Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Übergeben von dieser Maschine
zugeführten Hohltüllen und zum Montieren vereinzelter Hohltüllen an ein Kabel. Weiter
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Übergeben und Montieren von Hohltüllen.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen und Maschinen zur Tüllenmontage
bekannt. Tüllen - auch als "Seal" bezeichnet - werden bei der Konfektionierung von
Kabelenden verwendet, und bestehen üblicherweise aus Gummi oder einem gummiähnlichen
Werkstoff.
[0003] Tüllen/ Hohltüllen werden dazu verwendet, eine feuchtigkeitsdichte Durchführung von
Kabeln z.B. durch Gehäusewände von Elektrogeräten zu gewährleisten. Hierzu wird eine
solche Tülle üblicherweise auf ein abisoliertes Kabel aufgebracht, so dass die Tülle
auf dem Kabel verbleibt. So wird eine dichte Verbindung zwischen dem Kabelmantel und
der Hohltülle hergestellt. Die Hohltülle selbst kann dann in dem Gehäuse eines Elektrogeräts
befestigt werden.
[0004] Als Stand der Technik ist das europäische Patent
EP 0 881 720 B1 bekannt. Die Vorrichtung weist eine Pickvorrichtung (Bezugszeichen 50) mit einem
Dorn auf, dessen Spitze einen geringeren Durchmesser als der übrige Dorn aufweist,
wobei zwischen der Spitze und dem übrigen Dorn abschnittweise eine radiale Innennut
vorgesehen ist (siehe Fig. 9 und 10 der
EP 0.881 720 B1). Der Aufbau und die Fertigung eines solchen Dorns sind somit komplex.
[0005] Diese Pickvorrichtung 50 wird dazu verwendet, in einer Axialbewegung des Pickdorns
eine Tülle/Hohltülle aufzunehmen, und in der gleichen Bewegungsrichtung auf ein Montagerohr
aufzudrücken. Hierzu taucht die Spitze des Dorns der Pickvorrichtung in das Montagerohr
ein, und der Außenumfang des Montagerohrs wird zumindest teilweise in die radiale
Innennut zwischen Spitze und übrigem Dorn eingeführt (siehe Fig. 2 der
EP 0 881 720 B1). Der Endbereich des Dorns, der eine Stufe zur sich weiter erstreckenden Spitze ausbildet,
dient dabei dazu, die Tülle auf das Montagerohr aufzuschieben.
[0006] Anschließend fährt der Dorn in seine Ausgangsposition zurück, und eine weitere Hohltülle
wird nachgefördert, um später ebenfalls auf das Montagerohr "aufgestoßen" zu werden.
[0007] Nachdem sich die Tülle auf dem Montagerohr befindet, und der Dorn zurück in seine
Ausgangsposition verfahren wurde, wird das Montagerohr gedreht und in Richtung eines
abisolierten Kabels ausgerichtet. Anschließend wird durch die Bewegung des Montagerohrs
in Richtung des abisolierten Kabels die Hohltülle auf das Kabel aufgebracht. Weiter
wird das Montagerohr zurückgefahren, und anschließend ein die Hohltülle auf dem Kabel
haltender Anschlag geöffnet. Dreht sich dann das Montagerohr in Ausrichtung zum Dorn,
der Abstreifer bewegt sich zurück.
[0008] Die Vorrichtung der
EP 0 8.81 720 B1 weist dabei den Nachteil auf, dass der Dorn und das Montagerohr exakt aufeinander
ausgerichtet sein müssen, um eine Hohltülle "aufstoßen" zu können. Wegen der komplexen
Ausgestaltung des Dorns muss diese Ausrichtung möglichst exakt sein, um weder den
Dorn noch das Montagerohr zu beschädigen. Weiter werden die Hohltüllen nicht vereinzelt,
sondern direkt aus der Förderanlage verwendet. Die Zuführung der Hohltüllen muss demnach
derart auf das "Aufstoßen" abgestimmt sein, dass beispielsweise nicht an der nächsten
in der Förderanlage befindlichen Hohltülle hängen bleibt.Weiter hat es sich als nachteilig
erwiesen, dass die Fördereinrichtung während der Übergabe der Hohltülle von der Pickvorrichtung
auf das Montagerohr blockiert ist, und keine anderen Verfahrensschritte parallel ausgeführt
werden können.
[0009] Als weiterer Stand der Technik ist das Dokument
EP 1 022 821 A1 bekannt. Mit dieser Vorrichtung wird eine Hohltülle mittels einer Pickvorrichtung
mit einem Dorn aufgenommen und gehalten. Der Dorn wird dann zu einem Tüllenhalteteil
geführt, in welche die Hohltülle eingebracht wird. Nachdem der Dorn der Pickvorrichtung
weggeführt wurde, wird ein weiterer Dorn über dem Tüllenhalteteil angeordnet. Dieser
weitere Dorn wird dann dazu verwendet, die Hohltülle durch das Tüllenhalteteil hindurchzustoßen,
und auf einem Montagerohr aufzubringen. Dabei dringt der weitere Dorn zumindest abschnittsweise
in das Montagerohr ein.
[0010] Diese Vorrichtung weist wiederum den Nachteil auf, dass das Tüllenhalteteil als zusätzliches
Bauteil vorgesehen. Außerdem weist die Vorrichtung einen ersten Dorn zum Bestücken
des Tüllenhalteteils auf, sowie ggf. einen weiteren Dorn zum Übergeben der Hohltülle
vom Tüllenhalteteil auf das Montagerohr. Zwar werden durch diesen Aufbau die Hohltüllen
vereinzelt, und anschließend auf das Montagerohr aufgebracht, doch ist hierzu eine
Vielzahl von Einzelelementen notwendig, so dass der Aufbau der Vorrichtung der
EP 1 022 821 A1 komplex ist.
Darstellung der Erfindung
[0011] Es ist Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Maschine zum Übergeben und Montieren
von Hohltüllen an einem Kabel bereitzustellen, welche die Aufnahme der Tüllen vereinfacht,
ohne eine Vielzahl von Teilen zu erfordern. Gegenüber dem Stand der Technik soll es
darüber hinaus vermieden werden, viele aufeinander abgestimmte Bauteile zu haben,
um unterschiedlich große und andersartig ausgeprägte Hohltüllen auf Kabeln montieren
zu können. Die zur Rede stehenden Hohltüllen kennzeichnen sich nämlich im Wesentlichen
durch ihren Innen- und Außendurchmesser, so dass Hohltüllen mit gleichem Innendurchmesser
nicht zwangsweise den gleichen Außendurchmesser aufweisen müssen.
[0012] Die zuvor genannten Ziele werden durch eine Maschine gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren
nach Anspruch 9 erreicht. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0013] Eine Vorrichtung nach Anspruch 1 weist den Vorteil auf, dass eine minimale Anzahl
von Übergabebauteilen/Montagebauteilen vorgesehen ist, und eventuelle leichte Abweichungen
bei der Ausrichtung der Aufnahmevorrichtung sowie des Montagerohrs zu keiner Beschädigung
einer der Bauteile führen, sondern auf mechanische Weise ausgeglichen werden können.
Darüber hinaus weisen die Einzelelemente/-bauteile der Vorrichtung gemäß Anspruch
1 einen einfachen Aufbau auf, was wiederum zu einer kostengünstigen Fertigung führt.
[0014] Weiter ist die vorliegende Erfindung auch darin vorteilhaft, dass hiermit unabhängige
Bewegungen bereitgestellt werden und eine nachfolgende Tülle somit früher zugeführt
werden kann. Hierdurch wird die Montage beschleunigt. Im Stand der Technik hingegen
sind einzelne Bewegungen von Elementen der Montagevorrichtung voneinander abhängig,
weshalb erst dann wieder mit einer neuen Tülle beschickt werden kann, wenn die Montagevorrichtung
wieder vollständig freigegeben ist.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Pickvorrichtung der vorliegenden
Erfindung mit einem Pickdorn versehen, der in eine Hohltülle eintreten und an seiner
Außenfläche die Hohltülle an deren Innenfläche aufnehmen und halten kann. Durch den
Pickdorn können die Hohltüllen von einer Zuführeinrichtung besonders einfach und praktikabel
aufgenommen werden. Durch das Aufnehmen der Hohltüllen an deren Innenfläche wird eine
ausreichende Haltekraft bereitgestellt, um die Hohltüllen zu halten und weiter zu
fördern. Darüber hinaus hat das Bereitstellen eines Pickdorns im Rahmen der Pickvorrichtung
den Vorteil, dass die Übergabe einer Hohltülle von der Pickvorrichtung auf ein Montagerohr
erleichtert wird.
[0016] Bei der erfindungemäßen Maschine ist es vorteilhaft, dass die Längsachsen des Pickdorns,
des Montagerohrs und des Fülldorns im Wesentlichen in einer gleichen axialen Richtung
verlaufen. Somit können der Pickdorn und das Montagerohr mit dem Fülldorn darin leicht
zueinander ausgerichtet werden, es ist unter Anderem keine weitere Verschwenkbewegung
der Bauteile zueinander notwendig.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Abstreifer, mittels dem die
Hohltüllen von der Pickvorrichtung auf das Montagerohr übergeben werden können, koaxial
zum Pickdorn angeordnet. Hierdurch wird ein äußerst kompakter Aufbau ermöglicht, und
der Abstreifer kann die Hohltülle zur Übergabe von der Pickvorrichtung auf das Montagerohr
gut erfassen.
[0018] Weiter kann sich die erfindungsgemäße Maschine dadurch auszeichnen, dass die Spitze
des Fülldorns kegelstumpfförmig (mit einer abgerundeten Kante) ausgebildet ist, um
die Übergabe der Hohltüllen von der Pickvorrichtung zum Montagerohr zu unterstützen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform kann der Überstreifer zur Übergabe der Hohltüllen
derart in Richtung des Montagerohrs bewegt werden, dass der Überstreifer zumindest
abschnittsweise auch das Montagerohr umgibt. Hierdurch wird ein vollständiges Aufbringen
der Hohltüllen auf dem Montagerohr gewährleistet. Demzufolge werden die Hohltüllen
auch derart weit auf dem Montagerohr aufgebracht, dass bei einem nachfolgenden Zurückziehen
des Überstreifers die Hohltüllen auch auf dem Montagerohr sicher verbleiben.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Montagerohr an einer Montagerohrbasis
befestigt ist und wird durch diese gehalten. Hierbei ist vorgesehen, dass die Montagerohrbasis
einen größeren Durchmesser als die Außenfläche des Montagerohrs aufweist. Weiter ist
das Montagerohr bevorzugt mit einer Stufe an einem Ende ausgeführt. Wird eine ausreichend
große Tülle verwendet, so kann das Montagerohr auch ohne Stufe, d.h. fluchtend, ausgeführt
sein.
[0021] Die erfindungsgemäße Maschine kann sich weiter dadurch kennzeichnen, dass die Tüllenmontagevorrichtung
schwenkbar an der festen Basis angebracht ist. Somit kann, nachdem die Hohltülle auf
dem Montagerohr aufgebracht ist, die Tüllenmontagevorrichtung verschwenkt werden,
um anschließend die Hohltülle auf das Kabel übergeben zu können. Hierdurch wird ein
kompakter Aufbau der erfindungsgemäßen Maschine erreicht.
[0022] Weiter betrifft die vorliegende Anmeldung ein Verfahren, das die gleichen Vorteile
bietet wie die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Anhand der nachfolgenden Figuren soll eine beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden.
- Figur 1
- zeigt die beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bei der Übergabe
einer Tülle von einer Zuführeinrichtung.
- Figur 2
- zeigt einen gegenüber Figur 1 nachfolgenden Verfahrensschritt.
- Figur 3
- zeigt einen gegenüber Figur 2 nachfolgenden Verfahrensschritt.
- Figur 4
- zeigt einen weiteren Verfahrensschritt, bei dem eine Tülle von einer Pickvorrichtung
zu einer Tüllenmontagevorrichtung übergeben wurde.
- Figur 5
- zeigt einen Verfahrensschritt nach der Übergabe einer Tülle von einem Pickdorn zu
einer Fülldornvorrichtung.
- Figur 6
- zeigt einen gegenüber Figur 5 nachfolgenden Verfahrensschritt.
- Figur 7
- zeigt einen weiteren Verfahrensschritt, bei dem eine Fülldornvorrichtung in einer
geschwenkten Position dargestellt ist.
- Figur 8
- zeigt einen gegenüber Fig. 7 nachfolgenden Verfahrensschritt.
- Figur 9
- zeigt einen weiteren Verfahrensschritt, bei dem die Fülldornvorrichtung nach der Übergabe
der Tülle an ein Kabel in die Ausgangsposition zurückgeschwenkt wurde.
- Figur 10
- zeigt einen gegenüber Figur 9 nachfolgenden Verfahrensschritt, bei dem eine weitere
Tülle vom Pickdorn übergeben wird.
- Figur 11
- zeigt einen gegenüber Figur 10 nachfolgenden Verfahrensschritt.
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
[0024] Anhand der Figuren 1-11 werden nachfolgend die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie
das erfindungsgemäße Verfahren eingehend erläutert. Nachfolgend sollen an erster Stelle
die vorrichtungsbezogenen Merkmale beschrieben werden.
[0025] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Zuführschiene 1 auf, in der Tüllen 3
gefördert werden. In Figur 1 sind mehrere Tüllen 3 abgebildet, die entlang des dargestellten
Pfeils bis zu einem Anschlag 2 gefördert und anschließend vereinzelt werden.
[0026] Weiter weist die Vorrichtung eine Pickvorrichtung 10 auf, die wiederum einen Halter
11 sowie einen Pickdorn 12 umfasst. Der Pickdorn 12 weist einen zylindrischen Dorn
12a sowie einen ebenfalls zylindrischen Pickdornkörper 12b auf. An demjenigen dem
Dorn 12a entgegengesetzten Ende des Pickdorns 12 ist ein Profil 12c vorgesehen, um
den Pickdorn 12 in der Pickvorrichtung 10 aufzunehmen und zu halten. Das Profil 12c
kann ein mit dem Pickdornkörper 12b verbundenes Bauteil sein, oder ist integral mit
diesem ausgebildet. Somit ist der Pickdorn 12 in die Pickvorrichtung 10 einwechselbar.
[0027] Weiter weist die Pickdornvorrichtung 10 einen Überstreifer 13 auf. Wie im Zuge der
Beschreibung des Verfahrens detaillierter erläutert, ist der Halter 11, an dem Überstreifer
13 befestigt ist, relativ zum Pickdorn 12 beweglich. Sowohl der Pickdorn 12 als auch
der Halter 11 sind an der Pickdornvorrichtung 10 aufgenommen und angebracht, jedoch
relativ zueinander beweglich.
[0028] Weiter umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Tüllenmontagevorrichtung 20.
In den Figuren ist schematisch eine Steuerkurve 21 angedeutet, um die Beweglichkeit
einer Fülldornvorrichtung 22 zu verdeutlichen. Die Beweglichkeit der Fülldornvorrichtung
22 entlang der Steuerkurve 21 drückt sich in der vorliegenden Ausführungsform durch
eine Schwenkbarkeit und translatorische Verschiebbarkeit aus. Aus diesem Grund sind
an der Steuerkurve 21 Führungsbahnen 21a, 21b vorgesehen, entlang derer die Fülldornvorrichtung
22 verschwenkt und ggf. translatorisch bewegt werden kann.
[0029] Die Fülldornvorrichtung 22 weist einen Fülldorn 23 auf. Der Fülldorn 23 weist an
einer Spitze 23a (einem vorderen Ende) eine Verjüngung auf, die derart ausgebildet
ist, dass eine Tülle 3, wie später detailliert erläutert, über den Dorn 23 auf das
Montagerohr aufgeschoben werden kann. Weiter weist der Fülldorn 23 einen stiftförmigen
Bereich 23b sowie einen Basisbereich 23c auf. Der Basisbereich 23c ist in der vorliegenden
Ausführungsform als separates Bauteil ausgeführt, das fest mit dem stiftförmigen Bereich
23b des Fülldorns 23 verbunden wird. Der stiftförmige Bereich 23b und die Spitze 23a
sind integral ausgebildet. Der Fülldorn 23 ist relativ zur Fülldornvorrichtung 22
beweglich.
[0030] Weiter weist die Fülldornvorrichtung 22 ein Montagerohr 24 auf, durch das sich der
Fülldorn 23 erstreckt. Mit anderen Worten ist das Montagerohr 24 konzentrisch zum
Fülldorn 23 angeordnet. Dabei ragt in einer Grundposition die Spitze 23a des Fülldorns
23 an einer Seite des Montagerohrs hervor, während sich auf der anderen Seite des
Montagerohrs 24 der stiftförmige Bereich 23b des Fülldorns 23 erstreckt. Die beschriebene
Grundposition ist in Figur 1 abgebildet. In dieser Situation ist die Tüllenmontagevorrichtung
20 zum Empfangen einer Tülle 3 bereit.
[0031] Das Montagerohr 24 weist ein Montagerohrende 24a auf, das hülsenartig ausgebildet
ist. Weiter weist das Montagerohr 24 einen Montagerohrkörper 24b auf, der mit dem
Montagerohrende 24a integral ausgebildet ist und eine zylinderförmige Gestalt aufweist.
Das Montagerohr 24 ist relativ zur Fülldornvorrichtung 22 und relativ zum Fülldorn
23 beweglich. Weiter weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Abstreifmaske 30
im Bereich der Tüllenmontagevorrichtung 20 auf. Die Abstreifmaske 30, die in Fig.
1 in einer geöffneten Stellung dargestellt ist, ist gegenüber der Tüllenmontagevorrichtung
20 relativ beweglich. Weiter weist die Abstreifmaske 30 eine Tüllenabstreifmaske 31
auf, die eingerichtet ist, eine Tülle aufzunehmen und ggf. zu umschließen. Der innere
Bereich 31a der Tüllenabstreifmaske 31 weist dabei eine einer Tülle im Wesentlichen
entsprechende Gestalt auf, an der eine trichterförmige Einführmaske 32 angebracht
ist, die man auch als Einführtrichter bezeichnet. Die Einführmaske 32 hat am verjüngten
Abschnitt (der zum Montagerohr 24 weisende, und vom zugeführten Kabel 4 weg weisende
Abschnitt) einen kleineren Innendurchmesser als der Innendurchmesser des Montagerohrs
24 im Bereich des Montagerohrendes 24a. Die Einführmaske 32 kann jedoch auch integral
mit der Tüllenabstreifmaske 31 ausgebildet sein. Die Einführmaske 32 weist eine innere
Bohrung 32a auf, die trichterförmig ausgebildet ist, damit, wie später detailliert
erläutert, ein Kabel 4 eingefädelt werden kann.
[0032] Wie jedoch ersichtlich, ist die Abstreifmaske 30 eingerichtet, eine Tülle 3 zu umgeben
und aufzunehmen, wobei die Abstreifmaske 30 die Tülle 3 berühren kann, jedoch nicht
berühren muss. Die Abstreif-maske 30 ist mehrteilig ausgeführt, und wird im entsprechenden
Verfahrenschritt, wie später detaillierter erläutert, derart bewegt, um die Tülle
3 zu umschließen. Weiter weist die Abstreifmaske 30 einen Anschlag 33 auf, der an
derjenigen der Einführmaske 32 gegenüberliegenden Seite der Tüllenabstreifmaske vorgesehen
ist.
[0033] Nachfolgend wird ein beispielhafter Verfahrensablauf zur Montage einer Tülle 3 auf
einem Kabel 4 beschrieben, wodurch die bereits beschriebenen Vorrichtungsmerkmale
verständlicher werden. Der grundsätzliche Verfahrensablauf richtet sich dabei in der
Reihenfolge nach den Figuren 1-11.
[0034] In Figur 1 ist eine Situation dargestellt, bei der eine Tülle 3 mittels der Zuführschiene
1 zugeführt wurde, und gegen den Anschlag 2 anliegt. Der Pickdorn 12 wurde durch die
Tülle 3 geführt. Durch das Profil des Pickdorns 12 bzw. durch eine Aufspreizung wird
die Tülle vom Pickdorn aufgenommen. Der Pickdorn kann flächig innen an der Tülle anliegen,
oder auch in Linien- bzw. Punktberührung.
[0035] Nachfolgend, wie in aus einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2 zu sehen, fährt der
Pickdorn 12 in einer translatorischen Richtung senkrecht von Zuführschiene 1 weg,
und führt die Tülle 3 dabei von der Zuführschiene 1 zur Pickdornvorrichtung 10. Der
Pickdorn 12 fährt dabei in der dargestellten Ausführungsform soweit, bis die Tülle
3 den Überstreifer 13 berührt. Alternativ hierzu kann auch ein gewisser Abstand zwischen
dem Ende der Tülle 3 und dem Überstreifer 13 vorgesehen sein. Wichtig ist lediglich,
dass die Tülle beim Vereinzeln am Pickdorn 12 "hängenbleibt".
[0036] Wie Figur 2 im Vergleich zu Figur 1 zu entnehmen, fährt der Pickdorn 12 noch etwas
weiter, nachdem die Tülle 3 den Überstreifer 13 berührt hat. Mit anderen Worten wird
die Tülle 3 bereits etwas vom Pickdorn 12 abgestreift, wobei jedoch eine ausreichende
Länge des Pickdorns 12 über die Tülle 3 hervorsteht, so dass die Tülle 3 weiterhin
vom Pickdorn 12 gehalten wird.
[0037] In Figur 3 ist der nächste Schritt des beispielhaften Verfahrensablaufs dargestellt.
Wie durch den Pfeil angedeutet, wurde die Pickdornvorrichtung 10 relativ zur Zuführschiene
1 verfahren. Diese Verfahrbewegung entspricht in etwa der Zuführrichtung der Tüllen
3 in der Zuführschiene 1.
[0038] Nachdem die Pickdornvorrichtung 10 derart verfahren wurde, befindet sich der Pickdorn
12 gegenüber dem Fülldorn 23, wobei die jeweiligen Achsen im Wesentlichen gleich ausgerichtet
sind. Der Fülldorn 23 und der Pickdorn 12 berühren sich hierbei nicht, sie werden
jedoch ausreichend angenähert, um die Tülle 3 übergeben zu können. Die soeben beschriebene
Situation ist in einer vergrößerten Ansicht in Figur 4 dargestellt.
[0039] Die Tülle 3 wird nun, wie in Figur 4 dargestellt, durch eine Bewegung des Überstreifers
13 in Richtung der Tüllenmontagevorrichtung 20 übergeben. Nachdem der Pickdorn 12
sowie der Fülldorn 23 im Wesentlichen linear zueinander ausgerichtet sind, wird beim
Bewegen des Überstreifers 13 die Tülle vom Pickdorn 12 abgestreift, und über die Spitze
23a des Fülldorns auf das Montagerohr 24 übergeben, an dem die Tülle wiederum entweder
flächig anliegen oder über eine Linien- bzw. Punktberührung gehalten sein kann.
[0040] Nachdem nun die Tülle 3 vom Pickdorn 12 abgestreift wurde, bewegt sich der Überstreifer
13, wie in Figur 5 dargestellt, von der Tüllenmontagevorrichtung 20 weg. Diese Bewegung
ist im Wesentlichen entgegengesetzt zur zuvor beschriebenen Bewegung zur Übergabe
der Tülle. Nachfolgend behindert der Überstreifer 13 das Wegbewegen der Pickdornvorrichtung
10 von der Tüllenmontagevorrichtung 20 nicht mehr.
[0041] Wie in Figur 6 dargestellt, wird die Tüllenmontagevorrichtung 20 nun verschwenkt,
und zwar im vorliegenden Ausführungsbeispiel um < 90 °, bevorzugt 87 °. Während dieser
Verschwenkbewegung zieht sich der Fülldorn 23 ein Stück zurück, und das Montagerohr
24 fährt gegen einen nicht näher dargestellten Anschlag der Abstreifmaske 30. Dieser
Vorgang lässt sich aus einer Zusammenschau von Figur 5 und Figur 6 deutlich erkennen.
[0042] Wie in diesem Zusammenhang deutlich zu verstehen, wird die Abstreifmaske 30 derart
in Richtung der auf dem Montagerohr 24 aufgenommenen Tülle 3 bewegt, dass die Tüllenabstreifmaske
31 die Tülle 3 umgibt.
[0043] Wie in Figur 6 zu erkennen, ist der Fülldorn 23 derart gegenüber dem Montagerohr
24 zurückgezogen, dass das äußere Ende des Montagerohrendes 24a die äußerste Position
bildet, und die Spitze 23a des Fülldorns 23 im Montagerohr 24 verschwindet.
[0044] Wie weiter in Figur 7 zu erkennen, wurde ein Kabel 4 zugeführt, das bereits einen
freigelegten Draht 4b sowie einen Kabelmantel 4a aufweist. Das Kabel 4 kann in einer
anderen Ausführungsform jedoch ebenso ohne freigelegten Draht bereitgestellt werden.
Der Fülldorn 23, das Montagerohr 24 sowie das Kabel 4 befinden sich in etwa in einer
linearen Ausrichtung zueinander.
[0045] Nachfolgend wird, wie in Figur 8 zu erkennen, das Montagerohr 24 weiter in Richtung
des Kabels 4 bewegt. Zusammen mit der Bewegung des Montagerohrs 24 wird die Abstreifmaske
30 verfahren. Der Fülldorn 23 hingegen verbleibt exakt in der gleichen zurückgezogenen
Position.
[0046] Wie in Figur 8 zu erkennen, wurde die Tülle 3 nun mit dem vorgefahrenem Montagerohr
24 und der gleichzeitig bewegten Abstreifmaske 30 über das Kabel 4 aufgezogen. Nachfolgend
wird das Montagerohr 24 zurückbewegt, wodurch die Tülle 3 von der Abstreifmaske 30
zurückgehalten vom Montagerohr 24 abgestreift wird. In Figur 9 ist die Fülldornvorrichtung
22 bereits wieder in der zurückgeschwenkten Position bei der Übergabe einer neuen
Tülle 3 gezeigt. Im Zuge dieser Verschwenkbewegung wird der Fülldorn 23 wieder derart
verschoben, dass er aus dem Montagerohr 24 hervorragt (Grundposition), und so die
Übergabe einer Tülle 3 vom Pickdorn 12 unterstützt.
[0047] Während nun die weitere Tülle 3 vom Pickdorn 12 an das Montagerohr 24 übergeben wird,
öffnet sich die Abstreifmaske 30, wie in Figur 10 gezeigt. Anschließend fährt die
Abstreifmaske 30 in Richtung der Tüllenmontagevorrichtung 20, und bildet einen Anschlag
für die sich schwenkende und nach vorne fahrende Tüllenmontagevorrichtung 20. Hierdurch
kann die Tüllenmontagevorrichtung unabhängig verfahren werden, bis diese mit dem Anschlag
in Berührung kommt. Über den verbleibenden Resthub wird dann gemeinsam verfahren.
Fig. 11 zeigt dann eine Stellung der beschriebenen Vorrichtung, die im Wesentlichen
derjenigen von Fig. 5 entspricht.
[0048] Wie bereits beschrieben wird die Tüllenmontagevorrichtung 20 um < 90 °, bevorzugt
87 °, verschwenkt, um mit dem Kabel 4 ausgerichtet zu werden. Folglich bildet auch
der Pickdorn 12 einen entsprechenden Winkel, bevorzugt von 87 °, relativ zum Kabel
4 aus. Der Pickdorn 12 wiederum ist senkrecht zur Zuführschiene 1 ausgerichtet. Der
Pickdorn weicht vor dem Verschwenken um in etwa 3° von einer Senkrechten zum Boden
(Gravitationsrichtung) ab. Die leichte Abweichung ergibt sich daraus, dass die Zuführschiene
um etwa. 3° zu einer horizontalen Richtung geneigt ist, damit eine stetige Zuführung
von Tüllen gewährleistet bzw. unterstützt wird. Die Spitze 23a des Fülldorns 23 kann
verschiedene Formen annehmen. Wichtig ist hierbei, dass die Spitze 23a derart ausgebildet
ist, um die Übergabe der Tülle 3 vom Pickdorn 12 zum Montagerohr 24 zu unterstützen.
[0049] Durch die Aufteilung der Tüllenmontagevorrichtung 20 in einen Pickdorn 23 und ein
Fülldorn 24 lässt sich die Anzahl der unterschiedlichen Durchmesserpaarungen drastisch
reduzieren. So können verschiedenste Kombinationen aus Tüllen und Kabelquerschnitten
durch die Tüllenmontagevorrichtung 20 verarbeitet werden. Hierzu ist es nötig, dass
der Pickdorn 12 sowie der Fülldorn 23, und auch das Montagerohr 24, austauschbar sind.
Allerdings lassen sich unterschiedliche Tüllen 3 mit verschiedenen Innendurchmessern,
die lediglich um ein relativ geringes Maß variieren, mit Hilfe eines Fülldorns 23
gemäß der vorliegenden Erfindung auf ein gemeinsames Montagerohr 24 aufziehen, so
dass ein übermäßiges Wechseln von Montagerohren 24 entfällt.
1. Maschine zum Übergeben von angelieferten Hohltüllen (3) und zum Montieren vereinzelter
Hohltüllen an einem Kabel (4), umfassend:
eine Tüllenmontagevorrichtung (20) zum Montieren vereinzelter Hohltüllen (3) auf dem
Kabel (4), wobei die Tüllenmontagevorrichtung (20) ein Montagerohr (24) aufweist,
das an seiner Außenfläche (24a) die Hohltüllen (3) an ihrer Innenfläche aufnehmen
und halten kann, und in dem das Kabel (4) zum Montieren der Hohltüllen (3) angeordnet
werden kann;
eine Pickvorrichtung (10), die Hohltüllen (3) aufnehmen und sie axial fluchtend vor
dem Montagerohr (24) anordnen kann; und
eine Übergabevorrichtung zum Übergeben der Hohltüllen (3) von der Pickvorrichtung
(10) auf die Tüllenmontagevorrichtung (20),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Übergabevorrichtung aufweist:
einen relativ zur Pickvorrichtung (10) beweglichen Überstreifer (13), mittels dem
die Hohltüllen (3) von der Pickvorrichtung (10) auf das Montagerohr (24) übergeben
werden können, und
einen Fülldorn (23), der zum Übergeben der Hohltülle (3) von der Pickvorrichtung (10)
auf die Tüllenmontagevorrichtung (20) durch das Montagerohr (24) hervortreten und
zur Montage der Hohltülle (3) an dem Kabel (4) aus dem Montagerohr zurücktreten kann.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pickvorrichtung (10) einen Pickdorn (12) umfasst, der in die Hohltülle (3) eintreten
und an seiner Außenfläche die Hohltülle an ihrer Innenfläche aufnehmen und halten
kann.
3. Maschine gemäß Anspruch 2, bei welcher die Längsachsen des Pickdorns (12), des Montagerohrs
(24) und des Fülldorns (23) im Wesentlichen gleich ausgerichtet sind.
4. Maschine gemäß Anspruch 2 oder 3, bei welcher der Überstreifer (13) koaxial um den
Pickdorn (12) angeordnet ist.
5. Maschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die Spitze des Fülldorns
(23) kegelstumpfförmig ausgebildet ist, um die Übergabe der Hohltüllen (3) von der
Pickvorrichtung (10) zum Montagerohr (24) zu unterstützen.
6. Maschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welcher der Überstreifer (13)
zur Übergabe der Hohltüllen (3) derart in Richtung des Montagerohrs (24) bewegt werden
kann, dass der Überstreifer (13) zumindest abschnittsweise das Montagerohr (24) umgibt.
7. Maschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der das Montagerohr (24) an
einer Montagerohrbasis (24b) befestigt ist und durch diese gehalten wird.
8. Maschine gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der die Tüllenmontagevorrichtung
(20) schwenkbar an einer festen Basis (21) angebracht ist.
9. Verfahren zum Übergeben von angelieferten Hohltüllen (3) und zum Montieren von Hohltüllen
(3) an einem Kabel (4), wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Aufnehmen einer Hohltülle (3) mittels einer Pickvorrichtung (10),
Ausrichten der Pickvorrichtung (10) mit einem Montagerohr (24) einer Tüllenmontagevorrichtung
(20), wobei durch das Montagerohr (24) hindurch ein Fülldorn (23) in Richtung der
Pickvorrichtung (10) hervorsteht,
Bewegen eines relativ zur Pickvorrichtung (10) beweglichen Überstreifers (13), um
die Hohltüllen (3) von der Pickvorrichtung (10) auf die Außenfläche (24a) des Montagerohrs
(24) zu übergeben,
Ausrichten des Montagerohrs (24) mit einem Kabel (4), und Bewegen des Montagerohrs
(24) in Richtung des Kabels (4), so dass der Fülldorn (23) aus dem Montagerohr (24)
zurücktritt und das Kabel (4) in das Montagerohr (24) eindringt,
Übergeben der Hohltülle (3) durch Zurückziehen des Montagerohrs (24), wobei die Hohltülle
(3) auf dem Kabel (4) zurückgehalten wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ausrichten der Pickvorrichtung (10) mit dem Montagerohr (24) die Pickvorrichtung
in einer translatorischen Bewegung verfahren wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9 oder 10, bei dem zum Ausrichten des Montagerohrs (24) mit
einem Kabel (4) die Tüllenmontagevorrichtung (20) mit dem Montagerohr (24) verschwenkt
wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem beim Bewegen des Überstreifer
(13) dieser derart in Richtung des Montagerohrs (24) bewegt wird, dass der Überstreifer
(13) zumindest abschnittsweise das Montagerohr (24) umgibt.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem das Montagerohr (24) der Tüllenmontagevorrichtung
(20) verschwenkt wird und gegen einen Anschlag anschlägt, um zum Kabel (4) ausgerichtet
zu werden.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die Pickvorrichtung (10) einen
Pickdorn (12) umfasst, der in die Hohltülle (3) eintreten und an seiner Außenfläche
die Hohltülle an ihrer Innenfläche aufnehmen und halten kann.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 14, bei dem der Fülldorn (23) während des
Ausrichtens des Montagerohrs (24) mit dem Kabel (4) zurückgezogen wird, und beim Bewegen
des Montagerohrs (24) in Richtung des Kabels (4) der Fülldorn (23) in seiner Position
verbleibt.