[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kasten zur Aufnahme einer Beschattung für ein
Fenster oder eine Tür mit einem selbsttragenden Kastenkörper aus zueinander rechtwinkelig
verlaufenden, miteinander im Stoßbereich verklebten Umfangswänden und mit einem auf
der Außenseite des Kastenkörpers aufkaschierten Putzträger sowie auf ein Verfahren
zum Herstellen eines solchen Kastens.
[0002] Unterschiedliche Beschattungen für Fenster oder Türen, wie Jalousien, Raffstores
oder Rollläden verlangen unterschiedliche Kästen zu ihrer Aufnahme, insbesondere wenn
zusätzliche Einrichtungen, beispielsweise Fliegengitter, eingebaut werden sollen.
Die Umfangswände des Kastenkörpers von Kästen zur Aufnahme einer Beschattung sollten
daher unterschiedliche, an die jeweils aufzunehmende Beschattung angepasste Abmessungen
aufweisen, um einen den jeweiligen Einbauerfordernissen entsprechenden Kastenquerschnitt
zu erhalten, was jedoch einer seriengerechten Herstellung solcher Kästen entgegensteht.
Bekannte Kästen (
DE 10 2004 020 418 A1), die eine gewisse Anpassung an die jeweils aufzunehmende Behangeinrichtung erlauben,
weisen aus einzelnen Umfangswänden zusammengesetzte Kastenkörper auf, wobei die Umfangswände
miteinander stumpf stoßend durch eine Klebung verbunden werden. Ein solcher Kastenkörper
ist nicht nur in seiner Herstellung vergleichsweise aufwendig, weil zur Verbindung
der einzelnen Umfangswände diese in einem rechten Winkel zueinander gehalten werden
müssen, sondern kann auch keine höheren Belastungen aufnehmen, sodass zur Lastabtragung
zusätzlich seitliche Führungsprofile zur Halterung der Einbauten vorgesehen werden.
[0003] Zur einfachen Herstellung von Rollladenkästen ist es darüber hinaus bekannt (
DE 36 28 238 A1), einen Kastenkörper aus einem im Wesentlichen U-förmigen Hartschaumprofil vorzusehen,
dessen Schenkel an den Außenseiten jeweils mit einem Putzträger, insbesondere in Form
einer Leichtbauplatte, kaschiert sind. Rollladenkästen dieser Art lassen jedoch aufgrund
des vorgegebenen Hartschaumprofils keine Anpassung an unterschiedliche Beschattungen
zu.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Kasten zur Aufnahme einer Beschattung
für ein Fenster oder eine Tür mit einem Kastenkörper vorzugeben, der eine vorteilhafte
Voraussetzung für eine mögliche Anpassung an unterschiedliche Beschattungen bei seiner
Herstellung erlaubt und eine ausreichende Eigenfestigkeit zur Aufnahme der durch die
jeweilige Beschattung bedingten Lasten aufweist.
[0005] Ausgehend von einem Kasten der eingangs geschilderten Art zur Aufnahme einer Beschattung
für ein Fenster oder ein Tür löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass
der Putzträger die unter einem Gehrungsstoß aneinanderstoßenden Umfangswände des Kastenträgers
umschließt.
[0006] Zufolge dieser Maßnahmen wird der Zusammenhalt der Umfangswände des Kastenkörpers
nicht nur durch die Klebeverbindung der Umfangswände in den Stoßbereichen bestimmt,
die wegen des Gehrungsverlaufs vergleichsweise große Verbindungsflächen ergeben, sondern
zusätzlich durch den auf der Außenseite des Kastenkörpers vorgesehenen, die Umfangswände
über den Gehrungsstoß hinweg umschließenden Putzträger erheblich verstärkt, sodass
diese Kästen die durch unterschiedliche Beschattungen verursachten unterschiedlichen
Belastungen ohne Weiteres aufnehmen können. Der Putzträger auf der Außenseite des
Kastenkörpers erlaubt darüber hinaus einen entsprechenden Putzauftrag, wobei durch
das Vorsehen einer Putzleiste auf der zu verputzenden Außenseite des Kastens der Auftrag
der vorgesehenen Putzschicht erleichtert wird.
[0007] Darüber hinaus stellt die Gehrungsverbindung zwischen den entlang ihrer Längsränder
aneinanderstoßenden Umfangswänden des Kastenkörpers in Verbindung mit dem sich in
Umfangsrichtung über die Stoßbereiche hinweg erstreckenden Putzträger eine vorteilhafte
Voraussetzung zur einfachen, serienmäßigen Herstellung von an unterschiedliche Beschattungen
angepassten Kästen dar. Zu einer solchen Herstellung braucht ja zunächst nur eine
die späteren Umfangswände in einer Reihe nebeneinander bildende Platte zumindest auf
der Außenseite der späteren Umfangswände mit einem Putzträger kaschiert zu werden,
bevor die Platte von der dem Putzträger auf der Außenseite der Umfangswände gegenüberliegenden
Seite her entlang der Stöße zwischen den einzelnen nebeneinandergereihten Umfangswänden
in Form von bis zum Putzträger reichenden, im Querschnitt V-förmigen Nuten mit einem
Öffnungswinkel von 90° gefräst wird, wonach dann nach einem Klebemittelauftrag auf
die die Gehrungsflächen bildenden Nutwände die Umfangswände gegeneinander mit dem
Putzträger als Filmscharnier bis zum Gehrungsanschlag verschwenkt werden, womit der
Kastenkörper hergestellt ist. Zur Fräsung der V-förmigen Nuten werden Fräswerkzeuge
eingesetzt, deren gegenseitiger Abstand eingestellt werden kann, sodass mit der Einstellung
des gegenseitigen Abstands der Fräswerkzeuge die Abmessungen der nebeneinandergereihten
Umfangswände quer zu ihrer Längsrichtung und damit der jeweilige Querschnitt des herzustellenden
Kastenkörpers bestimmt werden. Es können folglich Kastenkörper unter Bedingungen der
Serienfertigung mit der Möglichkeit hergestellt werden, den Querschnitt des Kastenkörpers
an die jeweils aufzunehmenden Einbauten anzupassen.
[0008] In den Kastenkörper kann dann eine vorgefertigte Wärmedämmung eingesetzt werden,
um die jeweiligen Anforderungen an die Wärme- und Schalldämmung zu erfüllen.
[0009] Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen
Kastens zur Aufnahme einer Beschattung für ein Fenster oder eine Tür näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine mit einem Putzträger kaschierte, die späteren Umfangswände bildende Platte in
einem schematischen Querschnitt,
- Fig. 2
- diese Platte nach dem Einfräsen V-förmiger Nuten entlang der Längsränder der späteren
Umfangswände in einem schematischen Querschnitt,
- Fig. 3
- einen aus der nach der Fig. 2 bearbeiteten Platte hergestellten Kastenkörper im Querschnitt,
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen Kasten zur Aufnahme einer Beschattung in Form eines Raffstores
in einem Querschnitt und
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung eines erfindungsgemäßen Kastens, der zur
Aufnahme eines Rollladens und eines Fliegengitters geeignet ist.
[0010] Gemäß der Fig. 1 wird eine die späteren Umfangswände des herzustellenden Kastenkörpers
bildende Platte 1 aus einen Holzwerkstoff, Kunststoff, Hartschaum oder aus einem anderen
geeigneten Werkstoff zumindest auf einer Seite mit einem Putzträger 2 kaschiert. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Platte 1 beidseitig mit je einem Putzträger
2, 3 kaschiert. Diese Putzträger 2, 3 bestehen vorzugsweise aus einer hochbelastbaren
Dämmstoffplatte auf Polyurethanbasis mit abriebfester Oberfläche. Die mit den Putzträgern
2, 3 versehene Platte 1 wird anschließend von der dem Putzträger 2 auf der Außenseite
des herzustellenden Kastenkörpers gegenüberliegenden Seite her mit V-förmigen Nuten
4 gefräst, die einen Öffnungswinkel von 90° aufweisen und bis zum Putzträger 2 reichen.
Durch die gefrästen Nuten 4 wird die Platte 1 in die einzelnen, nebeneinandergereihten
Umfangswände 5 unterteilt, die entlang ihres Stoßes durch den Putzträger 2 als Filmscharnier
6 miteinander gelenkig verbunden sind und daher gegeneinander um 90° verschwenkt werden
können, wie dies der Fig. 2 zu entnehmen ist. Zur Herstellung eines Kastenkörpers
7 gemäß der Fig. 3 ist lediglich auf die Wände der V-förmigen Nuten 4 ein Klebemittel
aufzutragen, bevor die einzelnen Umfangswände 5 gegeneinander bis auf Gehrungsanschlag
verschwenkt und in dieser Schwenkstellung über die Klebeverbindung im Bereich des
jeweiligen Gehrungsstoßes 8 festgehalten werden.
[0011] Aus den Fig. 1 bis 3 wird unmittelbar ersichtlich, dass durch die Wahl des gegenseitigen
Abstands der V-förmigen Nuten 4 der Platte 1 die Abmessungen der Umfangswände 5 quer
zur Längsrichtung des Kastenkörpers 7 bestimmt werden, sodass durch eine entsprechende
Vorgabe dieser Nutabstände Kastenkörper 7 mit unterschiedlichen Querschnittsabmessungen
in Anpassung an die jeweils aufzunehmende Beschattung unter Bedingungen einer Serienfertigung
hergestellt werden können.
[0012] In den Fig. 4 und 5 sind unterschiedliche Kästen zur Aufnahme einer Beschattung in
Form eines Raffstores und eines Rollladens dargestellt. Die Kastenkörper 7 der Kästen
nach den Fig. 4 und 5 weisen unterschiedliche Querschnittsabmessungen auf und sind
in herkömmlicherweise mit einer eingesetzten, vorgefertigten Wärmedämmung 9 versehen,
die wiederum an die aufzunehmende Beschattung angepasst sein kann. Außerdem sind die
Kastenkörper 7 mit einer Putzleiste 10 auf der frontseitigen äußeren Umfangswand 5
und einem Kantenschutz 11 im Bereich der Durchtrittsöffnung für die jeweilige Beschattung
versehen. Die Kastenkörper 7 können darüber hinaus mit üblichen durch einen Deckel
verschließbaren Revisionsöffnungen versehen sein, was jedoch aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt ist.
[0013] Der Kasten zur Aufnahme eines Raffstores gemäß der Fig. 4 trägt im Bereich der oberen
Umfangswand 5 eine Kopfschiene 12 zur Aufnahme der Wickeleinrichtung für die die Lamellen
13 des Raffstores haltenden Leiterschnüre. Die Führung für diese Lamellen ist unter
dem Bezugszeichen 14 angedeutet.
[0014] Der Kasten nach der Fig. 5 nimmt die Wickelwelle 15 für einen Rollladen 16 auf, dessen
Lamellen 17 in seitlichen Führungsschienen 18 gleiten. Zusätzlich ist ein Fliegengitter
19 vorgesehen, dessen Wickelwelle mit 20 bezeichnet ist. Die Halterung dieser Wickelwelle
20 ist an der oberen Umfangswand 5 des Kastenkörpers 7 befestigt.
1. Kasten zur Aufnahme einer Beschattung für ein Fenster oder eine Tür mit einem selbsttragenden
Kastenkörper (7) aus zueinander rechtwinkelig verlaufen-den, miteinander im Stoßbereich
verklebten Umfangswänden (5) und mit einem auf der Außenseite des Kastenkörpers (7)
aufkaschierten Putzträger (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Putzträger (2) die unter einem Gehrungsstoß (8) aneinanderstoßenden Umfangswände
(5) des Kastenträgers (7) umschließt.
2. Verfahren zum Herstellen eines Kastens zur Aufnahme einer Beschattung für ein Fenster
oder eine Tür mit einem selbsttragenden Kastenkörper (7) aus zueinander rechtwinkelig
verlaufenden, miteinander im Stoßbereich verklebten Umfangswänden (5) und mit einem
auf der Außenseite des Kastenkörpers (7) aufkaschierten Putzträger (2), dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine die späteren Umfangswände (5) in einer Reihe nebeneinander bildende
Platte (1) zumindest auf der Außenseite der späteren Umfangswände (5) mit einem Putzträger
(2) kaschiert wird, bevor die Platte (1) von der dem Putzträger (2) auf der Außenseite
der Umfangswände (5) gegenüberliegenden Seite her entlang der Stöße zwischen den einzelnen
nebeneinandergereihten Umfangswänden (5) in Form von bis zum Putzträger (2) reichenden,
im Querschnitt V-förmigen Nuten (4) mit einem Öffnungswinkel von 90° gefräst wird,
und dass dann nach einem Klebemittelauftrag auf die die Gehrungsflächen bildenden
Nutwände die Umfangswände (5) gegeneinander mit dem Putzträger (2) als Filmscharnier
bis zum Gehrungsanschlag verschwenkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kastenkörper (7) eine vorgefertigte Wärmedämmung (9) eingesetzt wird.