durch die gesamte Seitenwandung
8 durch erstrecken, ist die Wandungsaußenfläche 3 vorzugsweise in den nicht geprägten
Wandungsabschnitten ebenflächig.
[0021] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform (Fig. 1, 2) weisen die Prägungen einzelne
Prägeelemente in Form von ersten Prägekreuzen bzw. X-förmigen Prägeelementen 23 auf,
die in Rohrlängsrichtung 12 gesehen voneinander beabstandet und zueinander benachbart
angeordnet sind. Insbesondere ist in Rohrhöhenrichtung 14 gesehen lediglich ein erstes
X-förmiges Prägeelement 23 vorhanden, das vorzugsweise mittig in Bezug zur Ersteckung
der jeweiligen Seitenwand 8 in Rohrhöhenrichtung 14 angeordnet ist. Insbesondere beträgt
die Erstreckung eines ersten X-förmigen Prägeelementes 23 in Rohrhöhenrichtung 14
zumindest 10%, vorzugsweise 20% bis 70 %, bevorzugt 40% bis 60% der Gesamterstreckung
der jeweiligen Seitenwandung 8 in Rohrhöhenrichtung 14. Die Erstreckung der ersten
X-förmigen Prägeelemente 23 in Rohrhöhenrichtung 14 beträgt vorzugsweise von 0,6 mm
bis 6 mm, bevorzugt 2,5 mm bis 5,5 mm. Der Abstand der einzelnen ersten X-förmigen
Prägeelemente 23 voneinander in Rohrlängsrichtung 12 beträgt vorzugsweise 2 mm bis
10 mm, bevorzugt 4 mm bis 5 mm.
[0022] Die ersten X-förmigen Prägeelemente 23 weisen jeweils zwei Schenkel 24 auf, die sich
mittig in Bezug zu ihrer Längserstreckung kreuzen. Zweckmäßigerweise sind die beiden
Schenkel 24 zudem rechtwinklig zueinander angeordnet und bevorzugt gleich lang. Die
beiden Schenkel 24 weisen jeweils zwei sich gegenüberliegende, bevorzugt abgerundete,
Schenkelenden 25 auf. Zudem sind die ersten X-förmigen Prägeelemente 23 zweckmäßigerweise
symmetrisch zu einer zur Rohrlängsrichtung 12 senkrechten Ebene 26 und/oder zu einer
zur Rohrhöhenrichtung 14 senkrechten Ebene 27 ausgebildet. Und die beiden Schenkel
24 schließen bevorzugt jeweils einen Winkel α,β ≠ 0, bevorzugt α,β = 45° mit der Rohrhöhenrichtung
14 ein.
[0023] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Fig. 3) weisen die Prägungen Prägeelemente
in Form von zweiten X-förmigen Prägeelementen 28 auf, die in zumindest zwei in Rohrhöhenrichtung
14 gesehen übereinander angeordneten Reihen 29 angeordnet sind, wobei eine Reihe 29
mehrere in Rohrlängsrichtung 12 voneinander beabstandet und zueinander benachbart
angeordnete zweite X-förmige Prägeelemente 28 aufweist. Insbesondere beträgt die Erstreckung
eines zweiten X-förmigen Prägeelementes 28 in Rohrhöhenrichtung 14 zumindest 15%,
vorzugsweise 30% bis 50 %, bevorzugt 35% bis 45 % der Gesamterstreckung der jeweiligen
Seitenwandung 8 in Rohrhöhenrichtung 14.
[0024] Die zweiten X-förmigen Prägeelemente 28 sind abgesehen von ihrer Größe analog zu
den ersten X-förmigen Prägeelementen 23 ausgebildet und weisen ebenfalls jeweils zwei
Schenkel 30 auf, die sich mittig in Bezug zu ihrer Längserstreckung kreuzen. Zweckmäßigerweise
sind die beiden Schenkel 30 der zweiten X-förmigen Prägeelemente 28 ebenfalls rechtwinklig
zueinander angeordnet und bevorzugt gleich lang. Die beiden Schenkel 30 der zweiten
X-förmigen Prägeelemente 28 weisen jeweils zwei sich gegenüberliegende, bevorzugt
abgerundete, Schenkelenden 31 auf. Zudem sind auch die zweiten X-förmigen Prägeelemente
28 zweckmäßigerweise symmetrisch zu einer zur Rohrlängsrichtung 12 senkrechten Ebene
32 und/oder zu einer zur Rohrhöhenrichtung 14 senkrechten Ebene 33 ausgebildet. Und
die beiden Schenkel 30 schließen bevorzugt jeweils einen Winkel γ,δ ≠ 0, bevorzugt
γ,δ = 45° mit der Rohrhöhenrichtung 14 ein. Außerdem sind vorzugsweise die zweiten
X-förmigen Prägeelemente 28 der einen Reihe 29 in Rohrlängsrichtung 12 versetzt zu
den zweiten X-förmigen Prägeelementen 28 der anderen Reihe 29.
[0025] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Fig. 4) weist eine Seitenwand 8
zwei verschiedene Arten von X-förmigen Prägeelementen 23;34 auf, die in Rohrlängsrichtung
12 gesehen voneinander beabstandet und zueinander benachbart angeordnet sind, wobei
die beiden unterschiedlichen X-förmigen Prägeelemente 23;34 in Rohrlängsrichtung 12
gesehen vorzugsweise abwechselnd angeordnet sind. Dabei handelt es sich bei den beiden
verschiedenen Arten von X-förmigen Prägeelementen 23;34 um erste und dritte X-förmige
Prägeelemente 23;34. Bezüglich der Anordnung, Ausbildung usw. der ersten X-förmigen
Prägeelemente 23 wird auf die oben gemachten Ausführungen verwiesen.
[0026] Die dritten X-förmigen Prägeelemente 34 weisen ebenfalls jeweils zwei Schenkel 35
auf, die sich in Bezug zur Rohrhöhe vorzugsweise auf gleicher Höhe wie die Schenkel
24 der ersten X-förmigen Prägeelemente 23 kreuzen. Zweckmäßigerweise sind die beiden
Schenkel 35 der dritten X-förmigen Prägeelemente 34 zudem ebenfalls rechtwinklig zueinander
angeordnet und bevorzugt gleich lang. Auch die beiden Schenkel 35 der dritten X-förmigen
Prägeelemente 34 weisen jeweils zwei sich gegenüberliegende, bevorzugt abgerundete,
Schenkelenden 36 auf.
[0027] Im Vergleich zu den Schenkeln 24 der ersten X-förmigen Prägeelemente 23 ist jeder
der beiden Schenkel 35 der dritten X-förmigen Prägeelemente 34 allerdings in Richtung
der jeweiligen Übergangswandung 9 verlängert ausgebildet und erstreckt sich um die
Knickkante 10 herum bis in die Übergangswandung 9 hinein. In Richtung der Sichtwandung
6 sind die Schenkel 35 der dritten X-förmigen Prägeelemente 34 nicht verlängert und
sind somit analog zu den Schenkeln 24 der ersten X-förmigen Prägeelemente 23 ausgebildet.
Infolgedessen sind die dritten X-förmigen Prägeelemente 34 zweckmäßigerweise lediglich
symmetrisch zu einer zur Rohrlängsrichtung 12 senkrechten Ebene 37 ausgebildet. Außerdem
schließen die beiden Schenkel 35 ebenfalls bevorzugt jeweils einen Winkel ε-φ ≠ 0,
bevorzugt ε,φ = 45° mit der Rohrhöhenrichtung 14 ein. Insbesondere sind die ersten
und dritten X-förmigen Prägeelemente 23;34 bis auf die Länge ihrer Schenkel 24;35
identisch ausgebildet und angeordnet.
[0028] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Fig. 5) handelt es sich bei den
Prägungen jeweils um eine Wabenprägung, also um ein in die jeweilige Seitenwandung
8 eingeprägtes Wabenmuster 38. Das Wabenmuster 38 ist flächendeckend ausgebildet,
überdeckt also die jeweilige Seitenwandung 8, insbesondere die Wandungsinnenfläche
4 im Bereich der Seitenwandung 8, vollständig bzw. vollflächig, insbesondere nach
Art einer Parkettierung. Infolgedessen handelt es sich bei dem Wabenmuster 38 um ein
geschlossenes Muster. Das Wabenmuster 38 weist jeweils mehrere, einzelne Waben 39
mit regelmäßig sechseckigem Grundriss auf, die aneinander grenzen und jeweils von
sechs Stegen 40 umgeben bzw. begrenzt sind. Die Stege 40 grenzen die einzelnen Waben
39 voneinander ab und sind dazu in die jeweilige Seitenwandung 8 eingeprägt. Ein Steg
40 weist vorzugsweise jeweils eine Länge von 0,3 mm bis 1 mm, bevorzugt 0,5 mm bis
0,7 mm auf.
[0029] Im Folgenden wird nun die Herstellung des erfindungsgemäßen Abstandhalterrohres 1,
mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.
[0030] Wie bereits oben erläutert erfolgt die Herstellung des Abstandhalterrohres 1 mittels
Rollbiegen bzw. Rollformen und Längsverschweißen. Dazu wird zunächst ein relativ breites
Metallband, insbesondere ein Edelstahlband oder ein Aluminiumband, in einer Metallstreifenschneideinrichtung
in mehrere zueinander parallele Metalllängsstreifen 15, insbesondere Edelstahllängsstreifen
oder Aluminiumlängsstreifen, geschnitten und diese vorzugsweise auf eine Haspel aufgewickelt.
Alternativ dazu liegen die Metalllängsstreifen 15 auf einer Haspel aufgewickelt bereits
vor. Der Metalllängsstreifen 15 weist die beiden seitlichen Streifenlängskanten 17
sowie zwei sich gegenüberliegende, ebenflächige Streifenbreitseiten 41 auf. Außerdem
weist der Metalllängsstreifen 15 eine Streifenlängsrichtung 42, die parallel zu einer
horizontalen Förderrichtung 43 ist, und Streifenquerrichtung 44 auf, die horizontal
und senkrecht zur Streifenlängsrichtung 42 ist.
[0031] Anschließend wird der Metalllängsstreifen 15 von der Haspel kontinuierlich abgezogen
und in einer horizontalen Förderrichtung 43 einer Prägeeinrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zugeführt, mittels der die Prägungen der beiden Seitenwandungen 8 und
gegebenenfalls der beiden Übergangswandungen 9 in den Metalllängsstreifen 15 eingebracht
werden. Der Metalllängsstreifen 15 ist dabei vorzugsweise mit seinen beiden Streifenbreitseiten
41 horizontal ausgerichtet, so dass eine der beiden Streifenbreitseiten 41 oberhalb
der anderen Streifenbreitseite 41 angeordnet ist. Zudem bildet die eine der beiden
Streifenbreitseiten 41 beim fertigen Abstandhalterrohr 1 die Wandungsaußenfläche 3
und die andere Streifenbreitseite 41 bildet die Wandungsinnenfläche 4.
[0032] Zum Einbringen der Prägungen weist die Prägeeinrichtung eine Prägerolle 45 und eine
Gegendruckrolle 46 auf, die in vertikaler Richtung übereinander angeordnet und voneinander
beabstandet sind (Fig. 9). Die Prägerolle 45 und die Gegendruckrolle 46 sind jeweils
um eine horizontale und zur Förderrichtung 43 senkrechte Drehachse 47;48 drehbar gelagert,
wobei die beiden Drehachsen 47;48 vertikal fluchtend zueinander angeordnet sind. Die
Prägerolle 45 und die Gegendruckrolle 46 sind in gegenläufige Drehrichtungen 49;50
antreibbar. Zwischen der Prägerolle 45 und der Gegendruckrolle 46 wird ein Prägeschlitz
51 gebildet, durch den der Metalllängsstreifen 15 zum Prägen durchgeführt wird.
[0033] Zum Einbringen der Prägungen in den Metalllängsstreifen 15 weist die Prägerolle 45
eine außenliegende, umlaufenden und im wesentlichen zylindrische Prägefläche 52 auf,
die jeweils positive bzw. konvexe bzw. vorstehende Prägeformen bzw. Prägestempelelemente
53 aufweist. Die Prägeformen 53 sind so ausgebildet und auf der Prägefläche 52 angeordnet,
dass beim Durchführen des Metalllängsstreifens 15 durch den Prägeschlitz 51 die gewünschten
Prägungen in den Metalllängsstreifen 15 eingebracht werden. Zum Einbringen der ersten
X-förmigen Prägeelemente 23 weist die Prägefläche 52 z.B. Prägeformreihen 54 auf,
die in einer zur Drehachse 47 parallelen Richtung zueinander beabstandet und benachbart
angeordnet sind. Zwischen den beiden Prägeformreihen 54 ist ein Bereich ohne jegliche
Prägeformen 53. Die Gegendruckrolle 46 dahingegen weist vorzugsweise eine glatte Umfangsfläche
55 auf.
[0034] Wie bereits erläutert wird der Metalllängsstreifen 15 in Förderrichtung 43 durch
den Prägeschlitz 51 durchgeführt und dabei kontinuierlich geprägt, wenn die Prägerolle
45 in Förderrichtung 43 auf dem Metalllängsstreifen 15 abrollt. Der Metalllängsstreifen
15 wird dabei mit der ersten Streifenbreitseite 41 der Prägefläche 52 zugewandt und
mit der zweiten Streifenbreitseite 41 der Umfangsfläche 55 zugewandt durch den Prägeschlitz
51 durchgeführt. Aufgrund der glatten Umfangsfläche 55 werden die Prägungen dabei
von der ersten Streifenbreitseite 41 in den Metalllängsstreifen 15 eingedrückt, gehen
aber zweckmäßigerweise nicht bis zur zweiten Streifenbreitseite 41 durch. Infolgedessen
bleibt die zweite Streifenbreitseite 41 glatt bzw. ebenflächig und bildet beim späteren
Abstandhalterrohr 1 die Wandungsaußenseite 3. Die erste Streifenbreitseite 41 bildet
folglich die Wandungsinnenseite 4.
[0035] Sollen die oben beschriebenen Prägungen mit den ersten X-förmigen Prägeelementen
23 erzeugt werden, werden die ersten X-förmigen Prägeelemente 23 in den Metalllängsstreifen
15 in Form von zwei voneinander in Streifenquerrichtung 44 voneinander beabstandeten
Reihen 56 eingebracht (Fig. 7). Die einzelnen ersten X-förmigen Prägeelemente 23 einer
Reihe 56 sind in Streifenlängsrichtung 42 voneinander beabstandet und zueinander benachbart
angeordnet. Die beiden Reihen 56 sind zudem so angeordnet, dass sie nach dem Biegen
des Metalllängsstreifens 15 zum Abstandhalterrohr 1 im Bereich der beiden Seitenwandungen
8 angeordnet sind.
[0036] Im Fall der Prägung mit den ersten und dritten X-förmigen Prägeelemente 23;34 werden
zwei voneinander in Streifenquerrichtung 44 voneinander beabstandete Reihen 57 in
den Metalllängsstreifen 15 eingebracht, wobei eine Reihe 57 aus ersten und dritten
X-förmigen Prägeelementen 23;34 besteht, die in Streifenlängsrichtung 42 voneinander
beabstandet und zueinander benachbart sowie abwechselnd angeordnet sind. Die beiden
Reihen 57 sind dabei so angeordnet, dass sie nach dem Biegen des Metalllängsstreifens
15 zum Abstandhalterrohr 1 im Bereich der beiden Seitenwandungen 8 angeordnet sind,
und die verlängerten Schenkel 35 der dritten X-förmigen Prägeelemente 34 im Bereich
der Übergangswandungen 9 angeordnet sind.
[0037] Nach dem Einbringen der Prägungen werden zweckmäßigerweise die Perforationsöffnungen
22 in an sich bekannter Weise in einer Stanzeinrichtung in den Metalllängsstreifen
15 eingebracht. Dazu wird der Metalllängsstreifen 15 in Förderrichtung 43 zwischen
zwei Stanzrollen durchgeführt, die in gegenläufige Drehrichtungen um jeweils eine
horizontale Achse angetrieben werden und voneinander vertikal beabstandet angeordnet
sind. Die Stanzrollen weisen entsprechende Stanzmittel auf zum Einbringen der Perforationsöffnungen
22 auf. Insbesondere weist die eine Stanzrolle von ihrer Mantelfläche vorstehende
Zähne und die andere Stanzrolle dazu korrespondierende Aussparungen auf. Die Perforationsöffnungen
22 werden in dem Bereich eingebracht, der beim späteren Abstandhalterrohr 1 die Sichtwandung
6 bildet.
[0038] Nach dem Einbringen der Perforationsöffnungen 22 wird der geprägte und perforierte
Metalllängsstreifen 15 in einer Rollbiegeeinrichtung bzw. Rollumformeinrichtung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung mittels Rollverformung kontinuierlich derart zu einem
längsgeschlitzten Endlosabstandhalterohr verformt, dessen Querschnittsform im wesentlichen
bereits der Querschnittsform des fertigen Abstandhalterrohres 1 entspricht. Insbesondere
wird der Metalllängsstreifen 15 so umgebogen, dass die beiden Längskanten 17 aneinander
stoßen. Insbesondere wird der Metalllängsstreifen 15 geknickt bzw. umgebogen, so dass
die Knickkanten 10 gebildet werden. Der Metalllängsstreifen 15 wird also um zur Förderrichtung
43 und zur Streifenlängsrichtung 42 bzw. zur späteren Längsachse 11 parallele Achsen
gebogen. Des Weiteren wird der Metalllängsstreifen 15 derart verformt, dass die geprägte
erste Streifenbreitseite 41 innen angeordnet ist und die Wandungsinnenfläche 4 bildet.
Außerdem wird der Metalllängsstreifen 15 derart verformt, dass die beiden Längskanten
17 mittig in der Bodenwandung 7 angeordnet sind.
[0039] Das Rollverformen erfolgt in an sich bekannter Weise mit entsprechenden Rollformwerkzeugen,
insbesondere mit mehreren Umformrollenpaaren (nicht dargestellt), die Förderrichtung
43 hintereinander angeordnet sind. Dabei wird der Metalllängsstreifen 15 jeweils zwischen
den beiden Umformrollen eines Umformrollenpaares durchgeführt. Die eine Umformrolle
weist dabei eine konkav gewölbte Umfangsfläche und die andere Umformrolle eine konvex
gewölbte Umfangsfläche auf, wobei die Umfangsflächen so aufeinander abgestimmt sind
und die Wölbung von Rollenpaar zu Rollenpaar so zunimmt, dass nach und nach der Metalllängsstreifen
15 zum längsgeschlitzten Endlosabstandhalterrohr gebogen wird.
[0040] In einer sich an die Rollumformeinrichtung anschließenden Schweißeinrichtung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die beiden aneinander stoßenden Längskanten 17
durch Erzeugen der Längsschweißnaht 16, insbesondere kontinuierlich, miteinander verschweißt.
Das Verschweißen erfolgt durch Erhitzen der Rohrwand 2 im Bereich der beiden Längskanten
17 und aneinander drücken der beiden Längskanten 17, z.B. mittels Druckrollen, die
z.B. auf die Seitenwandungen 8 von außen drauf drücken. Das Verschweißen erfolgt vorzugsweise
mittels Laserschweißen oder Induktionsschweißen. Alternativ dazu werden die Längskanten
17 auf andere Weise miteinander verschweißt, z.B. mittels einer Bördelnaht. Zudem
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die Längskanten 17 auf andere Weise als mittels
Verschweißen in einer Verbindungseinrichtung miteinander zu verbinden.
[0041] An die Schweißeinrichtung schließt sich eine an sich bekannte Kalibrierungseinrichtung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung an, in der das verschweißte Endlosabstandhalterrohr
auf seine endgültige Querschnittsform kalibriert wird. Die Kalibrierungsseinrichtung
weist dazu zweckmäßigerweise in an sich bekannter Weise mehrere Kalibrierungsrollen
auf.
[0042] Außerdem weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zudem eine sich an die Kalibrierungseinrichtung
anschließende Einrichtung zum Trennen des Endlosabstandhalterrohrs in einzelne Abstandhalterrohre
1 vorgegebener Länge auf. Bei der Trenneinrichtung handelt es sich beispielsweise
um eine fliegende Säge, also eine Säge, die sich beim Schneiden mit dem Endlosabstandhalterrohr
in Förderrichtung 43 mit bewegt.
[0043] Vorteil des erfindungsgemäßen Abstandhalterrohres 1 ist, dass es auch bei geringen
Wandstärken eine hervorragende Längsstabilität aufweist. Denn aufgrund der Kaltumformung
durch das Prägen tritt eine teilbereichsweise Kaltverfestigung der beiden Seitenwandungen
8 ein, wodurch die Neigung zur Durchbiegung über die Rohrlänge deutlich verringert
ist bzw. der Verformungswiderstand gegen das Durchbiegen über die Rohrlänge erhöht
ist im Vergleich zu einem identischen Abstandhalterrohr ohne die Prägungen. Die erfindungsgemäßen
Abstandhalterrohre 1 haben also eine höhere Biegesteifigkeit, das heißt der Widerstand
gegenüber einer Biegung in Rohrlängsrichtung 12, also insbesondere gegenüber einer
Biegung um zur Rohrbreitenrichtung 13 parallele Biegeachsen ist erhöht. Zudem ist
auch die Torsionssteifigkeit erhöht.
[0044] Damit ist ein erfindungsgemäßes Abstandhalterrohr 1 hervorragend handelbar und weiter
verarbeitbar. Das erfindungsgemäße Abstandhalterrohr 1 weist dabei vorzugsweise eine
Länge von 5000 bis 7000 mm, bevorzugt 5000 bis 6000 mm auf.
[0045] Dabei wurde im Rahmen der Erfindung herausgefunden, dass es möglich ist, die Wandstärke
des Abstandhalterrohres 1 deutlich zu reduzieren. Insbesondere weist die Rohrwand
2 in ungeprägten Wandabschnitten eine Wandstärke von 0,2 bis 0,4 mm, bevorzugt 0,25
bis 0,35 mm auf. Trotzdem weist das Abstandhalterrohr 1 aber aufgrund der zumindest
bereichsweise kaltverfestigten Seitenwandungen 8 auch bei diesen geringen Wandstärken
noch eine hervorragende Längsstabilität und Biegesteifigkeit auf. Durch die Reduzierung
der Wandstärke werden erhebliche Materialkosten eingespart.
[0046] Wie bereits oben erläutert können dabei unterschiedliche Prägungen vorgesehen sein,
die eine teilbereichsweise Kaltverfestigung der Seitenwandungen 8 und dadurch eine
Erhöhung der Biegesteifigkeit des Abstandhalterrohres 1 bewirken. Insbesondere können
als Prägeelemente auch napfförmige Prägeelemente, so genannte "Dimpel" vorhanden sein.
Die Dimpel sind zweckmäßigerweise jeweils über die gesamte Seitenwandung 8 flächig
verteilt angeordnet. Alternativ dazu kann jede Seitenwandung 8 lediglich ein sich
in Rohrlängsrichtung 12 erstreckendes Prägeelement, z.B. eine Längssicke 58, aufweisen.
In diesem Fall erstreckt sich das Prägelement über die gesamte Rohrlänge des Abstandhalterrohrs
1. Auch können mehrere, insbesondere zwei bis vier, bevorzugt zwei sich in Rohrlängsrichtung
12 erstreckende Prägeelemente, insbesondere Längssicken 58 vorhanden sein (Fig. 10).
Die Längssicken 58 einer Seitenwandung 8 sind dabei insbesondere zueinander parallel
und in Rohrhöhenrichtung 14 zueinander benachbart angeordnet. Des Weiteren können
auch eine oder mehrere Längssicken 28 jeweils in den Übergangswandungen 9 vorhanden
sein (Fig. 10). Die Längssicken 58 einer Übergangswandung 9 sind dabei ebenfalls insbesondere
zueinander parallel und in Umfangsrichtung zueinander benachbart angeordnet.
[0047] Zudem können die Prägeelemente auch, insbesondere musterartige, Elemente sein, die
lediglich jeweils nur einen Teil der Seitenwandung 8 überdecken. Beispielsweise kann
es sich um Längssicken handeln, die sich nicht über die gesamte Rohrlänge des Abstandhalterrohrs
1 erstrecken und vorzugsweise in Rohrlängsrichtung 12 hintereinander angeordnet sind
und eine Reihe bilden (nicht dargestellt). Zudem können mehrere derartiger Reihen
pro Seitenwand 8 vorhanden sein, wobei die Reihen in Rohrhöhenrichtung 14 zueinander
benachbart angeordnet sind. Auch können eine oder mehrere derartige Reihen jeweils
in den Übergangswandungen 9 vorhanden sein.
[0048] Des Weiteren liegt es selbstverständlich im Rahmen der Erfindung, dass die Prägungen
von der Wandungsaußenfläche 3 in die Rohrwand 2 eingebracht sind. Zudem können die
Prägungen von der Wandungsinnenfläche 4 zur Wandungsaußenfläche 3 oder umgekehrt durchgehen,
so dass die Prägungen sowohl von der Wandungsaußenfläche 3 als auch der Wandungsinnenfläche
4 sichtbar sind. In diesem Fall ist anstelle der Gegendruckrolle eine zweite Prägerolle
vorhanden, die eine Prägefläche mit konkaven Prägeformen aufweist. Bevorzugt ist allerdings,
dass die Wandungsaußenfläche 3 glatt ausgebildet ist, da dies eine genaue Anlage der
Seitenwandungen 8 an den Glasscheiben 19 gewährleistet. Zudem erfolgt in diesem Fall
eine deutliche Dünnerprägung der Rohrwand 2, das heißt die Wandstärke in den geprägten
Wandungsabschnitten wird verringert und ist somit geringer als in den nicht geprägten
Wandungsabschnitten, was eine besonders gute Kaltverfestigung bewirkt.
[0049] Des Weiteren liegt es im Rahmen der Erfindung, Prägungen auch in der Bodenwandung
7 vorzusehen, um die Stabilität weiter zu erhöhen. Lediglich die Sichtwandung 6 sollte,
da sie im eingebauten Zustand durch die Glasscheiben 19 sichtbar ist, nicht geprägt
sein.
[0050] Zudem können selbstverständlich sowohl einzelne Prägeelemente als auch Prägemuster
in einer Seitenwandung 8 bzw. einer Übergangswandung 9 bzw. einer Bodenwandung 7 gleichzeitig
vorhanden sein.
[0051] Das Herstellungsverfahren insgesamt oder die einzelnen Verfahrensschritte können
kontinuierlich, also in einer einzigen Fertigungsstraße oder auch nicht kontinuierlich,
in einzelnen voneinander getrennten Einrichtungen ablaufen. Bei dem kontinuierlichen
Verfahren sind die einzelnen Einrichtungen entsprechend des Verfahrensablaufes aneinander
nachgeordnet angeordnet.
1. Abstandhalterrohr (1) zur Herstellung von Abstandhalterrahmen für Mehrscheiben-Isolierverglasungen
mit zumindest zwei Glasscheiben (19), mit einer Rohrwand (2), die eine Sichtwandung
(6), eine dieser gegenüberliegende Bodenwandung (7) und zwei sich gegenüberliegende
Seitenwandungen (8) zur Verbindung mit je einer Glasscheibe (19) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der beiden Seitenwandungen (8) zur Erhöhung der Biegesteifigkeit des
Abstandhalterrohres (1) teilbereichsweise kaltverfestigt ist.
2. Abstandhalterrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der beiden Seitenwandungen (8) eine die Biegesteifigkeit des Abstandhalterrohres
(1) erhöhende Prägung aufweist.
3. Abstandhalterrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung mehrere einzelne Prägelemente (23;28;34) aufweist, die jeweils über die
gesamte Seitenwandung (8), insbesondere gleichmäßig, verteilt angeordnet sind.
4. Abstandhalterrohr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägungen einzelne Prägeelemente in Form von ersten X-förmigen Prägeelementen
(23) aufweisen, die in eine Rohrlängsrichtung (12) gesehen voneinander beabstandet
und zueinander benachbart angeordnet sind, wobei die ersten X-förmigen Prägeelemente
(23) einreihig angeordnet sind.
5. Abstandhalterrohr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägungen Prägeelemente in Form von zweiten X-förmigen Prägeelementen (28) aufweisen,
die in mehreren, vorzugsweise zwei, in Rohrhöhenrichtung (14) gesehen übereinander
angeordneten Reihen (29) angeordnet sind, wobei eine Reihe (29) mehrere in Rohrlängsrichtung
(12) voneinander beabstandet und zueinander benachbart angeordnete zweite X-förmige
Prägeelemente (28) aufweist, wobei vorzugsweise die zweiten X-förmigen Prägeelemente
(28) der einen Reihe (29) in Rohrlängsrichtung (12) versetzt zu den zweiten X-förmigen
Prägeelementen (28) der in eine Rohrhöhenrichtung (79) benachbarten Reihe (29) angeordnet
sind.
6. Abstandhalterrohr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Seitenwandung (8) erste und dritte X-förmige Prägeelemente (23;34) aufweist,
die in Rohrlängsrichtung (12) gesehen voneinander beabstandet und zueinander benachbart
angeordnet sind, wobei die ersten und dritten X-förmigen Prägeelemente (23;34) in
Rohrlängsrichtung (12) gesehen abwechselnd angeordnet sind, wobei vorzugsweise die
dritten X-förmigen Prägeelemente (34) jeweils zwei sich kreuzende Schenkel (35) aufweisen,
die jeweils zwei Schenkelenden (36) aufweisen, wobei die beiden Schenkel (35) der
dritten X-förmigen Prägeelemente (34) in Richtung der jeweiligen Übergangswandung
(9) verlängert ausgebildet sind und sich um die Knickkante (10) herum bis in die Übergangswandung
(9) hinein erstrecken.
7. Abstandhalterrohr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung ein flächendeckendes Prägemuster aufweist, das vorzugsweise jeweils die
gesamte Seitenwandung (8) überdeckt, wobei
das Prägemuster vorzugsweise ein in die jeweilige Seitenwandung (8) eingeprägtes Wabenmuster
(38) ist, wobei
das Wabenmuster (38) vorzugsweise mehrere, einzelne Waben (39) mit, bevorzugt regelmäßig,
sechseckigem Grundriss aufweist, die aneinander grenzen und jeweils von sechs Stegen
(40) begrenzt sind, wobei die Stege (40) vorzugsweise in die jeweilige Seitenwandung
(8) eingeprägt sind.
8. Abstandhalterrohr nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Seitenwandung (8) zumindest ein sich in Rohrlängsrichtung (12) erstreckendes
Prägeelement, z.B. eine Längssicke (58), aufweist, wobei sich das Prägelement vorzugsweise
jeweils über die gesamte Rohrlänge des Abstandhalterrohrs (1) erstreckt.
9. Abstandhalterrohr nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Seitenwandung (8) mehrere, insbesondere zwei bis vier, bevorzugt zwei Längssicken
(58) aufweist, wobei die Längssicken (58) einer Seitenwandung (8) zweckmäßigerweise
zueinander parallel und vorzugsweise in Rohrhöhenrichtung (14) zueinander benachbart
angeordnet sind.
10. Abstandhalterrohr nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägungen von einer Wandungsinnenfläche (4) der Rohrwand (2) her gesehen als Vertiefungen
ausgebildet sind.
11. Abstandhalterrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Wandungsaußenfläche (3) der Rohrwand (2) im Bereich der Seitenwandungen (8) ebenflächig
ist.
12. Abstandhalterrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandhalterrohr (1) durch Rollverformung aus einem Metalllängsstreifen (15),
hergestellt ist und längsseitig, im Bereich zweier Längskanten (17) verbunden ist,
insbesondere durch eine Längsschweißnaht (16) verschweißt ist.
13. Abstandhalterrohr nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch die Übergangswandungen (9) jeweils zumindest abschnittsweise eine Prägung aufweisen.
14. Abstandhalterrohr nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Übergangswandungen (9) jeweils eine oder mehrere Längssicken (28) aufweisen, wobei
die Längssicken (58) einer Übergangswandung (9) zweckmäßigerweise zueinander parallel
und in Umfangsrichtung des Abstandhalterrohres (1) zueinander benachbart angeordnet
sind.
15. Mehrscheiben-Isolierverglasung aufweisend zumindest zwei voneinander beabstandet und
zueinander benachbart angeordnete Glasscheiben (19), zwischen denen ein Scheibenzwischenraum
(20) gebildet ist, wobei zwischen je zwei Glasscheiben (19) ein Abstandhalterrahmen
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstandhalterrahmen zumindest ein Abstandhalterrohr nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.
16. Vorrichtung zur, insbesondere kontinuierlichen, Herstellung eines Abstandhalterrohrs
(1) nach einem der Ansprüche 2-14, aufweisend
a) Eine Einrichtung zur Bereitstellung eines Metalllängsstreifens (15) mit zwei seitlichen
Streifenlängskanten (17) und zwei sich gegenüberliegenden Streifenbreitseiten (41),
b) Eine Prägeeinrichtung zum Einbringen von Prägungen in den Metalllängsstreifen (15),
c) Eine Rollbiegeeinrichtung mit Mitteln zum Verformen des geprägten Metalllängsstreifen
(15) zu einem längsgeschlitzten Endlosabstandhalterrohr derart, dass die Längskanten
(17) des Metalllängsstreifens (15) aneinander stoßen,
d) Eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden der beiden Längskanten (17) miteinander,
insbesondere eine Schweißeinrichtung zum Erzeugen einer Längsschweißnaht (16) durch
Verschweißen der beiden Längskanten (17) miteinander,
e) Zweckmäßigerweise eine Kalibrierungseinrichtung zur Kalibrierung der Querschnittsform
des Endlosabstandhalterrohrs, und
f) Eine Trenneinrichtung zum Trennen des Endlosabstandhalterrohrs in Abstandhalterrohre
(1) vorgegebener Länge.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägeeinrichtung eine Prägerolle (45) und eine Gegendruckrolle (46) aufweist,
die in vertikaler Richtung übereinander angeordnet und voneinander beabstandet sind,
so dass ein Prägeschlitz (51) zum Durchführen des zu prägenden Metalllängsstreifens
(15) zwischen der Prägerolle (45) und der Gegendruckrolle (46) gebildet wird, wobei
die Prägerolle (45) vorzugsweise eine außenliegende, umlaufende Prägefläche (52) mit
jeweils positiven, vorstehenden Prägeformen (53) aufweist, und/oder wobei vorzugsweise
die Gegendruckrolle (46) eine, vorzugsweise glatte, Umfangsfläche (55) aufweist.
18. Verfahren zur, insbesondere kontinuierlichen, Herstellung eines Abstandhalterrohrs
(1) nach einem der Ansprüche 2 bis 14, vorzugsweise unter Verwendung einer Vorrichtung
nach Anspruch 17 mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) Bereitstellung eines Metalllängsstreifens (15) mit zwei seitlichen Streifenlängskanten
(17) und zwei sich gegenüberliegenden Streifenbreitseiten (41),
b) Einbringen von Prägungen in den Metalllängsstreifen (15)
c) Rollverformen des Metalllängsstreifens (15) zu einem längsgeschlitzten Endlosabstandhalterrohr,
bei dem die beiden die Längskanten (17) aufweisenden Bereiche aneinander liegen,
d) Verbinden der beiden Längskanten (17) miteinander, insbesondere Erzeugen einer
Längsschweißnaht (16) durch Verschweißen der beiden Längskanten (17) miteinander,
e) Zweckmäßigerweise Kalibrieren des Endlosabstandhalterrohrs auf seine endgültige
Querschnittsform,
f) Trennen des Endlosabstandhalterrohrs in Abstandhalterrohre (1) definierter Länge.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägungen von einer ersten Streifenbreitseite (41) her derart in den Metalllängsstreifen
(15) eingedrückt werden, dass sie nicht bis zur zweiten Streifenbreitseite (41) durchgehen,
so dass die zweite Streifenbreitseite (41) ebenflächig bleibt, wobei vorzugsweise
der Metalllängsstreifen (15) derart rollgeformt wird, dass die erste Streifenbreitseite
(41) die Wandungsinnenfläche (4) und die zweite Streifenbreitseite (41) die Wandungsau
ßenfläche (3) bildet.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Abstandhalterrohr (1) zur Herstellung von Abstandhalterrahmen für Mehrscheiben-Isolierverglasungen
mit zumindest zwei Glasscheiben (19), mit einer Rohrwand (2), die eine Sichtwandung
(6), eine dieser gegenüberliegende Bodenwandung (7) und zwei sich gegenüberliegende
Seitenwandungen (8) zur Verbindung mit je einer Glasscheibe (19) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der beiden Seitenwandungen (8) eine, eine zumindest teilbereichsweise
Kaltverfestigung der Seitenwand bewirkende und dadurch die Biegesteifigkeit des Abstandhalterrohres
(1) erhöhende Prägung aufweist, wobei
die Prägung von einer Wandungsinnenfläche (4) der Rohrwand (2) oder von einer Wandungsaußenfläche
(3) der Rohrwand (2) her gesehen jeweils als Vertiefung oder Vertiefungen ausgebildet
ist und sich jeweils nicht durch die gesamte Seitenwand (8) hindurch erstreckt.
2. Abstandhalterrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
beide Seitenwandungen (8) eine Prägung aufweisen.
3. Abstandhalterrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung von einer Wandungsinnenfläche (4) der Rohrwand (2) her gesehen als Vertiefung
oder Vertiefungen ausgebildet ist und eine Wandungsaußenfläche (3) der Rohrwand (2)
im Bereich der Seitenwandung (8) ebenflächig ist oder
die Prägung von der Wandungsaußenfläche (3) der Rohrwand (2) her gesehen als Vertiefung
oder Vertiefungen ausgebildet ist und die Wandungsinnenfläche (4) der Rohrwand (2)
im Bereich der Seitenwandung (8) ebenflächig ist.
4. Abstandhalterrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung mehrere einzelne Prägelemente (23;28;34) aufweist, die jeweils über die
gesamte Seitenwandung (8), insbesondere gleichmäßig, verteilt angeordnet sind.
5. Abstandhalterrohr nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung einzelne Prägeelemente in Form von ersten X-förmigen Prägeelementen (23)
aufweist, die in eine Rohrlängsrichtung (12) gesehen voneinander beabstandet und zueinander
benachbart angeordnet sind, wobei die ersten X-förmigen Prägeelemente (23) einreihig
angeordnet sind.
6. Abstandhalterrohr nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung Prägeelemente in Form von zweiten X-förmigen Prägeelementen (28) aufweist,
die in mehreren, vorzugsweise zwei, in Rohrhöhenrichtung (14) gesehen übereinander
angeordneten Reihen (29) angeordnet sind, wobei eine Reihe (29) mehrere in Rohrlängsrichtung
(12) voneinander beabstandet und zueinander benachbart angeordnete zweite X-förmige
Prägeelemente (28) aufweist, wobei vorzugsweise die zweiten X-förmigen Prägeelemente
(28) der einen Reihe (29) in Rohrlängsrichtung (12) versetzt zu den zweiten X-förmigen
Prägeelementen (28) der in eine Rohrhöhenrichtung (14) benachbarten Reihe (29) angeordnet
sind.
7. Abstandhalterrohr nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine oder beide Seitenwandung(en) (8) erste und dritte X-förmige Prägeelemente (23;34)
aufweist/aufweisen, die in Rohrlängsrichtung (12) gesehen voneinander beabstandet
und zueinander benachbart angeordnet sind, wobei die ersten und dritten X-förmigen
Prägeelemente (23;34) in Rohrlängsrichtung (12) gesehen abwechselnd angeordnet sind,
wobei vorzugsweise
die dritten X-förmigen Prägeelemente (34) jeweils zwei sich kreuzende Schenkel (35)
aufweisen, die jeweils zwei Schenkelenden (36) aufweisen, wobei die beiden Schenkel
(35) der dritten X-förmigen Prägeelemente (34) in Richtung der jeweiligen Übergangswandung
(9) verlängert ausgebildet sind und sich um die Knickkante (10) herum bis in die Übergangswandung
(9) hinein erstrecken.
8. Abstandhalterrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägung ein flächendeckendes Prägemuster aufweist, das vorzugsweise jeweils die
gesamte Seitenwandung (8) überdeckt, wobei das Prägemuster vorzugsweise ein in die
jeweilige Seitenwandung (8) eingeprägtes Wabenmuster (38) ist, wobei
das Wabenmuster (38) vorzugsweise mehrere, einzelne Waben (39) mit, bevorzugt regelmäßig,
sechseckigem Grundriss aufweist, die aneinander grenzen und jeweils von sechs Stegen
(40) begrenzt sind, wobei die Stege (40) vorzugsweise in die jeweilige Seitenwandung
(8) eingeprägt sind.
9. Abstandhalterrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Seitenwandung (8) zumindest ein sich in Rohrlängsrichtung (12) erstreckendes
Prägeelement, z.B. eine Längssicke (58), aufweist, wobei sich das Prägelement vorzugsweise
jeweils über die gesamte Rohrlänge des Abstandhalterrohrs (1) erstreckt.
10. Abstandhalterrohr nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Seitenwandung (8) mehrere, insbesondere zwei bis vier, bevorzugt zwei Längssicken
(58) aufweist, wobei die Längssicken (58) einer Seitenwandung (8) zweckmäßigerweise
zueinander parallel und vorzugsweise in Rohrhöhenrichtung (14) zueinander benachbart
angeordnet sind.
11. Abstandhalterrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstandhalterrohr (1) durch Rollverformung aus einem Metalllängsstreifen (15),
hergestellt ist und längsseitig, im Bereich zweier Längskanten (17) verbunden ist,
insbesondere durch eine Längsschweißnaht (16) verschweißt ist.
12. Abstandhalterrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch die Übergangswandungen (9) jeweils zumindest abschnittsweise eine Prägung aufweisen.
13. Abstandhalterrohr nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Übergangswandungen (9) jeweils eine oder mehrere Längssicken (58) aufweisen, wobei
die Längssicken (58) einer Übergangswandung (9) zweckmäßigerweise zueinander parallel
und in Umfangsrichtung des Abstandhalterrohres (1) zueinander benachbart angeordnet
sind.
14. Mehrscheiben-Isolierverglasung aufweisend zumindest zwei voneinander beabstandet
und zueinander benachbart angeordnete Glasscheiben (19), zwischen denen ein Scheibenzwischenraum
(20) gebildet ist, wobei zwischen je zwei Glasscheiben (19) ein Abstandhalterrahmen
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstandhalterrahmen zumindest ein Abstandhalterrohr (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.
15. Vorrichtung zur, insbesondere kontinuierlichen, Herstellung eines Abstandhalterrohrs
(1) nach einem der Ansprüche 1-13, aufweisend
a) Eine Einrichtung zur Bereitstellung eines Metalllängsstreifens (15) mit zwei seitlichen
Streifenlängskanten (17) und zwei sich gegenüberliegenden Streifenbreitseiten (41),
b) Eine Prägeeinrichtung zum Einbringen von zumindest einer Prägung in den Metalllängsstreifen
(15),
c) Eine Rollbiegeeinrichtung mit Mitteln zum Verformen des geprägten Metalllängsstreifens
(15) zu einem längsgeschlitzten Endlosabstandhalterrohr derart, dass die Längskanten
(17) des Metalllängsstreifens (15) aneinander stoßen,
d) Eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden der beiden Längskanten (17) miteinander,
insbesondere eine Schweißeinrichtung zum Erzeugen einer Längsschweißnaht (16) durch
Verschweißen der beiden Längskanten (17) miteinander,
e) Zweckmäßigerweise eine Kalibrierungseinrichtung zur Kalibrierung der Querschnittsform
des Endlosabstandhalterrohrs, und
f) Eine Trenneinrichtung zum Trennen des Endlosabstandhalterrohrs in Abstandhalterrohre
(1) vorgegebener Länge.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägeeinrichtung eine Prägerolle (45) und eine Gegendruckrolle (46) aufweist,
die in vertikaler Richtung übereinander angeordnet und voneinander beabstandet sind,
so dass ein Prägeschlitz (51) zum Durchführen des zu prägenden Metalllängsstreifens
(15) zwischen der Prägerolle (45) und der Gegendruckrolle (46) gebildet wird, wobei
die Prägerolle (45) vorzugsweise eine außenliegende, umlaufende Prägefläche (52) mit
jeweils positiven, vorstehenden Prägeformen (53) aufweist, und/oder wobei vorzugsweise
die Gegendruckrolle (46) eine glatte Umfangsfläche (55) aufweist.
17. Verfahren zur, insbesondere kontinuierlichen, Herstellung eines Abstandhalterrohrs
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, vorzugsweise unter Verwendung einer Vorrichtung
nach Anspruch 15 oder 16 mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) Bereitstellung eines Metalllängsstreifens (15) mit zwei seitlichen Streifenlängskanten
(17) und zwei sich gegenüberliegenden Streifenbreitseiten (41),
b) Einbringen von zumindest einer Prägung in den Metalllängsstreifen (15)
c) Rollverformen des Metalllängsstreifens (15) zu einem längsgeschlitzten Endlosabstandhalterrohr,
bei dem die beiden die Längskanten (17) aufweisenden Bereiche aneinander liegen,
d) Verbinden der beiden Längskanten (17) miteinander, insbesondere Erzeugen einer
Längsschweißnaht (16) durch Verschweißen der beiden Längskanten (17) miteinander,
e) Zweckmäßigerweise Kalibrieren des Endlosabstandhalterrohrs auf seine endgültige
Querschnittsform,
f) Trennen des Endlosabstandhalterrohrs in Abstandhalterrohre (1) definierter Länge.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Prägungen von einer ersten Streifenbreitseite (41) her derart in den Metalllängsstreifen
(15) eingedrückt werden, dass sie nicht bis zur zweiten Streifenbreitseite (41) durchgehen,
so dass die zweite Streifenbreitseite (41) ebenflächig bleibt, wobei vorzugsweise
der Metalllängsstreifen (15) derart rollgeformt wird, dass die erste Streifenbreitseite
(41) die Wandungsinnenfläche (4) und die zweite Streifenbreitseite (41) die Wandungsaußenfläche
(3) bildet.