[0001] Die Erfindung betrifft ein Verpackungsmittel, insbesondere für Lebensmittel.
[0002] Frische Lebensmittel, wie Wurst und Käse, werden in der Regel, wenn sie je nach Kundenwunsch
in Metzgereien bzw. Käsegeschäften oder aber an einer Frischtheke eines Supermarktes
zusammengestellt werden und nicht bereits abgepackt verkauft werden, in mit einer
Feuchtigkeit abweisenden Schicht beschichtetem Papier als Verpackungsmittel verpackt.
[0003] Dies ist in hygienischer Hinsicht bedenklich, da beim Einschlagen des Produktes der
sich zunächst auf der Außenseite befindliche Teil des beschichteten Papiers unter
Umständen mit der Ware in Kontakt kommt, so daß Keime von den Händen des Bedienpersonals
auf die Ware übertragen werden können.
[0004] Ein weiteres Problem hierbei ist auch der Kontakt der Ware mit auf der Außenseite
des beschichteten Papiers aufgebrachten Druckfarben, welcher zu einer Beeinträchtigung
der Ware führen kann.
[0005] Schließlich ist das beschichtete Papier auch relativ teuer, was bei den beachtlichen
Mengen an solchem Papier, die in einem Geschäft verbraucht werden, zu Buche schlägt.
[0006] Die
DE 20 2008 016 718 U1 beschreibt ein Verpackungsmittel, insbesondere für Lebensmittel, bei dem ein erstes
Flächenelement aus Papier vorgesehen ist, auf das ein zweites Flächenelement aus Kunststoff
aufgebracht ist, wobei das zweite Flächenelement das erste Flächenelement im Wesentlichen
bedeckt und an einer der Seiten des ersten Flächenelementes deutlich über das erste
Flächenelement hinausragt. Auf diese Weise wird ein über das erste Flächenelement
hinausragender Lappen des zweiten Flächenelementes gebildet. Die zu verpackende Ware
wird auf den Bereich gelegt, in dem das zweite Flächenelement das erste Flächenelement
bedeckt ("Überdecknngsbereich") und dann der über das erste Flächenelement hinausragende
Lappen des zweiten Flächenelementes über die Ware geschlagen, so daß diese auf der
Ober- und auf der Unterseite nur mit dem zweiten Flächenelement in Kontakt ist. Anschließend
können noch die freien Ränder des Überdeckungsbereiches über die Ware geschlagen werden.
[0007] Die
DE 20 2006 004 601 U1 beschreibt einen Beutel, bestehend aus zwei miteinander in den Randbereichen verbundenen,
im wesentlichen rechteckigen Materialbahnen, wobei mindestens zwei Beutel an einem
Seitenrand miteinander verbunden sind und durch eine Perforation im Bereich des Seitenrandes,
an dem sie verbunden sind, trennbar sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungsmittel, insbesondere für
Lebensmittel, zu schaffen, das in hygienischer Hinsicht unbedenklich sowie kostengünstig
herstellbar und leicht handhabbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verpackungsmittel in Form
eines an einer Längsseite und einer Querseite offenen, im wesentlichen rechteckigen
Beutels ausgebildet ist, der an mindestens einer seiner Seiten ein Sichtfenster aufweist
und wobei sich an das Sichtfenster bis hin zur offenen Längsseite ein Papierstreifen
anschließt.
[0010] Aufgrund der Tatsache, daß das Verpackungsmittel an zwei Seiten offen ist, kann die
Ware leicht in das Verpackungsmittel eingelegt werden. Schließlich liegt entlang der
offenen Längsseite Papier vor, was das Öffnen des Verpackungsmittels deutlich erleichtert,
da Papier besser zu greifen ist als Kunststoff.
[0011] Eine Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß das Verpackungsmittel als ein
an einer Längsseite und einer Querseite offener Flachbeutel ausgebildet ist.
[0012] In diesem Fall weist das Verpackungsmittel im Bereich der geschlossenen Längsseite
eine einfache Faltung auf.
[0013] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Verpackungsmittel als ein
an einer Längsseite und einer Querseite offener Faltenbeutel ausgebildet ist.
[0014] In diesem Fall liegt an der geschlossenen Längsseite ein Falz vor, was die Aufnahme
einer größeren, Warenmenge ermöglicht.
[0015] Es ist vorteilhaft, daß der Beutel aus Papier, insbesondere beschichtetem und/oder
fettabweisendem Papier sowie aus Kunststoff, bevorzugt aus Polypropylen, besonders
bevorzugt aus orientiertem Polypropylen besteht.
[0016] Sowohl bei Verwendung fettfreien Papiers als auch bei Verwendung von Kunststoff ist
sichergestellt, daß die Ware im Innern des Verpackungsmittels lediglich mit diesen
Materialien in Kontakt kommt, so daß die Gefahr eines Aufweichens der Verpackung durch
in der Ware enthaltenes Wasser nicht besteht Da die Ware nur mit dem fettabweisenden
Papier bzw. dem Kunststoff im Inneren des Verpackungsmittel in Berührung kommt, werden
auch strengste hygienische Anforderungen durch das erfindungsgemäße Verpackungsmittel
erfüllt.
[0017] Eine Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß das Verpackungsmittel durch eine
im wesentlichen rechteckige, an einer Längsseite gefaltete Kunststoffbahn gebildet
ist, von deren erster Außenseite sich eine Papierbahn über die Längsseite und die
Querseite, an denen der Beutel geschlossen ist, bis zur zweiten Außenseite hin erstreckt
und wobei sich entlang der offenen Längsseite der zweiten Außenseite der Papierstreifen
erstreckt.
[0018] Es ist vorteilhaft, daß die Kunststoffbahn transparent ist.
[0019] Dies bringt den Vorteil mit sich, daß durch einen papierfreien Sichtstreifen auf
der zweiten Außenseite die in dem Verpackungsmittel befindliche Ware erkennbar ist,
was sowohl bei dem Verpacken der Ware als auch für den Verbraucher von Vorteil ist.
[0020] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß an der geschlossenen Querseite die Kunststoff-
und die Papierbahn einen umgelegten Rand ausbilden.
[0021] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der umgelegte Rand mit Klebstoff festgelegt
ist.
[0022] Schließlich ist es vorteilhaft, daß die zur Innenseite des Verpackungsmittels gerichtete
Seite der Papierbahn einen Aufdruck aufweist.
[0023] Da zwischen der Papierbahn und der Ware die Kunststoffbahn angeordnet ist, kann die
Ware nicht mit der Druckfarbe des Aufdrucks in Berührung kommen. Es ist somit möglich,
einen Aufdruck vorzunehmen, der dann durch den Sichtstreifen sichtbar ist.
[0024] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0025] Es zeigen
- Fig. 1a und Fig. 1b
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Verpackungsmittel und eine geschnittene
Darstellung desselben,
- Fig. 2a bis Fig. 2c
- schematische Darstellungen des Herstellungsprozesses eines erfindungs- gemäßen Verpackungsmittels
(Draufsicht und geschnittene Darstellung).
[0026] Wie aus Fig. 1a ersichtlich, ist das erfindungsgemäße Verpackungsmittel in Form eines
an einer Längsseite 12 und einer Querseite Q2 offenen, im wesentlichen rechteckigen
Beutels ausgebildet, wobei es sich sowohl um einen Flachbeutel (wie in Fig. 1a und
b dargestellt) oder um einen Faltenbeutel handeln kann. An der geschlossenen Querseite
Q1 liegt ein von der einen Seite auf die andere Seite umgelegter Rand 8 vor, der mit
Klebstoff festgelegt ist.
[0027] Das Verpackungsmittel weist an mindestens einer seiner Seiten 3 ein Sichtfenster
6 auf, das sich im gezeigten Beispiel von dem umgelegten Rand 8 bis zur offenen Querseite
Q2 hin erstreckt und dessen Breite in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen
festgelegt werden kann. Vorzugsweise beträgt sie bei einem Beutel vom Format 26 cm
x 18 cm zwischen 2 cm und 15 cm, wobei diese Proportionen entsprechend bei größeren
oder kleineren Beuteln gelten. An das Sichtfenster 6 anschließend erstreckt sich bis
hin zur offenen Längsseite ein Papierstreifen 5, der das Öffnen des Verpackungsmittels
erleichtert, da Papier besser zu greifen ist als Kunststoff. Der Beutel besteht aus
Papier, insbesondere beschichtetem und/oder fettabweisendem Papier sowie aus Kunststoff,
bevorzugt aus Polypropylen, besonders bevorzugt aus,orientiertem Polypropylen (OPP).
[0028] Das Verpackungsmittel kann, wie in Fig. 1b dargestellt, durch eine im wesentlichen
rechteckige, an einer Längsseite gefaltete Kunststoffbahn 1 gebildet sein, von deren
erster Außenseite 2 sich eine Papierbahn 4 über die Längsseite L1 und die Querseite
Q1, an denen der Beutel geschlossen ist, hinaus bis zur zweiten Außenseite 3 hin erstreckt
und wobei sich entlang der offenen Längsseite L2 der zweiten Außenseite 3 ein Papierstreifen
5 erstreckt. Dieser Papierstreifen 5 dient als Griff zum Öffnen des Verpackungsmittels.
Auf der zweiten Außenseite 3 ist die Kunststoffbahn 1 zwischen der Papierbahn 4 und
dem Papierstreifen 5 nicht von Papier bedeckt, so daß hier ein Sichtfenster 6 vorliegt,
sofern die Kunststoffbahn aus transparentem Material besteht. Die Kunststoffbahn 1
und die Papierbahn 4 bzw. der Papierstreifen 5 können durch Klebstoffpunkte bzw. -linien
7 miteinander verbunden werden.
[0029] Alternativ ist es auch möglich, daß statt der übereinandergelegten Kunststoffbahn
und Papierbahn ein beschichtetes und/oder fettabweisendes Papier verwendet wird, was
in verarbeitungstechnischer Hinsicht von Vorteil ist.
[0030] Bei einem erfindungsgemäßen Verpackungsmittel, das aus einer Kunststoffbahn 1 und
einer Papierbahn 4 hergestellt wird, werden die Papierbahn 4 und/oder die Kunststoffbahn
1 übereinandergelegt und an der Querseite Q1, an der das Verpackungsmittel geschlossen
ist, umfaltet und festgeklebt oder geheftet, so daß sich ein umgelegter Rand 8 ausbildet.
An der gegenüberliegenden Querseite Q2 und der offenen Längsseite L2 ist das Verpackungsmittel
offen, so daß hier die zu verpackende Ware eingelegt werden kann. An der Längsseite
L1, an der das Verpackungsmittel geschlossen ist, erstreckt sich die Papierbahn von
der ersten Außenseite 2 bis hin zur zweiten Außenseite 3. Dort schließt sich das Sichtfenster
6 an, in dessen Bereich nur die Kunststoffbahn 1 vorliegt. An diese wiederum schließt
sich entlang der offenen Längsseite L2 der zweiten Außenseite 3 der Papierstreifen
5 an, der das Öffnen des Verpaekungsmittels erleichtert.
[0031] Durch das Sichtfenster 6 ist die Ware dann gut zu erkennen. Nach Einbringen der Ware
in das Verpackungsmittel können die Querseite Q2 und die offene Längsseite L1 umgefaltet
werden, so daß die Ware in dem Verpackungsmittel eingeschlossen ist. Die zur Innenseite
des Verpackungsmittels gerichtete Papierbahn 4 kann einen Aufdruck aufweisen, der
dann durch das Sichtfenster 6 hindurch zu erkennen ist und durch die Kunststoffbahn
1 von der Ware getrennt ist, womit sichergestellt ist, daß die Druckfarbe des Aufdrucks
nicht auf die Ware übergehen kann.
[0032] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Verpackungsmittels erfolgt vorzugsweise wie
in der
DE 20 2006 004 601 U1 beschrieben und in den Fig. 2a bis 2c dargestellt. Es wird ein Doppel- oder Mehrkammerbeutel
hergestellt, indem zwei Materialbahnen aufeinandergelegt und entlang der Seitenränder
des Beutels 1 verbunden werden, insbesondere durch Verkleben. Zusätzlich kann noch
eine Falzung der Randbereiche erfolgen. Es erfolgt jedoch noch eine zusätzliche Verbindung
(und ggf. Falzung) der Materialbahnen parallel zu den Seitenrändern, entweder in der
Mitte oder asymmetrisch zu einem der Seitenränder hin versetzt. Durch einen Schnitt
jeweils entlang der Linie X-X werden zwei erfindungsgemäße Verpackungsmittel erhalten.
1. Verpackungsmittel, insbesondere für Lebensmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmittel in Form eines an einer Längsseite (L2) und einer Querseite
(Q2) offenen, im wesentlichen rechteckigen Beutels ausgebildet ist, der an mindestens
einer seiner Seiten (3) ein Sichtfenster aufweist und wobei sich an das Sichtfenster
(6) bis hin zur offenen Längsseite ein Papierstreifen (5) anschließt.
2. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmittel als ein an einer Längsseite (L2) und einer Querseite (Q2) offener
Flachbeutel ausgebildet ist.
3. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmittel als ein an einer Längsseite (L2) und einer Querseite (Q2) offener
Faltenbeutel ausgebildet ist.
4. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel aus Papier, insbesondere beschichtetem und/oder fettabweisendem Papier
sowie aus Kunststoff, bevorzugt aus Polypropylen, besonders bevorzugt aus orientiertem
Polypropylen, besteht.
5. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmittel durch eine im wesentlichen rechteckige, an einer Längsseite
(L1) gefaltete Kunststoffbahn (1) gebildet ist, von deren erster Außenseite (2) sich
eine Papierbahn (4) über die Längsseite (L1) und die Querseite (Q1), an denen der
Beutel geschlossen ist, bis zur zweiten Außenseite (3) hin erstreckt und wobei sich
entlang der offenen Längsseite (L2) der zweiten Außenseite (3) der Papierstreifen
(5) erstreckt.
6. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbahn (1) transparent ist.
7. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der geschlossenen Querseite (Q1 die Kunststoff- und die Papierbahn (1, 4) einen
umgelegten Rand (8) ausbilden.
8. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der umgelegte Rand (8) mit Klebstoff festgelegt ist.
9. Verpackungsmittel gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Innenseite des Verpackungsmittels gerichtete Seite der Papierbahn (4) einen
Aufdruck aufweist.