(19)
(11) EP 2 330 222 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.06.2011  Patentblatt  2011/23

(21) Anmeldenummer: 10193507.0

(22) Anmeldetag:  02.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C21C 5/44(2006.01)
C21C 5/50(2006.01)
C21C 5/46(2006.01)
C21C 5/28(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 05.12.2009 DE 102009057189

(71) Anmelder: SMS Siemag AG
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schöck, Hans-Wilhelm
    47239, Duisburg (DE)

(74) Vertreter: Klüppel, Walter 
Hemmerich & Kollegen Patentanwälte Hammerstraße 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Wechselkonverter-Anlage eines Blasstahlwerkes


(57) Die Erfindung betrifft eine Wechselkonverter- Anlage eines Blasstahlwerkes, in der wechselweise ein durch Verschleiß des Feuerfest-Materials unbrauchbar gewordener Konverter (4) zur Reparatur aus dem Blasstand entfernbar und ein mit Feuerfest-Material neu zugestellter Konverter (4) im Austausch in diesen Blasstand einbringbar ist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Kippantrieb (1) für den Konverter (4) neben dem Blasstand stationär angeordnet ist und mit dem Antriebszapfen ( 3 ) des jeweiligen Konverters ( 4 ) temporär verbindbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Wechselkonverter- Anlage eines Blasstahlwerkes, in der wechselweise ein durch Verschleiß des Feuerfest-Materials unbrauchbar gewordener Konverter (4) zur Reparatur aus dem Blasstand entfernbar und ein mit Feuerfest-Material neu zugestellter Konverter (4) im Austausch in diesen Blasstand einbringbar ist.

[0002] Bekannt ist aus der WO 2008/086869 eine Wechselkonverteranlage eines Blasstahlwerkes, in dem ein Konverterkomplettaggregat, bestehend aus Konverter, Konverterwagen, Tragring, Kippantrieb, Bodenspüleinrichtung aus dem Blasstand heraus zur Reparatur in einen freien Zustell- und Wartungsstand gefahren und gleichzeitig ein anderes baugleiches Konverterkomplettaggregat, das einen reparierten einsatzfähigen Konverter enthält, aus einem weiteren Zustell- und Wartungsstand heraus in den Blasstand gefahren wird.

[0003] Nachteilig an diesem Konzept ist die Notwendigkeit des Einsatzes von je einem kompletten Kippantrieb für jeden Konverter. Des Weiteren ist als Nachteil anzusehen, dass für die Energieversorgung der einzelnen Kippantriebe im Falle eines Konverterwechsels ein aufwendiges und kompliziertes Kupplungssystem erforderlich ist.

[0004] Sehr aufwändig ist die aus der US 3,469,832 bzw. US 3,411,764 bekannte Lösung, bei der auch die Energieversorgung in das verfahrbare Gesamtsystem mit dem Konverter integriert ist.

[0005] Aus der DE OS 1508157 ist eine Konverteranordnung bekannt, bei der zwei Antriebseinheiten vorgesehen sind, von denen jede normalerweise mit einem in seinem Blasstand befindlichen Konverter koppelbar ist. Fällt eine der Antriebseinheit durch einen Schaden aus, kann die andere Antriebseinheit wahlweise mit einem der Konverter verbunden werden, so dass diese - ohne Stillsetzung eines Konverters - den Antrieb übernehmen kann.

[0006] Diese Lösung setzt eine paarweise Anordnung der Konverter in jeweils einem eigenen Blasstand voraus.

[0007] Schließlich sei noch auf die DE OS 1508150 verwiesen, bei der das Konvertergefäß tragende Kippgestellblöcke vorgesehen sind, die auf auf Rädern horizontal verfahrbaren Rahmen angeordnet sind.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Kostenoptimierung beim Betrieb einer Wechselkonverteranlage in einem Blasstahlwerk zu schaffen.

[0009] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer Wechselkonverter- Anlage eines Blasstahlwerkes, in der wechselweise ein durch Verschleiß des Feuerfest-Materials unbrauchbar gewordener Konverter zur Reparatur aus dem Blasstand entfernbar und ein mit Feuerfest-Material neu zugestellter Konverter im Austausch in diesen Blasstand einbringbar ist,
dadurch, dass der Kippantrieb für den Konverter neben dem Blasstand stationär angeordnet ist und mit dem Antriebszapfen des jeweiligen Konverters temporär verbindbar ist.

[0010] Nach einer Weiterbildung ist der stationäre Kippantrieb über eine Zahnspindel mit dem Antriebszapfen des jeweiligen Konverters verbindbar ist.

[0011] Dabei ist die Verzahnungen an der Zahnspindel derart ausgelegt ist, dass ein Verschieben der Spindel in Richtung Kippantrieb soweit möglich ist, dass die Verzahnung Konverterseitig außer Eingriff bringbar ist und der Konverterwagen damit frei wird und in den Zustell- und Wartungsstand fahrbar ist.

[0012] Gegenüber dem eingangs genannten Stand der Technik besteht der wesentliche Unterschied darin, dass es sich um die Gestaltung einer WechselkonverterAnlage handelt, d.h. es ist ein Blasstand vorhanden, in den jeweils ein einsatzfähiger Konverter eingebracht wird, der dann an die stationäre Antriebseinheit anschließbar ist.

[0013] Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.

[0014] Dabei zeigt
Fig. 1
schematisch einen Konverter im Blasstand mit gekoppelter Antriebseinheit und
Fig.2
den entkoppelten Zustand, der einen Austausch des Konverters ermöglicht.


[0015] Im Einzelnen ist in beiden Figuren die Antriebseinheit bzw. der Kippantrieb mit 1 bezeichnet. Diese ist stationär neben dem Blasstand angeordnet.

[0016] Das Konvertergefäß 4 ist auf einem Konverterwagen 6 angeordnet, mit dem es aus dem Blasstand heraus bewegbar ist. Hierzu sind in den Figuren die Schienen und das Fahrgestell angedeutet.

[0017] Erfindungsgemäß ist der stationärer Kippantrieb über eine Zahnspindel 2 mit dem Antriebszapfen 3 des jeweiligen Konverters 4 verbindbar.

[0018] Die Verzahnungen 5 an der Zahnspindel 2 sind derart ausgelegt, dass ein Verschieben der Spindel in Richtung Kippantrieb soweit möglich ist, dass die Verzahnung Konverterseitig außer Eingriff gebracht werden kann, so dass der Konverterwagen 6 damit entkoppelt und in den Zustell- und Wartungsstand, der hier nicht dargestellt ist, gefahren werden kann.

[0019] Aus der zeichnerischen Darstellung ist ersichtlich, dass die Spindel 2 Konverterseitig bei 7 abgestützt ist, damit ein absacken nach der Entkopplung verhindert wird. Das Verschieben erfolgt vorteilhafterweise durch eine Kolben/Zylindereinheit 8.


Ansprüche

1. Wechselkonverter- Anlage eines Blasstahlwerkes, in der wechselweise ein durch Verschleiß des Feuerfest-Materials unbrauchbar gewordener Konverter (4) zur Reparatur aus dem Blasstand entfernbar und ein mit Feuerfest-Material neu zugestellter Konverter (4) im Austausch in diesen Blasstand einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kippantrieb (1) für den Konverter (4) neben dem Blasstand stationär angeordnet ist und mit dem Antriebszapfen ( 3 ) des jeweiligen Konverters ( 4 ) temporär verbindbar ist.
 
2. Wechselkonverter- Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der stationäre Kippantrieb über eine Zahnspindel ( 2 ) mit dem Antriebzapfen (3) des jeweiligen Konverters (4) verbindbar ist.
 
3. Wechselkonverter- Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verzahnungen ( 5 ) an der Zahnspindel ( 2 ) derart ausgelegt ist, dass ein Verschieben der Spindel in Richtung Kippantrieb soweit möglich ist, dass die Verzahnung Konverterseitig außer Eingriff bringbar ist und der Konverterwagen ( 6 ) damit frei wird und in den Zustell- und Wartungsstand fahrbar ist.
 
4. Wechselkonverter- Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindel ( 2 ) Konverterseitig sich abstützend ( 7 ) gelagert ist.
 
5. Wechselkonverter- Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschieben durch eine Kolben/Zylindereinheit (8) erfolgt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente