[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Temperieren eines in einem Heiz- oder
Kühlkreislauf umgewälzten Wärmeübertragungsmediums mit einem Einspritzventil, mittels
dessen ein mit einer Heiz- oder Kühlvorrichtung auf eine erste Temperatur temperiertes
Wärmübertragungsmedium zum Erreichen der erforderlichen Vorlauftemperatur in einen
Vorlauf des Heiz- oder Kühlkreislaufs beigemischt werden kann.
[0002] Wenn lediglich ein Heizkreislauf oder mehrere einheitliche Heizkreisläufe mit einer
jeweils übereinstimmenden Vorlauftemperatur an ein Zentralheizungssystem angeschlossen
werden, so kann der Betrieb einer in dem Zentralheizungssystem verwendeten Wärmeerzeugungsvorrichtung
an die für alle angeschlossenen Heizkreisläufe erforderliche identische Vorlauftemperatur
angepasst werden. Sollen dagegen zwei unterschiedliche Wärmeübertragungssysteme, wie
beispielsweise ein Radiator-Heizkreislauf und eine Fußbodenheizung an ein gemeinsames
Zentralheizungssystem angeschlossen werden, so müssen üblicherweise zwei verschiedene
Vorläufe mit jeweils unterschiedlicher Vorlauftemperatur zur Verfügung gestellt werden.
Während die erste Temperatur des Wärmeübertragungsmedium gegebenenfalls an eine erste
Vorlauftemperatur angepasst werden kann, benötigt der zweite Heizkreislauf eine zweite,
von der ersten Temperatur abweichende Vorlauftemperatur.
[0003] Es sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mittels derer ein Heizkreislauf
mit einem Wärmeübertragungsmedium versorgt werden kann, dessen Vorlauftemperatur sich
von der von dem Zentralheizungssystem bereitgestellten Vorlauftemperatur des Wärmeübertragungsmediums
für einen anderen Heizkreislauf vorgeben lässt. Dabei wird üblicherweise eine niedrigere
Vorlauftemperatur für einen Heizkreislauf dadurch erreicht, bzw. vorgegeben, dass
entweder ein Teilstrom des stärker erwärmten Wärmeübertragungsmediums dem kühleren
Heizkreislauf beigemischt wird oder aber der kühlere Heizkreislauf mit dem stärker
erwärmten Wärmeübertragungsmedium versorgt wird, dem ein ausreichender Anteil an bereits
abgekühltem Wärmeübertragungsmedium aus dessen Rücklauf beigemischt wird.
[0004] Bisher verwendet man hierzu beispielsweise drei Wege- oder Vierwege-Mischventile
mit einem Stellantrieb und mit einer geeigneten Steuerung. Dabei wird entweder einer
zu hohen Vorlauftemperatur bereits abgekühltes Wärmeübertragungsmedium aus einem Rücklauf
des Heizkreislaufs beigemischt oder aber dem aus dem Rücklauf des Heizkreislaufs wieder
verwendeten Wärme und bereits abgekühlten Wärmeübertragungsmedium eine ausreichende
Menge eines von einer Wärmeerzeugungsvorrichtung erwärmten Wärmeübertragungsmediums
beigemischt, um die erforderliche Vorlauftemperatur des Heizkreislaufs zu erreichen.
Die hierfür erforderlichen Mischventile und deren Ansteuerung sind vergleichsweise
aufwendig und kostenintensiv. Da eine ausreichende Vermischung des unterschiedlich
temperierten Wärmeübertragungsmediums erst in einem Abstand zu dem Mischventil stattfindet
und zweckmäßigerweise erst dann eine sich einstellende Mischtemperatur gemessen und
zur Ansteuerung des Mischventils verwendet werden kann, lässt sich die Vorlauftemperatur
des Heizkreislaufs nicht zuverlässig vorgeben, sondern lediglich mit einer dem Abstand
zwischen dem Mischventil und der Temperaturmessvorrichtung entsprechenden Zeitverzögerung
nachregeln.
[0005] In gleicher Weise erfordert ein Kühlkreislauf die Erreichung bzw. Einhaltung vorgegebener
niedriger Temperaturen. Wird ein Kühlkreislauf mit einem Heizkreislauf kombiniert
oder werden verschiedene Kühlkreisläufe miteinander kombiniert, so muss in analoger
Weise die jeweilige Vorlauftemperatur bereitgestellt und eingehalten werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, eine Vorrichtung zum Temperieren
eines in einem Heiz- oder Kühlkreislauf umgewälzten Wärmeübertragungsmediums so auszugestalten,
dass mit einfachen Mitteln die Vorlauftemperatur eines Heizkreislaufs unabhängig von
der Temperatur eines mit einer Heiz- oder Kühlvorrichtung temperierten Wärmeübertragungsmediums
zuverlässig vorgegeben werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine Mischkammer
aufweist, dass das Einspritzventil in die Mischkammer mündet und dass die Mischkammer
Anschlüsse für den Vorlauf und einen Rücklauf des Heiz- oder Kühlkreislaufs aufweist.
Durch die Verwendung einer Mischkammer kann eine rasche und zuverlässige Durchmischung
des mit unterschiedlichen Temperaturen in die Mischkammer einströmenden Wärmeübertragungsmediums
erleichtert bzw. gewährleistet werden. Die Beimischung des Wärmeübertragungsmediums
mit einer von der Temperatur des in der Mischkammer befindlichen Wärmeübertragungsmediums
abweichenden Temperatur, im Falle von angeschlossenen Heizkreisen üblicherweise mit
einer höheren Temperatur, erfolgt demzufolge nicht wie üblich in einem Leitungssystem,
dessen oftmals geringe Leitungsdurchmesser eine rasche und zuverlässige Durchmischung
der unterschiedlich temperierten Wärmeübertragungsmedien erschwert und zeitlich verzögert.
Stattdessen erfolgt die Beimischung in einer Mischkammer, die ein ausreichend großes
Mischvolumen aufweist, um eine ausrechende Durchmischung gewährleisten zu können,
bevor das durchmischte und auf eine einheitliche Temperatur eingestellte Wärmeübertragungsmedium
dem Vorlauf des Heiz-oder Kühlkreislaufs zugeführt wird.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Mischkammer ein Mischvolumen von mehr als 0,5
Litern, vorzugsweise von mehr als 1 Liter und insbesondere von mehr als 2 Litern aufweist.
Das durch die Mischkammer zur Verfügung gestellte Mischvolumen ist dabei zweckmäßigerweise
an die jeweiligen Anforderungen beispielsweise hinsichtlich der vorgegebenen Temperaturdifferenz
oder hinsichtlich der für den Heiz-oder Kühlkreislauf erforderlichen Durchflussrate
des Wärmeübertragungsmediums angepasst. Es hat sich gezeigt, dass ein in der Mischkammer
berteigestelltes Mischvolumen von etwa 2 Litern für die meisten Anwendungen eine ausreichende
Durchmischung des in der Mischkammer zusammengeführten Wärmeübertragungsmediums mit
unterschiedlichen Temperaturen gewährleisten kann.
[0009] Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Wärmesensor in der Mischkammer
aufweist. Der Wärmesensor ist dabei vorteilhafterweise in einem Abstand zu dem Einspritzventil
und in der Nähe des Anschlusses für den die Mischkammer verlassenden Vorlauf des Heiz-
oder Kühlkreislaufs angeordnet, dem das in der Mischkammer befindliche Wärmeübertragungsmedium
zugeführt wird. Die mittels des Wärmesensors ermittelten Temperaturmesswerte des in
der Mischkammer befindlichen Wärmeübertragungsmediums können dazu verwendet werden,
die durch das Einspritzventil zudosierte Menge des höher oder kühler temperierten
Wärmeübertragungsmediums zu steuern oder in geeigneter Weise zu regeln. Zweckmäßigerweise
kann dabei in einem automatisierten Verfahrensablauf die jeweils erforderliche Menge
des mit einer Heiz- oder Kühlvorrichtung temperierten Wärmeübertragungsmediums in
die Mischkammer zudosiert werden, um die für den Vorlauf des Heiz- oder Kühlkreislaufs
erforderliche Vorlauftemperatur zu erreichen.
[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
dass in der Mischkammer ein Heizelement angeordnet ist. Mit dem Heizelement kann die
Temperatur des Wärmeübertragungsmediums in der Mischkammer auch ohne gesonderte Zuführung
von bereits erwärmtem Wärmeübertragungsmedium erhöht werden, um die für den Vorlauf
des Heizkreislaufs erforderliche Temperatur des Wärmeübertragungsmediums zu erreichen.
Die Mischkammer kann bei Verwendung eines zusätzlichen Heizelements auch dann betrieben
werden und die erforderliche Vorlauftemperatur des Heizkreislaufs zur Verfügung stellen,
wenn die Wärmeerzeugungsvorrichtung des Zentralheizungssystems nicht in Betrieb ist
oder ein Betrieb unwirtschaftlich wäre.
[0011] Durch das Heizelement kann insbesondere in den Übergangszeiten, in denen der Betrieb
der Wärmeerzeugungsvorrichtung der Zentralheizungsanlage unwirtschaftlich wäre oder
bereits abgestellt wurde, eine ausreichende Erwärmung des Wärmeübertragungsmediums
und damit einen Betrieb des damit gespeisten Heizkreislaufs gewährleisten. Der Heizkreislauf
kann demzufolge unabhängig von der Zentralheizungsanlage betrieben werden.
[0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Heizelement mindestens einen elektrisch betreibbaren
Heizstab aufweist. Der eine Heizstab oder die mehreren Heizstäbe sind dabei zweckmäßigerweise
im Inneren der Mischkammer angeordnet. Sofern eine regelmäßige Verwendung des Heizelements
vorgesehen und für den Betrieb des Heizkreislaufs wünschenswert bzw. erforderlich
ist, ist die Verwendung von mehreren im Abstand zueinander angeordneten und sich im
Wesentlichen über den gesamten Innenraum der Mischkammer erstreckenden Heizstäbe vorteilhaft.
[0013] An Stelle eines Heizelements kann die Mischkammer auch eine Kühlvorrichtung aufweisen
oder mit einem Wärmetauscher in Wärmekontakt stehen, so dass das Wärmeübertragungsmittel
in der Mischkammer gekühlt werden kann.
[0014] Die Kühlvorrichtung kann als Rohrwendel ausgestaltet sein, der von einem extern zugeführten
Kühlmittel durchströmt werden kann. Um eine möglichst kompakte Bauform der Mischkammer
zu ermöglichen kann die gewendelte Kühlvorrichtung ein als Heizstab oder Heizrohr
ausgestaltetes Heizelement umgeben.
[0015] Nachfolgend werden am Beispiel eines Heizkreislaufs zwei verschiedene Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgedankens näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einer Mischkammer mit einem Einspritzventil und mit zwei
Anschlüssen für einen Vorlauf und einen Rücklauf eines Heizkreislaufs und
Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß Fig. 1, die zusätzlich ein Heizelement in der Mischkammer
aufweist.
[0016] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zum Temperieren eines in einem
Heizkreislauf umgewälzten Wärmeübertragungsmediums weist eine Mischkammer 1 und ein
Einspritzventil 2 auf, das in die Mischkammer 1 mündet, sowie einen Anschluss 3 für
einen Vorlauf eines nicht näher dargestellten Heizkreislaufs und einen Anschluss 4
für einen Rücklauf des Heizkreislaufs. Bei dem Heizkreislauf handelt es sich beispielsweise
um den Heizkreislauf einer Fußbodenheizung. Die für die Fußbodenheizung erforderliche
Vorlauftemperatur ist üblicherweise geringer als die Vorlauftemperatur eines Heizkreislaufs
für Radiatoren-Heizkörper. Eine nicht dargestellte Wärmeerzeugungsvorrichtung der
ebenfalls nicht dargestellten Zentralheizungsanlage erzeugt ein stark erwärmtes Wärmeübertragungsmedium,
dessen Temperatur höher als die für den Vorlauf der Fußbodenheizung erforderliche
Vorlauftemperatur ist. Zu diesem Zweck wird das in dem Heizkreislauf der Fußbodenheizung
umgewälzte Wärmeübertragungsmedium, dessen Temperatur im Rücklauf des Heizkreislaufs
unterhalb der für den Vorlauf des Heizkreislaufs erforderlichen Vorlauftemperatur
liegt, durch Beimischung eines ausreichenden Anteils an stärker erwärmtem Wärmeübertragungsmedium
erhöht. Sowohl der Rücklauf 4 des Heizkreislaufs als auch das Einspritzventil 2, durch
das stärker erwärmtes Wärmeübertragungsmedium von der Wärmeerzeugungsvorrichtung zugeführt
werden kann, münden in die Mischkammer 1. In der Mischkammer 1 findet eine weitgehend
turbulente und effektive Durchmischung des aus dem Rücklauf 4 und durch das Einspritzventil
2 zuströmenden Wärmeübertragungsmediums statt.
[0017] Im Abstand von dem Anschluss für den Rücklauf4 und dem Einspritzventil 2 und in unmittelbarer
Nähe zu dem Anschluss für den Vorlauf 3 befindet sich eine Messeinrichtung 5 zur Erfassung
der Temperatur des sich in der Mischkammer 1 befindenden Wärmeübertragungsmediums.
In Abhängigkeit von den ermittelten Temperaturwerten für das in der Mischkammer 1
befindliche Wärmeübertragungsmedium wird die Beimischung von stärker erwärmtem Wärmeübertragungsmedium
durch das Einspritzventil 2 geregelt.
[0018] Die Mischkammer 1 weist zusätzlich ein Entlüftungsventil 6 und eine Entleerungsöffnung
7 auf. Es hat sich gezeigt, dass in der Mischkammer 1 eine ausreichende Durchmischung
der jeweils einströmenden Mengen an abgekühltem bzw. an erwärmtem Wärmeübertragungsmedium
sowie eine genaue Erfassung der Vorlauftemperatur des angeschlossenen Heizkreislaufs
möglich ist.
[0019] Bei der in Fig. 2 ebenfalls schematisch dargestellten Vorrichtung weist die Mischkammer
1 zusätzlich in der Mischkammer 1 angeordnete Heizstäbe 8 auf, die mittels einer nicht
dargestellten Steuereinrichtung in Betrieb genommen werden können. Eine derartige
Vorrichtung ist beispielsweise für einen Einsatz in Verbindung mit einer Wärmepumpe
zweckmäßig. Wenn bei niedrigen Außentemperaturen mit der Wärmepumpe die erforderliche
Vorlauftemperatur des Heizkreislaufs nicht erreicht werden kann oder der Einsatz der
Wärmepumpe bei den vorgegebenen Temperaturdifferenzen unwirtschaftlich erscheint,
kann eine zusätzliche Erwärmung des in der Mischkammer 1 befindlichen Wärmeübertragungsmediums
durch die Heizstäbe 8 vorgenommen und gewährleistet werden.
[0020] Es ist ebenso denkbar, dass bei einem vollständigen Ausfall einer der Zentralheizungsanlage
zugeordneten Wärmeerzeugungsvorrichtung oder bei deren Abschaltung in den Übergangszeiten
im Frühjahr oder im Herbst eine ausreichende Erwärmung des in der Mischkammer 1 befindlichen
Wärmeübertragungsmediums und damit ein Betrieb des daran angeschlossenen Heizkreislaufs
ermöglicht wird.
1. Vorrichtung zum Temperieren eines in einem Heiz- oder Kühlkreislauf umgewälzten Wärmeübertragungsmediums
mit einem Einspritzventil (2), mittels dessen ein mit einer Heiz- oder Kühlvorrichtung
auf eine erste Temperatur temperiertes Wärmeübertragungsmittel zum Erreichen der erforderlichen
Vorlauftemperatur in einen Vorlauf (3) des Heiz- oder Kühlkreislaufs beigemischt werden
kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Mischkammer (1) aufweist, dass das Einspritzventil (2) in die
Mischkammer (1) mündet und dass die Mischkammer (1) Anschlüsse für den Vorlauf (3)
und einen Rücklauf (4) des Heiz- oder Kühlkreislaufs aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (1) ein Mischvolumen von mehr als 0,5 Litern, vorzugsweise von mehr
als 1 Liter und insbesondere von mehr als 2 Litern aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Wärmesensor (5) in der Mischkammer (1) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Mischkammer (1) ein Heizelement angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement mindestens einen elektrisch betreibbaren Heizstab (8) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (1) eine Kühlvorrichtung oder einen Wärmetauscher zum Kühlen des
in der Mischkammer befindlichen Wärmeübertragungsmediums aufweist.