[0001] Die Erfindung betrifft eine Finishvorrichtung zur finishenden Bearbeitung von rotationssymmetrischen
Werkstückoberflächen, mit einer Finishbandführung, die einen Führungskörper zur Führung
eines Finishbands aufweist, wobei der Führungskörper eine schalenförmige Führungsfläche
umfasst, entlang welcher das Finishband zwischen einem Finishband-Einführende und
einem Finishband-Ausführende führbar oder geführt ist, wobei die Führungsfläche in
radialer Richtung federelastisch gelagert ist.
[0002] Aus der
DE 38 13 484 A1 ist eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung der Hubzapfen von Kurbelwellen bekannt,
mit einer Halbschale zur Führung eines Honbandes, welches an in Umfangsrichtung voneinander
getrennten Segmenten einer Führungsfläche geführt ist. Aus der
EP 0 781 627 A1 ist eine Bearbeitungsschale in Form eines Dehnspannschuhs bekannt, welcher einen
mit einem Druckmedium angefüllten Hohlraum aufweist.
[0003] Die genannten Vorrichtungen ermöglichen eine zumindest teilweise Kompensation von
Sollmaßabweichungen eines zu bearbeitenden Werkstücks. Im Vergleich zu ebenfalls bekannten,
starren Führungskörpern werden auch bessere Rundlaufwerte erzeugt.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Finishvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass sie eine besonders gute Anpassung
an die Form eines Werkstücks erlaubt und besonders gute Rundlaufwerte erzeugt.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Finishvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass zumindest über einen Teil der Breite der Führungsfläche diese
sich in Umfangsrichtung gesehen ohne Unterbrechung zwischen dem Finishband-Einführende
und dem Finishband-Ausführende erstreckt und federelastisch gelagert ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Finishvorrichtung erstreckt sich die Führungsfläche in
Umfangsrichtung gesehen ohne Unterbrechung zwischen dem Finishband-Einführende und
dem Finishband-Ausführende. In diesem Bereich ist das Finishband zumindest über einen
Teil der Breite der Führungsfläche von der Führungsfläche geführt, so dass diese,
anders als bei der
DE 38 13 484 A1, nicht in einzelne Segmente unterteilt ist. Hierdurch wird eine Verbesserung der
Rundlaufwerte erzielt. Darüber hinaus ist die Führungsfläche in Umfangsrichtung gesehen
entlang ihres gesamten Verlaufs zwischen dem Finishband-Einführende und dem Finishband-Ausführende
in radialer Richtung federelastisch gelagert. Dies schließt eine federelastische Lagerung
eines endseitigen Führungsflächenabschnitts ein, welcher, anders als bei der
EP 0 781 627 A1, ebenfalls in radialer Richtung federelastisch gelagert ist. Bei der aus der
EP 0 781 627 A1 beschriebenen Lagerung ist es zum Abschluss des Hohlraums im Bereich der endseitigen
und auch der seitlichen Führungsflächenabschnitte erforderlich, eine stabile Wandung
vorzusehen, welche eine in radialer Richtung wirksame federelastische Lagerung verhindert.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Finishvorrichtung geht eine Verformung oder Verlagerung
in radialer Richtung eines endseitigen Führungsflächenabschnitts mit einer entgegengesetzt
gerichteten Verformung oder Verlagerung eines mittigen Führungsflächenabschnitts einher.
Dies ermöglicht eine besonders gute Anpassbarkeit der Führungsfläche auch an Werkstücke
mit zu großen oder zu kleinen Durchmessern. Dabei werden infolge der Verformbarkeit
der durchgängigen Führungsfläche sehr gute Rundlaufwerte erzielt.
[0008] Eine besonders gute Anpassbarkeit der Führungsfläche ergibt sich, wenn der Führungskörper
aus einem federelastischen Material hergestellt ist.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zur federelastischen
Lagerung der Führungsfläche in dem Führungskörper mindestens ein sich in Umfangsrichtung
erstreckender Schlitz vorgesehen ist. Dieser erstreckt sich in vorteilhafter Weise
über die gesamte Breite des Führungskörpers.
[0010] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn ein erster Schlitz vorgesehen ist, der von
der Führungsfläche nach radial außen gesehen zu der Führungsfläche benachbart angeordnet
ist und in Umfangsrichtung gesehen an beiden Schlitzenden geschlossen ist. Der erste
Schlitz erstreckt sich also nicht bis hin zu dem Finishband-Einführende und dem Finishband-Ausführende,
sondern ist zu diesen Enden beabstandet.
[0011] Ein besonders gutes Verformungsverhalten der Führungsfläche ergibt sich, wenn ein
zweiter Schlitz vorgesehen ist, der in radialer Richtung nach außen weiter von der
Führungsfläche beabstandet ist als der erste Schlitz, wobei der zweite Schlitz an
einem seiner Schlitzenden randoffen und an dem entgegengesetzten Schlitzende geschlossen
ist. Der zweite Schlitz ist also im Bereich des Finishband-Einführendes oder des Finishband-Ausführendes
offen, sodass ein endseitiger Führungsflächenabschnitt der Führungsfläche durch Veränderung
der Schlitzgeometrie des zweiten Schlitzes verform- oder verlagerbar ist.
[0012] Eine weitere Optimierung des Verformungsverhaltens der Führungsfläche ergibt sich,
wenn der zweite Schlitz in Umfangsrichtung gesehen entlang eines Teils seines Verlaufs
mit dem ersten Schlitz überlappt. Hierdurch wird erreicht, dass eine Verformbarkeit
oder Verlagerbarkeit eines endseitigen Führungsflächenabschnitts auch mit einer Veränderung
der Schlitzgeometrie des ersten Schlitzes einhergeht, so dass sich zu dem endseitigen
Führungsflächenabschnitt benachbarte, insbesondere mittige Führungsflächenabschnitte,
entgegengesetzt verformen oder verlagern können.
[0013] Vorzugsweise ist ein dritter Schlitz vorgesehen, der in radialer Richtung nach außen
weiter von der Führungsfläche beabstandet ist als der erste Schlitz, wobei der dritte
Schlitz an einem seiner Schlitzenden randoffen und an dem entgegengesetzten Schlitzende
geschlossen ist. Auch hierbei ist vorteilhaft, wenn sich der dritte Schlitz in Umfangsrichtung
gesehen entlang eines Teils seines Verlaufs mit dem ersten Schlitz überlappt.
[0014] Wenn sowohl ein zweiter als auch ein dritter Schlitz vorgesehen ist, können voneinander
abgewandte, endseitige Führungsflächenabschnitte in besonders einfacher Art und Weise
in radialer Richtung federelastisch gelagert werden. Dies gilt insbesondere, wenn
die randoffenen Schlitzenden des zweiten Schlitzes und des dritten Schlitzes voneinander
abgewandt angeordnet sind.
[0015] Bevorzugt ist es, wenn der zweite Schlitz und der dritte Schlitz denselben radialen
Abstand zu der Führungsfläche aufweisen, so dass ein in Umfangsrichtung gleichmäßiges
Verformungsverhalten der Führungsfläche erreicht wird.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein zusätzliches
Federelement vorgesehen, welches in mindestens einem der Schlitze angeordnet ist.
Mit einem solchen Federelement kann die Federhärte der federelastischen Lagerung besonders
genau vorgegeben werden. Hierbei wird dem Verformungswiderstand des Führungskörpers
eine Federkraft überlagert, welche durch die Vorspannung und Wahl der Federrate des
Federelements bestimmt ist. Durch Austausch eines solchen Federelements kann somit
ein Führungskörper mit einer in radialer Richtung variablen Federhärte geschaffen
werden.
[0017] Bevorzugt ist, wenn das Federelement in einem Aufnahmeraum aufgenommen ist, der an
eine Schlitzbegrenzung eines Schlitzes angrenzt und dessen Querschnitt im Vergleich
zu einem Schlitzquerschnitt erweitert ist. Dies ermöglicht eine einfache und zuverlässige
Lagerung eines Federelements.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, wenn in der Führungsfläche mindestens eine sich über
einen Teil der Breite der Führungsfläche erstreckende Durchbrechung vorgesehen ist.
Die Durchbrechung kann in Form einer taschenförmigen Ausnehmung in dem Führungskörper
oder in Form einer nach radial außen offenen Materialaussparung gebildet sein. Die
Durchbrechung ermöglicht es, einen auf ein Finishband wirkenden Anpressdruck über
die Breite der Führungsfläche verteilt zu variieren. Hierdurch ist es insbesondere
möglich, ballige Werkstückoberflächen zu erzeugen, beispielsweise für Mittel- oder
Hublager einer Kurbelwelle.
[0019] Vorzugsweise ist die Durchbrechung bezogen auf die Breite der Führungsfläche zentriert
angeordnet, so dass eine in Querrichtung symmetrische Geometrie erzeugt werden kann.
Außerdem wird ein seitliches Auswandern des Finishbandes verhindert.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0021] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Finishvorrichtung mit einem schematisch
dargestellten Führungskörper;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Führungskörpers gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Führungskörpers gemäß Figur 1;
- Figur 4
- eine Vorderansicht des Führungskörpers gemäß Figur 1; und
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Führungskörpers gemäß Figur 1 längs einer in Figur 4 mit V-V
markierten Schnittlinie.
[0022] Eine Ausführungsform einer Finishvorrichtung ist in Figur 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. Die Finishvorrichtung 10 umfast eine Zange 12 mit einem ersten Arm
14 und einem zweiten Arm 16. Die Arme 14 und 16 sind schwenkbar gelagert, so dass
sie in Richtung auf ein rotationssymmetrisches Werkstück 18 zugestellt werden können
(wie in Figur 1 dargestellt).
[0023] Bei dem Werkstück 18 handelt es sich beispielsweise um eine Kurbelwelle, deren Mittellager
oder Hublager finishend bearbeitet werden sollen.
[0024] Die Finishvorrichtung 10 umfasst ferner ein Finishband 22, welches in Figur 1 strichpunktiert
dargestellt ist. Das Finishband 22 wird von einem Finishbandvorrat 24 bereitgestellt,
in radialer Richtung auf das Werkstück 18 zugeführt und im Bereich eines Finishband-Einführendes
26 mit einer zylindrischen Werkstückoberfläche 28 des Werkstücks 18 in Kontakt gebracht.
Das Finishband 22 ist ausgehend von dem Finishband-Einführende 26 zwischen einem Führungskörper
30 und der Werkstückoberfläche 28 bis hin zu einem Finishband-Ausführende 32 geführt.
Im Bereich des Finishband-Ausführendes 32 wird das Finishband von der Werkstückoberfläche
28 nach radial außen von dem Werkstück 18 weggeführt.
[0025] In seinem weiteren Verlauf ist das Finishband 22 mittels Umlenkrollen 34 und 36 geführt
und mit Hilfe einer Spanneinrichtung 38 gespannt. Die Spanneinrichtung 38 weist ein
auf das Finishband 22 wirkendes Spannelement 40 auf, welches gleichzeitig als Umlenkelement
dient. Die Spanneinrichtung 38 ist fest mit dem ersten Arm 14 der Zange 12 verbunden.
[0026] Der in Figur 1 nur schematisch dargestellte Führungskörper 30 ist an einem Führungskörperhalter
42 fixiert, insbesondere mittels zwei Befestigungselementen 44 und 46, welche mit
dem Führungskörper 30 verschraubbar sind. Der Führungskörperhalter 42 weist eine dem
Führungskörper 30 zugewandte Fläche 48 auf, welche der Form des Führungskörpers 30
entsprechend konkav gekrümmt ist. Der Führungskörperhalter 42 ist an dem ersten Arm
14 fixiert, insbesondere mittels einer Verschraubung 50.
[0027] Während der finishenden Bearbeitung des Werkstücks 18 wird dieses mittels einer (nicht
dargestellten) Antriebseinrichtung um die Werkstückachse 20 rotatorisch angetrieben.
Hierbei kann das Finishband 22 feststehen, oder es wird zur Erhöhung der Schnittgeschwindigkeit
während der Bearbeitung der Werkstückoberfläche 28 in einer Vorschubrichtung 52 bewegt.
Während der Bearbeitung des Werkstücks 18 kann bei Bedarf mittels einer Messeinrichtung
54, welche an dem zweiten Arm 16 befestigt ist, eine Messung des Durchmessers und/oder
des Rundlaufs des Werkstücks 18 durchgeführt werden.
[0028] Der Aufbau des Führungskörpers 30 wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren
2 bis 5 beschrieben.
[0029] Der Führungskörper 30 weist zur Führung des Finishbands 22 eine schalenförmige Führungsfläche
56 auf, welche sich zwischen dem Finishband-Einführende 26 und dem Finishband-Ausführende
32 erstreckt. Im Bereich des Finishband-Einführendes 26 geht die Führungsfläche 56
kontinuierlich in eine Finishband-Einführfläche 58 über. Im Bereich des Finishband-Ausführendes
32 geht die Führungsfläche 56 kontinuierlich in eine Finishband-Ausführfläche 60 über.
Die Führungsfläche 56 weist parallel zu einer Breitenrichtung 62 eine Breite 64 auf
(vgl. Figur 4). An eine erste Seitenfläche 66 und an eine zweite Seitenfläche 68 angrenzend
weist die Führungsfläche 56 Teile 70 und 72 auf, in welchen die Führungsfläche 56
in Umfangsrichtung gesehen zwischen der Einführfläche 58 und der Ausführfläche 60
durchgängig ist und keine Unterbrechung aufweist.
[0030] Die Führungsfläche 56 weist einen Krümmungsmittelpunkt 74 auf, vgl. Figur 3. Die
Führungsfläche 56 ist in ihrem gesamten Verlauf zwischen der Einführfläche 58 und
der Ausführfläche 60 in einer bezogen auf den Krümmungsmittelpunkt 74 radialen Richtung
76 federelastisch gelagert.
[0031] Der Führungskörper 30 erstreckt sich bezogen auf den Krümmungsmittelpunkt 74 über
einen Winkel 78, welcher vorzugsweise größer als 90° und kleiner als 180° ist, insbesondere
zwischen ungefähr 110° und ungefähr 160° beträgt.
[0032] Der Führungskörper 30 ist insbesondere einstückig ausgebildet und weist verschiedene
Führungskörperabschnitte auf. Ein erster Führungskörperabschnitt 80 bildet an seiner
Außenfläche die Führungsfläche 56. Der erste Führungskörperabschnitt 80 ist nach radial
außen durch einen ersten Schlitz 82 begrenzt, welcher sich über die gesamte Breite
64 des Führungskörpers 30 erstreckt. Der erste Schlitz 82 erstreckt sich in Umfangsrichtung
zwischen einem ersten Schlitzende 84 und einem zweiten Schlitzende 86. Die Schlitzenden
84 und 86 sind geschlossen. Das erste Schlitzende 84 ist zu dem Finishband-Einführende
26 beabstandet. Das zweite Schlitzende 86 ist zu dem Finishband-Ausführende 32 beabstandet.
[0033] Der Führungskörper 30 umfasst ferner einen zweiten Schlitz 88 und einen dritten Schlitz
90, welche sich über die gesamte Breite 64 des Führungskörpers 30 erstrecken. Der
zweite Schlitz 88 erstreckt sich ausgehend von einem geschlossenen Schlitzende 92
in Richtung auf das Finishband-Einführende 26 und ist an seinem dem Schlitzende 92
abgewandten Schlitzende 94 randoffen.
[0034] Der dritte Schlitz 90 erstreckt sich zwischen einem geschlossenen Schlitzende 96
und einem randoffenen Schlitzende 98, welches im Bereich des Finishband-Ausführendes
32 vorgesehen ist.
[0035] Der zweite Schlitz 88 und der dritte Schlitz 90 erstrecken sich koaxial zu dem ersten
Schlitz 82. Der zweite Schlitz 88 und der dritte Schlitz 90 sind bezogen auf den ersten
Schlitz 82 radial weiter außen angeordnet und weisen denselben radialen Abstand zu
dem ersten Schlitz 82 auf. Die geschlossenen Schlitzenden 92 und 96 des zweiten Schlitzes
88 bzw. des dritten Schlitzes 90 sind einander zugewandt und voneinander beabstandet.
[0036] Der erste Schlitz 82 und der zweite Schlitz 88 sind in Umfangsrichtung einander überlappend
angeordnet, und zwar in einem Teilbereich 100, welcher in Umfangsrichtung gesehen
von dem Finishband-Einführende 26 und von einem zentralen Abschnitt 102 des Führungskörpers
30 beabstandet ist. In entsprechender Weise überlappen sich der erste Schlitz 82 und
der dritte Schlitz 90 in einem Teilbereich 104, welcher von dem Finishband-Ausführende
32 und dem zentralen Abschnitt 102 beabstandet ist.
[0037] Der zwischen dem ersten Schlitz 82 und dem zweiten Schlitz 88 bzw. dritten Schlitz
90 angeordnete zweite Führungskörperabschnitt ist mit 106 bezeichnet. Ferner weist
der Führungskörper 30 einen dritten Führungskörperabschnitt 108 auf, welcher sich
zwischen dem zweiten Schlitz 88 und dem dritten Schlitz 90 einerseits und einer der
Führungsfläche 56 abgewandten Außenfläche 110 des Führungskörpers 30 andererseits
erstreckt.
[0038] Zur Befestigung des Führungskörpers 30 weist dieser zwei sich in radialer Richtung
erstreckende Bohrungen 112 auf (vergleiche Figuren 4 und 5), welche vorzugsweise mit
einem Innengewinde zur Verschraubung mit den Befestigungselementen 44 bzw. 46 versehen
sind.
[0039] Die Führungsfläche 56 weist eine Mehrzahl von Durchbrechungen auf, welche sich über
einen Teil der Breite 64 der Führungsfläche 56 erstrecken. Eine erste Durchbrechung
114 ist im Bereich eines mittigen Führungsflächenabschnitts 116 angeordnet. Die Durchbrechung
114 ist insbesondere in Form einer Aussparung des ersten Führungskörperabschnitts
80 ausgebildet. Die Durchbrechung 114 verjüngt sich in Richtung auf das Finishband-Einführende
26 und in Richtung auf das Finishband-Ausführende 32. Insbesondere ist die Durchbrechung
114 in der Draufsicht rautenförmig.
[0040] An den mittigen Führungsflächenabschnitt 116 anschließend weist die Führungsfläche
56 einen ersten endseitigen Führungsflächenabschnitt 118 und einen zweiten endseitigen
Führungsflächenabschnitt 120 auf. Auch im Bereich dieser Führungsflächenabschnitte
118, 120 ist die Führungsfläche 56 durchbrochen, nämlich mittels einer zweiten Durchbrechung
122 und mittels einer dritten Durchbrechung 130.
[0041] Die Durchbrechungen 122 und 130 verjüngen sich jeweils in Richtung auf die erste
Durchbrechung 114. Insbesondere sind die Durchbrechungen 122 und 130 in der Draufsicht
in etwa dreieckförmig.
[0042] Der Führungskörper 30 weist ferner benachbart zu dem Finishband-Einführende 26 bzw.
dem Finishband-Ausführende 32 angeordnete Aufnahmeräume 132 auf. Diese sind im Profil
zylindrisch und grenzen mit ihren teilzylindrischen Begrenzungsflächen an den Begrenzungsflächen
des zweiten Schlitzes 88 bzw. des dritten Schlitzes 90 an. Die Aufnahmeräume 132 dienen
zur Aufnahme eines Federelements 134, welches in Figur 3 schematisch dargestellt ist.
Bei dem Federelement 134 handelt es sich beispielsweise um eine Spiralfeder, welche
den ersten Führungskörperabschnitt 80 und den dritten Führungskörperabschnitt 108
in zueinander entgegengesetzten radialen Richtungen mit einer Federkraft beaufschlägt.
[0043] Der Führungskörper 30 ermöglicht eine besonders gute Anpassung des Verlaufs des Finishbands
22 an den Verlauf der Werkstückoberfläche 28. Die endseitigen Führungsflächenabschnitte
118 und 120 sind durch die randoffene Ausbildung der Schlitzenden 94 und 98 in radialer
Richtung federelastisch gelagert. Eine Verformung oder Verlagerung der endseitigen
Führungsflächenabschnitte 118 oder 120 bewirkt eine hierzu in radialer Richtung entgegengesetzt
gerichtete Verformung oder Verlagerung des mittigen Führungsflächenabschnitts 116.
Dies wird insbesondere erreicht durch den alternierenden Wechsel der in Umfangsrichtung
einander überlappenden Anordnung der Schlitze 82, 88 und 90 (in den Teilbereiche 100
und 104) und der einander nicht überlappenden Anordnung der Schlitze 82, 88 und 90
(in den übrigen Teilbereichen).
[0044] In entsprechender Weise führt eine Verlagerung oder Verformung des mittigen Führungsflächenabschnitts
116 zu einer in radialer Richtung entgegengesetzten Verlagerung oder Verformung der
endseitigen Führungsflächenabschnitte 118 und 120.
[0045] Die beschriebene Geometrie der Durchbrechungen 114, 122 und 130 ermöglicht es darüber
hinaus, die Werkstückoberfläche 28 von einer Zylinderform abweichend ballig zu finishen.
[0046] Insgesamt ermöglicht es der Führungskörper 30, die Führungsfläche 56 vollflächig
an die Werkstückoberfläche 28 anzulegen, wobei der Durchmesser des Werkstücks 18 innerhalb
einer vergleichsweise großen Bandbreite schwanken darf. Somit können unerwünschte
Linienberührungen zwischen der Führungsfläche 56 und der Werkstückoberfläche 28 vermieden
werden. Somit wird eine Verbesserung des Rundlaufs des Werkstücks 18 erreicht. Während
der Bearbeitung des Werkstücks passt sich die Führungsfläche 56 in ihrem Verlauf der
Werkstückoberfläche 28 an, welche während der Bearbeitung durch die abrasive Wirkung
des Finishbandes 22 in ihrem Durchmesser verkleinert wird. Dabei ermöglichen es die
Durchbrechungen 114, 122 und 130, eine von einer zylindrischen Form abweichende Werkstückgeometrie
herzustellen, da das Finishband 22 im Bereich der Durchbrechungen mit einem geringeren
Anpressdruck gegen die Werkstückoberfläche 28 gedrückt wird.
[0047] Die erfindungsgemäße Finishvorrichtung 10 ermöglicht außerdem eine Kompensation von
Dickenschwankungen des
[0048] Finishbands 22. Zur weiteren Beeinflussung der in radialer Richtung federelastischen
Lagerung der Führungsfläche 56 können Federelemente 134 verwendet werden. Eine weitere
Anpassung kann durch die Wahl des Werkstoffs des Führungskörpers 30 erreicht werden,
welcher beispielsweise aus einem Federstahl hergestellt ist.
1. Finishvorrichtung (10) zur finishenden Bearbeitung von rotationssymmetrischen Werkstückoberflächen,
mit einer Finishbandführung, die einen Führungskörper (30) zur Führung eines Finishbands
(22) aufweist, wobei der Führungskörper eine schalenförmige Führungsfläche (56) umfasst,
entlang welcher das Finishband (22) zwischen einem Finishband-Einführende (26) und
einem Finishband-Ausführende (32) führbar oder geführt ist, wobei die Führungsfläche
(56) in radialer Richtung federelastisch gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest über einen Teil (70, 72) der Breite (64) der Führungsfläche (56) diese
sich in Umfangsrichtung gesehen ohne Unterbrechung zwischen dem Finishband-Einführende
(26) und dem Finishband-Ausführende (32) erstreckt und federelastisch gelagert ist.
2. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (30) aus einem federelastischen Material hergestellt ist.
3. Finishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur federelastischen Lagerung der Führungsfläche (56) in dem Führungskörper (30)
mindestens ein sich in Umfangsrichtung erstreckender Schlitz (82, 88, 90) vorgesehen
ist.
4. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen ersten Schlitz (82), der von der Führungsfläche (56) nach radial außen gesehen
zu der Führungsfläche (56) benachbart angeordnet ist und in
Umfangsrichtung gesehen an beiden Schlitzenden (84, 86) geschlossen ist.
5. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen zweiten Schlitz (88), der in radialer Richtung nach außen weiter von der Führungsfläche
(56) beabstandet ist als der erste Schlitz (82), wobei der zweite Schlitz (88) an
einem seiner Schlitzenden (94) randoffen und an dem entgegensetzten Schlitzende (92)
geschlossen ist.
6. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zweite Schlitz (88) in Umfangsrichtung gesehen entlang eines Teils (100)
seines Verlaufs mit dem ersten Schlitz (82) überlappt.
7. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch gekennzeichnet durch einen dritten Schlitz (90), der in radialer Richtung nach außen weiter von der Führungsfläche
(56) beabstandet ist als der erste Schlitz (82), wobei der dritte Schlitz (90) an
einem seiner Schlitzenden (98) randoffen und an dem entgegensetzten Schlitzende (96)
geschlossen ist.
8. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der dritte Schlitz (90) in Umfangsrichtung gesehen entlang eines Teils (104)
seines Verlaufs mit dem ersten Schlitz (82) überlappt.
9. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die randoffenen Schlitzenden (94, 98) des zweiten Schlitzes (88) und des dritten
Schlitzes (90) voneinander abgewandt angeordnet sind.
10. Finishvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schlitz (88) und der dritte Schlitz (90) denselben radialen Abstand zu
der Führungsfläche (56) aufweisen.
11. Finishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein zusätzliches Federelement (134), welches in mindestens einem der Schlitze
(82, 88, 90) angeordnet ist.
12. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (134) in einem Aufnahmeraum (132) aufgenommen ist, der an eine Schlitzbegrenzung
eines Schlitzes (82, 88, 90) angrenzt und dessen Querschnitt im Vergleich zu einem
Schlitzquerschnitt erweitert ist.
13. Finishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsfläche (56) mindestens eine sich über einen Teil der Breite der Führungsfläche
(56) erstreckende Durchbrechung (114, 122, 130) vorgesehen ist.
14. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechung (114, 122, 130) bezogen auf die Breite (64) der Führungsfläche
(56) zentriert angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Finishvorrichtung (10) zur finishenden Bearbeitung von rotationssymmetrischen Werkstückoberflächen,
mit einer Finishbandführung, die einen Führungskörper (30) zur Führung eines Finishbands
(22) aufweist, wobei der Führungskörper eine schalenförmige Führungsfläche (56) umfasst,
entlang welcher das Finishband (22) zwischen einem Finishband-Einführende (26) und
einem Finishband-Ausführende (32) führbar oder geführt ist, wobei die Führungsfläche
(56) in radialer Richtung federelastisch gelagert ist, wobei zumindest über einen
Teil (70, 72) der Breite (64) der Führungsfläche (56) diese sich in Umfangsrichtung
gesehen ohne Unterbrechung zwischen dem Finishband-Einführende (26) und dem Finishband-Ausführende
(32) erstreckt und federelastisch gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur federelastischen Lagerung der Führungsfläche (56) in dem Führungskörper (30)
mindestens ein sich in Umfangsrichtung erstreckender erster Schlitz (82, 88, 90) vorgesehen
ist, der von der Führungsfläche (56) nach radial außen gesehen zu der Führungsfläche
(56) benachbart angeordnet ist und in Umfangsrichtung gesehen an beiden Schlitzenden
(84, 86) geschlossen ist.
2. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (30) aus einem federelastischen Material hergestellt ist.
3. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zweiten Schlitz (88), der in radialer Richtung nach außen weiter von der Führungsfläche
(56) beabstandet ist als der erste Schlitz (82), wobei der zweite Schlitz (88) an
einem seiner Schlitzenden (94) randoffen und an dem entgegensetzten Schlitzende (92)
geschlossen ist.
4. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zweite Schlitz (88) in Umfangsrichtung gesehen entlang eines Teils (100)
seines Verlaufs mit dem ersten Schlitz (82) überlappt.
5. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch gekennzeichnet durch einen dritten Schlitz (90), der in radialer Richtung nach außen weiter von der Führungsfläche
(56) beabstandet ist als der erste Schlitz (82), wobei der dritte Schlitz (90) an
einem seiner Schlitzenden (98) randoffen und an dem entgegensetzten Schlitzende (96)
geschlossen ist.
6. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der dritte Schlitz (90) in Umfangsrichtung gesehen entlang eines Teils (104)
seines Verlaufs mit dem ersten Schlitz (82) überlappt.
7. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die randoffenen Schlitzenden (94, 98) des zweiten Schlitzes (88) und des dritten
Schlitzes (90) voneinander abgewandt angeordnet sind.
8. Finishvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schlitz (88) und der dritte Schlitz (90) denselben radialen Abstand zu
der Führungsfläche (56) aufweisen.
9. Finishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein zusätzliches Federelement (134), welches in mindestens einem der Schlitze
(82, 88, 90) angeordnet ist.
10. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (134) in einem Aufnahmeraum (132) aufgenommen ist, der an eine Schlitzbegrenzung
eines Schlitzes (82, 88, 90) angrenzt und dessen Querschnitt im Vergleich zu einem
Schlitzquerschnitt erweitert ist.
11. Finishvorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsfläche (56) mindestens eine sich über einen Teil der Breite der Führungsfläche
(56) erstreckende Durchbrechung (114, 122, 130) vorgesehen ist.
12. Finishvorrichtung (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechung (114, 122, 130) bezogen auf die Breite (64) der Führungsfläche
(56) zentriert angeordnet ist.