Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner, insbesondere einen Schranktrockner,
zum Trocknen von Wäsche sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Geräts.
Hintergrund
[0002] Wäschetrockner mit einer Prozessluftaufbereitung umfassend eine Wärmepumpe, mit welcher
eine Heizvorrichtung und eine Kühlvorrichtung betrieben werden, sind grundsätzlich
bekannt. In solchen Geräten wird die Prozessluft zur Aufbereitung zunächst durch die
Kühlvorrichtung geführt, wo ihr Wasser entzogen wird, und sodann durch die Heizvorrichtung,
wo sie wieder erwärmt wird. Es ist ein Prozessluftkreislauf vorgesehen, um die Prozessluft
in einem Kreislauf durch einen Nutzraum (bzw. Bottich) des Geräts und die Prozessluftaufbereitung
zu führen.
[0003] Die Kühlvorrichtung und die Heizvorrichtung sind in der Regel als Wärmetauscher ausgeführt,
welche der Prozessluft eine grosse Kontaktoberfläche bieten. Dies führt allerdings
zu Problemen, z.B. aufgrund des hieraus resultierenden hohen Strömungswiderstands.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, die oben genannten Probleme zu reduzieren.
[0005] Diese Aufgabe wird durch das Gerät und das Verfahren gemäss den unabhängigen Ansprüchen
erfüllt.
[0006] Demgemäss bildet die Prozessluftaufbereitung zwei Kanäle, welche strömungstechnisch
parallel angeordnet sind, d.h. die zwei Kanäle beginnen an einem gemeinsamen Startort
und enden an einem gemeinsamen Zielort (sie brauchen aber nicht im geometrischen Sinne
parallel zu verlaufen). Den beiden Kanälen ist eine Umschaltvorrichtung zugeordnet,
welche dazu ausgestaltet ist, die Prozessluft wahlweise durch den ersten oder den
zweiten Kanal zu führen. Die Kühlvorrichtung und die Heizvorrichtung sind nur im ersten
Kanal angeordnet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass in Prozessphasen, in denen
die Kühlvorrichtung und die Heizvorrichtung nicht oder nur reduziert benötigt werden,
mindestens ein Teil der Prozessluft durch den zweiten Kanal an der Kühl- und Heizvorrichtung
vorbei geführt werden kann. Dadurch sinkt in diesen Prozessphasen der Energiebedarf
und/oder es können grössere Prozessluftströme erzeugt werden. Weiter kann auch die
Lärmentwicklung reduziert werden, und die Heizvorrichtung und Kühlvorrichtung sind
weniger Verschmutzungsprozessen ausgesetzt.
[0007] Die Anordnung des zweiten Kanals ist aus Platzgründen vorzugsweise unterhalb oder
oberhalb des ersten Kanals, sie kann aber auch seitlich des ersten Kanals sein.
[0008] In einem Wäscheaufbereitungsprozess umfassend eine Trocknungsphase und eine Aufbereitungsphase
kann ein so ausgestaltetes Gerät vorteilhaft wie folgt betrieben werden:
- In der Trocknungsphase wird der zweite Kanal von der Umschaltvorrichtung blockiert,
so dass im Wesentlichen alle Luft im Prozessluftkreislauf durch den ersten Kanal fliesst.
So kann die Luft getrocknet und wieder erwärmt werden.
- In der Aufbereitungsphase, welche der Trocknungsphase vor- oder nachgeschaltet sein
kann und in der z.B. Schritte zur Geruchsverminderung und/oder Entkeimung durchgeführt
werden, wird der zweite Kanal nicht blockiert, so dass mindestens ein Teil der Prozessluft
im Prozessluftkreislauf durch den zweiten Kanal fliesst.
[0009] Vorzugsweise ist das Gerät mit einer Zusatzheizung zusätzlich zur Heizvorrichtung
ausgestattet. Das Gerät ist in diesem Fall dazu ausgestaltet, zumindest in einer Prozessphase
(z.B. der oben genannten Aufbereitungsphase) die Prozessluft durch den zweiten Kanal
zu führen und die Zusatzheizung zu betreiben. Auf diese Weise kann die Prozessluft
auch dann geheizt werden, wenn sie durch den zweiten Kanal geführt wird.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung ist der Wäschetrockner als Trockenschrank ausgestaltet.
In einem solchen Trockenschrank wird die Wäsche im Nutzraum aufgehängt. Hierzu sind
im Nutzraum geeignete Aufhängemittel vorgesehen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0011] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figur,
welche einen Schnitt durch eine Ausgestaltung eines Schranktrockners zeigt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Schranktrockner:
[0012]
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Wäschetrockner in Form eines Schranktrockners
mit einem Nutzraum 1 zur Aufnahme der Wäsche 2. Der Nutzraum 1 wird vorderseitig von
einer Türe 3 verschlossen. In der gezeigten Ausführung befinden sich im Bodenbereich
des Nutzraums eine oder mehrere Öffnungen 4, in welcher bzw. welchen ein erstes Filter
5 angeordnet ist. An die Öffnung 4 schliesst eine Prozessluftaufbereitung 6 an, in
welcher die Prozessluft über eine Umschaltvorrichtung 30, zwei strömungstechnisch
parallele Kanäle 31, 32, einen Ventilator 9, vorbei an einer UV-Lichtquelle 10 in
einen Deckenbereich 12 des Geräts geführt wird. Der Deckenbereich 12 ist über Öffnungen
14 in der Decke 15 des Nutzraums 1 mit dem Nutzraum 1 verbunden.
[0013] Weiter besitzt das Gerät einen Dampfgenerator 18 zum Einführen von Dampf in die Prozessluft.
In der vorliegenden Ausführung ist der Dampfgenerator 18 so angeordnet, dass er Dampf
von unten in den Nutzraum einleitet, so dass der Dampf (der wärmer als die Prozessluft
ist) nach oben durch die Wäsche steigen kann. Mit dem Dampf sowie mit dem Heizgerät
werden das Gerät und die Textilien vorzugsweise auf mindestens 70°C (kann auch weniger
sein) erhitzt und so hygienisiert. Durch das Erwärmen in Verbindung mit dem Luftstrom
werden die Knitter entfernt. Von besonderem Vorteil ist die Dampfbehandlung bei trockenen
Textilien, da die leichte Befeuchtung und Erwärmung durch den Dampf das Entknittern
stark verbessert und einen weiteren Beitrag zum Auffrischen leistet.
[0014] Das beschriebene Gerät bildet einen vorzugsweise im Wesentlichen geschlossenen Prozessluftkreislauf,
in welchem Prozessluft durch den Nutzraum 1 und die Prozessluftaufbereitung 6 wieder
zurück in den Nutzraum 1 geführt wird.
[0015] Die Umschaltvorrichtung 30 ist in der gezeigten Ausführung den beiden Kanälen 31,
32 vorgeschaltet und umfasst in der gezeigten Ausführung eine Klappe 33, mit welcher
wahlweise einer der beiden Kanäle 31, 32 ganz oder teilweise blockiert werden kann.
In einem ersten der beiden Kanäle, nämlich Kanal 31, sind nacheinander eine Kühlvorrichtung
7 und eine Heizvorrichtung 8 angeordnet. Vor der Kühl- und der Heizvorrichtung 7 bzw.
8 ist im ersten Kanal 31 ein Flusenfilter 34 vorgesehen, um zu verhindern, dass sich
Flusen in der Kühl- und der Heizvorrichtung 7 bzw. 8 verfangen. Das Flusenfilter kann
auch zur Zurückhaltung von Partikeln aus den Duftstoffen dienen, die die Wärmetauscher
schädigen. Im zweiten Kanal 32 wird kein derartiger Flusenfilter benötigt, oder zumindest
genügt ein grobmaschigerer Filter (z.B. Filter 5).
[0016] Unterhalb der Kühlvorrichtung 7 befindet sich ein Auffangbecken 20 zum Auffangen
von auskondensiertem Wasser. Von dort kann das Wasser automatisch über eine Pumpvorrichtung
21 oder manuell entleert werden.
[0017] In der Kühlvorrichtung 7 wird die Luft abgekühlt, um Feuchte auszukondensieren. Danach
wird die Luft in der Heizvorrichtung 8 wieder erwärmt, so dass sie neue Feuchtigkeit
aufnehmen kann.
[0018] Die Kühlvorrichtung 7 und die Heizvorrichtung 8 werden von einer Wärmepumpe betrieben
(nicht gezeigt). Dabei ist der Kondensator der Wärmepumpe thermisch mit der Heizvorrichtung
8 gekoppelt und der Verdampfer mit der Kühlvorrichtung 7.
[0019] Der Ventilator 9 dient dazu, die Luft durch den Prozessluftkreislauf umzuwälzen.
[0020] Die UV-Lichtquelle 10 baut organische Verbindungen ab, entweder direkt oder über
eine Ozonbildung oder Photokatalyse bei ca. 356 - 390 nm. UV-Strahlung bei 185 nm
erzeugt Ozon aus dem Sauerstoff der Prozessluft. Oxidierbare Laststoffe werden auf
diese Weise abgebaut und dauerhaft neutralisiert. Erzeugt die UV-Lichtquelle Licht
mit einer Wellenlänge von z.B. 254 nm, so schädigt sie die DNA von Zellen und Keimen.
[0021] Anstelle der oder zusätzlich zur UV-Lichtquelle kann auch ein Ozongenerator vorgesehen
sein, der Ozon beispielsweise über hohe elektrische Felder erzeugt.
[0022] Vorzugsweise ist der UV-Lichtquelle bzw. dem Ozongenerator ein Sensor nachgeschaltet,
der die Ozonkonzentration misst und so regelt, dass sie einen vorgegebenen Wert nicht
übersteigt.
[0023] Weiter besitzt der Schranktrockner vorzugsweise einen Duftspender 24 zur Abgabe von
Duftstoffen.
[0024] Dabei kann es sich in einer einfachen Ausführung z.B. um ein saugfähiges Material
handeln, welches mit einem Duftstoff, beispielsweise einem ätherischen Öl, getränkt
ist. Denkbar ist jedoch z.B. auch ein geheizter Verdampfer oder eine Sprühvorrichtung.
Der Duftspender 24 kann so angeordnet sein, dass er ein Parfüm direkt in den Nutzraum
1 abgibt, oder er kann es auch in die Prozessluftaufbereitung 6 abgeben, vorzugsweise
nach der UV-Lichtquelle 10 bzw. dem Ozongenerator.
[0025] Vorzugsweise ist der Prozessluftkreislauf so ausgestaltet, dass er mindestens einen
Teil der Prozessluft von oben in den Nutzraum 1 einleitet. Dies geschieht in der Ausführung
nach Fig. 1 über die Öffnungen 14. Denkbar ist jedoch auch, dass die Prozessluft mindestens
teilweise von unten, von den Seiten oder den Ecken in den Nutzraum eingeleitet wird.
[0026] Weiter besitzt das Gerät vorzugsweise eine Zusatzheizung 35, deren Aufgabe weiter
unten beschrieben wird. Vorzugsweise ist diese Zusatzheizung 35 in der Luftaufbereitung
6 in Strömungsrichtung nach den Kanälen 31, 32 angeordnet.
[0027] Um die Knitterbildung weiter zu reduzieren und die Trocknung zu verbessern, wird
die Prozessluft vorzugsweise zumindest zeitweise mit einer derartigen Strömungsgeschwindigkeit
in den Nutzraum 1 eingeleitet, dass die Wäsche zu flattern beginnt. Von Vorteil wird
die Luftgeschwindigkeit in einem Bereich von 2 .. 10m/s eingestellt.
[0028] Vorzugsweise ist der Nutzraum 1 über eine kleine Öffnung permanent mit der Umgebung
verbunden, so dass der Druck im Innern des Nutzraums im Wesentlichen dem Umgebungsdruck
entspricht, so dass die Türe 3 einfach geöffnet und geschlossen werden kann. Die übrigen
Teile des Prozessluftkreislaufs sind hingegen nicht mit der Umgebung verbunden.
[0029] Weiter ist eine Steuerung vorgesehen (nicht gezeigt), welche dazu ausgestaltet ist,
den Wäschetrockner mit den hier beschriebenen Prozessschritten zu steuern.
Betrieb von Kühl- und Heizvorrichtung:
[0030] Werden die Kühl- und Heizvorrichtung 7 bzw. 8 benötigt, z.B. während einer Trocknungsphase,
so wird die Umschaltvorrichtung 30 vorzugsweise so eingestellt, dass die ganze oder
zumindest ein grosser Teil der Prozessluft durch den ersten Kanal 31 fliesst. Gleichzeitig
ist die Wärmepumpe in Betrieb, so dass die Luft in der Kühlvorrichtung 7 getrocknet
und in der Heizvorrichtung 8 wieder erwärmt werden kann.
[0031] Werden die Kühl- und Heizvorrichtung nicht benötigt, z.B. während einer Aufbereitungsphase,
in welcher die Luft nicht getrocknet werden muss, so wird die Umschaltvorrichtung
30 vorzugsweise so eingestellt, dass alle oder zumindest ein grosser Teil der Prozessluft
durch den zweiten Kanal 32 fliesst. In diesem Fall ist die Wärmepumpe vorzugsweise
nicht in Betrieb. Da der Strömungswiderstand im zweiten Kanal 32 kleiner ist als im
ersten Kanal 31, kann in diesem Fall bei gleicher Lüfterleistung mehr Prozessluft
durch die Prozessluftaufbereitung 6 geführt werden, oder es kann bei reduzierter Lüfterleistung
und reduzierter Lärmentwicklung gleichviel Prozessluft durch die Prozessluftaufbereitung
6 geführt werden.
[0032] Insbesondere kann z.B. während mindestens eines Teils der Aufbereitungsphase ein
grösserer Luftstrom durch die Prozessluftaufbereitung 6 geführt werden als während
der Trocknungsphase, z.B. um die Wäsche in der oben beschriebenen Weise zum Flattern
zu bringen oder eine Entkeimung und/oder Desodorierung durchzuführen.
[0033] Ist der zweite Kanal 32 geöffnet, so kann die Prozessluft mit der Heizvorrichtung
8 nur ineffizient oder gar nicht geheizt werden. Um auch in diesem Fall ein Aufheizen
der Prozessluft zu ermöglichen, kann diese mit der Zusatzheizung 35 erwärmt werden.
Deshalb ist die Steuerung des Gerätes vorzugsweise dazu ausgestaltet, zumindest in
einer Prozessphase (z.B. während mindestens eines Teils der oben erwähnten Aufbereitungsphase)
die Prozessluft durch den zweiten Kanal 32 zu führen und gleichzeitig die Zusatzheizung
35 zu betreiben. Die Klappe 33 kann auch mehrere Stellungen haben um eine grösserer
Prozessfreiheit zu erhalten, bzgl. der Volumenströme. Ebenfalls ist auch vorstellbar,
dass der Kanal 31 nicht unbedingt verschlossen werden muss, wenn Kanal 32 in Betrieb
ist, da Kanal 31 einen höheren Widerstand hat und damit automatisch die Luft durch
Kanal 32 strömt.
Umschaltvorrichtung:
[0034] Wie erwähnt, besitzt die Umschaltvorrichtung 30 gemäss Fig. 1 eine Klappe 33 oder
einen anders gearteten Verschlussmechanismus. Mit diesem Verschlussmechanismus kann
zumindest der zweite Kanal 32 blockiert werden, so dass die Prozessluft durch den
ersten Kanal 31 (der einen höheren Strömungswiderstand besitzt) gezwungen werden kann.
Sobald der Verschlussmechanismus den zweiten Kanal 32 freigibt, wird zumindest ein
grosser Teil der Prozessluft durch diesen ausweichen, da dort der Strömungswiderstand
geringer ist.
[0035] Vorzugsweise kann mit dem Verschlussmechanismus wahlweise der erste oder der zweite
Kanal blockiert werden, so dass bei Bedarf ein Luftstrom durch den ersten Kanal 31
völlig unterbunden werden kann. Hierzu besitzt die Klappe 33 der Ausführung nach Fig.
1 zwei Stellungen, von denen in Fig. 1 die Eine (bei welcher der erste Kanal 31 verschlossen
ist) gestrichelt dargestellt ist, während die Andere (bei welcher der zweite Kanal
32 verschlossen ist) durchgezogen dargestellt ist.
Mittel zum Abbauen von Geruchsstoffen
[0036] In einer bevorzugten Ausführung besitzt der Schranktrockner Mittel zum Abbauen von
Geruchsstoffen, wie sie z.B. durch Bakterien gebildet werden.
[0037] Dabei kann es sich beispielsweise um Mittel zum Beimischen von Enzymen handeln, mit
denen Geruchsstoffe abgebaut werden. Geeignete Enzyme sind beispielsweise Hydrolasen,
insbesondere Esterasen, oder Oxireduktasen. Entweder wird die Prozessluft durch ein
mit den o.g. Enzymen versetztes Trägermaterial hindurchgeführt, oder eine in Wasser
fein verteilte Enzymmischung wird dem Prozessluftstrom zugeführt.
[0038] Alternativ oder zusätzlich hierzu kann auch ein Photokatalysator und eine Lichtquelle
zum Aktivieren des Photokatalysator vorgesehen sein; wie z.B. ein Photokatalysator
umfassend TiO
2. Der Benutzer kann die Mittel zum Abbauen von Geruchsstoffen optional durch eine
Funktion auf dem Bedienpanel steuern.
[0039] Unter "Photokatalysator" wird ein Stoff verstanden, der bei Beleuchtung mit Licht
geeigneter Wellenlänge, insbesondere sichtbarem oder ultraviolettem Licht, als Katalysator
wirkt.
[0040] Der Photokatalysator ist vorzugsweise ein Katalysator auf der Basis von Titanoxid
mit UV-Strahlung, d.h. ein Katalysator, der z.B. TiO
2 (Titandioxid) enthält, denkbar sind beispielsweise jedoch auch Katalysatoren basierend
auf CdS (Kadmiumsulfid), WO
3 (Wolframoxid) oder ZO (Zinkoxid). Geeignete Fotokatalysatoren sind beispielsweise
in
DE 20 2004 005 677 U1 und
EP 1 205 244 beschrieben. Sie erzeugen bei Lichtabsorption Elektronen und Löcher und induzieren
dadurch chemische Reaktionen, welche organische Verbindungen abbauen und Mikroorganismen
Viren, Bakterien und Keime abzutöten vermögen. Besonders bevorzugt sind Katalysatoren
auf der Basis von Titandioxid aufgrund der hohen Effizienz und biologischen Verträglichkeit
dieses Materials.
[0041] Beispielsweise kann als Fotokatalysator das Produkt "Titan Shield
®" eingesetzt werden.
[0042] Denkbar ist ein Abbau von Geruchsstoffen auch mittels Oxidation, z.B. durch Zugabe
von Ozon oder durch UV-Bestrahlung.
Aufhängemittel:
[0043] Um die Wäsche im Nutzraum 1 aufzuhängen, sind Aufhängemittel 26 vorgesehen. Diese
können z.B. eine Aufhängung in Form einer Kleiderstange 28 umfassen, sowie geeignete
Kleiderbügel, Klammern oder dergleichen.
Bemerkungen:
[0044] Der hier beschriebene Schranktrockner kann zum Trocknen oder auch zum Aufbereiten
von Wäsche verwendet werden. Unter "Aufbereiten" ist dabei nicht notwendigerweise
ein Wasserentzug zu verstehen, sondern z.B. auch eine Hygienisierung und/oder Entknitterung
(z.B. mittels Dampf bzw. UV- oder Ozongenerator und Photokatalyse) oder die Neutralisierung
von Gerüchen (z.B. mit Hilfe der erwähnten Mitteln zum Beimischen von Enzymen oder
mit dem UV- bzw. Ozongenerator und Photokatalyse).
[0045] Die vorliegende Erfindung kann besonders vorteilhaft in einem Schranktrockner eingesetzt
werden, da in solchen Schranktrocknern mit Vorteil Prozessphasen vorkommen, bei denen
die Kühl- und die Heizvorrichtung 7 bzw. 8 nicht benötigt werden, z.B. die oben erwähnte
Phase, bei welcher eine erhöhte Luftmenge durch den Schrank geführt wird, um die Wäsche
zum Flattern zu bringen, oder wenn die Prozessluft mit Dampf, Ozon, UV-Licht oder
Duftstoff behandelt werden soll.
[0046] Die vorliegende Technik kann jedoch auch in anderen Wäschetrocknern eingesetzt werden,
insbesondere in Trommelwäschetrocknern. Auch dort kann mindestens ein Teil der Prozessluft
dank dem zweiten Kanal 32 um die Kühl- und Heizvorrichtung herum geführt werden, z.B.
während einer Dampfbehandlung der Wäsche.
[0047] Zusammenfassend sind in einem Wäschetrockner, insbesondere einem Trockenschrank,
also eine Kühlvorrichtung und eine Heizvorrichtung vorgesehen, durch welche die Prozessluft
zwecks Entfeuchtung geführt werden kann. Die Kühl- und die Heizvorrichtung sind in
einem ersten Kanal angeordnet. Parallel zum ersten Kanal ist ein zweiter Kanal vorgesehen,
durch den Prozessluft an der Kühl- und Heizvorrichtung vorbei geführt werden kann.
Insbesondere in Prozessphasen, in denen die Kühl- und die Heizvorrichtung nicht benötigt
werden, kann auf diese Weise Energie, der Lärm reduziert und/oder ein grösserer Prozessluftstrom
erzeugt werden.
[0048] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Wäschetrockner, insbesondere Schranktrockner, zum Trocknen von Wäsche mit
einem Nutzraum (1) zur Aufnahme der Wäsche,
einer Prozessluftaufbereitung (6), welche eine Kühlvorrichtung (7), eine Heizvorrichtung
(8) und eine Wärmepumpe zum Kühlen der Kühlvorrichtung (7) und zum Heizen der Heizvorrichtung
(8) aufweist,
einem Prozessluftkreislauf, um Prozessluft in einem Kreislauf durch den Nutzraum (1)
und die Prozessluftaufbereitung (6) zu führen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessluftaufbereitung (6) einen ersten und einen zweiten Kanal (31, 32) bildet,
wobei die beiden Kanäle strömungstechnisch parallel angeordnet sind und den beiden
Kanälen eine Umschaltvorrichtung (30) zugeordnet ist, um die Prozessluft wahlweise
durch den ersten oder den zweiten Kanal (31, 32) zu führen, und wobei die Kühlvorrichtung
(7) und die Heizvorrichtung (8) im ersten Kanal (31) angeordnet sind.
2. Wäschetrockner nach Anspruch 1, wobei der erste Kanal (31) oberhalb, seitlich oder
unterhalb des zweiten Kanals (32) angeordnet ist.
3. Wäschetrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Umschaltvorrichtung
(30) einen Verschlussmechanismus (33) aufweist, mit welchem zumindest der zweite Kanal
(32) blockierbar ist.
4. Wäschetrockner nach Anspruch 3, wobei mit dem Verschlussmechanismus wahlweise der
erste oder der zweite Kanal (31, 32) blockierbar ist.
5. Wäschetrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher zusätzlich zur Heizvorrichtung
(8) mindestens eine Zusatzheizung (35) aufweist, wobei er dazu ausgestaltet ist, zumindest
in einer Prozessphase Prozessluft durch den zweiten Kanal (32) zu führen und die Zusatzheizung
(35) zu betreiben.
6. Wäschetrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher als Trockenschrank
ausgestaltet ist, wobei im Nutzraum Aufhängemittel (26) zum Aufhängen der Wäsche angeordnet
sind.
7. Wäschetrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei er dazu ausgestaltet
ist, einen grösseren Luftstrom durch die Prozessluftaufbereitung (6) zu führen, wenn
die Prozessluft durch den zweiten Kanal (32) geführt wird, als wenn die Prozessluft
durch den ersten Kanal (31) geführt wird.
8. Wäschetrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Ersten (31), nicht
aber im zweiten Kanal (32) ein Flusenfilter (34) angeordnet ist.
9. Wäschetrockner nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Prozessluftkreislauf
ein geschlossner Prozessluftkreislauf ist.
10. Verfahren zum Betrieb des Wäschetrockners nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem Wäscheaufbereitungsprozess in einer Trocknungsphase der zweite Kanal (32)
von der Umschaltvorrichtung (30) blockiert wird, und dass in einer der Trocknungsphase
vorangehenden oder nachgeschalteten Aufbereitungsphase der zweite Kanal (32) nicht
blockiert wird, sodass mindestens ein Teil der Prozessluft im Prozessluftkreislauf
durch den zweiten Kanal (32) fliesst.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei während mindestens eines Teils der Aufbereitungsphase
die Prozessluft mit einer Zusatzheizung (35) geheizt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Wärmepumpe in der Aufbereitungsphase
ausgeschaltet ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei während der Aufbereitungsphase
die Prozessluft mit Dampf, Ozon, UV-Licht, Photokatalyse oder Duftstoff behandelt
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei während mindestens eines Teils
der Aufbereitungsphase ein grösserer Luftstrom durch die Prozessluftaufbereitung (6)
geführt wird als während der Trocknungsphase.