Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines
Kraftfahrzeugs bei einem Einparkvorgang gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs
bei einem Einparkvorgang.
[0002] Zur Unterstützung eines Fahrers bei einem Einparkvorgang sind unterschiedliche Systeme
bekannt. Diese Systeme unterstützen den Fahrer insbesondere beim Einparken in eine
Parallelparklücke. Bei solchen Systemen wird üblicherweise während des Vorbeifahrens
an einer Parklücke durch einen seitlich am Fahrzeug angebrachten Sensor der Abstand
zu Objekten neben dem Fahrzeug gemessen. Anhand des ermittelten Signalverlaufs wird
erkannt, wo sich eine geeignete Parklücke befindet.
[0003] Wenn in eine so ermittelte Parklücke eingeparkt wird, übernimmt das System zur Unterstützung
des Fahrers des Fahrzeugs beim Einparkvorgang den eigentlichen Lenkvorgang, während
der Fahrer nur die Bremse und das Fahrpedal zu betätigen hat. Der Lenkeingriff durch
das System erfolgt dabei so, dass das einzuparkende Fahrzeug sowohl an den die Parklücke
begrenzenden Objekten vorbeilenkt als auch am Ende parallel zu einer Fahrbahnbegrenzung,
zum Beispiel einem Bordstein steht. Alternativ zu Systemen, bei denen der Lenkvorgang
vom Fahrzeug übernommen wird, sind auch solche Systeme am Markt, bei denen der Fahrer
noch selbst lenken muss, jedoch vom System Hinweise erhält, wie er jeweils zu lenken
hat, um in die Parklücke zu gelangen.
[0004] Da jedoch nur ein Teil aller Parklücken Parallelparklücken sind, sind weiterhin auch
Systeme bekannt, die neben Parallelparklücken auch Querparklücken erkennen. Das Einfahren
in eine solche Querparklücke erfolgt dabei vorzugsweise rückwärts. Zu diesem Einparkvorgang
soll ebenfalls eine Unterstützung für den Fahrer angeboten werden.
[0005] Um den Fahrer beim Einparken unterstützen zu können, ist es daher zunächst erforderlich,
dass das System erkennt, ob eine Parallelparklücke oder eine Querparklücke vorliegt.
Aus
DE-A 10 2005 032 095 ist zum Beispiel ein Verfahren bekannt, bei dem die Ausrichtung eines die Parklücke
begrenzenden Fahrzeugs ermittelt wird und aus der Ausrichtung des Fahrzeugs auf die
Orientierung der Parklücke geschlossen wird.
[0006] Nachteil der bekannten Systeme ist jedoch, dass mit den bekannten Systemen nicht
nur Parklücken detektiert werden, sondern auch freie Bereiche, die keine Parklücken
darstellen. Ursache hierfür ist insbesondere, dass bei Verwendung von Ultraschallsensoren
als Abstandssensoren ein quer geparktes Fahrzeug im Ultraschallbild nicht immer zuverlässig
von anderen, beispielsweise runden Objekten, unterschieden werden kann. Zudem kann
aufgrund der Tiefe einer Querparklücke ein Bordstein durch den Ultraschallsensor im
Allgemeinen nicht detektiert werden und das Erkennen eines solchen somit nicht zur
Bedingung für die Existenz einer Querparklücke gemacht werden. Dies führt dazu, dass
einzelne Objekte, die im Ultraschallbild einem quer geparkten Fahrzeug ähneln, zur
Ausgabe einer Querparklücke ausreichend sind. Hierdurch wird die Qualität der Parklückenanzeige
drastisch reduziert.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
[0007] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs
wird bei einem Einparkvorgang während der Fahrt die Umgebung des Fahrzeugs erfasst
und anhand des erfassten Umgebungsmusters ermittelt, ob eine Parklücke vorliegt und
ob die Parklücke eine Parallelparklücke oder Querparklücke ist. Vor Beginn des Einparkvorgangs
wird vom Fahrer des Fahrzeugs angegeben, ob die erfasste Parklücke eine Parallelparklücke
oder eine Querparklücke ist oder es wird eine Parklücke als Querparklücke erkannt,
wenn an mindestens einer Seite der Parklücke ein Objekt detektiert wird und kein weiteres,
sich nicht bewegendes Objekt im Bereich der möglichen Parklücke während des Vorbeifahrens
erkannt wird.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine eindeutige Zuordnung, ob eine detektierte
Parklücke eine Parallelparklücke oder eine Querparklücke ist.
[0009] In einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Angabe des Fahrers, ob nachfolgend
erfasste Parklücken Parallelparklücken oder Querparklücken sind, vor der Auswahl einer
geeigneten Parklücke.
[0010] Eine Vorauswahl vom Fahrer des Fahrzeuges, ob die im Folgenden gefundenen Parklücken
Parallelparklücken oder Querparklücken sind, ist zum Beispiel dann möglich, wenn eine
klare Zuordnung der folgenden aufzufindenden Parklücken getroffen werden kann. Dies
ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine zu findende Parklücke eine Parklücke am
Straßenrand ist. Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um Parallelparklücken. Diese
sind üblicherweise von einem vorderen Fahrzeug und einem hinteren Fahrzeug in ihrer
Längenausdehnung begrenzt. Die seitliche Begrenzung einer solchen Parallelparklücke
wird üblicherweise durch einen Bordstein gebildet. Alternativ ist es jedoch auch möglich,
dass die seitliche Begrenzung zum Beispiel durch Pflanzen, beispielsweise Hecken oder
andere Anpflanzungen, Pfosten, Laternen oder ähnliches Objekte gebildet wird. Auch
ist es möglich, dass die seitliche Begrenzung durch eine Mauer, beispielsweise eine
Umfriedungsmauer oder auch eine Hauswand gebildet wird.
[0011] Ebenso ist eine klare Zuordnung möglich, wenn der zu findende Parkplatz in einem
Parkhaus oder auf einem großen Parkplatz erfasst werden soll. Hierbei handelt es sich
im Allgemeinen um Querparklücken, sodass auch hier zuvor vom Fahrer eine Auswahl getroffen
werden kann, dass im Folgenden Querparklücken gesucht werden sollen. Querparklücken
werden üblicherweise seitlich durch weitere parkende Fahrzeuge begrenzt. Insbesondere
auf Parkplätzen oder in Parkhäusern ist die vordere Begrenzung einer Querparklücke
ein weiteres Fahrzeug in einer parallelen Parkreihe oder auch eine bauliche Begrenzung,
zum Beispiel durch Pfosten oder Leitplanken. Auch kann die Begrenzung zum Beispiel
durch einen Bordstein gebildet werden. Aufgrund der Tiefe von Querparklücken wird
die hintere Begrenzung einer Querparklücke im Allgemeinen während der Vorbeifahrt
bei der Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs nicht erfasst. Auch ist es möglich, zum
Beispiel bei mehreren nebeneinander liegenden freien Parklücken bei Querparklücken
oder bei mehreren hintereinander liegenden Parklücken bei Parallelparklücken, dass
eine Parklücke nur einseitig begrenzt ist, bei Querparklücken entweder auf der linken
Seite oder auf der rechten Seite, bzw. bei Parallelparklücken eine vordere oder eine
hintere Begrenzung aufweist. Dies ist auch der Fall bei der jeweils ersten bzw. letzten
Parklücke in einer Reihe. In einem solchen Fall, bei dem die Parklücke nur eine einseitige
Begrenzung aufweist, ist im Allgemeinen eine Unterstützung für den Fahrer nicht erforderlich,
da eine Einfahrt in eine solche Parklücke sehr viel leichter ist als eine Einfahrt
in eine Parklücke, die an drei Seiten begrenzt ist.
[0012] Die Auswahl durch den Fahrer, ob die im Folgenden erfassten Parklücken Parallelparklücken
oder Querparklücken sind, kann zum Beispiel durch Betätigen eines Schalters erfolgen.
Auch ist es möglich, die Auswahl durch Betätigen einer Eingabevorrichtung für einen
Bordcomputer, beispielsweise einen Multifunktionsschalter, der als Drehschalter oder
als Kipp- oder Tastschalter ausgeführt sein kann, durchzuführen.
[0013] In einer alternativen Ausführungsform wird eine Parklücke als Querparklücke erkannt,
wenn an mindestens einer Seite der Parklücke ein Objekt detektiert wird und kein weiteres
sich nicht bewegendes Objekt im Bereich der möglichen Parklücke während des Vorbeifahrens
erkannt wird. Auf diese Weise ist ebenfalls eine eindeutige Zuordnung möglich, ob
die detektierte Parklücke eine Querparklücke oder eine Längsparklücke ist. Weiterhin
hat dies den Vorteil, dass nicht durch den Fahrer des Fahrzeugs vorab vorgegeben werden
muss, ob die im Folgenden aufgefundenen Parklücken Parallelparklücken oder Querparklücken
sind.
[0014] Wenn die Entscheidung, ob die vorgefundene Parklücke eine Querparklücke ist, nur
anhand der Kriterien erfolgt, dass die Parklücke an mindestens einer Seite durch ein
Objekt begrenzt ist und sich weiterhin kein sich bewegendes Objekt im Bereich der
möglichen Parklücke während des Vorbeifahrens erkannt wird, getroffen wird, ist es
jedoch auch möglich, dass ein Bereich, in dem sich zwar kein Objekt befindet, der
jedoch keine Parklücke ist, als Parklücke erkannt wird. So kann zum Beispiel ein freier
Bereich neben der letzten Parklücke bzw. neben der ersten Parklücke in einer Reihe
ebenfalls als Parklücke erkannt werden, obwohl es sich nicht mehr um einen freien
Parkplatz handelt. Um die Robustheit des Systems zu verbessern und zu vermeiden, dass
freie Bereiche, in denen keine Objekte detektiert werden, die jedoch keine Parklücke
sind, als Parklücke identifiziert werden, ist es bevorzugt, dass eine Parklücke nur
dann als Querparklücke erkannt wird, wenn auf beiden Seiten der Parklücke Objekte
detektiert werden, so dass die Parklücke beidseitig begrenzt ist. Durch die beidseitige
Begrenzung der Parklücke wird insbesondere vermieden, dass ein Bereich neben dem letzten
Fahrzeug bzw. neben dem ersten Fahrzeug in einer Reihe als Parklücke erkannt wird.
Auf diese Weise ist es zwar möglich, dass freie Parklücken, die sich jeweils am Ende
bzw. am Anfang einer Reihe befinden, nicht detektiert werden, jedoch besteht hier
die Möglichkeit für den Fahrer, auf eine Unterstützung beim Einparkvorgang zu verzichten
und selbsttätig in eine solche Parklücke einzuparken. So werden durch das Verfahren
nicht mehr alle Parklücken erkannt, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein freier
Bereich als Parklücke erkannt wird, der keine Parklücke ist, stark reduziert.
[0015] Wenn auch eine erste Parklücke in einer Reihe oder eine letzte Parklücke in einer
Reihe erkannt werden soll, so ist es zum Beispiel möglich, dass eine Parklücke dann
als Querparklücke ausgegeben wird, wenn diese eine freie Parklücke am Ende einer Reihe
quer geparkter Fahrzeuge darstellt. Hierzu werden die zuvor erfassten Daten entsprechend
ausgewertet, um zu erkennen, ob die detektierten Objekte quer geparkte Fahrzeuge sein
können. Um zum Beispiel eine freie Parklücke am Anfang einer Parkreihe auszugeben,
können ebenfalls die zuvor erfassten Daten eingesetzt werden. Dies ergibt sich zum
Beispiel beim Abfahren einer Folge von Parkreihen.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine Parklücke
dann als Querparklücke erkannt, wenn der Abstand zwischen den zwei detektierten Objekten
kleiner ist als der notwendige Abstand für eine Längsparklücke. Durch den Abstand
zwischen den zwei detektierten Objekten, der kleiner ist als der notwendige Abstand
für eine Längsparklücke wird ein weiteres Kriterium für die Auswahl einer Querparklücke
bereitgestellt.
[0017] Wenn durch das erfindungsgemäße Verfahren ermittelt werden soll, ob eine detektierte
Parklücke eine Parallelparklücke oder eine Querparklücke ist, wird anders als bei
Systemen, die nur Längsparklücken detektieren können, eine Parklücke, bei der Abstand
zwischen den zwei detektierten Objekten kleiner ist als der notwendige Abstand für
eine Längsparklücke zunächst nicht als ungeeignete Parklücke ausgeschlossen. Es wird
davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Querparklücke handeln könnte. Um eine
klare Zuordnung zu finden, ob es sich tatsächlich um eine Querparklücke handelt, sind
dann weitere Auswahlkriterien zu treffen. So ist erfindungsgemäß insbesondere zu prüfen,
ob ein sich nicht bewegendes Objekt im Bereich der möglichen Parklücke erkannt wird.
Wenn kein sich nicht bewegendes Objekt erkannt wird, ist mit einer großen Wahrscheinlichkeit
davon auszugehen, dass es sich um eine Querparklücke handelt. Wenn ein sich nicht
bewegendes Objekt detektiert wird, so ist die Lücke zu verwerfen, da sie sowohl für
eine Längsparklücke als auch für eine Querparklücke zu kurz ist.
[0018] Um eine Auswahl treffen zu können, ob eine detektierte Lücke eine Längsparklücke
oder eine Querparklücke ist, wird eine Parklücke als Parallelparklücke erkannt, wenn
während des Vorbeifahrens parallel zum Fahrzeug eine Begrenzung detektiert wird und
der Abstand zwischen zwei detektierten Objekten, die eine vordere Begrenzung und eine
hintere Begrenzung einer Parallelparklücke bilden, ausreichend groß ist. Zudem muss
der Abstand zur Begrenzung parallel zum Fahrzeug ausreichend groß sein, um ein Parken
des Fahrzeugs zu ermöglichen. Das heißt, dass die Begrenzung parallel zum Fahrzeug
mindestens eine Fahrzeugbreite entfernt vom einzuparkenden Fahrzeug detektiert wird.
[0019] Eine solche Begrenzung parallel zum Fahrzeug ist zum Beispiel ein Bordstein. Auch
kann eine solche Begrenzung, wie zuvor bereits beschrieben, durch eine oder mehrere
Pflanzen gebildet werden, beispielsweise eine Hecke sein, durch Pfosten oder Absperreinrichtungen
gebildet werden oder auch eine Mauer, beispielsweise als Grundstücksabgrenzung oder
auch eine Hauswand, sein. Im Allgemeinen wird die Begrenzung parallel zum Fahrzeug
ein Bordstein sein, da sich Längsparklücken üblicherweise am Fahrbahnrand befinden
und im Allgemeinen neben den Parallelparklücken ein Gehsteig ist.
[0020] Um die Umgebung des Fahrzeugs zu erfassen, werden üblicherweise Abstandssensoren
im Frontbereich und im Heckbereich des Fahrzeugs eingesetzt, wobei mindestens ein
Abstandssensor auf jeder Seite des Fahrzeugs den Bereich neben dem Fahrzeug erfasst.
Eine Erfassung des Bereichs neben dem Fahrzeug ist insbesondere deshalb notwendig,
um zu erkennen, ob sich neben dem Fahrzeug Objekte befinden oder ein freier Raum existiert,
der eine Parklücke sein kann. Zur Erfassung der Umgebung können beliebige, dem Fachmann
bekannte Sensoren eingesetzt werden. Üblicherweise verwendete Sensoren sind zum Beispiel
Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Infrarotsensoren, kapazitive Sensoren oder LIDAR-Sensoren.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden insbesondere Ultraschallsensoren eingesetzt.
Mit den Sensoren wird eine Entfernung zwischen einem Objekt und dem Sensor erfasst.
Die Erfassung der Entfernung erfolgt dabei durch die Laufzeit eines Signals, das vom
Sensor gesendet wird und dessen Echo vom Sensor wieder empfangen wird. Die so erfassten
Daten werden einer geeigneten Auswerteeinheit zugeführt, mit der die Daten ausgewertet
werden und so Richtung und Entfernung zu dem Objekt ermittelt werden. Auswerteverfahren,
mit denen die Richtung und die Entfernung zum Objekt ermittelt zum Objekt ermittelt
werden, sind neben der Laufzeit zur Bestimmung der Entfernung Triangulationsverfahren
oder Trilaterationsverfahren zur Richtungsbestimmung. Zur Richtungsbestimmung werden
dabei die Daten von mindestens zwei Sensoren verwendet.
[0021] Um auszuschließen, dass es sich bei einem erfassten Objekt um ein sich bewegendes
Objekt handelt, werden zum Beispiel mehrere aufeinanderfolgende Messungen durchgeführt.
Wenn sich die Lage des Objektes bei mindestens zwei aufeinanderfolgenden Messungen
verändert, handelt es sich um ein sich bewegendes Objekt. Ein solches sich bewegendes
Objekt kann zum Beispiel ein Fußgänger sein, der eine potenzielle Parklücke quert.
Wenn ein sich bewegendes Objekt detektiert wird, ist zusätzlich zu überprüfen, ob
der Bereich, in dem sich das sich bewegende Objekt befindet, als Parklücke geeignet
ist. Hierzu werden nur die Daten ausgewertet, die von sich nicht bewegenden Objekten
stammen.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, dass die manuelle Auswahl
durch den Fahrer des Fahrzeugs und die automatische Bewertung einer Parklücke kombiniert
werden. Dies kann zum Beispiel derart erfolgen, dass Parklücken zunächst durch das
eingesetzte Fahrassistenzsystem zur automatischen Bewertung klassifiziert werden,
solange der Fahrer keine manuelle Auswahl getroffen hat. Grundsätzlich ist dem Fahrer
durch die Möglichkeit der manuellen Auswahl die Möglichkeit gegeben, das System zu
überstimmen. Wenn der Fahrer ausgewählt hat, ob die erfassten Parklücken Parallelparklücken
oder Querparklücken sind, werden in der Folge nur noch die vom Fahrer ausgewählten
Parklücken, d.h. entweder Querparklücken oder Längsparklücken, angezeigt.
[0023] Eine Parklücke kann auch dann als Querparklücke identifiziert werden, wenn nur ein
einzelnes Objekt und ein darauf folgender Freiraum detektiert wird und der Fahrer
einen Einparkvorgang vorbereitet, indem dieser einen Lenkvorgang von der Parklücke
weg durchführt, zum Beispiel das Fahrzeug nach links bewegt, wenn sich die Lücke auf
der rechten Seite befindet.
[0024] Wenn durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Parklücke aufgefunden ist, kann der
Fahrer von einem geeigneten System weiterhin beim Einparkvorgang unterstützt werden.
Hierzu wird aus den erfassten Daten eine geeignete Einparktrajektorie errechnet, entlang
der das Fahrzeug in eine Parklücke einparken kann. Üblicherweise erfolgt der Einparkvorgang
dabei sowohl in eine Parallelparklücke als auch in eine Querparklücke rückwärts. Die
Trajektorie, entlang der sich das Fahrzeug beim Einparkvorgang bewegt, ist üblicherweise
die Bahn, die der Mittelpunkt der Hinterachse zurücklegt.
[0025] Die Unterstützung des Fahrers beim Einparken kann sowohl semi-automatisch als auch
vollautomatisch erfolgen. Bei einem semi-automatischen System wird nur die jeweils
notwendige Lenkeinstellung vom System vorgegeben. Hierzu ist es einerseits möglich,
dass dem Fahrer über eine geeignete Anzeigevorrichtung notwendige Lenkwinkel angezeigt
werden und der Fahrer selbsttätig die entsprechenden Lenkwinkel durch Betätigung des
Lenkrads einstellen muss. Die Anzeige kann zum Beispiel optisch in einer geeigneten
Anzeigevorrichtung, beispielsweise einem Monitor eines Bordcomputers erfolgen. Auch
ist eine Darstellung durch Pfeile möglich, wobei zum Beispiel das Lenkrad so lange
in Pfeilrichtung zu drehen ist, solange der jeweilige Pfeil dargestellt wird. Zusätzlich
oder alternativ ist es zum Beispiel auch möglich, dem Fahrer eine haptische Information
bezüglich des jeweilig einzustellenden Lenkradwinkels zu geben. Dies kann zum Beispiel
durch eine Vibration am Lenkrad oder durch Aufbringen eines zusätzlichen Momentes,
das eine Erleichterung oder eine Erschwernis beim Lenken liefert, erfolgen.
[0026] Alternativ ist es auch möglich, dass durch Verwendung eines geeigneten Stellantriebs
die Lenkung vom Fahrzeug selbsttätig vorgenommen wird. Hierzu wird der Stellantrieb
von der Auswerteeinheit, die in diesem Fall gleichzeitig als Steuergerät dient, angesteuert,
und die jeweils notwendigen Lenkwinkel werden eingestellt. Neben der Verwendung der
Auswerteeinheit als Steuergerät ist alternativ auch ein von der Auswerteeinheit separates
Steuergerät einsetzbar, wobei dieses dann die entsprechenden Daten von der Auswerteeinheit
erhält. Die Längsführung des Fahrzeugs, das heißt Bremsvorgänge und Beschleunigungsvorgänge
werden bei den semi-automatischen Verfahren vom Fahrer selbst übernommen.
[0027] Bei einem vollautomatischen System übernimmt das Fahrzeug auch die Längsführung,
das heißt das Bremsen und Beschleunigen des Fahrzeugs.
[0028] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs
bei einem Einparkvorgang umfasst Abstandssensoren mit denen der Abstand zu Objekten
in der Umgebung des Fahrzeugs erfasst werden kann, sowie eine Auswerteinheit zur Ermittlung,
ob eine erfasste Parklücke eine Querparklücke oder eine Parallelparklücke ist mit
dem vorstehend beschriebenen Verfahren. Um abschätzen zu können, ob es sich bei einer
erfassten Parklücke um eine Querparklücke oder eine Parallelparklücke handelt, ist
einerseits vorgesehen, dass ein entsprechender Schalter vom Fahrer betätigt wird.
Dieses Signal wird an die Auswerteeinheit übergeben, sodass der Auswerteeinheit eindeutig
mitgeteilt wird, dass es sich bei aufgefundenen Parklücken entweder um Querparklücken
oder um Längsparklücken handelt.
[0029] Alternativ läuft in der Auswerteeinheit ein Computerprogramm ab, mit dessen Hilfe
die von den Abstandssensoren erfassten Daten ausgewertet werden, so dass eine Parklücke
als Querparklücke erkannt wird, wenn diese mindestens an einer Seite durch ein Objekt
begrenzt wird und sich kein weiteres, sich nicht bewegendes Objekt im Bereich der
möglichen Parklücke befindet. Insbesondere ist das auf der Auswerteeinheit ablaufende
Computerprogramm so gestaltet, dass eine Querparklücke nur dann als solche detektiert
wird, wenn auf beiden Seiten der Parklücke Objekte detektiert werden, so dass die
Parklücke beidseitig begrenzt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine
Parklücke weiterhin nur dann als Querparklücke erkannt, wenn der Abstand zwischen
den zwei detektierten Objekten kleiner ist als der notwendige Abstand für eine Längsparklücke.
[0030] Die erfassten Daten, anhand derer durch die Auswerteeinheit erfasst wird, ob es sich
um eine Parklücke und dann weiterhin ob es sich um eine Parallelparklücke oder eine
Querparklücke handelt, erfolgt durch die von den Abstandssensoren erfassten Abstände
zu Objekten. Durch Messung mit den Abstandssensoren werden jeweils Punkte in der Umgebung
des Sensors erfasst, die ein Signal reflektieren. Anhand des Signalverlaufs, der sich
aus der Laufzeit der Signale vom Senden bis zum Empfang des Echos ergibt, kann die
Umgebung dargestellt werden. Die jeweils erfassten Daten werden zum Beispiel in geeigneten
Datenarrays abgelegt, so dass auf diese zur weiteren Auswertung zur Erfassung von
Parklücken zurückgegriffen werden kann.
[0031] Als Abstandssensoren können geeignete Sensoren, die dem Fachmann bekannt sind, eingesetzt
werden. Wie zuvor bereits beschrieben, eignen sich zum Beispiel Ultraschallsensoren,
Radarsensoren, Infrarotsensoren, kapazitive Sensoren und LIDAR-Sensoren. Insbesondere
werden Ultraschallsensoren verwendet.
1. Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs bei einem Einparkvorgang,
wobei die Umgebung des Fahrzeugs während der Fahrt erfasst wird und anhand des erfassten
Umgebungsmusters ermittelt wird, ob eine Parklücke vorliegt und die Parklücke eine
Parallelparklücke oder eine Querparklücke ist, dadurch gekennzeichnet, dass vom Fahrer des Fahrzeugs vor Beginn des Einparkvorgangs angegeben wird, ob die erfasste
Parklücke eine Parallelparklücke oder eine Querparklücke ist, oder dass eine Parklücke
als Querparklücke erkannt wird, wenn an mindestens einer Seite der Parklücke ein Objekt
detektiert wird und kein weiteres, sich nicht bewegendes Objekt im Bereich der möglichen
Parklücke während des Vorbeifahrens erkannt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Angabe des Fahrers, ob die nachfolgend erfassten Parklücken Parallelparklücken
oder Querparklücken sind, vor der Auswahl einer geeigneten Parklücke erfolgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Parklücke nur dann als Querparklücke erkannt wird, wenn auf beiden Seiten der
Parklücke Objekte detektiert werden, so dass diese beidseitig begrenzt ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Parklücke als Querparklücke erkannt wird, wenn der Abstand zwischen den zwei
detektierten Objekten kleiner ist als der notwendige Abstand für eine Parallelparklücke.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Parklücke als Parallelparklücke erkannt wird, wenn während des Vorbeifahrens
parallel zum Fahrzeug eine Begrenzung detektiert wird und der Abstand zwischen zwei
detektierten Objekten ausreichend groß ist.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Parklücke als Querparklücke oder als Parallelparklücke erkannt wird, wenn diese
am Ende einer Reihe quer geparkter beziehungsweise am Ende einer Reihe längs geparkter
Fahrzeuge erfasst wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine freie Parklücke am Anfang einer Parkreihe als Querparklücke oder als Parallelparklücke
erfasst wird, wenn zuvor erfasste Parkplätze in Parkreihen als Querparkplätze bzw.
als Parallelparkplätze erfasst wurden.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein automatisches Erkennen von Querparklücken oder Parallelparklücken erfolgt, solange
keine manuelle Auswahl des Fahrers erfolgt ist.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Parklücke als Querparklücke erfasst wird, wenn ein einzelnes Objekt und ein
darauf folgender Freiraum detektiert werden und der Fahrer einen Einparkvorgang vorbereitet,
indem er seinen Lenkvorgang vom erfassten Freiraum weg durchführt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs Abstandssensoren im Frontbereich und im
Heckbereich des Fahrzeugs eingesetzt werden, wobei mindestens ein Abstandssensor auf
jeder Seite des Fahrzeugs den Bereich neben dem Fahrzeug erfasst.
11. Vorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs bei einem Einparkvorgang,
Abstandssensoren umfassend, mit denen der Abstand zu Objekten in der Umgebung des
Fahrzeugs erfasst werden kann, sowie eine Auswerteeinheit zur Ermittlung, ob eine
erfasste Parklücke eine Querparklücke oder eine Parallelparklücke ist mit einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.