[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsdokument und ein Verfahren zur Herstellung
des Sicherheitsdokuments, das aus einem Substrat mit einer Vorderseite und einer Rückseite
besteht, wobei die Vorderseite und/ oder die Rückseite mindestens teilweise mit mindestens
einer Beschichtung aus mindestens einer zumindest teilweise transluzenten Kunststofffolie
beschichtet ist.
[0002] Hierzu ist beispielsweise aus der
DE 102 43 653 A9 ein Sicherheitspapier zur Herstellung von Wert- und Sicherheitsdokumenten, wie Banknoten,
Schecks oder dergleichen, bekannt, das aus einem knitterbaren, mehrschichtigen Substrat
besteht. Das Substrat umfasst hierbei mindestens eine Papierschicht und mindestens
eine Folie, die zumindest teilweise übereinander angeordnet sind, wobei zumindest
die Folie mit wenigstens einem Sicherheitsmerkmal ausgestattet ist.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Sicherheitsdokument
derart weiterzubilden, dass der Schutz gegenüber Fälschungen weiter erhöht wird sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieses Sicherheitsdokuments anzugeben
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Erfindungsgemäß ist mindestens die Seite der mindestens einen zumindest teilweise
transluzenten Kunststofffolie, die dem Substrat zugewandt ist, mindestens teilweise
mit einer Farbe beschichtet, deren Farbton dem Farbton des Substrats mindestens ähnlich
ist.
[0006] Besonders bevorzugt entspricht der Farbton der Farbe dem Farbton des Substrats, indem
beispielsweise bei einem Substrat mit einem weißen Farbton eine Farbe mit einem entsprechenden
weißen Farbton verwendet wird, beispielsweise Deckweiß. Des Weiteren kann das Substrat
auch eingefärbt sein und beispielsweise einen hellgrünen Farbton aufweisen. In diesem
Fall weist die Farbe einen entsprechenden hellgrünen Farbton auf.
[0007] Alternativ kann das Substrat auch auf Vorder- und Rückseite einen unterschiedlichen
Farbton aufweisen. In diesem Fall entspricht der Farbton der Farbe dem Farbton derjenigen
Seite des Substrats, auf die die Farbe aufgetragen wird.
[0008] Des Weiteren kann das Substrat vor dem Auftragen der Farbe zusätzlich mindestens
teilweise mit einer weiteren Schicht beschichtet sein, die einen bestimmten Farbton
aufweist, beispielsweise einer Klebstoffschicht oder einer Kaschierschicht bzw. einem
Kaschierlack. In diesem Fall wird der Farbton der Farbe in diesem Bereich an den Farbton
dieser weiteren Schicht angepasst, so dass er diesem mindestens ähnlich ist und bevorzugt
diesem entspricht.
[0009] Wesentlich ist in allen Fällen, dass die Farbe bei Betrachtung in Auflicht, einen
ähnlichen oder bevorzugt gleichen Farbton aufweist wie das Substrat bzw. die auf das
Substrat aufgebrachte weitere Schicht und damit kaum oder nicht in Erscheinung tritt.
Eine Betrachtung in Auflicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung eines
Objektes von einer Seite und eine Betrachtung des Objektes von derselben Seite. Eine
Betrachtung in Auflicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Vorderseite
des Objektes beleuchtet und auch betrachtet wird.
[0010] Wird jedoch das Sicherheitsdokument in Durchlicht betrachtet, erkennt der Betrachter
die Farbe, da sich im Bereich der Farbe die Transluzenz bzw. Lichtdurchlässigkeit
der Farbe und die Transluzenz des Substrats addieren. Der Betrachter erkennt somit
in Durchlicht die Bereiche der Farbe, da diese dunkler erscheinen als die umliegenden
Bereiche des Substrats ohne Farbe. Eine Betrachtung in Durchlicht ist im Sinne dieser
Erfindung eine Beleuchtung eines Objektes von einer Seite und eine Betrachtung des
Objektes von einer anderen Seite, insbesondere der gegenüberliegenden Seite. Eine
Betrachtung in Durchlicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Rückseite
des Objektes beleuchtet und die Vorderseite des Objektes betrachtet wird. Das Licht
scheint somit durch das Objekt hindurch.
[0011] Das Substrat besteht besonders bevorzugt aus Papier aus Baumwollfasern, wie es beispielsweise
für Banknoten verwendet wird. Durch eine beidseitige Beschichtung bzw. Kaschierung
mit jeweils einer Kunststofffolie ergibt sich ein Sicherheitspapier, wie es in
DE 102 43 653 A9 beschrieben ist, deren Offenbarung diesbezüglich vollumfänglich in diese Erfindung
aufgenommen wird.
[0012] Bevorzugt kann das Substrat auch aus Papier aus anderen natürlichen Fasern, ebenso
bevorzugt aus Synthesefasern, d.h. einer Mischung aus natürlichen und synthetischen
Fasern oder ebenso bevorzugt aus mindestens einer Kunststofffolie bestehen. Weiterhin
bevorzugt besteht das Substrat aus einer Kombination aus mindestens zwei übereinander
angeordneten und miteinander verbundenen unterschiedlichen Substraten, einem sogenannten
Hybrid, beispielsweise einer Kombination Kunststofffolie-Papier-Kunststofffolie, d.h.
ein Substrat aus Papier wird auf jeder seiner beiden Seiten durch eine Kunststofffolie
bedeckt, oder Papier-Kunststofffolie-Papier, d.h. ein Substrat aus einer Kunststofffolie
wird auf jeder seiner beiden Seiten durch ein Substrat aus Papier bedeckt.
[0013] Angaben zum Gewicht des verwendeten Substrats sind beispielsweise in der Schrift
DE 102 43 653 A9 angegeben, deren Ausführungen diesbezüglich vollumfänglich in diese Anmeldung aufgenommen
werden. Die Schrift
DE 102 43 653 A9 führt insbesondere aus, dass die Papierschicht üblicherweise ein Gewicht von 50 g/m2
bis 100 g/m2 aufweist, vorzugsweise von 80 g/ m2 bis 90 g/m2. Selbstverständlich kann
je nach Anwendung jedes geeignete Gewicht eingesetzt werden.
[0014] Der besonders vorteilhaft erhöhte Fälschungsschutz des erfindungsgemäßen Sicherheitsdokuments
gegenüber dem Sicherheitspapier der
DE 102 43 653 A9 liegt darin, dass durch die Farbe, deren Farbton dem Farbton des Substrats mindestens
ähnlich ist, ein drucktechnisch erzeugtes Sicherheitsmerkmal zur Verfügung gestellt
wird, dass lediglich in Durchlicht und nicht oder nur geringfügig in Auflicht erkennbar
ist. Es handelt sich somit um ein Durchsichtsmerkmal ähnlich einem Wasserzeichen.
Hierbei befindet sich dieses Durchsichtsmerkmal zunächst auf der Kunststofffolie und
nicht auf dem Substrat. Erst nach dem Zusammenfügen von Kunststofffolie und Substrat
befindet sich das Durchsichtsmerkmal auch auf dem Substrat bzw. auf der zugewandten
Seite des Substrates zwischen Kunststofffolie und Kaschierkleber.
[0015] Ein gattungsgemäßes Sicherheitsdokument ist beispielsweise eine Banknote, ein Wertpapier,
eine Kredit- oder Ausweiskarte, ein Pass, eine Urkunde oder dergleichen, ein Label,
eine Verpackung oder ein anderes Element für die Produktsicherung.
[0016] Eine zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie im Sinne der Erfindung ist
eine Kunststofffolie, die mindestens bereichsweise nicht opak ist und somit in diesen
Bereichen lichtdurchlässig ist. Bevorzugt können auch Bereiche mit unterschiedlicher
Transluzenz aneinander angrenzen, beispielsweise ein Bereich, der 20 % des einfallenden
Lichtes durch die Kunststofffolie durchtreten lässt, an einen Bereich, der 70 % des
einfallenden Lichtes durchtreten lässt. Ebenso ist es bevorzugt auch möglich, dass
sich die Transluzenz in einem Bereich kontinuierlich ändert, indem beispielsweise
die Transluzenz "fließend" von 20 % auf 70 % des einfallenden Lichts zunimmt.
[0017] Die bevorzugte Dicke der Kunststofffolie liegt im Bereich von 6 µm bis 12 µm bei
einem Aufbau Folie-Papier-Folie, im Bereich von 12 µm bis 23 µm bei einem Aufbau Papier-Folie-Papier
sowie im Bereich von 6 µm bis 100 µm bei einem Aufbau Folie-Folie.
[0018] Besonders bevorzugt ist die Kunststofffolie mindestens bereichsweise transparent.
Dies hat den Vorteil, dass Strukturen, die auf der Oberfläche des Substrats bzw. die
zwischen Substrat und Kunststofffolie angeordnet sind, von einem Betrachter ohne wesentliche
Reduzierung der Erkennbarkeit auch als solche wahrgenommen bzw. erkannt werden können.
Die Kunststofffolie schützt in diesem Fall bevorzugt die Oberfläche des Substrats,
wobei unter der Kunststofffolie liegende Strukturen wie durch ein Fenster erkennbar
sind.
[0019] Transluzenz im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass ein Objekt, wie das Substrat
oder die Kunststofffolie, auftreffendes Licht in einem bestimmten Anteil hindurchtreten
lässt. Trifft Licht auf eine Seite des Objekts auf, wird ein bestimmter Anteil des
Lichtes bis zu der anderen Seite des Objekts hindurch gelassen und tritt dort wieder
aus. Je größer der prozentuale Anteil des hindurchtretenden Lichtes bezogen auf das
auftreffende Licht ist, desto transluzenter ist das Objekt. Liegt der prozentuale
Anteil bei mindestens 90 %, d.h. lässt das Objekt das auftreffende Licht wie bei einem
Fenster nahezu ungeschwächt hindurchtreten, wird das Objekt als transparent bezeichnet.
Ein Objekt hingegen, das weniger als 20 %, bevorzugt unter 10 % und besonders bevorzugt
etwa 0 % des auftreffenden Lichtes hindurchtreten lässt, d.h. bei dem der Anteil des
hindurchtretenden Lichtes bezogen auf das auftreffende Licht gering oder nahe oder
gleich Null ist, wird als opak oder als nicht lichtdurchlässig bezeichnet.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Farbe mindestens
eine Umrisskontur aufweist, die in Form mindestens eines Musters, mindestens eines
alphanumerischen Zeichens oder einer graphischen Abbildung ausgeführt ist. Die Farbe
bildet somit ein Durchsichts-Sicherheitsmerkmal, das in Auflicht kaum oder nicht in
Erscheinung tritt und in Durchlicht lesbar und/ oder erkennbar ist.
[0021] Die Umrisskontur kann hierbei scharf begrenzt sein, so dass sich außerhalb der Umrisskontur
keine Farbe befindet, oder auch einen fließenden Übergang markieren, bei dem beispielsweise
die Farbschichtdicke, die Transparenz der Farbe oder dergleichen kontinuierlich oder
stufenförmig nach außen hin abnimmt.
[0022] Die Transluzenz bzw. Lichtdurchlässigkeit der Farbe innerhalb der Umrisskontur kann
hierbei konstant sein, sich schrittweise verändern, wobei Bereiche unterschiedlicher
Transluzenz aneinandergrenzen, oder sich kontinuierlich verändern, wobei beispielsweise
die Transluzenz "fließend" zunimmt oder abnimmt. Die Umrisskontur bildet dabei ein
Halbtonbild.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Farbe weitere Eigenschaften
auf. Dies sind beispielsweise fluoreszierende, lumineszierende, elektrisch leitfähige,
optisch variable, thermochrome, magnetische oder andere maschinenlesbare Eigenschaften,
die beispielsweise in Form von Pigmenten in die Farbe gemischt werden.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Substrat
oder auch mindestens eine Kunststofffolie mindestens ein weiteres Sicherheitsmerkmal
aufweist, beispielsweise einen Sicherheitsfaden, einen Sicherheitsstreifen, ein Wasserzeichen
oder einen Aufdruck. Bevorzugt ist hierbei die Farbe im Bereich des mindestens einen
weiteren Sicherheitsmerkmals ausgespart. Dies hat den Vorteil, dass die Lesbarkeit
und/oder Erkennbarkeit des weiteren Sicherheitsmerkmals von der Farbe nicht beeinträchtigt
wird.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens
eine zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie an der Seite, die dem Substrat
abgewandt ist, mit einer Farbannahmeschicht beschichtet ist. Eine Farbannahmeschicht
ist hierbei eine Schicht aus einem bestimmten und bevorzugt transparenten Material,
das eine höhere, bevorzugt wesentlich höhere Fähigkeit zur Farbannahme aufweist als
die darunterliegende Kunststofffolie. Dies hat den Vorteil, dass die mindestens eine
zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie mit Druckverfahren des Standes der
Technik bedruckt werden kann und die Farbe besonders gut an der Kunststofffolie haftet.
Derartige Druckverfahren sind beispielsweise Siebdruck, Offsetdruck, Buchdruck, Aufrakeln,
Tiefdruck oder Stichtiefdruck. Bevorzugt ist die Farbannahmeschicht selbst mit einem
der genannten Druckverfahren auf die Kunststofffolie aufgedruckt.
[0026] Erfindungsgemäß ist die Vorderseite und/ oder die Rückseite des Substrats mindestens
teilweise mit mindestens der Beschichtung aus mindestens einer zumindest teilweise
transluzenten Kunststofffolie beschichtet. Dies bedeutet zum einen, dass das Substrat
einseitig oder beidseitig mit der Kunststofffolie beschichtet ist, wobei bei einer
einseitigen Beschichtung entweder die Vorderseite oder die Rückseite des Substrats
beschichtet sein kann. Zum anderen können auf der jeweiligen Seite des Substrats eine
oder auch mehrere zumindest teilweise transluzente Kunststofffolien übereinander angeordnet
sein, wobei zwischen den einzelnen Kunststofffolien bevorzugt jeweils eine Klebstoff-
bzw. Kaschierschicht angeordnet ist. Werden mehrere Kunststofffolien übereinander
geschichtet angeordnet, können zusätzlich die einzelnen Kunststofffolien mindestens
teilweise mit einer Farbe beschichtet sein, deren Farbton dem Farbton des Substrats
mindestens ähnlich ist oder entspricht. In diesem Fall kann die Farbe einer Kunststofffolie
beispielsweise versetzt zu der Farbe einer darunter- oder darüberliegenden Kunststofffolie
angeordnet sein, so dass sich ihre Umrisskonturen nicht oder nur teilweise überlappen.
[0027] Erfindungsgemäß ist mindestens die Seite der Kunststofffolie mit der Farbe im Farbton
des Substrats beschichtet, die dem Substrat zugewandt ist. Dies bedeutet, dass die
Kunststofffolie einseitig oder beidseitig mit der Farbe im Farbton des Substrats beschichtet
sein kann. Hierbei muss bei mindestens einer Kunststofffolie die Farbe im Farbton
des Substrats derart auf die Kunststofffolie aufgebracht sein, dass sie zwischen Kunststofffolie
und Substrat angeordnet ist. Die alternative zusätzliche Farbe im Farbton des Substrats
kann dahingegen auch auf der Seite der Kunststofffolie aufgebracht sein, die dem Substrat
abgewandt ist, so dass sie nicht zwischen Kunststofffolie und Substrat angeordnet
ist.
[0028] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments,
wobei
- ein Substrat zur Verfügung gestellt wird,
- auf die Vorderseite und/oder Rückseite des Substrats eine Klebstoffschicht aufgebracht
wird,
- mindestens eine zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie bereitgestellt wird,
- auf die Vorderseite und/oder die Rückseite der Kunststofffolie mindestens teilweise
eine Farbe aufgebracht wird, deren Farbton dem Farbton des Substrats mindestens ähnlich
und bevorzugt gleich ist und
- die Kunststofffolie auf die Vorderseite und/oder die Rückseite des Substrats aufgebracht,
bevorzugt aufkaschiert wird.
[0029] Erfindungsgemäß wird somit auf die Vorderseite und/ oder Rückseite des Substrats
eine Klebstoffschicht aufgebracht, bevorzugt, indem ein Kaschierlack mit einem Druckverfahren
des Standes der Technik aufgedruckt wird. In einem separaten Arbeitsschritt wird auf
die Vorderseite und/oder Rückseite der zumindest teilweise transluzenten Kunststofffolie
die Farbe, deren Farbton dem Farbton des Substrats mindestens ähnlich und bevorzugt
gleich ist, aufgebracht, bevorzugt mit einem Druckverfahren des Standes der Technik
aufgedruckt. Anschließend werden das mit der Klebstoffschicht beaufschlagte Substrat
oder die mit Klebstoffschicht beaufschlagte Kunststofffolie und die mit der Farbe
beaufschlagte Kunststofffolie oder das mit der Farbe beaufschlagte Substrat zusammengeführt
und miteinander verklebt. Dies geschieht bevorzugt, indem das Substrat und die Kunststofffolie
unter mechanischem Druck zusammengepresst werden, wobei die Haftfähigkeit der Klebstoffschicht
während des Zusammenfügens zusätzlich durch Wärmeeinwirkung, Einstrahlung elektromagnetischer
Wellen, Einstrahlung mit kurzwelligen Licht, oder andere bekannte Maßnahmen erhöht
werden kann. Der Kaschierlack kann alternativ oder zusätzlich auch eingefärbt sein,
so dass der Farbton der Farbe und des Kaschierlacks ähnlich bevorzugt gleich sind.
[0030] Die beschriebenen Einzelmerkmale der oben beschriebenen Ausführungsformen sind für
sich genommen erfinderisch, können jedoch auch beliebig miteinander kombiniert werden.
Insbesondere gelten die bezüglich des erfindungsgemäßen Sicherheitsdokuments gemachten
Ausführungen, Erläuterungen und Ausführungsformen in gleicher Weise auch für das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung des Sicherheitsdokuments.
[0031] Anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels und der ergänzenden Figur werden die
Vorteile der Erfindung erläutert. Das Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform
dar, auf die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt sein soll. Des Weiteren
sind die Darstellungen in der Figur des besseren Verständnisses wegen stark schematisiert
und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere entsprechen die in
der Figur gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen
und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des Weiteren ist die
in dem folgenden Ausführungsbeispiel beschriebenen Ausführungsform der besseren Verständlichkeit
wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert. Bei der praktischen Umsetzung
können wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur Anwendung kommen.
[0032] Die einzige Fig. 1 zeigt schematisch im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Sicherheitsdokument,
das aus einem Substrat 1 mit einer Vorderseite 7 und einer Rückseite 8 besteht. Die
Vorderseite 7 und die Rückseite 8 sind mit jeweils einer Beschichtung aus einer zumindest
teilweise transluzenten, bevorzugt transparenten Kunststofffolie 4 beschichtet.
[0033] Die Seite der jeweiligen Kunststofffolie 4, die dem Substrat zugewandt ist, ist mindestens
teilweise mit einer Farbe 3 bzw. 6 beschichtet ist, deren Farbton dem Farbton des
Substrats 1 oder des Kaschierlacks mindestens ähnlich ist. Hierbei ist die obere Kunststofffolie
4 nur bereichsweise mit der Farbe 3 beschichtet und die untere Kunststofffolie 4 vollflächig
mit der Farbe 6.
[0034] Alternativ kann sowohl die Farbe 3 als auch die Farbe 6 nur bereichsweise auf die
Kunststofffolie gedruckt werden und sich im Durchlicht zu einem Gesamtmuster ergänzen.
Hierbei besteht der Vorteil darin, dass bei einem Fälschungsversuch durch Ablösen
der bedruckten Kunststofffolie vom Substrat nur ein Teil des Gesamtmusters entfernt
wird und im Durchlicht noch ein Teil des Gesamtmusters der anderen Kunststofffolie
auf dem Substrat zu erkennen ist. Somit können Manipulationsversuche einfach nachgewiesen
werden. Des Weiteren sind die beiden einzelnen Teile, d.h. die abgetrennte Kunststofffolie
und der übrige Verbund, nicht mehr weiterverwendbar.
[0035] Falls das Substrat auf Vorder- und Rückseite zwei verschiedene Farbtöne aufweist,
sind die beiden Farben 3 und 6 ebenfalls in ihrem Farbton entsprechend verschieden.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Substrat
- 2
- Klebstoffschicht
- 3
- Farbe
- 4
- Kunststofffolie
- 5
- Farbannahmeschicht
- 6
- Farbe
- 7
- Vorderseite
- 8
- Rückseite
1. Sicherheitsdokument, das aus einem Substrat (1) mit einer Vorderseite (7) und einer
Rückseite (8) besteht, wobei die Vorderseite (7) und/oder die Rückseite (8) mindestens
teilweise mit mindestens einer Beschichtung aus mindestens einer zumindest teilweise
transluzenten Kunststofffolie (4) beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Seite der mindestens einen zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie
(4), die dem Substrat zugewandt ist, mindestens teilweise mit einer Farbe (3, 6) beschichtet
ist, deren Farbton dem Farbton des Substrats mindestens ähnlich ist.
2. Sicherheitsdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbton der Farbe (3, 6) dem Farbton des Substrats oder weiterer Schichten, die
auf das Substrat aufgebracht sind, bevorzugt eine Klebstoffschicht oder ein Kaschierlack,
entspricht.
3. Sicherheitsdokument nach mindestens einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Farbe (3, 6) mindestens eine Umrisskontur aufweist, die in Form mindestens eines
Musters, mindestens eines alphanumerischen Zeichens oder einer graphischen Abbildung
ausgeführt ist.
4. Sicherheitsdokument nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat (1) aus Papier aus Baumwollfasern oder anderen natürlichen Fasern, aus
Synthesefasern, d.h. einer Mischung aus natürlichen und synthetischen Fasern oder
aus mindestens einer Kunststofffolie besteht.
5. Sicherheitsdokument nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das das Substrat (1) mindestens ein weiteres Sicherheitsmerkmal aufweist, beispielsweise
einen Sicherheitsfaden, einen Sicherheitsstreifen, ein Wasserzeichen oder einen Aufdruck.
6. Sicherheitsdokument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbe (3, 6) im Bereich des mindestens einen weiteren Sicherheitsmerkmals ausgespart
ist.
7. Sicherheitsdokument nach mindestens einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie (4) an der Seite,
die dem Substrat (1) abgewandt ist, mit einer Farbannahmeschicht (5) beschichtet ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments nach mindestens einem der vorigen
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Substrat (1) zur Verfügung gestellt wird,
- auf die Vorderseite (7) und/oder Rückseite (8) des Substrats (1) eine Klebstoffschicht
(2) aufgebracht wird,
- mindestens eine zumindest teilweise transluzente Kunststofffolie (4) bereitgestellt
wird,
- auf die Vorderseite und/oder die Rückseite der Kunststofffolie (4) mindestens teilweise
eine Farbe (3, 6) aufgebracht wird, deren Farbton dem Farbton des Substrats (1) oder
der Klebstoffschicht (2) mindestens ähnlich und bevorzugt gleich ist und
- die Kunststofffolie (4) auf die Vorderseite (7) und/oder die Rückseite (8) des Substrats
(1) aufgebracht, bevorzugt aufkaschiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Seite der Kunststofffolie (4), die dem Substrat (1) abgewandt ist, mindestens
teilweise eine Farbannahmeschicht (5) aufgebracht, bevorzugt aufgedruckt wird.