[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststofflaugenbehälter für eine Waschmaschine, umfassend
ein zylinderförmig geformtes Behältnis, das dazu eingerichtet ist, eine drehbar gelagerte
Trommel zu umgeben, wobei in einer Bodenstirnwand eine Nabe zur Aufnahme einer Antriebswelle
für die Trommel in der Kunststoffmasse eingebunden ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Kunststoffbehälter für Waschmaschinen bekannt, die
als zylinderförmig geformtes Behältnis die Trommel umgeben. Dabei ist in einer der
Stirnseitenwände eine metallische Nabe zur Aufnahme einer Antriebswelle in der Kunststoffmasse
eingebunden. Durch das Umspritzen der metallischen Nabe kommt es im Laugenbehälter
zu erheblichen Eigenspannungen, die daraus resultieren, dass der Kunststoff von der
Erstarrungstemperatur auf Raumtemperatur abkühlt und dabei schrumpft. Kräfte die dadurch
auf die Nabe einwirken sind derart groß, dass sich hierbei das Bauteil verformen kann.
Die Folge ist, dass die Homogenität des Laugenbehälters in Mitleidenschaft gezogen
wird, und infolge der Spannungsspitzen Haarrisse auftreten können, die insbesondere
dazu führen, dass die Lebensdauer eines derartig geformten Laugenbehälters stark in
Mitleidenschaft gezogen wird.
[0003] So ist aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 298 21 140 U1 ein Kunststoffbehälter für eine Waschmaschine bekannt, der aus einem Mantel und mindestens
einer Stirnscheibe besteht, die außen einstückig mit mehreren radial verlaufenden
Verstärkungsrippen versehen ist. Dabei weist der Kunststofflaugenbehälter eine eingefasste
Nabe auf, die zur Aufnahme einer im Wesentlichen waagerechten Antriebswelle für die
Trommel bestimmt ist. Um insbesondere eine verbesserte Aufnahme der Drehtrommelwelle
bereit zu stellen, wird bei dieser bekannten Ausführungsform vorgeschlagen, dass die
genannte Stirnscheibe ferner einstückig mit einem oder mehreren Verstärkungsrippen
versehen ist, die sich in Ebenen quer zur Achse der Antriebswelle der Trommel erstrecken.
Um jedoch insbesondere die Kräfte einer Wäscheunwucht in der Trommel beim Schleudern
zu beherrschen, ist es von besonderer Bedeutung, dass einerseits eine Stützfunktion
des Laugenbehälterbodens mit Lagerung und andererseits eine adäquate Ausgleichsmasse
des Aggregats gegeben ist. Bei den bekannten Laugenbehältern wird diese Aufgabe durch
das gestützte Wagenradprinzip gelöst, wie dies im beschriebenen Stand der Technik
erfüllt wird.
[0004] Zur Entbehrung des Wagenradprinzips wird eine Grauguss- bzw. Aludruckgussnabe in
der Bodenwand des Laugenbehälters umspritzt. Zur Erreichung des erforderlichen Widerstandsmomentes
wird der Boden in der Regel mäanderförmig ausgestaltet. So wird beispielsweise in
der
EP 2 060 669 A1 zweckmäßigerweise für einen Direktantrieb die Mäanderform in eine Alunabe übertragen.
In der
DE 10 2007 044 883 A1 wird ein glatter, nicht mäanderförmiger Boden erreicht, in dem eine verzweigte Rippenstruktur
auf der Außenseite des Laugenbehälterbodens beschrieben wird. Es kann sogar auf eine
umspritzte Nabe vollständig verzichtet werden. Durch einen mäanderförmigen Boden entsteht
eine erhöhte Verschmutzungsgefahr in den sich bildenden Taschen auf der Innenraumseite
des Laugenbehälters. Zudem werden die Wassergeräusche beim Waschen erhöht. Ein glatter
Boden ist dagegen vorteilhafter. Um genügend Ausgleichsmasse bereit zu stellen, kann
zum Einen das Wagenradprinzip oder zum anderen eine leichte Nabe mit einem zusätzlich
angebrachten Kontergewicht im hinteren Behälterbereich vorgesehen werden. Jedoch weisen
beide Lösungen vom Materialeinsatz her hohe Kosten auf.
[0005] Die
DE 10 2005 019 414 B3 offenbart einen Kunststofflaugenbehälter, bei dem in den ebenen Wandflächen sickenartige
Entlastungsprofile eingeformt sind, die bereichsweise eine gewisse Elastizität der
Laugenbehälterwand bereitstellen.
[0006] Der Erfindung stellt sich somit das Problem einen Kunststofflaugenbehälter für eine
Waschmaschine mit einer eingebundenen Nabe derart weiter zu bilden, welcher insbesondere
die geschilderten Nachteile überwindet, wobei die geforderte Lösung zu einer Verbesserung
der Lebensdauer des Kunststofflaugenbehälters führen soll und wobei der Laugenbehälter
vom Materialeinsatz kostengünstiger ausfallen soll.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit einem Laugenbehälter mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 oder mit einer Trommelwaschmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 11
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Laugenbehälter ergibt sich nun folgender Vorteil, dass
die Nabe im Material optimiert mit einer Festigkeitssteigerung des Verbundes in der
Bodenstirnwand des Laugenbehälters eingebunden ist. Somit kann auf einen Mäanderboden
verzichtet werden, was hier insbesondere die Materialkosten reduziert. Die Festigkeit
wird durch eine spezielle Verrippung auf der Außenseite unterstützt, in dem neben
den radialen Rippen ein ausgleichender Rippenring am Umfang eingesetzt wird. Zudem
werden stark beanspruchte Bereiche, die unter Umständen aufgrund geometrischer Restriktionen
entstehen, durch eine Verfeinerung der Rippen erreicht. Die Nabe hat zudem auf der
Innenseite eine spezielle dimensionierte Entlastungsnut erhalten, um die Schrumpfspannungen
zu minimieren und damit nach dem Umspritzen einen optimalen Verbund zwischen Kunststoff
und Guss zu erhalten. Durch eine minimale Ausgleichsverrippung im Nabenbereich innen,
wird ein Abheben des Kunststoffmaterials von der Nabe bei Schleuderbelastung deutlich
reduziert, so dass sich eine Verbesserung der Lebensdauer für den Laugenbehälter ergibt.
[0009] So weist die von der Kunststoffmasse eingebundene Nabe zur Innenseite des Behältnisses
im Bereich der Bodenstirnwand eine zur Nabenöffnung für die Welle koaxial umlaufende
angeordnete Entlastungsnut auf, die mit einer Schicht von Kunststoffmasse überdeckt
ist. Dabei ist im Bereich der Entlastungsnut an der Bodenstirnwand eine Verrippung
vorgesehen. Die Verrippung ist quer zur Entlastungsnut angeordnet, wobei sich die
Rippen radial um den Nabenansatz an der Bodenstirnwand erstrecken. Nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung sind die Rippen überdeckend über die Entlastungsnut angeordnet. In zweckmäßiger
Weise erstrecken sich die Rippen von der an dem Nabenansatz angrenzenden Wand bis
an den Ansatz der Bodenstirnwand. Dabei ist die Nabe derart ausgebildet, dass die
eingebundene Nabe boden- und stirnwandseitig einen konisch verlaufenden Bereich aufweist,
der in einen flanschartigen Bereich übergeht. Im Übergangsbereich von Konizität und
Flansch ist hier die Entlastungsnut in der Nabe angeordnet. Die Rippen erstrecken
sich hierbei radial bis in den Flanschbereich. In vorteilhafter Weiterbildung der
Erfindung ist vorgesehen, dass korrespondierend zu der Verrippung an der Bodenstirnseite
eine partiell angeordnete Verrippung an der Au βenseite der Bodenstirnwand angeordnet
ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine geschnittene Seitenansicht des Laugenbehälters mit eingebundener Nabe;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung des Laugenbehälters von der Innenseite her;
- Figur 3
- eine weitere perspektivische Darstellung des Laugenbehälters von der Außenseite her;
- Figur 4
- eine isolierte Darstellung der Nabe von der Innenseite her;
- Figur 5
- eine weitere isolierte Darstellung der Nabe von der Außenseite her und
- Figur 6:
- eine schematischer Darstellung einer Waschmaschine.
[0011] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen jeweils einen Kunststoffbehälter 1 für eine nicht näher
dargestellte Waschmaschine, wobei der Kunststoffbehälter 1 ein eine drehbar gelagerte,
ebenfalls nicht näher dargestellte Trommel umgebendes, zylinderförmig geformtes Behältnis
2 umfasst. Dabei ist in einer Bodenstirnwand 3 eine Nabe 4 zur Aufnahme einer Antriebswelle
für die Trommel in der Kunststoffmasse 5 eingebunden. Wie insbesondere in der Figur
1, aber auch in der Figur 2 zu erkennen ist, ist an der Innenseite des Kunststofflaugenbehälters
1 deutlich die von der Kunststoffmasse 5 eingebundene Nabe 4 zur Innenseite des Behältnisses
2 im Bereich der Bodenstirnwand 3 eine zur Nabenöffnung für die Welle koaxial umlaufende
angeordnete Entlastungsnut 6 zu erkennen, die mit einer Schicht 7 von Kunststoffmasse
überdeckt ist. Dies ist insbesondere in der Figur 1 zu erkennen. Dabei ist im Bereich
der Entlastungsnut 6 an der Bodenstirnwand 3 eine Verrippung 8 vorgesehen. Wie aus
der Figur 2 zu erkennen ist, ist die Verrippung 8 quer zur Entlastungsnut 6 angeordnet.
Zu erkennen ist auch, dass sich die einzelnen Rippen 9 radial um den Nabenansatz 10
an der Bodenstirnwand 3 erstrecken. Wie aus der Figur 1 auch zu erkennen ist, sind
die Rippen 9 überdeckend über die Entlastungsnut 6 verlaufend angeordnet. Dabei erstrecken
sich die Rippen 9 von der an dem Nabenansatz 10 angrenzenden Wand 11 bis an den Ansatz
12 der Bodenstirnwand 3. Aus der Figur 1, aber auch aus der Figur 4 und 5 ist näher
zu erkennen, wie die Nabe 4 ausgestaltet ist, wobei in den Figuren 4 und 5 diese in
isolierter Darstellung gezeigt wird. So weist die Nabe 4, einen konisch verlaufenden
Bereich 13 auf, der in einen flanschartigen Bereich 14 übergeht. Dabei ist nach einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung im Übergangsbereich 15 von Konizität und Flansch
die Entlastungsnut 6 angeordnet, wobei die Rippen 9 sich radial bis in den Flanschbereich
14 erstrecken.
[0012] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung, dargestellt insbesondere in der
Figur 3, ist zu der innenseitigen Verrippung 8 eine korrespondierende Verrippung 16
an der Bodenstirnwand 3 außen vorgesehen, die partiell angeordnet an der Außenseite
der Bodenstirnwand 3 angeordnet ist. Diese partielle Verrippung 16 ist insbesondere
zu erkennen in der Figur 1, aber auch in der Figur 3, wobei diese partiell angeordnete
Verrippung 16 innerhalb eines koaxialen angeordneten Kranzes 17 eingebunden ist, wobei
der Verlauf der Einzelrippen 18 zur Nabe 4 abfallend ausgebildet ist.
[0013] In Fig. 6 ist in rein schematischer Darstellung eine Waschmaschine 21 mit einem Laugenbehälter
1 dargestellt. Die Positions- und Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße
Aufstellposition der Waschmaschine 21. Innerhalb des Laugenbehälters 1 ist eine drehbar
gelagerte und über einen elektrischen Motor 33 angetriebene Trommel 23 angeordnet,
die die im Laugenbehälter 1 bzw. in der Trommel 23 befindlichen Wäschestücke 28 bewegt.
Der Laugenbehälter 1 ist hierbei für eine Einbaulage im Waschmaschinengehäuse einer
Trommelwaschmaschine 21 vorgesehen, bei der die Trommelachse 20 horizontal oder geneigt
ausgerichtet ist und nur auf einer Seite der Behälterwand 3 gelagert ist. Es handelt
sich um eine sogenannte fliegende Lagerung. Bei dieser Anordnung des Laugenbehälter-Trommelgebildes
kommt es beim Betrieb, bei Waschdrehzahl oder beim Schleudern, zu einer besonders
staken Beanspruchung in dem Bereich der Bodenstirnwand 3, in dem die Nabe 4 eingebunden
ist bzw. in angrenzenden Bereichen zur Nabe 4.
[0014] Die Trommel 23 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Edelstahl hergestellt
und mit einer Vielzahl an Öffnungen für die Durchflutung versehen. Das Gehäuse 24
hat eine Beladungsöffnung 38, über die das Innere der Trommel 23 durch die Dichtungsmanschette
26 hindurch erreichbar ist. Die Beladungsöffnung 38 ist mittels der Tür 25 verschließbar.
Im unteren Bereich des Laugenbehälters 1 ist die Waschflüssigkeit 29, welche zum Reinigen
oder Behandeln der Wäsche 28 benötigt wird. Zur Erwärmung oder zum Erhitzen der Flüssigkeit
29 ist im unteren Bereich des Laugenbehälters 1 ein Heizkörper 27 angeordnet. Die
Steuereinrichtung 37 steuert zum Ablauf eines Waschprogramms den Antriebsmotor 33,
der über das Leistungsteil oder einen Frequenzumrichter 26 bestromt wird, und den
Heizkörper 27. Die Steuereinrichtung 37 steht hierbei mit einer Bedien- und Anzeigeeinrichtung
39 in Verbindung, die zur Programm- und Parametereinstellung dient.
1. Kunststofflaugenbehälter (1) für eine Waschmaschine (21), umfassend ein zylinderförmig
geformtes Behältnis (2), das dazu eingerichtet ist, eine drehbar gelagerte Trommel
zu umgeben, wobei in einer Bodenstirnwand (3) eine Nabe (4) zur Aufnahme einer Antriebswelle
(20) für die Trommel (23) in der Kunststoffmasse eingebunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Kunststoffmasse eingebundene Nabe (4) zur Innenseite des Behältnisses
(2) im Bereich der Bodenstirnwand (3) eine zur Nabenöffnung für die Welle koaxial
umlaufend angeordnete Entlastungsnut (6) aufweist, die mit einer Schicht (7) von Kunststoffmasse
überdeckt ist.
2. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Entlastungsnut (6) an der Bodenstirnwand (3) eine Verrippung (8) vorgesehen
ist.
3. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verrippung (8) quer zur Entlastungsnut (6) angeordnet ist.
4. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Rippen (9) radial um den Nabenansatz (10) an der Bodenstirnwand (3) erstrecken.
5. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rippen (9) die Entlastungsnut (6) überdecken.
6. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Rippen (9) von der an dem Nabenansatz (10) angrenzenden Wand (11) bis an
den Ansatz (12) der Bodenstirnwand (3) erstrecken.
7. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eingebundene Nabe (4) bodenstirnwandseitig einen konisch verlaufenden Bereich
(13) aufweist, der in einen flanschartigen Bereich (14) übergeht.
8. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Übergangsbereich (15) von Konizität und Flansch die Entlastungsnut (6) angeordnet
ist.
9. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Rippen (9) radial bis in den Flanschbereich (14) erstrecken.
10. Kunststofflaugenbehälter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass korrespondierend zu der Verrippung (8) an der Innenseite der Bodenstirnwand (3) eine
partiell angeordnete Verrippung (16) an der Außenseite der Bodenstirnwand (3) vorgesehen
ist.
11. Trommelwaschmaschine (21), umfassend einen in einem Gehäuse (24) angebrachten Laugenbehälter
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, in dem eine Trommel (23) mittels einer horizontalen
oder geneigten Achse (20) in der in der Behälterwand (3) eingebundenen Nabe (4) gelagert
ist.