[0001] Türgriff für eine Fahrzeugtür, sowie Verfahren zum Verbau eines Türgriffs, insbesondere
Türaussengriff für ein Fahrzeug mit einem schlüssellosen Zugangskontrollsystem.
[0002] Derartige Türgriffe werden im Fahrzeugbau dazu verwendet, um bei Betätigung durch
einen berechtigten Nutzer, den Zugang zum Fahrzeuginnenraum durch eine Entriegelung
des Türschlosses zu gewähren. Bevorzugt werden dazu elektronische Bauelemente in dem
Türgriff angeordnet, die eine Berechtigung und/oder Anwesenheit des Nutzers prüfen,
ohne dass dieser den mitgeführten Schlüssel aktiv betätigt ("keyless-entry / -go").
[0003] Schlüssellose Zugangskontrollsysteme und die dafür benötigten Türgriffe mit eingebauten
Sensoren oder Antennen sind bereits bekannt und werden für eine Vielzahl von Fahrzeugen
als optionale Zusatzausstattung angeboten. Eine Schwierigkeit stellt jedoch die Montage
der elektrischen Bauteile innerhalb des Türgriffs dar, weshalb sich eine Reihe von
Lösungsvorschlägen für diese Problematik ergeben haben.
[0004] Die
DE 10 2005 046 119 A1 zeigt beispielsweise einen Türgriff mit einer Oberschale, an der eine Unterschale
befestigt ist, die einen zur Oberschale einseitig offen ausgebildeten Aufnahmebereich
aufweist, in dem eine eine Elektronikeinheit umschließende Vergussmasse mit einer
freiliegenden Vergussmassenoberfläche angeordnet ist. Die Oberschale weist einen Vorsprung
auf, der sich in die Vergussmasse hineinerstreckt, wodurch Ober- und Unterschale nach
dem Aushärten der Vergussmasse dauerhaft fest miteinander verbunden sind. Für die
Vergussmasse ist die Verwendung von Kunstharz angedacht.
[0005] Nachteilig ist, dass ein zweiteiliger Aufbau des Türgriffs bei der Einbringung der
Vergussmasse in den Türgriff stets Schwierigkeiten bezüglich der Dichtigkeit mit sich
bringt. Zudem ist ein Austausch der bereits eingegossenen Elektronikkomponenten nach
Aushärtung der Vergussmasse nicht mehr möglich, wodurch die Reparaturfähigkeit stark
beeinträchtigt ist.
[0006] Die
DE 199 35 290 A1 beschreibt einen bügelförmigen Türaußengriff, der in seinem Hohlraum vorzugsweise
zur Steuerung der Zugangsberechtigung zum Fahrzeug dienende elektronische Bauteile
aufnimmt, wobei der Handgriff wenigstens eine U-förmige Schale aufweist, deren U-Raum
zur Aufnahme des elektronischen Bauteils dient. Die Schale wird im eingebauten Zustand
schauseitig von einer C-förmigen profilierten Frontleiste überspannt, wobei die beiden
C-Endabschnitte der Frontleiste jeweils einen Umfangsbereich der Schale umgreifen
und sich dort verankern.
[0007] Hierbei besteht jedoch der Nachteil, dass Feuchtigkeit durch die Verbindungsstellen
dringen kann und so Funktionsstörungen der elektronischen Bauteile auslöst.
[0008] Die
EP 1 582 670 A2 offenbart einen Türgriff mit einem länglichen Hauptkörper, der seitlich einen einseitig
offenen Hohlraum definiert, in welchen ein daran angepasstes Halteteil durch die Öffnung
eingeführt werden kann. Das Halteteil weist wiederum eine Kammer zur Aufnahme eines
elektronischen Bauteils auf. Der Hohlraum des Hauptkörpers wird von einer länglichen
Abdeckung abgeschlossen.
[0009] Durch die Ausbildung des Hauptkörpers mit einem langen seitlichen Hohlraum, der über
seine gesamte Länge von der Abdeckung verschlossen wird, entsteht eine umlaufende
Fuge, die das Erscheinungsbild beeinträchtigt und keine hochwertige Haptik besitzt.
Weiterhin ist es möglich, dass Feuchtigkeit in das Innere des Türgriffs eindringt
und so die Funktion der elektronischen Bauteile beeinträchtigt.
[0010] Unter anderem aus diesen Gründen werden vermehrt einteilig ausgeführte Türgriffkörper
angestrebt, die beispielsweise nach dem in der
DE 103 09 446 A1 beschriebenen "Drehschieberverfahren" hergestellt werden. Wie der
DE 10 2005 001 521 A1 zu entnehmen ist, weisen derartige Türgriffe einen einteiligen, länglichen Hohlkörper
zur Aufnahme eines Steuereinsatzes, mit einem Lageransatz auf der einen und einem
Betätigungsansatz auf der anderen Seite auf. Wird der Türgriff ohne den Steuereinsatz
benötigt, so ist lediglich eine einzige Einführöffnung neben dem Lageransatz des Griffs
angeordnet. Der Steuereinsatz ist elastisch ausgebildet und mit einer mediendichten
Umhüllung umgeben, so dass dieser durch die Einführöffnung neben dem Lageransatz in
den sacklochartigen Hohlraum eingesteckt werden kann.
[0011] Derartige Türaussengriffe haben jedoch den Nachteil, dass diese aus fertigungstechnischen
Gründen nur sehr schwer mit variablen Wanddicken hergestellt werden können. Die in
der Regel aus Kunststoff bestehenden Türgriffe neigen zu einem merklichen Verzug an
Stellen mit relativ großer Materialanhäufung. Zur Umgehung dieses Problems wird in
diesen Bereichen Gas durch Nadeln in die Wandung eingeblasen, welches dem Einfallen
des Türgriffs entgegenwirken soll. Allerdings lässt sich in der Praxis ein Verzug
aufgrund der nur begrenzten Verteilbarkeit des Gases im Kunststoff nicht gänzlich
verhindern. Zudem müssen die als Hohlkörper ausgebildeten Türgriffe durch einen Stopfen
oder Deckel gegen das Eindringen von Feuchtigkeit verschlossen werden, wenn kein Elektronikträger
in dem Türgriff angeordnet ist, wodurch sich eine unerwünscht hohe Variantenvielfalt
ergibt.
[0012] Die gattungsbildende
DE 102 42 038 A1 zeigt eine Türgriffanordnung für eine Kraftfahrzeugtür, aufweisend eine Handhabe
mit Verschlusskappe und wenigstens einem im Innern der Handhabe angeordneten Bauelement,
beispielsweise einer Antenne. Das Bauelement bildet zusammen mit der Verschlusskappe
und einem Führungssteg eine in die Handhabe einsetzbare, selbsttragende Baueinheit,
vorzugsweise durch verclipsen der Elemente miteinander.
[0013] Nachteilig ist, dass eine solche selbsttragende Baueinheit sehr aufwändig zu fertigen
ist, da entsprechende Verbindungsmittel an den einzelnen Elementen vorgesehen werden
müssen, die ein Verclipsen erst ermöglichen. Zudem entsteht bei einem Weglassen der
elektronischen Bauelemente die Notwendigkeit eines separaten Verschlusses des Hohlraums
des Türgriffs.
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Türgriff für eine Fahrzeugtür
bereitzustellen, der bei geringer Variantenvielfalt einen wahlweisen Verbau einer
Elektronikkomponente in dem Türgriff zulässt und der bei freier Formwahl möglichst
einfach hergestellt werden kann.
[0015] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 oder 8 gelöst.
[0016] Ein Türgriff für eine Fahrzeugtür umfasst einen einstückig ausgeführten Türgriffkörper
mit einem von einer Wandung umgrenzten Hohlraum, der durch mindestens eine endseitig
angeordnete erste Öffnung zugänglich ist, einen Tragrahmen, der durch die erste Öffnung
in den Hohlraum einführbar und darin festlegbar ist und der im eingebauten Zustand
die erste Öffnung verschließt, sowie eine von dem Tragrahmen einfassbare Elektronikkomponente,
wobei der Tragrahmen als eine Rahmenstruktur mit einem offenen Innenbereich zur Aufnahme
einer wahlweise zu verbauenden Elektronikkomponente und einem endseitigen Verschlussdeckel
ausgebildet ist.
[0017] Indem eine optional zu verbauende Elektronikkomponente von einem Tragrahmen eingefasst
werden kann, um anschließend in einem einstückig röhrenförmig ausgebildeten Türgriffkörper
mit einem von einer Wandung umgrenzten Hohlraum, der durch eine endseitig angeordnete
erste Öffnung zugänglich ist, eingesetzt zu werden, kann die Elektronikkomponente
als Gleichteil für verschiedene Türgriffformen, insbesondere für die unterschiedlichen
Fahrzeugseiten verwendet werden. Es werden lediglich spezifisch angepasste Tragrahmen
benötigt, deren Außenkontur für eine Anbringung in dem jeweiligen Hohlraum des Türgriffs
geeignet ist. In einen solchen türgriffspezifischen Tragrahmen, der bevorzugt aus
einem Kunststoff hergestellt ist, können dann die einheitlichen Elektronikkomponenten
angebracht und mit Hilfe des Tragrahmens festgelegt werden. Die Elektronikkomponenten
sind in der Regel deutlich teurer herzustellen, als die Tragrahmen, so dass durch
die Adaptionsfähigkeit des Tragrahmens an den jeweiligen Türgriff, eine große Zahl
gleicher Elektronikkomponenten kostengünstig bezogen werden kann. Es ist nicht mehr
nötig die Elektronikkomponente für eine sichere Befestigung in unterschiedlich geformten
Türgriffkörpern mit einer Vergussmasse dauerhaft festzulegen. Vielmehr können durch
ein erneutes Lösen des Tragrahmens aus dem Türgriffkörper nötige Reparaturen an der
Elektronikkomponente ohne großen Aufwand durchgeführt werden. Der einstückig oder
einteilig ausgeführte Türgriff weist keine störenden Fugen auf, welche die Haptik
beeinträchtigen könnten und dennoch kann eine standardisierte Elektronikkomponente
einfach und schnell in diesem befestigt werden.
[0018] Der Tragrahmen kann neben seiner Funktion als türgriffspezifischer Adapter für die
Elektronikkomponente auch dem Verschluss der ersten Öffnung, durch die er in den Hohlraum
des Türgriffkörpers eingeführt wurde, dienen. Somit sind zusätzliche Mittel zum Verschluss
und zur Abdichtung der ersten Öffnung entbehrlich. Wird keine Elektronikkomponente
benötigt, beispielsweise weil das Fahrzeug nicht über ein schlüsselloses Zugangskontrollsystem
verfügt oder die Türgriffe für eine Hintertür ohne derartige Funktionalität bestimmt
sind, kann der Tragrahmen auch ohne Elektronikkomponente in den Türgriff eingeschoben
werden, um die erste Öffnung zu verschließen. Somit reduziert sich auch die Variantenvielfalt
der Türgriffe, da unabhängig vom Verbau einer Elektronikkomponente dieselben Türgriffkörper
genutzt werden können.
[0019] Durch die formangepasste Rahmenstruktur mit offenem Innenbereich, kann ein erfindungsgemäßer
Tragrahmen besonders kostengünstig und mit wenig Materialeinsatz hergestellt werden.
Die Elektronikkomponente kann in dem Innenbereich aufgenommen werden und wird von
allen Seiten durch die umlaufende Rahmenstruktur begrenzt. Der einstückig integrierte
Verschlussdeckel dient dem Verschluss der ersten Öffnung des Hohlraums im eingebauten
Zustand.
[0020] In einer bevorzugten Ausführung weist die Wandung eine weitestgehend gleichbleibende
Wandstärke bzw. Wanddicke auf. Indem eine weitestgehend gleichbleibende Wandstärke
der Wandung des Türgriffs hergestellt werden kann, reduziert sich der unerwünschte
Materialverzug bei der Herstellung des Türgriffs erheblich. Es sind dadurch weniger
Maßnahmen zu treffen, um derartige Fehlstellen auszubessern, wodurch sich die Qualität
erhöht und Kosten gesenkt werden können. Eine gleichbleibende Wandstärke ist bei einer
Vielzahl unterschiedlich geformter Türgriffe auf vorteilhafte Weise durch den Tragrahmen
als Adapter für die standardisierte Elektronikkomponente möglich. Ansonsten müssten
entweder verschiedene Elektronikkomponenten an die unterschiedlichen Volumina der
Hohlräume spezifisch angepasst werden oder umgekehrt die Wanddicken auf die standardisierte
Elektronikkomponente abgestimmt werden, damit diese sicher im Türgriffkörper gelagert
wird. Beides ist teuer und aufwändig in der Herstellung. Durch einen kostengünstigen
türgriffspezifischen Tragrahmen, der die Elektronikkomponente einfasst und lagert,
kann die Anpassung an unterschiedliche Türgriffmodelle deutlich vorteilhafter erfolgen.
[0021] In einer bevorzugten Ausführung ist der Tragrahmen formschlüssig in dem Hohlraum
aufgenommen und/oder wird durch einen Clip in diesem gehalten. Durch einen Formschluss
und/oder eine Clipverbindung kann der Tragrahmen besonders einfach und schnell im
Türgriff festgelegt werden, da dies fast selbsttätig während des Einbauvorgangs vollzogen
werden kann.
[0022] In einer bevorzugten Ausführung ist die Elektronikkomponente stabförmig mit einem
endseitigen elektrischen Verbindungsmittel ausgebildet. Die stabförmige Elektronikkomponente
ist vorzugsweise bezüglich seiner Längsachse symmetrisch ausgebildet und eventuell
leicht gekrümmt, um sich der Krümmung des Türgriffkörpers besser anpassen zu können.
Das elektrische Verbindungsmittel kann als kabelgebundene elektrische Steckverbindung
ausgebildet sein, die sich aus der Stirnseite der Elektronikkomponente herauserstreckt.
[0023] In einer bevorzugten Ausführung weisen die Elektronikkomponente und der Tragrahmen
zusammenwirkende Mittel zum Befestigen auf. Durch zusammenwirkende Mittel zum Befestigen
der Elektronikkomponente mit dem Tragrahmen, kann eine Baueinheit aus diesen beiden
dauerhaft sicher hergestellt werden. Vorzugsweise ist dazu an den Längsseiten der
stabförmigen Elektronikkomponente je eine Nase angebracht, welche in eine dem Innenbereich
zugewandten komplementäre Führungsbahn der Rahmenstruktur des Tragrahmens eingeschoben
werden kann. Auf der dem Innenbereich zugewandten Seite des Verschlussdeckels ist
ein Anschlag ausgebildet, an dem die Elektronikkomponente im eingebauten Zustand zur
Anlage kommt.
[0024] In einer bevorzugten Ausführung sind an dem Türgriffkörper ein Lageransatz und ein
Betätigungsansatz angeordnet, wobei die erste Öffnung auf Seiten des Betätigungsansatzes
und eine zweite Öffnung, durch die die elektrischen Verbindungsmittel aus dem Hohlraum
herausgeführt werden können, auf Seiten des Lageransatzes vorgesehen sind. Der Lageransatz
bildet im eingebauten Zustand zusammen mit einem an der Fahrzeugtür festgesetzten
Lagerbügel eine Schwenkachse aus, um die sich der Türgriff bei Betätigung verschwenken
kann. Der Betätigungsansatz steht in mittelbarer Wirkverbindung mit einem Türschloss
in der Fahrzeugtür, welches bei Verschwenken des Türgriffs betätigt wird. Durch eine
zweite Öffnung im Bereich des Lageransatzes kann das elektrische Verbindungsmittel
aus dem Hohlraum hinausgeführt werden, wobei das elektrische Verbindungsmittel zur
leichteren Handhabung in dem Lageransatz verrasten kann.
[0025] In einer bevorzugten Ausführung ist der Türgriffkörper bezüglich seiner Längsachse
asymmetrisch ausgebildet.
[0026] In einer bevorzugten Ausführung umfasst die Elektronikkomponente eine Antenne und/oder
einen Näherungssensor und/oder eine Türgriffbeleuchtung. Die Antenne dient der drahtlosen
Kommunikation mit einem Identifizierungsmittel für die schlüssellose Zugangskontrolleinrichtung
zur Steuerung des Türschlosses. Der Näherungssensor ist vorzugsweise als kapazitiver
Näherungssensor ausgebildet und registriert eine Berührung oder Annäherung an den
Türgriff, wodurch eine Funktion des Türschlosses und/oder der Antenne auslösbar ist.
Die Türgriffbeleuchtung kann die Türgriffmulde im Bedarfsfall ausleuchten.
[0027] Verfahren zum Verbau eines Türgriffs, aufweisend die folgenden Schritte:
- Anbringen der wenigstens einen Elektronikkomponente im Tragrahmen;
- Einführen des Tragrahmens mit der Elektronikkomponente in den Hohlraum des Türgriffkörpers
durch die erste Öffnung;
- Durchführen eines ersten elektrischen Verbindungsmittels durch eine zweite Öffnung;
- Verrasten des Tragrahmens im Türgriffkörper;
- Anbringen des Türgriffs an einer Fahrzeugtür;
Oder
- Einführen des Tragrahmens in den Hohlraum des Türgriffkörpers durch die erste Öffnung;
- Verrasten des Tragrahmens im Türgriffkörper;
- Anbringen des Türgriffs an einer Fahrzeugtür.
[0028] Das beschriebene Verfahren zeigt den Verbau eines erfindungsgemäßen Türgriffs mit
oder ohne Elektronikkomponente. Wird beispielsweise für ein schlüsselloses Zugangskontrollsystem
eine Elektronikkomponente benötigt, so wird diese zunächst in den türgriffspezifischen
Tragrahmen eingebracht. Die entstandene Baueinheit aus Tragrahmen und Elektronikkomponente
wird anschließend durch die erste Öffnung in den Hohlraum des Türgriffkörpers eingeschoben
und verrastet bei Erreichen der endgültigen Einbaulage mit diesem. Der gesamte Türgriff
wird zuletzt an einer Fahrzeugtür befestigt. Wird keine Elektronikkomponente benötigt,
so kann der Tragrahmen als Platzhalter in den Hohlraum des Türgriffkörpers eingeschoben
werden und bei Erreichen der endgültigen Einbaulage mit diesem verrasten, bevor der
Türgriff an der Fahrzeugtür befestigt wird.
[0029] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0030] Darin zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Türgriffs mit eingebauter Elektronikkomponente;
Fig. 2 eine Darstellung des Türgriffs, der Elektronikkomponente und des Tragrahmens;
Fig. 3 eine Darstellung zum Verbau des Türgriffs in drei Schritten.
[0031] Gemäß
Fig. 1 umfasst ein Türgriff 1 für eine Fahrzeugtür einen länglichen hohlgeformten Türgriffkörper
2, der auf seiner einen Seite einen Lageransatz 11 und auf der gegenüberliegenden
Seite einen Betätigungsansatz 12 aufweist. Der Hohlraum 4 des Türgriffkörpers 2 ist
durch eine erste 5 und eine zweite Öffnung 6 zugänglich, wobei die erste Öffnung 5
ausreichend groß ist, um einen Tragrahmen 8 aufzunehmen. Der Tragrahmen 8 kann im
Bedarfsfall eine stabförmige Elektronikkomponente 7 mit einem elektrischen Verbindungsmittel
10 aufnehmen, wodurch diese im Türgriffkörper 2 lagerbar ist. Der Tragrahmen 8 weist
einen endständigen Verschlussdeckel 8c auf, der zum Verschließen der ersten Öffnung
5 geeignet ist. Die Außenkontur des Tragrahmens 8 ist so gewählt, dass sie formschlüssig
an der Innenkontur im Hohlraum 4 des Türgriffkörpers 2 anliegt, so dass die Beweglichkeit
des Tragrahmens 8 innerhalb des Türgriffkörpers 2 im verbauten Zustand ausreichend
eingeschränkt ist. Der Tragrahmen 8 kann durch einen endseitigen Clip 13 zusätzlich
im Türgriffkörper 2 befestigt werden, indem der Clip 13 mit dem Türgriffkörper 2 verrastet.
Das elektrische Verbindungsmittel 10 ist als elektrischer Steckanschluss mit einer
Kabelverbindung zur Elektronikkomponente 7 ausgebildet und wird bei Verbau der Elektronikkomponente
7 durch die zweite Öffnung 6 aus dem Hohlraum 4 hinausgeführt, um mit dem Lageransatz
11 zu verrasten. Der Türgriffkörper 2 weist einen sensitiven Bereich 14 auf, der bei
Berührung durch den Nutzer eine Funktion der Elektronikkomponente 7 hervorruft. Die
Elektronikkomponente 7 enthält primär einen nicht dargestellten kapazitiven Näherungssensor,
durch den die Anwesenheit des Benutzers überprüft wird, sowie gegebenenfalls eine
Antenne zum Datenaustausch mit einem vom Benutzer mitgeführten Datenträger oder eine
Türgriffbeleuchtung.
[0032] Gemäß
Fig. 2 hat ein Türgriff 1 für eine Fahrzeugtür einen einteilig ausgeführten, röhrenartigen
Türgriffkörper 2, dessen Wandung 3 einen Hohlraum 4 einschließt. Auf der einen Seite
findet sich ein Lageransatz 11, der im eingebauten Zustand eine Schwenkachse für den
Türgriff 1 bildet, während auf der gegenüberliegenden Seite ein Betätigungsansatz
12 mittelbar ein nicht dargestelltes Türschloss betätigen kann. Der Hohlraum 4 ist
von Seiten des Betätigungsansatzes 12 durch eine erste Öffnung 5 zugänglich, während
auf Seiten des Lageransatzes 11 eine zweite Öffnung 6 vorhanden ist. Der Türgriffkörper
2 ist bezüglich seiner Längsachse A asymmetrisch mit einer über große Bereiche des
Türgriffkörpers 2 konstanten Wanddicke der Wandung 3 dargestellt, wodurch spezifisch
geformte Türgriffe 1 für die beiden Fahrzeugseiten benötigt werden. Eine stabförmige
Elektronikkomponente 7 mit einem an der Stirnseite angeordneten elektrischen Verbindungsmittel
10 in Form eines kabelgebundenen Steckanschlusses ist hingegen symmetrisch ausgebildet,
so dass diese als Gleichteil in allen Türgriffen 1 auf beiden Fahrzeugseiten eingesetzt
werden kann. Dazu ist die Elektronikkomponente 7 in einen Tragrahmen 8 einsetzbar,
dessen Rahmenstruktur 8a spezifisch an die jeweilige Form des Hohlraums 4 des Türgriffs
1 angepasst ist, so dass dieser formschlüssig innerhalb des Türgriffkörpers 2 gelagert
wird. Die Rahmenstruktur 8a ist rechteckig mit einem lichten Innenbereich 8b zur Aufnahme
der Elektronikkomponente 7 ausgebildet. Auf der einen Seite des Tragrahmens 8 findet
sich rechtwinklig zu der von der Rahmenstruktur 8a aufgespannten Ebene ein Verschlussdeckel
8c, der im eingebauten Zustand zum Verschließen der ersten Öffnung 5 des Türgriffkörpers
2 geeignet ist. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Clip 13, der im
eingebauten Zustand mit dem Türgriffkörper 2 verrastet und so den Tragrahmen 8 zusätzlich
im Hohlraum 4 befestigt. Die Elektronikkomponente 7 wird im Tragrahmen 8 durch Mittel
zum Befestigen 9 gehalten. Dazu weist die Elektronikkomponente 7 auf seinen Längsseiten
beiderseits eine Nase 9a auf, die in je einer komplementären Führungsbahn 9b im Innenbereich
8b der Rahmenstruktur 8a geführt werden kann. Zudem befindet sich im Innenbereich
8b am Verschlussdeckel 8c ein Anschlag 9c, an dem die Elektronikkomponente 7 im eingebauten
Zustand anliegt. Dadurch ist die Lage der Elektronikkomponente 7 zum Tragrahmen 8
durch die Mittel zum Befestigen 9 in allen Dimensionen definiert. Der Türgriffkörper
2 weist einen sensitiven Bereich 14 auf, so dass bei Berührung dieses sensitiven Bereichs
14 durch den Benutzer eine Funktion der Elektronikkomponente 7 ausführbar ist. Da
die Elektronikkomponente 7 vorzugsweise einen nicht dargestellten kapazitiven Näherungssensor
enthält, wird durch diesen die Berührung des sensitiven Bereichs 14 registriert und
eine Ent- bzw. Verriegelung der nicht dargestellten Fahrzeugtür durchgeführt. Zusätzlich
kann die Elektronikkomponente 7 eine Antenne zum Datenaustausch mit einem vom Benutzer
mitgeführten Datenträger oder eine Türgriffbeleuchtung enthalten.
[0033] Gemäß
Fig. 3 wird ein erfindungsgemäßer Türgriff 1, wie er bereits in der
Fig. 1 und
Fig. 2 gezeigt ist, vorzugsweise in einem Verfahren mit den folgenden Schritten an einer
Fahrzeugtür 15 verbaut:
In einem ersten Schritt wird die Elektronikkomponente 7 in den Tragrahmen 8 eingelegt
und durch die Mittel zum Befestigen 9 darin verrastet. Dazu werden die Nasen 9a der
Elektronikkomponente 7 in die komplementären Führungsbahnen 9b eingeschoben, wodurch
sich die Elektronikkomponente 7 definiert in den von der Rahmenstruktur 8a gebildeten
Innenbereich 8b des Tragrahmens 8 bewegen lässt. Am Verschlussdeckel 8c im Innenbereich
8b des Tragrahmens 8 ist zudem ein Anschlag 9c ausgebildet, an dem die Elektronikkomponente
7 im eingebauten Zustand zur Anlage kommt.
In einem zweiten Schritt wird die eben gebildete Baueinheit aus Elektronikkomponente
7 und Tragrahmen 8 durch die erste Öffnung 5 in den Hohlraum 4 des Türgriffkörpers
2, mit dem elektrischen Verbindungsmittel 10 der Elektronikkomponente 7 vorweg, eingeschoben.
Der einteilig ausgeführte Türgriffkörper 2 ist dazu röhrenförmig ausgeformt, wobei
die Wandung 3 einen Hohlraum 4 definiert. Im eingebauten Zustand verschließt der Verschlussdeckel
8c die erste Öffnung 5 und verrastet durch den Clip 13 mit dem Türgriffkörper 2. Das
als kabelgebundene Steckverbindung ausgeführte elektrische Verbindungsmittel 10 wird
durch die zweite Öffnung 6 aus dem Hohlraum 4 herausgeführt und kann in dem der zweiten
Öffnung 6 beigeordneten Lageransatz 11 arretiert werden. Der Türgriffkörper 2 weist
einen sensitiven Bereich 14 auf, der zur Aktivierung eines nicht dargestellten kapazitiven
Näherungssensors der Elektronikkomponente 7 dient.
In einem dritten Schritt wird die so erhaltene Baueinheit aus Türgriff 1, Elektronikkomponente
7 und Tragrahmen 8 außen an der Fahrzeugtür 15 befestigt. Dazu weist die Fahrzeugtür
15 auf ihrer Innenseite einen fest montierten Lagerbügel 16 auf, der von außen durch
eine erste 17 und eine zweite Aussparung 18 zugänglich ist, auf. Zunächst wird das
elektrische Verbindungsmittel 10 mit einem fahrzeugseitigen elektrischen Verbindungsmittel
19 kontaktiert, so dass die Elektronikkomponente 7 eine elektrische Verbindung zum
Bordnetz des Fahrzeugs erhält. Der Türgriff 1 wird danach mit dem Lageransatz 11 in
die erste Aussparung 17 eingeführt und bildet im Lagerbügel 16 eine Schwenkachse aus,
um die der Türgriff 1 schwenkbar ist. Anschließend wird der Betätigungsansatz 12 in
die zweite Aussparung 18 eingeführt, wo er mittelbar mit einem nicht dargestellten
Übertragungsmittel, vorzugsweise einem Bowdenzug, in Wirkverbindung tritt, um bei
Verschwenken des Türgriffs 1 ein nicht dargestelltes Türschloss im Innern der Fahrzeugtür
15 zu betätigen.
[0034] Wird der Verbau einer Elektronikkomponente 7 nicht gewünscht, beispielsweise bei
Fahrzeugen ohne schlüsselloses Zugangskontrollsystem oder bei den Hintertüren, so
wird oben genanntes Verfahren nur mit den Schritten 2 und 3, also ohne das Einsetzen
der Elektronikkomponente 7 in den Tragrahmen 8, durchgeführt. Natürlich entfällt in
diesem Fall auch die Handhabung und Verbindung des elektrischen 10 und des fahrzeugseitigen
elektrischen Verbindungsmittel 19 im dritten Schritt. Der Verschlussdeckel 8c verschließt
aber auch in diesem Fall die erste Öffnung 5 gegen ein äußerliches Eindringen von
Feuchtigkeit.
Liste der Bezugszeichen:
[0035]
- A
- Längsachse
- 1
- Türgriff
- 2
- Türgriffkörper
- 3
- Wandung
- 4
- Hohlraum
- 5
- erste Öffnung
- 6
- zweite Öffnung
- 7
- Elektronikkomponente
- 8
- Tragrahmen
- 8a
- Rahmenstruktur
- 8b
- Innenbereich
- 8c
- Verschlussdeckel
- 9
- Mittel zum Befestigen
- 9a
- Nase
- 9b
- Führungsbahn
- 9c
- Anschlag
- 10
- elektrisches Verbindungsmittel
- 11
- Lageransatz
- 12
- Betätigungsansatz
- 13
- Clip
- 14
- sensitiver Bereich
- 15
- Fahrzeugtür
- 16
- Lagerbügel
- 17
- erste Aussparung
- 18
- zweite Aussparung
- 19
- fahrzeugseitiges elektrisches Verbindungsmittel
1. Türgriff (1) für eine Fahrzeugtür (15), umfassend einen einstückig ausgeführten Türgriffkörper
(2) mit einem von einer Wandung (3) umgrenzten Hohlraum (4), der durch mindestens
eine endseitig angeordnete erste Öffnung (5) zugänglich ist, einen Tragrahmen (8),
der durch die erste Öffnung (5) in den Hohlraum (4) einführbar und darin festlegbar
ist und der im eingebauten Zustand die erste Öffnung (5) verschließt, sowie eine von
dem Tragrahmen (8) einfassbare Elektronikkomponente (7), dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (8) als eine Rahmenstruktur (8a) mit einem offenen Innenbereich (8b)
zur Aufnahme einer wahlweise zu verbauenden Elektronikkomponente (7) und einem endseitigen
Verschlussdeckel (8c) ausgebildet ist.
2. Türgriff für eine Fahrzeugtür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (3) eine weitestgehend gleichbleibende Wandstärke aufweist.
3. Türgriff für eine Fahrzeugtür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (8) formschlüssig in dem Hohlraum (4) aufgenommen ist und/oder durch
einen Clip (13) in diesem gehalten wird.
4. Türgriff für eine Fahrzeugtür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronikkomponente (7) stabförmig mit einem endseitigen elektrischen Verbindungsmittel
(10) ausgebildet ist.
5. Türgriff für eine Fahrzeugtür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronikkomponente (7) und der Tragrahmen (8) zusammenwirkende Mittel zum Befestigen
(9) aufweisen.
6. Türgriff für eine Fahrzeugtür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Türgriffkörper (2) ein Lageransatz (11) und ein Betätigungsansatz (12) angeordnet
sind, wobei die erste Öffnung (5) auf Seiten des Betätigungsansatzes (12) und eine
zweite Öffnung (6), durch die die elektrischen Verbindungsmittel (10) aus dem Hohlraum
(4) herausgeführt werden können, auf Seiten des Lageransatzes (11) vorgesehen sind.
7. Türgriff für eine Fahrzeugtür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronikkomponente (7) eine Antenne und/oder einen Näherungssensor und/oder
eine Türgriffbeleuchtung umfasst.
8. Verfahren zum Verbau eines Türgriffs (1) nach Anspruch 1, aufweisend die folgenden
Schritte:
- Anbringen der wenigstens einen Elektronikkomponente (7) im Tragrahmen (8);
- Einführen des Tragrahmens (8) mit der Elektronikkomponente (7) in den Hohlraum (4)
des Türgriffkörpers (2) durch die erste Öffnung (5);
- Durchführen eines ersten elektrischen Verbindungsmittels (10) durch eine zweite
Öffnung (6);
- Verrasten des Tragrahmens (8) im Türgriffkörper (2);
- Anbringen des Türgriffs (1) an einer Fahrzeugtür (15);
Oder
- Einführen des Tragrahmens (8) in den Hohlraum (4) des Türgriffkörpers (2) durch
die erste Öffnung (5);
- Verrasten des Tragrahmens (8) im Türgriffkörper (2);
- Anbringen des Türgriffs (1) an einer Fahrzeugtür (15).