[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fassade oder Glaswand in Brandschutzausführung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Das europäische Patent
EP 0933486 beschreibt eine Fassade oder Glasdach in Brandschutzausführung mit einer aus Pfosten-
und Riegelprofilen bestehenden Tragkonstruktion, die Rahmenfelder begrenzen, die mit
einer Brandschutzverglasung versehen sind. Die Pfosten- und Riegelprofile sind aus
Aluminium gefertigt und weisen ein tragendes Kernprofil auf, das die statischen Belastungen
aufnimmt. Das Kernprofil ist von Formkörpern umgeben. Das Kernprofil ist in seinem
Außenwandbereich von einer Hohlkammer umschlossen um die Formkörper aufzunehmen. Verbindungsstege
sind zwischen der Außenwand der Hohlkammer und dem Kernprofil für eine geringe Wärmeleitung
bzw. für einen geringen Wärmefluss von der Außenwand der Hohlkammer zum Kernprofil
vorgesehen. Die Formkörper bestehen aus einem wärmebindenden hydrophilen Absorbens
mit hohem Wasseranteil oder enthalten ein wärmebindendes hydrophiles Absorbens. Die
Verbindungsstege begrenzen die Hohlkammer an der Verglasungsseite und zu mindestens
ein Teil der Verbindungsstege bildet jeweils den Boden einer Aufnahmenut für eine
Anlagedichtung der Scheiben.
[0003] Bei einer solchen Fassade stellt sich das Problem, dass das Kernprofil vor allem
nicht genügend stabil ist, da es mit der Außenwand der Hohlkammer gegen die Verglasungsseite
nur durch einen Steg verbunden ist, welcher einerseits die Hohlkammer abschließt und
andererseits keine genügende Halterung des Kernprofils innerhalb der Hohlkammer gewährleistet.
Überdies findet das in die Hohlkammer einzubringende feuerhemmende Material keine
ausreichende Verankerung an der Außenwand des Kernprofils. Das Kernprofil selbst ist
ausschließlich nur dazu bestimmt, dem gesamten Profil, im Falle eines Brandes und
dem Abschmelzens des Aluminiums der Außenwand, Stabilität zu verleihen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, eine die im genannten Patent
beschriebene Fassade oder Glaswand zu verbessern und eine Fassade oder Glaswand mit
einer Rahmenkonstruktion vorzuschlagen, deren Pfosten- und Riegelprofile nicht nur
eine höhere Stabilität aufweisen, sondern auch mit ihren Stößen besser verbindbar
sind, wo sie zur Bildung der einzelnen Rahmen zusammenlaufen.
[0005] Diese Aufgabe wird von einer Fassade oder Glaswand in Brandschutzausführung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Wird zwischen dem Innenhohlkörper und dem Außenhöhlkörper das Füllmaterial eingegeben,
welches den gesamten Hohlraum ausfüllt und sich satt mit den schwalbenschwanzförmigen
Nuten bzw. Hinterschneidungen verbindet, so weist das gesamte Profil eine größere
Stabilität gegenüber der bekannten Lösung auf. Wird der Steg überdies fortgesetzt,
um sich mit der Wand des Außenhohlkörpers zu verbinden, so genießt diese Variante
eine noch höhere Stabilität wegen der größeren Länge des Steges. Bei der Rahmenkonstruktion
der Fassade laufen Pfosten- und Riegelprofile rechteckig in Knoten zusammen und die
beiden Profile müssen daher miteinander verbunden werden. Wird nun entweder der Innenhohlkörper
des Pfostenprofils oder der Innenhohlkörper des Riegelprofils dazu benutzt um gegeneinander
anstoßend angeordnet zu werden, können diese dazu verwendet werden, Befestigungs-
und Verbindungsmittel aufzunehmen, die zweckmäßiger Weise im jeweiligen Hohlköper
befestigt sind und sowohl die Wand des Außenhohlkörpers als auch die Wand des Innenhohlkörpers
des zu verbindenden Profils durchdringen. So sind die Befestigungs- und Verbindungsmittel
durch das feuerfeste Material geschützt, welches in den Zwischenraum zwischen Außenholkörper
und Innenhohlkörper eingebracht wird. Weitere Merkmale und Vorteile gehen aus den
Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung aufgrund von verschiedenen, in
der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsformen hervor. Es zeigen,
Figur 1 bis 17 jeweils einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Profil in verschiedenen
Ausführungsformen,
Figur 18 eine perspektivische Explosionsansicht eines Knotens einer Rahmenkonstruktion
für eine erfindungsgemäße Fassade oder Glaswand und
Figur 19 einen Knoten wie Figur 18, jedoch zusammengebaut.
[0007] In der Figur 1 ist insgesamt ein Profil 1 dargestellt, das einen Außenhohlköper 2
aufweist, das einen Innenhohlkörper 3 umgibt. Der Außenhohlkörper 2 weist in der Mitte
eine abgesetzte Seite 4 auf, um sich mit dem Innenhohlkörper 3 zu verbinden, von dem,
auf derselben Seite, sich eine Aufnahme 5 erstreckt, um eine Schraube 309 zur Verbindung
mit einem außenseitigen Glasanpressprofil aufzunehmen. Der Innenhohlkörper 3 ist zweckmäßiger
Weise über einen Steg 6 mit einer der Wände des Außenhohlkörpers 2 mit einer zur Wand
2 selbst parallelen Erstreckung und einem geneigten Abschnitt 7 mit einem zur Wand
2 senkrechten Endabschnitt 8 verbunden. Gemäß der Erfindung weisen die Außenflächen
der Wände des Innenhohlkörpers innerhalb des Außenhohlkörpers 2 und die Stege 6, 7,
8 schwalbenschwanzförmige Nuten bzw. Hinterschneidungen 9 auf, um eine bessere Verankerung
von nicht dargestellten, feuerhemmenden Material im Zwischenraum zwischen dem Außenhohlkörper
2 und dem Innenhohlkörper 3 sicherzustellen. Zweckmäßiger Weise erstrecken sich diese
Nuten in Längsrichtung schwalbenschwanzförmig bzw. unter Hinterschneidung um eine
bessere Verankerung sicherzustellen und trotzdem die Möglichkeit einer Extrusion des
Profils selbst zu geben.
[0008] In Figur 2 erstreckt sich ein Profil 10 im Steg 9 in zwei spiegelnd angeordnete,
geneigte Abschnitte 11, 12 um sich über Abschnitte 13 und 14 zu verbinden, die zu
den zueinander parallelen und zum Steg 9 parallelen Wänden des Hohlkörpers 2 senkrecht
sind.
[0009] In Figur 3 hingegen endet ein Profil 20 des Steges 9 mit einem zu diesem und zu den
beiden zum Steg 9 parallelen Wände des Außenhohlkörpers 2.
[0010] In Figur 4 ist hingegen ein Profil 30 dargestellt, dessen Steg 9 sich in zwei Endschwänze
31 und 32 erstreckt, die nicht mit den Wänden des Außenhohlprofils 2 verbunden sind.
Beim Profil gemäß Figur 5 anstelle des Steges 9 des Innenhohlkörpers erstrecken sich
zwei Stege 41 und 42 auseinander laufend, die mit der Wand 43 des Außenhohlkörpers
2 verbunden sind.
[0011] In Figur 6 weist das erfindungsgemäße Profil 50 Stege auf, die gemäß einem sich im
Innenhohlkörper erstreckendem Rechteck angeordnet sind.
[0012] In Figur 7 weist ein Profil 60 einen Innenhohlkörper 3 auf, von dem sich ein Steg
61 erstreckt, der mit Abstand von der Wand des Außenhohlkörpers endet.
[0013] Figur 8 zeigt ein Profil 70, dessen Steg 9 mit einem Abschnitt 71 endet, der zu einem
der Wände des Außenhohlkörpers 2 senkrecht ist. Bei diesem Profil sind Kanäle 200
sowohl auf der Innenfläche des Außenhohlkörpers als auch auf der Außenfläche des Innenhohlkörpers
vorgesehen.
[0014] Ein erfindungsgemäßes Profil 80 der Figur 9 ist gegenüber Figur 7 abgeändert, da
es Kanäle 200 aufweist.
[0015] Ein erfindungsgemäßes Profil 90 aus Figur 10 weist schachtelförmige Stege 51 wie
Figur 6 auf, die jedoch über geneigte Abschnitte 92 und 93 mit den Wänden des Außenhohlkörpers
2 unter Zwischenschaltung von Kanälen200 verbunden sind.
[0016] Das Profil 100 aus Figur 11 weist einen Hohlkörper 2 auf, dessen Inneres mit den
Stegen 101 am einheitlichen Körper mit dem Innenhohlkörper 3 verbunden ist und dessen
Abschlussseite in zwei geneigten Abschnitten endet, die mit parallelen Wänden des
Außenhohlkörpers 2 verbunden sind. Diese geneigten Abschnitte sind mit 102 angegeben.
[0017] Figur 12 zeigt ein gegenüber Figur 2 abgeändertes Profil 110, das Kanäle 200 aufweist.
[0018] Figur 13 zeigt ein gegenüber Figur 5 abgeändertes Profil 120, in dem es Kanäle 200
aufweist.
[0019] Figur 14 zeigt ein Profil 130, das einen Innenhohlkörper aufweist, dessen freien
Ecken über Stegabschnitte 131 und 132 mit Wänden des Außenhohlkörpers 2 verbunden
sind.
[0020] Figur 15 und 16 zeigen jeweils Profile 140, 150, deren Innenhohlkörper nicht mit
dem Außenhohlkörper über Stege verbunden ist.
[0021] Figur 17 weist ein Profil auf, das jenen wie in Figur 14 dargestellt ähnlich ist.
[0022] In Figur 8 bis 17 sind Profile dargestellt, bei denen entweder Stege und/oder Außenflächen
des Innenhohlkörpers 3 und/oder Innenfläche des Außenhohlkörpers 2 Kanäle 200 umfassen,
die zur Aufnahme von Verbindungsmitteln bestimmt sind.
[0023] In Figur 18 und 19 ist ein Knoten 300 einer Rahmenkonstruktion dargestellt, der aus
einem Pfostenprofil 301 und zwei Riegelprofilen 302 und 303 besteht. In der Wand des
Außenhohlkörpers 2 und in der, der letzteren gegenüberliegenden Wand des Innenhohlkörpers
3 des Pfostenprofils 301 ist jeweils ein Durchbruch 304 und ein in der Figur 19 nicht
sichtbarer Durchbruch ausgenommen, die zueinander derart ausgerichtet sind, dass durch
sie von außen ins Pfostenprofil 301 hindurch ein Verbindungsmittel 305 mit seinen
aufspreizbaren Flügeln 306 gebracht werden kann, dass die Flügel 306 die Wand des
Innenhohlprofils 3 hintergreifen und dort blockiert werden. Die Flügel 306 werden
zweckmäßiger Weise durch eine durch das Verbindungsmittel 305 geführte Schraube 307
in ihrer Spreizstellung gehalten um ein Ausziehen des Verbindungsmittel 305 zu verhindern.
Über das am Pfostenprofil befestigte Verbindungsmittel 305 wird die Innenhohlkammer
3 eines Riegelprofils 302/303 bis zur dessen Anlage an der Außenwand des Pfostenprofils
301 aufgeschoben, womit der Knoten 300 gebildet wird. Um einen Auszug des Riegelprofils
302/303 zu verhindern, wird durch eine in der Aufnahme 5 des Riegelprofils ausgearbeiteten
Bohrung eine Schraube 308 eingedreht. Spiegelbildlich zum beschriebenen Riegelprofil
wird bei Erfordernis ein gleiches Riegelprofil am Pfostenprofil angebracht.
[0024] Als Riegelprofil und Pfostenprofil kann klarerweise je nach Bedürfnis eine beliebige
Konstruktion herangezogen, werden beispielsweise wie unter Bezugnahme auf die Figuren
von 1 bis 17 beschrieben.
1. Fassade oder Glaswand in Brandschutzausführung, umfassend eine Tragkonstruktion, die
aus Pfosten- und Riegelprofilen besteht, die jeweils einen Außenhohlkörper (2) und
einen von diesem letzteren unter Ausbildung eines Zwischenraums umgebenden Innenhohlkörper
(3) aufweisen, wobei mindestens ein Steg (9) sich von der Außenfläche der Wand des
Innenhohlkörpers (3) im Zwischenraum in Längserstreckung des Profils erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (9) und/oder die Außenfläche des Innenhohlkörpers schwalbenschwanzförmige
Nuten bzw. Hinterschneidungen zur Verankerung des feuerhemmenden Materials aufweisen
und dass die Pfosten- und Riegelprofile (301, 302, 303) zu deren gegenseitigen anstoßenden
Anordnung in Knoten (300) zusammenlaufen, wobei der Innenhohlkörper (3) des Pfostenprofils
(301) und der Innenhohlkörper (3) des Riegelprofils (302, 303) Befestigungs- und Verbindungsmittel
(305) aufnehmen, welche im jeweiligen Hohlkörper befestigt und somit der direkten
Feuereinwirkung entzogen sind und sowohl die Wand des Außenhohlkörpers (2) als auch
die Wand des Innenhohlkörpers (3) des dazu senkrechten, zu verbindenden Profils durchdringen.
2. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum mit feuerhemmenden bzw. feuerfesten Material gefüllt ist.
3. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Steg (9) verlängert ist, um sich mit der Innenfläche des Außenhohlkörpers
(2) zu verbinden.
4. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen Nuten bilden, die sich in Längsrichtung schwalbenschwanzförmig oder
hinterschnitten erstrecken, um eine bessere Verankerung des feuerfesten Materials
sicherzustellen.
5. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Stege (9) und/oder die Außenfläche des Innenhohlkörpers (3) und/oder
die Innenfläche des Außenhohlkörpers (2) Kanäle (200) aufweisen, die zur Aufnahme
von Verbindungsmitteln bestimmt sind.
6. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mit feuerfestem Material gefüllte Zwischenraum vom Verbindungsmittel durchquert
wird.
7. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (200) zwischen dem Steg (9) und der Innenfläche des Außenhohlkörpers (2)
zur gegenseitigen, kontinuierlichen Verbindung vorgesehen sind.
8. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Steg ein schachtelförmiges Profil (Figur 10) aufweist.
9. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das schachtelförmige Profil des Stegs dem Innenhohlkörper (2) angehört (Figur 11).
10. Fassade oder Glaswand nach den vorstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch einen Knoten (300) einer Rahmenkonstruktion, der aus einem Pfostenprofil (301 und
zwei Riegelprofilen (302 und 303) besteht, wobei In der Wand des Außenhohlkörpers
(2) und in der, der letzteren gegenüberliegenden Wand des Innenhohlkörpers (3) des
Pfostenprofils (301) jeweils ein Durchbruch (304) ausgenommen sind, die zueinander
derart ausgerichtet sind, dass durch sie von außen ins Pfostenprofil (301) hindurch ein Verbindungsmittel (305) mit seinen
aufspreizbaren Flügeln (306) derart gebracht werden kann, dass die Flügel (306) die
Wand des Innenhohlprofils (3) hintergreifen und dort blockiert werden, wobei die Flügel
(306) in ihrer Stellung gehalten werden um ein Ausziehen des Verbindungsmittels (305)
zu verhindern, wobei über das am Pfostenprofil befestigte Verbindungsmittel (305)
die Innenhohlkammer (3) eines Riegelprofils (302/303) bis zur dessen Anlage an der
Außenwand des Pfostenprofils (301) aufgeschoben wird, womit der Knoten (300) gebildet
wird.
11. Fassade oder Glaswand nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelprofil (302/303) gegen einen Auszug aus dem Pfostenprofil im feuergeschützten
Innenhohlkörper (3) gesichert ist.
12. Knoten hergestellt mit Pfosten- und Riegelprofilen ausgeführt gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 9 (Figur 1 - 17).