[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Bearbeiten von zusammendrückbaren
und aufschneidbaren Verpackungsgebinden, die *leer sind oder mit fließfähigem Inhalt
gefüllt sind, wobei die Vorrichtung mindestens eine mit Förderzinken besetzte, mittels
einer Antriebseinheit um eine Drehachse drehantreibbare Rotorwalze und eine der Rotorwalze
gegenüberliegende Leitfläche aufweist, wobei mittels Drehung der Rotorwalze die Verpackungsgebinde
zwischen der Rotorwalze und der Leitfläche hindurch gefördert und dabei geöffnet,
entleert, deformiert, verdichtet und gegebenenfalls auch bei Pfandgebinden entwertet
werden, wobei die Rotorwalze mehrere axial voneinander beabstandete Förderzinkenanordnungen
aufweist, wobei die Leitfläche den Förderzinkenanordnungen zugeordnete Schlitze aufweist
und wobei der Abstand zwischen der Rotorwalze und der Leitfläche verstellbar ist.
[0002] Die
DE 10 2007 021 097 A1 beschreibt unter anderem eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art. Die bekannte
Vorrichtung hat sich in ihrem Einsatz in der Praxis bewährt; es hat sich aber herausgestellt,
dass unter bestimmten Umständen und insbesondere bei bestimmten zu behandelnden Verpackungsgebinden
eine stärkere Deformierungs- und Verdichtungswirkung und eine stärkere Förderwirkung
der Rotorwalze im Zusammenwirken mit der Leitfläche wünschenswert sind.
[0003] Die
DE 10 2006 033 615 A1 zeigt eine Einheit zum Kompaktieren von Hohlkörpern, mit einer drehantreibbaren Zinkenwalze
und einem nicht angetriebenen Gegenlager mit Nuten für die Zinken. Das Gegenlager
kann eine Gegenplatte oder eine Gegenwalze sein und der Abstand zwischen der Zinkenwalzen
und dem Gegenlager kann veränderlich sein. Die Nuten im Gegenlager haben hier eine
fixe Tiefe.
[0004] Die
DE 38 12 915 A1 und die
DE 37 04 919 A1 zeigen jeweils eine Presse mit einem Zinkenrotor und mit einer zugeordneten Leitfläche,
hier als Pressenmantel bezeichnet. In der Leitfläche sind Rillen vorgesehen, in die
die Zinken des Zinkenrotors eintauchen. Die Leitfläche ist in ihrem Abstand von dem
Zinkenrotor veränderlich, konkret gegen eine Federkraft verschwenkbar. Jeweils nach
der Figur 1 dieser beiden Dokumente sind die Rillen nach radial außen geschlossen.
[0005] Die
DE 20 2006 015 038 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Brechen und Pressen von festen Abfallstoffen, mit einer
angetriebenen Rotorwalze mit Zinken und mit einer zugeordneten Leitfläche. Die Leitfläche
besteht hier aus parallelen Bodenstreben, zwischen denen Schlitze für die Zinken verlaufen.
Die Leitfläche ist dabei relativ zur Rotorwalze und zur übrigen Vorrichtung fest angeordnet.
[0006] Bei allen vorstehend genannten Vorrichtungen nach dem Stand der Technik sind nachteilig
die technischen Möglichkeiten zur Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche zu
bearbeitende Verpackungsgebinde mit unterschiedlichen Eigenschaften auf eine Verstellung
des Abstandes zwischen der Rotorwalze und der zugehörigen Leitfläche begrenzt oder,
wie bei der Vorrichtung nach der
DE 20 2006 015 038 U1, gar nicht vorhanden.
[0007] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, dass bei allen in der Praxis zu bearbeitenden, unterschiedliche Eigenschaften
aufweisenden Verpackungsgebinden eine starke Deformierungs- und Verdichtungswirkung
und eine gute Förderwirkung der Rotorwalze im Zusammenwirken mit der Leitfläche erzielt
werden.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in den Schlitzen je eine von der
Leitfläche entkoppelte Leitrippe radial außen von radial äußeren Spitzen der Förderzinken
angeordnet ist.
[0009] Wesentlich an der neuen Vorrichtung ist also, dass zusätzlich zu der Leitfläche mit
ihren Schlitzen in den Schlitzen von der Leitfläche entkoppelte Leitrippen angeordnet
sind, die mit den Förderzinken oder, bei unterschiedlich langen Förderzinken, zumindest
mit den längeren Förderzinken der Rotorwalze im Sinne einer Verstärkung und Verbesserung
der auf die Verpackungsgebinde ausgeübten Deformierungswirkung und des Eingriffs der
Förderzinken in die zu bearbeitenden Verpackungsgebinde zusammenwirken. Hierdurch
werden das Bearbeitungsergebnis im Sinne einer möglichst weitgehenden Deformation
und Kompression der Verpackungsgebinde und die Zuverlässigkeit und Verarbeitungskapazität
der Vorrichtung erhöht. Da der Abstand zwischen der Rotorwalze und der Leitfläche
verstellbar ist, kann die erzielte Deformierung und Komprimierung der Verpackungsgebinde
materialabhängig passend eingestellt werden. Weil die Leitrippen in den Schlitzen
von der Leitfläche entkoppelt sind, wird dabei das Zusammenwirken der Förderzinkenspitzen
mit den Leitrippen nicht negativ beeinflusst.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, dass die Leitrippen fest angeordnet
sind. In dieser Ausgestaltung werden die vorstehend beschriebenen Vorteile mit einem
besonders geringen technischen Aufwand erreicht.
[0011] Für eine gegebenenfalls vorgesehene spätere Weiterverwertung der bearbeiteten Verpackungsgebinde
ist es zur Vermeidung von schwer handhabbaren kleinen Gebindeteilen vorteilhaft, wenn
die Verpackungsgebinde zwar entleert und in ihrem Volumen so weit wie möglich reduziert
werden, ansonsten aber als zusammenhängendes Gebinde erhalten bleiben. Hierzu wird
vorgeschlagen, dass die Weite jedes Schlitzes in dessen Querrichtung gemessen um mindestens
das Zweifache der Materialstärke der zu bearbeitenden Verpackungsgebinde größer ist
als die in gleicher Richtung gemessene Dicke der Förderzinken in ihrem in die Schlitze
eingreifenden Bereich. Hiermit wird erreicht, dass die Förderzinken bei drehender
Rotorwalze die Verpackungsgebinde zuverlässig erfassen und unter Komprimierung zumindest
teilweise in die Schlitze hinein und durch diese hindurch ziehen, aber nicht zu unerwünschten
kleinen Partikeln zerschneiden. Gleichzeitig wird durch die angegebene Bemaßung ein
Klemmen der Förderzinken und der Verpackungsgebinde in den Schlitzen vermieden.
[0012] Um einen besonders wirksamen und zuverlässigen Eingriff der Förderzinken in die Verpackungsgebinde
zu gewährleisten, beträgt vorzugsweise ein minimaler Abstand zwischen den radial äußeren
Spitzen der Förderzinken und den in den Schlitzen der Leitfläche angeordneten Leitrippen
weniger als 5 mm, vorzugsweise weniger als 2 mm. Mit den angegebenen Maßen wird ein
intensiver Eingriff der Förderzinken in die Verpackungsgebinde bei der Drehung der
Rotorwalze erzielt, ohne dass es zu einem unerwünschten Zerstückeln der Gebinde kommt.
[0013] Zur Veränderung des Abstandes zwischen der Rotorwalze und der Leitfläche ist die
Leitfläche vorzugsweise um eine parallel zu der Drehachse der Rotorwalze verlaufende
Schwenkachse verschwenkbar. Hiermit wird eine technisch einfache Lagerung und Führung
der Leitfläche ermöglicht.
[0014] Bevorzugt ist dabei weiter vorgesehen, dass die Schwenkachse an der Einlaufseite
der Rotorwalze, von der her die Verpackungsgebinde der Rotorwalze zugeführt werden,
angeordnet ist. Der Abstand zwischen der Rotorwalze und der Leitfläche ist damit an
der Einlaufseite der Rotorwalze im Wesentlichen festgelegt, zweckmäßig auf ein Maß,
das ein sicheres Erfassen aller zu bearbeitenden Verpackungsgebinde durch die Rotorwalze
gewährleistet. Der in Förderrichtung der Verpackungsgebinde weiter hinten liegende
Teil der Leitfläche ist dann durch seine Verstellbarkeit in seinem Abstand zur Rotorwalze
nach Bedarf einstellbar.
[0015] In weiterer Ausgestaltung ist dazu bevorzugt eine von der Schwenkachse entfernte
Seite der Leitfläche mit einem Schwenkantrieb gekoppelt.
[0016] Der Schwenkantrieb ist vorzugsweise durch eine technisch einfache Exzenteranordnung
gebildet.
[0017] Konkret ist bevorzugt vorgesehen, dass die Exzenteranordnung des Schwenkantriebes
durch eine parallel zur Schwenkachse verlaufende, verdrehbare Exzenterwelle gebildet
ist, auf der die von der Schwenkachse entfernte Seite der Leitfläche aufliegt. Diese
Lösung hat ebenfalls den Vorteil einer besonderen technischen Einfachheit, weil die
zwischen der Rotorwalze und der Leitfläche hindurch geförderten Verpackungsgebinde
dafür sorgen, dass die Leitfläche in Anlage an der Exzenterwelle bleibt
[0018] Die Erfindung schlägt weiterhin vor, dass die Leitfläche aus mehreren parallel zueinander
angeordneten, gemeinsam in ihrem Abstand zur Rotorwalze verstellbaren Leitflächensegmenten
zusammengesetzt ist. In dieser Ausführung können einzelne Leitflächensegmente bei
Bedarf, insbesondere bei Beschädigung oder Verschleiß, ausgetauscht werden, ohne dass
dabei die komplette Leitfläche ersetzt werden muss.
[0019] Zur weiteren Förderung des guten Zusammenwirkens von Rotorwalze und Leitfläche ist
weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass die Leitfläche gebogen ist und über zumindest
einen in einer Gebindeförderrichtung gesehen mittleren Teil ihrer Länge konzentrisch
oder angenähert konzentrisch zur Rotorwalze verläuft.
[0020] Dadurch, dass vorzugsweise die Leitfläche in Gebindeförderrichtung gesehen vor und
hinter dem mittleren Teil ihrer Länge flach ausgebildet ist, wird ein erleichtertes
Einlaufen der zu bearbeitenden Verpackungsgebinde in den Bereich zwischen Rotorwalze
und Leitfläche erreicht, ebenso wie eine erleichterte Abgabe der bearbeiteten Verpackungsgebinde
nach dem Durchlaufen der Vorrichtung.
[0021] Während die zuvor beschriebene Ausführung der Leitfläche insbesondere für flachere
Verpackungsgebinde günstig ist, ist für eher kubische oder zylindrische Verpackungsgebinde
die Leitfläche bevorzugt so ausgeführt, dass sie in Gebindeförderrichtung gesehen
drei Abschnitte aufweist, wobei in einem ersten Abschnitt die Leitfläche radial außen
von den radial äußeren Spitzen der Förderzinken der Rotorwalze verläuft, wobei in
einem zweiten Abschnitt die Leitfläche in Richtung zur Drehachse der Rotorwalze abbiegt
und zwischen die Zinkenanordnungen der Rotorwalze läuft und wobei in einem dritten
Abschnitt die Leitfläche in eine sich von der Drehachse der Rotorwalze entfernende
Richtung abbiegt und aus den Zinkenanordnungen der Rotorwalze herausläuft. Hierdurch
wird bei bestimmten Verpackungsgebinden das Annahmeverhalten der Rotorwalze wesentlich
verbessert und die Verpackungsgebinde werden im ersten Abschnitt durch die Zinken
der Rotorwalze flüssiger in den zwischen der Rotorwalze und den Leitrippen verlaufenden
Förderkanal hineingefördert. Die Leitfläche verengt im zweiten Abschnitt diesen Förderkanal
im weiteren Verlauf zum Verdichten der Verpackungsgebinde erst dann, wenn diese fest
von den Förderzinken erfasst sind.
[0022] Bevorzugt verläuft dabei die Leitfläche im ersten Abschnitt gebogen und im Wesentlichen
konzentrisch zu den radial äußeren Spitzen der Förderzinken der Rotorwalze, da hiermit
ein Erfassen der zu verarbeitenden Verpackungsgebinde durch die Förderzinken der Rotorwalze
begünstigt wird.
[0023] Damit die Verpackungsgebinde bei ihrem Durchlauf durch die Vorrichtung zügig und
wirksam verdichtet werden, ist weiter vorgesehen, dass der Steigungswinkel der Leitfläche
in Richtung zur Drehachse der Rotorwalze in dem zweiten Abschnitt größer ist als der
Gefällewinkel der Leitfläche in Richtung von der Drehachse der Rotorwalze weg im dritten
Abschnitt. Der geringere Gefällewinkel erleichtert das Trennen der verdichteten Verpackungsgebinde
von der Rotorwalze und von deren Förderzinken.
[0024] Um den Fertigungsaufwand für die Leitfläche günstig zu halten, wird vorgeschlagen,
dass die Leitfläche im zweiten und dritten Abschnitt jeweils im Wesentlichen geradlinig
mit gerundeten Übergängen zwischen den Abschnitten verläuft.
[0025] Im Sinne einer gleichzeitig einfachen und stabilen Konstruktion der Rotorwalze ist
bevorzugt vorgesehen, dass die Förderzinken der Rotorwalze durch auf ein Mantelrohr
der Rotorwalze mit axialem Abstand voneinander verdrehfest aufgesetzte, radial außen
gezahnte oder gezackte Scheiben gebildet sind.
[0026] Eine diesbezügliche weitere Ausgestaltung schlägt vor, dass die Scheiben in Umfangsrichtung
gesehen mit unterschiedlichen, in Radialrichtung kürzeren Zinken und längeren Zinken
ausgebildet sind. Die längeren Zinken sorgen dabei insbesondere für die Förderung
der Verpackungsgebinde durch den Zwischenraum zwischen Leitfläche und Rotorwalze und
auch durch die Schlitze in der Leitfläche hindurch. Die kürzeren Zinken sorgen sowohl
für die Förderung der Verpackungsgebinde als auch für ein Ein- oder Durchstechen der
zu bearbeitenden Verpackungsgebinde, z.B. um Luft aus leeren, verschlossenen Gebinden
zu entlassen oder um noch gefüllte Gebinde zu entleeren.
[0027] Um die mechanische Beanspruchung der Rotorwalze in Grenzen zu halten, ohne die Zuverlässigkeit
ihrer Funktion zu beeinträchtigen, wird vorgeschlagen, dass an jeder Scheibe oder
einem Teil der Scheiben die Zahl der kürzeren Zinken größer ist als die Zahl der längeren
Zinken.
[0028] Eine einfache und sichere Handhabung der Vorrichtung für das Bedienungspersonal kann
dadurch erreicht werden, dass bevorzugt die Vorrichtung einen der Rotorwalze vorgeschalteten
Einfüllraum aufweist, in den die zu bearbeitenden Verpackungsgebinde einlegbar sind
und aus dem die Verpackungsgebinde der Rotorwalze zuführbar sind. Damit ist gewährleistet,
dass eine Bedienungsperson mit ihren Händen beim Zuführen von Verpackungsgebinden
nicht in die Nähe der gefährlichen Rotorwalze kommen kann.
[0029] Konkret wird dazu weiterhin vorgeschlagen, dass der Einfüllraum durch einen Kasten
gebildet ist, der oben und/oder an einer von der Rotorwalze abgewandten Seite eine
Einfüllöffnung zum Einlegen der zu bearbeitenden Verpackungsgebinde aufweist und der
an seiner der Rotorwalze zugewandten Seite offen ist.
[0030] Je nach Art und Eigenschaften der Verpackungsgebinde kann es vorkommen, dass diese
nicht zuverlässig selbsttätig von der Rotorwalze erfasst und weiter gefördert werden.
Für solche Fälle ist zweckmäßig im Einfüllraum eine antreibbare Fördereinrichtung
angeordnet, mit der in den Einfüllraum eingelegte Verpackungsgebinde der Rotorwalze
aktiv zuführbar sind.
[0031] Vorzugsweise ist die Fördereinrichtung durch einen Schieber gebildet, der im Einfüllraum
mittels eines Kurbeltriebes relativ zur Rotorwalze kolbenartig vor und zurück bewegbar
ist.
[0032] Um den Aufwand für den Antrieb der Fördereinrichtung niedrig zu halten, sind bevorzugt
die Rotorwalze und die Fördereinrichtung über ein Koppelgetriebe antriebsmäßig miteinander
gekoppelt. Auf diese Weise wird der Antrieb der Fördereinrichtung von dem für den
Antrieb der Rotorwalze ohnehin vorhandenen Antrieb mit übernommen.
[0033] Wie zuvor schon erwähnt, sollen die Zinken der Rotorwalze in die Verpackungsgebinde
einstechen oder diese durchstechen. Dies kann dazu führen, dass Verpackungsgebinde,
nachdem sie durch den Bereich zwischen Rotorwalze und Leitfläche gelaufen sind, auf
den Förderzinken stecken bleiben. Um dies zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass mindestens
eine mit den Förderzinken der Rotorwalze zusammenwirkende Abstreiferanordnung in Drehrichtung
der Rotorwalze gesehen hinter der Leitfläche oder in deren drittem Abschnitt angeordnet
ist.
[0034] Insbesondere aus Gründen einer einfachen und stabilen Konstruktion besteht die Abstreiferanordnung
bevorzugt aus einem Abstreiferkamm mit mehreren Abstand voneinander aufweisenden,
zwischen die Förderzinken der Rotorwalze ragenden Abstreifzinken.
[0035] Weiter ist vorgesehen, dass die Abstreifzinken der Abstreiferanordnung einen derart
gebogenen Verlauf relativ zur Rotorwalze aufweisen, dass radial innere Enden der Abstreifzinken
einen flachen Winkel zum Mantelrohr der Rotorwalze bilden und dass bei drehender Rotorwalze
die Förderzinken und die Abstreifzinken sich relativ zueinander unter einem Winkel
bewegen, der größer als 90° ist. Diese Gestaltung sorgt insbesondere dafür, dass sich
die bearbeiteten Verpackungsgebinde leicht von den Zinken lösen und die Verpackungsgebinde
nicht in Spalte zwischen Förderzinken und Abstreifzinken gezogen werden, was zu Störungen
und Schäden führen könnte.
[0036] Beim Öffnen und Komprimieren von ursprünglich noch mit fließfähigen Stoffen gefüllten
Verpackungsgebinden kommt es zu einem Austritt des fließfähigen Stoffes. Um den Stoff
geordnet abführen und entsorgen oder weiter verwenden zu können, ist vorgesehen, dass
unterhalb der Rotorwalze eine Auffangwanne, vorzugsweise mit einem Ableitungsrohranschluss,
angeordnet ist, wobei in der Auffangwanne bei einem Öffnen von gefüllten Verpackungsgebinden
austretende und abfließende fließfähige Stoffe, insbesondere Flüssigkeiten, auffangbar
sind.
[0037] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum mechanischen Bearbeiten von Verpackungsgebinden, in einer aufgeschnittenen
Darstellung in perspektivischer Seitenansicht,
- Figur 2
- die Vorrichtung aus Figur 1 in einem vertikalen Längsschnitt,
- Figur 3
- die Vorrichtung in einer perspektivischen Rückansicht,
- Figur 4
- die Vorrichtung in einer weiteren aufgeschnittenen Darstellung in einer perspektivischen
Frontalansicht,
- Figur 5
- die Vorrichtung wieder in einer aufgeschnittenen Darstellung in perspektivischer Seitenansicht
während einer Bearbeitung von Verpackungsgebinden, und
- Figur 6
- die Vorrichtung in einer geänderten Ausführung, in einem vertikalen Längsschnitt durch
einen Teil der Vorrichtung.
[0038] Wie die Figur 1 der Zeichnung zeigt, besitzt das dargestellte erste Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 1 einen tragenden Grundrahmen 10 mit unterseitigen Füßen 11. Im Hintergrund
ist ein nach oben aufragendes Seitenteil des Grundrahmens 10 sichtbar; ein zweites
Seitenteil befindet sich an der dem Betrachter zugewandten Seite der Vorrichtung 1,
ist aber in Figur 1 zur Sichtbarmachung der inneren Teile der Vorrichtung 1 weggelassen.
[0039] Die Vorrichtung 1 weist weiterhin eine Rotorwalze 2 auf, die um eine horizontale
Achse drehbar am Grundrahmen 10 gelagert ist. Die Rotorwalze 2 ist an ihrem Umfang
mit mehreren Anordnungen von Förderzinken 24, 24' unterschiedlicher radialer Länge
ausgebildet.
[0040] Unterhalb der Rotorwalze 2 ist eine Leitfläche 3 angeordnet, die hier aus mehreren
parallel zueinander angeordneten Leitflächensegmenten 3' besteht. Die Leitfläche 3
ist in ihrem Abstand von der Rotorwalze 2 mittels eines Schwenkantriebes 4 verstellbar.
Zwischen den einzelnen Leitflächensegmenten 3' sind Schlitze 31 ausgespart, in welche
die Zinken 24, 24' je nach eingestelltem Abstand der Leitfläche 3 von Rotorwalze 2
mehr oder weniger weit eintauchen.
[0041] In jedem Schlitz 31 ist eine in Figur 1 nicht sichtbare Leitrippe anordnet, wobei
die Leitrippen von der Leitfläche 3 und ihren Leitflächensegmenten 3' entkoppelt sind.
Die Leitrippen sind im Unterschied zur Leitfläche 3 fest angeordnet und weisen somit
einen konstanten, festgelegten Abstand zu den über sie hinwegdrehenden Zinken 24,
24' der Rotorwalze 2 auf, wie weiter unten anhand von Figur 4 noch erläutert wird.
[0042] Zum sicheren Zuführen von in der Vorrichtung 1 zu bearbeitenden Verpackungsgebinden
dient ein Einfüllraum 5, der hier durch einen im Wesentlichen geschlossenen Kasten
50 gebildet ist. An seiner von der Rotorwalze 2 abgewandten Seite hat der Kasten 50
eine Einfüllöffnung 51, durch welche zu bearbeitende Verpackungsgebinde eingelegt
oder eingeworfen werden können. Vor der Rotorwalze 2 befindet sich ein Boden 52 des
Einfüllraums 5, der eine Neigung in Richtung zur Leitfläche 3 aufweist. Somit sorgt
schon die Schwerkraft für eine Förderung der Verpackungsgebinde zur Rotorwalze 2.
[0043] Zusätzlich besitzt das dargestellte Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 in seinem
Einfüllraum 5 eine Fördereinrichtung 6. Die Fördereinrichtung 6 besteht hier aus einem
verschwenkbaren Schieber 60, der vor und zurück bewegbar ist.
[0044] An der in Figur 1 nach links weisenden Auslaufseite der Vorrichtung 1 befindet sich
eine Abstreiferanordnung 7, die in die Rotorwalze 2 eingreift und gegebenenfalls an
den Zinken 24, 24' sitzende Verpackungsgebinde von diesen abstreift.
[0045] In unteren Teil der Vorrichtung 1 befindet sich eine Auffangwanne 8, die zum Auffangen
von fließfähigen Stoffen, insbesondere Flüssigkeiten, dient, die bei einer Bearbeitung
von gefüllten Verpackungsgebinden aus diesen austreten. An einen mit der Auffangwanne
8 verbundenen Ableitungsanschluss 80, der rechts unten an der Vorrichtung 1 sichtbar
ist, kann ein Ableitungsrohr angeschlossen werden.
[0046] Figur 2 zeigt die Vorrichtung 1 aus Figur 1 in einem vertikalen Längsschnitt. Der
untere Teil des Grundrahmens 10 mit der Auffangwanne 8 ist dabei aus Übersichtlichkeitsgründen
weggelassen. Links oben in Figur 2 ist die Rotorwalze 2 erkennbar. Diese besteht aus
einer zentralen Welle 21, die um eine Drehachse 20 drehbar gelagert sowie durch einen
hier nicht sichtbaren Antrieb in Drehung versetzbar ist. Mit der Welle 21 ist ein
konzentrisches Mantelrohr 22 verbunden. Auf den Außenumfang des Mantelrohrs 22 sind
mit axialem Abstand voneinander mehrere Scheiben 23 verdrehfest aufgesetzt, beispielsweise
angeschweißt, die an ihrem Außenumfang mit den Förderzinken 24, 24' ausgestattet sind.
Dabei sind benachbarte Scheiben 23 jeweils um einen kleinen Winkelbetrag gegeneinander
verdreht, um die Zinken 24, 24' nicht gleichzeitig, sondern nacheinander zum Eingriff
mit zu bearbeitenden Verpackungsgebinden zu bringen und so den Antriebskraftbedarf
für die Rotorwalze 2 zu vergleichmäßigen. Die Drehrichtung der Rotorwalze 2 im Betrieb
der Vorrichtung 1 ist durch den Drehpfeil 20' dargestellt.
[0047] Unterhalb der Rotorwalze 2 befindet sich die Leitfläche 3, die aus den Leitflächensegmenten
3' zusammengesetzt ist. Die Leitfläche 3 ist um eine Schwenkachse 30 verschwenkbar,
die an der Einlaufseite der Rotorwalze 2 parallel zur Drehachse 20 der Rotorwalze
2 verläuft. Das von der Schwenkachse 30 entfernte, auslaufseitige Ende der Leitfläche
3 ist mit dem Schwenkantrieb 4 gekoppelt. Dieser besteht aus einer drehbaren Exzenterwelle
40, auf deren Oberseite die Leitfläche 3 aufliegt. Durch Verdrehen der Exzenterwelle
40 kann der Abstand zwischen der Leitfläche 3 und der Rotorwalze 2 bedarfsgerecht
verändert werden.
[0048] Zwischen den einzelnen Leitflächensegmenten 3' befinden sich die Schlitze 31, in
denen jeweils eine der Leitrippen 32 lagefest angeordnet ist. Der Verlauf der zur
Rotorwalze 2 weisenden Oberseite der Leitrippe 32 hinter dem ersten sichtbaren Leitflächensegmenten
3' ist in gestrichelten Linien angedeutet. Nach außen hin, das heißt in Figur 2 nach
links hin, sind die Leitrippen 32 und die Exzenterwelle 40 durch ein Schutzblech 33
abgedeckt, welches hier einstückig mit den Leitrippen 32 ausgeführt ist. Die Schlitze
31 haben dabei eine quer zu ihrer Längsrichtung gemessene Breite, die der in gleicher
Richtung gemessenen Dicke der Förderzinken 24, 24' zuzüglich mindestens der zweifachen
Dicke des Materials der zu bearbeitenden Verpackungsgebinde entspricht. Hiermit wird
erreicht, dass die Verpackungsgebinde bei drehender Rotorwalze 2 von den Zinken 24,
24' in die Schlitze 31 hineingedrückt und durch diese hindurch gezogen werden, ohne
dass die Gebinde dabei zu kleinen Teilen zerschnitten werden. Vielmehr werden die
Verpackungsgebinde als Ganzes wirksam deformiert und komprimiert, sodass sie nach
dem Durchlaufen der Vorrichtung 1 sicher entleert sowie auf eine geringe Restgröße
zusammengedrückt sind. Bei Pfandgebinden wird dabei sicher auch ein Pfandlogo soweit
zerstört, dass eine erneute Rückgabe des Gebindes mit Pfanderstattung ausgeschlossen
ist.
[0049] Einlaufseitig vor der Rotorwalze 2, das heißt in Figur 2 rechts von dieser, befindet
sich der Einfüllraum 5 mit seinem zur Rotorwalze 2 hin geneigten Boden 52. Rechts
davon ist die Fördereinrichtung 6 in Form des Schiebers 60 sichtbar. Der Schieber
60 ist um eine Schwenkachse 61 mittels eines Kurbeltriebes 62 vor und zurück bewegbar,
wie durch den Doppelpfeil 61' gezeigt ist. Der Kurbeltrieb 62 des Schiebers 60 dreht
sich im Betrieb der Vorrichtung 1 im Sinne des Drehpfeils 62'.
[0050] Figur 3 zeigt die Vorrichtung 1 nun in einer perspektivischen Rückansicht, wobei
der Kasten des Einfüllraums 50 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen ist.
Den tragenden Teil der Vorrichtung 1 bildet wieder der Grundrahmen 10, der auf den
vier Füßen 11 steht. An den zwei aufragenden Seitenteilen des Grundrahmens 10 ist
die Rotorwalze 2 mit ihrer zentralen Welle 21 drehbar gelagert. Zum Antreiben der
Rotorwalze 2 dient eine in Figur 3 rechts angebrachte Antriebseinheit 25, beispielsweise
ein Elektromotor mit Getriebe.
[0051] In Figur 3 vor der Rotorwalze 2 ist die Fördereinrichtung 6 mit dem hin und her bewegbaren
Schieber 60 sichtbar. Der Antrieb des Schiebers 60 erfolgt über den Kurbetrieb 62.
An der in Figur 3 linken Seite des aufragenden Seitenteils des Grundrahmens 10 ist
ein Koppelgetriebe 26, hier bestehend aus zwei Ritzeln und einer Kette, sichtbar,
welches die Welle 21 der Rotorwalze 2 mit dem Kurbetrieb 62 antriebsmäßig verbindet.
Somit sorgt die Antriebseinheit 25 sowohl für die Drehung der Rotorwalze 2 als auch
für die Bewegung des Schiebers 60.
[0052] Unten an der linken Seite der Vorrichtung 1 ist noch ein äußerer Teil des Schwenkantriebes
4 für die hier nicht sichtbare Leitfläche 3 unter der Rotorwalze 2 sichtbar. Der Schwenkantrieb
4 ist hier manuell betätigbar, um einen gewünschten Abstand der Leitfläche 3 relativ
zur Rotorwalze 2 einzustellen. Ganz hinten in Figur 3 ist an der Vorrichtung 1 ist
noch der obere Teil der Abstreiferanordnung 7 sichtbar. Im unteren Teil des Grundrahmens
10 befindet sich wieder die Auffangwanne 8 mit dem damit verbundenen Ableitungsanschluss
80.
[0053] Figur 4 zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung 1, wobei der Grundrahmen 10 mit
dem einen Seitenteil sowie der Kasten 50 des Einfüllraums 5 und ein Teil der Leitflächensegmente
3' weggelassen sind. Außerdem sind an der Rotorwalze 2 nur einige der daran angebrachten
Scheiben 23 mit den Förderzinken 24, 24' dargestellt. Unter der Rotorwalze 2 ist die
Leitfläche 3 sichtbar, die aus den parallel zueinander angeordneten Leitflächensegmenten
3' zusammengesetzt ist. Deutlich sichtbar sind hier die Schlitze 31, die zwischen
den Leitflächensegmenten 3' vorhanden sind. Ebenso ist in Figur 4 deutlich sichtbar,
wie die Förderzinken 24, 24' der Scheiben 23 in die Schlitze 31 eingreifen, wobei
die Schlitze 31 erkennbar deutlich breiter sind als die Förderzinken 24, 24' dick
sind. Das Übermaß der Schlitzbreite gegenüber der Zinkendicke ist zweckmäßig so gewählt,
dass die bearbeiteten Verpackungsgebinde von den Förderzinken 24, 24' im Wesentlichen
klemmfrei durch die Schlitze 31 gefördert werden, jedoch dabei wirksam komprimiert
werden.
[0054] In jedem Schlitz 31 ist eine Leitrippe 32 lagefest angeordnet, also mit einem vorgegebenen
festen, geringen Abstand zu den längeren Förderzinken 24' der Rotorwalze 2, wie dies
besonders ganz rechts in Figur 4 deutlich sichtbar ist. Während die Leitrippen 32
lagefest sind, ist die aus den Leitflächensegmenten 3' bestehende Leitfläche 3 mittels
ihres Schwenkantriebes 4 mit der Exzenterwelle 40 in ihrem Abstand von der Rotorwalze
2 verstellbar. Bei der Verstellung der Leitfläche 3 behalten so die von dieser entkoppelten
Leitrippen 32 ihre Lage bei, verbleiben also in ihrem optimalen geringen Abstand zu
den Zinkenspitzen. Hierdurch kann die Vorrichtung 1 an unterschiedliche zu verarbeitende
Verpackungsgebinde angepasst werden, ohne dass dabei das Zusammenwirken der Leitrippen
32 mit den Zinkenspitzen beeinträchtigt wird. Die Exzenterwelle 40 und der größte
Teil der Stirnseiten der Leitflächensegmente 3' und Leitrippen 32 sind durch das mit
den Leitrippen 32 einstückige Schutzblech 33 abgedeckt.
[0055] Im Hintergrund der Figur 4 sind der Einfüllraum 5 mit dem Boden 52 und die Fördereinrichtung
6 mit dem Schieber 60 sichtbar. Rechts unten in Figur 4 ist die Schwenkachse 61 erkennbar,
um die der Schieber 60 hin und her verschwenkbar ist.
[0056] Die Figur 5 der Zeichnung zeigt die Vorrichtung 1 während ihres Betriebes bei der
Bearbeitung von Verpackungsgebinden 9, hier Kunststoffflaschen. Die Verpackungsgebinde
9 werden von einer Bedienungsperson oder einer Zufördereinrichtung in den Einfüllraum
5 eingelegt oder eingeworfen. Über den geneigten Boden 52 rutschen die Verpackungsgebinde
9 in Richtung zur Rotorwalze 2 und Leitfläche 3. Unterstützt wird diese Bewegung durch
die Fördereinrichtung 6, die mit dem Schieber 60 die Verpackungsgebinde 9 im Inneren
des Einfüllraums 5 zwangsweise in den Eingriffsbereich der Rotorwalze 2 befördert.
[0057] Die Verpackungsgebinde 9 werden von der rotierenden Rotorwalze 2 mit ihren Zinken
24, 24' erfasst und zwischen Rotorwalze 2 und Leitfläche 3 hindurch gefördert. Dabei
werden die Verpackungsgebinde 9 insbesondere durch die längeren Förderzinken 24' in
die Schlitze 31 hineingedrückt und durch diese hindurchgezogen und so deformiert und
komprimiert. Gleichzeitig werden die Gebinde 9 aufgestochen oder durchstochen, wodurch
gegebenenfalls in den Verpackungsgebinden 9 befindliche Luft oder fließfähige Stoffe
aus den Gebinden 9 austreten können. Durch den Durchlauf zwischen Rotorwalze 2 und
Leitfläche 3 und durch die weiteren Förderzinken 24 der Rotorwalze 2 werden die Verpackungsgebinde
9 auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Volumens komprimiert. In diesem komprimierten
Zustand verlassen die Verpackungsgebinde 9 an der in Figur 5 dem Betrachter zugewandten
Seite die Vorrichtung 1. Die Abstreiferanordnung 7 sorgt dabei für ein zuverlässiges
Lösen der bearbeiteten Verpackungsgebinde 9 von den Förderzinken 24, 24'.
[0058] Die aus den bearbeiteten Verpackungsgebinden 9 austretenden fließfähigen Stoffe strömen
unter der Wirkung der Schwerkraft durch die Schlitze 31 der Leitfläche 3 zwischen
den Leitflächensegmenten 3' und den Leitrippen 32 hindurch nach unten und gelangen
so in die Auffangwanne 8. Aus dieser können die fließfähigen Stoffe durch den Ableitungsanschluss
80 und eine daran angeschlossene Leitung abgeführt und entsorgt oder wieder verwertet
werden.
[0059] Figur 6 zeigt eine Ausführung der Vorrichtung 1, bei der die der Rotorwalze 2 zugewandte
Oberseite der durch die Leitflächensegmente 3' gebildeten Leitfläche 3 in ihrer Form
geändert ist, wie insbesondere ein Vergleich mit der oben schon beschriebenen Figur
2 zeigt. Dabei ist in Figur 6 die Blickrichtung zu der in Figur 2 entgegengesetzt.
Für die in Figur 6 gezeigte Leitfläche 3 ist charakteristisch, dass sie in Förderrichtung
F gesehen drei aufeinander folgende Abschnitte 3.1, 3.2 und 3.3 aufweist.
[0060] Die Leitflächensegmente 3' sind bei dem Beispiel nach Figur 6 im Bereich der Schwenkachse
30, also in dem ersten Abschnitt 3.1, in dem die zu bearbeitenden Verpackungsgebinde
von der Rotorwalze 2 angenommen und erfasst werden, so gestaltet, dass die Oberfläche
der Leitfläche 3 nicht oder nicht wesentlich in Richtung auf die Rotorwalze 2 über
die Leitrippen 32 hinausragt. In diesem ersten Abschnitt 3.1 werden die zu verdichtenden,
über den schrägen Boden 52 unter Schwerkraftwirkung oder durch eine aktive Fördereinrichtung
zugeführten Verpackungsgebinde zuverlässig von den Förderzinken 24, 24' der Rotorwalze
2 erfasst.
[0061] An den ersten Abschnitt 3.1 schließt sich in Förderrichtung F der zweite Abschnitt
3.2 der Leitfläche 3 an, der über einen ausgerundeten Übergang relativ steil in Richtung
zur Drehachse 20 der Rotorwalze 2 abbiegt. In diesem zweiten Abschnitt 3.2 werden
die Verpackungsgebinde zwischen der Leitfläche 3 und dem Mantelrohr 22 der Rotorwalze
2 wirksam durchstochen und auf einem kurzen Weg verdichtet. Die Leitfläche 3 aus den
Leitflächensegmenten 3' verengt also den Förderweg für die Verpackungsgebinde für
deren Verdichtung erst dann, wenn die Verpackungsgebinde zumindest von den längeren
Förderzinken 24' fest erfasst sind.
[0062] Im dritten Abschnitt 3.3 entfernt sich die Leitfläche 3 wieder von der Drehachse
20 der Rotorwalze 2, wobei hier die Steigung beziehungsweise das Gefälle kleiner ist
als die Steigung der Leitfläche 3 im zweiten Abschnitt 3.2. Der dritte Abschnitt 3.3
hat einen flachen, leicht nach unten geneigten Verlauf, wobei auch zwischen dem zweiten
Abschnitt 3.2 und dem dritten Abschnitt 3.3 ein gerundeter Übergang vorliegt.
[0063] Oberhalb des dritten Abschnitts 3.3 der Leitfläche 3 liegt die kammartige Abstreiferanordnung
7 mit den Abstreifzinken 70, welche die im zweiten Abschnitt 3.2 verdichteten Verpackungsgebinde
von den Förderzinken 24, 24' lösen, so dass die Verpackungsgebinde nach ihrem Durchlauf
zwischen Rotorwalze 2 und Leitfläche 3 zuverlässig ausgegeben werden können. Das radial
innere Ende der Abstreifzinken 70 bildet mit dem Mantelrohr 22 der Rotorwalze 2 einen
flachen Winkel, sodass Verpackungsgebinde, die auf den Förderzinken 24, 24' stecken,
bei drehender Rotorwalze 2 leicht und staufrei auf die Abstreifzinken 70 aufgleiten
können. Im weiteren Verlauf von radial innen nach außen sind die Abstreifzinken 70
so gebogen, dass bei drehender Rotorwalze 2 die Förderzinken 24, 24' und die Abstreifzinken
70 sich relativ zueinander unter einem Winkel α bewegen, der größer als 90° ist. Die
zunächst auf den Förderzinken 24, 24' steckenden Verpackungsgebinde werden so mit
geringem Widerstand von den Förderzinken 24, 24' nach radial außen abgeschoben und
von der Rotorwalze 2 gelöst. Dadurch werden die bearbeiteten Verpackungsgebinde z.B.
an eine Fördereinrichtung zum Weitertransport übergeben oder in einen Sammel- und
Transportbehälter abgeworfen.
Bezugszeichenliste:
[0064]
Zeichen |
Bezeichnung |
|
|
1 |
Vorrichtung |
10 |
Grundrahmen |
11 |
Füße |
|
2 |
Rotorwalze |
20 |
Drehachse |
20' |
Arbeitsdrehrichtung |
21 |
zentrale Welle |
22 |
Mantelrohr |
23 |
Scheiben |
24, 24' |
Förderzinken |
25 |
Antriebseinheit |
26 |
Koppelgetriebe |
|
3 |
Leitfläche |
3.1, 3.2, 3.3 |
Abschnitte von 3 |
3' |
Leitflächensegmente |
30 |
Schwenkachse |
30' |
Verstellrichtung |
31 |
Schlitze |
32 |
Leitrippen |
33 |
Schutzblech |
|
4 |
Schwenkantrieb für 3 |
40 |
Exzenterwelle |
40' |
Drehrichtungen |
5 |
Einfüllraum |
50 |
Kasten |
51 |
Einfüllöffnung |
52 |
Boden |
|
6 |
Fördereinrichtung in 5 |
60 |
Schieber |
61 |
Schwenkachse von 60 |
61' |
Schwenkrichtung |
62 |
Kurbeltrieb |
62' |
Drehrichtung |
|
7 |
Abstreiferanordnung |
70 |
Abstreifzinken |
|
|
8 |
Auffangwanne |
80 |
Ableitungsanschluss |
|
9 |
Verpackungsgebinde |
F |
Gebindeförderrichtung |
1. Vorrichtung (1) zum mechanischen Bearbeiten von zusammendrückbaren und aufschneidbaren
Verpackungsgebinden (9), die leer sind oder mit fließfähigem Inhalt gefüllt sind,
wobei die Vorrichtung (1) mindestens eine mit Förderzinken (24, 24') besetzte, mittels
einer Antriebseinheit (25) um eine Drehachse (20) drehantreibbare Rotorwalze (2) und
eine der Rotorwalze (2) gegenüberliegende Leitfläche (3) aufweist, wobei mittels Drehung
der Rotorwalze (2) die Verpackungsgebinde (9) zwischen der Rotorwalze (2) und der
Leitfläche (3) hindurch gefördert und dabei geöffnet, entleert, deformiert, verdichtet
und gegebenenfalls auch bei Pfandgebinden entwertet werden, wobei die Rotorwalze (2)
mehrere axial voneinander beabstandete Förderzinkenanordnungen aufweist, wobei die
Leitfläche (3) den Förderzinkenanordnungen zugeordnete Schlitze (31) aufweist und
wobei der Abstand zwischen der Rotorwalze (2) und der Leitfläche (3) verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Schlitzen (31) je eine von der Leitfläche (3) entkoppelte Leitrippe (32) radial
außen von radial äußeren Spitzen der Förderzinken (24, 24') angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitrippen (32) fest angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Weite jedes Schlitzes (31) in dessen Querrichtung gemessen um mindestens das
Zweifache der Materialstärke der zu bearbeitenden Verpackungsgebinde (9) größer ist
als die in gleicher Richtung gemessene Dicke der Förderzinken (24, 24') in ihrem in
die Schlitze (31) eingreifenden Bereich.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein minimaler Abstand zwischen den radial äußeren Spitzen der Förderzinken (24, 24')
und den Leitrippen (32) weniger als 5 mm, vorzugsweise weniger als 2 mm, beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung des Abstandes zwischen der Rotorwalze (2) und der Leitfläche (3)
die Leitfläche (3) um eine parallel zu der Drehachse (20) der Rotorwalze (2) verlaufende
Schwenkachse (30) verschwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (30) an der Einlaufseite der Rotorwalze (2), von der her die Verpackungsgebinde
(9) der Rotorwalze (2) zugeführt werden, angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine von der Schwenkachse (30) entfernte Seite der Leitfläche (3) mit einem Schwenkantrieb
(4) gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb (4) durch eine Exzenteranordnung gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenteranordnung des Schwenkantriebes (4) durch eine parallel zur Schwenkachse
(30) verlaufende, verdrehbare Exzenterwelle (40) gebildet ist, auf der die von der
Schwenkachse (30) entfernte Seite der Leitfläche (3) aufliegt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (3) aus mehreren parallel zueinander angeordneten, gemeinsam in ihrem
Abstand zur Rotorwalze (2) verstellbaren Leitflächensegmenten (3') zusammengesetzt
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (3) gebogen ist und über zumindest einen in Gebindeförderrichtung
(F) gesehen mittleren Teil ihrer Länge konzentrisch oder angenähert konzentrisch zur
Rotorwalze (2) verläuft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (3) in Gebindeförderrichtung (F) gesehen vor und hinter dem mittleren
Teil ihrer Länge flach ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (3) in Gebindeförderrichtung (F) gesehen drei Abschnitte (3.1, 3.2,
3.3) aufweist, wobei in einem ersten Abschnitt (3.1) die Leitfläche (3) radial außen
von den radial äußeren Spitzen der Förderzinken (24, 24') der Rotorwalze (2) verläuft,
wobei in einem zweiten Abschnitt (3.2) die Leitfläche (3) in Richtung zur Drehachse
(20) der Rotorwalze (2) abbiegt und zwischen die Zinkenanordnungen der Rotorwalze
(2) läuft und wobei in einem dritten Abschnitt (3.3) die Leitfläche (3) in eine sich
von der Drehachse (20) der Rotorwalze (2) entfernende Richtung abbiegt und aus den
Zinkenanordnungen der Rotorwalze (2) herausläuft.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (3) im ersten Abschnitt (3.1) gebogen und im Wesentlichen konzentrisch
zu den radial äußeren Spitzen der Förderzinken (24, 24') der Rotorwalze (2) verläuft.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigungswinkel der Leitfläche (3) in Richtung zur Drehachse (20) der Rotorwalze
(2) in dem zweiten Abschnitt (3.2) größer ist als der Gefällewinkel der Leitfläche
(3) in Richtung von der Drehachse (20) der Rotorwalze (2) weg im dritten Abschnitt
(3.3).
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfläche (3) im zweiten und dritten Abschnitt (3.2 und 3.3) jeweils im Wesentlichen
geradlinig mit gerundeten Übergängen zwischen den Abschnitten (3.2 und 3.3) verläuft.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderzinken (24, 24') der Rotorwalze (2) durch auf ein Mantelrohr (22) der Rotorwalze
(2) mit axialem Abstand voneinander verdrehfest aufgesetzte, radial außen gezahnte
oder gezackte Scheiben (23) gebildet sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (23) in Umfangsrichtung gesehen mit unterschiedlichen, in Radialrichtung
kürzeren Zinken (24) und längeren Zinken (24') ausgebildet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Scheibe (23) oder einem Teil der Scheiben (23) die Zahl der kürzeren Zinken
(24) größer ist als die Zahl der längeren Zinken (24') .
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) einen der Rotorwalze (2) vorgeschalteten Einfüllraum (5) aufweist,
in den die zu bearbeitenden Verpackungsgebinde (9) einlegbar sind und aus dem die
Verpackungsgebinde (9) der Rotorwalze (2) zuführbar sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllraum (5) durch einen Kasten (50) gebildet ist, der oben und/oder an einer
von der Rotorwalze (2) abgewandten Seite eine Einfüllöffnung (51) zum Einlegen der
zu bearbeitenden Verpackungsgebinde (9) aufweist und der an seiner der Rotorwalze
(2) zugewandten Seite offen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass im Einfüllraum (5) eine antreibbare Fördereinrichtung (6) angeordnet ist, mit der
in den Einfüllraum (5) eingelegte Verpackungsgebinde (9) der Rotorwalze (2) aktiv
zuführbar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (6) durch einen Schieber (60) gebildet ist, der im Einfüllraum
(5) mittels eines Kurbeltriebes (62) relativ zur Rotorwalze (2) kolbenartig vor und
zurück bewegbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorwalze (2) und die Fördereinrichtung (6) über ein Koppelgetriebe (26) antriebsmäßig
miteinander gekoppelt sind.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine mit den Förderzinken (24, 24') der Rotorwalze (2) zusammenwirkende
Abstreiferanordnung (7) in Drehrichtung der Rotorwalze (2) gesehen hinter der Leitfläche
(3) oder in deren drittem Abschnitt (3.3) angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreiferanordnung (7) aus einem Abstreiferkamm mit mehreren Abstand voneinander
aufweisenden, zwischen die Förderzinken (24, 24') der Rotorwalze (2) ragenden Abstreifzinken
(70) besteht.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass radial innere Enden der Abstreifzinken (70) einen flachen Winkel zum Mantelrohr (22)
der Rotorwalze (2) bilden und dass bei drehender Rotorwalze (2) die Förderzinken (24,
24') und die Abstreifzinken (70) sich relativ zueinander unter einem Winkel bewegen,
der größer als 90° ist.
28. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Rotorwalze (2) eine Auffangwanne (8), vorzugsweise mit einem Ableitungsrohranschluss
(80), angeordnet ist, wobei in der Auffangwanne (8) bei einem Öffnen von gefüllten
Verpackungsgebinden (9) austretende und abfließende fließfähige Stoffe, insbesondere
Flüssigkeiten, auffangbar sind.