[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufbringen
einer Etikettenhülse auf einen Behälter.
[0002] Vorrichtungen zum Aufbringen von Etikettenhülsen auf Behälter, wie beispielsweise
auf Flaschen oder Getränkedosen oder dgl., sind in großer Zahl bekannt. Allen Vorrichtungen
gemeinsam ist die Tatsache, dass zunächst die Etikettenhülse aufgespannt werden muss,
damit die Etikettenhülse über den Behälter gezogen werden kann. Je nach Material der
Etikettenhülse wird entweder die Etikettenhülse dabei gedehnt und zieht sich auf dem
Behälter wieder in ihre ursprüngliche Form zusammen, um einen festen Sitz zu gewährleisten,
oder es wird ein schrumpffähiges Material für die Etikettenhülse verwendet, und die
zunächst lose über den Behälter gestreifte Etikettenhülse anschließend unter Wärmeeinwirkung
geschrumpft, wodurch sie sich ebenfalls eng an den Behälter anlegt.
[0003] Die Aufspanneinrichtung kann die unterschiedlichsten Konstruktionsformen annehmen.
So zeigt die
WO 2007/060705 eine Aufspannvorrichtung, die im Wesentlichen dreieckige Fingerelemente enthält,
die an ihrer Basis klappbar an einer Halterung befestigt sind. Zum Aufspannen der
Etikettenhülse werden die Fingerelemente zunächst nach innen geklappt, damit die Etikettenhülse
auf die Fingerelemente aufgezogen werden kann. Dann werden die Fingerelemente nach
außen geklappt und spannen dadurch die Etikettenhülse. Durch das Innere der Etikettenhülse
fährt anschließend ein Tragteller, der oberhalb der Etikettenhülse den Behälter aufnimmt.
Dann senkt sich der Tragteller wieder und bewegt den Behälter in die Etikettenhülse
hinein, während sich die Fingerelemente in gleichem Maße aus der Etikettenhülse herausziehen.
Anschließend werden Behälter und Etikettenhülse in einen Schrumpfbehälter gefahren
und einer Wärmeeinwirkung zum Aufschrumpfen der Etikettenhülse ausgesetzt.
[0005] Weiterhin ist aus der
EP 1 388 496 B1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen von dehnbaren Etiketten bekannt,
bei der ein Aufspannkegel zum Aufziehen von Etikettenhülsen von Hand verwendet wird,
der durch Kerben in seinem Umfang elastisch nachgiebig ausgebildet ist. Für eine automatisierte
Aufbringung ist diese Vorrichtung nicht geeignet.
[0006] Es ist weiterhin beispielsweise aus der
EP 1 091 877 A1 oder der
DE 103 14 635 A1 bekannt, als Aufspannvorrichtung eine Zange zu verwenden, die gegebenenfalls mit
in die Etikettenhülse hineinreichenden Aufspannschilden ausgerüstet ist.
[0007] Allen bekannten Konstruktionen ist jedoch gemeinsam, dass sie eine aufwändige Antriebseinrichtung
für Fingerelemente und Zange erfordern, die bei allen Aufspanneinrichtungen des Standes
der Technik mechanisch gelöst wird. Diese mechanische Lösung erfordert eine Vielzahl
von Teilen und Verbindungen, die aufwändig hergestellt und montiert werden müssen.
[0008] Die bisher bekannten Verfahren erlauben Stretchraten der Etikettenhülsen je nach
Ausführung von bis zu 5 %, 20 % bis 30 %, 40 % bis 50 % und 60 % bis 70 % oder höher.
Der Nachteil dieser bekannten Ausführungen ist nicht nur die aufwändige Zangentechnik,
sondern auch der Umstand, dass bei der Umstellung von Etikettenmaterial bzw. Behälterausführung
auf eine andere Behälterform oder -abmessung oder eine andere gewünschte Stretchrate,
die Zangenausführung aufwändig umgebaut bzw. umgerüstet werden muss. Weiterhin muss
konstruktionsbedingt mit der Zangentechnik der Folienschlauch weitaus größer vorgestreckt
werden, um Platz für die Zangenelemente plus Luft zwischen den Behälter und der Folie
zu erhalten.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfache, unkomplizierte
und funktionssichere Vorrichtung zum Aufbringen einer Etikettenhülse bereitzustellen.
[0010] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 1 und bei
einem Verfahren durch die Merkmale des Anspruches 12 gelöst.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Verwendung von Fingerelementen aus einem flexiblen Material
und durch das Aufbringen der Aufspannkraft der Etikettenhülse durch den Behälter selbst
wird eine äußerst einfache, zweckmäßige und funktionssichere Aufspanneinrichtung verwirklicht.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0013] Die Fingerelemente aus einem flexiblen Material sind bevorzugt in Gruppen angeordnet,
die axial zur Etikettenhülse relativ zueinander bewegbar sind, so dass sie nacheinander
zwischen der Etikettenhülse und dem Behälter herausgezogen werden können, was die
Gefahr verringert, dass die Etikettenhülse versehentlich mitgenommen wird. Eine Halterung
für die Fingerelemente, die in einem rohrförmigen Bündel angeordnet sind und mit ihrer
Stirnseite an der Halterung befestigt sind, bewirkt eine einseitige Fixierung der
langgestreckten Fingerelemente, so dass der Behälter problemlos eintauchen kann.
[0014] Zweckmäßigerweise sind die verschiedenen Gruppen der Fingerelemente an jeweils einer
getrennten Halterung befestigt, so dass die Fingerelemente mit Hilfe der Halterung
axial zueinander bewegbar sind.
[0015] Die Fingerelemente bestehen bevorzugt aus einem Material, bei dem nicht die Gefahr
besteht, dass Etikettenhülse oder Behälter beschädigt werden können. Ein besonders
bevorzugtes Material für die Fingerelemente ist ein Kunststoff, wobei die Fingerelemente
entweder in der Art von Borsten, d.h. als lange, dünne stäbchen-, faser- oder strangartige
Elemente oder streifenförmig ausgebildet sind.
[0016] Um sicherzugehen, dass die Etikettenhülse über alle Fingerelemente sicher aufgeschoben
werden kann, ist bevorzugt ein Formelement vorgesehen, das von außen an den Fingerelementen
angreift und die Fingerelemente bis zu einem Außenumfang zusammendrückt, der gleich
bzw. bevorzugt kleiner ist als der Innendurchmesser der Etikettenhülse.
[0017] Weiterhin ist bevorzugt ein Halteelement zum Fixieren der Etikettenhülse auf den
Fingerelementen vorgesehen, damit beim Eintauchen des Behälters die Etikettenhülse
nicht verrutscht.
[0018] Formelement und Halteelement sind bevorzugt zangenartig ausgebildet.
[0019] Das Halteelement kann jedoch auch als an den Fingerelementen vorgesehener Anschlag
ausgebildet sein.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufbringen einer
Etikettenhülse auf einen Behälter,
- Fig. 2A bis 20
- eine schematische Darstellung der Verfahrensschritte beim Aufbringen einer Etikettenhülse
auf einen Behälter,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Halteelementes, und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Halteelementes.
[0021] In Fig. 1 ist in stark schematisierter Darstellung eine Vorrichtung 1 zum Aufbringen
einer Etikettenhülse auf einen Behälter 2 ersichtlich, wobei von der Vorrichtung lediglich
eine Trag- bzw. Transporteinrichtung 3 für den Behälter 2 und eine Aufspannvorrichtung
4 dargestellt ist. Die Trageinrichtung 3 ist herkömmlicher Bauart und an den speziell
zu transportierenden Behälter 2 angepasst. Der Behälter 2 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Flasche aus Kunststoff, insbesondere eine PET-Flasche, und die Trageinrichtung
3 ein Flaschenteller.
[0022] Die Aufspannvorrichtung 4 enthält Fingerelemente 5, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als eine Vielzahl von borstenähnlichen Kunststoffsträngen oder -stäben oder -fasern
ausgebildet und zu einem Bündel zusammengefasst sind. Die Fingerelemente sind flexibel,
so dass sie sich relativ zueinander bewegen können, ohne dass Gelenke vorgesehen werden
müssen. Die Fingerelemente sind jedoch bevorzugt so steif, dass sie ihre eigenes Gewicht
tragen können. Die axiale Länge der Fingerelemente 5 ist an die axiale Länge einer
aufzubringenden Etikettenhülse 6 angepasst und sollte in einem geradlinigen Bereich
5a zumindest so lang wie die Etikettenhülse 6 sein, bevorzugt jedoch etwas länger,
um, wie Fig. 1 zeigt, einen Einlauftrichter 5b für den Behälter 2 zu bilden. Der Einlauftrichter
5b wird durch eine Halterung 7 offengehalten, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
ringförmig ausgebildet ist und eine Innenweite aufweist, die größer ist als die Außenweite
des Behälters 2. In der Halterung 7 werden die einen freien Enden der Fingerelemente
5 im vorbestimmten Abstand zueinander befestigt, während die gegenüberliegenden freien
Enden unbefestigt und frei zueinander beweglich sind.
[0023] Die Halterung kann so groß dimensioniert werden, dass sie auch noch den (durchmesser-)
größten Behälter aufnehmen kann, der mit der Vorrichtung 1 verarbeitbar ist, so dass
ein Wechsel des Behälterformats auf einfache Weise möglich ist.
[0024] Die Anzahl der Fingerelemente 5 ist so bemessen, dass sie zu einem im Wesentlichen
geschlossenen Umfang nebeneinanderliegend anzuordnen sind, wenn sie zum Einführen
in die Etikettenhülse zusammengefasst werden, wie dies im Bereich 5a zu sehen ist.
[0025] Die Fingerelemente 5 sind in Gruppen unterteilt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind drei Gruppen vorgesehen, die jeweils mit einer eigenen Halterung 7a, 7b und 7c
an ihren unteren freien Enden versehen sind. In Umfangsrichtung des Bündels wechseln
sich die Fingerelemente der Gruppen ab und zwar bevorzugt derart, dass sich jeweils
ein oder eine geringe Anzahl von Fingerelementen der ersten Gruppe an die gleiche
Anzahl der Fingerelemente der zweiten Gruppe und diese wiederum an die gleiche Anzahl
der Fingerelemente der dritten Gruppe anschließen.
[0026] Die Aufspanneinrichtung 4 enthält weiterhin Form- und Halteelemente, und zwar insbesondere
ein Formelement 8 sowie ein unteres Halteelement 9 und ein oberes Halteelement 10.
Das Formelement 8 und die Halteelemente 9 und 10 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Zangen ausgebildet, die jeweils zwei Zangenarme enthalten, deren Kontaktseiten
mit dem Bündel der Fingerelemente 5 mit jeweils einer Ausrundung 8a, 9a und 10a versehen
sind, deren Radius an den gewünschten Radius der Außenseite des Bündels der Fingerelemente
5 an der Angriffsstelle angepasst ist.
[0027] Das Formelement 8 bestimmt den Außendurchmesser, auf den die Fingerelemente 5 im
Bereich 5a zusammengedrückt werden, wenn eine Etikettenhülse 6 aufgezogen werden soll.
Die Halteelemente 9 und 10 halten die Etikettenhülse 6 auf dem Bündel der Fingerelemente
5 in Position, wie dies noch nachfolgend beschrieben wird.
[0028] Die Aufspanneinrichtung 4 eignet sich zum Aufbringen von Etikettenhülsen unterschiedlichster
Art, also z.B. Klebehülsen, Spannhülsen oder Schrumpfhülsen. Klebehülsen sind Etiketten,
die von einer Rolle aus Flachmaterial geschnitten und vor dem Aufbringen zu Klebehülsen
verklebt oder verschweißt werden. Spannhülsen sind dehnbare Etikettenhülsen, die meist
aus einem stretchbaren Folien-Schlauch geschnitten werden. Schrumpfhülsen sind schrumpffähige
Etikettenhülsen, wobei die Hülse nur lose oder mit geringer Vorspannung auf den Behälter
aufgebracht wird und in der Regel nachfolgend, beispielsweise in einem Dampftunnel,
auf die Flasche geschrumpft werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders
geeignet zum Aufbringen von dehnbaren Etikettenhülsen (Spannhülsen) ohne weitere Vor-
oder Nachbehandlung durch Kleben oder Schrumpfen. Die Aufbringung kann auf Behälter
aus unterschiedlichem Material, wie beispielsweise Glas, Blech oder bevorzugt Kunststoff
aufgebracht werden. Aber auch schrumpffähige/verklebte Etikettenhülsen, die nicht
oder nur gering vorgestreckt aufgebracht werden und anschließend verklebt oder geschrumpft
werden, können verarbeitet werden.
[0029] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Verarbeitung aller bekannten Stretchfolien/Etikettenhülsen
möglich, wobei je nach Ausführung Stretchraten von 20 % bis 30 %, 40 % bis 50 % und
60 % bis 70 % oder höher, bis nahezu 100 %, mit nur einer Ausführung der Fingerelemente
zu verarbeiten sind, da die Fingerelemente sehr dünn auftragen und keine Luft zwischen
den Fingerelementen und der Flaschenwandung sowie der Etikettenhülse benötigen. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Klebehülse aufgebracht.
[0030] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 vor Beginn eines Aufbringens einer
Etikettenhülse 6. Der Behälter 2 befindet sich unter dem Bündel der Fingerelemente
5 und steht auf dem Träger 3. Das Formelement 8 ist in Kontakt mit den Fingerelementen
5 und hat diese im Bereich 5a auf eine Außenweite zusammengedrückt, die kleiner ist
als die Innenweite einer Etikettenhülse 6, und im Bereich 5b einen Einführtrichter
gebildet, der durch die Halterung 7 offen gehalten wird. In diesem Zustand wird die
Etikettenhülse 6, wie Fig. 2A zeigt, über den zusammengedrückten, rohrförmigen Bereich
5a der Fingerelemente 5 geschoben. Bevorzugt dient das Formelement 8 gleichzeitig
als Anschlag bis zu dem die Etikettenhülse 6 aufgeschoben wird.
[0031] Anschließend wird die Etikettenhülse 6, wie Fig. 2B zeigt, durch Anlegen des unteren
Halteelementes 9 fixiert, wobei sich das Halteelement 9 auf die Etikettenhülse 6 legt
und diese gegen die Fingerelemente 5 drückt. Bevorzugt befindet sich das Halteelement
9 unmittelbar oberhalb des Formelementes 8.
[0032] Dann bewegen sich, wie Fig. 2C zeigt, die Aufspannvorrichtung 4 und der Behälter
2 relativ zueinander , was im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch geschieht,
dass der Behälter 2 durch den Träger 3 angehoben wird. Der Behälter 2 taucht in den
Einlauftrichter 5b ein und wird, wie Fig. 2D zeigt, durch den rohrförmigen Bereich
5a der Fingerelemente 5 geschoben, bis sich die Etikettenhülse 6 in ihrer korrekten
Position bezüglich des Behälters 2 befindet. Durch das Einschieben des Behälters 2
werden die Fingerelemente 5 nach außen gedrückt und legen sich geordnet nebeneinander
an die Etikettenhülse 6 an und spannen diese auf eine vom Behälter 2 bedingte Innenweite
auf. Die Form- und Halteelemente 8, 9, 10 weichen federnd aus. Im Falle eines Klebeetiketts
wird gleichzeitig die Etikettenhülse etwas elastisch aufgeweitet.
[0033] Dann wird die Etikettenhülse 6 durch die oberen Halteelemente 10 gehalten, die die
Etikettenhülse 6 gegen den Behälter 2 und/oder die Fingerelemente 5 drücken. Das Formelement
8 und das untere Halteelement 9 fahren zurück, oder sind bereits zurückgefahren, und
geben die Etikettenhülse frei, wie Fig. 2E zeigt. Anschließend übernimmt eine Halterung
11 der Vorrichtung 1 den Behälter 2, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel die
Flasche am Hals ergriffen wird und die Halterung als Neckhandling-Klammer ausgebildet
ist, wie dies in Fig. 2F gezeigt ist.
[0034] Hängt der Behälter 2 fest, fährt der Träger 3 nach unten und gibt den Behälter 2
frei, wie Fig. 2G zeigt.
[0035] Anschließend können die Fingerelemente 5 herausgezogen werden, wobei sie elastisch
in ihre ursprüngliche geradlinige Form zurückfedern, und zwar geschieht dies gruppenweise.
In Fig. 2H wird zunächst die erste Halterung 7a nach unten bewegt, wodurch die Fingerelemente
5 der ersten Gruppe aus dem Zwischenraum zwischen dem Behälter 2 und der Etikettenhülse
6 herausgezogen werden. Anschließend folgt, Fig. 2I, die zweite Halterung 7b und schließlich,
in Fig. 2K, die dritte Halterung 7c. Als letzter Verfahrensschritt kann dann das obere
Halteelement 10 geöffnet werden (Fig. 2L), und der etikettierte Behälter 2 wird durch
die Halteeinrichtung 11 abtransportiert, was auf einem höheren Niveau passiert, wie
Fig. 2M zeigt.
[0036] Anschließend fahren die Fingerelemente 5 wieder nach oben, und die Formelemente 8
legen sich an das Bündel der Fingerelemente 5 an, wie Fig. 2N zeigt, und bilden wiederum
den rohrförmigen Etikettenaufnahmebereich 5a und den Einlauftrichter 5b. Dann gelangt
wieder ein Behälter 2 in den Bereich der Aufspannvorrichtung 4, wobei Fig. 2O die
Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 zeigt.
[0037] Die Funktion der Halteelemente 9 und 10 und die Anschlagfunktion des Formelementes
8 zum Bestimmen der Etikettenlage, kann auch durch Anschläge 12 bzw. 13 erfüllt werden,
die direkt an die Fingerelemente 5 angeformt sind. Fig. 3 zeigt einen unteren Anschlag
12, der die Anschlagfunktion des Formelementes 8 beim Aufschieben der Etikettenhülse
6 und die Haltefunktion des oberen Halteelementes 10 beim Herausziehen der Gruppen
der Fingerelemente 5 bis auf die letzte Gruppe erfüllt. Beim Herausziehen der letzten
Gruppe fehlen so viele Fingerelemente dazwischen, dass die Reibkraft der Fingerelemente
der letzten Gruppe nicht mehr ausreicht, die Etikettenhülse aus ihrer Position zu
ziehen.
[0038] Fig. 4 zeigt den oberen Anschlag oder Haltepunkt 13, der die Etikettenhülse 6 auf
ihrem Platz hält, wenn der Behälter 2 in das Bündel der Fingerelemente 5 eingeschoben
wird.
[0039] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele können die
Fingerelemente beispielsweise als Streifen aus Kunststoff oder, abhängig vom Etikettenmaterial
oder der Behälterform, aus einem anderen flexiblen Material, wie z. B. einem flexiblen
Stahl (Federstahl) gefertigt sein. Die Fingerelemente können auch aus einem biegbaren
Material bestehen, und ihre Form beibehalten, in die sie gebogen wurden. Voraussetzung
ist jedoch, dass sie durch das Material des Behälters ohne eine Gefahr der Beschädigung
des Behälters in die gewünschte Form gebogen werden können. Die Fingerelemente können
unter Umständen auch insgesamt, d.h. nicht in Gruppen, herausgezogen werden. Auch
zwei oder mehr als drei Gruppen sind möglich. Außerdem ist es möglich, die Fingerelemente
kürzer als die Etikettenhülse auszuführen, was das Festhalten der Hülse bei bestimmten
Behälterformen erleichtert. Darüber hinaus soll darauf hingewiesen werden, dass es
bei der Durchführung der Erfindung auf eine Relativbewegung ankommt. Es ist deshalb
ohne weiteres möglich, beispielsweise die Fingerelemente in die Etikettenhülse hineinzubewegen
und die Fingerelemente mit der Etikettenhülse auf den Behälter abzusenken und ihn
anschließend wieder aus Fingerelementen herauszuziehen. Wenn das Material der Fingerelemente
gegenüber dem Material der Etikettenhülse eine angepasste Reibung aufweist oder wenn
z. B. die Etikettenhülse leicht übersteht und sich oben an den Behälter (z. B. im
Bereich einer Durchmesserverringerung) anlegt, so können durchaus Halteelemente, insbesondere
das obere Halteelement, weggelassen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die
Etikettenhülse verrutscht. Die oberen und unteren Halteelemente können auch als Einheit
ausgeführt werden.
1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Etikettenhülse (6) auf einen Behälter (2) mit einer
Aufspanneinrichtung (4), die eine Vielzahl von Fingerelementen (5) enthält, die in
die Etikettenhülse (6) einsetzbar und zum Aufspannen der Etikettenhülse (6) relativ
zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (5) aus einem flexiblen Material bestehen und die Etikettenhülse
(6) durch den an den Fingerelementen (5) angreifenden Behälter (2) aufspannbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Gruppen von Fingerelementen vorgesehen sind, die relativ zueinander
axial zur Etikettenhülse (6) bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (5) in einem rohrförmigen Bündel angeordnet sind und an einer
Stirnseite in einer Halterung (7) befestigt sind, deren Innenweite gleich oder größer
als die Außenweite des Behälter (2) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gruppe von Fingerelementen (5) eine eigene Halterung (7a, 7b, 7c) aufweist,
wobei die Halterungen (7a, 7b, 7c) die Gruppen axiale zur Etikettenhülse (6) relativ
zueinander bewegbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (5) aus Kunststoff bestehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (5) borstenartig ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (5) streifenförmig ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Fingerelementen (5) ein Formelement (8) angreift und die Fingerelemente zu
einem Aufnahmebereich (5a) für die Etikettenhülse (6) und einen Einlauftrichter (5b)
zum Einführen des Behälters (2) formt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Fingerelementen (5) ein Halteelement (9, 10, 12, 13) zum Fixieren der Etikettenhülse
(6) angreift.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Formelement (8) und/oder das Halteelement (9, 10) als Zange ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement als Anschlag (12, 13) an den Fingerelementen (5) ausgebildet ist.
12. Verfahren zum Aufbringen einer Etikettenhülse (6) auf einen Behälter (2), wobei die
Etikettenhülse (6) auf Fingerelemente (5) einer Aufspannvorrichtung (4) aufgebracht
und die Fingerelemente (5) zum Aufspannen der Etikettenhülse (6) relativ zueinander
bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufspannen der Etikettenhülse (6) durch einen vom Behälter auf die Fingerelemente
(5) aufgebrachten Druck erfolgt, durch den die Fingerelemente (5) flexibel verformt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Form- und/oder Haltekraft auf die Fingerelemente (5) und/oder die Etikettenhülse
(6) aufgebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerelemente (5) nach dem Aufbringen der Etikettenhülse (6) auf den Behälter
(2) gruppenweise nacheinander zwischen dem Behälter (2) und der Etikettenhülse (6)
herausgezogen werden.