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EP 2 327 820 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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01.06.2011 Patentblatt 2011/22 |
(22) |
Anmeldetag: 03.08.2010 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME RS |
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Priorität: |
26.11.2009 DE 202009016066 U
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Anmelder: Mattes & Ammann GmbH & Co. KG |
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72469 Messstetten (Tieringen) (DE) |
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Erfinder: |
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- Larsen, Christoph
72469 Messstetten-Tieringen (DE)
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(74) |
Vertreter: Raffay & Fleck |
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Patentanwälte
Grosse Bleichen 8 20354 Hamburg 20354 Hamburg (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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Textiles Flächengebilde mit Folienbändchen |
(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde aus Kunststoff sowie
ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
Ein derartiges Flächengebilde ist aus unserer EP 1 811 070 B1 bekannt.
Es dürfte einleuchten, dass bei Verwendung als Schlingenkomponente in einem Klettverschluss
vom Haken- und Schlingentyp gerade nach zahlreichem Verschließen und Öffnen desselben
die Festigkeit der stehenden Schlinge und damit auch des Verschlusses beeinträchtig
ist. Darüber hinaus hat sich als nachteilig bemerkbar gemacht, dass die Schlingenkomponente
auf einem Träger unter Verwendung von Klebemittel befestigt werden musste, was arbeitsaufwendig,
qualitativ nachteilig und kostenintensiv ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
und, wenn möglich, klebemittelfrei und auch ohne besonderen Träger zu arbeiten und
dennoch die Schlingenkomponente zu stärken.
Diese Aufgabe wird in überraschender Weise erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zusätzlich
Folienbändchen in die stehenden Schlingen (B) mit eingewirkt sind.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde aus Kunststoff in
Form eines Gewirkes, insbesondere zur Verwendung als Schlingenkomponente in einem
Klettverschluss vom Haken- und Schlingentyp, wobei das Flächengebilde Garnfäden enthält,
die Schlingen und Maschen als Einheit in Quer- und Längsrichtung ausbilden, und wobei
die Schlingen vom Flächengebilde senkrecht nach oben stehen.
[0003] Es dürfte einleuchten, dass bei Verwendung als Schlingenkomponente in einem Klettverschluss
vom Haken- und Schlingentyp gerade nach zahlreichem Verschließen und Öffnen desselben
die Festigkeit der stehenden Schlinge und damit auch des Verschlusses beeinträchtig
ist. Darüber hinaus hat sich als nachteilig bemerkbar gemacht, dass die Schlingenkomponente
auf einem Träger unter Verwendung von Klebemittel befestigt werden musste, was arbeitsaufwendig,
qualitativ nachteilig und kostenintensiv ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
und, wenn möglich, klebemittelfrei und auch ohne besonderen Träger zu arbeiten und
dennoch die Schlingenkomponente zu stärken.
[0005] Diese Aufgabe wird in überraschender Weise erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zusätzlich
Folienbändchen in die stehenden Schlingen mit eingewirkt sind.
[0006] Folie(n)bändchen stellen ein aus Breitfolie hergestelltes, endloses linienförmiges
Gebilde mit flachem Querschnitt dar. Üblicherweise umfasst eine Vorrichtung zum Herstellen
von Folienbändchen eine Folienextrudiervorrichtung, eine Schneideinrichtung mit Messern,
eine Verstreckeinrichtung mit Temperatureinwirkung und eine Aufwickelvorrichtung.
Beim Ablauf zur Herstellung des erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes wird jedoch
auf die Extrudier- und Aufwickelvorrichtung verzichtet, da eine Kunststofffolie, wie
beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen in einer Dicke von vorteilhafter Weise
15
µ - 40
µ, anfänglich direkt von den Messern der Schneideinrichtung axial in eine Folienbändchenschar
zugeschnitten und durch thermische Bearbeitung (bei ca. 80°C) an der Verstreckeinrichtung
vorteilhafter Weise drei- bis sechsfach verstreckt, sowie anschließend unmittelbar
über Fadenkämme und Wippen zu den eigentlichen Wirkelementen, der Wirkstelle, geliefert
wird. Je nach Legung verwirken die maximal zwei Legebarren die zugeführten Monofilamente
bzw. Folienbändchenschar miteinander und mit den Schlingen bildenden Garnen. Dabei
wird die erfindungsgemäß vorgesehene Folienbändchenschar gleichzeitig mit dem vorhandenen
textilen Flächengebilde verwirkt, ohne dass hierfür ein Klebemittel vorgesehen werden
muss.
[0007] Insbesondere ist es mit der Erfindung möglich, dünne Kunststofffolien im Bereich
von 15
µ - 40
µ einzusetzen, so dass dann das gewirkte Produkt bzw. textile Flächengebilde eine Feinheit
aufweist, entsprechend mit einer Maschinenfeinheit E18 bis E28, insbesondere E24 bis
E28, hergestelltem Flächengebilde.
[0008] So können beispielsweise pro Zoll (2,54 cm) 21 Messer (Rasierklingen) zum Schneiden
der Folie eingesetzt werden, so dass jedes Folienbändchen eine Breite von 1,209 mm
besitzen, so dass eine Folienbändchenschar von 567 dünnsten Fäden bei einer Gesamtfolienbreite
von 73 cm erzielt werden kann.
[0009] Die Erfindung wird ebenfalls gelöst durch das Herstellungsverfahren gemäß Anspruch
9. Bei diesem Verfahren können auch die vorteilhaften Ausgestaltungen gemäß der Ansprüche
2 bis 9 realisiert werden.
[0010] Weiter Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung, die auch gemeinsam mit dem
Hauptanspruch von besonderer Bedeutung sein können, gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0011] Im Folgenden wird auf verschiedene Beispiele Bezug genommen, die anhand der Figuren
näher erläutert werden sollen, die Erfindung jedoch in keiner Weise hierauf beschränken.
Es zeigt:
- Figuren 1 bis 4
- Draufsichten, auf textile Flächengebilde (in 5-facher Vergrößerung) mit Folienbändchen.
[0012] Schon die Draufsichten der Figuren 1 bis 4 zeigen, dass die erfindungsgemäßen textilen
Flächengebilde unterschiedliche Strukturen aufweisen können. Gemeinsam ist Ihnen jedoch,
dass die Folienbändchen(schar) [aus 40
µ Folie hergestellt] in die stehenden Schlingen mit eingewirkt sind. Außerdem weisen
Sie sämtlich eine Maschinenfeinheit E28 auf. Auch geringere Werte bis hin zu E24 oder
E18 sind denkbar. Mit E wird die Anzahl der Nadeln eines Nadelträgers je Bezugslänge
bezeichnet. Man unterscheidet je nach Größe der Bezugslänge verschiedene Feinheitssysteme
der Maschinen. Die englische Nummer E mit der Bezugslänge von einem englischen Zoll
(= 25,4 mm) wird am häufigsten angewendet. E28 heißt also, dass auf 2,54 mm 28 Wirknadeln
kommen, die dann mit diesen feinen Bändchen (ca. dtex 41 errechnet) auf einer Nadel
gleichzeitig mehrere Maschen bilden können, die dann zu einer gewünschten Warenkonstruktion
(textiles Flächengebilde) verwirkt werden.
[0013] In Figur 1 werden Folienbändchen gezeigt, die über zwei Legeschienen den Nadeln zugeführt
wurden. Die erste Legeschiene bildet auf der Nadel eine Masche (A1). Die zweite Legeschiene
bildet auf der Nadel Schuss (A). Hierbei handelt es sich um ein erfindungsgemäßes
Flächengebilde, das zu 100% aus Polyethylen besteht und ein Flächengewicht von 32
g/m
2 aufweist.
[0014] Gemäß Figur 2 werden Folienbändchen über zwei Legeschienen den Nadeln zugeführt,
die dann gleichzeitig Maschen bilden, d.h. auf einer Nadel werden mit den Folienbändchen
gleichzeitig zwei Maschen (A1) gebildet. Das Flächengewicht beträgt hier 52 g/m
2 PE.
[0015] Bei der in Figur 3 gezeigten Ware werden Folienbändchen über eine Legeschiene der
Nadel zugeführt, die einen Schuss (A) bildet. Die zweite und dritte Legeschiene werden
mit Nylon oder Polyestergarnen den Nadeln zugeführt, wobei gleichzeitig Maschen (C)
und Schlingen (B) gebildet werden. Die Fig. 3a zeigt die Rückseite der Ware der Fig.
3, wobei eine dünne Fläche in Form einer Kunststofffolie (D) mit den Maschen (C) und
Schuss (A) thermisch verbunden ist.
[0016] Die Fig. 4 und 4a zeigen Vorder- und Rückseite eines erfindungsgemäßen Flächengebildes
(ohne Beschichtung mit einer weiteren Folie) mit einem Flächengewicht von 33 g/m
2. Wiederum sind die Schuss Folienbändchen mit A und die Schlingen mit B bezeichnet,
während die Maschen mit C bezeichnet sind. Schlingen (B) und Maschen C bestehen in
diesem Ausführungsbeispiel aus einem Polyethylen/Nylon Garngemisch (55/45%).
1. Textiles Flächengebilde aus Kunststoff in Form eines Gewirkes, insbesondere zur Verwendung
als Schlingenkomponente in einem Klettverschluss vom Haken- und Schlingentyp, wobei
das Flächengebilde Garnfäden enthält, die Schlingen und Maschen als Einheit in Quer-
und Längsrichtung ausbilden, und wobei die Schlingen vom Flächengebilde senkrecht
nach oben stehen, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Folienbändchen in die stehenden Schlingen mit eingewirkt sind.
2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbändchen aus vor einem Kettstuhl längs geschnittener und unter Temperatureinwirkung
gestreckter Kunststofffolie aus Polyethylen oder Polypropylen bestehen.
3. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Feinheit entsprechend mit einer Maschinenfeinheit E18 bis E28, insbesondere
E24 - E28 hergestelltem Flächengebilde.
4. Textiles Flächengebilde nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbändchen aus einer 15 µ - 40 µdicken Polyethylen- oder Polypropylenfolie hergestellt sind.
5. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbändchen Monofilamente sind, die einen Titer von 41 bis 100 dtex, vorzugsweise
von 41 bis 83 dtex aufweisen.
6. Textiles Flächengebilde nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass sein Flächengewicht 16 bis 33 g/m2 beträgt.
7. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewirk auf einer (Raschel)-Kettenwirkmaschine hergestellt ist.
8. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine zusätzliche thermisch verbundene Kunststofffolie.
9. Verfahren zur Herstellung eines textiles Flächengebilde in Form eines Gewirkes mit
Wirkelementen einer Wirkmaschine, insbesondere zur Verwendung als Schlingenkomponente
in einem Klettverschluss vom Haken- und Schlingentyp, gekennzeichnet durch folgende Schritte
Bereitstellen einer Kunststofffolie, vorteilhafter Weise in einer Dicke von 15 µ - 40 µ;
chneiden der Kunststofffolie mit Messern in eine Folienbändchenschar;
thermisches Verstecken der Folienbändchenschar, insbesondere bei ca. 80°C, vorteilhafter
Weise drei- bis sechsfaches Verstrecken;
Zuführung der Folienbändchenschar über Fadenkämme und Wippen zu den Wirkelementen;
Verwirken der zugeführten Folienbändchenschar miteinander und mit den Schlingen bildenden
Garnfäden wobei die Garnfäden Schlingen und Maschen als Einheit in Quer- und Längsrichtung
ausbilden, und wobei die Schlingen vom Flächengebilde senkrecht nach oben stehen
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes aus Kunststoff in Form eines
Gewirkes mit Wirkelementen einer Wirkmaschine, bei dem eine zugeführte Folienbändchenschar
miteinander und mit den Schlingen bildenden Garnfäden verwirkt wird, wobei die Garnfäden
Schlingen und Maschen als Einheit in Quer- und Längsrichtung ausbilden, und wobei
die Schlingen vom Flächengebilde senkrecht nach oben stehen,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Bereitstellen einer Kunststofffolie;
Schneiden der Kunststofffolie mit Messern in eine Folienbändchenschar;
thermisches Verstrecken der Folienbändchenschar;
Zuführen der Folienbändchenschar über Fadenkämme und Wippen zu den Wirkelementen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie in einer Dichte von 15-40 µ bereitgestellt wird und dass die
aus Polyethylen oder Polypropylen bestehenden Folienbändchen vor einem Kettstuhl längs
mit Messern in eine Folienbändchenschar geschnitten werden und bei ca. 80°C die geschnittenen
Folienbändchenschar drei- bis sechsfach thermisch verstreckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass gewirkt auf einer Raschel-Kettwirkmaschine mit einer Maschinenfeinheit von E18 bis
E28 hergestellt wird.
4. Textiles Flächengebilde aus Kunststoff in Form eines Gewirkes als Schlingenkomponente
für einen Klettverschluss vom Haken- und Schlingentyp, umfassend:
Garnfäden, die Schlingen und Maschen als Einheit in Quer- und Längsrichtung ausbilden,
und wobei die Schlingen vom Flächengebilde senkrecht nach oben stehen, und zusätzlich
Folienbändchen in die stehenden Schlingen mit eingewirkt sind, gekennzeichnet durch:
eine aus Polyethylen oder Polypropylen bestehende thermisch verstreckte Folienbändchenschar,
und eine Maschenfeinheit von E18-E28, hergestellt auf einer Raschel-Kettenwirkmaschine.
5. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Maschenfeinheit von E24-E28.
6. Textiles Flächengebilde nach einem der Ansprüche 4 und/oder 5, gekennzeichnet durch eine zusätzliche thermisch verbundene Kunststofffolie.
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