[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kantenschutz, wie er insbesondere im täglichen
Gebrauch beispielsweise als Möbelschutzecke oder Türstopper eingesetzt wird.
[0002] Kantenschutz ist im Stand der Technik bekannt und wird im Bereich der Logistik meist
zusammenfassend unter dem Begriff Kantenschutzmittel definiert. Im Arbeitsschutz und
der Qualitätssicherung ist Kantenschutz ein Sammelbegriff für alle Maßnahmen die verhindern,
dass eine Kante selbst beschädigt wird oder, dass eine Kante anderen Objekten oder
Personen Schaden zufügt.
[0003] Die Verhinderung von Beschädigungen ist das oberste Ziel von Kantenschutz. Oftmals
sind bei den Kantenschutzmittein der Schutz der Oberflächen gut, jedoch die stoßdämpfenden
Eigenschaften nur minimal ausgeprägt oder gar nicht vorhanden, wodurch beispielsweise
bei plötzlichen stoßartigen Belastungen die Oberfläche zwar geschützt, der darunter
liegende Bereich jedoch beschädigt wird. Zudem können sehr steife und unelastische
Kantenschutzmittel bei schlagartiger punktueller Belastung auch zerbrechen, was neben
der Unbrauchbarkeit zur Wiederverwendung des Kantenschutzes auch für den Zustand des
zu schützenden Objektes nachteilig sein kann.
[0004] Aufgrund der meist mehrfachen bzw. langzeitigen Verwendung von Kantenschutz im Alltag
besteht ein hohes Verschmutzungspotential, was in gewissen Bereichen und unter bestimmten
Umständen auch durchaus das Problem einer Verunreinigungs-und Übertragungsgefahr von
Keimen mit sich bringen kann. Beispiele hierfür sind der Einsatz in Krankenhäusern,
Arztpraxen, Kindergärten, Seniorenheimen, etc..
[0005] Nachteilig bei Kunststoffkantenschutzmittein sind hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitseinflüssen
beim Herstellungsprozess zugesetzte Weichmacher oder Phthalate, die beispielsweise
spröde Duro- und Thermoplaste geschmeidiger und elastischer im Gebrauch oder der Weiterverarbeitung
machen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die im Stand der Technik bekannten Nachteile,
insbesondere die Beschädigungsgefahr der Kante und anderer Objekte und Personen wenigstens
teilweise zu reduzieren.
[0007] Gelöst wird die vorstehende Aufgabe durch eine erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung
gemäß Anspruch 1, sowie der Verwendung der elastischen Dämpfungsvorrichtung im täglichen
Gebrauch.
[0008] Bevorzugte Ausgestaltungsformen der elastischen Dämpfungsvorrichtung sind Gegenstand
der entsprechenden Unteransprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung zum Schutz einer Kante umfasst
ein Passformelement zur Aufnahme eines Kantenabschnitts und ein mit dem Passformelement
verbundenes Schutzelement. Dieses ist von der Aufnahme des Kantenabschnittes abgewandt
angeordnet und weist wenigstens einen Dämpfungsbereich zur Aufnahme und Ableitung
von äußeren Kräften auf. Die erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfungsbereich zweitstufig ausgebildet ist. Die
erste Stufe weist ein Kammersystem auf, welches eine Aussenwandung umfasst, die mit
zwei Aufnahmeabschnitten an dem Passformelement angeordnet ist. Die zweite Stufe ist
mittels einem Pufferelement verwirklicht, welches innerhalb des Kammersystems angeordnet
ist.
[0010] Das Passformelement der elastischen Dämpfungseinrichtung weist eine Aussparung zur
Aufnahme einer Kante oder beispielsweise von Ecken, Zacken, Spitzen, Zinken, Kombinationen
hiervon und dergleichen auf.
[0011] Die erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung ist ferner dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzelement stoßartige Belastungen über eine aussenliegende Wandung aufnehmen
kann und über den Dämpfungsbereich weiterleitet.
[0012] Die erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung ist ferner dadurch gekennzeichnet,
dass das für die erste Stufe der dämpfenden Funktionen vorhandene Kammersystem eine
teilkreisförmig angeordnete Aussenwandung aufweist und hierdurch in einem Abschnitt
des Passformelements eine offene oder geschlossene Kammer gebildet wird.
[0013] Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
elastische Dämpfungsvorrichtung für die dämpfende Funktion ein Pufferelement als eine
zweite Dämpfungsstufe auf. Unter Pufferelement ist beispielsweise ein Rundstab, eine
Lamelle, ein Steg, ein Pfeiler, eine Stütze, Kombinationen hiervon und dergleichen,
sowie alle Formen mit Bewegungsfreiheit in wenigstens einer Dimension zu verstehen.
[0014] Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen elastischen
Dämpfungsvorrichtung wird der Kantenschutz wenigstens teilweise aus einem Material
hergestellt, das aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche duro- und thermoplastische
Kunststoff und insbesondere Polyphenylensulfid, Polypropylen, Poly-1-buten, Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, Polymethyl-metaacrylat, Polyacrylnitril, Polystyrol, Polysulfon,
Polyacetal, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, lonomere, Fluorkunststoff, Polyethylen,
Polyamid, insbesondere ein teilaromatisches Polyamid, Polycarbonat, Polyester, Polyphenylenoxid,
Polysulfon, Polyvinylacetal, Polyurethan, und chlorierter Polyether, Zellulosenitrat,
Zelluloseacetat, Zelluloseether, Phenol-Harz, Harnstoff-Harz, Thioharnstoff-Harz,
Melamin-Harz, Alkylharz, Allylharz, Silicon, Polyimid, Polybenzimidazol, Epoxidharz,
Casein-Kunststoff, vernetztes Polyurthan, ungesättigtes Polyesterharz, Kombinationen
hiervon und dergleichen umfasst.
[0015] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform, wird die erfindungsgemäße
elastische Dämpfungsvorrichtung aus einem Material hergestellt, welches Bisphenol-A
frei ist, um insbesondere auch eine kindersichere und gesundheitlich unbedenkliche
Dämpfungsvorrichtung bereit stellen zu können.
[0016] Die erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung ist ferner dadurch gekennzeichnet,
dass die elastische Dämpfungsvorrichtung mit antiseptisch und/ oder antimikrobiell
wirkenden Oberflächen ausgeführt ist. Solche Materialien können insbesondere sogenannte
TPE (thermoplastische Elastomere) Materialien auf der Basis von SEBS (Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol))
sein.
[0017] Solche antimikrobiell oder antiseptisch wirkenden Eigenschaften bzw. Oberflächen
können aber auch durch den Einsatz keimtötender Materialien, wie beispielsweise hochporöses
Silber, ionenfrei hergestelltes Silber, Silberverbindungen und insbesondere MicroSilber,
hochporöses Kupfer, ionenfrei hergestelltes Kupfer, Kupferverbindungen und insbesondere
MicroKupfer, Metallionen freisetzende Verbindungen, Kombinationen hiervon und dergleichen
erzielt werden. Darüber hinaus können auch bakterien- und/oder virentötende und/oder
pilztötende Biozidprodukte oder -systeme verwendet werden, die insbeosndere als sog.
Masterbatch den entsprechenden Materialien zur Herstellung der Dämpfungsvorrichtung
zugefügt werden.
[0018] Zur stationären Fixierung besitzt die erfindungsgemäße elastische Dämpfungsvorrichtung
gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform wenigstens teilweise rutschmindernde
Materialeigenschaften und/ oder Oberflächeneigenschaften wie beispielsweise Noppung,
Perforation, Rasterung, Rillung, Riffelung, Aufrauhung und Kombinationen hiervon und
dergleichen.
[0019] Die vorliegende Erfindung umfasst ferner auch die Verwendung der elastischen Dämpfungsvorrichtung
im täglichen Gebrauch beispielsweise als Abdeckelement, Schutzecke, Eckenummantelung,
Winkelschutz, Zackenschutz, Zinkenverkleidung, Spitzenabdeckung, Türstopper, Möbelecke,
Möbelpolsterung, Kantenschutzwinkel, Kantenreiter, Kantenschutzmantel und Kombinationen
hiervon und dergleichen.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert,
wobei darauf hingewiesen wird, dass durch dieses Beispiel Abwandlungen beziehungsweise
Ergänzungen wie sie sich für den Fachmann unmittelbar ergeben mit umfasst sind. Darüber
hinaus stellt dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel keine Beschränkung der Erfindung
in der Art dar, dass Abwandlungen und Ergänzungen im Umfang der vorliegenden Erfindung
liegen.
[0021] Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kantenschutzes in der Seitenansicht;
Fig. 2 das Ausführungsbeispiel aus Figur 1 in einer perspektivischen Darstellung;
Fig. 3 das Ausführungsbeispiel aus Figur 1 in der Draufsicht;
Fig. 4 das Ausführungsbeispiel aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung .
[0022] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kantenschutzes 1 in
der Seitenansicht dargestellt, welcher als elastische Dämpfungsvorrichtung zum Schutz
einer Kante dient. Dabei umfasst die Ausführungsform ein Passformelement 2, das zur
Aufnahme beispielsweise eines Kantenabschnittes dient. Dabei wird das Passformelement
durch vier Wandungen 3a, 3b, 3c, 3d gebildet, wobei auf der Rückseite noch ein oberer
Abschnitt des Dämpfungsbereichs 4 zu erkennen ist.
[0023] In Figur 2 ist der erfindungsgemäße Kantenschutzes 1 aus Figur 1 in einer perspektivischen
Darstellung abgebildet, wobei neben der oberen Wandung 3a, auch die beiden seitlichen
Wandungen 3c und 3d zu erkennen sind. Auffällig ist hierbei, dass die Wandungen in
Bezug auf die Öffnung des Passformelements abgerundet sind. Ferner ist der Dämpfungsbereich
4 zu erkennen, der als Teilkreissegment 8 um die innenliegende Stoßkante 5 des Passformelements
angeordnet ist. Auf der Ober-und Unterseite des Dämpfungsbereichs 4 sind entlang den
umlaufenden Kanten Wulste 6 angeordnet, um insbesondere scharfe Außenkanten zu vermeiden.
Auch die Übergänge 7 zwischen dem Passformelement 2 und dem Dämpfungsbereich 4 sind
vorzugsweise abgerundet.
[0024] In Figur 3 ist der erfindungsgemäßen Kantenschutzes 1 aus Figur 1 in der Draufsicht
dargestellt, wobei auch hier das Passformelement 2 und dar Dämpfungsbereich 4 zu erkennen
sind. Darüber hinaus erkennt man, dass der Dämpfungsbereich ein Kammersystem 10 aufweist,
welches durch die kreisförmige Wandung 8 und die Wandungen 3c und 3d des Passformelements
gebildet wird. Ferner umfasst der Dämpfungsbereich 4 Pufferelement 11 a und 11 b,
die innerhalb des Kammersystems 10 angeordnet sind. Gemäß der hier dargestellten Ausführungsform
sind die Pufferelemente 11a und 11 b an der Wandung 3c und 3d des Passformelementes
angeordnet.
[0025] In Figur 4 ist der erfindungsgemäße Kantenschutzes 1 aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung
entlang der Line A-A aus Figur 3 dargestellt, wobei auch hier neben dem Passformelement
2 der Dämpfungsbereich 4 mit dem Wulst 6 zu erkennen sind.
1. Elastische Dämpfungsvorrichtung zum Schutz einer Kante mit einem Passformelement zur
Aufnahme eines Kantenabschnitts und einem mit dem Passformelement verbundenen Schutzelement,
welches von der Aufnahme des Kantenabschnittes abgewandt angeordnet ist und das Schutzelement
wenigstens einem Dämpfungsbereich zur Aufnahme und Ableitung von äußeren Kräften aufweist
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dämpfungsbereich zweitstufig ausgebildet ist und wobei die erste Stufe ein Kammersystem
aufweist, welches eine Aussenwandung umfasst, die mit zwei Aufnahmeabschnitten an
dem Passformelement angeordnet ist und die zweite Stufe mittels einem Pufferelement
verwirklicht ist, welches innerhalb des Kammersystems angeordnet ist.
2. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Passformelement eine Aussparung zur form- und/ oder kraftschlüssigen Aufnahme
aufweist, welches aus einer Gruppe ausgewählt wird, wie beispielsweise von Kanten,
Ecken, Zacken, Spitzen, Zinken, Winkeln, Kombinationen hiervon und dergleichen.
3. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schutzelement äußere Kräfte über eine aussenliegende Wandung aufnimmt und insbesondere
über den Dämpfungsbereich weiterleitet bzw. abstützt.
4. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kammersystem eine erste Stufe bildet mittels einer teilkreisförmig angeordneten
Aussenwandung und vorzugsweise einem Abschnitt des Passformelements eine offene oder
geschlossene Kammer bildet.
5. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Stufe des Dämpfungsbereiches ein Pufferelement aufweist, welches aus einer
Gruppe ausgewählt wird, welche beispielsweise ein Rundstab, eine Lamelle, ein Steg,
ein Pfeiler, eine Stütze, alle Formen mit Bewegungsfreiheit in wenigstens einer Dimension,
Kombinationen hiervon und dergleichen aufweist.
6. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die elastische Dämpfungsvorrichtung wenigstens teilweise aus einem Material hergestellt
wird, das aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche duro-und thermoplastische Kunststoff
und insbesondere Polyphenylensulfid, Polypropylen, Poly-1-buten, Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, Polymethyl-metaacrylat, Polyacrylnitril, Polystyrol, Polysulfon,
Polyacetal, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, lonomere, Fluorkunststoff, Polyethylen,
Polyamid, insbesondere ein teilaromatisches Polyamid, Polycarbonat, Polyester, Polyphenylenoxid,
Polysulfon, Polyvinylacetal, Polyurethan, und chlorierter Polyether, Zellulosenitrat,
Zelluloseacetat, Zelluloseether, Phenol-Harz, Harnstoff-Harz, Thioharnstoff-Harz,
Melamin-Harz, Alkylharz, Allylharz, Silicon, Polyimid, Polybenzimidazol, Epoxidharz,
Casein-Kunststoff, vernetztes Polyurthan, ungesättigtes Polyesterharz und insbesondere
bisphenol-a-freie Kunststoffe, Kombinationen hiervon und dergleichen umfasst.
7. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die elastische Dämpfungsvorrichtung mit antiseptisch und/ oder antimikrobiell wirkenden
Oberflächen ausgeführt ist.
8. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß dem vorherigen Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die antiseptisch und/ oder antimikrobiell wirkende Oberfläche der elastischen Dämpfungsvorrichtung
wenigstens ein keimtötendes Material aufweist, das aus einer Gruppe ausgewählt wird,
welche hochporöses Silber, ionenfrei hergestelltes Silber, Silberverbindungen und
insbesondere MicroSilber und hochporöses Kupfer, ionenfrei hergestelltes Kupfer, Kupferverbindungen
und insbesondere MicroKupfer, Metallionen freisetzende Verbindungen, bakterientötende
und/oder virentötende und/oder pilztötende Biozidprodukte oder ―systeme, Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol
auf der Basis von thermoplastischen Elastomeren, Kombinationen hiervon und dergleichen
umfasst.
9. Elastische Dämpfungsvorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die elastische Dämpfungsvorrichtung wenigstens teilweise rutschmindernde Materialeigenschaften
und/ oder Oberflächeneigenschaften wie beispielsweise Noppung, Perforation, Rasterung,
Rillung, Riffelung, Aufrauhung und Kombinationen hiervon und dergleichen umfasst.
10. Verwendung der elastischen Dämpfungsvorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
im täglichen Gebrauch insbesondere als Abdeckelement, Schutzecke, Eckenummantelung,
Winkelschutz, Zackenschutz, Zinkenverkleidung, Spitzenabdeckung, Türstopper, Möbelecke,
Möbelpolsterung, Kantenschutzwinkel, Kantenreiter, Kantenschutzmantel, Kombinationen
hiervon und dergleichen, eingesetzt wird.