[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse zum Erzeugen einer Druckkraft für die Bearbeitung
eines Werkstücks.
[0002] Pressen sind bereits in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Derartige Pressen
dienen zum Erzeugen einer Druckkraft für die Bearbeitung eines Werkstücks. Sie werden
beispielsweise in Stanzautomaten oder in Tiefzieh- oder Schneidmaschinen eingesetzt.
In der Regel weisen Pressen einen Pressentisch, ein Pressengestell, einen Stößel sowie
einen Antrieb zum Antreiben dieses Stößels auf.
[0003] Beispiele für bekannte Pressen sind die sogenannten Tryout-Pressen oder die sogenannten
Hydraulikpressen.
[0004] Eine weitere bekannte Art von Pressen stellen die sogenannten Exzenterpressen dar.
Exzenterpressen weisen einen Antrieb mit drehend getriebener Antriebswelle auf, wobei
diese rotierende Antriebsbewegung der Antriebswelle in eine lineare Bewegung des Stößels
umgewandelt wird. Zum Zwecke dieser Umwandlung werden typischerweise Exzenter eingesetzt.
[0005] Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung der erforderlichen Linearbewegung des Stößels
besteht darin, dass ein Linearantrieb mittels einer Spindel ausgebildet wird. Zu diesem
Zweck wird eine drehend angetriebene Welle, wie beispielsweise Antriebswelle eines
Motors, mittels der Spindel in eine Linearbewegung gewandelt.
[0006] Die Gestaltungen mit Antriebssystemen der zuletzt genannten Art basieren also ebenso
wie die Antriebssysteme von Exzenterpressen darauf, dass eine rotierende Bewegung
in eine Linearbewegung umgewandelt wird. Bei dieser Umwandlung der Rotationsbewegungen
in lineare Bewegungen treten allerdings nennenswerte energetische Verluste bzw. Reibung
auf (insbesondere durch Getriebe- und Spindelübersetzungen) denen bzw. der allerdings
durch den Einsatz von Schmierölen, die allerdings zusätzliche Kosten verursachen,
entgegengewirkt werden kann. Pressen der bekannten Art erfordern häufig in verhältnismäßig
kurzen Zeiteinheiten mehrere Hektoliter Schmieröl.
[0007] Aus der
EP 0 943 422 A2 ist darüber hinaus eine Presse bekannt, die als Antriebe vier Linear-Elektromotoren
verwendet. Diese Linear-Elektromotoren weisen dabei jeweils eine Magnetplatte sowie
eine Spulenplatte auf, die seitlich neben der Magnetplatte angeordnet sind und dem
linearen Antreiben der Magnetplatte dient. Die Längsrichtung dieser Platten verläuft
dabei in vertikaler Richtung, und die Platten sind seitlich des Arbeitsbereiches positioniert,
der zwischen dem Pressenkopf und dem Pressentisch ausgebildet wird, und zwar so, dass
auf zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils zwei Linear-Elektromotoren angeordnet sind.
Zwischen den jeweils zwei auf der jeweils gleichen Seite angeordneten Linear-Elektromotoren
wird jeweils eine Art Fenster ausgebildet. Diese Fester scheinen dazu zu dienen, den
Materialzu- und -abfluss zum Arbeitsbereich zu ermöglichen.
[0008] Derartige, gemäß der
EP 0 943 422 A2 vorgesehene Linear-Elektromotoren, die eine Magnetplatte und eine Spulenplatte aufweisen,
haben typischerweise eine recht große flächenmäßige Ausdehnung und erschweren in der
Gestaltung gemäß der
EP 0 943 422 A2 die Zugänglichkeit des Arbeitsbereiches. Je nach konkreter Ausgestaltung kann dies
beispielsweise dazu führen, dass als zugeführtes und abgeführtes Material nur solches
in Betracht kommt, dass quer zur Materialflussrichtung besonders geringe Abmaße hat.
Hinzu kommt, dass bei der Gestaltung gemäß der
EP 0 943 422 A2 für die großflächigen Magnetplatten entsprechende Linearführungen erforderlich sind,
die ggf. einen entsprechenden Schmiermittel(mehr)bedarf bewirken. Die aus der
EP 0 943 422 A2 bekannten Magnetfelder sind üblicherweise sehr stark, so dass gesundheitliche Probleme
für das Personal, insbesondere wenn diese einen Herzschrittmacher tragen, drohen.
[0009] Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Presse mit geringem
Schmiermittelbedarf und/oder geringen energetischen Verlusten zu schaffen, die eine
gute und ggf. betriebsangepasste Bauraumausnutzung ermöglicht.
[0010] Erfindungsgemäß wird eine Presse gemäß Anspruch 1 oder gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen.
Beispiele für eine derartige Presse können den Unteransprüchen sowie der folgenden
Beschreibung entnommen werden.
[0011] Erfindungsgemäß wird also eine Presse zum Erzeugen einer Druckkraft für die Bearbeitung
eines Werksstücks vorgeschlagen, die einen Maschinentisch bzw. Pressentisch, ein Maschinengestell
bzw. Pressengestell, einen Stößel sowie wenigstens einen Antrieb zum Antreiben des
Stößels aufweist. Dieser Antrieb des Stößels, bzw. mehrere oder alle Antriebe des
Stößels, sind als Linear-Elektromotor ausgebildet. Der, mehrere oder alle Linear-Elektromotoren
weisen mehrere versetzt zueinander angeordnete magnetische Pole sowie ein mittels
dieser Pole linear verlagerbares Teil, wie beispielsweise Antriebsachse, auf. Die
magnetischen Pole wenigstens eines Linear-Elektromotors werden von sich um eine Achse
herum erstreckenden Spulen gebildet, die bezüglich dieser Achse axial versetzt zueinander
angeordnet sind. Das linear verlagerbare Teil erstreckt sich in Richtung dieser Achse
und ist mittels der Spulen in Richtung dieser Achse linear verlagerbar.
[0012] Im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist der Begriff des "Werkstücks" weitgefasst
zu verstehen. So kann ein Werkstück beispielsweise ein vereinzeltes Werkstück sein
oder beispielsweise auch zusammenhängendes Material, das vereinzelt wird, wie beispielsweise
durch Schneiden, Stanzen oder dergleichen.
[0013] Die Bearbeitung des Werkstücks kann im Sinne der vorliegenden Erfindung ebenfalls
auf unterschiedlichste Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Bearbeitung in einem
"Tiefziehen" oder einem "Schneiden" oder einem "Stanzen" bestehen.
[0014] Dementsprechend kann die erfindungsgemäße Presse beispielsweise Bestandteil einer
Tiefziehmaschine oder einer Stanzmaschine oder einer Schneidmaschine oder auch einer
anders gearteten Maschine sein, bei der eine Druckkraft zur Bearbeitung eines Werkstücks
erforderlich ist.
[0015] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Linear-Elektromotor als Servo-Motor ausgebildet.
Der Linear-Elektromotor kann insbesondere so ausgebildet sein, dass sein linear verlagerbares
Teil eine Antriebsachse ist, die in ein Magnetfeld bzw. mehrere Magnetfelder des Linear-Elektromotors
hineinragt bzw. in diesen angeordnet ist und mittels des bzw. der Magnetfelder axial
bewegt werden kann. Dies kann insbesondere so sein, dass die das linear verlagerbare
Teil bzw. Antriebsachse mittels des bzw. der Magnetfelder axial hin und her bewegt
werden kann. Die Antriebsachse bzw. das linear verlagerbare Teil ist also insbesondere
eine Art Kern des Elektromotors, der axial beweglich ist. Diese Magnetfelder werden
insbesondere von den Polen gebildet. Die Spulen können insbesondere stromdurchflossen
sein bzw. werden stromdurchflossen, um die entsprechenden Magnetpole zu bewirken.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass der Stößel mit wenigstens einem ersten Werkzeug oder
mehreren ersten Werkzeugen gekoppelt ist und zwar insbesondere direkt gekoppelt ist.
Zu diesem Zweck kann an dem Stößel eine erste Werkzeugaufnahme für die Aufnahme des
ersten Werkzeuges vorgesehen sein. Die erste Werkzeugaufnahme kann beispielsweise
aus einer Mehrzahl von Nuten, wie insbesondere T-förmigen Nuten, bestehen.
[0017] Es kann auch vorgesehen sein, dass an dem Pressentisch eine zweite Werkzeugaufnahme
für die Aufnahme wenigstens eines zweiten Werkzeuges vorgesehen ist. Zu diesem Zweck
kann der Pressentisch, und zwar insbesondere die obere Oberfläche oder Tischplatte
des Pressentisches, eine oder mehrere zweite Werkzeugaufnahmen für die Aufnahme eines
zweiten Werkzeuges aufweisen. Die zweite Werkzeugaufnahme kann beispielsweise aus
einer Mehrzahl von Nuten, wie insbesondere T-förmigen Nuten, bestehen.
[0018] Der Pressentisch kann, insbesondere auf seiner Oberseite, mit einer oder mehreren
Führungseinrichtungen und/oder mit einer oder mehreren Halteeinrichtungen zum Führen
bzw. Halten des Werkstücks versehen sein. Diese können beispielsweise lösbar montiert
sein.
[0019] Für das Beispiel des Tiefziehens kann ein erstes Werkzeug beispielsweise ein Stempel
sein und ein zweites Werkzeug ein Ziehring bzw. eine Matrize. Ein weiteres zweites
Werkzeug kann ein Niederhalter sein.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass die Kraftübertragungsstrecke zwischen dem Linear-Elektromotor
bzw. dessen linear verlagerbarem Teil bzw. dessen Antriebsachse und dem Stößel bzw.
dem ersten Werkzeug oder der ersten Werkzeugaufnahme frei von rotierenden Teilen ist.
Ein linear verlagerbares Teil des Linear-Elektromotors bzw. eine Antriebsachse des
Linear-Elektromotors - d.h. insbesondere eine Achse, die in das oder die Magnetfelder
des Elektromotors ragt und vom diesem bzw. von diesem angetrieben wird - kann direkt
mit dem Stößel gekoppelt sein. Dies kann beispielsweise so sein, dass die angesprochene
Antriebsachse bzw. das angesprochene linear verlagerbare Teil und der angesprochene
Stößel direkt über eine Schraubverbindung oder dergleichen miteinander verbunden sind.
Es kann auch vorgesehen sein, dass ein Bolzen oder eine Bolzenanordnung eine derartige
direkte Verbindung herstellt.
[0021] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann eine Kopplung zwischen einem linear verlagerbaren
Teil bzw. einer Antriebsachse eines Linear-Elektromotors und dem Stößel auch indirekt,
beispielsweise über einen Kniehebel, erfolgen. Ein solcher Kniehebel kann insbesondere
schwenkbar gelagert sein, beispielsweise schwenkbar am Pressentisch oder am Pressengestell.
Es sei angemerkt, dass insbesondere vorgesehen ist, dass ein solcher Kniehebel im
Betrieb einen Schwenkbereich überfährt, der kleiner als 360 Grad, insbesondere kleiner
gleich 270 Grad, insbesondere kleiner gleich 180 Grad, insbesondere kleiner gleich
150 Grad, und beispielsweise im Bereich von 120 Grad bis 130 Grad liegt. Auch kleinere
vom Kniehebel überfahrene Winkel bzw. Wege in Schwenkrichtung können vorgesehen sein.
[0022] In diesen Zusammenhang sei angemerkt, dass - soweit im Rahmen der Würdigung des Standes
der Technik davon gesprochen wurde, dass dort rotierende Teile vorgesehen sind, dies
insbesondere so ist, dass die rotierenden Teile, insbesondere mehrfach aufeinander
folgend, einen Winkel überfahren, der größer oder gleich 360 Grad ist, also vollständige
Umdrehungen ausführen.
[0023] Der Linear-Elektromotor kann oberhalb des Pressentisches angeordnet sein. Dies kann
beispielsweise so sein, dass die Presse einen Pressenkopf aufweist, der oberhalb des
Pressentischs angeordnet und von diesem Pressentisch, insbesondere vertikal, beabstandet
ist, und in welchen der Linear-Elektromotor integriert ist. Es ist insbesondere vorgesehen,
dass (vertikal) zwischen dem Pressentisch und dem Pressenkopf ein Arbeitsbereich für
das Bearbeiten von Werkstücken gebildet wird.
[0024] Der Stößel ist insbesondere oberhalb des Pressentisches angeordnet. Bei einer Anordnung
des Linear-Elektromotors oberhalb des Pressentisch kann insbesondere vorgesehen sein,
dass der Stößel zwischen dem Werkstück bzw. der ersten und/oder zweiten Werkzeugaufnahme
und dem Linear-Elektromotor angeordnet ist.
[0025] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Linear-Elektromotor in dem Pressentisch integriert
ist. Dies kann beispielsweise so sein, dass das Werkstück bzw. die erste und/oder
zweite Werkzeugaufnahme zwischen dem Stößel und dem Linear-Elektromotor angeordnet
ist. Eine derartige Ausgestaltung, bei der der Linear-Elektromotor im Pressentisch
integriert ist bzw. unterhalb der Tischplatte bzw. oberen Tischoberfläche des Pressentischs
angeordnet ist, hat den besonderen Vorteil, dass eine solche Ausgestaltung Bauraum
nach oben sparen kann.
[0026] Es kann vorgesehen sein, dass die bzw. eine Antriebsachse bzw. ein bzw. das linear
verlagerbare Teil des Linear-Elektromotors parallel zur Stoßrichtung des Stößels gelegen
ist. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass eine derartige Antriebsachse des Linear-Elektromotors
quer, insbesondere senkrecht, zur Stoßrichtung des Stößels gelegen ist. Bei einer
Ausgestaltung, bei der die Antriebsachse des Linear-Elektromotors senkrecht zur Stoßrichtung
des Stößels gelegen ist, kann die Kraftübertragung von der linear verlagerbaren Teil
bzw. der Antriebsachse auf den Stößel beispielsweise mittels Keilflächen oder mittels
eines Kniehebels erfolgen. Es kann vorgesehen sein, dass der Stößel mit Führungen,
wie Linearführungen, versehen ist. Beispielsweise können vier Linearführungen für
den Stößel vorgesehen sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass mehr als vier
Linearführungen oder weniger als vier Linearführungen für den Stößel vorgesehen sind.
Der Stößel kann so sein, dass die in Richtung der Stoßrichtung des Stößels gelegene
Höhe dieses Stößels geringer ist, als die sich senkrecht zu dieser Stoßrichtung erstreckende
Breite des Stößels und/oder als die sich senkrecht zu dieser Breite und senkrecht
zu dieser Stoßrichtung erstreckende Tiefe des Stößels. Der Stößel kann beispielsweise
eine Außenkontur aufweisen, die im Wesentlichen rechteckig oder im Wesentlichen quadratisch
ist. Es kann vorgesehen sein, dass der Stößel Versteifungen aufweist, um zu verhindern
oder zumindest die Gefahr zu mindern, dass der Stößel unter Last Verformungen erfährt.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass die Presse zum Verhindern des Durchschlagens des Stößels
bei ausbleibender Stromversorgung des Linear-Elektromotors eine Hochhaltebremse für
das linear verlagerbare Teil bzw. für die Antriebsachse aufweist.
[0028] Eine derartige Hochhaltebremse kann beispielsweise als formschlüssige Bremse oder
als eine reibschlüssige Bremse ausgebildet sein, wobei auch eine Kombination dieser
Bremstypen vorgesehen sein kann. Beispielsweise kann die Bremse eine formschlüssige
oder reibschlüssige Zange mit zwei Bremsbacken aufweisen, welche das linear verlagerbare
Teil bzw. die Antriebsachse umgreifen kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass an
dem linear verlagerbaren Teil bzw. an der Antriebsachse ein Zahn angeordnet ist, der
zum Bremsen mit einer Zahnstange zusammenwirkt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die
Zahnstange federbetätigt in Richtung des Zahns bzw. einer Zahn/Zahnstangen-Eingriffsposition
gedrückt wird, wobei beispielsweise ein Elektromotor, der von dem wenigstens einen
Antrieb des Stößel bzw. den Linear-Elektromotoren verschieden sein kann oder einer
Antriebe des Stößel bzw. dieser Linear-Elektromotoren ist, entgegen der Federkraft
eine Kraft auf die Zahnstange ausübt, um diese in einer Außereingriffsposition mit
dem Zahn zu halten. Wenn dann die Stromversorgung unterbrochen wird, reißt evident
die von dem für die Hochhaltebremse vorgesehenen Elektromotor, der auch Linear-Elektromotor
sein kann, auf die Zahnstange ausgeübte Kraft ab, so dass die Zahnstange unter der
Wirkung der Federkraft mit den an dem linear verlagerbaren Teil bzw. an der Antriebsachse
angeordneten Zähnen in Eingriff gebracht wird und eine Axialverschiebung dieses linear
verlagerbaren Teils bzw. dieser Antriebsachse verhindert. Dadurch wird dann das Durchschlagen
des (mit dem linear verlagerbaren Teil bzw. mit der Antriebsachse gekoppelten) Stößels
verhindert, also das Auftreten einer im Wesentlichen ungebremsten Stößelbewegung in
Richtung des Pressentisches.
[0029] Bei der alternativen Ausgestaltung einer derartigen Hochhaltebremse mit formschlüssiger
oder reibschlüssiger Zange und zwei Bremsbacken kann ebenfalls eine Federkraft auf
die Bremsbacken wirken, die mittels eines für die Hochhaltebremse vorgesehenen Elektromotors
in entsprechender Weise in einer Außereingriffsposition gehalten werden, solange die
Stromversorgung gegeben ist. Bei ausbleibender Stromversorgung bewegen sich die Bremsbacken
an das linear verlagerbare Teil bzw. an die Antriebsachse und halten diese in ihrer
Axialstellung.
[0030] Eine Hochhaltebremse kann beispielsweise hydraulisch oder mechanisch ausgebildet
sein. Dies ist insbesondere so, dass dann, wenn Strom wegfällt, die Hochhaltebremse
von einer gelösten Position in eine Bremsposition bewegt wird, um eine fortgesetzte
Bewegung des linear verlagerbaren Teils bzw. der Antriebsachse bzw. des Stößels zu
unterbinden.
[0031] Bei Ausgestaltungen, bei denen der Linear-Elektromotor im Pressentisch integriert
ist, kann vorgesehen sein, dass am Stößel ein Winkelelement - insbesondere fest -
ausgebildet bzw. angeformt ist, über das ein bzw. das linear verlagerbare Teil bzw.
die bzw. eine jeweilige Antriebsachse mit dem Stößel gekoppelt ist. Beim Vorhandensein
mehrerer Linear-Elektromotoren, die im Pressentisch integriert sind, kann insbesondere
vorgesehen sein, dass mehrere derartiger Winkel vorgesehen sind. Wie bereits angesprochen
können die Antriebe bzw. Antriebseinheiten von oben oder von unten montiert sein,
so dass eine drückende oder ziehende Bewegung auf den Stößel ausgeübt wird. Der Antrieb
bzw. Elektromotor bzw. die Antriebseinheiten bzw. Antriebe können hinsichtlich der
Anzahl oder Position auch frei gewählt werden. Beispielsweise kann ein Antrieb zentral
mittig (von) oben angeordnet sein oder drei Antriebe bzw. Linear-Elektromotoren können
mittig oben bzw. von oben angeordnet sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass
ein, zwei oder drei Linear-Elektromotoren unten bzw. von unten angeordnet sind. Ferner
kann vorgesehen sein, dass vier Antriebe bzw. Linear-Elektromotoren oben bzw. von
oben oder unten bzw. von unten angeordnet sind. Ferner kann vorgesehen, dass vier
Antriebe bzw. Linear-Elektromotoren und zusätzlich ein Linear-Elektromotor mittig
(von) oben angeordnet sind. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass acht Linear-Elektromotoren
oben bzw. von oben oder unten bzw. von unten angeordnet sind. Es sei angemerkt, dass
diese Anzahl Linear-Elektromotoren die Erfindung nicht beschränken soll. Es kann beispielsweise
jede beliebige ganzzahlige Anzahl an Linear-Elektromotoren vorgesehen sein, die jeweils
von oben bzw. oben oder von unten bzw. unten, also insbesondere in den Pressentisch
integriert, angeordnet sind. So können beispielsweise 5 oder 6 oder 7 oder 9 oder
10 oder 11 oder 12 oder 13 oder 14 oder 15 oder 16 oder 17 oder 18 oder 19 oder 20
oder 21 oder 22 oder 22 oder 23 oder 24 Linear-Elektromotoren vorgesehen sein. Auch
eine höhere Anzahl an Linear-Elektromotoren kann vorgesehen sein. Auch Kombinationen
aus Linear-Elektromotoren, die oberhalb des Pressentisches angeordnet sind, und Linear-Elektromotoren,
die im Tisch integriert sind, kann vorgesehen sein. Die Antriebe bzw. Antriebseinheiten
bzw. Linear-Elektromotoren können Kniehebel als Kraftverstärker antreiben. Über ein
Kniehebelsystem kann beispielsweise auch ein horizontaler Anbau ermöglicht werden,
also insbesondere auch horizontale Anordnung der Antriebsachse bzw. Antriebsachsen
des bzw. der Linear-Elektromotors bzw. -Elektromotors.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass mehrere oder alle Linear-Elektromotoren mit genau einem
Stößel gekoppelt sind, um diesen anzutreiben.
[0033] Im Rahmen der Offenbarung der vorliegenden Erfindung wird teilweise die Anordnung
oder die Gestaltung oder dergleichen eines (als Antrieb für den Stößel dienenden)
Linear-Elektromotors, insbesondere beispielhaft, erläutert. Es können allerdings auch
mehrere jeweils als Antrieb für denselben Stößel dienende Linear-Elektromotoren vorgesehen
sein. Dabei kann jeder dieser mehreren Linear-Elektromotoren so ausgebildet und/oder
angeordnet sein, wie der vorerwähnte eine Linear-Elektromotor, sofern sich dadurch
nicht offensichtliche Widersprüche ergeben. Ferner kann vorgesehen sein, dass diese
mehreren jeweils als Antrieb für denselben Stößel dienenden Linear-Elektromotoren
unterschiedlich ausgebildet und/oder angeordnet sind, wobei insbesondere vorgesehen
ist, dass unterschiedliche beispielhafte erfindungsgemäße Gestaltungen der Linear-Elektromotoren
kombiniert sind. Weiter kann vorgesehen sein, dass mehrere Stößel vorgesehen sind,
für deren Antriebe jeweils Vorgesagtes gilt.
[0034] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Schwerpunkt, insbesondere Volumenschwerpunkt,
eines jeden Linear-Elektromotors, im Pressenkopf oder im Pressentisch angeordnet ist.
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Schwerpunkte, insbesondere Volumenschwerpunkte,
aller Linear-Elektromotoren im Pressenkopf angeordnet sind. Es kann auch vorgesehen
sein, dass die Schwerpunkte, insbesondere Volumenschwerpunkte, aller Linear-Elektromotoren
im Pressentisch angeordnet sind. Weiter kann vorgesehen sein, dass der Schwerpunkt,
insbesondere Volumenschwerpunkt, der Gesamtheit aller Linear-Elektromotoren im Pressenkopf
angeordnet ist oder im Pressentisch angeordnet ist.
[0035] Die Linear-Elektromotoren sind insbesondere so, dass deren Spulen das jeweilige linear
verlagerbare Teil bzw. deren jeweilige Antriebsachse umhüllen. Es kann vorgesehen
sein, dass die, der oder die Linear-Elektromotoren jeweils rotationssymmetrisch sind.
[0036] Das bzw. die linear verlagerbaren Teile bzw. Antriebsachsen sind insbesondere Magneten,
insbesondere Permanentmagneten, bzw. magnetisch.
[0037] Im Folgenden sollen nun Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Figuren näher erläutert werden, wodurch die Erfindung allerdings nicht beschränkt
werden soll. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Schrägansicht einer ersten beispielhaften erfindungsgemäßen
Ausführungsform von oben;
- Fig. 2
- eine dreidimensionale Schrägansicht der Gestaltung gemäß Fig. 1 von schräg unten;
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Schrägansicht entsprechend der Gestaltung gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Frontansicht der Gestaltung gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Gestaltung gemäß Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Draufsicht der Gestaltung gemäß Fig. 1;
- Fig. 7
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A aus Fig. 6;
- Fig. 8
- zwei Linear-Elektromotoren der erfindungsgemäßen Gestaltung gemäß Fig. 1 bis 7;
- Fig. 9
- den Stößel der Gestaltung gemäß den Fig. 1 bis 8;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht einer zweiten beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 11
- einen beispielhaften Linear-Elektromotor in Frontansicht, der bei bei der Gestaltung
gemäß Fig. 1 bis 9 oder bei der Gestaltung gemäß Fig. 10 als Antrieb für den Stößel
eingesetzt werden kann;
- Fig. 12
- Schnitt entlang der Linie XII-XII aus Fig. 11; und
- Fig. 13
- einen Schnitt entlang der Linie XIII-XIII aus Fig. 11.
[0038] Die Presse 1 gemäß den Fig. 1 bis 9 weist einen Pressentisch 10, ein Pressengestell
12, einen Maschinenkopf bzw. Pressenkopf 14 sowie einen Stößel 16 auf. Der Maschinenkopf
14 kann auch als Maschinenoberteil bzw. Pressenoberteil bezeichnet werden.
[0039] Das Pressengestell 12 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier Säulen 18 auf.
[0040] Oberhalb des Pressentisches 14, und in diesem Ausführungsbeispiel in den Pressenkopf
14 integriert, sind mehrere Antriebe 20 vorgesehen, die jeweils hier als Linear-Elektromotor
20, und zwar insbesondere ein als Servomotor gestalteter Linear-Elektromotor, ausgebildet
sind.
[0041] Wie gut der Fig. 1 entnehmbar ist, werden bei diesen Ausführungsbeispiel im Pressenoberteil
bzw. Pressenkopf 14 Kammern 22a, 22b, 22c und 22d ausgebildet, in welchen jeweils
einer der Linear-Elektromotoren 20 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind
vier Linear-Elektromotoren 20 vorgesehen, wobei die Anzahl allerdings auch variieren
kann.
[0042] Anzumerken ist ferner, - was in den Figuren nicht gezeigt ist, dass die Linear-Elektromotoren
20 alternativ auch im Pressentisch 10 integriert sein können, wodurch Bauraum nach
oben gespart werden kann. Auch eine seitliche Anordnung der Linear-Elektromotoren
20 kann alternativ vorgesehen sein.
[0043] Die Säulen 18 des Pressengestells 20 sind auf den vier Ecken einer gedachten Rechteckkontur
angeordnet.
[0044] Die Säulen 18 sind hier so, dass sie den Pressenkopf 14 tragen.
[0045] Wie gut der Fig. 8 entnehmbar ist, weisen die Linear-Elektromotoren 20 jeweils ein
als Antriebsachse 24 gestaltetes linear verlagerbares Teil auf, das bzw. die im Betrieb
des Linear-Elektromotors 20 axial bewegt werden kann bzw. axial hin und her bewegt
werden kann, und zwar insbesondere mittels eines oder mehrerer Magnetfelder bzw. mittels
mehrerer magnetischer Pole des Linear-Elektromotors 20.
[0046] In diesem Ausführungsbeispiel ist am dem Linear-Elektromotor 20 fernen Ende der Antriebsachse
24 jeweils ein Auge 26 vorgesehen, wobei dieses Auge 26 der Kopplung mit dem Stößel
16 dient.
[0047] Der Stößel 16 weist eine im Wesentlichen rechteckige Außenkontur auf und ist so gestaltet,
dass er eine möglichst gute Steifigkeit gewährleistet. Dies ist im Ausführungsbeispiel
so, dass vier sich hinsichtlich ihrer Höhe im Wesentlichen entsprechende Platten 28,
30, 32, 34 eine Art rechteckigen Rahmen bilden, wobei die parallelen Platten 32 und
34 kurze Seiten und die parallelen Platten 28 und 30 lange Seiten eines Rechtecks
ausbilden. Die kurzen Seiten 34, 32 können allerdings länger als der Abstand der Platten
28 und 30 sein, so dass die Platten 32, 34 endseitig über die Platte 28 bzw. 30 hinausragen.
[0048] Zur weiteren Versteifung sind an die jeweils aneinanderstoßenden Platten in dem Bereich,
in dem jeweils die kürzeren Platten 32, 34 über die Platten 28, 30 hinausragen, dreieckige
Platten 36 angeformt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies so, dass in jedem
dieser Eckbereiche drei dreieckige Platten 36 angeformt sind, wobei eine unten, eine
oben und eine im Wesentlichen in der Mitte angeformt ist. Überdies sind zur weiteren
Versteifung innerhalb des von den Platten 28, 30, 32, 34 gebildeten Rahmens Platten
38, 40 vorgesehen, die hier die Platten 32 und 34 verbinden und beispielsweise - wie
in Fig. 9 gezeigt - parallel zu den Platten 28 und 30 verlaufen. Es könnte beispielsweise
aber auch vorgesehen sein, dass zur Versteifung Platten nach Art eines Fachwerkmusters
innerhalb des Rahmens angeordnet sind. Einerseits ggf. zur weiteren Versteifung, andererseits
aber auch zur Aufnahme der Augen 26, erstreckt sich für jeden der Linear-Elektromotoren
20 ein Bolzen durch zwei Platten. Dies ist hier so, dass zwei Bolzen 42 jeweils in
der Platte 30 und der benachbarten Platte 40 gelagert sind und zwei Bolzen 42 jeweils
in der Platte 28 sowie in der benachbarten Platte 40 gelagert sind. In diesem Zustand
verlaufen diese Bolzen 42 jeweils durch ein Auge 26 eines Linear-Elektromotors 20.
[0049] Der Stößel 16 weist ferner eine Bodenplatte 44 auf, die Fig. 2 zu entnehmen ist.
Die Bodenplatte 44 weist einen ersten Aufnahmebereich 46 für die Aufnahme eines nicht-dargestellten
Werkzeuges auf. Der Aufnahmebereich 46 weist eine Mehrzahl von Nuten 48 auf, die in
diesem Ausführungsbeispiel T-förmig gestaltet sind.
[0050] In entsprechender Weise weist der Pressentisch 10 bzw. die Pressentischplatte auf
ihrer Oberseite einen zweiten Aufnahmebereich 50 für ein zweites Werkzeug auf, das
ebenfalls nicht dargestellt ist. Auch dieser zweite Aufnahmebereich 50 wird von einer
Mehrzahl von Nuten 52, die beispielsweise ebenfalls ein T-förmiges Querschnittsprofil
aufweisen, gebildet, oder weist solche auf.
[0051] Sofern, was in dem Ausführungsbeispiel nicht dargestellt ist, die Linear-Elektromotoren
20 im Pressentisch 10 positioniert sind, können beispielsweise entsprechende Kraftübertragungsstrecken,
die beispielsweise von L-förmigen Teilen gebildet werden und die die Kopplung zu dem
Stößel schaffen, im Bereich des Pressengestells bzw. zwischen den Säulen des Pressengestells
verlaufen.
[0052] Ein Vorteil der in den Fig. 1 bis 9 gezeigten Gestaltung besteht darin, dass durch
die Ausbildung des Antriebs als Linear-Elektromotor 20 bzw. der Antriebe als Linear-Elektromotoren
20 Schläge auf Lager vermieden werden können, da das Magnetfeld des Linear-Elektromotors
20 auf die Antriebsachse 24 wie ein Art Feder wirkt. Es kann dabei vorgesehen sein,
dass die Rückschlagenergie zurückgespeist wird, was zu einer weiter verbesserten Energieeinsparung
führt.
[0053] Die in den Fig. 1 bis 9 gezeigte Gestaltung kann beispielsweise Bestandteil eines
Stanzautomaten oder Bestandteil eines Schneidautomaten oder Bestandteil einer Tiefziehmaschine
sein. Zumindest in Weiterbildungen hat die Erfindung diverse Vorteile. So bietet sie
eine hohe Variabilität, das heißt insbesondere eine frei programmierbare Stößelgeschwindigkeit
in jeder Position. Weiter ist ein Tryout-Betrieb möglich. Überdies kann die Gestaltung
entsprechend einem Exzenterstanzautomat bzw. entsprechend einer Hydraulikpresse verwendet
werden. Vorteilhaft ist ferner, dass keine synthetischen Schmier- oder Hydrauliköle
mehr erforderlich sind. Weiter treten keine rotierenden Lagerstellen auf, so dass
keine Schmierung erforderlich ist. Es sei angemerkt, dass, sofern allerdings beispielsweise
im Bereich eines Kniehebels eine gewisse Schmierung erforderlich ist, dies beispielsweise
mit Fetten bewirkt werden kann, die während der Lebensdauer der Presse nicht erneuert
werden müssen oder in der Regel nicht erneuert werden müssen (Lebensdauerschmierung).
Ferner werden die Wartungszyklen verlängert. Überdies bietet die Erfindung zumindest
in ihren Weiterbildungen eine hohe Variabilität. Es wird insbesondere die Linearbewegung
des Stößels 16 direkt durch eine Linearbewegung des Antriebs realisiert. Dabei erfolgt
keine bzw. muss keine Umwandlung einer rotatorischen in eine lineare Bewegung erfolgen.
Somit treten weniger energetische Verluste auf. Weiter wird durch die Erfindung der
Betrieb eines Stanzautomaten mit dem Verzicht auf Hydraulik- und Schmieröle, aber
mit im Wesentlichen allen Vorteilen einer Tryout- und/oder Exzenter- und/oder Hydraulikpresse,
ermöglicht.
[0054] Fig. 10 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Ansicht,
wobei gleiche bzw. entsprechende Teile mit den Bezugszeichen versehen sind, die auch
in den Fig. 1 bis 9 verwendet wurden.
[0055] Die Gestaltung gemäß Fig. 10 entspricht im Wesentlichen der Gestaltung gemäß den
Fig. 1 bis 9, so dass die auf die Fig. 1 bis 9 bezogenen Beschreibung vorbehaltlich
der folgenden Abweichungen auch für die Gestaltung gemäß Fig. 10 gilt.
[0056] Bei der Gestaltung gemäß Fig. 10 ist die Anordnung der Linear-Elektromotoren 20 -
auch hier können beispielsweise vier vorgesehen sein - abweichend von der Gestaltung
gemäß den Fig. 1 bis 9 nicht im Pressenkopf 14, sondern im Pressentisch 10, so dass
die entsprechende Kraftübertragungsstrecke zum Stößel 16 entsprechend modifiziert
ist. Hier ist die Antriebsachse 24 mit einem Winkel 60 verbunden, der seitlich in
den Stößel 16 eingreift. Prinzipiell kann aber auch die Antriebsachse 24 ohne Zwischenschaltung
eines Winkels direkt mit dem Stößel 16 verbunden sein, und zwar beispielsweise seitlich
oder von unten.
[0057] Bei den beispielhaften Gestaltungen der Erfindung treten weniger gesundheitliche
Probleme für Personen auf, als bei der Gestaltung gemäß er
EP 0 943 422 A2, da die Magnetfelder nicht so stark sein müssen. Außerdem können gemäß der Erfindung
die Magnetfelder auf einfache Weise abgeschirmt werden. Ferner können erfindungsgemäße
Gestaltungen öl- und/oder fettfrei gestaltet werden.
[0058] Die Anordnung der Linear-Elektromotoren 20 im Pressentisch 10 spart in aller Regel
Bauraum nach oben. Die Kraftübertragungsstrecke vom Linear-Elektromotor 20 zum Stößel
16 kann beispielsweise von der Antriebsachse 24 und/oder von Gestängen gebildet werden,
so dass der Zugang zum Arbeitsbereich 62 nicht nennenswert, oder zumindest in geringerem
Maße als bei der Gestaltung gemäß der
EP 0 943 422 A2, beeinträchtigt wird.
[0059] Es sei angemerkt, dass die diversen Vorteile und Wirkungen, die beschrieben wurden,
nicht zwangsläufig in sämtlichen Ausführungsformen der Erfindung vorhanden sein müssen,
und zwar insbesondere nicht in Kombination. In anderen Worten sind diese Vorteile
und Wirkungen nicht dahingehend zu verstehen, dass Gestaltungen, die einzelne mehrere
oder alle dieser Vorteile nicht aufweisen, nicht Bestandteil der Erfindung sein sollen.
Die in den Ansprüchen beanspruchten Gestaltungen bedingen also nicht zwangsläufig
die einen oder mehrere der vorerwähnten Vorteile bzw. Wirkungen.
[0060] Die Fig. 11 bis 13 zeigen einen beispielhaften Linear-Elektromotor 20, der bei erfindungsgemäßen
Gestaltungen, wie beispielsweise bei der Gestaltung als Antrieb für den Stößel 16
eingesetzt werden kann, die in den Fig. 1 bis 9 gezeigt ist, oder bei der Gestaltung,
die in Fig. 10 gezeigt ist.
[0061] Fig. 11 ist dabei eine Frontansicht des Linear-Elektromotors 20, während Fig. 12
einen Schnitt entlang der Linie XII-XII aus Fig. 11 zeigt und während Fig. 13 einen
Schnitt entlang der Linie XIII-XIII aus Fig. 11 zeigt.
[0062] Der Linear-Elektromotors 20 weist mehrere magnetische Pole 70, 72, 74, 76, 78, 80
auf, die bezogen auf die zentrale Längsachse 82 des Linear-Elektromotors 20 axial
versetzt zueinander angeordnet sind.
[0063] Diese Pole 70, 72, 74, 76, 78, 80 werden mittels Spulen 84, 86, 88 gebildet, die
bezüglich der zentrale Längsachse 82 ebenfalls axial versetzt zueinander angeordnet
sind.
[0064] Jede dieser Spulen 84, 86, 88 ist auf einem Spulenträger 90, 92, 94 auf dessen radial
äußerer Oberfläche aufgewickelt.
[0065] Ferner kann jede der Spulen 84, 86, 88 von einen elektrischen Strom durchflossen
werden und ist dementsprechend aus geeignetem, elektrisch leitenden Material, wie
Metall, insbesondere Kupfer, ausgebildet. Insbesondere ist jede der Spulen 84, 86,
88 aus entsprechendem Draht gewickelt.
[0066] Das sich in Folge des Stromdurchflusses der jeweiligen Spule 84, 86, 88 ausbildende
Magnetfeld erzeugt dann jeweils einen Pluspol und einen Minuspol in dem im Folgenden
noch angesprochenen Innenraum 96 aus.
[0067] Die magnetischen Pole 70, 72, 74, 76, 78, 80 müssen oder sollen also nicht permanent
als Pluspol oder Minuspol wirken, sondern können vielmehr durch bestromen der jeweils
entsprechenden Spule zu einem Pluspol oder Minuspol gemacht werden. Dies ist insbesondere
so dass, sofern eine dieser Spulen 84, 86, 88 von einem elektrischen Strom durchflossen
wird, die betreffende Spule 84, 86, 88 ein Magnetfeld mit den ihr zugeordneten, zuvor
angesprochenen Polen 70 und 72, oder 74 und 76, oder 78 und 80 erzeugt. In der genannten
paarweisen Reihenfolge sind diese Pole den Spulen 84, 86 und 88 zugeordnet. Welcher
der jeweils zwei einer Spule 84 oder 86 oder 88 zugeordneten Pole 70 und 72, oder
74 und 76, oder 78 und 80 ein Pluspol und welcher ein Minuspol ist, hängt von der
Richtung ab, in der die betreffende Spule 84, 86, 88 von elektrischem Strom durchflossen
wird.
[0068] Weiter ist anzumerken, dass diese Pole 70, 72, 74, 76, 78, 80 nicht körperlich greifbar
gegeben sein müssen, und somit vom Magnetfeld selbst gebildet werden können.
[0069] Jeder der Spulenträger 90, 92, 94 kann ebenfalls aus elektrisch leitendem Material,
wie Metall, insbesondere Kupfer, sein, oder aus einen elektrisch isolierenden Material.
[0070] Anzumerken ist, dass anstelle mehrerer Spulenträger 90, 92, 94 auch ein gemeinsamer
Spulenträger für mehrere oder alle Spulen 84, 86, 88 eingesetzt werden kann.
[0071] In dem von den Spulen 84, 86, 88 und den Spulenträgern 90, 92, 94 umhüllten Innenraum
96 ist ein linear verlagerbares Teil angeordnet, das auch als Läufer oder Antriebsachse
24 bezeichnet wird, und in Richtung der Achse 82 mittels der Spulen 84, 86, 88 axial
verlagerbar ist. Diese Antriebsachse 24 ist vollständig oder partiell als Permanentmagnet
gestaltet und bildet dementsprechend an ihren axialen Enden 104, 106 magnetische Pole
aus 100, 102 aus.
[0072] Die Antriebsachse 24 kann mit einem Auge 26 für die Kopplung mit dem Stößel 16 versehen
sein, oder mit einem Zwischenteil 107 fest gekoppelt sein, das seinerseits das Auge
26 aufweist. Anstelle des Auges 26 kann allerdings auch eine anders gestaltete Kopplungsstelle
für den Stößel 16 vorgesehen sein.
[0073] Axial zwischen den Spulen 84, 86, 88 und/oder Spulenträgern 90, 92, 94 können elektrische
und/oder magnetische Isolatoren 108, 110 vorgesehen sein, die allerdings radial innen
Durchgangsöffnungen 112 haben, so dass der Läufer 24 ungehindert ein- oder durchtreten
kann.
[0074] Das die Spulen 84, 86, 88 ausbildende Material, wie Draht, bildet Endabschnitte 114,
116, 118, 120, 122, 124 aus, die mit geeigneten Anschlüssen 126, 128, 130, 132, 134,
136 für die elektrische Verbindung zu einer Spannungsquelle 138 gekoppelt sind. Weiter
ist eine Schalteinrichtung 140 vorgesehen, mittels welcher wahlweise jeweils eine,
ggf. auch gleichzeitig oder zeitlich überlappend mehrere, der Spulen 84, 86, 88 derart
mit der elektrischen Spannungsquelle 138 koppelbar ist, dass die betreffende Spule
84, 86, 88 von einem elektrischen Strom durchflossen wird und sich die dieser Spule
84, 86, 88 zugeordneten Pole 70, 72, 74, 76, 78, 80, d.h. magnetischer Pluspol und
magnetischer Minuspol, ausbilden oder aktiviert werden.
[0075] Ferner ist eine Steuereinrichtung 142 vorgesehen, die die Bestromung der Spulen 84,
86, 88 und/oder die Schaltstellungen der Schalteinrichtung 140, um die jeweils gewünschte
Axialverlagerung des Läufers 24, und somit des Stößels 16 zu bewirken. Diese Steuereinrichtung
142, die im Übrigen auch weitere Steuerungsfunktionalitäten aufweisen kann, wie beispielsweise
die Steuerung der Werkstückbewegung durch die Presse, steuert die Spulen 84, 86, 88
in definierter Reihenfolge an, um somit die jeweils gewünschte Axialverlagerung des
Läufers 24 zu bewirken. Das Ansteuern erfolgt dabei so, dass die Axialverlagerung
durch das jeweilige Zusammenwirken der Pole 100, 102 des Läufers 24 mit den sich ausbildenden
Polen 70, 72, 74, 76, 78, 80 der jeweils bestromten Spule 84, 86, 88, zustande kommt.
Dabei wird ausgenutzt, dass sich gleiche magnetische Pole, d.h. zwei magnetische Pluspole
oder zwei magnetische Minuspole, abgestoßen und unterschiedliche Pole, d.h. ein magnetischer
Pluspol und ein magnetischer Minuspol, anziehen.
[0076] Durch entsprechende, insbesondere auch sequentiell, gesteuerte Bestromung der verschiedenen
Spulen 84, 86, 88 mittels der Steuereinrichtung 142 kann somit eine Axialbewegung
der Antriebsachse 24, und somit des Stößels 16, bewirkt werden, die sich axial über
mehrere der Spulen 84, 86, 88 erstrecken kann.
[0077] Durch die Stromstärke, die insbesondere einstellbar ist, kann die Stärke der Pole
70, 72, 74, 76, 78, 80 eingestellt, und somit die auf die Antriebsachse 24, und somit
den Stößel 16, wirkende Kraft gesteuert werden. Dementsprechend kann die Antriebsachse
24, und somit der Stößel 16, axial bewegt werden, und zwar wahlweise in jeweils einer
der beiden entgegengesetzten Orientierungen. Die Antriebsachse 24, und somit der Stößel
16 mit dem daran montierbaren oder gehaltenen Werkzeug, kann somit für die Bearbeitung
des Werkstücks hin- und herbewegt werden. Diese Bewegung kann mittels der Steuereinrichtung
142 auch so gesteuert werden, dass sie auf den Vorschub des Werkstücks und deren Taktung
abgestimmt ist.
[0078] Angemerkt sei, dass die Antriebsachse 24 auch in vorbestimmten Axialstellungen oder
in einer beliebigen Axialstellung ihres axialen Verfahrbereiches angehalten und gehalten
werden kann. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass - je nach gewünschter
Haltestellung und/oder Anordnung und/oder Anzahl der Spulen 84, 86, 88 - eine oder
mehrere Spulen 84, 86, 88 derart bestromt werden, dass in der gewünschten Stellung
mittels der Pole 70, 72, 74, 76, 78, 80 der aktuell bestromten Spulen 84, 86, 88 ein
axiales Kräftegleichgewicht an der Antriebsachse 24 erzeugt wird. Über die entsprechenden,
insbesondere dann zeitlich veränderlichen, Kräfteverhältnisse kann auch eine gedämpfte
Bremsbewegung der Antriebsachse 24 erzeugt werden. Die entsprechende Abstimmung der
Bestromung in der oder den Spulen 84, 86, 88 kann dabei von der Steuereinrichtung
142 gesteuert werden.
[0079] Es können also insbesondere auch mehrere Spulen 84, 86, 88 gleichzeitig oder zeitlich
überlappend bestromt werden.
[0080] Es kann weiter ein Positionssensor für die Läufer 24 vorgesehen sein, der die Axialposition
des Läufers 24 ermittelt und an die Steuereinrichtung 142 übermittelt, so dass die
Steuereinrichtung 142 ihre Steuerungsfunktionalitäten, wie beispielsweise die Steuerung
der Axialbewegung der Antriebsachse 24, unter Berücksichtigung der, insbesondere momentanen,
Axialstellung der Antriebsachse 24 ausführen kann. Alternativ kann aber auch die jeweilige
Axialstellung rechnerisch in der Steuereinrichtung 142 in Abhängigkeit vorheriger
Steuerungsverläufe ermittelt werden.
[0081] Anzumerken ist, dass eine Drehsicherung für den Läufer 24 gegeben sein kann, die
einer Verdrehung des Läufers 24 um die Achse 82 entgegenwirkt. Während in den Fig.
11 bis 13 die Spulenträger 90, 92, 94 hohlzylindrisch und der Läufer 24 zylindrisch
gezeigt sind, können aber auch andere Querschnittsformen, wie beispielsweise dreieckige,
viereckige, fünfeckige, sechseckige oder dergleichen jeweils gegeben sein.
[0082] Im Hinblick auf die Anzahl der Spulen 84, 86, 88 sei ferner angemerkt, dass anstelle
der drei in den Fig. 11 bis 13 gezeigten auch lediglich zwei, oder mehr als drei,
wie beispielsweise vier oder fünf oder sechs oder sieben oder mehr als sieben, vorgesehen
sein können.
1. Presse zum Erzeugen einer Druckkraft für die Bearbeitung eines Werkstücks mit:
- einem Pressentisch (10),
- einem Pressengestell (12),
- einem Stößel (16), und
- wenigstens einem als Linear-Elektromotor (20) ausgebildeten Antrieb zum Antreiben
des Stößels (16),
wobei der wenigstens eine Linear-Elektromotor (20) mehrere versetzt zueinander angeordnete
magnetische Pole (70, 72, 74, 76, 78, 80) sowie ein mittels dieser Pole (70, 72, 74,
76, 78, 80) linear verlagerbares Teil (24) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die magnetischen Pole (70, 72, 74, 76, 78, 80) wenigstens eines Linear-Elektromotors
(20) von sich um eine Achse (82) herum erstreckenden Spulen (84, 86, 88) gebildet
werden, die bezüglich dieser Achse (82) axial versetzt zueinander angeordnet sind,
und dass das linear verlagerbare Teil (24) sich in Richtung dieser Achse (82) erstreckt
und mittels der Spulen (84, 86, 88) in Richtung dieser Achse (82) linear verlagerbar
ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das linear verlagerbare Teil (24) rotationssymmetrisch ist.
3. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das linear verlagerbare Teil (24) eine Antriebsachse ist.
4. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungsstrecke zwischen dem Linear-Elektromotor (20) und dem Stößel
(16) frei von rotierenden Teilen ist.
5. Presse nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsachse (24) direkt mit dem Stößel (16) gekoppelt ist.
6. Presse nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsachse (24) über einen Kniehebel mit dem Stößel (16) gekoppelt ist.
7. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und gegebenenfalls einem oder mehrerer der kennzeichnenden Teile der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Linear-Elektromotor (20) in den Pressentisch (10) integriert
ist.
8. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse einen oberhalb des Pressentisches (10) gelegenen Pressenkopf (14) aufweist,
zwischem dem Pressentisch (10) und dem Pressenkopf (14) ein Arbeitsbereich (62) für
die Bearbeitung von Werkstücken gebildet wird, und wobei der wenigstens eine Linear-Elektromotor
(20) in den Pressenkopf (14) integriert ist.
9. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsachse (24) des Linear-Elektromotors (20) parallel zur Stoßrichtung des
Stößels (16) gelegen ist.
10. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsachse (24) des Linear-Elektromotors (20) senkrecht zur Stoßrichtung des
Stößels (16) gelegen ist.
11. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vier Linearführungen für den Stößel (16) vorgesehen sind.
12. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Richtung der Stoßrichtung des Stößels (16) gelegene Höhe dieses Stößels (16)
geringer ist als die sich senkrecht zu dieser Stoßrichtung sich erstreckende Breite
des Stößels(16) und/oder als die sich senkrecht zu dieser Stoßrichtung und senkrecht
zu der der Breite zugeordneten Breitenrichtung sich erstreckende Tiefe des Stößels
(16) ist.
13. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Stößel (16) ein erster Werkzeug-Aufnahmebereich (46) für die Aufnahme eines
ersten Werkzeuges angeordnet ist.
14. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Pressentisch (10) ein zweiter Werkzeug-Aufnahmebereich (50) für die Aufnahme
eines zweiten Werkzeuges angeordnet ist.
15. Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse (1) zum Verhindern des Durchschlagens des Stößels (16) bei ausbleibender
Stromversorgung eine Hochhaltebremse für die Antriebsachse (24) aufweist.