[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellwerten für ein
Farbwerk eines Druckwerks gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Druckwerk einer Druckmaschine verfügt über einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder,
ein Farbwerk sowie gegebenenfalls ein Feuchtwerk. Auf dem Formzylinder ist mindestens
eine Druckform positioniert, wobei mit Hilfe des Farbwerks Druckfarbe und mit Hilfe
des Feuchtwerks Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte
Druckform aufgetragen werden kann. Ausgehend vom Formzylinder wird die Druckfarbe
auf einen Übertragungszylinder, nämlich mindestens eine auf dem Übertragungszylinder
positionierte Übertragungsform übertragen, wobei der Übertragungszylinder letztendlich
die Druckfarbe auf einen zu bedruckenden Bedruckstoff aufträgt. Ein derartiges Druckwerk
wird auch als Offsetdruckwerk bezeichnet. Der Formzylinder wird auch als Plattenzylinder
und der Übertragungszylinder auch als Gummizylinder bezeichnet. Mit einem solchen
Druckwerk werden bei einer Rollendruckmaschine in Axialrichtung gesehen mehrere Druckseiten
nebeneinander auf einen Bedruckstoff gedruckt.
[0003] Das Farbwerk eines Druckwerks verfügt über einen Farbvorratsbehälter für Druckfarbe,
dem mehrere Farbzonenstellelemente zugeordnet sind. Der Farbvorratsbehälter für Druckfarbe
wird auch als Farbkasten bezeichnet. Die Farbzonenstellelemente, die auch als Farbschieber
bzw. Farbmesser bezeichnet werden, sind in Axialrichtung nebeneinander positioniert,
wobei mit Hilfe der Farbzonenstellelemente für jede Farbzone des Farbwerks Druckfarbe
individuell auf eine dem Farbvorratsbehälter nachgeordnete Farbwerkwalze aufgetragen
werden kann. Bei dieser Farbwerkwalze handelt es sich um eine Duktorwalze.
[0004] Der Duktorwalze ist entweder eine Filmwalze oder eine Heberwalze nachgeordnet, welche
die Druckfarbe von der Duktorwalze abnimmt und auf mindestens eine der Filmwalze oder
der Heberwalze nachgeordnete Farbwerkwalze überträgt. Über die oder jede der Filmwalze
oder der Heberwalze nachgeordnete Farbwerkwalze gelangt die Druckfarbe letztendlich
auf eine Druckform, die sich auf einem Formzylinder befindet. Farbwerke von Rollendruckmaschinen
sind typischerweise als Filmwalzenfarbwerke ausgebildet, wohingegen Farbwerke von
Bogendruckmaschinen typischerweise als Heberwalzenfarbwerke ausgebildet sind.
[0005] Um unmittelbar bei Druckbeginn eines neuen Druckauftrags gute Druckergebnisse bereitzustellen,
werden Voreinstellwerte für die am Druck beteiligten Farbwerke der Druckmaschine ermittelt.
Dabei wird nach der Praxis für jedes am Druck des neuen Druckauftrags beteiligte Farbwerk
der Druckmaschine so vorgegangen, dass zunächst abhängig von dem durchschnittlichen
Flächendeckungswert und abhängig von dem maximalen Flächendeckungswert aller am Druck
eines zu druckenden Druckauftrags beteiligten Farbzonen des jeweiligen Farbwerks als
erster Voreinstellwert des Farbwerks eine Solldrehzahl für die Duktorwalze des jeweiligen
Farbwerks bestimmt wird, und dass anschließend abhängig von dem ersten Voreinstellwert
bzw. der Solldrehzahl für die Duktorwalze und abhängig von dem individuellen Flächendeckungswert
jeder Farbzone des zu druckenden Druckauftrags als zweite Voreinstellwerte des Farbwerks
für jede Farbzone eine Öffnungsstellung des Farbzonenstellelements der jeweiligen
Farbzone bestimmt wird. Dabei bleiben jedoch nach der Praxis spezifische Eigenschaften
bzw. Grundeinstellungen der Druckmaschine und der Verbrauchsmaterialen wie z.B. des
Bedruckstoffs und der Druckfarbe unberücksichtigt, so dass die ermittelten Voreinstellwerte
nicht auf die konkreten Druckbedingungen abgestimmt sind.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein Verfahren
zur Bestimmung von genaueren Voreinstellwerten für ein Farbwerk eines Druckwerks einer
Druckmaschine bereitzustellen. Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird zur Bestimmung der zweiten Voreinstellwerte des Farbwerks so
vorgegangen, dass vorab aus einem auf der Druckmaschine ausgeführten Testdruck für
mindestens zwei mit dem Farbwerk gedruckte, unterschiedliche Flächendeckungswerte
aufweisende Volltonflächen jeweils ein Mittelwert von Öffnungsstellungen der am Testdruck
der jeweiligen Volltonfläche unter Gewährleistung einer vorgegebenen Solldichte der
jeweiligen Volltonfläche beteiligten Farbzonenstellelemente und eine zum Testdruck
verwendete Drehzahl der Duktorwalze bestimmt wird, und dass abhängig von diesen Mittelwerten
des Testdrucks und dieser Drehzahl der Duktorwalze im Testdruck die zweiten Voreinstellwerte
des Farbwerks für viele, insbesondere alle, möglichen Duktordrehzahlen und Flächendeckungswerte
errechnet werden.
[0008] Der Testdruck erfolgt abhängig vom später auf der Druckmaschine zu verwendenden Bedruckstofftyp
und/oder Druckfarbetyp und/oder Übertragungsformtyp und/oder Druckformtyp, sodass
die erfindungsgemäß ermittelten Voreinstellwerte von spezifischen Eigenschaften bzw.
Grundeinstellungen der Druckmaschine und der Verbrauchsmaterialen abhängig und damit
genauer sind.
[0009] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematisierte Ansicht einer als Rollendruckmaschine ausge- bildeten Druckmaschine;
- Fig. 2:
- eine schematisierte Ansicht eines Druckwerks der Druckmaschine der Fig. 1; und
- Fig. 3:
- eine schematisierte Darstellung eines beim erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Testdrucks.
[0010] Fig. 1 zeigt eine schematisierte Darstellung einer als Rollendruckmaschine ausgebildeten
Druckmaschine 10, wobei von der Druckmaschine 10 ein Unterbau 11, Rollenwechsler 12,
zwei Drucktürme 13, 14 mit jeweils zwei übereinander angeordneten Druckeinheiten 15,
eine Bahnführung 16, ein Wende- und Falzaufbau 17 sowie ein Falzapparat 18 gezeigt
sind. Jede Druckeinheit 15 der beiden Drucktürme 13 verfügt über vier Druckwerke 19.
Jedes Druckwerk 19 verfügt gemäß Fig. 2 über einen Formzylinder 20, einen Übertragungszylinder
21, ein Farbwerk 22 sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk 23. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
rollen zwei Übertragungszylinder 21 von zwei horizontal nebeneinander positionierten
Druckwerken 19 unter Ausbildung eines Druckspalts für einen zu bedruckenden Bedruckstoff
24 aufeinander ab. Auf dem Formzylinder 20 ist mindestens eine Druckform und auf dem
Übertragungszylinder 21 mindestens eine Übertragungsform angeordnet. Der Formzylinder
20 eines Druckwerks 19 wird auch als Plattenzylinder und der Übertragungszylinder
21 wird auch als Gummizylinder bezeichnet. Mit Hilfe des Farbwerks 22 wird Druckfarbe
und mit Hilfe des Feuchtwerks 23 Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder
20 positionierte Druckform aufgetragen, wobei der Formzylinder 20 die Druckfarbe auf
die oder jede auf dem Übertragungszylinder positionierte Übertragungsform überträgt,
der letztendlich die Druckfarbe auf den zu bedruckenden Bedruckstoff 24 überträgt.
[0011] Gemäß Fig. 2 umfasst das Farbwerk 22 einen Farbkasten 25, der einen Farbvorratsbehälter
für Druckfarbe 26 ausbildet, wobei dem Farbkasten 25 eine Duktorwalze 27 nachgeordnet
ist. Zusätzlich zum Farbvorratsbehälter bzw. Farbkasten 25 und der Duktorwalze 27
verfügt das Farbwerk 22 über mehrere Farbzonenstellelemente 28, die als Farbschieber
bzw. Farbmesser ausgebildet sind. Mit Hilfe der Farbzonenstellelemente 28 kann eine
je Farbzone aus dem Farbkasten 25 auf die Duktorwalze 27 übertragene Farbmenge eingestellt
werden. Je größer ein Spalt zwischen einem Farbzonenstellelement 28 und der Duktorwalze
27 ausgebildet ist, desto größer ist die für diese Farbzone vom Farbkasten 25 auf
die Duktorwalze 27 übertragene Farbmenge.
[0012] Zur Einstellung des Spalts zwischen den Farbzonenstellelementen 28 und der Duktorwalze
27 ist jedem Farbzonenstellelement 28 ein Aktuator 29 zugeordnet, über welchen die
Farbzonenstellelemente 28 zur Veränderung des Spalts zwischen denselben und der Duktorwalze
27 verlagert werden können. Der Duktorwalze 27 ist ein Walzenzug 30 aus mehreren Farbwerkwalzen
nachgeordnet, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 die der Duktorwalze
27 unmittelbar nachgeordnete Walze 31 des Walzenzugs als Filmwalze ausgeführt ist.
[0013] Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, mit Hilfe dessen zum Beispiel
für ein solches Farbwerk 22 Voreinstellwerte für die Duktorwalze 27 und die Farbzonenstellelemente
28 des Farbwerks ermittelt werden können, um bei unmittelbar bei Aufnahme eine neuen
Druckauftrags gute Druckergebnisse gewährleisten zu können.
[0014] Als erster Voreinstellwert für das jeweilige Farbwerk 22 wird abhängig von dem durchschnittlichen
Flächendeckungswert f
MITTEL und abhängig von dem maximalen Flächendeckungswert f
max aller am Druck des neuen Druckauftrags beteiligten Farbzonen des Farbwerks 22 eine
Solldrehzahl D für die Duktorwalze 27 bestimmt, und zwar zum Beispiel unter Verwendung
der nachfolgenden Tabelle:

Beim durchschnittlichen Flächendeckungswert f
MITTELhandelt es sich vorzugsweise um den arithmetischen Mittelwert der Flächendeckungswerte
fder am Druck des neuen Druckauftrags beteiligten Farbzonen des Farbwerks 22.
[0015] Unter Verwendung der so als ersten Voreinstellwert ermittelten Solldrehzahl D für
die Duktorwalze 27 des Farbwerks 22 wird nachfolgend abhängig von den individuellen
Flächendeckungswerten f jeder am Druck des neuen Druckauftrags beteiligten Farbzone
als zweite Voreinstellwerte des Farbwerks 22 für jede Farbzone eine Öffnungsstellung
des Farbzonenstellelements 28 der jeweiligen Farbzone bestimmt.
[0016] Hierzu wird so vorgegangen, dass vorab auf der Druckmaschine ein Testdruck ausgeführt
wird. Bei dem Testdruck werden unter Beteiligung des Farbwerks 22, für welches auf
Grundlage des Testdrucks die zweiten Voreinstellwerte bestimmt werden sollen, mindestens
zwei Volltonflächen in der jeweiligen Druckfarbe des jeweiligen Farbwerks mit unterschiedlichen
Flächendeckungswerten f=f
TEST,
1 und f=f
TEST,
2 gedruckt, wobei es sich bei dem ersten Flächendeckungswert fTEST,1 um den niedrigeren
Flächendeckungswert einer ersten Volltonfläche und bei dem zweiten Flächendeckungswert
f
TEST,
2 um den höheren Flächendeckungswert einer zweiten Volltonfläche handelt.
[0017] Als Flächendeckungswert f
TEST,
1 für die erste Volltonfläche kann zum Beispiel 5% und als Flächendeckungswert f
TEST,
2 für die zweite Volltonfläche kann zum Beispiel 20% verwendet werden.
[0018] Es ist jedoch auch möglich, andere Flächendeckungswerte f=f
TEST,
1 und f=f
TEST,
2 für Testdruck zu wählen, so zum Beispiel 7% als Flächendeckungswert f
TEST,
1 für die erste Volltonfläche und zum Beispiel 35% als Flächendeckungswert f
TEST,
2 für die zweite Volltonfläche.
[0019] Beim Testdruck werden die Farbzonenstellelemente 28 des Farbwerks 22 so eingestellt,
dass beide Volltonflächen mit den unterschiedlichen Flächendeckungswerten f=f
TEST,
1, f=f
TEST,2 unter Gewährleistung einer vorgegebenen optischen Solldichte gedruckt werden. Hierzu
werden die gedruckten Volltonflächen densitometrisch vermessen und die Farbzonenstellelemente
28 so eingestellt, dass die Solldichte in beiden Volltonflächen eingehalten wird.
[0020] Die einzuhaltende Solldichte ist insbesondere davon abhängig, ob die Druckmaschine
einem Zeitungsdruck oder Akzidenzdruck oder einem Semicommercialdruck oder einem anderen
Druckverfahren dient.
[0021] Beim Zeitungsdruck ist als optische Solldichte nach DIN lSO 12647-3 für Zeitungspapier
gemessen mit ISO Status E für die Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb jeweils 0,9 und
für die Druckfarbe Schwarz 1,1 einzuhalten. Beim Akzidenzdruck und anderen Druckverfahren
können andere Solldichten vorgegeben sein.
[0022] Fig. 3 zeigt exemplarisch ein unter Beteiligung von vier Farbwerken gedrucktes Testdruckexemplar
33, wobei im Testdruck für vier Farbwerke jeweils in der jeweiligen Druckfarbe Cyan,
Magenta, Gelb und Schwarz zwei Volltonflächen mit unterschiedlichen Flächendeckungswert
f
TEST,
1 und f=f
TEST,
2 gedruckt werden, nämlich derart, dass die jeweiligen Solldichten eingehalten werden.
[0023] Gemäß Fig. 3 erstrecken sich dabei die jeweiligen Volltonflächen in Axialrichtung
bzw. quer zur Transportrichtung eines im Testdruck zu bedruckenden Bedruckstoffs gesehen
jeweils über mehrere, nämlich über möglicht viele, Farbzonen 32 und damit Farbzonenstellelemente
28, wobei die Volltonflächen des Testdrucks in Transportrichtung des im Testdruck
zu bedruckenden Bedruckstoffs gesehen in einer unterschiedlichen Breite gedruckt werden.
Die ersten Volltonflächen mit den ersten, niedrigen Flächendeckungswerten f
TEST,
1 verfügen dabei in Transportrichtung des bedruckenden Bedruckstoffs gesehen über eine
geringere Breite als die zweiten Volltonflächen mit den zweiten, höheren Flächendeckungswerten
f
rEST.
2.
[0024] Für die jeweiligen im Testdruck unter Einhaltung der jeweiligen optischen Solldichte
gedruckten Volltönflächen werden dann Mittelwerte F(f=f
TEST,
1) und F(f=f
TEST,
2) von Öffnungsstellungen der am Testdruck der jeweiligen Volltonfläche unter Gewährleistung
der jeweiligen vorgegebenen Solldichte der jeweiligen Volltonfläche beteiligten Farbzonenstellelemente
28 ermittelt.
[0025] Ebenso wird die im Testdruck verwendete Drehzahl D
TEST der Duktorwalze 27 bestimmt, die zum Testdruck vorzugsweise in der sogenannten Einrichtgeschwindigkeit
der Druckmaschine betrieben wird.
[0026] Abhängig von den so im Testdruck ermittelten Parametern F(f=f
TEST,
1), F(f=f
TEST,
2) und D
TEST werden dann als zweite Voreinstellwerte des Farbwerks 22 für jede Farbzone eine Öffnungsstellung
des Farbzonenstellelements 28 der jeweiligen Farbzone unter Verwendung der folgenden
Formel ermittelt:

wobei F(f, D) eine als zweiter Voreinstellwert zu bestimmende Öffnungsstellung eines
Farbzonenstellelements 28 des Farbwerks ist, wobei f der vom Druckauftrag abhängige,
variable Flächendeckungswert der Farbzone des jeweiligen Farbzonenstellelements 28
ist, wobei D die als erster Voreinstellwert bestimmte Solldrehzahl für die Duktorwalze
27 des Farbwerks ist, wobei r (siehe Fig. 2) der konstante Radius der Duktorwalze
27 ist, wobei g (siehe ebenfalls Fig. 2) die konstante Grundeinstellung des Farbzonenspalts
zwischen Duktorwalze 27 und Farbvorratsbehälter 25 ist, wobei l ein konstanter Verstellweg
der Farbzonenstellelemente 28 bei 1 % Verstellung derselben am Druckmaschinenleitstand
ist, und wobei b
Dw eine druckwerksspezifische Kenngröße ist, die den mechanischen Abstand der Duktorwalze
zur Filmwalze repräsentiert.
[0027] Die Größe A
D(f=1%) für die obige Formel wird wie folgt errechnet:

wobei D
TEST die Drehzahl der Duktorwalze 27 während des Testdrucks ist, wobei f
TEST,
2 der Flächendeckungswert der im Testdruck gedruckten, zweiten Volltonfläche mit dem
höheren Flächendeckungswert ist, und wobei a der für die Farbübertragung wirksame
Spalt der Farbzonenöffnung ist.
[0028] Mit f
TEST,
2 = 20% gilt:

[0029] Alternativ kann die Größe A
D(f=1 %) nach folgender Formel errechnet werden:

und wobei f
TEST,
1 der Flächendeckungswert der im Testdruck gedruckten, ersten Volltonfläche mit dem
niedrigeren Flächendeckungswert ist.
[0030] Mit f
TEST,
1 = 5% gilt:

[0031] Die Größe a(f=f
TEST,
2) bzw. die Größe a(f=f
TEST,1 ) wird wie folgt errechnet:

bzw.

wobei l der Verstellweg der Farbzonenstellelemente 28 bei 1 % Verstellung derselben
am Druckmaschinenleitstand ist, wobei F(f=f
TEST,
1) der beim Testdruck ermittelte Mittelwert von Öffnungsstellungen der am Testdruck
der ersten Volltonfläche unter Gewährleistung der vorgegebenen Solldichte der ersten
Volltonfläche beteiligten Farbzonenstellelemente 28 ist, und wobei F(f=f
TEST,
2) der beim Testdruck ermittelte Mittelwert von Öffnungsstellungen der am Testdruck
der zweiten Volltonfläche unter Gewährleistung der vorgegebenen Solldichte der zweiten
Volltonfläche beteiligten Farbzonenstellelemente 28 ist.
[0032] Die Größe b
Dw für die obigen Formeln wird wie folgt errechnet:

wobei mit
fTEST,
2 = 20% und fTEST,1 = 5% gilt:

[0033] Für b
Dw folgt also:

[0034] Die nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch für ein Farbwerk als zweite Voreinstellwerte
F(f, D) des Farbwerks 22 erfindungsgemäß ermittelte Öffnungsstellungen für die Farbzonenstellelemente
28 des jeweiligen Farbwerks.

[0035] Diese Ermittlung der zweiten Voreinstellwerte F(f, D) kann für jede am Druck beteiligte
Druckfarbe und damit für jedes am Druck beteiligte Farbwerk durchgeführt werden, wobei
der Testdruck abhängig vom später auf der Druckmaschine zu verwendenden Bedruckstofftyp
und/oder abhängig vom Druckfarbetyp und/oder abhängig vom Übertragungsformtyp und/oder
abhängig vom Druckformtyp ausgeführt wird.
[0036] Die ermittelten zweiten Voreinstellwerte F(f, D) sind abhängig von spezifischen Eigenschaften
bzw. Grundeinstellungen der Druckmaschine und der Verbrauchsmaterialen und damit genauer
als bislang ermittelbare Voreinstellwerte.
[0037] Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 am Beispiel eines als
Filmwalzenfarbwerk ausgebildeten Farbwerks beschreiben wurde, ist die Erfindung nicht
auf solche Farbwerke beschränkt. Vielmehr kann die Erfindung auch bei anderen Farbwerken
zum Einsatz kommen, so zum Beispiel bei Heberwalzenfarbwerken und bei Farbwerken,
deren Farbzonenstellelemente nicht als Farbschieber oder als Farbmesser sondern als
Farbdüsen ausgebildet sind. Bei einem Heberwalzenfarbwerk muss lediglich als weitere
Kenngröße zur Berechnung der zweiten Voreinstellwerte F(f, D) des Farbwerks die sogenannte
Heberfrequenz der Heberwalze berücksichtigt werden.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Druckmaschine
- 11
- Unterbau
- 12
- Rollenwechsler
- 13
- Druckturm
- 14
- Druckturm
- 15
- Druckeinheit
- 16
- Bahnführung
- 17
- Wende- und Falzaufbau
- 18
- Falzapparat
- 19
- Druckwerk
- 20
- Formzylinder
- 21
- Übertragungszylinder
- 22
- Farbwerk
- 23
- Feuchtwerk
- 24
- Bedruckstoff
- 25
- Farbkasten
- 26
- Druckfarbe
- 27
- Duktorwalze
- 28
- Farbzonenstellelement
- 29
- Aktuator
- 30
- Walzenzug
- 31
- Filmwalze
- 32
- Farbzone
- 33
- Testdruckexemplar
1. Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellwerten für ein Farbwerk eines Druckwerks einer
Druckmaschine, wobei das Farbwerk einen Farbvorratsbehälter aufweist, in dem Druckfarbe
bereitgehalten wird, wobei das Farbwerk eine Duktorwalze aufweist, wobei das Farbwerk
insbesondere als Farbschieber oder als Farbmesser ausgebildete Farbzonenstellelemente
aufweist, über die eine je Farbzone aus dem Farbvorratsbehälter auf die Duktorwalze
zu übertragende Farbmenge eingestellt wird, und wobei das Farbwerk der Duktorwalze
nachgeordnete Farbwerkwalzen aufweist, welche die Druckfarbe durch das Farbwerk transportieren,
wobei zur Bestimmung der Voreinstellwerte für das Farbwerk so vorgegangen wird, dass
zunächst abhängig von dem durchschnittlichen Flächendeckungswert und abhängig von
dem maximalen Flächendeckungswert aller am Druck eines zu druckenden Druckauftrags
beteiligten Farbzonen des Farbwerks als erster Voreinstellwert des Farbwerks eine
Solldrehzahl für die Duktorwalze bestimmt wird, und dass anschließend abhängig von
dem ersten Voreinstellwert bzw. der Solldrehzahl für die Duktorwalze und abhängig
von dem individuellen Flächendeckungswert jeder Farbzone als zweite Voreinstellwerte
des Farbwerks für jede Farbzone eine Öffnungsstellung des Farbzonenstellelements der
jeweiligen Farbzone bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der zweiten Voreinstellwerte des Farbwerks so vorgegangen wird, dass
vorab aus einem auf der Druckmaschine ausgeführten Testdruck für mindestens zwei mit
dem Farbwerk gedruckte, unterschiedliche Flächendeckungswerte aufweisende Volltonflächen
jeweils ein Mittelwert von Öffnungsstellungen der am Testdruck der jeweiligen Volltonfläche
unter Gewährleistung einer vorgegebenen Solldichte der jeweiligen Volltonfläche beteiligten
Farbzonenstellelemente und eine zum Testdruck verwendete Drehzahl der Duktorwalze
bestimmt wird, und dass abhängig von diesen Mittelwerten und dieser Drehzahl der Duktorwalze
im Testdruck die zweiten Voreinstellwerte des Farbwerks errechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Volltonflächen des Testdrucks in Axialrichtung bzw. quer zur Transportrichtung
eines im Testdruck zu bedruckenden Bedruckstoffs jeweils über mehrere Farbzonen gedruckt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Volltonflächen des Testdrucks in Transportrichtung eines im Testdruck zu bedruckenden
Bedruckstoffs in einer unterschiedlichen Breite gedruckt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Voreinstellwerte des Farbwerks mit Hilfe folgender Formeln errechnet
werden:

wobei F (f, D) als zweite Voreinstellwerte zu bestimmende Öffnungsstellungen sind,
wobei f der vom Druckauftrag abhängige Flächendeckungswert der Farbzone des Farbzonenstellelements
ist, wobei D die als erster Voreinstellwert bestimmte Solldrehzahl für die Duktorwalze
ist, wobei r der konstante Radius der Duktorwalze ist, wobei g die konstante Grundeinstellung
des Farbzonenspalts ist, wobei l ein konstanter Verstellweg der Farbzonenstellelemente
bei 1 % Verstellung derselben ist, wobei D
TEST die zum Testdruck verwendete Drehzahl für die Duktorwalze ist, wobei f
TEST,
2 der Flächendeckungswert der im Testdruck gedruckten, zweiten Volltonfläche mit dem
höheren Flächendeckungswert ist, und wobei F(f=f
TEST,
2) der beim Testdruck ermittelte Mittelwerte von Öffnungsstellungen der am Testdruck
der zweiten Volltonfläche beteiligten Farbzonenstellelemente 28 ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Voreinstellwerte des Farbwerks mit Hilfe folgender Formeln errechnet
werden:

wobei F (f, D) als zweite Voreinstellwerte zu bestimmende Öffnungsstellungen sind,
wobei f der vom Druckauftrag abhängige Flächendeckungswert der Farbzone des Farbzonenstellelements
ist, wobei D die als erster Voreinstellwert bestimmte Solldrehzahl für die Duktorwalze
ist, wobei r der konstante Radius der Duktorwalze ist, wobei g die konstante Grundeinstellung
des Farbzonenspalts ist, wobei l ein konstanter Verstellweg der Farbzonenstellelemente
bei 1 % Verstellung derselben ist, wobei D
TEST die zum Testdruck verwendete Drehzahl für die Duktorwalze ist, wobei f
TEST,
1 der Flächendeckungswert der im Testdruck gedruckten, ersten Volltonfläche mit dem
niedrigeren Flächendeckungswert ist, und wobei F(f=f
TEST,
1) der beim Testdruck ermittelte Mittelwert von Öffnungsstellungen der am Testdruck
der ersten Volltonfläche beteiligten Farbzonenstellelemente 28 ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass bDw eine druckwerksspezifische Kenngröße ist, die den mechanischen Abstand der Duktorwalze
zur Filmwalze repräsentiert.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass a der für die Farbübertragung wirksame Spalt der Farbzonenöffnung ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die im Testdruck für die Volltonflächen einzuhaltende, vorgegebene Solldichte abhängig
davon bestimmt wird, ob die Druckmaschine einem Zeitungsdruck oder Akzidenzdruck oder
einem Semicommercialdruck oder einem anderen Druckverfahren dient.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Testdruck auf der Druckmaschine abhängig vom später auf der Druckmaschine zu
verwendenden Bedruckstofftyp und/oder Druckfarbetyp und/oder Übertragungsformtyp und/oder
Druckformtyp ausgeführt wird.