[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG) zur Erzeugung
einer insbesondere als Versorgungswechselspannung für wenigstens ein insbesondere
als Gasentladungslampe ausgebildetes Leuchtmittel, mit einer Fehlerfallabschaltung
und einem IC, der zur Steuerung wenigstens eines Schalters des Vorschaltgeräts ausgebildet
ist und einen Messeingang aufweist, der zur Ermittlung eines überhöhten Gleichstromanteils
oder einer überhöhten Wechselspannung an einem Leuchtmittelanschluss vorgesehen ist,
wobei auf einen wenigstens einen ohmschen Widerstand umfassenden und zwischen Messeingang
und Leuchtmittelanschluss ausgebildeten Leitungszweig wenigstens eine einen Kondensator
aufweisende Impedanz aufgeschaltet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Beleuchtungsgerät
mit einem vorbeschriebenen Vorschaltgerät, wobei das Beleuchtungsgerät wenigstens
ein vorzugsweise als Gasentladungslampe ausgebildetes Leuchtmittel umfasst.
[0002] Leuchtmittel, insbesondere Gasentladungslampen, werden häufig von elektronischen
Vorschaltgeräten mit einer Wechselspannung versorgt, die um eine Mittenspannung variiert.
Zum Ende der Lebensdauer des Leuchtmittels ("End of Life" = EOL), stellenweise jedoch
auch schon früher, ist aufgrund eines ungleichmäßigen Abnutzens einer Kathode ein
Gleichspannungs-Offset im Leuchtmittelspannungssignal zu beobachten. Dieser führt
zu einer hohen Verlustleistung in der betroffenen Kathode. Im Extremfall können die
Verluste so groß werden, dass der Glaskolben des Leuchtmittels schmilzt. Zusätzlich
oder alternativ kann es zu einer überhöhten Leuchtmittelwechselspannung kommen, die
zu einer Überlastung und ebenfalls zu einem kritischen Leuchtmittelzustand führen
kann.
[0003] Um diese Fehlerfälle beherrschen zu können, weisen neuere Generationen von IC, die
zur Steuerung von wenigstens einem Schalter einer Brücken-Topologie verwendet werden,
eine Fehlerfallabschaltung auf. Bei Überschreiten bestimmter Schwellwerte aufgrund
von EOL-Effekten an einer Kathode im Leuchtmittelbetrieb wird das Leuchtmittel abgeschaltet.
Ein möglicher Schwellwert wird beispielsweise für eine Überlasterkennung mit einem
Peak-Wert eines Messsignals aufgrund einer am Lampenanschluss auftretenden Wechselspannung
verglichen. Ein weiterer Schwellwert wird mit eventuell auftretender Gleichanteilverschiebung
des Messsignals verglichen,
[0004] Statt einer Definition der Abschaltschwelle mittels Stromwerten können diese gegebenenfalls
auch über Spannungspegel definiert werden.
[0005] Zur Ermittlung eines überhöhten Gleichstromanteils und/oder einer überhöhten Wechselspannung
an einem Leuchtmittelanschluss weist der IC mindestens einen Messeingang auf, der
mit einem Leuchtmittelanschluss elektrisch leitend verbunden ist. Der Leitungszweig
zwischen Leuchtmittelanschluss und Messeingang weist wenigstens einen ohmschen Widerstand
auf, darüber hinaus ist auf diesen Leitungszweig wenigstens eine einen Kondensator
aufweisende Impedanz aufgeschaltet. Die quergeschaltete Impedanz dient der Begrenzung
des Wechselstroms in den Messeingang. Hierzu wird von den IC-Herstellern empfohlen,
den Kondensator so groß zu wählen, dass er für die Berechnung der Widerstandswerte
keinen Einfluss hat.
[0006] Ein elektronisches Vorschaltgerät soll üblicherweise für eine Vielzahl von Anwendungsbeispielen
ausgebildet werden. Hierzu zählen Applikationen wie Dimmen des Leuchtmittels oder
der Betrieb mehrerer Leuchtmittel -auch mit mehreren benötigten Leistungen- durch
dasselbe Vorschaltgerät. Für diese unterschiedlichen Einsatzbedingungen ist die üblicherweise
verwendete Schaltung nicht flexibel genug, da die eingestellten Abschaltpegel für
alle Betriebsbedingungen gleichermaßen gelten. So weist beispielsweise ein gedimmtes
leuchtmittel in der Regel eine wesentlich höhere Leuchtmittelspannung auf als in einem
Betrieb ohne Dimmung. Die Überlastabschaltschwelle müsste durch Dimensionierung des
ohmschen Widerstands nach der Empfehlung der Hersteller so hoch gelegt werden, dass
sie im Fehlerfall bei maximaler Helligkeit, d.h. ohne Dimmung, nicht wirksam werden
kann.
[0007] Eine Überspannungs- bzw. Überlastabschaltung muss dementsprechend für ein Vorschaltgerät,
das Leuchtmittel mit deutlich unterschiedlichen Leuchtmittelströmen betreiben kann,
auf die höchste auftretende Leuchtmittelspannung abgestimmt werden. Die Abschaltschwelle
muss mit einem gewissen Sicherheitsabstand über diesem Spannungswert liegen. Diese
vorgegebenen Werte treffen in der Regel die Leuchtmittel mit relativ niedrigem Leuchtmittelstrom
und entsprechend höherer Spannung. Hierdurch kann die Schwelle aber möglicherweise
für ebenfalls zu betreibende Leuchtmittel mit höherem Leuchtmittelstrom und entsprechend
niedriger Leuchtmittelspannung zu hoch sein. Sofern Leuchtmittelspannung und damit
Leuchtmittelleistung übermäßig ansteigen, schaltet ein derart dimensioniertes Gerät
im Fehlerfall trotz der Fehlerfallabschaltung nicht ab.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dasselbe elektronische Vorschaltgerät
für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsfälle einsetzbar zu gestalten. Entsprechendes
gilt für ein Beleuchtungsgerät.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch ein elektronisches Vorschaltgerät gemäß Anspruch 1,
9 oder 10. Ebenfalls löst ein Gegenstand gemäß Anspruch 11 die Aufgabe. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindungen befinden sich in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
[0010] Ein elektronisches Vorschaltgerät ist erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet,
dass die Impedanz variierbar ausgebildet ist, um die im Betrieb am Leuchtmittelanschluss
anliegende Spannung in Abhängigkeit der Anzahl der zu betreibenden Leuchtmittel und/oder
eines Dimmbetriebs auf einen für eine Abschaltschwelle der Fehierfallabschaltung angepassten
Strom in den Messeingang überführen zu können. Alternativ kann über eine variierbare
Impedanz gegebenenfalls auch die Spannung am Messeingang angepasst werden.
[0011] Hierzu ist der nach dem Stand der Technik groß zu wählende Kondensator entgegen den
Herstellerempfehlungen so klein zu wählen, dass sein Blindwiderstand einen so großen
Widerstandswert aufweist, dass er zumindest von seinem Betrag her im Bereich des Werts
des Widerstands oder der Widerstände des Leitungszweigs bzw. etwaiger weiterer Widerstände
der Impedanz liegt. Durch die Frequenzabhängigkeit des Blindwiderstands eines Kondensators
im Frequenzbereich des EVG lässt sich dieser dergestalt auswählen, dass die in dem
Betrieb und hierbei mit höheren Frequenzen einhergehenden höheren Spannungen im Leitungszweig
zum Messanschluss eine stärkere Reduzierung erfahren. Dies entspricht einer Anhebung
der effektiven Abschaltschwelle. Die interne Abschaltschwelle des IC wird dann erst
bei größeren Spannungen und einem damit einhergehenden Strom erreicht, wodurch die
Abschaltung später erfolgt.
[0012] Eine solche Variation des durch die an der Leuchtmittelspannung generierten Messsignals
am Messeingang kann sowohl während eines Einschaltvorganges wie auch während eines
Start- und Brennvorganges eines zu betreibenden Leuchtmittels er folgen. Hierbei ist
die Impedanz vorzugsweise an Masse gelegt. Besonders bevorzugt ist ein ohmscher Widerstand
der Impedanz, also die Kombination aus zumindest Kondensator und ohmschen Widerstand
zwischen zwei Widerstände des Leitungszweigs eingekoppelt, was die Anpassbarkeit der
Schaltung deutlich verbessert.
[0013] Vorzugsweise weist der Betrag des Blindwiderstands des Kondensators einen Wert auf,
der insbesondere bei jeder eingestellten Betriebsfrequenz mindestens ein Zehntel des
Widerstandswertes eines in Reihe geschalteten Widerstands beträgt. Die Impedanz des
in den Leitungszweig zwischen Leuchtmittelanschluss und Messeingang eingekoppelten
weiteren Leitungszweig wird durch den Blindwiderstand des Kondensators gerade mitbestimmt.
Besonders bevorzugt weist der Kondensator einen Widerstandswert auf, der zumindest
in der gleichen Größenordnung wie der des ohmschen Widerstands desselben (weiteren)
Leitungszweigs ist, noch bevorzugter ist er zumindest um einen Faktor 3 größer. Hierzu
wurde festgestellt, dass eine Vielzahl typischer Anwendungsfälle von Vorschaltgeräten
für den Betrieb mit Gasentladungslampen mit einer Topologie erfassbar sind, bei der
der Blindwiderstand des Kondensators um einen Faktor 3, noch bevorzugter sogar zumindest
um einen Faktor 5 größer als der des die Impedanz mit ausbildenden Widerstands ist.
[0014] Alternativ oder ergänzend kann das elektronische Vorschaltgerät dergestalt weitergebildet
sein, dass die Impedanz durch Parallelschaltung einer weiteren Kapazität und vorzugsweise
eines weiteren ohmschen Widerstands variierbar ist. Auch dieser Leitungszweig ist
bevorzugt auf Masse zu legen. Hierbei kann durch Zuschalten zumindest eines weiteren
RC-Gliedes der Strom, der in den angeschlossenen Messeingang fließt, reduziert werden
und damit die effektive Abschaltschwelle vergrößert werden. Folglich wird am Leuchtmittel
eine höhere Leuchtmittelspannung, wie sie beispielsweise bei Dimmung auftritt, zugelassen.
Die Ansteuerung kann insbesondere bei den dimmbaren Anwendungen z.B. aus einem anliegenden
Schnittstellensignal generiert werden, dass Aufschluss über den eingestellten Dimmlevel
gibt. So kann z.B. aus der Überwachung des Leuchtmittelstroms die Ansteuerung dann
einen Schalter aktivieren, wenn das Leuchtmittel unter einen bestimmten Wert gedimmt
wird. Hierzu können auch einfache Mikroprozessoren bzw. einzelne funktionelle Gruppe
des IC verwendet werden.
[0015] Eine besonders einfache Topologie lässt sich über die Verwendung eines Schalters,
der beispielsweise in Abhängigkeit der vorbeschriebenen Steuermittel betätigbar ist,
erreichen. Dieser kann beispielsweise eine weitere, parallel geschaltete Impedanz
in Abhängigkeit einer Signalsauswertung auf Masse legen und damit den Leitungszweig,
der parallel geschaltet wird, einschalten.
[0016] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Schalter um einen extern vorzusehenden Schalter,
es kann sich jedoch auch um einen Schalter des IC handeln.
[0017] In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der bei seiner Betätigung zu einer
Änderung der Impedanz führende Schalter in Abhängigkeit einer vom Vorschaltgerät zu
betreibenden Anzahl von Leuchtmittel betätigbar ausgebildet. So kann dieser auch bei
einer unterschiedlichen Anzahl zu betreibender Leuchtmittel auf die Änderung der zum
Messeingang geleiteten Spannung bzw. des Stroms reagieren.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die Impedanz mit einer
Serienkapazität, die in Abhängigkeit der Frequenz überbrückt werden kann, zu versehen.
Eine Serienschaltung von Kondensatoren in Verbindung mit mindestens einem Schalter
kann ebenfalls dazu benutzt werden, den in den Messeingang fließenden Strom so zu
beeinflussen, dass er bei einem überbrückten Kondensator deutlich kleiner ist als
bei einem in Serie geschalteten Kondensator. Hierzu ist zumindest ein Schalter vorzusehen,
der der überbrückung eines der zumindest zwei Serienkapazitäten an Masse dient. Eine
Gesamtkapazität aus zwei Kapazitäten, die deutlich kleiner ist als die eines Kondensators
ergibt insbesondere in Verbindung mit einem weiteren ohmschen Widerstand eine wesentlich
höhere Impedanz. Hierzu sollte der weitere Kondensator so gewählt werden, dass der
Betrag seines Widerstands im Frequenzbereich des EVG in einer ähnlichen Größenanordnung
liegt ist wie ein etwaiger in dem Leitungszweig der Impedanz vorzusehender Widerstand.
[0019] In einzelnen Fällen kann ein elektronisches Vorschaltgerät dann vorteilhaft ausgebildet
sein, wenn die Fehlerfallabschaltung durch eine Schaltbarkeit des Messeingangs oder
des Leitungszweigs an Masse (reversibel) deaktivierbar ausgebildet ist. Dies gilt
insbesondere für eine Dimmbetriebsstellung. In einem solchen Fall wird dann ebenso
wirksam auch das unbeabsichtigte Abschalten durch eine Überlasterkennung oder aufgrund
eines aufgeprägten Gleichanteils verhindert.
[0020] Je nach Anwendungsfall ist ein elektronisches Vorschaltgerät erfindungsgemäß aus-und/oder
weitergebildet, wenn ein Kompensationsstrom in den Leitungszweig zum Messeingang einspeisbar
ist. Dieser kann vorzugsweise über die Impedanz in den Leitungszweig eingespeist werden,
um einen höheren Gleichstromanteil der Leuchtmittelspannung vorzugsweise bei und in
Abhängigkeit vom Betrieb mit niedrigen Helligkeiten auszugleichen. Mit einer solchen
Maßnahme kann das sogenannte Rollen, d.h. das Durchlaufen von Hell-, Dunkel-Unterschieden
des Leuchtmittels, wirksam unterdrückt werden. Hierdurch kann darüber hinaus eine
unsymmetrische Behandlung von positivem und/oder negativem Gleichrichtereffekt durch
den IC ausgeglichen werden.
[0021] Die Aufgabe wird des Weiteren gelöst durch ein Beleuchtungsgerät mit einem elektronischen
Vorschaltgerät, das wie vor- und/oder wie nachbeschrieben, ausgebildet ist. Dem Beleuchtungsgerät,
welches insbesondere für den Betrieb in verschiedenen Dimmbetriebszuständen bzw. mit
mehreren LeuchtmitteIn ausgebildet ist, kommen die jeweiligen Vorteile des Vorschaltgeräts
ebenfalls zu.
[0022] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung lassen sich der nachfolgenden Figurenbeschreibung
entnehmen. In den schematischen Darstellungen der Figuren zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsebeispiel der Erfindung,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 eine Grafik Leuchtmittelspannung über Frequenz,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0023] Gleich oder ähnlich wirkende Teile sind -sofern dienlich- mit identischen Bezugsziffern
versehen. Einzelne technische Merkmale der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele
können auch mit den Merkmalen der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele zu erfindungsgemäßen
Weiterbildungen führen.
[0024] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes elektronisches
Vorschaltgerät ausschnittsweise dargestellt. Das Vorschaltgerät dient dem Betrieb
eines Leuchtmittels 1, welches insbesondere als Gasentladungslampe ausgebildet ist.
Ein nicht näher dargestellter IC weist einen Messeingang LVS auf, der über zwei ohmsche
Widerstände R1 und R2 mit einem strichlinierten, nur schematisch dargestellten Leuchtmittelanschluss
2 des EVG verbunden ist. Mittels eines ebenfalls nicht näher dargstellten Schalters
einer Brückenschaltung wird von dem elektronischen Versorgungsgerät eine Versorgungsleistung
bereitgestellt. In den zwischen Leuchtmittelanschluss 2 und Messeingang LVS ausgebildeten
Leitungszweig 3 ist ein weiterer Widerstand R3 nach Art eines Spannungsteilers eingekoppelt.
Dieser ist über einen Kondensator mit Masse verbunden und bildet mit diesem eine Impedanz
zwischen Leuchtmittelanschluss 2 und Messeingang LVS.
[0025] Am Messeingang LVS wird ein Strom I
Lvs aufgenommen, der der Ermittlung eines überhöhten Gleichstromanteils oder einer überhöhten
Wechselspannung am Leuchtmittelanschluss 2 dient. Hierzu ist die Impedanz variierbar
ausgebildet, dergestalt, dass sie die im Betrieb am Leuchtmittelanschluss 2 anliegende
Spannung in Abhängigkeit der Anzahl und/oder der Art der zu betreibenden Leuchtmittel
und/oder eines Dimmbetriebs im Leitungszweig n für eine Abschaltschwelle der Fehlerfallabschaltung
angepassten Strom in den Messeingang LVS überführt.
[0026] Hierzu wird die Kapazität des Kondensators C1 so gewählt, dass sein Blindwiderstand
(bei diesem Ausführungsbeispiel) zumindest über den Frequenzbereich des EVG wenigstens
der Größe von R3 entspricht. Wenn die Arbeitsfrequenz im Betrieb des Leuchtmittels
klein ist, führt dies zu einer hohen Serienimpedanz der Kombination aus R3 und C1,
was zu einem kleinen Strom
IR3C1 führt. Demzufolge ist der Strom I
Lvs größer und die Abschaltschwelle im Betrieb mit kleinen Arbeitsfrequenzen wird entsprechend
schnell erreicht. Bei damit einhergehender maximaler Helligkeit des Leuchtmittels
1 sind daher nur vergleichsweise kleine Leuchtmittelspannungen erlaubt. Die Überlastschwelle
ist bei größeren Arbeitsfrequenzen durch entsprechende Anpassung der Impedanz aus
der Kombination R3 und R1 geändert. Wenn die Arbeitsfrequenzen zum Betrieb des Leuchtmittels
groß werden, führt dies zu einer kleinen Serienimpedanz der Kombination aus R3 und
C1, so dass ein größerer Strom I
R3c1, entsteht. Demzufolge verringert sich der Strom ILv
s, wodurch die Abschaltschwelle weniger schnell erreicht wird. Es sind höhere Leuchtmittelspannungen
erlaubt, was bei dem Betrieb von Leuchtmitteln im Dimmbereich benötigt wird. Entsprechendes
gilt auch für eine Impedanz, bei der der Blindwiderstand des Kondensators C1 deutlich
größer, d.h. beispielsweise um einen Faktor 10 größer ist als der Wert des ohmschen
Widerstands R3.
[0027] In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Impedanz entsprechend dergestalt
ausgebildet sein, dass sie die Spannung im Leitungszweig zwischen Messeingang und
LVS variiert, um eine andere, effektivere als die IC-interne Abschaltschwelle auszubilden.
[0028] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird durch Zuschalten zumindest eines weiteren
R-C-Gliedes der Wechselstrom, der in den angeschlossenen Messeingang LVS fließt, reduziert,
so dass die interne Abschaltschwelle des IC weniger schnell erreicht wird.
[0029] Bei mittleren bis niedrigen Dimmstellungen oder bei dem Betrieb mehrerer Leuchtmittel
wird durch die Erhöhung der zwischen R1 und R2 eingekoppelten Impedanz die Gesamtimpedanz
variiert. Ein Schalter S1 wird hierzu in Abhängigkeit einer Signalauswertung 4 betrieben.
Dieser empfängt Signale von einer Schnittstelle 5, die Aufschluss über den eingestellten
Dimmlevel gibt. Sie kann ergänzend oder alternativ auch auf Signale einer Leuchtmittelstromauswertung
und/oder eines Mikrokontrollers 7 zurückgreifen.
[0030] Bei geschlossenem Schalter S1 ist die Parallel-Impedanz umfassend einen Widerstand
R4 und einen Kondensator C2 parallel zur Impedanz aus R3 und C1 geschaltet. Der in
den Messeingang fließende Strom ILv
s ergibt sich somit aus der Subtraktion der Ströme I
R3C1 und I
R4C2 von dem Wechselstrom I
AC. Ein sehr groß gewählter Kondensator C2 würde bei geschlossenem S1 die Deaktivierung
der Überlastabschaltung bedeuten, was z. B. beim Dimmen von LeuchtmitteIn in kalter
Umgebung vorteilhaft sein kann.
[0031] Bei der Ausführung eines elektronischen Vorschaltgeräts gemäß Fig. 3 wird eine Serienschaltung
aus Kondensator C1 und C3 dazu genutzt, den in den Messeingang LVS fließenden Wechselstrom
so zu beeinflussen, dass er bei überbrücktem Kondensator C3 deutlich kleiner ist als
bei geöffnetem Schalter S1. Die Gesamtkapazität aus C1 und C3 ist kleiner als C1,
so dass sich in Verbindung mit dem Widerstand R3 eine wesentlich höhere Impedanz ergibt.
Hierzu ist C3 so zu wählen, dass sich der Betrag seines Blindwiderstands im Frequenzbereich
des elektronischen Vorschaltgeräts in einer ähnlichen Größenordnung befindet wie der
Wert des Widerstands R3. Für die Stromvektoren ergibt sich somit wiederum, dass sich
der Strom in den Messeingang LVS aus der Subtraktion der Ströme I
AC und I
Rc ergibt.
[0032] Bei geschlossenem Schalter ist der Kondensator C3 einerseits auf Masse gelegt, wie
dies auch für die Kondensatoren C1 aus den Figuren 1 und 2 gilt. Die Überbrückung
der Serienimpedanz durch Schließen des Schalters S1 erfolgt vorzugsweise bei mittleren
bis niedrigen Dimmstellungen oder bei Anwendungen mit mehreren Leuchtmitteln entsprechend
der jeweiligen Leuchtmittelcharakteristiken. Eine zugehörige Signalauswertung 4 kann
ebenfalls wieder auf Informationen einer Schnittstelle 5 und/oder einer Leuchtmittelstromauswertung
6 und/oder eines Mikrokontrolles 7 zurückgreifen. Vorzugsweise ist der Kondensator
C3 deutlich kleiner als der Kondensator C1, d.h. zumindest um einen Faktor 5. Darüber
hinaus ist der Blindwiderstand von C3 frequenzabhängig. Demnach hat bei geöffnetem
Schalter S1 die Arbeitsfrequenz einen ausreichenden Einfluss auf die eingestellte
Abschaltschwelle, wie dies auch bereits beim Ausführungsbeispiel in Fig. 1 beschrieben
wurde.
[0033] Figur 4 zeigt schematisch Funktionen von Spannung über der Frequenz respektive dem
Leuchtmittelstrom. Gestrichelt dargestellt ist der Verlauf der sich aus der Schaltung
ergebenen Abschaltschwelle nach dem Stand der Technik. Da hierzu der Kondensator,
beispielsweise C1, so groß zu wählen ist, dass dieser keinen Einfluss auf die Wechselspannung
hat, ergibt sich eine Gerade parallel zur Frequenzachse. Bei einem Vorschaltgerät
gemäß der Erfindung ergibt sich jedoch die maximal zugelassene Leuchtmittelspannung,
d.h. der Wert der Spannung, ab dem das am Messeingang anliegende Signal so groß ist,
dass eine Fehlerfallabschaltung erfolgt, als frequenzabhängige Funktion. Bei maximaler
Helligkeit, d.h. bei kleinen Frequenzen, ist die Impedanz groß, so dass die Abschaltschwelle
entsprechend niedrig ist (beispielsweise Fall A). Bei großen Frequenzen und damit
einhergehender minimaler Helligkeit (Fall B) ist die maximal zulässige Spannung größer,
die Impedanz reduziert den Strom zum LVS stärker. Die punktstrichliniert dargestellte
tatsächliche Leuchtmittelspannung wird durch die mit einem in etwa konstanten Offset
nach oben verschobene maximal zugelassene Leuchtmittelspannung deutlich besser nachgebildet.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Vorschaltgeräts liegt somit insbesondere darin,
dass bei maximaler Helligkeit eine relativ niedrige Überspannungsschwelle etabliert
wird, die zuverlässig z.B. bei 50% oberhalb der nominalen Leuchtmittelspannung zu
einer Abschaltung führt, und bei hohen Frequenzen trotzdem höhere Leuchtmittelspannung
zugelassen werden.
[0034] In der erfindungsgemäßen Weiterbildung gemäß Fig. 5 wird über eine Signalauswertung,
die eine Gleichrichtung eines Signals durchführt, über einen Schalter S1 ein Gleichstrom
in die Impedanz eingespeist. Statt des Schalters S1 ist beispielsweise auch eine Diode
denkbar. Mit dieser Weiterbildung der aus Fig. 1 bekannten lmpedanz wird nachgeführt
ein höherer Gleichspannungsanteil der Leuchtmittelspannung bei mittleren bis niedrigen
Dimmstellungen kompensiert, was das Rollen des Leuchtmittels unterbinden soll. Eine
solche Vorgehensweise kann beispielsweise auch Anwendung finden, wenn die Fehlerfallabschaltung,
die in einem IC realisiert wird, frequenzabhängige Unsymmetrien hinsichtlich der Abschaltschwellen
für positiven und negativen Gleichrichtereffekt aufweist. Entsprechend wird der Strom
in Abhängigkeit der Aufnahmen aus Schnittstelle, Leuchtmittelstromauswertung und/oder
eines Mikrokontrollers über S1 eingespeist und variiert mit dem eingestellten Offset
und/oder dem bekannten Offset des IC.
1. Elektronisches Vorschaltgerät zur Erzeugung einer Versorgungswechselspannung für wenigstens
ein insbesondere als Gasentladungslampe ausgebildetes Leuchtmittel, mit einer Fehlerfallabschaltung
und einem IC, der zur Steuerung wenigstens eines Schalters des Vorschaltgeräts ausgebildet
ist und einen Messeingang (LVS) aufweist, der zur Ermittlung eines überhöhten Gleichstromanteils
oder einer überhöhten Wechselspannung an einem Leuchtmittelanschluss (2) vorgesehen
ist, wobei auf einen wenigstens einen ohmschen Widerstand (R1,R2) umfassenden und
zwischen Messeingang (LVS) und Leuchtmittelanschluss (2) ausgebildeten Leitungszweig
(3) wenigstens eine einen Kondensator (C1 ,C2, C3) aufweisende Impedanz aufgeschaltet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanz variierbar ausgebildet ist, um die im Betrieb am Leuchtmittelanschluss
(2) anliegende Spannung in Abhängigkeit der Anzahl und/oder der Art der zu betreibenden
Leuchtmittel und/oder eines Dimmbetriebs in einen für eine Abschaltschwelle der Fehlerfallabschaltung
angepassten Strom am Messeingang (LVS) zu überführen.
2. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensator (C1,C2, C3) einen Widerstandswert aufweist, der mindestens 1/10 eines
ohmschen Widerstands (R3,R4) desselben den Kondensator (C1,C2, C3) aufweisenden Leitungszweigs
beträgt.
3. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanz durch Parallelschaltung einer weiteren Kapazität (C2) und vorzugsweise
eines weiteren ohmschen Widerstands (R4) variierbar ist.
4. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schalter, dessen Betätigung zu einer Änderung der Impedanz führt, in Abhängigkeit
eines Dimmbetriebs des Vorschaltgeräts betätigbar ausgebildet ist.
5. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein/der Schalter, dessen Betätigung zu einer Änderung der Impedanz führt, in Abhängigkeit
einer vom Vorschaltgerät zu betreibenden Anzahl und/oder der Art von Leuchtmitteln
betätigbar ausgebildet ist.
6. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanz einen in Serie zuschaltbaren Kondensator (C3) aufweist.
7. Elektrisches Vorschaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einenends an Masse und anderenends auf den Leitungszweig (3) geschaltete Impedanz
einen ohmschen Widerstand (R3,R4) aufweist.
8. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensator (C1,C2, C3) einen Widerstandswert aufweist, der zumindest in derselben
Größenordnung liegt wie der des ohmschen Widerstands (R3,R4).
9. Elektronisches Vorschaltgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, vorzugsweise nach
einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fehlerfallabschaltung durch Schaltung des Messeingangs (LVS) an Masse deaktivierbar
ausgebildet ist.
10. Elektronisches Vorschaltgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach
einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein nachgeführter Kompensationsstrom in den Leitungszweig (3) einspeisbar ist.
11. Beleuchtungsgerät mit einem elektronischen Vorschaltgerät nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, mit wenigstens einem vorzugsweise als Gasentladungslampe ausgebildeten
Leuchtmittel (1), wobei das elektronische Vorschaltgerät nach einem der vorherigen
Ansprüche ausgebildet ist.