[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fliesenjustiervorrichtung zum planebenen
bzw. bündigen Verlegen von Fliesen mit einem Fliesenjustierstab und einem Fliesenfixierelement
sowie ein Verfahren zum planebenen bzw. bündigen Verlegen von Fliesen.
[0002] Bei Verlegen von, insbesondere mittel- bis großformatigen, Fliesen tritt das Problem
auf, dass die Fliesen unterschiedlich im Kleber einsacken. Dabei entstehen sogenannte
Überzahnungen, d.h., die Fliesen bilden keine plane Fläche und ragen unterschiedlich
weit hervor. Insbesondere im Fußbodenbereich sind solche Überzahnungen von Fliesen
besonders auffällig und störend. Die Überzahnungen müssen kostenintensiv nachbearbeitet
werden, wobei zum Teil jede Fliese einzeln ausnivelliert werden muss. An Innen- oder
Außenkanten entsteht das Problem, dass die Fliesen bündig bzw. rechtwinklig zueinander
verlegt werden müssen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren bereitzustellen,
mit welchem das überzahnungsfreie bzw. bündige Verlegen von Fliesen kostengünstig
und mit möglichst geringem Arbeitsaufwand möglich ist.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die abhängigen
Ansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0005] Somit wird die Aufgabe gelöst durch eine Fliesenjustiervorrichtung zum Verlegen von
Fliesen, umfassend einen Fliesenjustierstab und ein Fliesenfixierelement. Durch die
erfindungsgemäße Fliesenjustiervorrichtung mit einem Fliesenjustierstab und einem
Fliesenfixierelement ist ein planebenes Verlegen von Fliesen ohne Überzahnung möglich,
da die Fliesen zum Zeitpunkt des Verlegens fest untereinander verbunden werden. An
Innen- oder Außenkanten ist somit auch das bündige bzw. rechtwinklige Verlegen der
Fliesen möglich. Folglich ist eine mängelfreie Fliesenverlegung möglich und etwaige
Kundenreklamationen aufgrund unterschiedlichen Niveaus der Fliesenkanten werden ausgeschlossen.
Darüber hinaus ist es bei Anwendung der erfindungsgemäßen Fliesenjustiervorrichtung
nicht mehr notwendig, den Untergrund unter den Fliesen mit aufwendigen und kostenintensiven
Mitteln eben auszunivellieren.
[0006] Hierzu umfasst die Erfindung den Fliesenjustierstab zum Verlegen von Fliesen. Dieser
Fliesenjustierstab umfasst ein unter zumindest eine Fliese und einer Fliesenfuge anordbares
Querteil, und einen auf dem Querteil befestigten, durch die Fliesenfuge hindurchragbaren
Stab. Dabei ist der Stab zum Aufstecken eines zumindest eine Fliese gegen das Querteil
drückenden Fliesenfixierelements ausgebildet.
[0007] Insbesondere zum planebenen Verlegen zweier paralleler Fliesen ist der Fliesenjustierstab
wie folgt ausgebildet: Der Fliesenjustierstab umfasst ein unter zumindest zwei Fliese
und einer Fliesenfuge anordbares Querteil, und einen senkrecht auf dem Querteil befestigten,
durch die Fliesenfuge hindurchragbaren Stab. Dabei ist der Stab zum Aufstecken eines
zumindest zwei Fliese gegen das Querteil drückenden Fliesenfixierelements ausgebildet.
[0008] Des Weiteren umfasst die Erfindung das Fliesenfixierelement zum Verlegen von Fliesen.
Dieses Fliesenfixierelement umfasst eine zum Aufstecken des Fliesenfixierelements
auf den sich durch die Fliesenfuge erstreckenden Stab ausgebildete Aufnahme, wobei
die Aufnahme eine zum Fixieren des Stabes im Fliesenfixierelement ausgebildete Haltevorrichtung
umfasst, und eine zum Drücken zumindest einer Fliese gegen das unterhalb der Fliese
angeordnete mit dem Stab verbundene Querteil ausgebildete Auflage.
[0009] Insbesondere zum planebenen Verlegen zweier paralleler Fliesen ist das Fliesenfixierelement
wie folgt ausgebildet: Das Fliesenfixierelement umfasst eine zum Aufstecken des Fliesenfixierelements
auf den sich durch die Fliesenfuge erstreckenden Stab ausgebildete Aufnahme, wobei
die Aufnahme eine zum Fixieren des Stabes im Fliesenfixierelement ausgebildete Haltevorrichtung
umfasst, und eine zum planebenen Drücken zumindest zweier Fliesen gegen das unterhalb
der Fliesen angeordnete mit dem Stab verbundene Querteil ausgebildete Auflage.
[0010] Das Querteil des Fliesenjustierstabes wird während des Verlegens der Fliesen in den
Fliesenkleber eingebettet. Zum planebenen Verlegen zweier paralleler Fliesen ragt
der Stab durch die Fuge zwischen den zwei Fliesen senkrecht zur Wand bzw. senkrecht
zum Boden hervor. Das Fliesenfixierelement wird auf den Stab aufgesetzt und mit seiner
Auflage gegen die zumindest zwei Fliesen gedrückt. Dadurch werden die beiden Fliesen
planeben zwischen dem Fixierelement und dem Querteil eingeklemmt. Zum Verlegen von
Fliesen an einer Innenkante ragt der Stab bevorzugt im 45° Winkel zur Wand bzw. zum
Boden hervor.
[0011] In vorteilhafter Ausführung ist vorgesehen, dass das Querteil als parallel zu den
Fliesen anordbare Platte ausgebildet ist. Diese Platte kann sehr einfach parallel
zur Wand oder zum Boden bzw. zu den Fliesen positioniert werden, wodurch der Stab
stets senkrecht hervorsteht. Des Weiteren kann die Platte auch unter mehr als zwei
Fliesen positioniert werden. An einem Punkt, wo beispielsweise vier Fliesen aufeinandertreffen,
kann die Platte unter allen vier Fliesen positioniert werden, so dass der Stab senkrecht
zwischen allen Fliesen durch die Fuge herausragt. Die Auflage des Fliesenfixierelements
ist bevorzugt dazu ausgebildet, mehr als zwei Fliesen abzudecken und somit mehr als
zwei Fliesen gegen das plattenförmige Querteil zu drücken.
[0012] Zum Fliesenverlegen an Innenkanten ist das Querteil bevorzugt mit zwei zueinander
abgewinkelten oder abwinkelbaren Platten ausgebildet, wobei der Stab in einem Knickbereich
zwischen den zwei Platten befestigt ist.
[0013] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die Aufnahme im Fliesenfixierelement zum Aufstecken
entlang der Längsachse des Stabes ausgebildet ist. Dadurch wird das Fliesenfixierelement
senkrecht auf die Fliesen aufgebracht. Dies führt zur gleichmäßigen Kraftverteilung
auf alle Fliesen.
[0014] In bevorzugter Ausführung weist der Stab eine Sollbruchstelle, insbesondere eine
Querschnittseinschnürung, auf. Diese Sollbruchstelle befindet sich bevorzugt an einem
querteilseitigen Ende des Stabes. D.h., die Sollbruchstelle ist möglichst nah am Querteil
angeordnet. Dank dieser Sollbruchstelle kann der Stab bzw. ein die Fliesen überragender
Anteil des Stabes nach dem Austrocknen des Fliesenklebers vom Querteil gelöst werden.
Die Sollbruchstelle sowie das Material des Stabes sind hierzu insbesondere so ausgebildet,
dass möglichst große Kräfte entlang der Längsachse des Stabes übertragen werden können,
wobei die Sollbruchstelle bei einer Rotation des Stabes um seine Längsachse möglichst
leicht bricht. Um den Stab in Rotation zu versetzen, sind die Aufnahme im Fliesenfixierelement
und insbesondere eine Durchgangsöffnung durch die Aufnahme vieleckig, insbesondere
rechteckig, ausgebildet. In entsprechender Weise ist auch der Querschnitt des Stabes
vieleckig, insbesondere rechteckig. Bevorzugt sind dabei die Querschnittsabmessungen
des Stabes gleich bzw. nur geringfügig kleiner den Querschnittsabmessungen der Aufnahme.
Dadurch steckt der Stab derart in der Aufnahme, dass eine Rotation formschlüssig übertragen
werden kann. Somit kann durch Rotation des Fliesenfixierelements um die Längsachse
des Stabes, der Stab selbst in Rotation um seine Längsachse versetzt werden. Durch
diese Rotation löst die Sollbruchstelle aus und trennt den Stab vom Querteil.
[0015] In bevorzugter Ausführung ist die Auflage am Fliesenfixierelement als eine plane
Fläche senkrecht zur Durchgangsöffnung ausgebildet. Durch diese plane Fläche ist ein
definiertes Aufliegen des Fliesenfixierelements auf den Fliesen gewährleistet, so
dass die Fliesen stets planeben zwischen der Auflage und dem Querteil eingeklemmt
werden.
[0016] Für das Fliesenverlegen an Innenkanten gibt es zwei bevorzugte Ausgestaltungen für
das Fliesenfixierelement. In einer ersten Variante ist das Fliesenfixierelement wie
soeben beschrieben mit einer planen Auflage senkrecht zur Durchgangsöffnung ausgestaltet.
Allerdings steht das Fliesenfixierelement hier nicht direkt im Kontakt mit den Fliesen.
Zwischen dem Fliesenfixierelement und den Fliesen wird ein Zwischenteil, bevorzugt
aufgesteckt auf den Stab, eingesetzt. Dieses Zwischenteil hat bevorzugt rechtwinklige
Anlageflächen für die Fliesen. Ferner ermöglicht das Zwischenteil eine freie Rotation
des Stabes, so dass die Sollbruchstelle durch Rotation des Fliesenfixierelementes
abgedreht werden kann. In einer zweiten Variante wird kein Zwischenteil benötigt.
Die Auflagen am Fliesenfixierelement sind hier rund bzw. gebogen ausgestaltet. Dadurch
kann das Fliesenfixierelement trotz der direkten Anlage an den Fliesen in der Innenkante
rotiert werden.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass der Stab eine zahnstangenförmige,
insbesondere sägezahnstangenförmige, Riffelung aufweist, wobei sich die Zähne der
Riffelung quer zur Längsachse des Stabes erstrecken. Ferner ist es bevorzugt, dass
die Haltevorrichtung im Fliesenfixierelement eine zum Eingreifen in die zahnstangenförmige
Riffelung ausgebildete Rastzunge umfasst. Diese Rastvorrichtung, bestehend aus Riffelung
und Rastzunge, ist bevorzugt einseitig wirkend ausgebildet, d.h., die Rastvorrichtung
sperrt in eine Richtung. Dadurch ist das Fliesenfixierelement lediglich in Richtung
des Querteils auf den Stab aufschiebbar. Durch die Riffelung wird das Fliesenfixierelement
stufenweise am Stab fixiert und kann, solange der Stab mit dem Querteil verbunden
ist, nicht mehr entfernt werden. Für die Ausbildung dieser Riffelung gibt es zwei
bevorzugte Varianten. Zum einen kann die Riffelung zahnstangenförmig mit symmetrischen
Zähnen ausgebildet sein. Zur Realisierung der einseitig wirkenden Rastvorrichtung
steht die Rastzunge hierbei nicht senkrecht zum Stab, sondern ist etwas in Richtung
des freien Stabendes gebogen bzw. geneigt. Zum anderen kann die Riffelung sägezahnartig
ausgebildet sein. Diese Sägezähne weisen jeweils eine flach ansteigende Flanke und
eine steil abfallende Flanke auf. Durch diese spezielle Flankenanordnung im Sägezahn
wird die einseitig wirkende Rastvorrichtung realisiert und das Fliesenfixierelement
kann lediglich in Richtung des Querteils auf den Stab geschoben werden.
[0018] Alternativ bevorzugte Ausführungen der Verbindung zwischen Fliesenfixierelement und
Fliesenjustierstab sind wie folgt: In einer ersten bevorzugten Variante umfasst die
Haltevorrichtung eine Rastzunge. Diese Rastzunge wirkt jedoch nicht mit einer Riffelung
im Stab zusammen. Vielmehr ist der Stab aus einem relativ weichen Kunststoff gefertigt.
Dadurch kann die bevorzugt aus Metall gefertigte Rastzunge in das Material des Stabes
eindringen. Die Rastzunge steht hierbei nicht senkrecht zum Stab, sondern ist etwas
in Richtung des freien Stabendes gebogen bzw. geneigt. In einer zweiten bevorzugten
Alternative ist auf dem Stab ein Außengewinde ausgebildet. Dieses Außengewinde wirkt
mit einem Innengewinde im Fliesenfixierelement zusammen. Dadurch ist das Fliesenfixierelement
auf den Stab aufschraubbar. Hierbei bedarf es einer gewissen feinfühligen Handhabung,
da das Fliesenfixierelement zuerst nur so fest aufgeschraubt werden soll, um die Fliesen
auszurichten. Die Sollbruchstelle darf erst bei einem starken Überdrehen auslösen.
[0019] In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass der Stab mit dem Querteil einstückig,
insbesondere aus Kunststoff gefertigt ist. Ebenso bevorzugt wird das Fliesenfixierelement
im Wesentlichen aus Kunststoff gefertigt. Die bevorzugt vorgesehene Rastzunge innerhalb
des Fliesenfixierelements besteht bevorzugt entweder aus Kunststoff oder Metall. Die
metallene Rastzunge wird bevorzugt beim Spritzen des Fliesenfixierelements eingelegt.
[0020] Die Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren zum Verlegen von Fliesen. Dieses
Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Aufbringen eines Fliesenkleberbettes, Einlegen einer ersten Fliese in das Fliesenkleberbett,
Einschieben eines Querteils eines Fliesenjustierstabes unter die erste Fliese, wobei
der Fliesenjustierstab einen auf dem Querteil befestigten Stab umfasst, Einlegen einer
zweiten Fliese in das Fliesenkleberbett, insbesondere auf das Querteil des Fliesenjustierstabes,
so dass der Stab sich durch eine Fliesenfuge zwischen erster Fliese und zweiter Fliese
erstreckt, Aufschieben eines Fliesenfixierelementes auf den Stab, Drücken der beiden
Fliesen gegen das Querteil durch Fixieren, insbesondere stufenweises Einrasten, des
Fliesenfixierelementes auf dem Stab, und Drehen des Fliesenfixierelementes um die
Längsachse des Stabes nach einer Trocknungszeit um zumindest einen die Fliesenfuge
zwischen der ersten Fliese und der zweiten Fliese überragenden Teil des Stabes oder
den gesamten Stab samt daran fixiertem Fliesenfixierelement vom Querteil zu lösen.
[0021] Nach dem Entfernen des Stabes aus der Fliesenfuge kann die Fuge bevorzugt mit einem
Fugenmittel verschlossen werden.
[0022] Bevorzugt wird der Anteil des Stabes, welcher sich noch im Fliesenfixierelement befindet,
herausgezogen und das Fliesenfixierelement erneut verwendet.
[0023] Im Folgenden werden vier Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
genauer erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Fliesenjustiervorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel montiert an
zwei Fliesen,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines Fliesenjustierstabes gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine Draufsicht und zwei Seitenansichten eines Fliesenfixierelements gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- eine Detailansicht des Fliesenfixierelements gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- eine Fliesenjustiervorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel montiert an
einer Innenkante an zwei Fliesen,
- Fig. 6
- eine Fliesenjustiervorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel montiert an
einer Innenkante an zwei Fliesen, und
- Fig. 7
- eine Fliesenjustiervorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel montiert an
einer Außenkante an zwei Fliesen.
[0024] Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer Fliesenjustiervorrichtung
1.
[0025] Fig. 1 zeigt die Fliesenjustiervorrichtung 1, bestehend aus einem Fliesenjustierstab
2 und einem Fliesenfixierelement 3 im montierten Zustand an einer ersten Fliese 4
und einer zweiten Fliese 5. Die beiden Fliesen 4,5 dienen nur zur Illustration des
Ausführungsbeispiels und sind nicht Bestandteil der Erfindung. Der Fliesenjustierstab
2 umfasst ein Querteil 7, ausgebildet als Platte, und einen auf dem Querteil 7 senkrecht
befindlichen Stab 8. Das Querteil 7 befindet sich unter der ersten Fliese 4 und der
zweiten Fliese 5. Der Stab 8 ragt durch eine Fliesenfuge 6 zwischen der ersten Fliese
4 und der zweiten Fliese 5 hindurch. Das Fliesenfixierelement 3 ist auf den Stab 8
aufgesetzt und drückt die erste Fliese 4 und die zweite Fliese 5 planeben gegen das
Querteil 7.
[0026] Fig. 2 zeigt den Fliesenjustierstab 2 in einer Seitenansicht und in einer Draufsicht.
Anhand der Seitenansicht ist gut zu sehen, dass sich der Stab 8 entlang einer Längsachse
14 erstreckt. An einer Seite des Stabes 8 ist über seine komplette Länge eine Riffelung
10 ausgebildet. Diese Riffelung 10 ist zahnstangenförmig ausgebildet und umfasst eine
Vielzahl an Zähnen. Diese Zähne stehen senkrecht zur Längsachse 14. Im unteren Bereich
des Stabes 8, also am Übergang zwischen Stab 8 und Querteil 7, umfasst der Stab 8
eine Sollbruchstelle 9. Diese Sollbruchstelle 9 ist als eine Querschnittseinschnürung
ausgebildet.
[0027] Der Stab 8 erstreckt sich über eine erste Höhe H1 und eine zweite Höhe H2. Entlang
der ersten Höhe H1 mit 300 mm ist die Riffelung 10 angebracht. Über die zweite Höhe
H2 mit 6 mm ist die Querschnittseinschnürung und somit die Sollbruchstelle 9 ausgebildet.
Das Querteil 7 ist mit einer Dicke D von 2 mm möglichst dünn ausgebildet und kann
dadurch im Kleberbett zwischen Wand bzw. Boden und den Fliesen 4, 5 versenkt werden.
[0028] Das plattenförmige Querteil 7 erstreckt sich über eine erste Länge L1 mit 50 mm und
eine erste Breite B1 mit 35 mm. Der Querschnitt des Stabes 8 misst eine zweite Länge
L2 von 2 mm und eine zweite Breite B2 von 1 mm. Das Querteil 7 ist somit wesentlich
größer ausgeführt als ein Querschnitt des Stabes 8. In bevorzugter Ausführung ist
ein Verhältnis der zweiten Länge L2 zur ersten Länge L1
< 0,2. Ebenso ist bevorzugt ein Verhältnis der zweiten Breite B2 zur ersten Breite
B1
< 0,2. Dadurch wird gewährleistet, dass das plattenförmige Querteil 7 groß genug ist,
um sich zumindest unter zwei Fliesen 4, 5 zu erstrecken. Der Querschnitt des Stabes
8 muss klein genug sein, um sich durch die schmale Fliesenfuge 6 zu erstrecken. Bevorzugt
entspricht die zweite Länge L2 des Querschnitts des Stabes 8 genau der erwünschten
Größe der Fliesenfuge 6. Dadurch fungiert der Stab 8 gleichzeitig als Abstandshalter
zwischen der ersten Fliese 4 und der zweiten Fliese 5.
[0029] Fig. 3 zeigt das Fliesenfixierelement in einer Draufsicht und in zwei geschnittenen
Seitenansichten. Dabei ist gut zu sehen, dass das Fliesenfixierelement 3 eine Aufnahme
11, ausgebildet als Durchgangsöffnung 15, umfasst. Ein unteres Ende des Fliesenfixierelements
3 ist als plane Auflage 13 ausgebildet. Diese plane Auflage 13 sichert die gleichmäßige
Kraftübertragung auf beide Fliesen 4, 5. Um ein leichtes Aufstecken des Fliesenfixierelements
3 auf den Stab 8 zu gewährleisten, umfasst die Durchgangsöffnung 15 einen konischen
Auslauf 16.
[0030] Zur Fixierung des Fliesenfixierelements 3 auf dem Stab 8 umfasst das Fliesenfixierelement
3 eine Haltevorrichtung 12, ausgebildet als Rastzunge. Diese Haltevorrichtung 12 zeigt
Fig. 4 im Detail. Die Haltevorrichtung 12 ist in die Durchgangsöffnung 15 eingesetzt
und zur Längsachse 14 geneigt. Durch diese Neigung der Haltevorrichtung 12 wird sichergestellt,
dass die Riffelung 10 am Stab 8 lediglich in eine Richtung an der Haltevorrichtung
12 vorbeigeschoben werden kann.
[0031] Zur Vereinfachung der Handhabung der Fliesenjustiervorrichtung 1 können Markierungen
auf den Fliesenfixierelement 3 vorgesehen werden, so dass es dem Benutzer erleichtert
wird das Fliesenfixierelement 3 beginnend mit dem konischen Auslauf 16 auf den Stab
8 aufzusetzen. Darüber hinaus kann eine weitere Markierung vorgesehen sein, um die
Haltevorrichtung 12 zur Riffelung 10 auszurichten. Alternativ sind in der Durchgangsöffnung
15 zwei gegenüberliegende Haltevorrichtungen 12 vorgesehen, so dass bei dem Aufstecken
des Fliesenfixierelements 3 auf den Stab 8 nicht darauf geachtet werden muss, dass
die Haltevorrichtung 12 zur Riffelung 10 ausgerichtet ist.
[0032] Das Fliesenfixierelement 3 erstreckt sich über eine dritte Höhe H3 von 40 mm, eine
dritte Breite B3 von 35 mm, eine dritte Länge L3 von 80 mm. Ein Querschnitt der Durchgangsöffnung
15 ist rechteckig ausgeführt mit einer vierten Breite B1 von 1 mm und einer vierten
Länge L4 von 2 mm. Die Dimensionierung der Durchgangsöffnung 15 entspricht somit dem
Querschnitt des Stabes 8. Um ein leichteres Einführen zu gewährleisten, ist bevorzugt
die vierte Breite B4 und die vierte Länge L4 geringfügig größer als die zweite Länge
L2 und die zweite Breite B2. Dabei wird jedoch gewährleistet, dass die Abmessungen
der Durchgangsöffnung 15 und des Stabes 8 so gewählt sind, dass stets durch Formschluss
eine Rotation vom Fliesenfixierelement 3 auf den Stab 8 übertragen werden kann.
[0033] Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Fliesenjustiervorrichtung 1. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugzeichen gekennzeichnet.
[0034] Die Fliesenjustiervorrichtung 1 ist zur Justierung von Fliesen 4, 5 an Innenkanten
ausgebildet. Zur Ausbildung des Querteils 7 gibt es hierzu zwei bevorzugte Möglichkeiten.
Erstens kann das Querteil 7 mit einem festen Winkel, insbesondere 90°, ausgebildet
sein. Zweitens können die beiden Schenkel des Querteils 7 zueinander flexibel sein,
wodurch der gewünschte Winkel einstellbar ist.
[0035] Das Fliesenfixierelement 3 hat im zweiten Ausführungsbeispiel runde bzw. gebogene
Auflagen 13. Dadurch kann die Sollbruchstelle 9 auch bei einer Innenkante durch das
Fliesenfixierelement 3 abgedreht werden.
[0036] Fig. 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Fliesenjustiervorrichtung 1. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugzeichen gekennzeichnet. Wie im zweiten Ausführungsbeispiel kommt auch im dritten
Ausführungsbeispiel die Fliesenjustiervorrichtung 1 an einer Innenkante der Fliesen
4, 5 zum Einsatz.
[0037] Zwischen dem Querteil 7 und dem Fliesenfixierelement 3 wird hier eine Zwischenteil
17 auf den Stab 8 aufgesteckt. Ein Durchmesser eines Durchgang 18 im Zwischenteil
17 ist groß genug, so dass der Stab 8 im Durchgang 18 frei rotieren kann. Somit kann
die Sollbruchstelle 9 durch Rotation des Stabes 8 unbeeinflusst vom Zwischenteil 17
abgedreht werden. Das Zwischenteil 17 liegt mit Anlageflächen 19 an den Fließen 4,
5 an. Bevorzugt nehmen die Anlageflächen 19 den gleichen Winkel, insbesondere 90°,
zueinender ein wie die beiden Schenkel des Querteils 7.
[0038] Fig. 7 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Fliesenjustiervorrichtung 1. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugzeichen gekennzeichnet.
[0039] Die Fliesenjustiervorrichtung 1 nach dem vierten Ausführungsbeispiel kommt an Außenkanten
zweier Fliesen 4, 5 zum Einsatz. Die Sollbruchstelle 9 und somit der Stab 8 befinden
sich hier nicht mittig auf dem Querteil 7 sondern am äußersten Rand des Querteils
7. Alternativ bevorzugt kann auch hier das Querteil 7 aus zwei, insbesondere rechtwinkligen,
Schenkeln bestehen und somit eine Anlage für beide Fliesen 4, 5 ausbilden.
1. Fliesenjustierstab (2) zum Verlegen von Fliesen (4, 5), umfassend ein unter zumindest
zwei Fliesen (4, 5) und einer Fliesenfuge (6) anordbares Querteil (7), und
einen auf dem Querteil (7) befestigten, durch die Fliesenfuge (6) hindurchragbaren
Stab (8),
wobei der Stab (8) zum Aufstecken eines zumindest eine Fliese (4, 5) gegen das Querteil
(7) drückenden Fliesenfixierelements (3) ausgebildet ist.
2. Fliesenjustierstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Querteil (7) als parallel zu den Fliesen (4, 5) anordbare Platte ausgebildet
ist, oder dass das Querteil (7) zwei zueinander abgewinkelte oder abwinkelbare Platten
umfasst, wobei der Stab (8) in einem Knickbereich zwischen den zwei Platten befestigt
ist.
3. Fliesenjustierstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (8) eine Sollbruchstelle (9), insbesondere eine Querschnittseinschnürung,
aufweist.
4. Fliesenjustierstab nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle (9) an einem querteilseitigen Ende des Stabes (8) angeordnet
ist.
5. Fliesenjustierstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (8) eine zahnstangenförmige, insbesondere sägezahnstangenförmige, Riffelung
(10) aufweist, wobei sich die Zähne der Riffelung quer zur Längsachse (14) des Stabes
(8) erstrecken.
6. Fliesenjustierstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (8) einen vieleckigen, insbesondere rechteckigen, Querschnitt aufweist.
7. Fliesenjustierstab nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (8) und das Querteil (7) einstückig, insbesondere aus Kunststoff, gefertigt
sind.
8. Fliesenfixierelement (3) zum Verlegen von Fliesen (4, 5), umfassend eine zum Aufstecken
des Fliesenfixierelementes (3) auf einen sich durch eine Fliesenfuge (6) erstreckenden
Stab (8) ausgebildete Aufnahme (11), wobei die Aufnahme (11) eine zum Fixieren des
Stabes (8) im Fliesenfixierelement (3) ausgebildete Haltevorrichtung (12) umfasst,
und
eine zum Drücken zumindest einer Fliesen (4, 5) gegen ein unterhalb der Fliesen (4,
5) angeordnetes mit dem Stab (8) verbundenes Querteil (7) ausgebildete Auflage (13).
9. Fliesenfixierelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11) zum Aufstecken entlang der Längsachse (14) des Stabes (8) ausgebildet
ist.
10. Fliesenfixierelement nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (12) eine zum Eingreifen in eine zahnstangenförmige Riffelung
(10) ausgebildete Rastzunge umfasst.
11. Fliesenfixierelement nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11) eine zum Durchstecken des Stabes (8) ausgebildete Durchgangsöffnung
(15) mit vieleckigem, insbesondere rechteckigem, Querschnitt umfasst.
12. Fliesenfixierelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (13) als eine plane Fläche senkrecht zur Durchgangsöffnung (15) ausgebildet
ist.
13. Fliesenjustiervorrichtung (1) zum Verlegen von Fliesen (4, 5) umfassend einen Fliesenjustierstab
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und ein Fliesenfixierelement (3) nach einem der
Ansprüche 8 bis 12.
14. Fliesenjustiervorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Stabes (8) und der Querschnitt der Durchgangsöffnung (15) zur
formschlüssigen Aufnahme des Stabes (8) im Fliesenfixierelement (3) ausgebildet sind,
so dass der Stab (8) durch eine Rotation des Fliesenfixierelementes (3) um die Längsachse
(14) des Stabes (8) in Rotation versetzbar ist.
15. Verfahren zum Verlegen von Fliesen (4, 5), umfassend die folgenden Schritte:
- Aufbringen eines Fliesenkleberbettes,
- Einlegen einer ersten Fliese (4) in das Fliesenkleberbett,
- Einschieben eines Querteils (7) eines Fliesenjustierstabes (2) unter die erste Fliese
(4), wobei der Fliesenjustierstab (2) einen auf dem Querteil (7) befestigten Stab
(8) umfasst,
- Einlegen einer zweiten Fliese (5) in das Fliesenkleberbett, insbesondere auf das
Querteil (7) des Fliesenjustierstabes (2), so dass der Stab (8) sich durch eine Fliesenfuge
(6) zwischen erster Fliese (4) und zweiter Fliese (5) erstreckt,
- Aufschieben eines Fliesenfixierelementes auf den Stab (8),
- Drücken der beiden Fliesen (4, 5) gegen das Querteil (7) durch Fixieren, insbesondere
stufenweises Einrasten, des Fliesenfixierelementes (3) auf dem Stab (8), und
- Drehen des Fliesenfixierelementes (3) um die Längsachse (14) des Stabes (8) nach
einer Trocknungszeit um zumindest einen die Fliesenfuge (6) zwischen der ersten Fliese
(4) und der zweiten Fliese (5) überragenden Teil des Stabes (8) oder den gesamten
Stab (8) samt daran fixiertem Fliesenfixierelement (3) vom Querteil (7) zu lösen.