[0001] Die Erfindung betrifft ein Metallgewebe, eine Anordnung eines Metallgewebes und ein
Verfahren zum Illuminieren. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Metallgewebe mit
Leuchten an einem Leuchtenträger, die Anordnung eines Metallgewebes an einer Bauwerkfassade
und ein Verfahren zum Illuminieren einer Fassade oder zum Erzeugen eines aus großem
Abstand betrachtbaren Lichteffekts.
[0002] In zahlreichen großen wie kleinen Maßstäben werden regelmäßig Beleuchtungen eingesetzt.
Die wohl beeindruckendsten Beleuchtungen sind diejenigen von ganzen Gebäudefassenden,
die zunehmend von Lichtdesignern im Auftrag von Städten oder Gemeinden mit Hilfe von
gezielt ausgerichteten Spots installiert werden. Andere sehr auffällige Beleuchtungen
sind große bildschirmartige Anzeigeelemente, die auf einer Größe von teilweise 10
m oder mehr Bilder oder Filme darstellen können. Letztere werden gerne bei Messen
oder als Werbungsmittel benutzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes und dabei bis in beeindruckende
Größen variables System zur Verfügung zu stellen.
[0004] Diese Aufgabe löst nach einem ersten Aspekt der Erfindung ein Metallgewebe mit Leuchten
an einem Leuchtenträger, wobei in das Gewebe eine Leuchtenträgeraufnahme integriert
ist, welche ein Entnehmen und Einsetzen des Leuchtenträgers ohne Disintegrierung der
Leuchtenträgeraufnahme ermöglicht.
[0005] Somit sieht dieser Aspekt der Erfindung zunächst ein Metallgewebe als tragendes strukturelles
Element des gesamten Beleuchtungssystems vor. Es versteht sich, dass auch herkömmliche
Gewebe für diese Aufgabe eingesetzt werden können; ein Metallgewebe hat jedoch den
besonderen Vorteil, dass es sehr stabil ist und ohne weiteres auch der Witterung ausgesetzt
sein kann, ohne an Stabilität einzubüßen. Dies ermöglicht es, das erfindungsgemäße
Metallgewebe außen an einem Bauwerk anzuordnen, beispielsweise als Vorhang vor einer
gesamten Gebäudefassade oder einem Teil davon.
[0006] Es sei ausdrücklich betont, dass die Erfindung auch mit einem Behang aus einer anderen
Struktur als einem Gewebe umgesetzt werden kann, beispielsweise mit einem Geflecht,
Gewirk oder Gelege, sowie auch mit einem anderen Werkstoff als Metall, vor allem Kunststoff.
In einem Metallgewebe wird allerdings ein besonderer Vorteil gesehen, denn ein Gewebe
ist sehr stabil herstellbar, bleibt dabei aber optisch filigran und verleiht damit
einer Gebäudearchitektur eine besondere Eleganz.
[0007] Das Metallgewebe soll Leuchten an einem Leuchtenträger tragen. Andersherum ausgedrückt
soll somit mindestens ein Leuchtenträger im Gewebe vorgesehen sein, der mehrere Leuchten
trägt.
[0008] Bei großdimensionalen Geweben mit Leuchten, welche gerne auch für repräsentative
Zwecke beispielsweise an markanten Gebäuden einer großen Stadt exponiert verwenden
werden, ist es jedoch gerade angesichts der oft exponierten Stellung notwendig, defekte
Leuchten möglichst zeitnah und kostengünstig durch neue, intakte Leuchten zu ersetzen.
Dieses Problem tritt bei jeder Art von Leuchten auf. Selbst bei Verwendung von LEDs
sind regelmäßige Ausfälle nach einer gewissen Betriebszeit der Beleuchtungsinstallation
nicht zu vermeiden. Wenn nun beispielsweise eine Leuchtinstallation an einem Bauwerk
dergestalt revisioniert werden muss, ist dies ohnehin mit einem großen Aufwand verbunden,
weil oft ein Zugang nur über Leitern von außen oder unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen
vom Inneren des Bauwerks erreicht werden kann. Somit ist es von großer Bedeutung,
dass der eigentliche Austausch der Leuchten möglichst problemlos erfolgen kann.
[0009] Hierzu sieht der vorgestellte Aspekt der Erfindung eine Leuchtenträgeraufnahme vor,
welche in das Gewebe integriert ist. Diese Leuchtenträgeraufnahme nimmt den eigentlichen
Leuchtenträger dergestalt auf, dass ein Entnehmen und Einsetzen des Leuchtenträgers
aus der Leuchtenträgeraufnahme beziehungsweise in die Leichtenträgeraufnahme ohne
Disintegrierung der Leuchtenträgeraufnahme ermöglicht wird. Die Leuchten selbst können
dann mit dem Leuchtenträger vom Gewebe getrennt werden, während die Leuchtenträgeraufnahme
als echter Teil des Gewebes in diesem verleibt. Am Leuchtenträger können dann defekte
elektrische oder elektronische Bauteile ersetzt werden. Anschließend kann der wieder
funktionsfähige Leuchtenträger einfach wieder in die Leuchtenträgeraufnahme eingesetzt
werden und gegebenenfalls noch auf die vorgesehene Weise angeschlossen werden, und
die ursprüngliche Funktionalität des Gewebes ist wieder hergestellt.
[0010] Dadurch, dass die Leuchtenträgeraufnahme als solche im Gewebe verbleiben kann, ist
die strukturelle Stabilität des Gewebes gewährleistet, auch wenn der Leuchtenträger
entnommen ist. Das Gewebe als solches ist also bereits mit Vorhandensein der Leuchtenträgeraufnahme
strukturell vollständig, und der Leuchtenträger kann lediglich hinterher in die Leuchtenträgeraufnahme
eingesetzt werden, also zum Gewebe hinzugefügt werden.
[0011] Wenn ein Metallgewebe zum Einsatz kommt, ist es von Vorteil, als Metall Edelstahl
zu verwenden. Edelstahl zeichnet sich nicht nur durch eine besonders korrosionsbeständige
Werkstoffgüte aus, sondern erzeugt auch für viele Lichteffekte eine Reflektion an
den Schüssen und Ketten des Gewebes, die das optische Gesamtbild der Leuchten gefällig
unterstützt.
[0012] Besonders vielfältige Lichteffekte können dann erzeugt werden, wenn ein Gewebe nicht
nur einen Leuchtenträger aufweist, sondern gleich mehrere Leuchtenträger. Von diesen
trägt bevorzugt jeder mehrere Leuchten. Auf diese Weise können die Leuchten auch bei
einfacher Geometrie des einzelnen Leuchtenträgers ohne weiteres flächig über das Gewebe
verteilt werden.
[0013] Mehrere Leuchtenträger sind bevorzugt regelmäßig über das Gewebe angeordnet. Oft
sollen Gewebe bereitgestellt werden, welche einem Betrachter aus einer gewissen Entfernung
einen besonderen Leuchteffekt vermitteln sollen. Dabei kann dieser Leuchteffekt auch
darin bestehen, dass der Betrachter ein Bild oder einen Film wahrnehmen können soll.
Hierfür empfiehlt es sich, ein möglichst gleichmäßiges Raster an wahrnehmbaren Leuchten
zu erzeugen. Dies kann auf einfachste Weise dadurch ermöglicht werden, dass die wahrnehmbaren
Leuchten an einem Leuchtenträger in einem bestimmten Abstand vorgesehen sind und dass
die mehreren Leuchtenträger senkrecht hierzu ebenfalls regelmäßig angeordnet sind,
bevorzugt mit gleicher Rasterweite.
[0014] Die Leuchten sind bevorzugt mittels einer Steuerelektronik einzeln ansteuerbar. Auf
diese Weise können die Leuchten einzeln ein- oder ausgeschaltet oder auf Wunsch auch
in ihrer Helligkeit geregelt werden. Dies ermöglicht es nicht nur, verschiedene statische
Bilder oder flächige Leuchteffekte zu erzeugen, sondern vielmehr auch, einen dynamischen
Leuchteffekt zu erzielen, sodass beispielsweise ein Film mittels der Leuchten am Gewebe
erzeugt werden kann. Es ist dabei nur eine Frage des Betrachterabstands und der Rasterdichte,
in welcher optischen Qualität dieser Film - ebenso wie ein statisches Bild ― vom Betrachter
aufgenommen wird. Zwar können auch wechselnde oder sogar dynamische Effekte erzielt
werden, wenn nur die einzelnen Leuchtenträger individuell angesteuert werden können
oder wenn Gruppen von Leuchten individuell angesteuert werden können. Es versteht
sich jedoch, dass ein größtmögliches Maß an Flexibilität dann erzeugt wird, wenn die
einzelnen Leuchten ansteuerbar sind.
[0015] Auch bei individuell ansteuerbaren Leuchten wird vorgeschlagen, dass jeweils mehrere
Leuchten auf einen Leuchtenträger zu Leuchtgruppen gruppiert sind. Dies ermöglicht
es vor allem bei farbigen Leuchten, ein möglichst hochqualitatives Bild für einen
entfernten Betrachter zu erzeugen.
[0016] Um einen farbigen Film für den Betrachter zu erzeugen oder um ein farbiges Bild mit
scharfen Konturen für den Betrachter zu erzeugen, werden verschiedenfarbige Leuchten
benötigt. Angesichts der in letzter Zeit rapide fortgeschrittenen Halbleitertechnologie
können hierzu beispielsweise Leuchtdioden in verschiedenen Farben verwendet werden.
So können beispielsweise rote, grüne und blaue Leuchten am Gewebe verwendet werden
und hierdurch für Betrachter bei ausreichendem Abstand eine nahezu unbegrenzte Anzahl
von verschiedenen Farbeffekten durch gezielte Mischung erreicht werden. Dieser Effekt
ist von einem herkömmlichen Röhrenfernseher bekannt.
[0017] Anders als beim Röhrenfernseher ist jedoch zu beachten, dass die einzelnen Pixel,
welche beim hier vorliegenden Gewebe durch die Leuchten der Leuchtgruppen dargestellt
werden, eine unterschiedliche Lichtintensität haben, gerade bei Verwendung von Leuchtdioden.
Bei Versuchen des Erfinders hat sich herausgestellt, dass es eine sehr kostengünstige
und qualitativ zufriedenstellende Lösung ist, jeweils zwei rote, zwei grüne und eine
blaue LED zu einer Leuchtgruppe zusammenzuziehen. Dann liegen also an einem Leuchtenträger
mehrere Leuchtgruppen vor, wobei bevorzugt jede Leuchtgruppe aus jeweils zwei roten,
zwei grünen und einer blauen LED - oder einem Vielfachen hiervon - besteht. Die einzelnen
Leuchtgruppen sind dann bevorzugt regelmäßig beabstandet am Leuchtenträger verteilt.
Die Leuchtenträger wiederum sind dann bevorzugt im selben Abstand zueinander über
das Gewebe angeordnet wie der Abstand zwischen zwei Leuchtgruppen beträgt. Auf diese
Weise wird ein sehr gleichmäßiges Raster mit vielfältigsten Farbmöglichkeiten erzeugt.
[0018] Eine besonders kostengünstige Lösung aus Bustechnologie und herkömmlicher Verdrahtung
kann dadurch erreicht werden, dass an jeweils einem Leuchtenträger eine Steuerelektronik
für die Leuchten dieses Leuchtenträgers vorgesehen ist. Wenn beispielsweise die Leuchtenträger
jeweils stabförmig ausgebildet sind und diese Stäbe beim aufgehängten oder anderweitig
angebrachten Gewebe horizontal verlaufen, so stellen die Leuchtenträger gewissermaßen
die Zeilen des Gesamtbilds dar. Eine Steuerelektronik am Leuchtenträger kann damit
als Zeilensteuerung bezeichnet werden. Diese Steuerelektronik regelt dann den Leuchtzustand
der Leuchten dieses Leuchtenträgers, also im Gesamtbild beispielsweise dieser Zeile.
[0019] Die Zeilensteuerung als solche kann ― gerade beim Vorliegen einer großen Anzahl von
einzelnen Leuchtenträgern ― bevorzugt über ein Bussystem angesteuert werden, sodass
nur eine Kabelführung notwendig ist, die an allen Steuerelektroniken der einzelnen
Leuchtenträger entlang führt und diese ansteuert. Die Ansteuerung der Leuchten von
der Steuerelektronik aus kann dann wahlweise eine einfache Verdrahtung an Leuchtenträger
aufweisen oder wiederum ein Bussystem. Dies wird in der Praxis vor allem davon abhängen,
wie lang ein Leuchtenträger ist, wie viele Leuchten er trägt und wie viel Platz am
oder im Leuchtenträger für Verdrahtungen zur Verfügung steht.
[0020] In jedem Falle ist es von Vorteil, wenn ein Leuchtenträger an einer seiner Stirnseiten
mit Strom versorgt und angesteuert wird, vor allem wenn diese Stirnseite am Rand des
Gewebes liegt. Es wurde bereits angesprochen, dass ein Leuchtenträger insbesondere
stabförmig ausgebildet sein kann. Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich und
von besonderem Vorteil, wenn ein solcher stabförmiger Leuchtenträger im regelmäßigen
Gewebe einen Schussdraht ersetzt. Auf diese Weise wird ein immer noch gleichmäßiges
Gewebe erreicht, bei welchem der Leuchtenträger genau in der Gewebeebene liegt, was
eine besonders harmonische Oberfläche des Gewebes erstehen lässt. Der Leuchtenträger
reicht dann auch ohne weiteres bis genau zum Rand des Gewebes, sodass dort optisch
unauffällig und zugleich leicht zugänglich die Stromversorgung und Ansteuerung erfolgen
kann.
[0021] Insbesondere wenn die Stromversorgung am Geweberand erfolgt, aber nicht auf diesen
Fall eingeschränkt, ist es von Vorteil, wenn ein Stromverteiler an mehreren Leuchtenträgern
entlang führt und mit jedem Leuchtenträger eine Steckerverbindung aufweist. Es versteht
sich, dass gerade bei Verwendung einer Bustechnologie eine sehr unauffällige Stromspeisung
und Ansteuerung durch einen solchen zentralen Stromverteiler erfolgen kann. Durch
einfachen Anschluss über eine Steckerverbindung wird die Möglichkeit des Revisionierens
eines einzelnen Leuchtenträgers nicht eingeschränkt. Vielmehr kann im Falle des Ausfalls
eines Leuchtenträgers einfach die Steckerverbindung gelöst werden und der Leuchtenträger
dann aus den Leuchtenträgeraufnahmen herausgezogen werden. Diese Schritte sind sehr
schnell durchführbar.
[0022] Ein Leuchtenträger ist bevorzugt rohrförmig. Dabei soll vor allem an ein gerades
Rohr gedacht sein. Ein solches bietet nicht nur eine simple Geometrie, sodass es ohne
weiteres zwischen zwei Schussstäbe in das Gewebe eingeführt werden kann und vor allem
einen Schussstab des Gewebes ersetzen kann. Vielmehr ermöglicht es die Rohrform, die
Leuchten witterungsgeschützt im Inneren des Rohres anzuordnen und innerhalb des Rohres
auch die Verdrahtung der einzelnen Leuchten untereinander beziehungsweise mit einem
Zeilenkontroller vorzusehen.
[0023] Wenn die Leuchten in einem rohrförmigen Leuchtenträger angeordnet sind, versteht
es sich, dass zumindest ein Teil des Rohres transluzent sein sollte. Dies ermöglicht
trotz der geschützten Stellung innerhalb des Rohres dem Gesamtgewebe, senkrecht zur
Gewebeebene ― oder in beliebigen anderen Richtungen, sofern es gewünscht ist ― Licht
abzustrahlen.
[0024] Als besonders geeignet hat sich bei Versuchen des Erfinders ein Acrylglasrohr als
Leuchtenträger herausgestellt. Ein solches kann kostengünstig gefertigt werden, ist
relativ leicht und lässt das von den Leuchten emittierte Licht nahezu ungehindert
in die beabsichtigte Lichtemissionsrichtung passieren.
[0025] Bei Verwendung eines großflächig transluzenten Leuchtenträgers wird vorgeschlagen,
eine lichtundurchlässige Teilabdeckung vorzusehen. Eine solche kann dazu dienen, die
Emissionsrichtung des Lichts vom Leuchtenträger nur in eine oder mehrere bestimmte
Richtungen zuzulassen. Für den Fall eines Acrylglasrohrs hat sich bei Versuchen des
Erfinders als vorteilhaft herausgestellt, hierfür ein längs geschlitztes, dünnwandiges
Metallrohr zu verwenden. Dieses kann beispielsweise aus Aluminium als sehr leichtgewichtiges
Stranggußprofil hergestellt werden, welches das Acrylglasrohr ― bevorzugt in einer
Klemmpassung ― umgreift und in genau eine Richtung senkrecht zur Rohrachse den Lichtaustritt
aus dem Acrylglasrohr zulässt.
[0026] Bei einer solchen Konstruktion kann das Acrylglasrohr mit den Leuchten einfach in
das Aluminiumprofil eingeschoben werden, wobei kein großer Wert darauf gelegt zu werden
braucht, dass innerhalb des Acrylglasrohrs die Verdrahtung, Platinen und ähnliches
optisch unauffällig angeordnet sind. Vielmehr verdeckt das Aluminiumprofil all diese
notwendigen elektronischen Elemente und sieht von der dem Lichtaustritt abgewandten
Seite des Gewebes je nach Gestaltung praktisch wie ein herkömmlicher Schussstab des
Gewebes aus. Auch wenn der Leuchtenträger im Durchmesser größer ist als die übrigen
Schussstäbe, so fügt er sich dennoch harmonisch in den optischen Gesamteindruck des
Gewebes ein. Außerdem erhält ein Acrylglasrohr durch eine solche metallene Umdeckung
eine größere Stabilität, sodass bei großen Spannweiten zwischen zwei Leuchtenträgeraufnahmen
eines Leuchtenträgers das Anbringen des Leuchtenträgers im Gewebe, beispielsweise
das Einfädeln in die Trägeraufnahmen, besser und mit größerer Arbeitssicherheit möglich
ist.
[0027] Konstruktiv wird vorgeschlagen, dass eine Leuchtenträgeraufnahme eine in das Gewebe
eingewebte Hülse aufweist. Eine Hülse kann beispielsweise aus einem kurzen Rohrstück
bestehen und ist somit sehr kostengünstig in der Herstellung. Auch wird jedwede komplizierte
Mechanik unnötig, was gerade im Außeneinsatz unter Witterungsbedingungen von Vorteil
für ein einfaches Entnehmen und Einsetzen der Leuchtenträger ist. Zudem lässt sich
eine Hülse problemlos in ein Gewebe integrieren; so kann sie beispielsweise an Stelle
eines Schussstabs schlicht in eine Kette eingewoben werden. In eine Hülse kann dann
ein stabförmiger, insbesondere rohrförmiger, Leuchtenträger ohne weiteres von der
Seite eingeschoben werden.
[0028] Für eine gute Stabilität des Gesamtgewebes und eine sichere Aufnahme des Leuchtenträgers
im Gewebe wird vorgeschlagen, dass hülsenförmige Leuchtenträgeraufnahmen in jede Kette
eines Schusses integriert sind. Auf diese Weise wird für die Gesamtstruktur des Metallgewebes
gewissermaßen ein Schussstab durch eine Mehrzahl von linear aufgereihten Hülsen ersetzt.
Die Ketten behalten dadurch ihre Stabilität genau so, als wäre statt der Hülsen ein
etwas größerer oder auch identisch großer Schussstab eingewoben. Somit wird auch die
Gesamtfestigkeit des Gewebes nicht beeinflusst.
[0029] Eine als Leuchtenträgeraufnahme vorgesehene Hülse umgreift bevorzugt den Leuchtenträger
mit einem leichten Spielsitz. Auf diese Weise kann der Leuchtenträger besonders einfach
seitlich aus den Hülsen und somit aus dem Gewebe herausgezogen und später wieder eingefädelt
werden. Zum Einfädeln ist es von Vorteil, wenn die Hülsen eine Einfädelhilfe aufweisen,
beispielsweise eine Aufweitung des inneren Freiraums zum Rand hin. Somit kann der
seitlich einzuschiebende Leuchtenträger sogar mit seinem voraneilenden Stirnende leicht
nach unten durchhängen und kann trotzdem ohne notwendigen Eingriff in der eigentlichen
Gewebefläche allein von der Seite des Gewebes eingeschoben und eingefädelt werden.
Wenn er seine endgültige Position erreicht hat, sollte er dann am Rand des Gewebes
gegen eine weitere Verschiebung fixiert werden. Dies kann beispielsweise direkt über
die Steckerverbindung mit der zentralen Stromversorgung und Ansteuerung erfolgen.
[0030] Damit sich die Leuchtenträgeraufnahmen bei herausgenommenem Leuchtenträger in ihrer
Position nicht verdrehen, wird vorgeschlagen, dass die Ketten zu Gruppen mit ungerader
Anzahl zusammengefasst sind. So würde sich beispielsweise eine Hülse, die in einem
einfachen Kettfaden gehalten ist, unter Umständen um die Kette herum verdrehen, sobald
der Leuchtenträger entfernt ist. Bei einem gespannten Gewebe mit zwei aneinander gruppierten
Ketten, die die Hülse halten, ist dies sogar zwangsweise der Fall, ebenso wie bei
mehreren gruppierten Ketten dies auch auftreten kann, wenn die Anzahl der gruppierten
Ketten gerade ist. Bei einer ungeraden Anzahl von Ketten hingegen wird eine symmetrische
Kraft auf die Hülse ausgeübt, sodass es bei gleichmäßiger Spannung des Gewebes nicht
zu einem Verdrehen der Hülse kommt. Auch dies ermöglicht es, den Leuchtenträger von
der Seite des Gewebes einfach einzuschieben, ohne in der Gewebefläche als solcher
noch korrigierende manuelle Eingriffe vornehmen zu müssen.
[0031] Besonders einfach lässt sich der beschriebene Effekt erreichen, wenn jeweils drei
Ketten zueinander gruppiert sind.
[0032] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Metallgewebe
(1) oder ein anderweitiger insbesondere metallener Behang für ein Gebäude, mit Leuchten
(15) an einem Leuchtenträger (12) und mit einer am Gewebe (1) bzw. anderweitigen Behang
angeordneten Mehrzahl von Leuchtenträgeraufnahmen, welche ein Aufnehmen des Leuchtenträgers
(12) und bevorzugt auch dessen Entfernen ermöglichen.
[0033] Ein auf diese Weise hergestelltes Gewebe bzw. ein solcher Behang ist technisch nicht
so anspruchsvoll wie die Alternative mit im Gewebe integrierten Aufnahmen, ermöglicht
aber ebenso eine großflächige Beleuchtung, insbesondere für ein Gebäude.
[0034] Wenn die Aufnahmen die Leuchtenträger in einem Klemmsitz halten, ist eine ausreichend
sichere Befestigung für die meisten Einsatzzwecke erreichbar.
[0035] Wenn die Beleuchtung über separate, befestigte Leuchtenträgeraufnahmen erfolgen soll,
wird vorgeschlagen, dass die Leuchtenträgeraufnahmen ein Verrasten der Leuchenträger
ermöglichen. Das Verrasten ist eine kostengünstige Befestigungsmöglichkeit und kann
sowohl zum Befestigen der Leuchtenträgeraufnahmen selbst am Gewebe bzw. am Behang
eingesetzt werden, als auch zum Befestigen der Leuchtenträger an den Leuchtenträgeraufnahmen.
[0036] Für eine solche Befestigung eignen sich besonders Clipse, vor allem aus Kunststoff
oder aus einem Federstahl.
[0037] Je nach konkreten Anforderungen kann es von Vorteil sein, dass das Entfernen zerstörungsfrei
oder nur über eine Zerstörung der Clipse möglich ist.
[0038] Es versteht sich, dass die vorstehenden vorteilhaften Gestaltungsvarianten eines
Gewebes mit integrierten Aufnahmen auch bei einem Gewebe bzw. einem Behang mit angebrachten
Aufnahmen vorteilhaft eingesetzt werden können.
[0039] Nach einem dritten Aspekt der Erfindung löst die Aufgabe eine Anordnung eines Metallgewebes
bzw. Behangs mit Leuchten an einem Leuchtenträger an einer Bauwerkfassade. Es wurde
vorstehend bereits erläutert, wie ein solches Gewebe bzw. ein solcher Behang auch
besonders großflächig zu repräsentativen und Werbezwecken eingesetzt werden kann.
Beispielsweise können große Bürogebäude oder Ingenieurbauten wie Brücken, Tore, Staudämme,
alte Stadtmauern und eine endlose Anzahl weiterer Bauten großflächig mit einem solchen
Metallgewebe bzw. einem solchen Behang ausgestattet werden. Selbstverständlich können
auch natürliche Flächen wie beispielsweise Felswände mit einem solchen Gewebe bzw.
Behang behängt werden.
[0040] Das ganze System ist mechanisch sehr stark belastbar und kann sehr kostengünstig
unterhalten werden, weil ein Revisionieren der einzelnen Leuchten ohne große Probleme
und ohne Gefahren für das Bedienpersonal möglich ist. Dabei kann ein Metallgewebe
bzw. Behang der vorgeschlagenen Art sowohl dergestalt ausgerichtet sein, dass es Licht
von der Betrachterseite weg emittiert, beispielsweise an eine Gebäudefassade, wo dann
der Beleuchtungseffekt entsteht, beispielsweise das Bild oder der Film. Andererseits
kann die Lichtemissionsrichtung aber auch zum Betrachter hin gerichtet sein. Dies
erzeugt ein Bild mit weniger Streuung, welches beispielsweise zur Betrachtung aus
großen Entfernungen vorteilhaft geeignet sein kann.
[0041] In jedem Falle wird vorgeschlagen, dass der Schuss des Gewebes gerade bei großflächigen
Anwendungen horizontal ausgerichtet ist. Gerade der Schuss eignet sich besonders dafür,
stabförmige Leuchtenträger aufzunehmen, sodass gewissermaßen in bestimmten Abständen
jeweils ein Schussstab durch einen Leuchtenträger ersetzt ist. Es versteht sich, dass
ein solcher stabförmiger Leuchtenträger besonders einfach horizontal aus dem Gewebe
herausgezogen werden kann, weil dies unter Beibehaltung einer Arbeitshöhe erfolgt.
Wenn demgegenüber ein Leuchtenträger beispielsweise nach oben aus dem Gewebe entnommen
werden müsste, entstände zwangsweise eine größere Arbeitshöhe und somit eine vermeidbare
Gefahrenquelle für das Bedienpersonal.
[0042] Im übrigen versteht sich, dass auch die Herstellung eines Metallgewebes mit Leuchten
gerade für großflächige Anwendungen erleichtert wird. Es ist ohne weiteres möglich,
beim Herstellen des Metallgewebes das Gewebe als solches in herkömmlicher Weise zu
weben und dabei die mechanisch sehr robusten Leuchtenträgeraufnahmen in das Gewebe
zu integrieren. Besonders deutlich ist dies am Beispiel von Hülsen, die einfach in
die Ketten eines Metallgewebes eingewebt werden können.
[0043] Konkret wird hierzu ein Verfahren zum Herstellen eines Metallgewebes vorgeschlagen,
wobei beim Herstellen des Gewebes ein strukturell stabiles Gewebe aus Kettfäden und
teils Schussfäden und teils Leuchtenträgeraufnahmen erzeugt wird, wobei in den Leuchtenträgeraufnahmen
und somit im Gewebe später Leuchtenträger aufnehmbar sind, insbesondere einschiebbar
sind
[0044] Die Leuchtenträger als solche mit den zugehörigen Leuchten werden üblicherweise von
anderen Unternehmen gefertigt und können so preisgünstig zugekauft werden. Es ist
zudem für viele Hersteller möglich, Leuchtenträger anzubieten, während es nur für
sehr wenige Hersteller möglich ist, dergestalt große Metallgewebe mit Hülsen herzustellen,
dass beispielsweise eine ganze Bauwerkfassade beleuchtet werden kann.
[0045] Technisch nicht so anspruchsvoll und meist teurer im Unterhalt, aber unter Umständen
preiswerter für die Anschaffung ist ein Verfahren zum Herstellen eines Metallgewebes
bzw. Behangs, wobei beim Herstellen des Gewebes bzw. Behangs eine stabile Struktur
erzeugt wird und an dieser Struktur Leuchtenträgeraufnahmen befestigt werden, über
welche Leuchtenträger aufnehmbar sind, insbesondere in diese einschiebbar sind oder
mit diesen verrastbar sind.
[0046] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei können funktional gleiche oder identische
Bauteile in verschiedenen Figuren der Zeichnung gleich Bezugsziffern tragen.
[0047] Es zeigen
- Figur 1
- schematisch eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Metallgewebe,
- Figur 2
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung II-II in Figur 1,
- Figur 3
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung III-III in Figur 1,
- Figur 4
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung IV-IV in Figur 1,
- Figur 5
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung V-V in Figur 1,
- Figur 6
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung VI-VI in Figur 1 und
- Figur 7
- einen größeren Aussicht eines erfindungsgemäßen Gewebes mit einem gleichmäßigen Leuchtraster.
[0048] Das Gewebe 1 in den Figuren besteht strukturell überwiegend aus herkömmlichen Schussstäben
(exemplarisch mit 2 gekennzeichnet) und Kettdrähten (exemplarisch mit 3, 4, 5 gekennzeichnet).
Dabei sind jeweils drei Kettfäden 3, 4, 5 zu einer Kette 6 gruppiert. Insgesamt entsteht
so eine sehr robuste und witterungsbeständige, gleichzeitig aber ästhetisch hochwertige
Gewebestruktur.
[0049] In gleichmäßigen Abständen (exemplarisch mit 7 gekennzeichnet) weist das Gewebe 1
allerdings nicht die herkömmlichen Schussstäbe 2 aus Edelstahl auf, sondern hat stattdessen
dort, wo ansonsten der nun "fehlende" Schussstab 2 eingewoben wäre, an jeder Kette
6 eine Metallhülse (exemplarisch mit 8 gekennzeichnet) eingewoben. Die Metallhülsen
8 sind in den seitlichen Schnitten der Figuren 2 bis 6 nicht kenntlich gemacht.
[0050] Jede Hülse 8 hat die Grundform eines Rohrstücks, wobei am äußeren Mantel eine umlaufende
Nut (exemplarisch mit 9 gekennzeichnet) vorgesehen ist, in welche sich die Kettfäden
3, 4, 5 einfügen. Durch die Gruppierung von je drei Kettfäden 3, 4, 5 zu einer Kette
6 und das herkömmliche Einweben der Hülsen 8 in das Gewebe 1 ist jede Hülse 8 auf
einer Seite vom mittleren Kettfaden 4 und auf der anderen Seite von den beiden äußeren
Kettfäden 3, 5 umgeben. Wenn das Gewebe 1 mit einer Vorspannung verwoben wird, fügen
sich so die Hülsen 8 fest in das Gewebe 1 ein. Durch die symmetrische Belastung der
beiden Kettfäden 3, 5 auf der einen Seite der Hülse und die insbesondere durch die
Nut 9 zentrierte Kraft vom mittleren Kettfaden 4 auf der anderen Seite der Hülse wird
diese sogleich auch ausgerichtet. Jede Hülse 8 wird demnach so im Gewebe 1 gehalten,
dass die Rotationsachse, welche durch den leeren Innenraum der Hülse 8 verläuft, genau
dort liegt, wo bei einem herkömmlichen Gewebe der nun "fehlende" Schussstab 2 wäre.
[0051] Die Hülsen 8 sind über das Gewebe 1 möglichst regelmäßig angeordnet, die Ketten 6
haben demnach in etwa denselben Abstand wie der Abstand 7 zweier "ersetzter" Schussstäbe.
[0052] Bei einer Aufhängung des Gewebes 1 wie in den Figuren ergeben sich somit jeweils
in Zeilen (exemplarisch mit 10 gekennzeichnet) und Spalten (exemplarisch mit 11 gekennzeichnet)
in einem relativ gleichmäßig angeordneten Raster vorhandene Hülsen 8 im Gewebe 1.
[0053] Durch die Hülsen 8 jeder Zeile 10 ist ein langes Rohr 12 geschoben. Jedes Rohr 12
besteht im wesentlichen aus einem Acrylglasrohr mit einem Stranggussprofil aus Aluminium,
welches das Acrylglasrohr zu etwa drei Vierteln seines Umfangs umgibt. Das Acrylglasrohr
ist im Aluminium-Stranggussprofil eingeklemmt, und alle Rohre 12 sind so ausgerichtet,
dass die sich ergebenden freien Schlitze, entlang welchen die Acrylglasrohre nicht
durch das Aluminium verdeckt sind, sämtlich parallel ausgerichtet zu einer Abstrahlrichtung
13 vom Gewebe 1 orientiert sind.
[0054] Innerhalb jedes Rohres 12 sind Leiterplatinen (exemplarisch mit 14 gekennzeichnet)
angeordnet, auf welchen jeweils fünf Leuchtdioden (exemplarisch mit 15 gekennzeichnet)
gruppiert mit je zwei roten, zwei grünen und einer blauen LED angeschlossen sind.
Dabei sind die LEDs 15 auf der Platine 14 so beabstandet gruppiert, dass der jeweilige
Abstand zwischen zwei Leuchtgruppen entlang einer Zeile 10 möglichst genau dem Abstand
zweier Ketten 6 und somit dem Abstand zweier Spalten 11 entspricht. Auf diese Weise
ergibt sich ein möglichst homogen verteiltes Raster von Leuchtgruppen.
[0055] An einem Rand 16 des Gewebes 1 ist an jedes Leuchten tragende Rohr 12 ein kompaktes
Gehäuse 17 angeschlossen, in welchem jeweils eine Steuerelektronik zum Ansteuern der
verschiedenen Leuchten 15 des Rohres 12 einer Zeile 10 vorhanden ist. Die Steuerelektronik
im Gehäuse 17 wird ihrerseits durch ein zentrales Strom- und Ansteuerkabel 18 gespeist.
[0056] Insgesamt ist das Gewebe 1 somit in der Lage, die einzelnen Leuchtdioden 15 in jeder
Zeile 10 und Spalte 11 individuell anzusteuern, also einzuschalten, auszuschalten
oder in der Helligkeit in Zwischenstufen zu regulieren. Wenn ein Betrachter ein Gewebe
1 aus einem ausreichend großen Abstand betrachtet, nimmt er somit ein Raster von Leuchtpunkten
wahr, wobei bei einem ausreichenden Abstand die jeweils fünf Leuchtdioden einer Leuchtengruppe
aufgrund ihres sehr engen Abstandes gegenüber dem im Verhältnis hierzu recht weiten
Abstand zwischen den Leuchtgruppen verschiedener Zeilen oder Spalten als ein leuchtender
Fleck wahrgenommen werden.
[0057] Bei einem großen Abstand des Betrachters zum Gewebe 1 kann ihm daher ein beliebiges
statisches oder dynamisches Bild vermittelt werden. Je nach Feinheit des Rasters aus
Zeilen 10 und Spalten 11 und Abstand des Betrachters können dabei sogar recht scharfe
Konturen erzeugt werden. Gedacht sei hier beispielsweise an ein Gewebe 1, welches
in eine Dimension von beispielsweise 100 m Höhe und 30 m Breite die Fassade eines
Gebäudes bedeckt, wobei ein Betrachter sich mehrere hundert Meter entfernt befindet
und das Gebäude betrachtet.
[0058] Je nach Weite der Zeilen 10 und Spalten 11 bzw. auch der Dicke der Kett- und Schusselemente
6, 2 kann sich dabei je nach gewünschtem optischen Eindruck das Gewebe 1 entweder
optisch recht leicht darstellen, sodass dem Betrachter der Blick auch auf die dahinterliegende
Fassade des Bauwerks fast ungestört freigegeben wird; oder aber das Gewebe ist optisch
recht dicht, sodass der Betrachter praktisch nur noch das Gewebe und die Lichtpunkte
15 wahrnimmt.
[0059] Um das eigentliche Bild zu erzeugen, werden die einzelnen Leuchtdioden 15 eines Rohres
12 über einen elektronischen Zeilencontroller im Gehäuse 17 hochdynamisch reguliert.
Ein Rohr 12 dient dabei als Leuchtenträger der Leuchten 15 einer Zeile 10. Die Hülsen
8 hingegen dienen im Gewebe 1 als Aufnahme für die Leuchtenträger 12. Sie sind fest
in das Gewebe integriert, nämlich über Einweben in die Ketten 6.
[0060] Dabei liegen die Rohre 12 bevorzugt mit einem leichten Spielsitz in den Hülsen 8,
sodass ein Rohr 12 problemlos zur Seite hin aus dem Gewebe 1 herausgezogen werden
kann und ohne Weiteres auch wieder in das Gewebe 1 hineingeschoben werden kann, beispielsweise
um eine ausgefallene LED oder einen ausgefallenen Zeilencontroller zu reparieren oder
zu ersetzen.
[0061] Das Gewebe 1 hängt bevorzugt genau in der Ausrichtung wie in den Figuren dargestellt,
mit jeweils einem Rohr 12 in horizontaler Ausrichtung. Selbst bei einem groben Spielsitz
der Rohre 12 in den Hülsen 8 besteht somit keine Gefahr, dass sich die Rohre 12 seitlich
verschieben oder gar aus dem Gewebe 1 herausrutschen. Dennoch sollten rein vorsorglich
in der Praxis leichte Sicherungen an ein Rohr angebracht werden. Dies kann beispielsweise
am Rand des Gewebes 16 erfolgen, beispielsweise schon dadurch, dass jeweils mehrere
Rohre 12 bzw. ihre Zeilencontroller 17 an eine zentrale gemeinsame Strom- und Ansteuerungsverbindung
18 angeschlossen sind.
[0062] Es versteht sich, dass ein Gewebe der vorbeschriebenen Art nicht nur dergestalt eingesetzt
werden kann, dass es direkt in Emissionsrichtung 13 zu einem vorgesehenen Betrachterstandort
ausgerichtet ist. Vielmehr kann es auch in entgegengesetzter Richtung Licht emittieren,
also zur Fassade des Bauwerks hin. Aufgrund des Abstrahlwinkels gerade bei Leuchtdioden
kann so bei geeignetem Abstand zur Fassade ein relativ lückenlos beleuchtetes Bild
erzeugt werden, wobei sich auch hier recht scharfe Konturen ergeben, wenn der Betrachter
einen ausreichenden Abstand zum Bild einhält. Selbstverständlich ist es auch möglich,
die Erfindung dazu einzusetzen, weiche oder sogar verschwommene Lichteffekte zu erzeugen.
Solche Effekte lassen sich bereits mit einem weniger dichten Rastermaß des Gewebes
erzeugen und sind daher kostengünstiger in der Herstellung und in der Wartung.
1. Metallgewebe (1) mit Leuchten (15) an einem Leuchtenträger (12), dadurch gekennzeichnet, dass in das Gewebe (1) eine Leuchtenträgeraufnahme (8) integriert ist, welche ein Entnehmen
und Einsetzen des Leuchtenträgers (12) ohne Disintegrierung der Leuchtenträgeraufnahme
(8) ermöglicht.
2. Metallgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere Leuchtenträger (12) aufweist, wobei bevorzugt die Leuchtenträger (12)
zueinander regelmäßig angeordnet sind.
3. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchten (15) mittels einer Steuerelektronik (17) einzeln ansteuerbar sind.
4. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchten (15) auf je einem Leuchtenträger (12) zu Leuchtgruppen gruppiert sind,
wobei bevorzugt eine Leuchtgruppe zwei rote, zwei grüne und eine blaue Leuchte - oder
je ein Vielfaches hiervon - aufweist, wobei als Leuchten (15) Leuchtdioden verwendet
sind.
5. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Leuchtenträger (12) eine Zeilensteuerung (17) angeordnet ist.
6. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leuchtenträger (12) strukturell einen Schussstab (2) im Gewebe (1) ersetzt.
7. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leuchtenträger (12) an einer seiner Stirnseiten (16) mit Strom gespeist wird,
bevorzugt an einem Geweberand (16), wobei bevorzugt ein Stromverteilter (18) an mehreren
Leuchtträgern (12) entlang führt und an diese bevorzugt über eine Steckerverbindung
angeschlossen ist.
8. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leuchtenträger (12) rohrförmig ausgebildet ist, wobei bevorzugt ein Leuchtenträger
(12) zumindest zum Teil transluzent ausgebildet ist, insbesondere mit ein Acrylglasrohr
sowie eine Teilabdeckung aufweisend.
9. Metallgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eingewebte Hülsen (8) als Leuchtenträgeraufnahmen, wobei diese bevorzugt in jede
Kette (6) eines Schusses (2) eingewebt sind.
10. Metallgewebe (1) oder anderweitiger insbesondere metallener Behang für ein Gebäude,
mit Leuchten (15) an einem Leuchtenträger (12), gekennzeichnet durch eine am Gewebe (1) bzw. anderweitigen Behang angeordnete Mehrzahl von Leuchtenträgeraufnahmen,
welche ein Aufnehmen des Leuchtenträgers (12) und bevorzugt auch dessen Entfernen
ermöglichen.
11. Anordnung eines Metallgewebes bzw. Behangs nach einem der vorhergehenden Ansprüche
an einer Bauwerkfassade.
12. Verfahren zum Illuminieren einer Bauwerkfassade oder zum Erzeugen eines aus großem
Abstand betrachtbaren Lichteffekts mit einem Metallgewebe bzw. Behang nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 und/oder mit einer Anordnung nach Anspruch 11.
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schuss (2) horizontal ausgerichtet ist.
14. Verfahren zum Herstellen eines Metallgewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Herstellen des Gewebes (1) ein strukturell stabiles Gewebe aus Kettfäden (3,
4, 5) und teils Schussfäden (2) und teils Leuchtenträgeraufnahmen (8) erzeugt wird,
wobei in den Leuchtenträgeraufnahmen (8) und somit im Gewebe (1) später Leuchtenträger
(12) aufnehmbar sind, insbesondere einschiebbar sind.
15. Verfahren nach Ansprüche 14, dadurch gekennzeichnet, dass beim Herstellen des Gewebes bzw. Behangs eine stabile Struktur erzeugt wird und an
dieser Struktur Leuchtenträgeraufnahmen befestigt werden, über welche Leuchtenträger
(12) aufnehmbar sind, insbesondere in diese einschiebbar sind oder mit diesen verrastbar
sind.