[0001] Die Erfindung betrifft eine Massageeinrichtung gemäß gattungsbildendem Teil des ersten
Patentanspruchs.
[0002] Allgemein bekannt ist für therapeutische Zwecke eine so genannte "heiße Rolle", die
aus mehreren Lagen temperierter Tücher besteht, die von innen Wärme abstrahlen. Hierbei
soll es zu einer raschen Erwärmung mit geringer Hautfeuchtigkeit kommen. Derartige
heiße Rollen werden bei Schlafstörungen, Verstopfungen, Atemwegserkrankungen sowie
chronisch schmerzenden Zuständen angewandt. Nach dem Auflegen der heißen Rolle auf
die zu behandelnde Körperpartie wird selbige massierend hin- und hergerollt. Durch
Abwickeln und gegenläufiges Aufwickeln ist immer ein heißes Tuch an der betroffenen
Körperregion anliegend, so dass die Behandlung von dem Patienten als angenehm empfunden
wird.
[0003] Diese zwar recht wirksame heiße Rolle ist von der Vorbereitung und Handhabung her
als aufwändig anzusehen, wobei die zum Einsatz gelangenden Tücher nach der Behandlung
in jedem Fall gewaschen werden müssen, was mit weiteren Kosten einhergeht.
[0004] Die
AT 000207 U1 betrifft eine Massageeinrichtung, die sich insbesondere für die Massagebehandlung
im Bereich der Füße und fußnahen Zonen, der Beine sowie des Nacken- und Kopfbereiches
eignet. Vorgeschlagen wird eine Massageeinrichtung mit an einem Trägergestell oder
dergleichen gelagerter von einem Elektromotor über ein Getriebe antreibbarer bzw.
angetriebener Massagewalze mit Massageelementen, wobei die Antriebseinheit mit Elektromotor
und Untersetzungsgetriebe eine von der obersten Konturlinie des Walzenkörpers der
im Wesentlichen horizontal gelagerten Massagewalze bestimmte Horizontalebene nicht
überragt.
[0005] Durch die
DE 43 05 931 A1 ist eine gattungsbildende Massagerolle zur Selbstmassage von insbesondere Rücken
und Wirbelsäule bekannt geworden, mit einem eine umlaufende Abrollfläche aufweisenden
Rollenkörper. Der Rollenkörper ist flexibel ausgebildet und ist zur Gewährleistung
einer im Wesentlichen zylindrischen Abrollfläche mit einem, sich in Umlaufrichtung
der Abrollfläche erstreckenden, eine nach innen gerichtete Haltekraft ausübende, bandähnlichen
Stabilisierungsring versehen. Der Rollenkörper ist als Hohlkörper ausgebildet und
steht unter einem Innendruck. Der Rollenkörper weist einen zur Umgebung hin abgeschlossenen
Hohlraum auf, der mit einem Druck ausübenden Medium gefüllt ist.
[0006] Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, eine alternative Massageeinrichtung bereit
zu stellen, die einfacher im Aufbau ist, einen großen medizinischen/therapeutischen
Einsatzbereich hat und insbesondere zur Behandlung und Therapie bestimmter gesundheitlicher
Störungen eingesetzt werden kann.
[0007] Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass der den Andruckkörper bildende Hohlkörper
mit einem, stirnseitige Abschlusselemente beinhaltenden Verstärkungskörper in Wirkverbindung
steht, wobei der Verstärkungskörper zwischen den Abschlusselementen verlaufende Streben
aufweist und die freien Enden des Andruckkörpers im Bereich der Abschlusselemente
fixiert, insbesondere geklemmt sind, und wobei das Medium zumindest dem atmosphärischen
Druck aussetzbar ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0009] Beim Erfindungsgegenstand handelt es sich um ein medizinisches/therapeutisches Produkt
zur Behandlung und Therapie insbesondere von Schlafstörungen, Verstopfungen allgemeiner
Nervosität, Atemwegserkrankungen, chronisch schmerzhaften Zuständen, z.B. Tennisarm
und muskulären Verspannungen.
[0010] Die Massageeinrichtung wirkt stoffwechselanregend, entzündungshemmend, reflektorisch
auf innere Organe und kann unter anderem bei der Krankengymnastik von Patienten eingesetzt
werden. Darüber hinaus wirkt sie muskelentspannend und entkrampfend, schmerzlindernd,
schleimlösend und durchblutungsfördernd.
[0011] Der Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen Massageeinrichtung beschränkt sich nicht
auf die Behandlung von Patienten zum Zwecke der gleichmäßigen Behandlung, insbesondere
durch Wärme und leichten massierenden Druck, sondern ist auch zur therapeutischen
Behandlung von Tieren, beispielsweise Pferden, einsetzbar. Dabei wird die Massageeinrichtung
mit dem Andruckkörper auf die Haut aufgesetzt und von der behandelnden Fachkraft am
Griffelement geführt.
[0012] Das Griffelement kann in einer Ausgestaltungsform U-förmig ausgebildet sein. Eine
weitere Gestaltungsform wird durch ein etwa S-förmig ausgestaltetes Griffelement gebildet.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Griffelement so auszugestalten, dass es
Griffmittel sowie Verbindungsmittel zwischen dem Griffmittel und zumindest einem stirnseitigen
Bereich der Walze beinhaltet. Die Bauteile können in einfachster Weise durch Schraub-
oder Klemmverbindungen lösbar miteinander in Wirkverbindung gebracht werden.
[0013] Damit der Hohlraum des Andruckkörpers mit einem Medium, beispielsweise erhitztem
Wasser, befüllt werden kann, ist in mindestens einem der stirnseitigen Bereiche des
Andruckkörpers ein Einfüllelement für das jeweilige Medium vorgesehen.
[0014] Der Hohlraum wird bis zu einem bestimmten Füllstand mit dem flüssigen Medium aufgefüllt.
Damit der Hohlraum unter einen definierten Innendruck gebracht werden kann, sind entweder
im Bereich der gleichen oder der anderen Stirnfläche des Andruckkörpers Mittel zur
Druckaufbringung, respektive zur Druckentlastung des Hohlraums, vorgesehen.
[0015] Das Mittel zur Druckaufbringung wird einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß
durch ein Ventil gebildet. Die Aufbringung des Drucks kann beispielsweise auch in
Analogie zur
DE 43 05 931 A1 erfolgen.
[0016] In Folge der gezielten Erhöhung des Innendrucks innerhalb des Hohlraums wird die
Wand der Andruckkörpers um einen definierten Betrag radial nach außen verformt, so
dass die zylindrische Kontur in eine etwa tonnenförmige Kontur verändert wird.
[0017] Je nach Temperatur der im Hohlraum eingebrachten Flüssigkeit wird an der Oberfläche
des Andruckkörpers eine entsprechend hautfreundliche Oberflächentemperatur generiert,
die von Patienten während der Behandlung als angenehm empfunden wird.
[0018] Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß wird vorgeschlagen, den Andruckkörper
mit einem, insbesondere aus elastischem Material bestehenden Überzug zu versehen,
der vorteilhafterweise aus einem hautfreundlichen Material besteht. Hier bieten sich
insbesondere waschbare Baumwollmaterialien, wie etwa Frottee an. Die Überzüge dienen
je nach Materialbeschaffenheit, Struktur und Zustand verschiedenen Zwecken.
[0019] Die Wichtigsten sind
- bessere Temperaturleitfähigkeit und Öffnen der Poren zur intensiveren Wärmeübertragung
z.B. mittels angefeuchteter, Feuchtigkeit speichernder Textilgewebe,
- geringere Temperaturleitfähigkeit zur dosierten Wärmeübertragung z.B. mittels trockener
Textilgewebe,
- mechanische Hautreizung zur Förderung der Durchblutung mittels geeigneter Oberflächenstruktur,
- Hautreizung zur Förderung der Durchblutung mittels Geweben, die sich zum Auftragen
von Salben und Ölen eignen,
- Steigerung des Wohlbefindens über den Geruchssinn mittels Geweben, die sich zum Auftragen
von ätherischen Ölen oder Ähnlichem eignen.
[0020] In seiner einfachsten Form kann der Hohlraum lediglich mit einem temperierten Medium
(heiß/kalt) gefüllt werden. Hierdurch können bereits viele Körperteile therapiert
werden.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltungsform kann das im Hohlraum befindliche Medium durch
Druckluft beaufschlagt werden, beispielsweise per Pumpe.
[0022] Eine weitere Ausgestaltungsform der Erfindung kann vorsehen, ventilseitig im Hohlraum
einen elastisch verformbaren Ballonkörper einzusetzen, der durch das gasförmige Medium
aufgepumpt wird. Durch diese Ausgestaltungsform wird das im Hohlraum befindliche flüssige
Medium nach außen verdrängt und kommt an der inneren Umfangsfläche des Andruckkörpers
unter entsprechender Druckausübung zur Anlage. Dieser Ballenkörper ist jedoch nicht
zwingend notwendig, vielmehr stellt es für bestimmte Ausführungen des Erfindungsgegenstandes
eine sinnvolle Ergänzung dar.
[0023] Darüber hinaus ist es auch denkbar, andersartige Füllmedien zu verwenden, die einen
Latentwärmespeicher bilden. Selbige sind als Phasenwechselmaterialien bekannt.
[0024] Zur Erzeugung des rotierbaren Andruckkörpers als Massageeinrichtung bieten sich verschiedene
konstruktive Lösungen an.
[0025] Von besonderem Vorteil ist, dass der den Andruckkörper bildende, aus Kunststoff oder
Gummi bestehende, Hohlkörper mit einem, stirnseitige Abschlusselemente beinhaltenden,
Verstärkungskörper in Wirkverbindung gebracht wird. Der Verstärkungskörper kann hierbei
zwischen den Abschlusselementen verlaufende Streben aufweisen, wobei die stirnseitigen
Endbereiche des Andruckkörpers im Bereich der Abschlusselemente fixiert, insbesondere
geklemmt sind.
[0026] Zur einfachen Handhabung der Massageeinrichtung, insbesondere zum Zwecke des Befüllens
und des Entleerens, wird, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß vorgeschlagen,
den Andruckkörper innerhalb einer Füllvorrichtung zu positionieren. Selbige kann bedarfsweise
mit Sicherheitsmitteln ausgerüstet werden, mittels welcher das Griffelement/der Andruckkörper
relativ zu Bauteilen der Füllvorrichtung fixierbar bzw. positionierbar ist. Nach Einlegen
des Andruckkörpers in die Füllvorrichtung und bedarfsweise Arretierung des Griffelementes/Positionierung
des Andruckkörpers bildet die Massageeinrichtung mit der Füllvorrichtung ein einstückiges
Bauteil, wobei der Hohlraum nun problemlos durch Lösen beispielsweise einer Einfüllschraube,
über einen Trichter oder dergleichen mit der temperierten Flüssigkeit gefüllt werden
kann. Durch Zugabe einer kühleren Flüssigkeit kann die entsprechende Wohlfühltemperatur
an der am Patienten anliegenden Oberfläche des Andruckkörpers eingestellt werden.
[0027] Beispielsweise über eine Luftpumpe kann über das Ventil bedarfsweise ein Innendruck
im Hohlraum aufgebracht werden, so dass die bereits angesprochene leicht tonnenförmige
Kontur des Andruckkörpers herbeiführbar ist.
[0028] In gleicher Weise kann nach erfolgter Behandlung der Andruckkörpers wieder in die
Füllvorrichtung eingebracht werden, dergestalt, dass sie mit der Ventilseite in einem
entsprechend ausgebildeten Bereich der Füllvorrichtung positioniert ist. Der Überdruck
wird abgelassen und das flüssige Medium kann nach Entfernen der Einfüllschraube nun
entsorgt werden.
[0029] Die Füllvorrichtung bietet somit nicht nur den Komfort, den Hohlraum mit einem flüssigen
Medium zu befüllen und dieses unter Druck zu setzten, darüber hinaus dient sie auch
als Aufnahme- und Transportelement für die Massageeinrichtung.
[0030] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass über griffelementseitig vorgesehene Arretiermittel
bedarfsweise die Drehbewegung des Andruckkörpers relativ zum Griffelement neutralisiert
werden kann. Für die Zeit, innerhalb der die Massageeinrichtung nicht benutzt wird,
ist somit eine Drehung des Andruckkörpers relativ zum Griffelement nicht möglich,
wodurch auch Beschädigungen vermieden werden.
[0031] Zur Realisierung der Drehbewegung des Andruckelements relativ zum Griffelement können
bekannte Wälz- oder Gleitlager zum Einsatz kommen.
[0032] Alternativ zum erwähnten Medium kann zur Behandlung andersartiger Beschwerden auch
(eis)-kaltes Wasser oder auch eine andere Flüssigkeit eingesetzt werden. Hier bieten
sich Öle oder Kältemischungen, z.B. auf Basis von Frostschutzmitteln (z.B. Glykol)
oder Salz mit Eis, an.
[0033] Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung dargestellt
und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
- Figuren 1 bis 5
- unterschiedliche Ansichten der bzw. Schnitte durch eine erfindungsgemäße Massageeinrichtung;
- Figur 6
- Prinzipskizze einer die Massageeinrichtung gemäß Figuren 1 bis 5 aufnehmenden Füllvorrichtung;
- Figur 7
- Füllvorrichtung gemäß Figur 6 samt aufgenommener Massageeinrichtung;
- Figur 8 und 9
- Unterschiedliche Ansichten bzw. Schnitte einer alternativ ausgebildeten Massageeinrichtung;
- Figur 10
- Füllvorrichtung zur Positionierung der Massageeinrichtung gemäß Figuren 8 und 9.
[0034] Die Figuren 1 bis 5 zeigen einerseits in verschiedenen Ansichten, respektive unterschiedlichen
Schnitten, die erfindungsgemäße Massageeinrichtung 1. Die wesentlichen Elemente der
Massageeinrichtung 1 sind ein als Hohlkörper ausgebildeter, in diesem Beispiel aus
Silikon bestehender, Andruckkörper 2 sowie ein Griffelement 3, in diesem Beispiel
gebildet durch ein Griffmittel 4 sowie jeweils einem Verbindungsmittel 5,6, das an
einem zugehörigen Abschlussbereich 7,8 des Andruckkörpers 2 anlenkbar ist. Durch diese
Ausgestaltungsform wird ein im Querschnitt U-förmiges Griffelement 3 gebildet. Über
ein Arretiermittel 9 kann die freie Drehbewegung des Andruckkörpers 2 relativ zum
Griffelement 3 unterbunden werden.
[0035] Die Figuren 1 und 2 zeigen den nicht aufgepumpten normalen Zustand der Massageeinrichtung
1. Figur 3 ist zu entnehmen, dass durch bedarfsweise Aufbringung eines Innendrucks
die Wand 2' des Andruckkörpers 2 radial nach außen verformt ist, so dass eine Art
Tonne gebildet wird. Bei vielen therapeutischen Anwendungen (z.B. von Körperpartien
mit knöchernen Strukturen, wie Brust- oder Schlüsselbein) reicht es in der Regel aus,
die Massageeinrichtung 1 lediglich mit einem temperierten (kalt oder warm) Medium
zu füllen.
[0036] In Figur 4 ist erkennbar, dass die Massageeinrichtung 1 einen Verstärkungskörper
10 beinhaltet. Der Verstärkungskörper 10 ist aufgebaut aus stirnseitigen Abschlusselementen
11,12 sowie dazwischen verlaufenden Streben 13. Der aus Silikon bestehende etwa zylindrisch
ausgebildete Andruckkörper 2 ist ― hier nur angedeutet ― im Bereich seiner freien
Enden 14,15 umgebogen und im jeweiligen stirnseitigen Abschlusselement 11,12 geklemmt.
Im Abschlusselement 11 soll in diesem Beispiel eine Schraube 16 vorgesehen sein, während
im Bereich des Abschlusselementes 12 ein Ventil 17 positioniert ist. Nach Entfernen
der Schraube 16 kann nun eine temperierte Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, in Pfeilrichtung
in den Hohlraum 18, zum Beispiel über einen Trichter, eingefüllt werden. Der Hohlraum
18 wird hierbei bis zu einer bestimmten Füllstandshöhe h aufgefüllt und die Schraube
16 wieder eingesetzt. Über das Ventil 17 kann nun, abhängig von dem zu behandelnden
Körperteil, ein gasförmiges Medium, beispielsweise Druckluft, in den Hohlraum 18 eingebracht
werden und zwar so lange, bis die Wand 2' des Andruckkörpers 2 die in Figur 3 angedeutete
etwa tonnenförmige Kontur einnimmt. Die im Hohlraum 18 gegebene Innentemperatur wird
gedämpft durch das Material des Andruckkörpers 2 nach außen abgegeben und zwar über
einen längeren Zeitraum. Der zu behandelnde Patient empfindet nach dem Aufsetzen des
Andruckkörpers 2 auf der Hautoberfläche die Temperatur als angenehm. Bedingt durch
das manuelle Abrollen des Andruckkörpers 2 auf der Haut wird nun ein leichter massierender
Druck erzeugt.
[0037] Bedarfsweise kann der Andruckkörper 2 mit einem der besseren Temperaturleitung dienenden
elastischen Überzug (Figur 9) versehen werden, der im Anschluss an die Behandlung
dann gewaschen, desinfiziert bzw. gereinigt werden muss. Hierbei ist der zu tätigende
Aufwand gegenüber einer heißen Rolle gemäß Stand der Technik wesentlich geringer.
[0038] In Figur 5 angedeutet ist, dass im Hohlraum 18 ein elastisch verformbarer ballonartiger
Körper 19 eingebracht ist, der mit dem Ventil 17 in Wirkverbindung steht. Nach dem
Aufpumpen des ballonartigen Körpers 19 verdrängt selbiger das im Hohlraum 18 vorhandene
flüssige Medium in Richtung der Wand 2' des Andruckkörpers 2 und zwar so lange, bis
die in Figur 3 dargestellte Kontur erreicht ist. Dieser ballonartige Körper 19 ist
nicht zwangsläufig notwendig, stellt vielmehr eine mögliche Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
dar.
[0039] Figur 6 zeigt als Prinzipskizze eine Füllvorrichtung 20 für die Massageeinrichtung
1 gemäß Figuren 1 bis 5. Erkennbar ist in diesem Beispiel ein etwa quadratisch ausgebildeter
aus Blech bestehender Aufnahmekörper 21, der im Bereich einer seiner Wände 22 mit
einem Schlitz 23 versehen ist. Schlitzseitig befinden sich Arretiermittel 24,25,26.
Das Arretiermittel 24 ist in diesem Beispiel durch eine Bolzen gebildet, der in Wirkverbindung
mit einer Blechzunge 26 steht, wobei das Arretiermittel 24 innerhalb eines Langlochs
27 hin- und herbewegt werden kann. Hier nur angedeutet sind Aufnahmemittel 28, beispielsweise
für das Ventil 17 gemäß Figuren 4 und 5.
[0040] Figur 7 zeigt die Füllvorrichtung 20, die nun mit der Massageeinrichtung 1 fest verbunden
ist. Das Griffelement 3 steht mit Bauteilen der Füllvorrichtung 20 dergestalt in Wirkverbindung,
dass das Verbindungselement 6 über die Arretiermittel 24,25,26 fixiert ist. In diesem
Zustand bildet die Massageeinrichtung 1 mit der Füllvorrichtung 20 einen einstückigen
Körper. Das Arretiermittel 9 ist in diesem Zustand eingedreht, so dass keine Drehung
des Andruckkörpers 2 relativ zur Füllvorrichtung 20 möglich ist. Nach Entfernen der
Schraube 16 (Figuren 4 und 5) kann nun beispielsweise über einen nicht weiter dargestellten
Trichter flüssiges vortemperiertes Medium in den hier nicht erkennbaren Hohlraum eingebracht
werden. Anschließend wird die Schraube 16 wieder eingedreht, die Arretierung gelöst
und die Massageeinrichtung 1 um 180
° gewendet, so dass die hier nicht erkennbare mit dem Ventil 17 versehene Seite nun
oben ist. Beispielsweise über eine Luftpumpe, die an das Ventil 17 (Figuren 4 und
5) angeschlossen wird, kann der Hohlraum so weit aufgepumpt werden, bis die Wand 2'
des Andruckkörpers 2 eine leichte Wölbung (siehe Figur 3) nach außen zeigt. Nach der
Erzeugung des Innendrucks und Entfernen der Luftpumpe kann die Arretierung 24-26 der
Füllvorrichtung 20 wieder aufgehoben werden und die Massageeinrichtung 1 ist nun zur
Behandlung eines Patienten einsatzbereit. Wie bereits angesprochen, kann selbige noch
mit einem hier nicht weiter dargestellten Überzug versehen werden oder aber der Andruckkörper
2 wird desinfiziert.
[0041] lst die Behandlung des Patienten beendet, wird zum Zwecke der Entleerung des Andruckkörpers
2 selbiger mit der Ventilseite nach unten in die Füllvorrichtung 20 eingesetzt. Wenn
der Andruckkörper 2 richtig innerhalb der Füllvorrichtung 20 positioniert ist, entlüftet
das Ventil 17 automatisch. Im Anschluss an den Entlüftungsvorgang kann die Schraube
16 wieder entfernt und das flüssige Medium entsorgt werden.
[0042] Die Figuren 8 und 9 zeigen eine alternative Massageeinrichtung 1 in verschiedenen
Ansichten oder Schnitten. Gleiche Bauteile werden hierbei mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0043] Der Grundaufbau der Massageeinrichtung 1 entspricht im Wesentlichen derjenigen der
Figuren 1 bis 5 mit Ausnahme eines andersartig ausgebildeten Griffelements 3 sowie
der Positionierung des Ventils 17 im Bereich der Schraube 16. Das Griffelement 3 beinhaltet
auch hier ein Griffmittel 4 sowie in diesem Beispiel abgewinkelte Verbindungsmittel
5,6, wobei das Verbindungsmittel 6 an einem zugehörigen Abschlussbereich 8 des Andruckkörpers
2 anlenkbar ist. Das Griffelement 3 beinhaltet in dieser Ausgestaltungsform etwa die
Form eines S und liegt nicht vor, sondern neben dem Andruckkörper 2. Auch hier ist
ein Arretiermittel 9 vorgesehen, durch welches die freie Drehbewegung des Andruckkörpers
2 relativ zum Griffelement 3 unterbunden werden kann. Die Massageeinrichtung 1 beinhaltet
des Weiteren einen Verstärkungskörper 10, der aus stirnseitigen Abschlusselementen
11,12 sowie dazwischen verlaufenden Streben 13 aufgebaut ist. Der aus einem Elastomermaterial,
insbesondere Silikon, etwa zylindrisch ausgebildete Andruckkörper 2 ist im Bereich
seiner freien Enden 14,15 umgebogen und im jeweiligen stirnseitigen Abschlusselement
11,12 geklemmt. In diesem Beispiel soll im Abschlusselement 11 eine Schraube 16 eingebracht
sein, die gleichzeitig einen Durchtritt für das Ventil 17 bildet. Nach Entfernen der
Schraube 16 kann nun eine temperierte Flüssigkeit, beispielsweise Öl, in Pfeilrichtung
in den Hohlraum 18 bis zu einer bestimmten Füllstandshöhe eingefüllt und die Schraube
16 wieder eingesetzt werden. Über das Ventil 17 kann nun, in Abhängigkeit vom zu behandelnden
Körperteil, ein gasförmiges Medium, wie Druckluft, in den Hohlraum 18 eingedrückt
werden, und zwar so lange, bis die Wand 2' des Andruckkörpers 2 die in Figur 3 angedeutete,
etwa tonnenförmige Kontur einnimmt.
[0044] In Figur 9 ist der bereits in der Beschreibung angedeutete elastische Überzug 29
erkennbar, der in diesem Beispiel aus Baumwollfrottee bestehen soll.
[0045] Figur 10 zeigt eine zu Figur 6 alternative Füllvorrichtung 20 für die Massageeinrichtung
6 gemäß Figuren 8 und 9. Erkennbar ist in diesem Beispiel ein zylindrisch ausgebildeter
Aufnahmekörper 21, der aus Kunststoff oder Metall bestehen kann. In diesem Beispiel
soll der Aufnahmekörper 21 innerhalb einer, ebenfalls aus Kunststoff oder Metall bestehenden
Wanne 21' befestigt sein. Der zylindrisch ausgebildete Aufnahmekörper 21 weist einen
Schlitz 23 auf. Arretiermittel, wie sie in den Figuren 6 und 7 beschrieben sind, sind
hier nicht nötig, da der Andruckkörper 2 einerseits innerhalb des Aufnahmekörpers
21 eng geführt ist und darüber hinaus über ein weiteres Führungsmittel 24' (Figur
8) verfügt, über welches der Andruckkörper 2 auf einen hier nicht erkennbaren Ansatz
des Aufnahmekörpers 21 aufgedrückt wird. Diese Ausgestaltungsform bietet sich an,
da die Schraube 16 das Ventil 17 aufnimmt und somit der gegenüberliegende Bereich
des Andruckkörpers 2 andersartig ausgebildet werden kann. Ebenfalls erkennbar ist
das Griffmittel 4 sowie die Verbindungselemente 5,6.
[0046] Analog zu den Figuren 1 bis 7 kann die in Figur 10 eingesetzte Massageeinrichtung
20 durch Entfernen der Schraube 16 mit einem temperierten (kalt oder warm) Medium
bis zu einer bestimmten Höhe gefüllt werden. Nach Einsetzen der Schraube 16 kann über
das Ventil 17 der entsprechende Innendruck aufgebaut werden, bis eine Kontur gemäß
Figur 3 erzeugt ist. Je nach Ausgestaltungsform bzw. Auswahl des entsprechenden Ventils
17 kann entweder durch Lösen der Schraube 16 der Innendruck reduziert oder aber durch
Eindrücken eines Stiftes in das Ventil 17 die Druckentlastung herbeigeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Massageeinrichtung
- 2
- Andruckkörper
- 2'
- Wand
- 3
- Griffelement
- 4
- Griffmittel
- 5
- Verbindungselement
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Abschlussbereich
- 8
- Abschlussbereich
- 9
- Arretiermittel
- 10
- Verstärkungskörper
- 11
- Abschlusselement
- 12
- Abschlusselement
- 13
- Strebe
- 14
- freies Ende Andruckkörper
- 15
- freies Ende Andruckkörper
- 16
- Schraube
- 17
- Ventil
- 18
- Hohlraum
- 19
- ballonartiger Körper
- 20
- Füllvorrichtung
- 21
- Aufnahmekörper
- 21
- Wanne
- 22
- Wand
- 23
- Schlitz
- 24
- Arretiermittel
- 24'
- Führungsmittel
- 25
- Arretiermittel
- 26
- Arretiermittel
- 27
- Langloch
- 28
- Aufnahmemittel
- 29
- elastischer Überzeug
- h
- Füllstandshöhe
1. Massageeinrichtung, zumindest beinhaltend einen beidseitig abgeschlossenen als Hohlkörper
ausgebildeten, insbesondere aus Kunststoff oder Elastomer bestehenden, Andruckkörper
(2) mit etwa zylindrischem Querschnitt, der in Wirkverbindung mit einem Griffelement
(3) steht, gegenüber welchem der Andruckkörper (2) in Umfangsrichtung drehbar angeordnet
und der Hohlraum (18) des Andruckkörpers (2) zur Aufnahme eines flüssigen und/oder
gasförmigen Mediums vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der den Andruckkörper (2) bildende Hohlkörper mit einem, stirnseitige Abschlusselemente
(11,12) beinhaltenden Verstärkungskörper (10) in Wirkverbindung steht, wobei der Verstärkungskörper
zwischen den Abschlusselementen (11,12) verlaufende Streben (13) aufweist und die
freien Enden (14,15) des Andruckkörpers (2) im Bereich der Abschlusselemente (11,12)
fixiert, insbesondere geklemmt sind, und wobei das Medium zumindest dem atmosphärischen
Druck aussetzbar ist.
2. Massageeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium zur Verformung der Wand (2') des Andruckkörpers (2) einem oberhalb des
atmosphärischen Drucks gelegenen Überdruck aussetzbar ist.
3. Massageeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (3) Griffmittel (4) sowie Verbindungsmittel (5,6) zwischen dem Griffmittel
(4) und dem jeweils zugehörigen stirnseitigen Abschlussbereich (7,8) des Andruckkörpers
(2) beinhaltet.
4. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (3) einen U- oder S-förmigen Querschnitt aufweist.
5. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in einem der stirnseitigen Abschlussbereiche (7,8) des Andruckkörpers (2)
ein den Hohlraum (18) abschließendes Element, insbesondere eine Schraube (16), vorgesehen
ist.
6. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des gleichen oder des anderen Abschlussbereichs (7,8) Mittel (17) zur
Druckaufbringung innerhalb des Hohlraums (18), respektive zur Druckentlastung des
Hohlraums (18), vorgesehen sind.
7. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (17) zur Druckaufbringung/Druckentlastung durch ein Ventil gebildet ist.
8. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (16) das Ventil (17) aufnimmt.
9. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Andruckkörper (2) zur Befüllung mit dem jeweiligen Medium, respektive zum Entfernen
des Mediums, innerhalb einer Füllvorrichtung (20) positionierbar ist.
10. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Aufnahmekörper (21) für den Andruckkörper (2) beinhaltende Füllvorrichtung
(20) über Arretiermittel (24,25,26) verfügt, mittels welchen das Griffelement relativ
zu Bauteilen der Füllvorrichtung (20) fixierbar ist.
11. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Aufnahmekörper (21) für den Andruckkörper (2) beinhaltende Füllvorrichtung
(20) über einen Aufnahmebereich für ein am Andruckkörper (2), respektive einem Abschlussbereich
(12), vorgesehenes Führungsmittel (24') verfügt.
12. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (18) mit Wasser vorgebbarer Temperatur bis zu einem vorgebbaren Füllstand
(h) auffüllbar und über das Ventil (17) ein definierter Überdruck innerhalb des Hohlraums
(18) einstellbar ist.
13. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (18) mit einem Öl bzw. einem Kältegemisch auffüllbar und bedarfsweise
ein definierter Überdruck innerhalb des Hohlraums (18) einstellbar ist.
14. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehbeweglichkeit des Andruckkörpers (2) relativ zum Griffelement (3) durch im
Bereich mindestens einer der Abschlussbereiche (7,8) des Andruckkörpers (2), respektive
der Abschlusselemente (11,12) des Verstärkungskörpers (10), eingreifende Arretiermittel
(9) aufhebbar ist.
15. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Andruckkörper (2) zur Aufnahme eines Überzugs (29) vorgesehen ist.
16. Massageeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug (29) aus elastischem Material besteht und bedarfsweise mit einer profilierten
Oberfläche versehen ist.