[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschicken einer Verarbeitungseinheit
mit Zuschnitten nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bei der Serienfertigung als auch bei der Einzelanfertigung von beispielsweise aus
Karton bestehenden Verpackungen werden häufig hochautomatisierte Verarbeitungseinheiten
verwendet, die je nach Art der zu erstellenden Verpackung erstellt und programmiert
werden. Diese Verarbeitungseinheiten müssen mit Rohmaterial, im Folgenden Zuschnitte
genannt, mit Hilfe einer so genannten Beschickungsvorrichtung versorgt werden, wobei
eine möglichst unterbrechungsfreie Zuführung von Zuschnitten angestrebt wird, damit
eine maximale Produktionsauslastung erreicht werden kann.
[0003] In Fig. 1 ist eine bekannte Beschickungsvorrichtung 4 dargestellt, mit der Zuschnitte
3 über eine Übergabestelle 6 an eine Verarbeitungseinheit 1 übergeben werden. Die
bekannte Beschickungsvorrichtung 4 besteht aus einer Zuführebene 10, auf der Zuschnitte
3 durch Bedienpersonal nach Bedarf positioniert wird. Die Zuführebene 10 fällt in
Richtung der Übergabestelle 6 ab, so dass sich die Zuschnitte 3 durch die auf sie
wirkende Schwerkraft in Richtung Übergabestelle 6 bewegt werden. Die Steilheit der
Zuführebene 10 muss dabei so eingestellt werden, dass die zwischen der Zuführebene
10 und der Zuschnitte 3 wirkende Reibungskraft überwunden wird. Nur so bewegen sich
die auf der Zuführebene 10 angeordneten Zuschnitte 3 selbsttätig in Richtung Übergabestelle
6, wo sie von der Verarbeitungseinheit 1 übernommen werden.
[0004] Aufgrund der sich hieraus ergebenden Anordnung der nach oben verlaufenden Zuführebene
10 ist bei der bekannten Beschickungsvorrichtung 4 eine Zugangsplattform 5 mit einer
Zugangstreppe für das Bedienpersonal vorgesehen. Über die Zugangstreppe und die Zugangsplattform
5 muss das Bedienpersonal die nachzuladenden Zuschnitten 3 zur Zuführebene 10 transportieren
und darauf positionieren. Dieser Vorgang stellt ein erhebliches Unfallrisiko dar bzw.
es sind grosse Aufwendungen für die Sicherheit des Bedienpersonals erforderlich, was
sich entsprechend in hohen Kosten auswirkt.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Beschicken
einer Verarbeitungseinheit mit Zuschnitten anzugeben, wobei bei der Vorrichtung die
vorstehend genannten Nachteile eliminiert sind.
[0006] Diese Aufgabe ist durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschicken einer Verarbeitungseinheit
mit Zuschnitten über eine Übergabestelle, wobei die Zuschnitte über eine Zuführebene
in Richtung der Übergabestelle transportierbar sind. Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus,
- dass die Zuführebene mit einer horizontal verlaufenden Ebene einen spitzen Winkel
bildet, wobei die Zuführebene zur Übergabestelle hin ansteigt,
- dass eine Vorschubeinheit vorhanden ist, die Zuschnitte an der Übergabestelle bereitstellt,
und
- dass eine Zuführeinheit vorhanden ist, mit der weitere Zuschnitte an die Vorschubeinheit
übergeben werden können,
wobei eine Steuereinheit mit der Vorschubeinheit, der Zuführeinheit und der Übergabestelle
wirkverbunden ist.
[0008] Damit wird eine Beschickungsvorrichtung erhalten, bei der das Zuführen von Zuschnitten
wesentlich vereinfacht ist und auch schneller erfolgen kann. Das Bedienpersonal kann
die Zuschnitte auf normaler Arbeitshöhe der erfindungsgemässen Vorrichtung übergeben.
So entfällt auch ein allfällige gefährliches Treppenlaufen mit Zuschnitten vollständig.
[0009] Eine Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, dass während einer Übergabe von weiteren Zuschnitten an die Vorschubeinheit die
Zuführeinheit die Funktion der Vorschubeinheit übernimmt, um ein unterbruchfreies
Bereitstellen von Zuschnitten an der Übergabestelle zu gewährleisten.
[0010] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass der spitze Winkel im Bereich von 10° bis 30°, insbesondere im Bereich 15°
bis 25°, liegt.
[0011] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Vorschubeinheit und die Zuführeinheit entlang eines Führungselementes
mittels Antriebseinheiten verschiebbar sind, wobei das Führungselement im Wesentlichen
parallel zur Zuführebene verläuft.
[0012] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass Antriebseinheiten so genannte Spindelantriebe sind, wobei die Spindel entlang
der Zuführebene angeordnet sind.
[0013] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Vorschubeinheit mindestens ein Vorschubelement mit seitlich wegfahrbaren
bzw. wegklappbaren Vorschubstützen aufweist.
[0014] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Vorschubeinheit mindestens ein Entladeelement aufweist, mit dem Zuschnitte
bei der Übergabestelle ergreifbar und in Richtung eines in Bezug auf die Übergabestelle
gegenüberliegenden Endes der Zuführebene transportierbar sind.
[0015] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Zuführeinheit mindestens eine Zuführstütze aufweist.
[0016] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass eine Schutzabdeckung vor der Übergabestelle vorgesehen ist.
[0017] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass eine Überwachungseinheit zur Überwachung der Zuführebene vorhanden ist,
wobei die Überwachungseinheit mit der Steuereinheit wirkverbunden ist.
[0018] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Steuereinheit die Vorschubeinheit nach einer vorgegebenen Zeitverzögerung
abschaltet, wenn die Überwachungseinheit bei stillstehender Zuführeinheit eine Person
detektiert.
[0019] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Steuereinheit eine sich in Bewegung befindliche Zuführeinheit unverzüglich
abschaltet, wenn die Überwachungseinheit eine Person detektiert.
[0020] Weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung zeichnen sich dadurch
aus, dass die Steuereinheit ein durch die Überwachungseinheit ausgelöster Abschaltbefehl
für die Vorschubeinheit ignoriert, wenn sich die Vorschubeinheit zwischen der Schutzabdeckung
und der Übergabestelle befindet.
[0021] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass beliebige Kombinationen der vorstehend
genannten Ausführungsvarianten der Erfindung denkbar sind. Ausgeschlossen sind lediglich
diejenigen Kombinationen, die in sich einen Widerspruch darstellen würden.
[0022] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von in Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine bekannte Vorrichtung zum Beschicken einer Verarbeitungseinheit mit Zuschnitten,
- Fig. 2
- eine Ausführungsvarianten einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Beschicken einer
Verarbeitungseinheit mit Zuschnitten in einer Seitenansicht,
- Fig. 3
- eine Frontansicht in Richtung der Verarbeitungseinheit, wobei eine Vorschubeinheit
und eine Zuführeinheit der erfindungsgemässen Vorrichtung gemäss Fig. 2 ersichtlich
sind,
- Fig. 4
- ein Detail der Vorschubeinheit und der Zuführeinheit in Seitenansicht der erfindungsgemässen
Vorrichtung,
- Fig. 5
- ein weiteres Detail der Vorschubeinheit und der Zuführeinheit, wiederum in Seitenansicht,
und
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsvariante der Vorschubeinheit und der Zuführeinheit, wiederum
in Frontansicht.
[0023] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Beschicken einer Verarbeitungseinheit
1 mit Zuschnitten 3 über eine Übergabestelle 6. Die erfindungsgemässe Vorrichtung
besteht aus einer Zuführebene 10, einer Vorschubeinheit 7, einer Zuführeinheit 8 und
einer Steuereinheit 15, die zum Austausch von Steuer- und Sensorsignalen mit der Vorschubeinheit
7, der Zuführeinheit 8 und der Verarbeitungseinheit 1 verbunden ist. Die Zuführebene
10 steigt in Richtung der Übergabestelle 6 an, wobei die Zuführebene 10 mit einer
horizontal verlaufenden Ebene 16 einen Winkel β einschliesst, der beispielsweise in
einem Bereich von 10° bis 30°, insbesondere in einem Bereich von 15° bis 25°, liegt.
Grössere oder kleinere Werte für den Winkel β als die Werte, die in die vorstehend
genannten Winkelbereiche fallen, sind jedoch auch denkbar.
[0024] Für den Transport der Zuschnitte 3 entlang der Zuführebene 10 sind sowohl die Vorschubeinheit
7 als auch die Zuführeinheit 8 vorgesehen. Während die Vorschubeinheit 7 im Wesentlichen
dafür da ist, dass bei der Übergabestelle 6 jeweils ein Zuschnitt 3 zur Entnahme durch
die Verarbeitungseinheit 1 bereitgestellt wird, ist die Zuführeinheit 8 im Wesentlichen
dazu da, dass weitere Zuschnitte 3 der Vorschubeinheit 7 übergeben werden können,
damit auch ein unterbruchfreier Betrieb der Verarbeitungseinheit 1 gewährleistet werden
kann.
[0025] In Fig. 2 ist eine Betriebsposition der erfindungsgemässen Vorrichtung gezeigt, bei
der die Vorschubeinheit 7 zwar noch ausreichlich mit Zuschnitten 3 bestückt ist, jedoch
der Entscheid gefasst worden ist, dass - um eine längere Betriebszeit ohne Nachladen
zu gewährleisten - weitere Zuschnitte 3 mittels der Zuführeinheit 8 an die Vorschubeinheit
7 übergeben werden. Daher wurde bereits ein Stapel von Zuschnitten 3 vor der Zuführeinheit
8 bereitgestellt, wobei sich die Zuführeinheit 8 (wie in der Fig. 2 dargestellt) am
unteren Ende der Zuführebene 10 befindet. Wie leicht zu erkennen ist, ist dies die
vorteilhafte Position, in der Bedienpersonal Zuschnitte 3 auf die Zuführebene 10 platzieren.
Es sind keine besonderen baulichen Sicherheitsmassnahmen erforderlich, da bei der
erfindungsgemässen Vorrichtung keine Zugangsplattform und keine Zugangstreppe erforderlich
sind. Das Bedienpersonal kann in einfacher Weise die Zuschnitte direkt auf die Zuführebene
10 legen und danach die Zuführung der Zuschnitte 3 zur Vorschubeinheit 7 beispielsweise
manuell auslösen. Eine ausführliche Beschreibung der Übergabe der Zuschnitte 3 von
der Zuführeinheit 8 an die Vorschubeinheit 7 wird anhand der Figuren 3 und 4 erläutert
werden.
[0026] Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsvariante der erfindungsgemässe Vorrichtung
weist unterhalb der Führungsebene 10 ein Führungselement 9 auf, in dem sowohl die
Vorschubeinheit 7 als auch die Zuführeinheit 8 verschiebbar gelagert sind. Denkbar
ist auch, dass ein Führungselement für die Vorschubeinheit 7 und ein separates Führungselement
für die Zuführeinheit 8 vorhanden sind. Diese und weitere Ausführungsvarianten in
Bezug auf die Führungselemente werden in der Beschreibung zu den Figuren 3 und 5 noch
erläutert.
[0027] Weiter ist in Fig. 2 eine Schutzabdeckung 13 ersichtlich, welche die Verarbeitungseinheit
1 zumindest im Bereich der Übergabestelle 6 abdeckt, so dass ein manueller Zugriff
durch Bedienpersonal oder andere Personen unmöglich ist.
[0028] Schliesslich ist in Fig. 2 eine Überwachungseinheit 14 gezeigt, die mit der Steuereinheit
15 verbunden ist. Die Überwachungseinheit 14 überwacht insbesondere diejenigen Bereiche
der Beschickungsvorrichtung, in denen eine Verletzungsgefahr für Bedienpersonal besteht.
Zusammen mit der Steuereinheit 15 werden je nach Betriebszustand der erfindungsgemässen
Vorrichtung eine betroffene oder alle Anlagekomponenten abgeschaltet. Weitere Erläuterungen
zur Überwachung und zur Steuerung durch die Steuereinheit 15 werden im Zusammenhang
mit den einzelnen Betriebsmodi gemacht.
[0029] Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Vorschubeinheit 7 und der Zuführeinheit 8, und zwar
vom Ende der Führungsebene 10 her in Richtung der Übergabestelle 6 gesehen. Sowohl
die Zuführeinheit 8 als auch die Vorschubeinheit 7 sind im gleichen Führungselement
9, das parallel zur Führungsebene 10 verläuft, geführt. Die Vorschubeinheit 7, welche
die Bereitstellung der Zuschnitte 3 an der Übergabestelle 6 gewährleistet, weist seitlich
nach oben gerichtete Stützen 20 auf, die in der gezeigten Ausführungsvariante weiter
voneinander entfernt sind, als die Breite der Zuführebene 10 beträgt. An den Stützen
20 sind beispielsweise je zwei Vorschubstützen 17 angeordnet, die senkrecht zur Vorschubrichtung
der Vorschubeinheit 7 stehen und damit parallel zu den Zuschnitten 3 verlaufen, die
mit der Vorschubeinheit 7 transportiert werden. Im Vorschubbetrieb werden die Zuschnitte
3 somit über die Vorschubstützen 17 jeweils soweit in Richtung der Übergabestelle
6 geschoben, dass die Verarbeitungseinheit 1 bei Bedarf ein Zuschnitt 3 entnehmen
kann. Mithin wird bei jeder Entnahme eines Zuschnittes 3 an der Übergabestelle 6,
die Vorschubeinheit 7 entsprechend der Breite des entnommenen Zuschnittes 3 nach oben,
d.h. in Richtung der Verarbeitungseinheit 1, verschoben. Die Verschiebung erfolgt
dabei mittels einer Antriebseinheit (in Fig. 3 nicht dargestellt) bzw. eines Spindelantriebes.
[0030] In Fig. 4 ist eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt,
wobei sowohl die Vorschubeinheit 7 als auch die Zuführeinheit 8 ersichtlich sind.
Die im Zusammenhang mit Fig. 3 vorhin beschriebene Art und Weise des Vorschubs der
Zuschnitte 3 durch die Vorschubseinheit 7 wird durch die wiederum mit 17 bezeichneten
Vorschubstützen vorgenommen. Wie bereits erwähnt worden ist, sind die Vorschubstützen
17 auf den Stützen 20 angeordnet. Ferner weist die Vorschubeinheit 7 Entnahmestützen
21 auf, die gegenüber den Vorschubstützen 17 um zweimal eine Distanz d in Richtung
Übergabestelle 6 verschoben angeordnet sind. Bevor die Funktion der Entnahmestützen
21 erläutert wird, wird - wiederum mit Blick auf beide Figuren 3 und 4 - die Funktion
und Koordination der Steuerung der Vorschubstützen 17 und der Zuführeinheit 8 beschrieben.
[0031] Gemäss Fig. 3 weist die Zuführeinheit 8 eine Zuführstütze 18 auf, die im Wesentlichen
parallel zu den Vorschubstützen 17 verläuft. Damit die Zuführstütze 18 eine Position
entlang dem Führungselement 9 einnehmen kann, die in Richtung der Verarbeitungseinheit
1 nach den Vorschubstützen 17 liegt, dürfen sich die Konturen der Vorschubstützen
17 und der Zuführstütze 18 nicht überlappen. Nur so ist gewährleistet, dass sich die
Zuführstütze 18 neben den Vorschubstützen 17 vorbei bewegen kann. Dies ist für den
Nachschub von Zuschnitten 3 für die Vorschubeinheit 7 für einen unterbrechungsfreien
Betrieb von entscheidender Bedeutung, wie es aus den folgenden Erläuterungen zum Nachladevorgang
deutlich wird:
[0032] Sollen Zuschnitte 3 der Vorschubeinheit 7 übergeben werden, so legt Bedienpersonal
Zuschnitte 3 in die Zuführeinheit 8 bereit, die sich zu diesem Zeitpunkt mit Vorteil
am unteren Ende des Führungselementes 9 (Fig. 2) befindet. Ist der manuelle Ladevorgang
abgeschlossen, so betätigt das Bedienpersonal einen Taster, womit sich die Zuführeinheit
8 in Richtung Vorschubeinheit 7 bewegt. Sobald der vorderste Zuschnitte 3, der durch
die Zuführeinheit 8 befördert wird, den an letzter Stelle in der Vorschubeinheit 7
befindlichen Zuschnitt 3 bzw. die Vorschubstützen 17 der Vorschubeinheit 7 berührt,
stoppt die Zuführeinheit 8. Gleichzeitig fahren die Vorschubstützen 17 seitlich aus
dem Förderbereich der Zuschnitte 3, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, wobei die seitlich
ausgefahrenen Vorschubstützen 17 strich-liniert dargestellt sind. Sämtliche Zuschnitte
3 werden jetzt allein von der Zuführeinheit 8 gehalten und auch weiter befördert,
sofern dies durch die Übergabestelle 6 verlangt wird. Dies bedeutet also, dass die
Zuführeinheit 8 jetzt auch die Funktion der Vorschubeinheit 7 übernommen hat, d.h.
die Zuführeinheit 8 wird derart durch die Steuereinheit 15 (Fig. 2) gesteuert, dass
an der Übergabestelle 6 ausreichend Zuschnitte 3 bereitgestellt werden.
[0033] Die Vorschubeinheit 7 bewegt sich nun mit seitlich ausgefahrenen Vorschubstützen
in Richtung Anfang der Zuführebene 10, und zwar so weit, bis sich die Vorschubstützen
17 hinter der Zuführstütze 18 befinden. Diese Position wird in Fig. 5 dargestellt.
Die Vorschubstützen 17 können jetzt wieder in ihre ursprüngliche Position eingefahren
werden, da sich an dieser Stelle keine Zuschnitte 3 befinden. Sobald die Vorschubstützen
17 eingefahren sind, wird die Vorschubeinheit 7 soweit in Richtung der Übergabestelle
6 bewegt, bis die Vorschubstützen 17 die Zuschnitte 3 berühren. Ab diesem Zeitpunkt
dann die Vorschubeinheit 7 die Funktion des Vorschubes und Bereitstellen von Zuschnitten
3 an der Übergabestelle 6 wiederum übernehmen. Gleichzeitig kann die Zuführeinheit
8 in ihre Ausgangsposition zurückgefahren werden, wo sie nach Bedarf wiederum mit
Zuschnitten durch Bedienpersonal beladen werden kann.
[0034] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsvariante in einer Ansicht gemäss Fig. 3 dargestellt.
Es handelt sich hierbei um eine Ausführungsvariante der Erfindung, bei der sowohl
für die Vorschubeinheit 7 als auch für die Zuführeinheit 8 ein Führungselement 23
bzw. 24 vorgesehen ist. Bei dieser Ausführungsvariante sind die Führungselementen
23, 24 jeweils mittig in Bezug auf die Vorschubeinheit 7, respektive die Zuführeinheit
8 angeordnet. Gleichzeitig werden die Vorschubeinheit 7 und die Zuführeinheit 8 über
Spindeln angetrieben, die in den Führungselementen 23, 24 enthalten sind. Zur weiteren
Abstützung ist es bei einer weiteren Ausführungsvariante vorgesehen, die Vorschubeinheit
7 und/oder die Zuführeinheit 8 seitlich abzustützen, damit ein stabiler Aufbau zur
Aufnahme von schweren und/oder vielen Zuschnitten 3 gewährleistet ist.
[0035] Im Zusammenhang mit der Erläuterung von Fig. 2 wurde bereits auf die Überwachungseinheit
14 verwiesen, die zumindest den Ladebereich bis zur Schutzabdeckung 13 überwacht.
Es handelt sich hierbei um Sicherheitsmassnahmen zum Schutz von Bedienpersonal, wobei
sich diese Massnahmen bei allen vorstehend erwähnten Ausführungsvarianten der vorliegenden
Erfindung eigenen.
[0036] Im Folgenden werden drei Betriebsmodi der Überwachungseinheit 14 und deren Auswirkungen
auf die Anlagesteuerung erläutert, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass
einzelne oder eine Kombination der Betriebsmodi bei der Erfindung realisierbar sind.
[0037] Ein erster Betriebsmodus kann als Vorschubbetrieb bezeichnet werden, weil in diesem
Betriebsmodus einzig die Vorschubeinheit 7 tätig ist. Grundsätzlich ist es in diesem
Betriebsmodus denkbar, dass sich eine Bedienperson der Anlage näher, ohne dass es
zu einer unmittelbaren Abschaltung des Vorschubes kommt. Wird jedoch eine vorgegebene
Zeit überschritten, während der sich eine Person im Gefahrenbereich aufhält, so wird
- allenfalls nach einer gewissen akustischen und/oder optischen Vorwarnung - die Anlage
abgeschaltet.
[0038] Ein zweiter Betriebsmodus zeichnet sich dadurch aus, dass nach dem manuellen Befüllen
der Zuführeinheit 8 durch Bedienpersonal ein Zuführen von Zuschnitten zur Vorschubeinheit
7 ausgelöst wird. Wird während diesem Zuführen von Zuschnitten eine Person im Gefahrenbereich
detektiert, wird die Anlage ohne Verzögerung abgeschaltet.
[0039] Schliesslich ist ein dritter Betriebsmodus denkbar, bei dem sich die Vorschubeinheit
7 hinter der Schutzabdeckung 13 befindet. In diesem Fall ist eine Abschaltung der
Anlage nicht erforderlich, wenn sich eine Person in den Gefahrenbereich begibt, vorausgesetzt,
dass die Zuführeinheit 8 in diesem Moment nicht tätig ist.
1. Vorrichtung zum Beschicken einer Verarbeitungseinheit (1) mit Zuschnitten (3) über
eine Übergabestelle (6), wobei die Zuschnitte (3) über eine Zuführebene (10) in Richtung
der Übergabestelle (6) transportierbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Zuführebene (10) mit einer horizontal verlaufenden Ebene (16) einen spitzen Winkel
(β) bildet, wobei die Zuführebene (10) zur Übergabestelle (6) hin ansteigt,
- dass eine Vorschubeinheit (7) vorhanden ist, die Zuschnitte (3) an der Übergabestelle
(6) bereitstellt, und
- dass eine Zuführeinheit (8) vorhanden ist, mit der weitere Zuschnitte (3) an die Vorschubeinheit
(7) übergeben werden können,
wobei eine Steuereinheit (15) mit der Vorschubeinheit (7), der Zuführeinheit (8) und
der Übergabestelle (6) wirkverbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Übergabe von weiteren Zuschnitten (3) an die Vorschubeinheit (7) die
Zuführeinheit (8) die Funktion der Vorschubeinheit (7) übernimmt, um ein unterbruchfreies
Bereitstellen von Zuschnitten (3) an der Übergabestelle (6) zu gewährleisten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der spitze Winkel (β) im Bereich von 10° bis 30°, insbesondere im Bereich 15° bis
25°, liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinheit (7) und die Zuführeinheit (8) entlang eines Führungselementes
(9) mittels Antriebseinheiten verschiebbar sind, wobei das Führungselement (9) im
Wesentlichen parallel zur Zuführebene (10) verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Antriebseinheiten sogenannte Spindelantriebe sind, wobei die Spindel entlang der
Zuführebene (10) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinheit (7) mindestens eine Stütze (20) mit seitlich wegfahrbaren bzw.
wegklappbaren Vorschubstützen (17) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinheit (7) mindestens eine Entladestütze (21) aufweist, mit dem Zuschnitte
(3) bei der Übergabestelle (6) ergreifbar sind und in Richtung eines in Bezug auf
die Übergabestelle (6) gegenüberliegenden Endes der Zuführebene (10) transportierbar
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinheit (8) mindestens eine Zuführstütze (18) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schutzabdeckung (13) vor der Übergabestelle (6) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachungseinheit (14) zur Überwachung der Zuführebene (10) vorhanden ist,
wobei die Überwachungseinheit (14) mit der Steuereinheit (15) wirkverbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (15) die Vorschubeinheit (7) nach einer vorgegebenen Zeitverzögerung
abschaltet, wenn die Überwachungseinheit (14) bei stillstehender Zuführeinheit (8)
eine Person detektiert.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (15) eine sich in Bewegung befindliche Zuführeinheit (8) unverzüglich
abschaltet, wenn die Überwachungseinheit (14) eine Person detektiert.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (15) ein durch die Überwachungseinheit (14) ausgelöster Abschaltbefehl
für die Vorschubeinheit (7) ignoriert, wenn sich die Vorschubeinheit (7) zwischen
der Schutzabdeckung (13) und der Übergabestelle (6) befindet.