Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft im Allgemeinen Beschriftungsmaschinen zum Beschriften von
Dokumenten, insbesondere von aufgeschlagenen heftartigen Dokumenten wie z.B. Sicherheitsdokumente,
Passdokumente, Reisepässe und dergleichen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
Beschriftungsmaschinen, in denen Lose aus mehreren heftartigen Dokumenten bedruckt
werden und als Dokumentenstapel mit Hilfe einer Stapelungsvorrichtung in einem Entnahmebereich
zur späteren Entnahme bereitgestellt werden.
Stand der Technik
[0002] Beschriftungsmaschinen zum Beschriften von einzelnen heftartigen Dokumenten sind
aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise die Druckschrift
WO 2008/064867 A1 eine Vorrichtung, bei der ein aufgeschlagenes heftartiges Dokument in eine Schublade
eingelegt wird. Anschließend wird die Schublade mit dem eingelegten Dokument in einen
Beschriftungsbereich verfahren, um das heftartige Dokument zu beschreiben. Zum Entnehmen
des Dokuments wird die Schublade wieder zurück verfahren, so dass das beschriebene
Dokument entnommen werden kann.
[0003] Eine solche Beschriftungsmaschine eignet sich jedoch nicht für das Beschriften von
heftartigen Dokumenten in größeren Stückzahlen, da jedes einzelne zu bedruckende Dokument
separat und manuell in die Schublade eingelegt werden muss.
[0004] Daher sind allgemein Beschriftungsmaschinen bekannt, die mit einem Los aus mehreren
zu bedruckenden Dokumenten bestückt werden können, um diese nacheinander mit entsprechend
personalisierten Informationen zu beschriften. Die heftartigen Dokumente werden dabei
aus einem Dokumentenbehälter nacheinander automatisch entnommen und zu einer Beschriftungsstation
geführt, in dem diese beschriftet werden, z.B. bedruckt, gestanzt oder dergleichen.
Nach dem Beschriften werden die Dokumente in einen Entnahmebehälter gestapelt, aus
dem das Los der bedruckten Dokumente später entnommen werden kann. Üblicherweise werden
die Dokumente mit Hilfe einer Fördereinrichtung zur Beschriftungsstation transportiert.
Nach der Beschriftungsstation können die Dokumente zu diversen weiteren Stationen,
wie beispielsweise einer Laminierstation, einer Überprüfungsstation zum Überprüfen
von Sicherheitsmerkmalen und dergleichen, transportiert werden, bis das bedruckte
Dokument letztlich in dem Entnahmebehälter zur Entnahme bereitgelegt wird.
[0005] Der Entnahmebehälter weist in der Regel einen im Wesentlichen zylinderförmigen Schacht
mit einem Innenquerschnitt auf, dessen Form und Größe im Wesentlichen an die Form
und Größe von darin zu stapelnden, aufgeklappten heftartigen Dokumenten angepasst
ist, so dass die Dokumente möglichst bündig (d.h. gleichgerichtet) übereinander gestapelt
werden können. In der Regel werden bei dieser Art eines Entnahmebehälters die beschrifteten
heftartigen Dokumente von oben in den Entnahmebehälter hineingegeben, so dass diese
aufeinander gestapelt zu liegen kommen. Dabei kann es jedoch vorkommen, dass aufgrund
einer leichten Verkippung des heftartigen Dokuments am oberen Ende des Entnahmebehälters
dieses sich beim Hineinbringen in den Entnahmebehälter verkantet und sich verdreht
und nicht ordnungsgemäß auf dem Boden des Entnahmebehälters bzw. auf dem obersten
darin befindlichen Dokument zu liegen kommt und so die Stapelanordnung für nachfolgende
Dokumente stört.
[0006] Weiterhin kann es vorkommen, dass sich einzelne Seiten während des Hineinfallens
in den Entnahmebehälter hochklappen und so das bedruckte Dokument mit einer oder mehreren
hochgeklappten Seiten auf dem Dokumentenstapel im Entnahmebehälter zu liegen kommen
kann. Nachfolgende Dokumente, die in den Entnahmebehälter hineingebracht werden, kommen
dann auf der hochgeklappten Seite zu liegen und es besteht die Gefahr, dass diese
dadurch geknickt oder anderweitig beschädigt wird. Tritt ein derartiger Fehler beim
Stapeln der Dokumente auf, so kann ein manueller Eingriff in die Beschriftungsmaschine
notwendig sein, wobei der Produktionsprozess unterbrochen werden muss, um den Fehler
zu beheben.
[0007] Zudem kann es beim Stapeln der aufgeschlagenen beschrifteten Dokumente in dem Entnahmebehälter
dazu kommen, dass sich aufgrund der Eigenspannung eines aufgeschlagenen Dokuments
die zwei aufgeklappten Einband-Flügel zueinander biegen. Dadurch kann ein darauf befindliches
weiteres Dokument nicht vollständig aufliegen, so dass sich eine Höhe des Dokumentenstapels
ergibt, die höher ist als vorgesehen, so dass unter Umständen das oberste Dokument
des Dokumentenstapels über den oberen Rand des Entnahmebehälters hervorsteht. Insbesondere
dem Entnahmebehälter seitlich zugeführte Dokumente, die in den Entnahmebehälter abgelegt
werden sollen, könnten dann mit dem aus dem Entnahmebehälter hervorstehenden Dokument
kollidieren und dieses somit beschädigen oder unter Umständen von der Stapelanordnung
stoßen. Zwar kann durch einen Stößel oder eine sonstige Pressvorrichtung der Dokumentenstapel
gestaucht werden, jedoch ist eine solche Vorrichtung in der Regel aufwändig zu implementieren.
[0008] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Stapelungsvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, mit der aufgeschlagene heftartige Dokumente in einem Entnahmebehälter
gestapelt werden können, wobei das Risiko des Auftretens von möglichen Stapelfehlern
reduziert ist und wobei durch die mechanische Spannung zwischen den Einband-Flügeln
bewirkte Stapelfehler vermieden werden können.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Stapelungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch das
Verfahren zum Betreiben einer Stapelungsvorrichtung und durch die Anordnung gemäß
den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt ist eine Stapelungsvorrichtung zum Stapeln von Dokumenten,
insbesondere für eine Beschriftungsmaschine zum Beschriften der Dokumente vorgesehen.
Die Stapelungsvorrichtung umfasst:
- einen Entnahmebehälter zur Aufnahme eines Dokumentenstapels aus mehreren in einer
Stapelrichtung gestapelten Dokumenten;
- eine Ablegevorrichtung zum Übernehmen eines in dem Entnahmebehälter zu stapelnden
Dokuments, wobei die Ablegevorrichtung mindestens zwei voneinander beabstandete Auflageelemente
umfasst, die jeweils einen oder mehrere Auflagebereiche zum Tragen des Dokuments aufweisen;
- eine Betätigungseinheit zum Betreiben der Auflageelemente der Ablegevorrichtung, um
zum Ablegen des zu stapelnden Dokuments auf den Dokumentenstapel die das Dokument
tragende Auflagebereiche zunächst in der Stapelrichtung des Dokumentenstapels und
schließlich schräg oder senkrecht zur Stapelrichtung aus dem Entnahmebehälter heraus
zu bewegen, so dass das zu stapelnde Dokument auf dem Dokumentenstapel abgelegt wird.
[0012] Eine Idee der obigen Stapelungsanordnung besteht darin, das aufgeklappte Dokument
möglichst über dem Schacht des Entnahmebehälters zu positionieren und dann geführt,
d.h. kontrolliert, in den Entnahmebehälter hineinzuführen, wobei gleichzeitig der
darunter befindliche Dokumentenstapel soweit vorhanden durch die Auflagebereiche heruntergedrückt
wird. Dadurch wird gewährleistet, dass der Transport des aufgeklappten heftartigen
Dokuments in den Entnahmebehälter nicht behindert wird.
[0013] Weiterhin können die Auflageelemente jeweils von durch die Betätigungseinheit betätigten
Wellen abstehen, so dass die Auflagebereiche der Auflageelemente durch ein Drehen
der Wellen verschwenkbar sind, wobei die Betätigungseinheit ausgebildet ist, um die
Wellen synchron zueinander in entgegengesetzten Drehrichtungen zu drehen. Dadurch
dass die Verschwenkung beider Auflageelemente zueinander synchronisiert ist, bleibt
das aufliegende aufgeklappte Dokument stets parallel zur Stapelfläche des Dokumentenstapels
ausgerichtet. Durch das Verschwenken der Auflageelemente drücken diese gleichzeitig
auf einen etwaig darunter befindlichen Dokumentenstapel und sorgen somit weiterhin
dafür, dass der Dokumentenstapel verdichtet wird. Das Auflageelement wird so weit
verschwenkt, dass es sich seitlich aus dem Entnahmebehälter heraus bewegt und somit
sowohl das aufliegende aufgeklappte heftartige Dokument auf dem Dokumentenstapel ablegt
und den Druck auf den Dokumentenstapel wegnimmt. Auf diese Weise kann ein geführtes
Ablegen eines aufgeklappten Dokuments auf dem Dokumentenstapel in dem Entnahmebehälter
realisiert werden.
[0014] Insbesondere können die Auflageelemente in radialer Richtung oder zu der radialen
Richtung versetzt von den Wellen abstehen.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform können an den Wellen jeweils ein oder mehrere Auflageelemente
angeordnet sein. Insbesondere können an den Wellen jeweils zwei, bezüglich der jeweiligen
Welle einander gegenüberliegende Auflageelemente angeordnet sein.
[0016] Weiterhin können eines oder mehrere der Auflageelemente einen v-förmigen Abschnitt
aufweisen, wobei an Enden von Schenkeln des v-förmigen Abschnitts der Auflagebereich
vorgesehen ist.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform kann der Entnahmebehälter einen verfahrbaren Boden aufweisen,
wobei eine Antriebseinheit vorgesehen ist, um den Boden der des Entnahmebehälters
so zu verfahren, dass sich das oberste Dokument des Dokumentenstapels in einem vordefinierten
Bereich oder an einer vordefinierten Position befindet.
[0018] Weiterhin kann die Betätigungseinheit so ausgebildet sein, um nach dem Ablegen des
zu stapelnden Dokuments auf den Dokumentenstapel Auflagebereiche, auf denen kein zu
stapelndes Dokument aufliegt, in der Stapelrichtung des Dokumentenstapels zu verfahren,
so dass der Dokumentenstapel komprimiert wird, und schließlich schräg oder senkrecht
zur Stapelrichtung aus dem Entnahmebehälter heraus zu bewegen.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben einer Stapelungsvorrichtung
zum Stapeln von Dokumenten, insbesondere für eine Beschriftungsmaschine zum Beschriften
der Dokumente vorgesehen. Die Stapelungsvorrichtung umfasst einen Entnahmebehälter
zur Aufnahme eines Dokumentenstapels aus mehreren in einer Stapelrichtung gestapelten
Dokumenten und eine Ablegevorrichtung zum Übernehmen eines in dem Entnahmebehälter
zu stapelnden Dokuments, wobei die Ablegevorrichtung mindestens zwei voneinander beabstandete
Auflageelemente umfasst, die jeweils einen oder mehrere Auflagebereiche zum Tragen
des Dokuments aufweisen. Zum Ablegen des zu stapelnden Dokuments auf den Dokumentenstapel
werden die das Dokument tragenden Auflagebereiche in der Stapelrichtung des Dokumentenstapels
und schließlich schräg oder senkrecht zur Stapelrichtung aus dem Entnahmebehälter
heraus bewegt, so dass das zu stapelnde Dokument auf dem Dokumentenstapel abgelegt
wird.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Anordnung mit einer Zuführungsvorrichtung zum
Zuführen der zu stapelnden Dokumente und mit der obigen Stapelungsvorrichtung vorgesehen,
wobei die Stapelungsvorrichtung das zu stapelnde Dokument von einem Übergabebereich
der Zuführungsvorrichtung übernimmt.
[0021] Die Zuführungsvorrichtung kann ausgebildet sein, um das aufgeschlagene heftartige
Dokument so zu dem Übergabebereich zu transportieren, dass der Falz des Dokuments
sich parallel zur Transportrichtung bewegt.
[0022] Weiterhin kann die Zuführungsvorrichtung Zuführungsnuten aufweisen, um einen Rand
des zu stapelnden Dokuments aufzunehmen, so dass das Dokument in den Zuführungsnuten
gehalten wird.
[0023] Die Zuführungsvorrichtung kann im Übergabebereich eine Freigabevorrichtung aufweisen,
die ausgebildet ist, um zum Freigeben des Dokuments die Zuführungsnut zu vergrößern,
so dass sich der Rand des Dokuments aus der Zuführungsnut herausbewegt.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0024] Bevorzugte Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer perspektivischen Draufsicht auf eine Anordnung
mit einer Zuführungsvorrichtung und einer Stapelungsvorrichtung für eine Beschriftungsmaschine
für aufgeschlagene heftartige Dokumente;
- Figur 2
- eine schematische Querschnittsansicht der Anordnung der Fig. 1 in einer Schnittebene
parallel zu einer Transportrichtung für die Dokumente;
- Figur 3
- eine schematische Querschnittsansicht der Anordnung der Fig. 1 in einer Ebene senkrecht
zur Transportrichtung der zu stapelnden Dokumente;
- Figur 4
- eine weitere Querschnittsansicht der Anordnung der Fig. 1 senkrecht zur Zuführungsrichtung
der Dokumente durch die Stapelungsvorrichtung sowie den Entnahmebehälter;
- Figur 5
- eine perspektivische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer Stapelungsvorrichtung
für zwei Entnahmebehälter; und
- Figur 6
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer Freigabeeinheit zum Freigeben des
zugeführten Dokuments aus der Zuführungsvorrichtung.
Beschreibung von Ausführungsformen
[0025] In den Figuren 1 bis 3 sind verschiedene Ansichten einer Stapelungsanordnung zum
Stapeln von Dokumenten, insbesondere von aufgeschlagenen heftartigen Dokumenten, gezeigt.
Solche Dokumente können beispielsweise Ausweisdokumente (z.B. Reisepässe), Sicherheitsdokumente
und dergleichen sein. Eine derartige Stapelungsanordnung kann beispielsweise in Beschriftungsmaschinen
zum Beschriften der Dokumente verwendet werden, wobei ein Los von mehreren derartigen
Dokumenten automatisch beschriftet wird und die beschrifteten Dokumente in einem Entnahmebehälter
abgelegt bzw. gestapelt werden. Nach Beenden der Beschriftung der Dokumente kann dann
der Dokumentenstapel aus dem Entnahmebehälter entnommen werden.
[0026] Die Stapelungsvorrichtung 1 ist mit einer Zuführungsvorrichtung 2 gekoppelt, über
die ein aufgeklapptes heftartiges Dokument, das als nächstes auf den Dokumentenstapel
abgelegt werden soll, der Stapelungsvorrichtung 1 zugeführt werden kann. Die Zuführungsvorrichtung
2 umfasst zwei parallel zur Transportrichtung des Dokumentes angeordnete Führungsnuten
3, in denen jeweils ein Rand eines Einband-Flügels des aufgeklappten heftartigen Dokuments
geführt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist weiterhin vorgesehen, dass der
Falz des heftartigen Dokuments parallel zur Transportrichtung ausgerichtet ist.
[0027] In mindestens einer der Führungsnuten 3 ist ein Transportband 4 vorgesehen, das über
eine entsprechende Antriebsrolle 5 angetrieben wird, und einen in der Führungsnut
3 befindlichen Rand des Dokuments kraftschlüssig mitnimmt und so in der Führungsnut
3 bzw. in den Führungsnuten 3 in Transportrichtung bewegt. Alternativ kann das Transportband
auch außerhalb der Führungsnuten 3 auf das zu transportierende Dokument wirken, um
dieses durch Kraftschluß mitzunehmen.
[0028] Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Führungsnut 3 durch zwei parallel zueinander
angeordnete Stege 6 gebildet, zwischen denen die Führungsnut 3 mit einer Breite ausgebildet
ist, die ausreicht, den Rand des jeweiligen Einband-Flügels aufzunehmen und ein Verkippen
des Rands gegen die durch die Führungsnuten 3 definierte Führungsebene zu vermeiden.
Mit Hilfe der Zuführungsvorrichtung 2 wird also ein aufgeschlagenes heftartiges Dokument
zu der Stapelungsvorrichtung 1 transportiert.
[0029] Die Zuführungsvorrichtung 2 weist einen Übergabeabschnitt 7 auf, an dem eine Übergabe
des Dokuments von der Zuführungsvorrichtung 2 zur Stapelungsvorrichtung 1 vorgenommen
werden soll. Dazu ist in dem Übergabeabschnitt 7 eine Freigabevorrichtung 8 (siehe
Fig. 2) vorgesehen, bei der ein Stegabschnitt 6a eines der Stege 6, der der Stapelungsvorrichtung
1 zugewandt ist, verschwenkbar bzw. klappbar ist. Durch das Verschwenken des Stegabschnittes
6a wird die Führungsnut 3 vergrößert und so der Rand des heftartigen Dokuments freigegeben,
so dass dieses auf den Führungsnuten 3 durch die Schwerkraft herausfallen bzw. einfach
herausgenommen werden kann.
[0030] Der Übergabeabschnitt 7 ist im Wesentlichen über einem Entnahmebehälter 10 angeordnet.
Zum Erkennen, wann das Dokument den Übergabeabschnitt 7 erreicht hat, sind Positionssensoren
9, beispielsweise in Form von Lichtschranken oder dergleichen, vorgesehen. Mit Hilfe
einer (nicht gezeigten) Steuereinheit, kann dann bei Erreichen des Übergabebereichs
7, erkannt durch die Positionssensoren 9, zunächst die Zuführbewegung des Dokuments
angehalten und anschließend das Dokument mit Hilfe der Freigabevorrichtung 8 freigegeben
werden.
[0031] Der Entnahmebehälter 10 weist einen Schacht auf, in dem die Dokumente zur späteren
Entnahme gestapelt werden sollen. Die Dokumente bzw. der Dokumentenstapel kann entweder
gemeinsam mit dem Entnahmebehälter 10 aus der Anordnung entnommen werden oder der
Dokumentenstapel kann aus dem Schacht des Entnahmebehälters 10 entnommen werden.
[0032] Die Stapelungsvorrichtung 1 ist unmittelbar im Übergabeabschnitt 7, insbesondere
unterhalb des Stegabschnittes 6a angeordnet. Die Stapelungsvorrichtung 1 umfasst eine
Ablegevorrichtung mit zwei einander gegenüberliegenden Wellen 11, an denen jeweils
zwei einander gegenüberliegende Auflageelemente 12 angeordnet sind. Die Auflageelemente
12 stehen im Wesentlichen flügelartig in radialer Richtung von der Welle 11 ab und
umfassen jeweils zwei Auflagebereiche 13, die an den Enden von zwei Schenkeln 14 eines
v-förmigen Abschnitts des Auflageelements 12 ausgebildet sind. Die Auflagebereiche
13 stellen die von der Wellenachse entfernten Enden des Auflageelements 12 dar. Die
Auflageelemente 12 können vorzugsweise aus einem Blech gefertigt sein, wobei die Enden
der Schenkel 14 die Auflagebereiche 13 bilden. Die Auflagebereiche 13 können mit Stopfen,
vorzugsweise Gummistopfen, versehen sein, um eine hohe Reibung mit einer Oberfläche
des Dokuments zu bewirken. Wie erwähnt können die Auflageelemente 12 in radialer Richtung
von der Welle 11 abstehen oder, wie in den Figuren dargestellt, zur radialen Richtung
versetzt angeordnet sein. Dazu ist vorzugsweise ein Abstandselement 16 vorgesehen,
das mit der Welle 11 verbunden ist und das von der Drehachse der Welle 11 versetzte
Befestigungsflächen 17 aufweist, an denen das jeweilige Auflageelement 12 befestigt
ist.
[0033] Vorzugsweise sind an den Wellen 11 jeweils zwei Auflageelemente 12 vorgesehen, die
um 180° zueinander versetzt von der Welle 11 abstehen. Unter Umständen können auch
nur eines oder mehr als zwei Auflage-elemente 12 pro Welle vorgesehen sein.
[0034] Während des Freigebens des Dokuments in dem Übergabeabschnitt 7 ist jeweils ein Auflageelement
12 jeder Welle 11 so positioniert, dass das darauf abgelegte Dokument parallel zur
Stapelrichtung getragen wird, d.h. die betreffenden Auflageelemente 12 ragen von der
jeweiligen Welle 11 über den Schacht des Entnahmebehälters 10. Das Dokument wird dann
von den Auflagebereichen 13 gehalten oder es fällt über eine geringe Distanz auf diese,
so dass letztlich das Dokument durch die vier Auflagebereiche 13 der zwei zueinander
beabstandeten Auflageelemente 12 getragen wird. Der Falz des Dokuments ist dann im
Wesentlichen zwischen den Auflagebereichen 13 angeordnet. Die V-förmige Ausbildung
sorgt dafür, dass der Falz nicht auf einem sonstigen Bereich des Auflageelements 12
aufliegt. Die Innenseiten der Schenkel 14 sind aufeinander zulaufend und treffen sich
in einem Ausrichtungsbereich. Die Ausrichtungsbereiche der Auflageelemente 12 definieren
eine Gerade, auf die die Falze der zu stapelnden Dokumente ausgerichtet werden soll.
Wenn sich desweiteren das aufgeschlagene Dokument bei Aufliegen auf den Auflagebereichen
13 leicht zusammenklappt, so bewegt sich der Falz zwischen die Schenkel 14 der Auflageelemente.
Dabei kann der Falz entlang der Innenseite eines der Schenkel 14 zu den Ausrichtungsbereichen
geführt und so in den Ausrichtungsbereichen ausgerichtet werden.
[0035] Zum Stapeln des Dokuments auf dem Dokumentenstapel in dem Entnahmebehälter 10 werden
nun, angetrieben durch eine geeignete Betätigungseinheit, die Wellen 11 synchron in
zueinander entgegengesetzter Drehrichtung gedreht, vorzugsweise mit gleicher Drehgeschwindigkeit.
Dabei schwenken die Auflageelemente 12 so gegeneinander, dass sich die Auflageelemente
12 von oben in den Entnahmebehälter 10 hineindrehen. Durch die Bewegung der Auflagebereiche
13 wird das darauf aufliegende Dokument entsprechend in den Entnahmebehälter 10 transportiert.
[0036] Bei dieser Bewegung der Auflagebereiche 13 kann deren Unterseite gleichzeitig ein
sich bereits in dem Entnahmebehälter 10 befindlicher Dokumentenstapel in Stapelrichtung
verdichten und etwaige hochgeklappte Seiten des Dokuments herunterdrücken, bevor das
zuzuführende Dokument auf dem Dokumentenstapel abgelegt wird. Haben die Auflagebereiche
13 den in dem Entnahmebehälter 10 befindlichen Dokumentenstapel erreicht, so wird
durch eine weitere Drehung der Wellen 11 das jeweilige Auflageelement 12 durch eine
Behälteraus-nehmung 15 seitlich aus dem Entnahmebehälter 10 herausgeführt und somit
das zuzuführende Dokument freigegeben. Nach dem Ablegen des Dokuments auf dem Dokumentenstapel
werden die Wellen 11 entsprecnend solange weitergedreht, so dass sich jeweils ein
nächstes Auflageelement in den Entnahmebehälter 10 in Stapelrichtung hineinbewegt.
Dadurch gelangen die Auflagebereiche 13 über das oberste Dokument des Dokumentenstapels
und können dieses in Richtung des Dokumentenstapels, also nach unten, drücken, so
dass die Höhe des Dokumentenstapels reduziert wird. Gleichzeitig können dadurch weiterhin
zuvor leicht hochgeklappte einzelne Seiten des aufgeschlagenen Dokuments heruntergedrückt
werden, um eine Gefahr des Knickens von Seiten bei Ablegen eines nächsten Dokuments
auf den Dokumentenstapel zu verringern. Vor dem Übernehmen eines nächsten Dokuments
in dem Übergabeabschnitt 7 werden die Wellen 11 so angesteuert, dass die Auflagebereiche
13 der entsprechenden Auflageelemente 12 zum Übernehmen des Dokuments positioniert
sind.
[0037] Um zu gewährleisten, dass ein auf den Auflageelementen 12 aufliegendes Dokument beim
Verschwenken des Auflageelements 12 nicht auf das obere Dokument des Dokumentenstapels
fällt und dabei die Gefahr besteht, dass sich das Dokument während des Hineinfallens
verdreht, wird vorgesehen, den Entnahmebehälter 10 mit einem verfahrbaren Boden 18
zu versehen, der in dem Schacht des Entnahmebehälters 10 beweglich ist. Der verfahrbare
Boden 18 wird von einer entsprechenden Ansteuereinheit 19 angetrieben, so dass das
oberste Dokument des Dokumentenstapels sich stets in einem bestimmten Bereich bzw.
an einer bestimmten, vordefinierten Position in dem Entnahmebehälter 10 befindet.
Dazu kann beispielsweise ein Positionssensor, z.B. in Form einer Lichtschranke und
dergleichen, in dem Entnahmebehälter 10 vorgesehen sein, der die Position des obersten
Dokuments des Dokumentenstapels feststellt. Der Bereich, in dem sich das oberste Dokument
des Dokumentenstapels befindet, ist vorzugsweise so gewählt, dass beim Verschwenken
der Auflageelemente 12 diese auf das oberste Dokument des Dokumentenstapels drücken
und somit eine Kompression des Dokumentenstapels bewirken können. Dabei werden auch
zufällig hochstehende Seiten des Dokuments heruntergedrückt. Gleichzeitig wird dadurch
ermöglicht, dass das dem Dokumentenstapel zuzuführende Dokument nicht ungeführt auf
den Dokumentenstapel fällt, so dass eine zufällige Verdrehung bzw. Verkippung bzw.
ein Zusammenklappen des aufgeschlagenen Dokuments während des Ablegens ausgeschlossen
werden kann.
[0038] In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform der Stapelungsvorrichtung 1 dargestellt,
bei der zwei Entnahmebehälter 10 in Zuführungsrichtung des Dokuments hintereinander
angeordnet sind, so dass ein zuzuführendes Dokument wahlweise in einen ersten oder
zweiten Entnahmebehälter 10 abgelegt werden kann. Die Auswahl des Entnahmebehälters
10 erfolgt durch die Steuerung der Zuführungsvorrichtung 2 und der Freigabe-vorrichtung
8, so dass das Dokument entweder in einen ersten, dem ersten Entnahmebehälter 10 zugeordneten
Übergabebereich oder in einen zweiten, dem zweiten Entnahmebehälter 10 zugeordneten
Übergabe-bereich 7 transportiert wird. Der Stegabschnitt 6a ist dazu so ausgebildet,
dass er sich über beide Übergabebereiche 7 erstreckt. Die Freigabevorrichtung 8 ist
so ausgebildet, dass sie das Dokument dann freigibt, wenn das Dokument durch die Zuführungsvorrichtung
2 über den entsprechenden ausgewählten Entnahmebehälter 10 bewegt worden ist.
[0039] In Figur 6 ist schematisch eine Freigabevorrichtung 8 im Querschnitt dargestellt.
Man erkennt die Führungsnut 3 zwischen einem oberen der Stege 6 und dem verschwenkbaren
Stegabschnitt 6a, der nahe einer Nutöffnung gegenüber liegenden Seite der Führungsnut
3 schwenkbar angeordnet ist. Der verschwenkbare Stegabschnitt 6a ist an einem von
der Schwenkachse entfernten Punkt über eine Steuerstange 19 mit einem Stellrad 20
verbunden. Die Steuerstange 19 mit dem Stellrad 20 an einem von dem Drehpunkt 21 des
Steuerrads 20 entfernten Befestigungspunkt 22 befestigt ist. Das Steuerrad 20 wird
an dem Drehpunkt 21 durch einen Stellgeber 23 angesteuert, so dass dieses gedreht
wird. Beim Drehen des Stellrads 20 kann somit, gesteuert durch die (nicht gezeigte)
Steuereinheit, der verschwenkbare Stegabschnitt 6a in eine freigebende bzw. nicht
freigebende Stellung verfahren werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Stapelungsvorrichtung
- 2
- Zuführungsvorrichtung
- 3
- Führungsnut
- 4
- Antriebsriemen
- 5
- Antriebsrolle
- 6
- Steg
- 7
- Übergabeabschnitt
- 8
- Freigabevorrichtung
- 10
- Entnahmebehälter
- 11
- Welle
- 12
- Auflageelement
- 13
- Auflagebereich
- 14
- Schenkel
- 15
- Behälterausnehmung
- 16
- Abstandselement
- 17
- Befestigungsfläche
- 18
- verfahrbarer Boden
- 19
- Steuerstange
- 20
- Stellrad
- 21
- Drehpunkt
- 22
- Befestigungspunkt
- 23
- Stellgeber
1. Stapelungsvorrichtung zum Stapeln von Dokumenten, insbesondere für eine Beschriftungsmaschine
zum Beschriften der Dokumente; umfassend:
- einen Entnahmebehälter zur Aufnahme eines Dokumentenstapels aus mehreren in einer
Stapelrichtung gestapelten Dokumenten;
- eine Ablegevorrichtung zum Übernehmen eines in dem Entnahmebehälter zu stapelnden
Dokuments, wobei die Ablegevorrichtung mindestens zwei voneinander beabstandete Auflageelemente
umfasst, die jeweils einen oder mehrere Auflagebereiche zum Tragen des Dokuments aufweisen;
- eine Betätigungseinheit zum Betreiben der Auflageelemente der Ablegevorrichtung,
um zum Ablegen des zu stapelnden Dokuments auf den Dokumentenstapel die das Dokument
tragende Auflagebereiche zunächst in der Stapelrichtung des Dokumentenstapels und
schließlich schräg oder senkrecht zur Stapelrichtung aus dem Entnahmebehälter heraus
zu bewegen, so dass das zu stapelnde Dokument auf dem Dokumentenstapel abgelegt wird.
2. Stapelungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Auflageelemente jeweils von durch
die Betätigungseinheit betätigten Wellen abstehen, so dass die Auflagebereiche der
Auflageelemente durch ein Drehen der Wellen verschwenkbar sind, wobei die Betätigungseinheit
ausgebildet ist, um die Wellen synchron zueinander in entgegengesetzten Drehrichtungen
zu drehen.
3. Stapelungsvorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Auflageelemente in radialer Richtung
oder zu der radialen Richtung versetzt von den Wellen abstehen.
4. Stapelungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei an den Wellen jeweils ein oder
mehrere Auflageelemente angeordnet sind.
5. Stapelungsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei an den Wellen jeweils zwei, bezüglich
der jeweiligen Welle einander gegenüberliegende Auflageelemente angeordnet sind.
6. Stapelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Auflageelemente
einen v-förmigen Abschnitt aufweisen, wobei an Enden von Schenkeln des v-förmigen
Abschnitts der Auflagebereich vorgesehen ist.
7. Stapelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Entnahmebehälter
einen verfahrbaren Boden aufweist, wobei eine Antriebseinheit vorgesehen ist, um den
Boden der des Entnahmebehälters so zu verfahren, dass sich das oberste Dokument des
Dokumentenstapels in einem vordefinierten Bereich oder an einer vordefinierten Position
befindet.
8. Stapelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Betätigungseinheit
weiterhin so ausgebildet ist, um nach dem Ablegen des zu stapelnden Dokuments auf
den Dokumentenstapel Auflagebereiche, auf denen kein zu stapelndes Dokument aufliegt,
in der Stapelrichtung des Dokumentenstapels zu verfahren, so dass der Dokumentenstapel
komprimiert wird, und schließlich schräg oder senkrecht zur Stapelrichtung aus dem
Entnahmebehälter heraus zu bewegen.
9. Verfahren zum Betreiben einer Stapelungsvorrichtung zum Stapeln von Dokumenten, insbesondere
für eine Beschriftungsmaschine zum Beschriften der Dokumente, wobei die Stapelungsvorrichtung
umfasst:
- einen Entnahmebehälter zur Aufnahme eines Dokumentenstapels aus mehreren in einer
Stapelrichtung gestapelten Dokumenten;
- eine Ablegevorrichtung zum Übernehmen eines in dem Entnahmebehälter zu stapelnden
Dokuments, wobei die Ablegevorrichtung mindestens zwei voneinander beabstandete Auflageelemente
umfasst, die jeweils einen oder mehrere Auflagebereiche zum Tragen des Dokuments aufweisen;
wobei zum Ablegen des zu stapelnden Dokuments auf den Dokumentenstapel die das Dokument
tragenden Auflagebereiche in der Stapelrichtung des Dokumentenstapels und schließlich
schräg oder senkrecht zur Stapelrichtung aus dem Entnahmebehälter heraus bewegt werden,
so dass das zu stapelnde Dokument auf dem Dokumentenstapel abgelegt wird.
10. Anordnung mit einer Zuführungsvorrichtung zum Zuführen von zu stapelnden Dokumenten
und mit einer Stapelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Stapelungsvorrichtung
das zu stapelnde Dokument von einem Übergabebereich der Zuführungsvorrichtung übernimmt.
11. Anordnung nach Anspruch 10, wobei die Zuführungsvorrichtung ausgebildet ist, um ein
aufgeschlagenes heftartiges Dokument so zu dem Übergabebereich zu transportieren,
dass der Falz des Dokuments sich parallel zur Transportrichtung bewegt.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Zuführungsvorrichtung Zuführungsnuten
aufweist, um einen Rand des zu stapelnden Dokuments aufzunehmen, so dass das Dokument
in den Zuführungsnuten gehalten wird.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Zuführungsvorrichtung im Übergabebereich
eine Freigabevorrichtung aufweist, die ausgebildet ist, um zum Freigeben des Dokuments
die Zuführungsnut zu vergrößern, so dass sich der Rand des Dokuments aus der Zuführungsnut
herausbewegt.