[0001] Solche Haltevorrichtungen werden in Wärmeöfen, wie sie in sämtlichen metallformenden
Industriezweigen eingesetzt werden, benutzt. Die Wände, Böden und Decken der Wärmeöfen
werden zur Wärmeisolation mit chemisch, mechanisch und thermisch stark beanspruchten
Konstruktionen aus feuerfesten Baustoffen ausgekleidet. Diese Auskleidung, aber auch
der Vorgang der Erneuerung einer Auskleidung, wird als Zustellung bezeichnet. Um eine
optimale Isolation und einen hohen Wirkungsgrad im Ofen zu erhalten, kommt der Befestigung
des feuerfesten Materials an der Ofenwand eine besondere Bedeutung zu. Hierbei wird
versucht die Ausmauerung möglichst lückenlos an die Ofenwand anzuschließen, wobei
eine Befestigung über einen Ankerstein erfolgt, der das Verbindungselement zwischen
Ofenwand und Ausmauerung bildet und von dem sich die weiteren Ausmauerungselemente
erstrecken. Der Ankerstein wird regelmäßig in der Haltevorrichtung zentral fixiert,
damit die im Ofenbetrieb auftretende thermische Ausdehnung der feuerfesten Auskleidung
als Bewegung in der Haltevorrichtung nachgeführt werden kann.
[0002] Aufgrund zunehmender thermischer und chemischer Belastung im Ofen und somit auch
in der Ausmauerung werden zunehmend keramische Anker in Temperaturbereichen ab circa
1000 bis 1200°C eingesetzt, wobei diese teilweise auch unterhalb dieser Temperatur
aus technischer und wirtschaftlicher Sicht verwendet werden.
[0003] Bei den bisher bekannten Haltevorrichtungen wird der Ankerstein von oben in die Haltevorrichtung
eingebracht und Keile dienen als Befestigungsmittel, um den Ankerstein gegen die Aufnahme
zu drängen und in dieser zu befestigen. Der Ankerstein wird danach in der Aufnahme
verkeilt. Für diese Form der Montage und zur zentralen Befestigung des Ankersteins
in der Haltevorrichtung sind mindestens zwei Personen erforderlich. Die Keilverbindungen
können sowohl zu instationären als auch stationären thermischen Einflüssen, zu anisotropen
Ausdehnungen der Materialien und unkontrollierten Spannungen führen.
[0004] Eine Fixierung des Ankersteins ist aber insbesondere wegen der Wärmedehnung aufgrund
des Aufheizens auf Betriebstemperatur problematisch, durch die der Ankerstein reißen
oder eine Beschädigung der Haltevorrichtung hervorgerufen werden kann.
[0005] Aus der
EP 0 818 662 A2 ist eine gattungsgemäße Haltevorrichtung bekannt. Beider dieser Haltevorrichtung
wird der Ankerstein in ein als Klaue ausgebildetes Aufnahmemittel eingesetzt. Die
Klaue umgreift den Ankerstein und wirkt mit einer Fläche des Ankersteins zusammen,
die sich in etwa parallel zu der Ofenwand erstreckt. Auf der der Ofenwand zugewandten
Außenseite des Befestigungsmittels ist eine Feder vorgesehen, die die besagte Anlagefläche
des Ankersteins gegen die Klaue drängt, so dass dieser elastisch und quer zur Einführrichtung
in die Klaue gegen diese gedrängt wird. Durch diese, in gewisser Weise schwimmende
Lagerung des Ankersteins in einer Richtung rechtwinklig zu der Ofenwand wird eine
gewisse Beweglichkeit des Ankersteins in der Aufnahme, die durch die Klaue gebildet
wird, gewährleistet. Hierdurch können thermische Spannungen im Bereich der Haltevorrichtung,
die auf den keramischen Ankerstein wirken, vermindert werden.
[0006] Diese vorbekannte Haltevorrichtung ist aber problembehaftet. So muss die Kraft der
Feder angemessen eingestellt werden, um einerseits ein leichtes Einführen des Ankersteins
in die Aufnahme und gegen den Druck der Feder zu gewährleisten, andererseits aber
zu verhindern, dass der allein durch die Federkraft in der Aufnahme gehaltene Ankerstein
nicht durch die Aufnahme durchrutscht. Diese ermöglicht regelmäßig ein Einbringen
des Ankersteins in der Wirkungsrichtung der Schwerkraft der Erde.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine gattungsgemäß Haltevorrichtung
für einen keramischen Ankerstein zu verbessern, d.h. den Ankerstein durch ein Befestigungsmittel
derart in der Aufnahme zu lagern, dass dieser weder bei zunehmender thermischer Beanspruchung
im Ofenbetrieb abreißt noch die Haltevorrichtung beschädigt. Eine optimale Wechselwirkung
zwischen Ofenwand und Ankerstein bzw. der Ausmauerung soll sichergestellt werden.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Montage des Ankersteins in
der Halteeinrichtung zu gewährleisten. Des weiteren will die vorliegende Erfindung
einen hinsichtlich der Befestigung des Ankersteines verbesserten Ofen angeben.
[0008] Zur Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Haltevorrichtung
für einen keramischen Ankerstein an einer Ofenwand mit den Merkmalen von Anspruch
1 vorgeschlagen. Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung unterscheidet sich dadurch
von dem gattungsbildenden Stand der Technik, dass das Befestigungsmittel aus einem
Material gebildet ist, welches bei im Bereich der Haltevorrichtung im Ofenbetrieb
wirkenden Temperaturen schmilzt. Dieses Befestigungsmittel kann beispielsweise ein
Befestigungsmittel sein, welches den Ankerstein nach dessen Montage in der Aufnahme
fixiert. Beim Aufheizen des Ofens auf Betriebstemperatur ergibt sich in gleicher Weise
eine Erwärmung im Bereich der Ofenwandung, d.h. im Bereich der Haltevorrichtung. Das
Material des Befestigungsmittels ist dabei vorzugsweise so ausgewählt, dass mit zunehmender
Erwärmung im Bereich der Haltevorrichtung eine gewisse Erweichung des Befestigungsmittels
auftritt. Im gleichen Maße, wie Wärmedehnungen zu Spannungen innerhalb der Aufnahme
führen, erweicht dementsprechend das Befestigungsmittel, wodurch sich Spannungen insbesondere
im Bereich der Aufnahme abbauen. Das erfindungsgemäße Befestigungsmittel ist aber
aus einem solchen Material beschaffen, welches bei Temperaturen schmilzt, die im Bereich
der Haltevorrichtung im Ofenbetrieb wirken. Diese Temperaturen sind zwar gegenüber
der Ofentemperatur aufgrund einer feuerfesten Ausmauerung im Bereich der Ofenwand
reduziert. Sie liegen aber regelmäßig deutlich über 200°C. Die vorliegende Erfindung
will gerade ein Befestigungsmittel schaffen, welches bei solchen Temperaturen aufschmilzt.
Hierdurch geht zwar die Wirkung des Befestigungsmittels verloren. Dieses wird aber
ohnehin lediglich für die Montage der feuerfesten Ausmauerung an der Innenwand des
Ofens benötigt. Nach erfolgter Zustellung stützen sich die feuerfesten Steine gegeneinander
um die Ofenwand herum ab, so dass bei vervollständigter Zustellung auf Befestigungsmittel
im Grunde verzichtet werden könnte, die die Ankersteine der feuerfesten Ausmauerung
gegenüber der Ofenwand fixieren.
[0009] Die vorliegende Erfindung lehrt dementsprechend ein Befestigungsmittel zum Halten
des Ankersteins in der Aufnahme. Dieses Befestigungsmittel geht beim Betrieb des Ofens
regelmäßig vollständig verloren. Bei dem besagten Befestigungsmittel handelt es sich
insbesondere um dasjenige Befestigungsmittel, welches den Ankerstein zentral in der
Haltevorrichtung fixiert. Neben diesem erfindungsgemäßen Befestigungsmittel können
weitere Befestigungsmittel vorgesehen sein. Diese Befestigungsmittel können dem erfindungsgemäßen
Kriterium der Schmelzbarkeit genügen. Es können aber auch Befestigungsmittel vorgesehen
sein, die bei den im Bereich der Haltevorrichtung im Ofenbetrieb wirkenden Temperaturen
nicht schmelzen. Befestigungsmittel können aus Refraktärmaterialien gebildet sein.
Wesentlich ist lediglich, dass die Befestigung des Ankersteins insgesamt beim Betrieb
des Ofens erweicht bzw. aufschmilzt, so dass der Ankerstein die Möglichkeit hat, thermische
Dehnungen auszugleichen, ohne selbst aufgrund des bzw. der Befestigungsmittel in unzulässiger
Weise unter Spannung gesetzt zu werden.
[0010] Dabei hält die vorliegende Erfindung vorzugsweise an dem aus der
EP 0 818 662 A2 bekannten Prinzip fest, bei welchem der Ankerstein durch das Befestigungsmittel gegen
die Aufnahme gedrängt ist. Das Befestigungsmittel ist danach solcher Art, dass der
Ankerstein sich durch Vermittlung des Befestigungsmittels reibschlüssig an die Wandungen
der Aufnahme anlegt, so dass der Ankerstein auch dann sicher in der Aufnahme gehalten
ist, wenn diese einen Durchgang des Ankersteines im Schwerefeld der Erde ermöglicht.
[0011] Es hat sich herausgestellt, dass das Befestigungsmittel vorzugsweise aus Kunststoff
gebildet wird. Dieser Werkstoff bietet die Möglichkeit, das Befestigungsmittel beispielsweise
im Wege des Spritzgusses in Serienfertigung herzustellen. Damit können auch Befestigungsmittel
mit komplexer Geometrie kostengünstig hergestellt werden. So können beispielsweise
Befestigungsmittel nach Art einer Schraube ausgebildet sein. Als Kunststoff kommt
insbesondere ein thermoplastischer Kunststoff in Betracht, der aufgrund zunehmender
Temperatur im Bereich der Haltevorrichtung beim Erwärmen des Ofens auf Betriebstemperatur
zunächst erweicht und schließlich aufschmilzt. Für diese Weiterbildung denkbare Kunststoffe
sollten einen Schmelzpunkt vorzugsweise von zwischen 150°C und 300°C haben.
[0012] Sofern das Befestigungsmittel als Stellschraube ausgebildet wird, die gegen den in
der Aufnahme aufgenommen Ankerstein anlegbar ist, ergibt sich eine leichte Montage
des Ankersteins. Dieser muss lediglich in die Aufnahme eingebracht und dort gehalten
werden. Die Stellschraube wird dann gegen den Ankerstein verschraubt, um diesen reibschlüssig
gegen wenigstens eine Wandung der Aufnahme anzulegen. Hiernach ist der Ankerstein
in der Aufnahme zunächst fixiert.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist eine Platte
vorgesehen, die in die Aufnahme einhängbar ist. Diese Platte kann dem in Anspruch
1 angegebenen Kriterium für das Befestigungsmittel genügen und bei im Bereich der
Haltevorrichtung im Ofenbetrieb wirkenden Temperaturen schmelzen. Die Platte kann
aber ebenso gut aus einem bei im Bereich der Haltevorrichtung im Ofenbetrieb wirkenden
Temperaturen nicht schmelzenden Material bestehen und schmelzbare Befestigungsmittel
tragen. Zur Vermeidung einer erheblichen Flächenpressung, mit welcher die Stellschraube
gegen den Ankerstein anliegt und die insbesondere bei ungeübter Montage des Ankersteins
in dem Aufnahmemittel dazu führen kann, dass dieser zerbricht, wird besagte Platte
als Teil des Befestigungsmittels zwischen der Stellschraube und dem Ankerstein vorgesehen,
so dass die Stellschraube unter Zwischenlage der Platte gegen den Ankerstein gedrängt
ist. Die Platte dient dementsprechend zur Vergleichmäßigung der Anpresskraft der Stellschraube
gegen den Ankerstein. Die Anpresskraft wird flächig auf den relativ spröden keramischen
Ankerstein übertragen. Die Platte kann dabei teilweise aus schmelzendem Material ausgebildet
werden, was die Möglichkeit offen lässt, die Stellschraube aus einem Material auszuformen,
welchen bei Betriebstemperaturen nicht aufschmilzt.
[0014] Nicht zuletzt im Hinblick auf eine möglichst rückstandsfreie Entfernung des Befestigungsmittels,
die im Hinblick auf eine weitere Zustellung des Ofens zu bevorzugen ist, wird gemäß
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, die Platte
aus dem gleichen Material wir die Stellschraube auszubilden. Dementsprechend werden
beide Teile des Befestigungsmittels im Ofenbetrieb abschmelzen, vorzugsweise verbrennen,
so dass keine Rückstände des Befestigungsmittels beim erneuten Zustellen des Ofens
verbleiben, die zunächst entfernt werden müssten, bevor eine erneute Befestigung eines
neuen Ankersteins mit neuen Befestigungsmitteln erfolgen kann.
[0015] Zur leichteren Montage wird gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung vorgeschlagen, die Platte in die Aufnahme einhängbar auszubilden. Dabei
wird gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgeschlagen, die Platte T-förmig
auszuformen. Dementsprechend hat die Platte einen zentralen Bereich, der mit der Rückseite
des Ankersteins zusammenwirkt und die Anpresskraft der Stellschraube vergleichmäßigt.
Von diesem zentralen Bereich ragen seitlich Stege ab, die vorzugsweise auf einen Rand
der Aufnahme auflegbar sind. Dementsprechend kann vor dem Einbringen des Ankersteins
in die Aufnahme die Platte auf einfache Weise von oben in die Aufnahme eingehängt
werden.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat die
Platte wenigstens eine Auflage zur randseitigen Anlage an den Ankerstein. Bei der
Montage wird dementsprechend auf einfache Weise eine Vorjustierung des Ankersteins
dadurch erreicht, dass zunächst die Platte in die Aufnahme eingehängt wird. Danach
wird von oben der Ankerstein mit seinem hammerkopfartigen Befestigungsende in die
Aufnahme eingebracht. Diese Einbringbewegung erfolgt üblicherweise im Schwerefeld
der Erde und findet ihr Ende, wenn der Ankerstein gegen die Auflage stößt. Durch Vermittlung
der in solcher Art ausgebildeten Platte wird dementsprechend eine leichte Vorfixierung
des Ankersteins erreicht.
[0017] Die Platte kann auch so ausgebildet sein, dass diese an einem Rand des Ankersteins
die Auflage aufweist und einen Anschlag, der der gegenüberliegenden Seite des Ankersteins
zugeordnet und an diesen anlegbar ist. Die Auflage und der Anschlag ragen üblicherweise
von der regelmäßig eben ausgebildeten Platte ab und begrenzen die Beweglichkeit des
zwischen der Auflage und dem Anschlag vorgesehenen Ankersteins. Die Auflage und der
Anschlag erfüllen dabei unterschiedliche Funktionen. Der Anschlag befindet sich üblicherweise
an einer Oberseite der Platte und hat die Aufgabe, die Platte vor und beim Zuführen
der Platte regelmäßig zusammen mit dem Ankerstein an dem Ankerstein zu halten. Dabei
befindet sich der Ankerstein üblicherweise bereits zwischen der Auflage und dem Anschlag
und liegt regelmäßig flächig an der Platte an. Bei der Montage wird beispielsweise
die Platte zusammen mit dem Ankerstein von oben in die Aufnahme eingeführt. Die Bewegung
der Platte und des Ankersteins in der Aufnahme ist beschränkt. Die Platte kann nur
so weit in die Aufnahme eingeführt werden, bis deren seitliche Stege auf der Aufnahme
aufliegen, d.h. die Platte in die Aufnahme eingehängt ist. Das Ankersteinende kann
hierüber hinaus noch weiter in die Aufnahme hinein bewegt werden, wobei diese Bewegung
durch die Auflage an der Unterseite der Platte begrenzt ist. Das Ankersteinende liegt
danach auf der Auflage auf. Die üblicherweise T-förmig ausgebildete Halteplatte ist
in die Aufnahme eingehängt.
[0018] Die besagte Platte kann für sich auch erfindungswesentlich sein und ohne eine Stellschraube
zur Anwendung kommen. Denkbar ist beispielsweise die Ausgestaltung einer Platte als
Keil bzw. in Verbindung mit Keilen, die die Platte zunächst im Rahmen der Zustellung
des Ofens ortsfest fixieren und den Ankerstein durch die Platte und den bzw. die Keile
gegen die Aufnahme drängen. Bei zunehmender Erwärmung des Ofens und Erhitzen auf Betriebstemperatur
schmilzt die entsprechende Platte, so dass thermische Spannungen innerhalb der Aufnahme
kompensiert werden können. Dabei können die Keile aus einem anderen als aus einem
Material gebildet sein, welches bei Temperaturen schmilzt, die beim Betrieb des Ofens
im Bereich der Haltevorrichtung wirken.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung trägt die
Stellschraube das Aufnahmemittel. Damit ist insbesondere eine Ausgestaltung gemeint,
bei welcher die Stellschraube, welche üblicherweise den Haltesteg durchdringt und
dort in Gewindeeingriff aufgenommen ist und das Aufnahmemittel derart aufeinander
abgestimmt sind, dass das an der Stellschraube anliegende Aufnahmemittel vorpositioniert
ist, beispielsweise an der Stellschraube hängt. Das Aufnahmemittel umfasst vorzugsweise
zwei sich parallel zueinander erstreckende Stege, beispielsweise aus einem warmfesten
metallischen Werkstoff, die zu einer Klaue gebogen sind und die die Aufnahme begrenzen.
Diese beiden Stege sind üblicherweise durch ein Blechstück miteinander verbunden.
Das Blechstück ist üblicherweise zwischen den Stegen angeschweißt. Regelmäßig reicht
ein einziges, in der Kontur der gebogenen Stege ausgeformtes Blechstück aus, um die
Stege nahezu über die gesamte Erstreckung der Aufnahme miteinander zu verbinden. Hierdurch
wird ein Aufnahmemittel geschaffen, welches eine gewisse Führungslänge für den Ankerstein
beim Einbringen desselben in die Aufnahme im Schwerefeld der Erde bereitstellt.
[0020] Mit ihrem nebengeordneten Aspekt gibt die vorliegende Erfindung einen Ofen an, der
in an sich bekannter Weise eine Ofenwand und davon abragende Haltestege zur Halterung
von Ankersteinen aufweist. Der erfindungsgemäße Ofen hat eine Haltevorrichtung nach
einem der vorherigen Ansprüche, die zwischen dem Ankerstein und dem Haltesteg vorgesehen
ist. Dieser Ofen verwirklicht die bereits mit Rücksicht auf die Haltevorrichtung vorgestellten
Vorteile. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung hat der Haltesteg ein Gewinde, in
dem die Stellschraube im Gewindeeingriff ist. Es können auch mehrere Gewindebohrungen
an dem Haltesteg ausgespart sein, in welche mehrere Stellschrauben eingeschraubt sind,
um die Flächenpressung auf den Ankerstein durch Halten desselben über mehrere Stellschrauben
zu vergleichmäßigen.
[0021] Der Haltesteg ist vorzugsweise als U-förmiger Bügel ausgebildet, dessen sich gegenüberliegende
Stege regelmäßig mit der Innenfläche der Ofenwand verschweißt sind, um den Haltesteg
an der Ofenwand zu befestigen. Dazwischen erstreckt sich ein Mittenbereich, der sich
üblicherweise parallel zu der Ofenwand erstreckt. Dieser Mittenbereich hat üblicherweise
die eine oder die mehreren Gewindebohrungen zur Aufnahme der Stellschraube. Zum Einhängen
des Aufnahmemittels wird dieses in den U-förmigen Bügel eingebracht, d.h. zwischen
die Ofenwand und den Mittenbereich des Steges eingeführt. Die sich in diesem Bereich
jedenfalls auch erstreckende Stellschraube dient dabei als Auflage für das Aufnahmemittel.
Dabei kann durch entsprechende Dimensionierung des Abstandes zwischen dem Mittenbereich
und der Innenfläche der Ofenwandung dafür Sorge getragen werden, dass das Aufnahmemittel
nach Einhängen auf die Befestigungsschraube nur in Grenzen beweglich ist, wodurch
die Vorfixierung des Aufnahmemittels vor dem Einbringen des Ankersteins verbessert
werden kann.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat das
Aufnahmemittel eine V-förmige Ausnehmung. Diese ist derart dimensioniert, dass die
Stellschraube in diese Ausnehmung einbringbar ist. Die V-förmige Ausnehmung ist des
weiteren derart ausgestaltet, dass ein Verschieben des Aufnahmemittels in einer horizontalen
Richtung senkrecht zu der Ofenwand im Wesentlichen verhindert wird. Die V-förmige
Aufnahme dient dementsprechend zur Selbst justierung bzw. Zentrierung des Aufnahmemittels
relativ zu der Befestigungsschraube. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das
Aufnahmemittel jeweils mittig relativ zu dem Steg angeordnet ist, bevor der Ankerstein
in die durch das Aufnahmemittel ausgeformte Aufnahme eingebracht wird. Hierdurch kann
sichergestellt werden, dass der Ankerstein jeweils mittig und damit symmetrisch belastet
wird, wenn dieser in der Aufnahme eingespannt wird. Hierzu ist die Ausnehmung vorzugsweise
mittig in einer sich parallel zu der Innenfläche der Ofenwand erstreckenden Rückwand
des Aufnahmemittels ausgespart.
[0023] Weitere Einzelheiten und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung
mit der Zeichnung. Diese zeigt das Ausführungsbeispiel in verschiedenen Schritten
bei der Montage eines Ankersteins. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der Ofenwand mit Steg nach Einbringen einer Schraube als Ausführungsbeispiel
eines Befestigungsmittels;
- Figur 2
- die Ansicht nach Figur 1 nach dem Einbringen eines Befestigungsmittels;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht zu den Figuren 1 und 2 nach Einhängen einer Platte in
das Befestigungsmittel;
- Figur 4
- eine perspektivische Schrägansicht gemäß Figur 3 nach dem Einbringen eines Ankersteins;
- Figur 5
- eine Seitenansicht gemäß den Figuren 1 und 2 für die Einbausituation nach Figur 4;
und
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Platte.
[0024] In Figur 1 ist eine Ofenwand 2 und ein von dieser abragender Haltesteg 4 dargestellt.
Der Haltesteg 4 ist als U-förmiger Bügel ausgebildet, mit zwei senkrecht von der Ofenwand
2 abgehenden, sich parallel zueinander erstreckenden Schenkeln und einem dazwischen
parallel zur Ofenwand 2 verlaufenden Mittenbereich 4a. Die senkrecht abragenden Schenkel
sind durch Schweißen mit der Ofenwand 2 verbunden. Darüber hinaus zeigt Figur 1 ein
im Mittenbereich 4a aufgenommenes Befestigungsmittel, das sich senkrecht zur Ofenwand
2 erstreckt. Das Befestigungsmittel ist eine Stellschraube 6 aus Kunststoff (vorliegend
Polyethylen), die im Gewindeeingriff in einer Gewindebohrung ist, die in dem Mittenbereich
4a in etwa im unteren Drittel desselben ausgespart ist.
[0025] ln dem in Figur 2 gezeigten nächsten Montageschritt wird ein Aufnahmemittel 8 zunächst
an dem Haltesteg 4 positioniert. Dieses Aufnahmemittel 8 ist im Wesentlichen als C-förmige
Klaue ausgebildet, die eine Aufnahme 10 hat und deren freien Enden 12 nach innen umbogen
sind, um einen Ankerstein 14 mit seinem befestigungsseitigen Ende, das nach Art eines
Hammerkopfes 16 ausgebildet ist, zu umgreifen (vgl. Figuren 4 und 5).
[0026] Das Aufnahmemittel 8 wird aus zwei sich parallel erstreckenden Stegen 18, 20 sowie
einem dazwischen vorgesehenen Blechstück 22 gebildet. Das Blechstück 22 ist durch
Schweißen mit den beiden aus Rundstäben gebildeten Stegen 18, 20 verbunden. Das Blechstück
22 dient indes allein der Verbindung der beiden Stege 18, 20. Die durch die Aufnahme
10 gebildeten Anlageflächen für den Ankerstein 14 werden durch die Stege 18, 20 ausgeformt.
[0027] Das Aufnahmemittel 8 hat eine sich parallel zu der Ofenwand 2 erstreckende Rückwand
24, die zwischen dem Mittenbereich 4a und der Ofenwand 2 vorgesehen ist. An dieser
Rückwand 24 ist der untere Steg 18 mittig nach innen zu einer V-förmigen Ausnehmung
26 ausgeformt, die die Stellschraube 6 aufnimmt. Erkennbar ist dies an der Darstellung
gemäß Figur 2, bei der sich die Stellschraube 6 in etwa auf Höhe des unteren Steges
18 in der Seitenansicht befindet. Von dieser unteren Lage wird der Steg 18 im Bereich
der Rückwand 24 nach innen umbogen. Beim Absenken des Aufnahmemittels 8 auf die Stellschraube
6 ergibt sich dementsprechend eine gewisse Selbstzentrierung des Aufnahmemittels 8
mittig zu dem Haltesteg 4. Der Mittenbereich 4a des Haltestegs 4 befindet sich innerhalb
der Aufnahme 10 und zwar auf der der Ofenwand 2 abgewandten Innenfläche der Rückwand
24.
[0028] Gemäß der Darstellung in Figur 3, die den nächsten Schritt bei der Montage des Ankersteins
14 an dem Aufnahmemittel 8 zeigt, wird eine in der Seitenansicht T-förmige Platte,
die ein Teil des Befestigungsmittels bildet, in die Aufnahme 10 eingehängt, und zwar
unmittelbar benachbart zu der Innenfläche der Rückwand 24. Die Platte 28 hat eine
solche Länge, dass sie das Aufnahmemittel 8 durchragt. Von dem unteren Ende der Platte
28 ragt ein zylindrischer Haltestift 30 ab, der in Breitenrichtung der Platte 28 mittig
vorgesehen ist. Bei eingehängter Platte 28 befindet sich die Längsachse des Haltestiftes
30 tiefer als der untere Schenkel des Haltesteges 4. Der Haltestift 30 bildet - wie
insbesondere aus Figur 4 ersichtlich - eine Auflagefläche 38 für den Ankerstein 14
aus.
[0029] Wie die Figuren 4 und 5 verdeutlichen, wird der Ankerstein 14 mit seinem Hammerkopf
16 von oben in die Aufnahme 10 eingebracht. Dabei wird die Platte 28 zwischen dem
Hammerkopf 16 und der Innenfläche der Rückwand 24 und gegen den Mittenbereich 4a des
Haltesteges 4 gedrängt. Die Einführbewegung des Ankersteins 14 findet ihr Ende, wenn
der Ankerstein 14 gegen die Auflage 38 anliegt. Aufgrund der Dimensionierung der Dicke
der Platte 28 und der entsprechenden Erstreckung des Hammerkopfes 16 ist bereits vor
dem Anziehen der Stellschraube 6 der Hammerkopf 16 nur noch mit geringem Spiel in
der Aufnahme 10 gehalten. Nunmehr wird die Stellschraube 6 angezogen, um den Hammerkopf
16 des Ankersteins 14 gegen die freien Enden 12 der Aufnahme 10 zu drängen. Die so
erreichte Endlage ist in den Figuren 4 und 5 verdeutlicht.
[0030] Figur 6 zeigt eine Abwandlung der unter Bezugnahme auf Figur 3 beschriebenen Platte
28. Die in Figur 6 gezeigte Platte 28 weist drei Haltestifte auf und zwar zwei untere
Haltestifte 30 und einen oberen Haltestift 31. Der obere Haltestift 31 ist mittig
im Bezug auf die Breitenrichtung der Platte 28 vorgesehen und oberhalb von Haltestegen
32, die von der Platte an ihrem oberen Ende seitlich abragen. Der obere Haltestift
31 befindet sich in Breitenrichtung mittig zwischen den beiden unteren Haltestiften
30.
[0031] Die unteren Haltestifte 30 befinden sich an Beinen 34, die von dem zentralen Teil
der Platte 28 abragen und zwischen sich eine Ausnehmung 36 aussparen. Diese Aussparung
36 kann zur Verspannung des Ankersteines 14 in der Aufnahme 10 von der in Verbindung
mit dem vorherigen Ausführungsbeispiel beschriebenen Stellschraube 6 durchsetzt sein.
[0032] Die unteren Haltestifte 30 bilden Auflagen 38 für den Ankerstein aus. Der obere Haltestift
31 bildet einen Anschlag 40 aus.
[0033] Zur Montage des in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiels wird der Ankerstein zunächst
zwischen den oberen und unteren Haltestiften 30, 31 angeordnet. Dabei überragen die
Haltestifte 30, 31 eine rückwärtige Anlagefläche des Ankersteins 14. Der Ankerstein
14 kann nunmehr in die Aufnahme 10 eingebracht werden. Eine gesonderte Handhabung
der Platte 28 ist hierzu nicht erforderlich. Vielmehr kann die Platte 28 über den
oberen Haltestift 31 und den von diesem ausgebildeten Anschlag 40 an dem Ankerstein
14 gehalten sein. Bei fortschreitender Einführbewegung werden die Haltestege 32 gegen
den oberen Rand des oberen Steges 20 angelegt. Die Absenkbewegung der Platte 28 in
der Aufnahme 10 hat damit ihr Ende gefunden. Bei fortschreitender Absenkbewegung des
Ankersteins 14 stößt dieser schließlich gegen die Auflagen 38 der beiden Haltestifte
30. Danach ist der Ankerstein 14 in vertikaler Richtung innerhalb der Aufnahme 10
fixiert. Danach kann die Stellschraube 6 angezogen werden, um den Ankerstein 14 gegen
die Aufnahme 10 zu drängen. Die beiden außermittig vorgesehen unteren Haltestifte
30 ermöglichen eine gewisse Ausrichtung des Ankersteins 14 in der Horizontalen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 2
- Ofenwand
- 4
- Haltesteg
- 4a
- Mittenbereich des Haltestegs
- 6
- Stellschraube
- 8
- Aufnahmemittel
- 10
- Aufnahme
- 12
- freies Ende
- 14
- Ankerstein
- 16
- Hammerkopf
- 18
- unterer Steg
- 20
- oberer Steg
- 22
- Blechstück
- 24
- Rückwand
- 26
- Ausnehmung
- 28
- Platte
- 30, 31
- Haltestift
- 32
- Haltesteg
- 34
- Bein
- 36
- Aussparung
- 38
- Auflage
- 40
- Anschlag
1. Haltevorrichtung für einen keramischen Ankerstein (14) an einer Ofenwand (2), von
der wenigstens ein Haltesteg (4) abragt, wobei die Haltevorrichtung aufweist:
ein an dem Haltesteg (4) zu befestigendes Aufnahmemittel (8) mit einer den Ankerstein
(14) umgreifenden Aufnahme (10) und Befestigungsmittel (6, 28, 30, 38), durch welche
der Ankerstein (14) in der Aufnahme (10) gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungsmittel (6, 28, 30, 38) aus einem Material gebildet ist, welches bei
im Bereich der Haltevorrichtung im Ofenbetrieb wirkenden Temperaturen schmilzt.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (28) aus Kunststoff gebildet ist.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine als Befestigungsmittel vorgesehene Stellschraube (6), die gegen den in der
Aufnahme (10) aufgenommenen Ankerstein (14) anlegbar ist.
4. Haltevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Platte (28), die in die Aufnahme (10) einhängbar ist.
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (28) zwischen der Stellschraube (6) und dem Ankerstein (14) vorgesehen
ist, wobei die Stellschraube (6) die Platte (28) gegen den Ankerstein (14) anlegt.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (28) T-förmig ausgebildet ist.
7. Haltevorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Platte (28) wenigstens eine Auflage (38) zur randseitigen Anlage an den Ankerstein
(14) ausgebildet ist.
8. Haltevorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen auf einer der Auflage (38) gegenüberliegend an den Ankerstein (14) anlegbaren
Anschlag (40), der von der Platte (28) abragt.
9. Haltevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellschraube (6) das Aufnahmemittel (8) trägt.
10. Haltevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (8) zwei sich zueinander parallel erstreckende Stege (18, 20),
die jeweils zu einer Klaue gebogenen sind und die die Aufnahme (10) begrenzen, und
ein zwischen den Stegen (18, 20) angeordnetes und diese verbindendes Blechstück (22)
umfasst.
11. Ofen mit einem von einer Ofenwand (2) abragenden Haltesteg (4) zur Halterung eines
Ankersteins (14) einer feuerfesten Ausmauerung der Ofenwand (2), gekennzeichnet durch eine Haltevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, die zwischen dem Ankerstein
(14) und dem Haltesteg (4) vorgesehen ist.
12. Ofen nach Anspruch 11 soweit von Anspruch 3 abhängig, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellschraube (6) mit dem Haltesteg (4) in Gewindeeingriff ist.
13. Ofen nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltesteg (4) als U-förmiger Bügel ausgebildet ist, der einen zur Ofenwand (2)
parallelen Mittenbereich (4a) aufweist.
14. Ofen nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (8) in einem Bereich zwischen einem Kopf der Stellschraube (6)
und dem Haltesteg (4) eingehängt ist.
15. Ofen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (8) eine V-förmige Ausnehmung (26) aufweist, in die die Stellschraube
(6) einbringbar ist und die derart ausgestaltet ist, dass ein Verschieben des Aufnahmemittels
(8) in einer horizontalen Richtung senkrecht zu der Ofenwand (2) im Wesentlichen verhindert
wird.